[0001] Die Erfindung betrifft ein Unterseeboot mit einem Verdichter.
[0002] Bei Unterseebooten zählt es zum Stand der Technik, Gas, wie beispielsweise das Abgas
von Antriebsmaschinen, zu komprimieren und aus dem Unterseeboot auszubringen. Zur
Kompression des Gases ist es ferner bekannt, Verdichter - beispielsweise Kolbenkompressoren
- einzusetzen. Nachteilig allerdings erzeugen solche Verdichter einen sehr hohen akustischen
Schallpegel, der die Signatur des Unterseeboots negativ beeinflusst.
[0003] Insbesondere bei kohlendioxidhaltigem Abgas sind häufig hohe Konzentrationen an Wasser
vorhanden. Dieser hohe Wasseranteil führt bei bekannten Verdichtern zur Korrosion.
[0004] Weiterhin können die typischerweise in Verdichtern verwendeten Schmierstoffe, beispielsweise
Fette und Öle, das Gas derart verunreinigen, dass mit dem Gas ausgebrachte Schmierstoffe
Filme auf dem Wasser bilden. Auch hierdurch kann die Ortbarkeit des Unterseeboots
deutlich erhöht sein.
[0005] Problematisch sind zudem die meist eingesetzten dynamischen Dichtungen der Verdichter,
bei welchen sich Teile der Dichtung relativ zueinander bewegen. Dies hat häufig Leckverluste
in die Umgebung zur Folge, wodurch die Atemluft belastet werden kann.
[0006] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein in soweit verbessertes Unterseeboot zu schaffen.
[0007] Diese Aufgabe wird mit einem Unterseeboot mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung.
[0008] Das erfindungsgemäße Unterseeboot weist einen Verdichter auf, welcher zumindest einen
starren Druckbehälter mit Schaltmitteln zum Gasein- und -auslass, Flüssigkeit sowie
zumindest eine in den Druckbehälter mündende Leitung umfasst. An der Leitung ist eine
Pumpe vorgesehen, mit der die Flüssigkeit in den und/oder aus dem Druckbehälter förderbar
ist. Auf diese Weise kann im Druckbehälter befindliches Gas komprimiert werden, indem
Flüssigkeit durch die Leitung in den Druckbehälter gepumpt wird. Die Flüssigkeit verdrängt
dabei Gas aus dem von der Flüssigkeit eingenommenen Teil des Innenraums des Druckbehälters
und verdichtet das Gas. Bei entsprechender Stellung der Schaltmittel entweicht komprimiertes
Gas aus dem Druckbehälter. Die Beschickung des Druckbehälters mit zu komprimierendem
Gas erfolgt, indem Flüssigkeit aus dem Druckbehälter herausgepumpt wird und der von
der Flüssigkeit freigegebene Innenraum des Druckbehälters von bei entsprechender Stellung
der Schaltmittel durch einen Gaseinlass nachströmendem Gas ausgefüllt wird. Die Schaltmittel
sind beispielsweise durch an Gasein- und -auslässen des Druckbehälters angeordnete
Rückschlagventile gebildet. So kann beispielsweise Gas in den Druckbehälter einströmen,
wenn im Druckbehälter ein Unterdruck gegenüber einer über den Gaseinlass mit dem Druckbehälter
verbundenen Gasquelle herrscht. Das Gas wird beispielsweise aus dem Druckbehälter
ausgelassen, wenn der durch Kompression gestiegene Druck den Gasdruck in weiteren,
über den Gasauslass angebundenen Teilen des Unterseebootes übersteigt.
