[0001] Die Erfindung betrifft ein Aufsatzmodul, insbesondere ein Kommunikationsmodul mit
einem beweglichen Stößel, der über eine Schnittstelle mit einem Schaltgerät verbunden
ist, das mindestens ein Schaltstück zum Schalten eines Kontaktes mit Kontaktmaterial
aufweist.
[0002] Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Lebensdauerüberwachung eines Schaltgeräts
mit einem Aufsatzmodul, insbesondere einem Kommunikationsmodul mit einem beweglichen
Stößel, der über eine Schnittstelle mit dem Schaltgerät verbunden ist, das mindestens
ein Schaltstück zum Schalten eines Kontakts mit Kontaktmaterial aufweist.
[0003] Elektromagnetische Schaltgeräte umfassen Schütze, Trennschalter, Leistungsrelais
sowie Leistungsschalter. Für derartige elektromagnetische Schaltgeräte, insbesondere
für Schütze, ist es bei einer Vielzahl von Anwendungsfällen erforderlich, den tatsächlichen
Schaltzustand des elektromagnetischen Schaltgeräts, im Gegensatz gegebenenfalls zu
einem Ansteuerzustand des elektromagnetischen Schaltgeräts zu erfassen, um ihn anderweitig
auswerten zu können.
[0004] Im Stand der Technik erfolgt eine derartige Erfassung mittels einer Erfassungseinrichtung.
Hierbei ist im Gehäuse ein mechanischer Schaltkontakt angeordnet, der beim Überführen
des Stößels von der einen in die andere Endstellung seinen Schaltzustand wechselt.
Der Schaltkontakt wird über Leitungen mit einer Auswertungseinrichtung verbunden,
so dass von der Auswertungseinrichtung die Schaltstellung des Schaltkontakts und damit
der Schaltzustand des elektromagnetischen Schaltgeräts erfassbar sind. Meist ist die
Erfassungseinrichtung eine eigene, vom elektromagnetischen Schaltgerät verschiedene
Einrichtung.
[0005] Dazu geht aus der
DE 10 2007 002 176 A1 eine Erfassungseinrichtung zum Erfassen eines Schaltzustands eines elektromagnetischen
Schaltgeräts hervor. Die Erfassungseinrichtung zum Erfassen des Schaltzustands eines
elektromagnetischen Schaltgeräts weist ein Gehäuse auf, in welchem ein Stößel beweglich
gelagert ist. Der Stößel ist zwischen zwei mechanischen Endstellungen bewegbar, wobei
die Endstellungen des Stößels mit dem Schaltzustand des elektromagnetischen Schaltgeräts
korrespondieren. Im Gehäuse ist eine Sensoreinrichtung angeordnet, von der erfassbar
ist, in welcher der Endstellungen sich der Stößel befindet, und von der ein hiermit
korrespondierendes elektrisches Signal abgebbar ist. Die Sensoreinrichtung ist derart
ausgebildet, dass die Stellung des Stößels von ihr erfassbar ist, ohne den Stößel
zu berühren.
[0006] Nachteilig am Stand der Technik ist jedoch, dass das Lebensdauerende der eingesetzten
Schaltgeräte nicht angezeigt wird, um gegebenenfalls im Rahmen einer Wartung rechtzeitig
einen Austausch vornehmen zu können.
[0007] Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Aufsatzmodul, insbesondere ein
Kommunikationsmodul für Schaltgeräte zu schaffen, das eine Lebensdauerüberwachung
ermöglicht.
[0008] Außerdem liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der oben genannten
Art anzugeben, das eine einfache Lebensdauerüberwachung des Schaltgeräts ermöglicht.
[0009] Diese Aufgaben werden durch ein Kommunikationsmodul mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 sowie durch ein Verfahren zur Lebensdauerüberwachung eines Schaltgeräts mit Aufsatzmodul,
insbesondere Kommunikationsmodul gemäß Anspruch 9 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weitebildungen,
welche einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden können, sind der
Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0010] Erfindungsgemäß wird die erste Aufgabe durch ein Aufsatzmodul, insbesondere ein Kommunikationsmodul
mit einem beweglichen Stößel gelöst, der über eine Schnittstelle mit einem Schaltgerät
verbunden ist, das mindestens ein Schaltstück zum Schalten eines Kontakts mit Kontaktmaterial
aufweist. Die Erfindung zeichnet sich dabei dadurch aus, dass Mittel zur Messung der
Positionsänderung des Stößels bei geschlossenem Kontakt vorgesehen sind, die auf Grund
des Abbrandes des Kontaktmaterials bei mehrmaligem Schalten des Kontakts erfolgt.
[0011] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen 2 bis 8 zu entnehmen.
[0012] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, wenn die Mittel zur Messung
der Positionsänderung des Stößels einen Sensor umfassen, und der Stößel mit einem
vom Sensor erfassbaren Element versehen ist.
[0013] Außerdem ist es vorteilhaft, wenn das Element ein am Stößel befestigter Magnet ist.
[0014] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, wenn das Schaltgerät einen
Prozessor zur Auswertung eines vom Sensor empfangenen Sensorsignals aufweist, mit
dem die Positionsänderung des Stößels bei geschlossenem Kontakt auf Grund des Kontaktabbrandes
ermittelbar ist.
[0015] Der Prozessor dient vorteilhafter Weise zur Protokollierung der Werte der Positionsänderung
und zum Vergleich dieser Werte mit abgespeicherten Erfahrungswerten.
[0016] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn das Schaltgerät mit einer Kommunikationsschnittstelle
versehen ist, die zur Übergabe einer durch den Prozessor ermittelten Information dient.
[0017] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, wenn die Kommunikationsschnittstelle
für die Anbindung an einen Bus vorgesehen ist.
[0018] Dabei ist es von Vorteil, wenn der Bus ein AS-Interface oder IO-Link ist.
[0019] Die weitere Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen nach Anspruch 9 gelöst.
[0020] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Lebensdauerüberwachung eines Schaltgeräts mit
Aufsatzmodul, insbesondere Kommunikationsmodul mit einem beweglichen Stößel, der über
einer Schnittstelle mit dem Schaltgerät verbunden ist, das mindestens ein Schaltstück
zum Schalten eines Kontakts mit Kontaktmaterial aufweist, zeichnet sich dadurch aus,
dass über Mittel die Positionsänderung des Stößels bei geschlossenem Kontakt gemessen
wird, wobei die Positionsänderung auf Grund des Kontaktabbrandes bei mehrmaligem Schalten
entsteht.
[0021] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, wenn der für die Positionsänderung
ermittelte Wert mit abgespeicherten Werten verglichen und daraus eine die Lebensdauer
des Schaltgeräts betreffende Information abgeleitet wird.
[0022] Weitere Vorteile und Ausführungen der Erfindung werden nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
sowie anhand der Zeichnung erläutert.
[0023] Dabei zeigt schematisch:
Fig. 1 in einer schematischen Darstellung die erfindungsgemäße Kombination aus einem
Schaltgerät mit einem Aufsatzmodul, insbesondere Kommunikationsmodul, das Mittel zur
Lebensdauerüberwachung des Schaltgeräts aufweist.
[0024] In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßes Aufsatzmodul 1 mit einem Stößel 2 in einer ersten
Position links und in einer zweiten Position rechts dargestellt. Auf Grund der Vielzahl
von Schalthandlungen während der Lebensdauer eines Schaltgeräts nutzt sich das Kontaktmaterial
durch Abbrand ab. Die Lebensdauer eines Schaltgeräts hängt daher von der noch vorhandenen
Menge, das heißt, der Dicke des Kontaktmaterials ab und muss demzufolge überwacht
werden. Der Kontaktabbrand hat eine Positionsänderung 3 des Stößels 2 bei geschlossenem
Kontakt zur Folge. Die Positionsänderung 3 des Stößels 2 bei geschlossenem Kontakt
ist, wie durch die beiden Positionen in der Zeichnung dargestellt, demnach ein Anzeichen
für den Kontaktabbrand und wird daher erfindungsgemäß mit Hilfe eines Sensors 4 gemessen.
