[0001] Die Erfindung betrifft einen Industriesteckverbinder, umfassend ein Basisteil und
ein mit dem Basisteil zusammensteckbares Steckteil.
[0002] Schwere Industriesteckverbinder, weiterhin einfach als Steckverbinder bezeichnet,
sind speziell für den Einsatz in besonders rauen Umgebungen konzipiert. Derartige
Industriesteckverbinder umfassen in der Regel ein Basisteil und ein Steckteil zum
Zusammenstecken mit dem Basisteil. Sowohl das Basisteil als auch das Steckteil weist
einen Kontakteinsatz auf, der in einem für gewöhnlich metallischen Gehäuse untergebracht
ist. Das Gehäuse ist insbesondere ein Druckgussteil und bietet dem Kontaktansatz einen
zuverlässigen Schutz gegen die Umwelteinflüsse. Industriesteckverbinder werden z.B.
in der Automobilindustrie, im Maschinen- und Anlagebau, bei Förderanlagen, sowie in
der Mess-, Steuer- und Regeltechnik angewendet und können je nach Anwendungsfall Kontakteinsätze
mit z.B. 6- bis 92-poliger Ausführung aufweisen.
[0003] Beim Einsatz von Industriesteckverbindem ist die in den Steckverbindern einwirkende
bzw. aus den Steckverbindern herausgehende Strahlung zu berücksichtigen, da diese
eine Beeinträchtigung der Funktionalität der angeschlossenen oder ihn umgebenden Systeme
verursachen könnte. Hierbei werden grundsätzlich elektrische und magnetische Felder
unterschieden.
[0004] Die Schirmung des Systems wird durch die Kenngrößen "Schirmdämpfung" und "Kopplungswiderstand"
dargestellt. Die Schirmdämpfung a
S [dB] ist als das logarithmische Verhältnis von der in das System eingespeisten Leistung
zur vom System abgestrahlten Leistung definiert. Der Kopplungswiderstand Z
K stellt eine längsbezogene Größe dar, die in mΩ/m angegeben wird. Dieser Widerstand
wird als das Verhältnis der Längsspannung, die in der Umgebung indiziert wird, zu
dem Strom im Inneren des Systems pro Längseinheit dargestellt.
[0005] Grundlage zur Bestimmung dieser Größen ist die Norm IEC 60603-7-3 (2008-01). Mit
Hilfe dieser Norm lässt sich Z
K aus den ermittelten Messwerten für die Schirmdämpfung errechnen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine besonders einfach herzustellende Abschirmung
eines Industriesteckverbinders zu ermöglichen.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Industriesteckverbinder, umfassend
ein Basisteil und ein mit dem Basisteil zusammensteckbares Steckteil, wobei das Basisteil
und das Steckteil jeweils einen Kontakteinsatz und ein metallisches Gehäuse aufweisen
und wobei am Basisteil ein erstes metallisches Rahmenblech und am Steckteil ein zweites
metallisches Rahmenblech derart angeordnet sind, dass sich die beiden Rahmenbleche
im zusammengesteckten Zustand zumindest teilweise überlappen.
[0008] Bei dem Industriesteckverbinder handelt es sich beispielsweise um einen Steckverbinder
nach IEC 60603-7-3.
[0009] Die Erfindung geht von der Überlegung aus, dass eine besonders einfach herzustellende
Abschirmung des Industriesteckverbinders durch einen zweiteiligen metallischen Rahmen
gegeben ist, wobei ein erstes Rahmenblech am Basisteil und ein zweites Rahmenblech
am Steckteil angeordnet ist. Die Rahmenbleche sind derart dimensioniert und positioniert,
dass sie sich im zusammengesteckten Zustand des Industriesteckverbinders zumindest
teilweise überlappen und somit einen faradayschen Käfig bilden, der die Absorption
insbesondere gegenüber magnetischer Strahlung erhöht. Im zusammengesteckten Zustand
des Basisteils und des Steckteils greifen die Rahmenbleche ineinander, so dass sie
aufeinander liegen und einen geschlossenen Rahmen bilden. Unter "teilweise überlappend"
wird hierbei verstanden, dass im zusammengebauten Zustand des Steckverbinders ein
geschlossener und ununterbrochener Rahmen lediglich durch das Ineinandergreifen der
Rahmenbleche ausgebildet ist, der den Kontaktbereich der Kontakteinsätze umschließt,
wobei eine großflächige Überlappung für beide Rahmenbleche nicht erforderlich ist.