[0009] Da bei dem erfindungsgemäßen Unterseeboot der durch das Gas ausfüllbare Bereich des
Innenraums des Druckbehälters nicht durch einen Kolben, sondern durch eine geräuscharm
förderbare Flüssigkeit begrenzt ist, vergrößert der Verdichter die akustische Signatur
des Unterseeboots nicht. Weiterhin besteht bei dem Verdichter des erfindungsgemäßen
Unterseeboots keine Gefahr, mit den komprimierten Gasen Schmierstoffe auszubringen,
da Schmierstoffe bei dem Verdichter entbehrlich sind. Da ferner bei dem erfindungsgemäßen
Unterseeboot dynamische Dichtungen nicht erforderlich sind, ist die Atemluftreinheit
stets gewährleistet. Vorteilhaft kann der bzw. können die Druckbehälter bei dem erfindungsgemäßen
Unterseeboot zudem in der Form frei gestaltet und insbesondere geeignet an die Anforderungen
des Unterseeboots angepasst werden.
[0010] Bevorzugt weist bei dem Unterseeboot der Verdichter zumindest einen zweiten starren
Druckbehälter auf, der über zumindest eine der Leitungen mit dem ersten Druckbehälter
verbunden ist. In dieser Weiterbildung wird die Flüssigkeit beispielsweise in einem
ersten Verdichterzyklus von dem zweiten Druckbehälter in den ersten Druckbehälter
gefördert, wobei die aus dem zweiten Druckbehälter heraus geförderte Flüssigkeit zusätzlichen
Raum im zweiten Druckbehälter zur Beschickung mit Gas freigibt. Das im ersten Druckbehälter
befindliche Gas wird durch die eingeleitete Flüssigkeit verdrängt und wie zuvor beschrieben
komprimiert. Das komprimierte Gas wird dann aus dem ersten Druckbehälter ausgelassen.
Zu diesem Zeitpunkt ist der zweite Druckbehälter mit Gas beschickt. Wird nachfolgend
in einem zweiten Verdichterzyklus Flüssigkeit vom ersten Druckbehälter in den zweiten
Druckbehälter gefördert, so wird das Gas im zweiten Druckbehälter komprimiert und
zugleich der erste Druckbehälter mit Gas beschickt. Der Verdichter ist in dieser Ausgestaltung
besonders effizient und zugleich mit einer guten Kontinuität betreibbar, da bei der
Förderung der Flüssigkeit in jeder Richtung stets in einem der Druckbehälter Gas komprimiert
wird.
[0011] Besonders bevorzugt ist bei dem Unterseeboot die Flüssigkeit eine Kühlflüssigkeit
eines Kühlkreislaufs des Unterseebootes. Auf diese Weise lässt sich die bei der Kompression
des Gases entstehende Wärme abführen. Geeigneterweise wird das Gas isotherm komprimiert.
Dabei ist der Verdichter besonders energieeffizient betreibbar.
[0012] Zweckmäßigerweise sind bei dem Unterseeboot zumindest zwei Leitungen zur Förderung
der Flüssigkeit in jeweils nur eine Richtung vorgesehen. Beispielsweise können bei
dem Verdichter zwei Druckbehälter vorgesehen sein, von denen eine erste Leitung zur
Förderung der Flüssigkeit vom ersten Druckbehälter in den zweiten Druckbehälter und
die zweite Leitung zur Förderung der Flüssigkeit vom zweiten Druckbehälter in den
ersten Druckbehälter vorgesehen ist. Zweckmäßigerweise sind die vorgesehenen Förderrichtungen
durch Rückschlagventile bestimmt. Zweckmäßigerweise ist die Förderrichtung einer oder
mehrerer an den Leitungen angeordneter Pumpen an die vorgesehene Förderrichtung der
Leitungen angepasst.
[0013] In einer bevorzugten Weiterbildung sind zumindest zwei mit vertikalem Abstand voneinander
in einen Druckbehälter mündende Leitungen vorhanden. So ist durch eine tiefer in den
Druckbehälter mündende Leitung die Flüssigkeit geeignet aus dem Druckbehälter herausförderbar.
Bevorzugt mündet eine der Leitungen oberhalb eines maximalen Flüssigkeitsstandes des
Druckbehälters in diesen hinein, während eine weitere Leitung unterhalb eines minimalen
Flüssigkeitsstandes des Druckbehälters in den Druckbehälter einmündet. Bevorzugt ist
an der in den oberen Bereich des Druckbehälters in diesen mündende Leitung ein Wärmetauscher
des Kühlkreislaufs des Unterseebootes angeordnet. Insbesondere wird die Flüssigkeit
in den Druckbehälter eingespritzt oder eingesprüht. In dieser Weiterbildung der Erfindung
wird die bei der Kompression des Gases entstehende Wärme besonders effizient abgeführt
und beispielsweise eine nahezu isotherme Verdichtung des Gases erreicht.
[0014] Vorteilhaft weisen bei dem erfindungsgemäßen Unterseeboot zumindest zwei Leitungen
einen gemeinsamen Leitungsabschnitt auf, wobei die Pumpe an dem gemeinsamen Leitungsabschnitt
angeordnet ist, und stromauf- und abwärts des gemeinsamen Leitungsabschnitts Sperrventile
angeordnet sind. Auf diese Weise ist die Flüssigkeit durch mehrere Leitungen mit einer
einzigen Pumpe förderbar. Insbesondere bei Verdichtern mit zwei Druckbehältern kann
Flüssigkeit in einem ersten Verdichterzyklus von einem ersten Druckbehälter über eine
der Leitungen mit dem gemeinsamen Leitungsabschnitt in einen zweiten Druckbehälter
gefördert werden und in einem zweiten Verdichterzyklus über eine zweite Leitung mit
dem gemeinsamen Leitungsabschnitt von dem zweiten Druckbehälter in den ersten Druckbehälter
gefördert werden. Dabei erfolgt die Einbindung des gemeinsamen Leitungsabschnitts
bei beiden Leitungen zweckmäßigerweise derart, dass die Pumpe während beider Verdichterzyklen
in derselben Förderrichtung betreibbar ist.
[0015] Besonders bevorzugt umfasst bei dem Unterseeboot der Verdichter zwei oder mehr Druckbehälter,
welche derart geformt und/oder angeordnet sind, dass der Schwerpunkt der Flüssigkeit
und/oder des Verdichters bei Förderung der Flüssigkeit unverändert bleibt. In dieser
Weiterbildung der Erfindung ist es daher nicht erforderlich, beim Betrieb des Verdichters
Änderungen des Schwerpunkts des Verdichters durch zusätzliche Einrichtungen des Unterseebootes,
beispielsweise durch Trimmzellen, zu kompensieren. Vielmehr ist der Verdichter auch
für sich genommen im Betrieb schwerpunktsneutral.
[0016] Zweckmäßigerweise umgibt dazu ein erster Druckbehälter einen zweiten Druckbehälter,
mit dem er verbunden ist, umfänglich. Beispielsweise sind erster und zweiter Druckbehälter
im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet. Bevorzugt weist der zweite Druckbehälter
die Gestalt eines geraden Kreiszylinders mit vertikaler Achse auf, während der erste
Druckbehälter den Querschnitt eines Kreisrings aufweist und konzentrisch den zweiten
Druckbehälter umgibt. Wird nun Flüssigkeit vom ersten Druckbehälter in den zweiten
Druckbehälter bzw. vom zweiten Druckbehälter in den ersten Druckbehälter gefördert,
so ändert sich die horizontale Ortskomponente des Schwerpunkts nicht. Bevorzugt weisen
erster und zweiter Druckbehälter Querschnitte mit gleicher Querschnittsfläche auf.
In dieser Weiterbildung der Erfindung ändert sich auch die vertikale Ortskomponente
des Schwerpunkts bei der Förderung von Flüssigkeit nicht.
[0017] In einer weiteren bevorzugten Ausbildung umgeben zumindest zwei Druckbehälter des
Verdichters des erfindungsgemäßen Unterseebootes horizontal einen zentralen Druckbehälter,
mit welchem sie jeweils verbunden sind. Geeigneterweise weisen die den zentralen Druckbehälter
umgebenden Druckbehälter jeweils eine zylindrische Gestalt mit gleich großer horizontaler
Querschnittsfläche auf und sind gleichmäßig auf einem Kreis um den zentralen Druckbehälter
herum verteilt. Auch in diesem Fall ändert sich die horizontale Ortskomponente des
Schwerpunkts nicht, wenn Flüssigkeit von den umgebenen Druckbehältern in den zentralen
Druckbehälter bzw. vom zentralen Druckbehälter in die umgebenden Druckbehälter gefördert
wird. Weisen die umgebenden Druckbehälter zusammen genommen eine gleiche Querschnittsfläche
wie der zentrale Druckbehälter auf, so ändert sich zudem auch die vertikale Ortskomponente
des Schwerpunkts beim Betrieb des Verdichters nicht.
[0018] Alternativ oder zusätzlich weist der Verdichter des erfindungsgemäßen Unterseeboots
zumindest zwei Paare jeweils miteinander verbundener Druckbehälter auf, deren individuelle
Schwerpunktsänderungen sich im Betrieb des Verdichters kompensieren. Beispielsweise
umfasst der Verdichter ein Paar von Druckbehältern, welche nebeneinander auf einer
gemeinsamen horizontalen ersten Achse angeordnet sind. Wird nun in einem Verdichterzyklus
Flüssigkeit vom rechts auf dieser Achse angeordneten Druckbehälter in den links von
diesem gelegenen Druckbehälter gefördert, so bewegt sich hinsichtlich dieses ersten
Paares von Druckbehältern allein der Schwerpunkt entlang der ersten Achse nach links.
Bei einem zweiten Paar von Druckbehältern sind die Druckbehälter nebeneinander auf
einer zweiten Achse angeordnet, welche parallel zur ersten Achse verläuft. Die Druckbehälter
des zweiten Paares weisen dabei einen Querschnitt auf, der mit demjenigen des ersten
Paares flächengleich ist. In dem zuvor beschriebenen Verdichterzyklus wird beim zweiten
Paar Flüssigkeit entlang der zweiten Achse nach rechts gefördert. Hinsichtlich des
zweiten Paares allein bewegt sich folglich der Schwerpunkt entlang der zweiten Achse
nach rechts. Der gemeinsame Schwerpunkt beider Paare von Druckbehältern und damit
des Verdichters bleibt folglich während dieses Verdichterzyklus unverändert. Die Schwerpunktsneutralität
des Verdichters bleibt während der weiteren Verdichterzyklen in entsprechender Weise
erhalten. Vorzugsweise sind die Druckbehälter zumindest zweier Paare entlang einer
gemeinsamen Achse angeordnet.
[0019] Zweckmäßigerweise weist bei dem erfindungsgemäßen Unterseeboot der Verdichter zumindest
zwei synchron ansteuerbare Pumpen auf, wobei der Verdichter zum synchronen Betrieb
der Pumpen ausgebildet ist. Auf diese Weise sind, insbesondere bei dem zuvor beschriebenen
Ausführungsbeispiel, die individuellen Verdichterzyklen mehrerer Paare von jeweils
miteinander verbundenen Druckbehältern hinsichtlich der Schwerpunktsneutralität des
Verdichters aufeinander abstimmbar. Auch in Ausbildungen, bei welchen mehrere Druckbehälter
einen zentralen Druckbehälter horizontal umgeben, kann über synchron ansteuerbare
Pumpen ein schwerpunktsneutraler Betrieb des Verdichters gewährleistet werden. Bevorzugt
ist bzw. sind bei dem erfindungsgemäßen Unterseeboot der oder die Druckbehälter zwischen
den Spanten des Unterseeboots angeordnet.
[0020] Grundsätzlich können bei dem erfindungsgemäßen Unterseeboot der oder die Druckbehälter
beliebig geformt sein. Zweckmäßigerweise sind die Druckbehälter in ihrer Form an die
Raumerfordernissse des Unterseebootes angepasst, beispielsweise, um einen vorhandenen
Freiraum auszunutzen.
[0021] Nachfolgend ist die Erfindung anhand in den Figuren gezeigter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Blockschaltbild eines Verdichters eines erfindungsge- mäßen Unterseebootes,
- Fig. 2
- eine räumliche Anordnung von vier Druckbehältern eines schwerpunktneutral betreibbaren
Verdichters eines erfin- dungsgemäßen Unterseebootes in einer perspektivischen Darstellung,
- Fig.3
- die Anordnung der Druckbehälter gemäß Fig. 2 in einer Draufsicht,
- Fig. 4
- eine alternative Anordnung von vier Druckbehältern eines Verdichters eines erfindungsgemäßen
Unterseebootes in einer Seitenansicht und
- Fig. 5
- die Anordnung gemäß Fig. 4 in einer Draufsicht.
[0022] Der Verdichter 2 gemäß Fig. 1 des erfindungsgemäßen Unterseebootes weist zwei Druckbehälter
5, 10 auf. Die beiden Druckbehälter 5, 10 sind auf gleicher Höhe im Unterseeboot angeordnet
und weisen im Wesentlichen kreiszylindrische Gestalt mit identischen Querschnittsflächen
auf.
[0023] Beide Druckbehälter 5, 10 sind mit Schaltmitteln zum Gasein- und auslass an Gaseinlassleitungen
15 und Gasauslassleitungen 25 der Druckbehälter 5, 10 versehen. Die Schaltmittel sind
als Rückschlagventile 20 ausgeführt. Wenn eine die Gaseinlassleitungen 15 speisende
Gasquelle, beispielsweise ein abgasender Teil einer Antriebsmaschine des Unterseebootes,
den Druck des im Druckbehälter 5, 10 befindlichen Gases im Gasdruck übertrifft, wird
über das Rückschlagventil 20 Gas durch die Gaseinlasseinleitung 15 in den Druckbehälter
5, 10 eingelassen. Aus dem Druckbehälter wird über die Gasauslassleitung 25 das Gas
dann ausgelassen, wenn der Gasdruck in den Druckbehältern 5, 10 den Gasdruck der mit
den Druckbehältern 5, 10 jeweils verbundenen Flüssigkeitsabscheider 30 überschreitet.
In diesem Fall passiert das Gas aus den Druckbehältern 5, 10 die Rückschlagventile
20 an der Gasauslassleitung 25.
[0024] Der in Fig. 1 links abgebildete Druckbehälter 5 ist mit dem rechten Druckbehälter
10 über eine erste Leitung 35 verbunden, welche aus dem linken Druckbehälter 5 an
einer Unterseite 40 ausmündet und an einer Oberseite 45 des rechten Druckbehälters
10 in diesen einmündet. Ferner sind die Druckbehälter 5, 10 über eine zweite Leitung
50 miteinander verbunden, welche an einer Unterseite 40 des rechten Druckbehälters
10 ausmündet und an einer Oberseite des linken Druckbehälters 5 in diesen einmündet.
[0025] Bei dem Verdichter 2 wird in einem ersten Verdichterzyklus über die Leitung 35 Flüssigkeit
52 von dem linken Druckbehälter 5 in den rechten Druckbehälter 10 gefördert, so dass
im rechten Druckbehälter 10 befindliches Gas durch den Anstieg des Flüssigkeitspegels
von einem Minimalpegel Lo zu einem Maximalpegel Hi verdrängt wird und im verbleibenden
Teil des rechten Druckbehälters 10 komprimiert wird. Der Druck im rechten Druckbehälter
10 steigt dabei soweit an, dass der Druck das Rückschlagventil 20 an der Gasauslassleitung
25 des rechten Druckbehälters 10 öffnet.
[0026] Im linken Druckbehälter 5 sinkt bei der Förderung der Flüssigkeit 52 vom Druckbehälter
5 in den Druckbehälter 10 der Flüssigkeitspegel von einem Maximalpegel Hi zu einem
Minimalpegel Lo. Damit vergrößert sich der gasbeschickbare Innenraum des linken Druckbehälters
5, wobei in seinem Inneren einen Unterdruck erzeugt wird, sodass das Rückschlagventil
20 an der Gaseinlassleitung 15 des linken Druckbehälters 5 öffnet und Gas in den linken
Druckbehälter 5 nachströmt.
[0027] In einem zweiten Verdichterzyklus wird Flüssigkeit 52 vom rechten Druckbehälter 10
über die zweite Leitung 50 in den linken Druckbehälter 5 gefördert, sodass das im
linken Druckbehälter 5 befindliche Gas komprimiert wird. Entsprechend wird der rechte
Druckbehälter 10 über die Gaseinlassleitung 15 des rechten Druckbehälters 10 mit Gas
beschickt. In den aufeinanderfolgenden Verdichterzyklen wird also jeweils Gas im Wechsel
in den Druckbehältern 5, 10 komprimiert.
[0028] Die erste 35 und die zweite Leitung 50 weisen dabei einen gemeinsamen Leitungsabschnitt
55 auf, an welchem zur Förderung der Flüssigkeit 52 von einem Druckbehälter 5, 10
in den jeweils anderen Druckbehälter 5, 10 eine Pumpe 60 angeordnet ist. Die Flüssigkeitsförderung
durch die Leitungen 35, 50 wird durch Ventile 65, 70 in Form von Kugelhähnen bestimmt,
welche stromauf- und stromabwärts der gemeinsamen Leitung 55 an der ersten Leitung
35 sowie der zweiten Leitung 50 angeordnet sind. Werden die Ventile 65 an der ersten
Leitung 35 geöffnet und sind die Ventile 70 an der zweiten Leitung 50 geschlossen,
so wird die Flüssigkeit 52 über die Pumpe 60 durch die Leitung 35 vom linken Druckbehälter
5 zum rechten Druckbehälter 10 befördert.
[0029] Sind hingegen die Ventile 65 geschlossen und die Ventile 70 an der zweiten Leitung
50 geöffnet, so fördert die Pumpe 60 Flüssigkeit 52 durch die zweite Leitung 50 vom
rechten Druckbehälter 10 in den linken Druckbehälter 5. Das Rückschlagventil 20 an
der gemeinsamen Leitung 55 verhindert dabei einen Rückfluss von Flüssigkeit 52 entgegen
der vorgesehenen Förderrichtung der Pumpe 60.
[0030] Bei dem anhand von Fig. 1 dargestellten Verdichter 2 ist die von der Pumpe 60 geförderte
Flüssigkeit 52 zugleich eine Kühlflüssigkeit eines Kühlkreislaufs des Unterseebootes.
Dabei wird durch einen Wärmetauscher 75, der an der gemeinsamen Leitung 55 angeordnet
ist, während der Kompression des Gases entstehende Wärme abgeführt. Die gekühlte Flüssigkeit
wird an den Oberseiten 45 der Behälter 5, 10 an den Einmündungen der Leitungen 35,
50 zur effizienten Kühlung des Gases eingesprüht (die dafür vorgesehenen Sprühdüsen
sind in der Zeichnung nicht dargestellt).
[0031] Ferner ist ein Tank 80 vorgesehen, aus welchem Verluste an Flüssigkeit 52 ausgeglichen
werden. Dazu ist der Tank 80 mit der gemeinsamen Leitung 55 über ein Ventil 82 in
Form eines Kugelhahns saugseitig der Pumpe 60 und saugseitig des Wärmetauschers 75,
sowie mit den Wasserabscheidern 30 verbunden. Der Tank 80 kann bei zu großem Flüssigkeitsaufkommen
Flüssigkeit 52 von den Flüssigkeitsabscheidern 30, einem zum Wärmetauscher 75 saugseitigen
Abschnitt der gemeinsamen Leitung 55 und einem weiteren, zur Pumpe 60 saugseitigen
und zum Wärmetauscher 75 druckseitigen Bereich der gemeinsamen Leitung 55 Flüssigkeit
aufnehmen.
[0032] Bei dem zuvor beschriebenen Verdichter ist die Flüssigkeit 52 Wasser. Der Verdichter
ist mit einem Reformer einer Reformerbrennstoffzellenanlage des Unterseeboots verbunden
(in den Zeichnungen nicht dargestellt).
[0033] Die in Fig. 2 darstellte Anordnung von vier Druckbehältern 5', 10', 5", 10" umfasst
zwei Paare 5', 10' und 5", 10", welche jeweils wie vorangehend beschrieben miteinander
verbunden und beschaltet sind. Die in den Fig. 2 bis 5 dargestellten Anordnungen können
jedoch auch unabhängig von der oben beschriebenen Weiterbildung ausgeführt werden.
Die vier in Fig. 2 dargestellten Druckbehälter 5', 10', 5", 10" sind jeweils als aufrecht
im Boot positionierte, gerade Kreiszylinder mit flächengleichen Querschnitten ausgebildet.
[0034] Die Paare von Druckbehältern 5', 10' und 5", 10" sind miteinander jeweils über flüssigkeitsführende
Leitungen verbunden, die in dieser und den folgenden Prinzipskizzen schematisch als
jeweils eine einzige Leitung 85 dargestellt sind. Wie in Fig. 2 und 3 dargestellt,
sind die beiden Paare 5', 10' und 5", 10" von Druckbehältern jeweils entlang einer
ersten (unten in Fig. 3) und einer zweiten (oben in Fig. 3) horizontalen Achse angeordnet.
Die horizontalen Achsen jedes Paares von Druckbehältern 5", 10" bzw. 5", 10" entsprechen
in der Draufsicht gemäß Fig. 3 der Orientierung der dargestellten Leitungen 85. Die
beiden horizontalen Achsen sind parallel zueinander orientiert. Die synchrone Förderung
der Flüssigkeit 52 (in diesem Beispiel durch synchron betriebene und in den Figuren
2 und 3 nicht dargestellte Pumpen) in entgegengesetzte Förderrichtungen, d. h. vom
Druckbehälter 10' in den Druckbehälter 5' und zugleich vom Druckbehälter 5" in den
Druckbehälter 10" (siehe entgegengesetzt gerichtete Pfeile in den Figuren 2 und 3)
lässt den Schwerpunkt des Verdichters unverändert. Gleiches gilt für Förderrichtungen
entgegengesetzt zu den dargestellten Pfeilrichtungen in nachfolgenden Verdichterzyklen.
[0035] Bei einer weiteren Ausführung eines Verdichters eines erfindungsgemäßen Unterseeboots
gemäß Fig. 4 und 5 sind zwei Paare von Druckbehältern 5', 10'; 5" 10" nicht lediglich
auf zueinander parallelen Achsen, sondern auf einer gemeinsamen horizontalen Achse
seitlich zueinander versetzt angeordnet. Auch in diesem Fall wird die Flüssigkeit
52 synchron zwischen den Druckbehältern 5', 10' sowie 5", 10" jeweils eines Paares
in einander entgegengesetzten Förderrichtungen gepumpt. Auch diese Anordnung gewährleistet
einen schwerpunktsneutralen Betrieb des Verdichters des erfindungsgemäßen Unterseeboots.
Es versteht sich, dass in obigen Ausführungsbeispielen die Form der Druckbehälter
5, 10, bzw. 5', 10' und 5', 10" von der beschriebenen Form abweichen kann. Beispielsweise
können die Druckbehälter 5, 10 bzw. 5', 10' und 5", 10" in ihrer Form an die Raumerfordernisse
des U-Bootes angepasst sein.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 2
- - Verdichter
- 5, 5', 5"
- - Druckbehälter
- 10, 10', 10"
- - Druckbehälter
- 15
- - Gaseinlassleitung
- 20
- - Rückschlagventil
- 25
- - Gasauslassleitung
- 30
- - Flüssigkeitsabscheider
- 35
- - Erste Leitung
- 40
- - Unterseite
- 45
- - Oberseite
- 50
- - Zweite Leitung
- 52
- - Flüssigkeit
- 55
- - Gemeinsamer Leitungsabschnitt
- 60
- - Pumpe
- 65
- - Ventil
- 70
- - Ventil
- 75
- - Wärmetauscher
- 80
- - Tank
- 82
- - Ventil
- 85
- - Leitung
- Lo
- - Minimalpegel
- Hi
- - Maximalpegel
1. Unterseeboot mit einem Verdichter (2), welcher zumindest einen Druckbehälter (5; 5';
5"; 10; 10'; 10") sowie Schaltmittel zum Gasein- und -auslass aus dem Druckbehälter
(5; 5'; 5"; 10; 10'; 10"), eine Flüssigkeit (52) sowie zumindest eine in den Druckbehälter
(5; 5'; 5"; 10; 10'; 10") mündende Leitung (35; 50; 85) umfasst, an welcher eine Pumpe
vorgesehen ist, mit der die Flüssigkeit (52) in den und/oder aus dem Druckbehälter
(5; 5'; 5"; 10; 10'; 10") förderbar ist.
2. Unterseeboot nach Anspruch 1, dessen Verdichter (2) zumindest einen zweiten Druckbehälter
(5; 5'; 5"; 10; 10'; 10") aufweist, der über zumindest eine der Leitungen (35; 50;
85) mit dem ersten Druckbehälter (5; 5'; 5"; 10; 10'; 10") verbunden ist.
3. Unterseeboot nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem zumindest zwei Leitungen
(35, 50) vorgesehen sind, in welchen die Flüssigkeit (52) in jeweils nur eine Richtung
förderbar ist.
4. Unterseeboot nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem die Flüssigkeit
(52) eine Kühlflüssigkeit eines Kühlkreislaufs des Unterseebootes ist.
5. Unterseeboot nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem zumindest zwei der
Leitungen (35, 50) mit vertikalem Abstand voneinander in den Druckbehälter (5; 5';
5"; 10; 10'; 10") münden.
6. Unterseeboot nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit zumindest zwei Leitungen
(35, 50) mit einem gemeinsamen Leitungsabschnitt (55), wobei die Pumpe (60) an dem
gemeinsamen Leitungsabschnitt (55) angeordnet ist und stromaufund -abwärts des gemeinsamen
Leitungsabschnitts (55) Sperrventile (65; 70) angeordnet sind.
7. Unterseeboot nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dessen Verdichter (2) zwei oder
mehr Druckbehälter (5; 5'; 5"; 10; 10'; 10") aufweist, welche derart geformt und/oder
angeordnet sind, dass der Schwerpunkt der Flüssigkeit (52) und/oder des Verdichters
(2) bei Förderung der Flüssigkeit (52) unverändert bleibt.
8. Unterseeboot nach Anspruch 7, bei welchem ein erster Druckbehälter einen zweiten Druckbehälter,
mit dem er verbunden ist, umfänglich umgibt.
9. Unterseeboot nach Anspruch 7 oder 8, bei welchem zumindest zwei Druckbehälter einen
zentralen Druckbehälter, mit welchem sie jeweils verbunden sind, horizontal umgeben.
10. Unterseeboot nach Anspruch 7, 8, oder 9, welches zumindest zwei Paare jeweils miteinander
verbundener Druckbehälter (5, 10; 5', 10'; 5", 10") aufweist, deren individuelle Schwerpunktsänderungen
sich im Betrieb des Verdichters (2) kompensieren.
11. Unterseeboot nach einem der Ansprüche 7 bis 10, bei welchem der Verdichter (2) zumindest
zwei synchron ansteuerbare Pumpen (60) aufweist, wobei der Verdichter (2) zur synchronen
Betrieb der Pumpen (60) ausgebildet ist.
12. Unterseeboot nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der oder die Druckbehälter
(5; 5'; 5"; 10; 10'; 10") zwischen den Spanten des Unterseeboots angeordnet ist bzw.
sind.
13. Unterseeboot nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Form des oder der
Druckbehälter (5; 5'; 5"; 10; 10'; 10") an die Raumerfordernisse des Unterseeboots
angepasst ist.