(19)
(11) EP 2 292 381 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.03.2011  Patentblatt  2011/10

(21) Anmeldenummer: 09169197.2

(22) Anmeldetag:  02.09.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B25B 5/00(2006.01)
B25B 11/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(71) Anmelder: System 3R Schweiz AG
9230 Flawil (CH)

(72) Erfinder:
  • Reiner, Oswald
    72361 Hasen am Tann (DE)

(74) Vertreter: De Colle, Piergiacomo et al
Georg Fischer AG Amsler-Laffon-Strasse 9
8201 Schaffhausen
8201 Schaffhausen (CH)

   


(54) Spannsystem für Werkstücke


(57) 7. Die Erfindung betrifft ein Spannsystem zur Fixierung von Werkstücken, wobei es ein Anschlagelement 1, mindestens zwei Ausleger 2 und mindestens einen Spannbügel 3 aufweist, wobei im Anschlagelement 1, in den Auslegern 2 und im Spannbügel 3 Mittel 4 zur formschlüssigen, schraubfreien Verbindung des Anschlagelementes 1 mit den Auslegern 2 einerseits und zum Verbinden der Ausleger 2 mit dem Spannbügel 3 andererseits zur Bildung eines stabilen Rahmens 9 vorgesehen sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Spannsystem zur Fixierung von Werkstücken.

[0002] Die Bearbeitung von metallischen Werkstücken ist häufig sehr komplex und kann eine Vielzahl von zerspanenden und spanlosen Arbeitsgängen an unterschiedlichen Bearbeitungsmaschinen umfassen, um das fertige Werkstück herzustellen. Insbesondere bei automatisierten Fertigungsabläufen ist es dabei wesentlich, dass das Werkstück bei jedem Arbeitsgang eine definierte Lage an dem jeweiligen Werkzeug annimmt.

[0003] Vielfach werden die Werkstücke zwischen Backen auf einer Trägerplatte eingespannt, oder sie werden in vorbereitete Öffnungen eingeklebt, wobei dann aber lange Wartezeiten erforderlich sind, bis mit der eigentlichen Bearbeitung begonnen werden kann.

[0004] Aus der DE 203 13 551 U1 ist ein Bausatz zur Bildung eines räumlichen Gestänges für das Positionieren einzelner oder mehrerer Spannelemente zum Einspannen von Werkstücken beschrieben.

[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht insbesondere darin, ein Spannsystem mit möglichst kleinen Rüstzeiten vorzuschlagen, welches mit einfachen Handgriffen bedienbar ist und auch für unterschiedliche Werkstückgrössen geeignet ist.

[0006] Erfindungsgemäss wird die Erfindung dadurch gelöst, dass es ein Anschlagelement , mindestens zwei Ausleger und mindestens einen Spannbügel aufweist, wobei im Anschlagelement, in den Auslegern und im Spannbügel Mittel zur formschlüssigen, schraubfreien Verbindung des Anschlagelementes mit den Auslegern einerseits und zum Verbinden der Ausleger mit dem Spannbügel andererseits zur Bildung eines stabilen Rahmens vorgesehen sind.

[0007] Das Spannsystem zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass ein Spannrahmen aus verschiedenen teilen ohne Schrauben kraftschlüssig zusammensteckbar ist und einerseits mehr als ein Werkstück und andererseits Werkstücke verschiedener Grösse einspannbar sind.

[0008] Durch dieses Spannsystem werden insbesondere die Rüstzeiten bis nahezu 60% gegenüber dem Stand der Technik reduziert. Die Handhabung ist sehr einfach. Daher kann die Arbeitsvorbereitung in optimaler Weise erfolgen. Ferner zeichnet sich das Spannsystem durch eine geringe Anzahl von Einzelelementen aus.

[0009] In vorteilhafter Weise ist das Spannsystem mit einem Referenzelement zur Verbindung mit einem Referenzspannsystem oder Nullpunktspannsystem ausgerüstet, wobei das Referenzelement beispielsweise als Palette, als ein Zapfen oder ähnliches ausgebildet ist.

[0010] Die Verbindungsmittel der einzelnen miteinander zu verbindenden Teile sind bevorzugt konische Steckverbindungen verschiedener Ausbildungsformen und Grössen.