Hierzu erfasst der Sensor 4 im vorliegenden Ausführungsbeispiel das magnetische Feld
eines am Stößel 2 fest angebrachten Magneten 5 und leitet daraufhin ein Sensorsignal
an einen Prozessor 6, der vorzugsweise im Schaltgerät 9 integriert ist und dieses
Sensorsignal auswertet. Im Prozessor 6 sind Erfahrungswerte abgespeichert, mit denen
der Messwert für die Positionsänderung 3 verglichen wird. Aus dem Vergleich wird eine
die Lebensdauer des Schaltgeräts 9 betreffende Information abgeleitet. Die Bestimmung
der Positionsänderung 3 kann unter Anderem aus einer Zeitmessung für den Weg, den
der Stößel 2 beim Schließen und Zurückfahren zurücklegt, erfolgen. Die Zeitmessung
beginnt, wenn der Magnet 5 des Stößels 2 beim Schließvorgang vom Sensor 4 erfasst
wird und endet nach Schließen des Kontakts, wenn der Stößel 2 zurückfällt und wiederum
dabei der Magnet 5 von dem Sensor 4 erfasst wird.
[0025] Auf Grund des Kontaktabbrands verlängert sich der Weg und damit die gemessene Zeit,
woraus die Positionsänderung 3 des Stößels 2 abgeleitet werden kann.
[0026] Der Prozessor 6 ist mit einer Kommunikationsschnittstelle 7 versehen, um diese Information
an eine Steuerung 8 kommunizieren zu können.
[0027] Der Sensor 4 kann zusammen mit dem Prozessor 9 in einer hier nicht dargestellten
Baugruppe zusammengefasst sein, die auf das Schaltgerät 9 aufsetzbar ist.
[0028] Das erfindungsgemäß, auf ein Schaltgerät aufsetzbare Aufsatzmodul, insbesondere Kommunikationsmodul
zeichnet sich dadurch aus, dass es über die Messung der Positionsänderung des Stößels
bei geschlossenem Kontakt, die auf Grund des Abbrandes des Kontaktmaterials bei mehrmaligem
Schalten des Kontakts hervorgerufen wird, Rückschlüsse auf das mögliche Lebensdauerende
des Schaltgeräts zulässt, so dass das Schaltgerät rechtzeitig vor seinem möglichen
Ausfall ausgetauscht werden kann.
1. Aufsatzmodul, insbesondere Kommunikationsmodul (1) mit einem beweglichen Stößel (2),
der über eine Schnittstelle mit einem Schaltgerät (9) verbunden ist, das mindestens
ein Schaltstück zum Schalten eines Kontakts mit Kontaktmaterial aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel (4,5) zum Messung der Positionsänderung (3) des Stößels (2) bei geschlossenem
Kontakt vorgesehen sind.
2. Aufsatzmodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Messung der Positionsänderung (3) des Stößels einen Sensor (4) umfassen
und dass der Stößel (2) mit einem vom Sensor (4) erfassbaren Element (5) versehen
ist.
3. Aufsatzmodul nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Element ein am Stößel (2) befestigter Magnet (5) ist.
4. Aufsatzmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltgerät (9) einen Prozessor (6) zur Auswertung eines vom Sensor empfangenen
Sensorsignals aufweist, mit dem die Positionsänderung (3) des Stößels (2) bei geschlossenem
Kontakt auf Grund des Kontaktabbrandes ermittelbar ist.
5. Aufsatzmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Prozessor (6) zur Protokollierung der Werte der Positionsänderung (3) und zum
Vergleich dieser Werte mit abgespeicherten Erfahrungswerten dient.
6. Aufsatzmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltgerät (9) mit einer Kommunikationsschnittelle (7) versehen ist, die zur
Übergabe einer durch den Prozessor (6) ermittelten Information dient.
7. Aufsatzmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kommunikationsschnittstelle (7) für die Anbindung an einen Bus vorgesehen ist.
8. Aufsatzmodul nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Bus ein AS-Interface oder IO-Link ist.
9. Verfahren zur Lebensdauerüberwachung eines Schaltgeräts (9) mit einem Aufsatzmodul,
insbesondere Kommunikationsmodul (1) mit einem beweglichen Stößel (2), der über eine
Schnittstelle mit dem Schaltgerät (9) verbunden ist, das mindestens ein Schaltstück
zum Schalten eines Kontakts mit Kontaktmaterial aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass über Mittel (4,5) die Positionsänderung (3) des Stößels (2) bei geschlossenem Kontakt
gemessen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der für die Positionsänderung (3) ermittelte Messwert mit abgespeicherten Werten
verglichen und daraus eine die Lebensdauer des Schaltgeräts betreffende Information
abgeleitet wird.