Jedes der Rahmenbleche wird insbesondere mit dem entsprechenden Kontakteinsatz gekoppelt,
so dass eine Veränderung des metallischen Gehäuses nicht erforderlich ist. Ein wesentlicher
Vorteil dieser Ausführung ist somit, dass der zweiteilige Rahmen auch in vorhandene
Industriesteckverbinder nachträglich integriert werden kann.
[0010] Zweckdienlicherweise sind die Rahmenbleche aus einem niederimpedanten, leitfähigen
Material ausgebildet. Um die Ausbildung eines einheitlichen, einstückigen Rahmens
nachzuahmen, sind die Rahmenbleche vorteilhafterweise aus dem gleichen Material, z.B.
aus verzinktem Stehlblech, Kupfer oder Messing gefertigt.
[0011] Eine besonders einfache und zuverlässige Verbindung zwischen den Rahmenblechen und
den Kontakteinsätzen liegt vor, indem die Rahmenbleche bevorzugt am jeweiligen Kontakteinsatz
angeschraubt sind. Die Rahmenbleche können auch durch eine andere kraft-, form- oder
stoffschlüssige Verbindung mit den Kontakteinsätzen oder alternativ mit dem Gehäuse
gekoppelt sein.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ragt das erste Rahmenblech am Basisteil aus
dem metallischen Gehäuse des Basisteils hinaus und fluchtet mit dem Kontakteinsatz.
Ergänzend dazu ist das zweite Rahmenblech bevorzugt innerhalb des Gehäuses des Steckteils
angeordnet und fluchtet mit diesem. Im zusammengesteckten Zustand des Industriesteckverbinders
liegen die beiden Gehäuse aufeinander, so dass das Gehäuse des Steckteils den hinausragenden
Teil des Kontakteinsatzes des Basisteils und somit auch das erste Rahmenblech umschließt.
Da das zweite Rahmenblech mit dem Gehäuse des Steckteils fluchtet, wird dabei gewährleistet,
dass beide Rahmenbleche ineinandergreifen.
[0013] Ein geringer Widerstand zwischen Ober- und Unterteil wird durch eine großflächige
Verschraubung gewährleistet. Vorzugsweise ist daher am Basisteil und am Steckteil
beidseitig jeweils eine Leiste befestigt, wobei die Leisten korrespondierende Bohrungen
zur Aufnahme einer Durchgangsschraube zum Verschrauben des Basisteils mit dem Steckteil
aufweisen. Im Hinblick auf eine sichere Befestigung sind die Leisten zweckdienlicherweise
am Basisteil und am Steckteil angenietet. Damit die Leisten dabei bündig an das Gehäuse
anliegen, ist bevorzugt zwischen einem Nietkopf und der Leiste ein Federelement vorgesehen.
Das Federelement sorgt dafür, dass die Leiste im Bereich des jeweiligen Niets fest
an das Gehäuse angedrückt ist.
[0014] In weiterer Ausgestaltung ist ein Rahmenblech im Bereich des Übergangs von der Gehäusewand
zum Basisteil des Industriesteckverbinders vorgesehen. Dieses Rahmenblech durchgreift
die Durchgangsöffnung in der Gehäusewand zum Industriesteckverbinder mit einem Kragen.
Dieser Kragen liegt im Montageendzustand am Gehäuse des Basisteils an. Auf diese Weise
ist ein elektrischer Kontakt zwischen dem Inneren des von der Gehäusewand umschlossenen
Gehäuses und dem Industriesteckverbinder hergestellt. Somit erhält auch der Übergang
vom Gehäuse beispielsweise eines Schaltschranks zum Industriesteckverbinder einen
wirksamen EMV-Schutz.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Hierin zeigen:
- Fig. 1
- die perspektivische Explosionsdarstellung der Bauteile eines Indust- riesteckverbinders,
- Fig. 2
- die Vorderansicht einer Explosionsdarstellung der Bauteile des In- dustriesteckverbinders
gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- den Schnitt A-A gemäß Fig. 2,
- Fig. 4
- eine perspektivische Explosionsdarstellung eines an einer Gehäusewand fixierbaren
Basisteils,
- Fig. 5
- in einem Diagramm Messergebnisse zur Bestimmung des Kopp- lungswiderstands eines handelsüblichen
Steckverbinders, und
- Fig. 6
- in einem Diagramm Messergebnisse zur Bestimmung des Kopp- lungswiderstands eines Steckverbinders
mit einem zweiteiligen me- tallischen Rahmen.
[0016] Einander entsprechende und gleich wirkende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen
Bezugszeichen versehen.
[0017] In Fig. 1 und Fig. 2 ist ein Industriesteckverbinder 1 gezeigt, der im Wesentlichen
ein Basisteil 3 und ein Steckteil 5 aufweist. Das Basisteil 3 umfasst einen mehrpoligen
Kontakteinsatz 7, der im zusammengebauten Zustand in einem Gehäuse 9 angeordnet ist.
Das Steckteil 5 seinerseits umfasst einen weiteren Kontakteinsatz 11, der zu dem Kontakteinsatz
7 des Basisteils 3 komplementär ausgebildet ist und in einem weiteren Gehäuse 13 untergebracht
ist.
[0018] Der Industriesteckverbinder 1 umfasst außerdem EMV(Elektromagnetische Verträglichkeit)-Maßnahmen
zur Schirmdämpfung des metallischen Gehäuses 9,13. Die EMV-Maßnahmen sind nach Art
zweier metallischer Rahmenbleche 15, 17 ausgebildet und im zusammengebauten Zustand
des Basisteils 3 bzw. des Steckteils 5 mit den Kontakteinsätzen 7,11 fest verbunden.
Ein erstes Rahmenblech 15 wird auf den Kontakteinsatz 7 aufgesteckt und mittels Schrauben
19 an diesen angeschraubt. Das erste Rahmenblech 15 ist derart dimensioniert, dass
sein äußerer Rand 21 im zusammengebauten Zustand des Basisteils 3 mit einem äußeren
Rand 23 des Kontakteinsatzes 7 fluchtet. Da der Kontakteinsatz 7 aus dem Gehäuse 9
des Basisteils 3 teilweise hinausragt, ragt das Rahmenblech 15 ebenfalls aus dem Gehäuse
9 hinaus. Um einen Rand des Basisteils 3 ist außerdem eine Dichtung 24 vorgesehen,
die dafür sorgt, dass im zusammengesteckten Zustand des Industriesteckverbinders 1
kein Luftspalt an der Kontaktstelle zwischen dem Basisteil 3 und dem Steckteil 5 entsteht.
[0019] Auf ähnliche Weise ist das zweite metallische Rahmenblech 17 auf den Kontakteinsatz
11 des Steckteils 5 aufgesteckt und mittels Schrauben 25 mit diesem verschraubt. Der
Unterschied zwischen den Rahmenblechen 15 und 17 liegt darin, dass das zweite Rahmenblech
17 eine geringere Höhe aufweist, so dass das Rahmenblech 17 nicht vollständig das
über das Gehäuse 13 des Steckteils 5 hinausragenden Teil des Kontakteinsatzes 11 abdeckt.
Die Höhe des zweiten Rahmenblechs 17 ist derart gewählt, dass im zusammengebauten
Zustand des Steckteils 5 das zweite Rahmenblech 17 innerhalb des Gehäuses 13 angeordnet
ist und ein äußerer Rand 27 des Rahmenblechs 17 mit einem äußeren Rand 29 des Gehäuses
13 fluchtet.
[0020] Die beiden Rahmenbleche 15, 17 stellen somit eine Art Verlängerung des jeweiligen
Gehäuses 9,13 dar und sind derart dimensioniert, dass sie sich im zusammengesteckten
Zustand des Industriesteckverbinders 1 überlappen. Dabei ist keine großflächige Überlappung
der beiden Rahmenbleche 15,17 erforderlich, sondern sie liegen nur über ein Teil ihrer
Höhe aufeinander, insbesondere über weniger als die Hälfte ihrer Höhe, so dass sich
ein ununterbrochener Rahmen bildet, der den Kontaktbereich der Kontakteinsätze 7,11
umschließt. Der Rahmen wirkt dabei als ein faradayscher Käfig, der insbesondere magnetische
Strahlung mit einer niedrigen Frequenz absorbiert und somit eine Abschirmung des Industriesteckverbinders
1 bildet.
[0021] Im zusammengesteckten Zustand des Industriesteckverbinders 1 werden das Basisteil
3 und das Steckteil 5 miteinander fest verbunden, so dass sich der Kontakt zwischen
den beiden Kontakteinsätzen 7 und 11 nicht löst. Hierfür ist sowohl am Basisteil 3
als auch am Steckteil 5 beidseitig jeweils eine Leiste 31 angenietet. Die Leisten
31 weisen korrespondierende, sich in Steckrichtung des Industriesteckverbinders 1
erstreckende Bohrungen 33 zur Aufnahme von Durchgangsschrauben 35 auf. Mittels der
Durchgangsschrauben 35 wird im zusammengesteckten Zustand des Industriesteckverbinders
1 das Basisteil 3 mit dem Steckteil 5 verschraubt. Für die Niete 37 sind außerdem
senkrecht zu den Bohrungen 33 weitere Nietbohrungen 39 vorgesehen.
[0022] Aus dem Schnitt durch die Ebene A-A gemäß Fig. 2, der in Fig. 3 vergrößert dargestellt
ist, ist die Befestigung einer Leiste 31 am Basisteil 3 über einen Niet 37 ersichtlich.
Um die Leisten 31 an dem Gehäuse 9 bündig anliegend zu fixieren, ist zwischen einem
Nietkopf 41 und der Leiste 31, in diesem Ausführungsbeispiel zwischen dem Nietkopf
41 und einem Grund der Nietbohrung 39, ein Federelement 43 nach Art von einem Federring
angeordnet.
[0023] In Fig. 4 ist lediglich ein Basisteil 3 eines erfindungsmäßigen Industriesteckverbinders
1 in Explosionsdarstellung abgebildet. In Steckrichtung 45, in welcher zum Zusammenfügen
des Industriesteckverbinders 1 das Steckteil 5 auf das Basisteil 3 aufgesteckt wird,
ist unterhalb des Basisteils 3 die Gehäusewand 47 abgebildet. Die Gehäusewand 47 ist
in Fig. 4 lediglich als aus dem Vollen geschnittener Abschnitt der Gehäusewand 47
dargestellt. Die Gehäusewand 47 kann Bestandteil eines Gehäuses oder eines Schaltschranks
oder dergleichen sein.
[0024] Die Gehäusewand 47 ist ihrerseits von einer Durchgangsöffnung 49 durchbrochen. Die
Durchgangsöffnung 49 dient zur Durchleitung von Kontakten, Leitungselementen oder
Ähnlichem. Im Ausführungsbeispiel dient die Durchgangsöffnung 49 zur leitungsmäßigen
Verbindung des Kontaktteils 7 des Basisteils 3 mit den in Fig. 4 nicht dargestellten
Geräten innerhalb des von der Gehäusewand 47 begrenzten Gehäuses.
[0025] Die Durchgangsöffnung 49 im Ausführungsbeispiel der Fig. 4 ist rechteckförmig. Auch
der vom Gehäuse 9 des Basisteils 3 umschlossene Einbauraum für den Kontakteinsatz
7 des Basisteils 3 weist einen rechteckförmigen Querschnitt auf. Die Einbauraumöffnung
51 des Gehäuses 9 des Basisteils 3 ist folglich ebenfalls rechteckförmig. Im Ausführungsbeispiel
der Fig. 4 sind die Durchgangsöffnung 49 und die Einbauraumöffnung 51 gleich groß
und fluchten im Montageendzustand miteinander. Die Durchgangsöffnung 49 und die Einbauraumöffnung
51 sind im Montageendzustand somit im Wesentlichen deckungsgleich.
[0026] Im Montageendzustand wird vom Inneren des von der Gehäusewand 47 umgrenzten Gehäuses
her gegen die Steckrichtung 45 das Rahmenblech 53 mit seinem Kragen 55 sowohl durch
die Durchgangsöffnung 49 als auch durch die Einbauraumöffnung 51 hindurch gesteckt.
Im Montageendzustand liegt der Kragen 55 dabei an der Innenwand des Einbauraums des
Gehäuses 9 des Basisteils 3 an.
[0027] Der Kragen 55 flankiert die Rahmenöffnung 57 des Rahmensblechs 53 umlaufend. Der
Kragen 55 ist dabei aus einer Vielzahl nebeneinander geordneter und zugleich federnder
Zähne 59 gebildet. Der Kragen 55 kann dabei als federnde Leiste ausgebildet, in die
eine Vielzahl von vertikalen Schlitzen zur Bildung der Zähne 59 eingebracht ist.
[0028] Im Montageendzustand liegt der Kragen 55 mit seinen Zähnen 59 unter Federdruck an
der Innenseite der Gehäusewände des Gehäuses 9 des Basisteils 3 an. Auf diese Weise
ist ein elektrischer Kontakt zwischen der Gehäusewand 47 und dem Gehäuse 9 des Basisteils
3 realisiert. Die Zähne 59 sind dabei nach Art von Kontaktlamellen wirksam. Der zunächst
EMV-ungeschützte bzw. EMVungeschirmte Bereich der Schnittstelle zwischen Gehäusewand
47 und Basisteil 3 erhält durch diese Maßnahme ebenfalls einen wirksamen EMV-Schutz.
[0029] Am Rahmenblech 53 ist ein umlaufender Montageflansch 61 ausgebildet. Der Montageflansch
61 ist von Bohrungen 63 durchsetzt, die mit die Gehäusewand 47 durchsetzenden Durchgangsbohrungen
65 und mit im Gehäuse 9 des Basisteils 3 vorgesehenen Befestigungsbohrungen 67 fluchten.
Im Montageendzustand sind in Steckrichtung 45 die Befestigungsbohrungen 67, die Durchgangsbohrungen
65 und die Bohrungen 63 im Rahmenblech 53 von Schraubbolzen 69 durchsetzt. Die Schraubbolzen
69 sind ihrerseits mit Muttern 71 verschraubt. Die Verschraubung der Schraubbolzen
69 mit den Muttern 71 legt das Basisteil 3 des Industriesteckverbinders 1 an der Gehäusewand
47 fest und fixiert zugleich das Rahmenblech 53 an der Gehäusewand 47.
[0030] Die Effizienz des EMV-Rahmens wurde getestet und mit der eines handelsüblichen REVOS
®-Steckverbinders der Firma Wieland verglichen. Bei den Messungen wurde der Kopplungswiderstand
der Steckverbinder über einen Frequenzbereich von 150 kHz bis 10 MHz aufgetragen.
Die Messungen haben ergeben, dass der aus dem Stand der Technik bekannte Steckverbinder
bei einer Testfrequenz von 10MHz einen Schirmdämpfungswert von ca. -50dB erreicht
(Fig. 4). Dies entspricht einem Kopplungswiederstand bzw. einer Transferimpedanz von
ca. 160mOhm/m. Mit dem gleichen Steckverbinder, der zusätzlich durch den oben beschriebenen
zweiteiligen EMV-Rahmen ergänzt ist, wurde ein Wert von ca. 76dB bei 10MHz erreicht
(Fig. 5). Dies entspricht einer Transferimpedanz von 8mOhm/m. Die Schirmung wurde
somit um den Faktor 20 verbessert.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 1
- Industriesteckverbinder
- 3
- Basisteil
- 5
- Steckteil
- 7
- Kontakteinsatz d. Basisteils
- 9
- Gehäuse des Basisteils
- 11
- Kontakteinsatz d. Steckteils
- 13
- Gehäuse des Steckteils
- 15
- erstes Rahmenblech
- 17
- zweites Rahmenblech
- 19
- Schraube
- 21
- äußerer Rand des ersten Rahmenblechs
- 23
- äußerer Rand des Kontaktein- satzes des Basisteils
- 24
- Dichtung
- 25
- Schraube
- 27
- äußerer Rand d. zweiten Rahmenblechs
- 29
- äußerer Rand d. Gehäuses des Steckteils
- 31
- Leiste
- 33
- Bohrung
- 35
- Durchgangsschraube
- 37
- Niet
- 39
- Nietbohrung
- 41
- Nietkopf
- 43
- Federelement
- 45
- Steckrichtung
- 47
- Gehäusewand
- 51
- Einbauraumöffnung
- 53
- Rahmenblech
- 55
- Kragen
- 57
- Rahmenöffnung
- 59
- Zahn
- 61
- Montageflansch
- 63
- Bohrung
- 65
- Durchgangsbohrung
- 67
- Befestigungsbohrung
- 69
- Schraubbolzen
- 71
- Muttern
1. Industriesteckverbinder (1) umfassend ein Basisteil (3) und ein mit dem Basisteil
(3) zusammensteckbares Steckteil (5), wobei das Basisteil (3) und das Steckteil (5)
jeweils einen Kontakteinsatz (7, 11) und ein metallisches Gehäuse (9,13) aufweisen
und wobei am Basisteil (3) ein erstes metallisches Rahmenblech (15) und am Steckteil
(5) ein zweites metallisches Rahmenblech (17) derart angeordnet sind, dass sich die
beiden Rahmenbleche (15,17) im zusammengesteckten Zustand zumindest teilweise überlappen.
2. Industriesteckverbinder (1) nach Anspruch 1,
wobei die Rahmenbleche (15,17) aus einem niederimpedantem, leitfähigem Material, insbesondere
aus verzinktem Stahlblech ausgebildet sind.
3. Industriesteckverbinder (1) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die Rahmenbleche (15,17) am jeweiligen Kontakteinsatz (7,11) angeschraubt sind.
4. Industriesteckverbinder (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das erste
Rahmenblech (15) aus dem Gehäuse (9) des Basisteils (3) hinausragt und mit dem Kontakteinsatz
(7) fluchtet.
5. Industriesteckverbinder (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das zweite
Rahmenblech (17) innerhalb des Gehäuses (13) des Steckteils (5) angeordnet ist und
mit dem Gehäuse (13) fluchtet.
6. Industriesteckverbinder (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei am Basisteil
(3) und am Steckteil (5) beidseitig jeweils eine Leiste (31) befestigt ist und wobei
die Leisten (31) korrespondierende Bohrungen (33) zur Aufnahme einer Durchgangsschraube
(35) zum Verschrauben des Basisteils (3) mit dem Steckteil (5) aufweisen.
7. Industriesteckverbinder (1) nach Anspruch 6,
wobei die Leisten (31) am Basisteil (3) und am Steckteil (5) angenietet sind.
8. Industriesteckverbinder (1) nach Anspruch 7,
wobei zwischen einem Nietkopf (41) und der Leiste (31) ein Federelement (43) vorgesehen
ist.
9. Industriesteckverbinder (1) insbesondere nach einem der Ansprüche (1) bis (8) mit
einem an einer Gehäusewand (47) fixierten Basisteil mit einem Aufnnahmeraum für einen
Kontakteinsatz (7) und mit einer in den Aufnahmeraum mündenden Durchgangsöffnung (49)
in der Gehäusewand (47),
gekennzeichnet durch,
ein an der Durchgangsöffnung (49) adaptierenbares und mit einem Kragen (55) in die
Durchgangsöffnung (49) hineinragendes Rahmenblech (53), wobei der Kragen (55) im Montageendzustand
an der Innenwand des Gehäuses (9) des Basisteils (3) zumindest teilweise anliegt.
10. Industriesteckverbinder (1) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rahmenblech (53) einen Montagenflansch (61) und einen aus dem Montageflansch
(61) vorspringenden, im Montageendzustand am Rand der Durchgangsöffnung (49) bündig
anliegenden Kragen (55) aufweist.
11. Industriesteckverbinder nach Anspruch 9 oder Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kragen (55) aus einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten federnden Zähnen
(59) besteht, die im Montageendzustand an der Innenwand des Gehäuses (9) des Basisteils
(3) unter Federdruck anliegen.