[0011] Das Spannsystem, insbesondre der Spannrahmen ist form-, kraftschlüssig und schraubenfrei ausgebildet. Lediglich das eigentliche Werkstück wird mittels Schrauben oder Gewindestifte an das Anschlagelement eingespannt. Um dem Spannrahmen zusätzliche Formstabilität und Verschleissfestigkeit zu geben, können alle Komponenten gehärtet sein. Ein weiterer Vorteil des Spannsystems besteht darin, dass die Bearbeitung vibrationsfrei erfolgen kann. Das Spannsystem zeichnet sich durch hohe Flexibilität in der Konfiguration der Werkstückaufnahmen aus.

[0012] Die Erfindung wird an einem Beispiel eines Spannsystems näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 ein Spannsystem mit einem eingespannten Werkstück

Fig. 2 ein Spannsystem mit zwei Werkstücken verschiedener Grössen

Fig. 3 eine dreidimensionale Ansicht eines Spannsystems.



[0013] In Fig. 1 ist ein Spannsystem mit einem eingespannten Werkstück 7 dargestellt, das Spannsystem besteht im Wesentlichen aus einem Rahmen 9, der aus einem Anschlagelement 1, aus zwei Auslegern 2 und einem Spannbügel 3 gebildet wird. Das Anschlagelement 1, die beiden Ausleger 2 und der Spannbügel 3 weisen Verbindungsmittel 4 auf, die als Steckverbindungen ausgebildet sind. Um eine form - und kraftschlüssige Verbindung zu erhalten, sind die Verbindungsmittel 4 konisch ausgebildet, welches einen stabilen Rahmen gewährleistet. Im Spannbügel 3 sind Gewindebohrungen 6 für Schrauben 8 zum Einspannen des Werkstückes 7 vorgesehen.

[0014] Die Vielseitigkeit des Spannsystems zeigt Fig. 2. In diesem Spannsystem sind zwei Werkstücke 7 unterschiedlicher Grösse durch Bildung zweier Rahmen 9 eingespannt. Die beiden Rahmen 9 werden durch das Anschlagelement 1, durch drei Ausleger 2 und durch zwei Spannbügel 3 gebildet. Die Flexibilität wird durch die Vielzahl der Verbindungselemente 4 in dem Anschlagelement 1, den Auslegern 2 und den Spannbügeln 3 erreicht. Die beiden Werkstücke 7 werden durch die in den Gewindelöchern 6 der Spannbügel 3 geführten Schrauben 8 fest gehalten.

[0015] Das Spannsystem der Fig. 2 ist perspektivisch in Fig. 3 gezeigt. Insbesondere ist an der Unterseite des Anschlagelementes 1 ein Referenzelement 5 befestigt. Dieses Referenzelement 5 dient dazu, das Spannsystem in Verbindung mit einem Referenzspannsystem oder einem Nullpunktspannsystem zu verwenden.

Bezugszeichen



[0016] 
1
Anschlagelement
2
Ausleger
3
Spannbügel
4
Verbindungsmittel
5
Referenzelement
6
Gewindelöcher
7
Werkstück
8
Schrauben
9
Rahmen



Ansprüche

1. Spannsystem zur Fixierung von Werkstücken, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Anschlagelement (1) , mindestens zwei Ausleger (2) und mindestens einen Spannbügel (3) aufweist, wobei im Anschlagelement (1), in den Auslegern (2) und im Spannbügel (3) Mittel (4) zur formschlüssigen, schraubfreien Verbindung des Anschlagelementes (1) mit den Auslegern (2) einerseits und zum Verbinden der Ausleger (2) mit dem Spannbügel (3) andererseits zur Bildung eines stabilen Rahmens (9) vorgesehen sind.
 
2. Spannsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagelement (1) ein Referenzelement (5) zur Verbindung mit einem Referenzspannsystem oder Nullpunktspannsystem aufweist.
 
3. Spannsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Referenzelement (5) als Palette oder Zapfen ausgebildet ist.
 
4. Spannsystem nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel (4) konisch ausgebildet sind.
 
5. Spannsystem nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (9) gebildet aus dem Anschlagelement(1) , mindestens zweier Ausleger (2) und mindestens eines Spannbügels (3) in verschiedener Grösse herstellbar ist.
 
6. Spannsystem nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Spannbügel (3) Gewindelöcher (6) zum Einspannen eines Werkstückes (7) mittels Schrauben (8) aufweist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente