[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Reitboden, insbesondere einen speziell für
das Westernreiten geeigneten Reitboden.
[0002] Ein typischer Reitboden umfasst eine auf einem Untergrund verlegte Anordnung von
nebeneinander angeordneten Bodenbefestigungsplatten und eine Tretschicht auf den Bodenbefestigungsplatten.
Die Bodenbefestigungsplatten dienen der Schaffung eines stabilen Unterbaus für die
Tretschicht, dem Aufbau eines elastischen und trittsicheren Bodens. Außerdem sollen
sie ein gutes Wassermanagement gewährleisten, d.h. einerseits Wasser speichern, um
ein Austrocknen der Tretschicht zu verhindern, und andererseits überschüssiges Wasser
abführen, um eine zu starke Verfestigung oder Verschlammung der Tretschicht zu verhindern.
[0003] Geeignete Bodenbefestigungsplatten zum Aufbau solcher Reitböden sind zum Beispiel
in der
DE 94 05 829 U1 und der
DE 200 19 812 U1 beschrieben oder als "Lochmatten" der Otto Sport- und Reitplatz GmbH, Altdorf, Deutschland
bekannt. Eine für das Westernreiten geeignete Bodenbefestigungsplatte ist zum Beispiel
in der nachveröffentlichten
DE 20 2008 011 248 U1 offenbart.
[0004] Je nach Anwendungszweck (Springreiten, Dressurreiten, Voltigieren, Westernreiten,
Longieren und dergleichen) muss der Reitboden darüber hinaus unterschiedliche spezielle
Anforderungen erfüllen, insbesondere hinsichtlich Schockabsorbierung und Trittsicherheit.
Im Gegensatz zum Springreiten und Dressurreiten muss ein Reitboden für die verschiedenen
Disziplinen des Westernreitens (z.B. Reining, Cutting, Western Riding, etc.) auch
gewährleisten, dass die Pferde ohne Verletzungsgefahr rutschen können.
[0005] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen verbesserten Reitboden zu schaffen,
der insbesondere für das Westernreiten geeignet ist.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Reitboden mit den Merkmalen des Anspruches
1. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0007] Der Reitboden gemäß der Erfindung weist eine auf einem Untergrund verlegte Anordnung
von im Wesentlichen plattenförmigen, nebeneinander angeordneten Bodenbefestigungselementen
und eine Tretschicht auf der dem Untergrund abgewandten Seite der Anordnung von Bodenbefestigungselementen
auf, wobei auf der der Tretschicht zugewandten Seite der Bodenbefestigungselemente
eine Vielzahl von Borstenbüscheln vorgesehen ist, deren Länge derart gewählt ist,
dass sie nicht aus der Tretschicht heraus ragen.
[0008] Die Bodenbefestigungselemente auf dem Untergrund sorgen in bekannter Weise für eine
stabile und elastische Basis des Reitbodens. Im Unterschied zu herkömmlichen Reitböden
ist dieser Reitboden aber mit Bodenbefestigungselementen aufgebaut, auf deren der
Tretschicht zugewandten Seite jeweils eine Vielzahl von Borstenbüscheln vorgesehen
ist, die nicht über die Tretschicht heraus ragen. Das Vorsehen der Borstenbüschel
führt zu dem Ergebnis, dass der Reitboden ein Rutschen der Pferde, wie es bei den
verschiedenen Disziplinen des Westernreitens gefordert wird, ohne Verletzungsgefahr
für die Pferde erlaubt.
[0009] Die Borstenbüschel können auf der der Tretschicht zugewandten Seite der Bodenbefestigungselemente
auf verschiedene Weisen bereitgestellt werden.
[0010] Es wird in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass die mit Borstenbüscheln versehenen
Bodenbefestigungselemente des erfindungsgemäßen Reitbodens von einem Kunstrasenbelag
zu unterscheiden sind. Ein Kunstrasenbelag, wie er zum Beispiel in der
US 2006/0154016 A1 beschrieben ist, liefert weder die notwendige Elastizität und Trittsicherheit für
einen Reitboden noch wird er von einer Tretschicht aus Sand bedeckt.
[0011] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist die der Tretschicht zugewandte Oberseite
der Bodenbefestigungselemente jeweils mit einer Vielzahl von Ausnehmungen ausgebildet,
deren Tiefe kleiner bemessen ist als eine Gesamtlänge der Borstenbüschel und in denen
die Borstenbüschel teilweise aufgenommen sind. Die Herstellung der plattenförmigen
Bodenbefestigungselemente mit den Borstenbüschein kann so auf relativ einfache Weise
erfolgen.
[0012] Bei dieser Ausführungsform können die Borstenbüschel in die Ausnehmungen der Bodenbefestigungselemente
zum Beispiel eingesteckt, eingeklemmt, eingepresst, eingeschossen, eingeklebt und/oder
eingeschweißt werden.
[0013] Die Tiefe der Ausnehmungen liegt zum Beispiel im Bereich von etwa 20-70%, bevorzugter
von etwa 30-50% der Höhe der Bodenbefestigungselemente. Gemäß einem anderen Ansatz
beträgt die Tiefe der Ausnehmungen der Bodenbefestigungselemente zum Beispiel etwa
100-300%, bevorzugter etwa 150-250%, am bevorzugtesten etwa das Doppelte des Durchmessers
eines Borstenbüschels. Dies führt bei einfachen Herstellungsverfahren zu einer ausreichend
stabilen Befestigung der Borstenbüschel an den Bodenbefestigungselementen.
[0014] In einer anderen Ausgestaltung sind die Bodenbefestigungselemente jeweils mit einer
Vielzahl von Durchbrechungen ausgebildet, durch welche die Borstenbüschel so hindurch
geführt sind, dass sie an der der Tretschicht zugewandten Oberseite der Bodenbefestigungselemente
aus den Bodenbefestigungselementen heraus ragen.
[0015] Bei dieser Ausführungsform können die Borstenbüschel zum Beispiel an der dem Untergrund
zugewandten Unterseite der Bodenbefestigungselemente aus diesen heraus ragen und dort
fixiert sein.
[0016] In einer noch anderen Ausgestaltung kann auf der der Tretschicht zugewandten Seite
der Bodenbefestigungselemente wenigstens ein Mattenkörper angeordnet sein, der eine
Vielzahl von Borstenbüscheln enthält. Bei dieser Ausführungsform können beispielsweise
herkömmliche Bodenbefestigungselemente verwendet und mit den Mattenkörpern kombiniert
werden, um einen erfindungsgemäßen Reitboden zu bilden.
[0017] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können die Bodenbefestigungselemente
jeweils mit einer Vielzahl von offenen Durchbrechungen in ihrer Dickenrichtung ausgebildet
sein. Während die Oberseite der Bodenbefestigungselemente dem Speichern von Flüssigkeit
in der Tretschicht dient, gewährleisten die offenen Durchbrechungen ein Abfließen
von überschüssigem Wasser von der Oberfläche des Reitbodens.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann zwischen der Anordnung von
Bodenbefestigungselementen und der Tretschicht eine Wasserführungsschicht vorgesehen
sein. Diese Wasserführungsschicht soll ein gleichmäßiges Verteilen von Wasser auf
der Oberseite der Bodenbefestigungselemente sowohl zum Zweck des Speicherns von Feuchtigkeit
als auch zum Zweck des Abführens von überschüssigem Wasser erreichen.
[0019] Die Höhe der Wasserführungsschicht entspricht vorzugsweise maximal der aus den Bodenbefestigungselementen
heraus ragenden Länge der Borstenbüschel. Zudem kann die Höhe der Wasserführungsschicht
zum Beispiel wenigstens ein Drittel, bevorzugter wenigstens die Hälfte der aus den
Bodenbefestigungselementen heraus ragenden Länge der Borstenbüschel betragen.
[0020] Außerdem ist die Wasserführungsschicht zwischen der Anordnung von Bodenbefestigungselementen
und der Tretschicht beispielsweise aus einem grobkörnigen Sand, Kies, Split oder dergleichen
Material gebildet.
[0021] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann zwischen dem Untergrund und der
Anordnung von Bodenbefestigungselementen noch eine wasserführende Tragschicht vorgesehen
sein, die zum Beispiel aus Kies, Split oder dergleichen Material gebildet ist. Diese
wasserführende Tragschicht kann das Abführen von überschüssigem Wasser des Reitbodens
begünstigen.
[0022] Die Tretschicht des Reitbodens kann zum Beispiel aus feinkörnigem Sand oder dergleichen
Material gebildet sein.
[0023] Ferner können die nebeneinander angeordneten Bodenbefestigungselemente der Anordnung
von Bodenbefestigungselementen jeweils in der Art eines Nut-Feder-Systems (insbesondere
lose) miteinander verbunden sein. Das Nut-Feder-System ist dabei vorzugsweise jeweils
integral mit den Bodenbefestigungselementen ausgebildet. Auf diese Weise können sich
die benachbarten Bodenbefestigungselemente im Verbund gegenseitig in Position halten
und ein Aufklappen oder Aufstellen eines Bodenbefestigungselements verhindern.
[0024] Dieses Nut-Feder-System kann beispielsweise erste und zweite Erweiterungen aufweisen,
die am lateralen Umfang der Bodenbefestigungselemente (mit anderen Worten an deren
Seitenrändern) vorgesehen sind und sich lateral erstrecken, wobei die Höhen der ersten
und zweiten Erweiterungen jeweils kleiner als die Höhe der Bodenbefestigungselemente
sind und wobei die ersten und die zweiten Erweiterungen entlang des Umfangs und in
der Höhenrichtung der Bodenbefestigungselemente so angeordnet und/oder ausgebildet
sind, dass bei zwei einander benachbarten Bodenbefestigungselementen wenigstens eine
erste Erweiterung des einen Bodenbefestigungselements und wenigstens eine zweite Erweiterung
des anderen Bodenbefestigungselements einander in der Höhenrichtung der Bodenbefestigungselemente
überlappen.
[0025] In einer noch weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann an der dem Untergrund zugewandten
Unterseite der Bodenbefestigungselemente jeweils wenigstens ein Vorsprung vorgesehen
sein. Dieser wenigstens eine Vorsprung kann in vorteilhafter Weise einer Verankerung
der Bodenbefestigungselemente im Untergrund dienen (abhängig von der Art des Untergrundes)
und/oder als Angriffspunkt für Auswerfer im Fertigungsprozess der Bodenbefestigungselemente
dienen.
[0026] Dieser wenigstens eine Vorsprung ist vorzugsweise integral mit dem Bodenbefestigungselement
ausgebildet.
[0027] Außerdem ist vorzugsweise eine Vielzahl stegartiger Vorsprünge vorgesehen. Diese
können zum Beispiel in Form von mehreren parallelen Reihen oder sich kreuzenden Reihen
angeordnet werden.
[0028] Die Bodenbefestigungselemente können zum Beispiel aus einem Kunststoffmaterial wie
beispielsweise PVC gefertigt sein. In vorteilhafter Weise können dabei Recyclingmaterialien
(beispielsweise Kabelisolierungen) zum Einsatz kommen.
[0029] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann der erfindungsgemäße Reitboden
auch mit einem so genannten Ebbe-Flut-System kombiniert werden, um einen optimalen
Feuchtigkeitsgrad des Reitbodens in möglichst wassersparender Weise bereitzustellen.
[0030] Zu diesem Zweck kann der Reitboden auf der dem Untergrund zugewandten Seite der Bodenbefestigungselemente
mit wenigstens einer Drainagevorrichtung versehen sein. Diese wenigstens eine Drainagevorrichtung
ist vorzugsweise mit einer Wasserausgleichsvorrichtung verbunden, die lateral außerhalb
des Reitbodens angeordnet ist und die aus einem Wasseraufnahmeraum gebildet ist, der
mit einem Wasserzulauf und/oder einem Wasserablauf versehen ist. Außerdem kann der
Reitboden in einem wasserdicht ausgebildeten Becken ausgebildet sein.
[0031] Obige sowie weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen
Reitbodens werden aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten, nicht-einschränkenden
Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen besser verständlich.
Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Teilschnittansicht eines Reitbodens gemäß der vor- liegenden Erfindung;
- Fig. 2
- eine schematische ausschnittweise Schnittansicht des Bodenbefestigungs- elements von
Fig. 1 gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 3
- eine schematische ausschnittweise Schnittansicht des Bodenbefestigungs- elements von
Fig. 1 gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 4
- eine schematische ausschnittweise Schnittansicht des Bodenbefestigungs- elements von
Fig. 1 gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 5
- eine schematische ausschnittweise Draufsicht eines Bodenbefestigungs- elements des
Reitbodens von Fig. 1;
- Fig. 6
- eine schematische ausschnittweise Seitenansicht einer Verbindung von Bodenbefestigungselementen
von Fig. 5 gemäß einer ersten Ausführungs- form;
- Fig.7
- eine schematische ausschnittweise Seitenansicht einer Verbindung von Bodenbefestigungselementen
von Fig. 5 gemäß einer zweiten Ausführungs- form; und
- Fig. 8
- eine schematische Schnittansicht einer Reitbodenbefestigungs- und -bewässerungsanordnung
gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
[0032] Anhand von Fig. 1 und 5 wird zunächst der grundsätzliche Aufbau des erfindungsgemäßen
Reitbodens genauer beschrieben.
[0033] Der Reitboden kann grundsätzlich auf einem beliebigen Untergrund 10 aufgebaut werden.
Je nach Untergrund 10 kann auf diesen zunächst eine wasserführende Tragschicht 20
aufgebracht werden. Diese Tragschicht 20 ist zum Beispiel aus Kies, Split oder dergleichen
Material gebildet.
[0034] Auf diese Tragschicht 20 oder gegebenenfalls auch direkt auf den Untergrund 10 wird
dann eine Anordnung von Bodenbefestigungselementen 12 nebeneinander verlegt. Die Bodenbefestigungselemente
12 sind im Wesentlichen plattenförmigen ausgebildet, d.h. ihre Länge 112 und Breite
b12 (vgl. Fig. 5) sind deutlich größer als ihre Dicke bzw. Höhe h12 (Oben/Unten-Richtung
in Fig. 1) gewählt. Die Bodenbefestigungselemente 12 besitzen dabei bevorzugt eine
rechteckige oder quadratische Grundform, ohne darauf beschränkt zu sein.
[0035] Die Bodenbefestigungselemente 12 haben zum Beispiel eine Länge 112 von etwa 1,0 bis
1,2 m und eine Breite von etwa 0,7 bis 0,9 m, sodass sich beispielsweise ein Deckmaß
von etwa 1 m
2 ergibt. Die Dicke bzw. Höhe h12 der Bodenbefestigungselemente 12 liegt zum Beispiel
im Bereich von etwa 1 bis 6 cm, bevorzugter von etwa 2 bis 4 cm. Der Reitboden der
Erfindung ist aber selbstverständlich nicht auf diese Maße der Bodenbefestigungselemente
beschränkt.
[0036] Das Material der Bodenbefestigungselemente 12 ist vorzugsweise ein Kunststoffmaterial
wie zum Beispiel PVC bzw. Weich-PVC. Bei der Fertigung der Bodenbefestigungselemente
12 können bevorzugt auch Recyclingstoffe (z.B. aus Kabelabfällen) zum Einsatz kommen.
Durch diese Wahl des Materials erhalten die Bodenbefestigungselemente 12 eine gewisse
Eigenelastizität bzw. Federwirkung, die den Pferden einen trittsicheren Reitboden
zur Verfügung stellt und gleichzeitig die Gelenke der Pferde schont. Die Herstellung
der Bodenbefestigungselemente 12 erfolgt zum Beispiel in Spritzgusstechnik.
[0037] Wie in Fig. 1 angedeutet, ist auf der dem Untergrund 10 abgewandten Seite der Bodenbefestigungselemente
12 (oben in Fig. 1) eine Vielzahl von Borstenbüscheln 14 vorgesehen. Verschiedene
Möglichkeiten zum Vorsehen dieser Borstenbüschel werden weiter unten anhand von Fig.
2 bis 4 näher erläutert.
[0038] Wie in der stark schematisierten Draufsicht von Fig. 5 zu erkennen, sind die Borstenbüschel
14 möglichst gleichmäßig über den Reitboden bzw. die Bodenbefestigungselemente 12
verteilt.
[0039] Bei einer matrixartigen Anordnung beträgt das Rastermaß für die Borstenbüschel 14
zum Beispiel etwa 1 bis 3 cm, bevorzugter etwa 1,5 bis 2 cm. Je größer dieses Rastermaß
gewählt wird, umso weicher ist der Reitboden, und je kleiner dieses Rastermaß gewählt
wird, umso härter ist der Reitboden.
[0040] Das Rastermaß der Borstenbüschel 14 kann in Längen- und Breitenrichtung der Bodenbefestigungselemente
12 gleich gewählt sein oder - wie in Fig. 5 beispielhaft angedeutet - auch unterschiedlich
sein. Die Borstenbüschel 14 können zum Beispiel in einem regelmäßigen Muster, einem
unregelmäßigen Muster oder auch ungeordnet über die Bodenbefestigungselemente 12 verteilt
werden.
[0041] Es können zum Beispiel handelsübliche Borstenbüschel 14 verwendet werden, aber auch
speziell angepasste Borsten bzw. Borstenbüschel zum Einsatz kommen. Ein Borstenbüschel
14 besteht zum Beispiel aus 4 bis 12, bevorzugter 6 bis 10 nach oben ragenden Borsten.
Bei der Herstellung eines solchen Borstenbüschels 14 wird zum Beispiel die Hälfte
dieser Anzahl an Borsten genommen und etwa in der Mitte umgebogen, wobei diese umgebogene
Mitte dann auf der den Bodenbefestigungselementen 12 zugewandten Seite ist. Zusätzlich
oder alternativ können die einzelnen Borsten eines Borstenbüschels 14 auch noch durch
einen Ring oder dergleichen zusammengehalten werden. Auf diese Weise wird ein stabiler
Verbund aus Borsten für den Borstenbüschel 14 erzielt wird.
[0042] Ein Borstenbüschel 14 hat zum Beispiel einen Durchmesser d14 (parallel zur Ebene
der Bodenbefestigungselemente 12) im Bereich von etwa 0,3 bis 1,5 cm, bevorzugter
von etwa 0,5 bis 1,0 cm.
[0043] Dir Borsten der Borstenbüschel 14 sind vorzugsweise aus einem relativ harten Kunststoffmaterial
wie beispielsweise PVC oder PE gefertigt. Alternativ können für die Borstenbüschel
14 aber auch andere Materialien wie zum Beispiel Draht oder Naturstoffe wie Kokosfasern
verwendet werden. Die (Faser-)Stärke der einzelnen Borsten der Borstenbüschel beträgt
zum Beispiel etwa 1 bis 3 mm, bevorzugter etwa 1,2 bis 2 mm, am bevorzugtesten etwa
1,5 mm.
[0044] Auf die Oberseite der Bodenbefestigungselemente 12 mit den Borstenbüscheln 14 wird
zunächst eine Wasserführungsschicht 16 aufgetragen, bevor abschließend eine Tretschicht
18 des Reitbodens gebildet wird.
[0045] Die Wasserführungsschicht 16 zwischen der Anordnung von Bodenbefestigungselementen
12 und der Tretschicht 18 ist vorzugsweise aus einem grobkörnigen Sand, Kies, Split
oder dergleichen Material gebildet. Beispielsweise wird für die Wasserführungsschicht
16 ein grober Quarzsand beispielsweise mit einer Körnung von 0 - 3 mm verwendet. Diese
grobe Körnung der Wasserführungsschicht 16 ist von Vorteil, um eine Wasserdurchlässigkeit
zu gewährleisten und ein Verstopfen von vorzugsweise vorhandenen Wasserablauflöchern
24 in den Bodenbefestigungselementen 12 (später beschrieben) zu verhindern.
[0046] Die Höhe h16 der Wasserführungsschicht 16 sollte einerseits maximal der aus den Bodenbefestigungselementen
12 heraus ragenden Länge h14 der Borstenbüschel 14 entsprechen und beträgt andererseits
vorzugsweise wenigstens ein Drittel, bevorzugter wenigstens die Hälfte der aus den
Bodenbefestigungselementen 12 heraus ragenden Länge h14 der Borstenbüschel 14. In
einer Ausführungsform liegt die aus den Bodenbefestigungselementen 12 heraus ragende
Länge h14 der Borstenbüschel 14 im Bereich von etwa 1 bis 5 cm, bevorzugter im Bereich
von etwa 2 bis 4 cm, am bevorzugtesten bei etwa 3 cm.
[0047] Diese Wasserführungsschicht 16 dient einer gleichmäßigen Verteilung des Wassers auf
den Bodenbefestigungselementen 12.
[0048] Die Tretschicht 18 auf der Wasserführungsschicht 16 ist vorzugsweise aus feinkörnigem
Sand oder dergleichen Material gebildet. Beispielsweise wird für die Tretschicht 18
ein feiner Sand aus Quarz oder Granit beispielsweise mit einer Körnung von 0 - 1 mm
verwendet. Die feinkörnige Tretschicht 18 schafft eine feste Bodenfläche für die Pferde.
[0049] Die Dicke der Tretschicht 18 liegt zum Beispiel im Bereich von etwa 2 bis 8 cm, bevorzugter
von etwa 3 bis 4 cm.
[0050] Um eine optimal angepasste Tretschicht 18 zu erzielen, d.h. die richtige Konsistenz
zusammenzustellen (Elastizität, Hufschlagtiefe im Sand und dergleichen), werden die
ausgesuchten Sande üblicherweise mit Zusatzmitteln versetzt. In einer bekannten Variante
ist dieses Zusatzmittel für das Erstellen der Tretschicht 18 das so genannte Geo-Textil,
welches aus synthetischer Faser besteht. Die Aufgaben dieses Zusatzmittels sind zum
einen die Aufnahme von Wasser und dessen Rückführung in die Tretschicht, um deren
Feuchtigkeit länger zu erhalten, zum anderen erhöht das Flies die Elastizität des
Sandes und ermöglicht die Regulierung der Konsistenz der Tretschicht 18.
[0051] Bei dem erfindungsgemäßen Reitboden kann insbesondere für das Westernreiten in vorteilhafter
Weise auf derartige Zusatzstoffe in der Tretschicht 18 auch verzichtet werden.
[0052] Unter Bezug auf Fig. 2 bis 4 werden nun verschiedene Möglichkeiten zum Vorsehen der
Borstenbüschel 14 bei dem Reitboden der Erfindung in mehr Einzelheiten beschrieben.
[0053] Gemäß der ersten Ausführungsform von Fig. 2 sind die Borstenbüschel 14 an der Oberseite
(oben in Fig. 1 und 2) der Bodenbefestigungselemente 12 befestigt. Zu diesem Zweck
ist an der Oberseite der Bodenbefestigungselemente 12 jeweils eine Vielzahl von Ausnehmungen
26 (entsprechend der Anzahl der anzubringenden Borstenbüschel) ausgebildet. In diese
Ausnehmungen 26 werden die Borstenbüschel 14 eingesteckt, eingeklemmt, eingepresst
oder eingeschossen. Zusätzlich können die Borstenbüschel 14 auch noch verklebt oder
verschweißt werden.
[0054] Wenn die einzelnen Borstenbüschel 14 durch einen Ring, einen Draht oder dergleichen
zusammengehalten sind, so entfaltet dieser in der jeweiligen Ausnehmung 26 eine zusätzliche
Press- bzw. Keilwirkung.
[0055] Die Tiefe d26 der Aussparungen 26 ist natürlich kleiner gewählt als die Gesamtlänge
L14 der Borstenbüschel 14. Vorzugsweise liegt die Tiefe d26 der Ausnehmungen 26 im
Bereich von etwa 20-70%, bevorzugter von etwa 30-50%, am bevorzugtesten von etwa 40%
der Dicke bzw. Höhe h12 der Bodenbefestigungselemente 12. Gemäß einem anderen Ansatz
wird die Tiefe d26 der Ausnehmungen zu etwa 100-300%, bevorzugter 150-250%, am bevorzugtesten
etwa 200% des Durchmessers d14 eines Borstenbüschels 14 gewählt.
[0056] In einem Ausführungsbeispiel beträgt die Höhe h12 der Bodenbefestigungselemente 12
etwa 2, 5 cm, der Durchmesser d14 der Borstenbüschel 14 etwa 0,5 cm, die Gesamtlänge
L14 der Borstenbüschel etwa 3,5 cm, die aus den Bodenbefestigungselementen 12 heraus
ragende Länge h14 der Borstenbüschel etwa 2,5 cm und die Tiefe d26 der Ausnehmungen
26 etwa 1 cm.
[0057] Anstelle der Ausnehmungen 26 können alternativ auch Bohrungen in den Bodenbefestigungselementen
12 vorgesehen werden, in denen die Borstenbüschel 14 entsprechend nur teilweise eingesetzt
werden.
[0058] In Fig. 2 ist zudem dargstellt, dass die Bodenbefestigungselemente 12 vorzugsweise
(aber nicht notwendigerweise bei allen Anwendungen) auch mit einer Vielzahl von (offenen)
Durchbrechungen oder Durchbohrungen 24 versehen sind, welche sich durch die gesamte
Dicke der Bodenbefestigungselemente 12 erstrecken. Durch diese Durchbrechungen 24
kann das Wasser von der Oberseite der Bodenbefestigungselemente 12 ablaufen, sodass
auf einfache Weise überschüssiges Wasser von dem Reitboden abgeführt werden kann.
[0059] Die Durchbrechungen 24 haben bevorzugt jeweils die Grundform eines Kreises, was eine
besonders einfache Herstellung erlaubt. Der Durchmesser einer solchen Durchbrechung
24 beträgt zum Beispiel etwa 4 bis 5 mm. Es sind jedoch auch andere Grundformen für
die Durchbrechungen 24 wie beispielsweise Quadrate, Rechtecke, Polygone, Ellipsen
und dergleichen möglich.
[0060] Wie in Fig. 2 angedeutet, ist an der Unterseite, d.h. der dem Untergrund 10 zugewandten
Seite der Bodenbefestigungselemente 12 jeweils eine Vielzahl von Vorsprüngen 22 versehen.
Diese Vorsprünge 22 sind zum Beispiel stegartig ausgebildet und verlaufen parallel
zueinander und/oder einander kreuzend über ein Bodenbefestigungselement 12 hinweg.
Der Abstand zwischen den einzelnen Stegen kann zum Beispiel etwa 3 bis 10 cm, bevorzugter
etwa 4 bis 7 cm betragen. Die Höhe der Vorsprünge 22 (in der Höhenrichtung der Bodenbefestigungselemente
12) liegt zum Beispiel bei etwa 0,5 bis 2 cm, bevorzugter bei etwa 1,0 cm.
[0061] Die Vorsprünge 22 sind vorzugsweise integral mit den Bodenbefestigungselementen 12
ausgebildet. Zum Zwecke einer einfacheren Fertigung sind die Vorsprünge 22 zum Beispiel
jeweils konisch geformt, wie in Fig. 2 angedeutet, um ein Entnehmen aus der Spritzgussform
zu erleichtern.
[0062] Diese Vorsprünge 22 dienen zudem einer Verankerung der Bodenbefestigungselemente
12 auf dem Untergrund 10 bzw. der wasserführenden Tragschicht 20. Andererseits halten
sie das Untergrund- bzw. Tragschichtmaterial von den Durchbrechungen 24 fern, sodass
diese nicht verstopfen und auf diese Weise ein Abführen von überschüssigem Wasser
durch die Durchbrechungen 24 gewährleistet bleibt.
[0063] Eine Alternative zum Befestigen der Borstenbüschel 14 an den Bodenbefestigungselementen
12 ist in Fig. 3 veranschaulicht.
[0064] Bei dieser Ausführungsform ist das Bodenbefestigungselement 12 - neben der Vielzahl
von offenen Durchbrechungen 24 - auch mit einer Vielzahl von (weiteren) Durchbrechungen
28 ausgebildet, die sich in der Höhenrichtung des Bodenbefestigungselements 12 durch
dieses hindurch erstrecken. Die Borstenbüschel 14 sind in diesem Fall derart lang
gewählt, dass sie einerseits nach oben aus dem Bodenbefestigungselement 12 in Richtung
zur Tretschicht 18 heraus ragen und andererseits durch die gesamte Durchbrechung 28
hindurch ragen.
[0065] Die Borstenbüschel 14 ragen vorzugsweise etwas an der dem Untergrund 10 zugewandten
Unterseite der Bodenbefestigungselemente 12 aus diesen heraus und sind dort zum Beispiel
durch Verkleben, Verschweißen, Verspannen oder dergleichen Maßnahmen fixiert 30, sodass
sie an einem Herausrutschen aus den Durchbrechungen 28 gehindert sind.
[0066] Obwohl in Fig. 3 nicht dargestellt, können auch bei der Ausführungsform von Fig.
3 Vorsprünge 22 an der Unterseite der Bodenbefestigungselemente 12 vorhanden sein.
[0067] Die oben in Zusammenhang mit Fig. 2 gemachten Erläuterungen zu den einzelnen Borstenbüscheln
14 gelten entsprechend auch für diese Ausführungsform der Bodenbefestigungselemente.
[0068] In einer noch weiteren Ausgestaltungsmöglichkeit sind die Borstenbüschel 14 nicht
direkt an den Bodenbefestigungselementen 12 befestigt. Wie in Fig. 4 gezeigt, ist
auf der der Tretschicht 18 zugewandten Seite der Bodenbefestigungselemente 12 (oben
in Fig. 4) ein Mattenkörper 36 angeordnet. Dieser Mattenkörper 36 enthält seinerseits
die Vielzahl von Borstenbüscheln 14, welche in Richtung zur Tretschicht (nach oben
in Fig. 4) aus diesem heraus ragen.
[0069] Der Mattenkörper 36 kann wahlweise auf die Bodenbefestigungselemente 12 aufgelegt
oder fest mit diesen verbunden (z.B. verklebt) werden. Die Mattenkörper 36 können
wahlweise die im Wesentlichen gleichen Abmessungen (Länge und Breite) wie die Bodenbefestigungselemente
12 haben oder sich von diesen unterscheiden. Die Dicke bzw. Höhe der Mattenkörper
36 ist vorzugsweise kleiner als die der Bodenbefestigungselemente 12 gewählt und beträgt
zum Beispiel nur etwa 1 bis 1,5 cm (zuzüglich der heraus ragenden Länge h14 der Borstenbüschel
14).
[0070] Bezug nehmend auf Fig. 5 bis 7 wird nun die Bildung eines Verbundes von nebeneinander
liegenden Bodenbefestigungselementen des Reitbodens erläutert.
[0071] Wie bereits erwähnt, sind die Bodenbefestigungselemente 12 in dem Reitboden nebeneinander
verlegt. Um einen möglichst stabilen Verbund zu erzielen, sind die benachbarten Bodenbefestigungselemente
12 vorzugsweise über ein Nut-Feder-System 32, 34 miteinander verbunden.
[0072] Das Nut-Feder-System der Bodenbefestigungselemente 12 umfasst zum Beispiel erste
Erweiterungen 32 und zweite Erweiterungen 34, die sich von den Seitenrändern der Bodenbefestigungselemente
aus weiter nach außen erstrecken, wie in Fig. 5 angedeutet.
[0073] In dem Ausführungsbeispiel von Fig. 5 sind zwei erste Erweiterungen 32 an zwei aneinander
angrenzenden Seitenrändern und zwei zweite Erweiterungen 34 an zwei weiteren aneinander
angrenzenden Seitenrändern des Bodenbefestigungselements 12 ausgebildet. Die Erfindung
ist aber nicht nur auf diese Ausführungsform beschränkt. So können zum Beispiel auch
an einem Seitenrand im Wechsel eine oder mehrere erste und zweite Erweiterungen 32,
34 vorgesehen sein. Außerdem müssen sich die ersten und zweiten Erweiterungen 32,
34 nicht notwendigerweise um den gesamten Umfang des Bodenbefestigungselements 12
herum erstrecken, wie bereits in Fig. 5 veranschaulicht.
[0074] Die Höhen der ersten und zweiten Erweiterungen 32, 34 sind jeweils deutlich geringer
bemessen als die Gesamthöhe h12 des Bodenbefestigungselements 12. In einem ersten
Ausführungsbeispiel von Fig. 6 entsprechen die Höhen dieser Erweiterungen 32, 34 jeweils
etwa der Hälfte der Höhe h12 des Bodenbefestigungselements 12. Dabei sind zum Beispiel
die ersten Erweiterungen 32 angrenzend an die bzw. fluchtend mit der Unterseite des
Bodenbefestigungselements 12 ausgebildet und die zweiten Erweiterungen 34 angrenzend
an die bzw. fluchtend mit der Oberseite des Bodenbefestigungselements 12 ausgebildet.
[0075] In einem zweiten Ausführungsbeispiel (vgl. Fig. 7) sind die zweiten Erweiterungen
34 der Bodenbefestigungselemente 12, welche auf der der Tretschicht 18 zugewandten
Seite liegen, mit einer Schräge bzw. Konizität 35 ausgebildet, wie in Fig. 7 veranschaulicht.
Bei einem gegenseitigen lateralen Verschieben der benachbarten Bodenbefestigungselemente
12 kann so in vorteilhafter Weise verhindert werden, dass sich das Material der Wasserführungsschicht
16 und/oder der Tretschicht 18 in dem Zwischenraum zwischen den benachbarten Bodenbefestigungselementen
12 sammelt und eine Annäherung derselben verhindert. Stattdessen wird ein beim Auseinanderrutschen
der Bodenbefestigungselemente 12 nach unten fallendes Material durch die Schräge 35
der zweiten Erweiterung wieder nach oben geschoben, sodass die beiden Bodenbefestigungselemente
12 sich wieder ganz annähern können.
[0076] Außerdem ist in Fig. 7 angedeutet, dass die Höhen der ersten und zweiten Erweiterungen
32, 34 nicht notwendigerweise im Wesentlichen gleich bemessen sein müssen. Insbesondere
ist es bevorzugt, die Höhe der zweiten Erweiterungen 34 größer zu bemessen als die
Höhe der ersten Erweiterungen 32. In einer Ausgestaltung betragen zum Beispiel die
Höhe h12 des Bodenbefestigungselements 12 etwa 2,5 cm, die Höhe der zweiten Erweiterungen
34 etwa 2 cm und die Höhe der ersten Erweiterungen 32 etwa 0,5 cm.
[0077] Ferner ist vorzugsweise vorgesehen, dass auch im Bereich der ersten Erweiterungen
32 wenigstens ein Vorsprung 22 an der Unterseite des Bodenbefestigungselements 12
vorgesehen ist, um dem Nut-Feder-System 32, 34 eine größere Stabilität zu verleihen.
[0078] Wie in Fig. 6 und 7 erkennbar, sind die ersten und die zweiten Erweiterungen 32,
34 so bemessen und an dem Befestigungselement 12 angeordnet, dass in einem Verbund
von nebeneinander angeordneten Befestigungselementen 12 jeweils eine erste Erweiterung
32 eines Befestigungselements 12 mit einer zweiten Erweiterung 34 eines benachbarten
Befestigungselements 12 zumindest teilweise überlappt. Damit halten sich die Bodenbefestigungselemente
12 im Verbund des Reitbodens gegenseitig in der Höhenlage fest und bilden so einen
festen Reitboden. Insbesondere wird verhindert, dass sich einzelne Bodenbefestigungselemente
12 an den Rändern aufstellen können und so eine Verletzungsgefahr für die Pferde darstellen.
[0079] Das Maß der gegenseitigen Überlappung s beträgt zum Beispiel etwa 3 bis 8 cm, bevorzugter
etwa 4 bis 5 cm.
[0080] Weiter sind die Unterseiten der zweiten Erweiterungen 34 und die Oberseiten der ersten
Erweiterungen 32, d.h. ihre einander zugewandten Seiten von benachbarten Bodenbefestigungselementen
12, vorzugsweise jeweils im Wesentlichen flach bzw. glatt ausgebildet. Damit ist ein
gegenseitiges Verrutschen der Bodenbefestigungselemente 12 in ihrer Verlegeebene möglich.
Dies verbessert die Eigenschaften des Reitbodens speziell für das Westernreiten, da
dort die Pferde häufig auf dem Reitboden rutschen.
[0081] Das gesamte Bodenbefestigungselement 12 des erfindungsgemäßen Reitbodens ist vorzugsweise
integral geformt, d.h. zum Beispiel als ein Teil gespritzt oder gepresst und gestanzt.
Insbesondere sind auch die Vorsprünge 22 und das Nut-Feder-System 32, 34 integral
mit dem Bodenbefestigungselement 12 ausgebildet.
[0082] Die Merkmale der Nut-Feder-Systeme der beiden Ausführungsformen von Fig. 6 und 7
können darüber hinaus in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden.
[0083] Bezug nehmend auf Fig. 8 wird nachfolgend erläutert, wie der erfindungsgemäße Reitboden
mit einem so genannten Ebbe-Flut-System kombiniert werden kann, um einen optimalen
Feuchtigkeitsgrad des Reitbodens in möglichst wassersparender Weise bereitzustellen.
[0084] Die Kombination aus Reitboden mit integrierten Bodenbefestigungselementen und Ebbe-Flut-System
ist zum Beispiel aus der
WO 2008/028504 A1 bzw. der entsprechenden
US-Patentanmeldung Nr. 11/816,942 bekannt, auf deren Inhalte hiermit vollinhaltlich Bezug genommen wird.
[0085] Wie in Fig. 8 stark vereinfacht dargestellt, ist der oben beschriebene Reitboden
in einem wasserdicht ausgebildeten Becken 40 aufgebaut. Dieses Becken ist zum Beispiel
aus einer Vertiefung im Boden 10 gebildet, die mit einer wasserdichten Folie 42 verkleidet
ist, um das Becken 40 wasserdicht zu machen. Die als Reitboden dienende Nutzfläche
kann ferner mit einem Erdwall 46 und/oder mit Schwellen 50 begrenzt werden.
[0086] Im Bodenbereich des Beckens 40 ist wenigstens eine Drainagevorrichtung 44 zum Beispiel
in Form mehrerer Drainagerohre angeordnet. Über diese Drainagerohre 44 kann der Wasserpegel
64 im Reitboden, genauer in dessen Tretschicht 18 von unten reguliert werden, um damit
den Feuchtigkeitsgehalt der Tretschicht 18 je nach Bedarf einzustellen. Wie in Fig.
8 angedeutet, sind die Drainagerohre 44 beispielsweise innerhalb oder unterhalb der
wasserführenden Tragschicht 20 des Reitbodens angeordnet.
[0087] Außerhalb der Nutzfläche, getrennt durch eine Trennschicht 48 des Bodens, ist wenigstens
eine Wasserausgleichsvorrichtung 52 vorgesehen. Diese Wasserausgleichsvorrichtung
52 ist zum Beispiel in der Art eines Brunnens aufgebaut und enthält einen Wasseraufnahmeraum
54, in dessen Inneres die Drainagerohre 44 durch die Trennschicht 48 hindurch ragen.
Der Wasseraufnahmeraum 54 weist beispielhaft ferner einen Wasserzulauf 56, einen Wasserablauf
58 mit zugehöriger Pumpe 60 und einen Wasserstandsdetektor 62 zum Erfassen des Wasserpegels
64 in der Wasserausgleichsvorrichtung 52 auf.
[0088] Da die Drainagerohre 44 des Reitbodens mit dem Innern der Wasserausgleichsvorrichtung
52 verbunden sind, ist der Wasserpegel 64 in der Wasserausgleichsvorrichtung 52 gleich
dem Wasserpegel 64 in dem Reitboden. Somit kann der Wasserpegel 64 im Reitboden durch
Einstellen des Wasserpegels 64 in der Wasserausgleichsvorrichtung 52, der über den
Wasserstandsdetektor 62 überwacht wird, mittels des Wasserzulaufs 56 und des Wasserablaufs
58 automatisch eingestellt werden, um einen optimal eingestellten Feuchtigkeitsgehalt
der Tretschicht 18 des Reitbodens zu erzielen. Je nach Anwendung und Umgebungsbedingungen
der Tretschicht 18 kann ihr Feuchtigkeitsgehalt dabei unterschiedlich eingestellt
werden.
[0089] Abschließend sei vorsorglich darauf hingewiesen, dass sämtliche oben angegebenen
Zahlenwerte selbstverständlich ausschließlich beispielhaft sind und der Veranschaulichung
der Erfindung dienen. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind selbstverständlich
auch andere Zahlenwerte, Wertebereiche und Zahlenkombinationen denkbar. Gleiches gilt
selbstverständlich auch für die oben angeführten Materialien. Außerdem wird vorsorglich
darauf hingewiesen, dass sämtliche Darstellungen der Fig. 1 bis 8 nicht maßstabsgetreu
sind, um die Einzelheiten der Bodenbefestigungselemente besser veranschaulichen zu
können.
[0090] Der oben beschriebene Reitboden ist - insbesondere durch die Ausbildung der Bodenbefestigungselemente
mit den Borstenbüscheln - speziell für das Westernreiten geeignet, bei welchem in
den verschiedenen Disziplinen die Pferde auch über den Boden rutschen (müssen).
[0091] Obwohl nicht dargestellt, sind noch weitere Varianten des erfindungsgemäßen Reitbodens
denkbar.
[0092] Zum Beispiel kann zusätzlich die gesamte Oberfläche eines Bodenbefestigungselements
12 mit einer Versiegelung versehen sein, wobei auch die Verbindungen zwischen dem
Bodenbefestigungselement 12 und den Borstenbüscheln 14 jeweils versiegelt sein sollten.
Diese Versiegelung besteht in einer bevorzugten Ausführungsform aus einer Vaselineschicht,
die zum Beispiel durch ein Tauchverfahren auf das vorgefertigte Bodenbefestigungselement
12 aufgebracht wird. Dabei wird das Bodenbefestigungselement 12 mit den bereits eingesetzten
Borstenbüscheln 14 mit der Unterseite voran in die Versiegelungsflüssigkeit eingetaucht
bis die Oberseite untertaucht, aber die Borstenbüschel 14 noch heraus ragen, damit
ein Verkleben der Borstenbüschel 14 vermieden werden kann.
[0093] Diese Versiegelungstechnik ist zum Beispiel in der älteren, noch nicht veröffentlichten
deutschen Gebrauchsmusteranmeldung Nr.
20 2007 005 678.8 ausführlich beschrieben, auf dessen Inhalt bezüglich der Versiegelung hierdurch vollinhaltlich
Bezug genommen wird. Neben den in der genannten älteren Gebrauchsmusteranmeldung genannten
Vorteilen verbessert die Versiegelungsschicht im vorliegenden Fall zudem die Wasserspeicherung
auf der Oberseite der Bodenbefestigungselemente 12.
[0094] Ferner ist es denkbar, die Bodenbefestigungselemente 12 jeweils mit einem Randvorsprung
zu versehen, der sich entlang des gesamten Randes eines Bodenbefestigungselements
12 von dessen Oberseite aus erstreckt. Die Höhe eines solchen Randvorsprunges entspricht
dabei maximal der aus den Bodenbefestigungselementen 12 heraus ragenden Länge h14
der Borstenbüschel 14. Vorzugsweise beträgt die Höhe des Randvorsprunges nur etwa
1/2 bis 2/3 dieser Bezugsgröße h14, sodass der Effekt der Borstenbüschel 14 an den
Grenzen der einzelnen Bodenbefestigungselemente 12 erhalten bleibt.
[0095] Ein solcher Randvorsprung kann auf der Oberseite eines Bodenbefestigungselements
12 eine große, sich über das komplette Bodenbefestigungselement 12 erstreckende Wanne
zum Speichern von Wasser bilden. Bis auf diesen Randvorsprung ist die Oberseite des
Bodenbefestigungselements 12 im Wesentlichen plan ausgebildet. Auf diese Weise kann
durch ein optimiertes Wassermanagement ein Reitboden mit optimalen Eigenschaften präpariert
werden, indem ein zu rasches Austrocknen der Tretschicht 18 verhindert und ein ausreichend
schnelles Ablaufen von überschüssigem Wasser sichergestellt werden.
[0096] Bodenbefestigungselemente mit einem derartigen Randvorsprung sind zum Beispiel in
der älteren, noch nicht veröffentlichten deutschen Gebrauchsmusteranmeldung Nr.
20 2008 011 248.6 der Anmelder im Detail erläutert. Auf diese Anmeldung wird hierdurch im Hinblick
auf den Aufbau und die Funktionsweise des Randvorsprunges vollinhaltlich Bezug genommen.
1. Reitboden, mit einer auf einem Untergrund (10) verlegten Anordnung von im Wesentlichen
plattenförmigen, nebeneinander angeordneten Bodenbefestigungselementen (12) und einer
Tretschicht (18) auf der dem Untergrund (10) abgewandten Seite der Anordnung von Bodenbefestigungselementen
(12),
dadurch gekennzeichnet, dass
auf der der Tretschicht (18) zugewandten Seite der Bodenbefestigungselemente (12)
eine Vielzahl von Borstenbüscheln (14) vorgesehen ist, wobei die Länge der Borstenbüschel
(14) derart gewählt ist, dass die Borstenbüschel nicht aus der Tretschicht (18) heraus
ragen.
2. Reitboden nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die der Tretschicht (18) zugewandte Oberseite der Bodenbefestigungselemente (12) jeweils
mit einer Vielzahl von Ausnehmungen (26) ausgebildet ist, deren Tiefe (d26) kleiner
bemessen ist als eine Gesamtlänge (L14) der Borstenbüschel (14) und in denen die Borstenbüschel
(14) teilweise aufgenommen sind.
3. Reitboden nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Borstenbüschel (14) in die Ausnehmungen (26) jeweils eingesteckt, eingeklemmt,
eingepresst, eingeschossen, eingeklebt und/oder eingeschweißt sind.
4. Reitboden nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bodenbefestigungselemente (12) jeweils mit einer Vielzahl von Durchbrechungen
(28) ausgebildet sind, durch welche die Borstenbüschel (14) so hindurch geführt sind,
dass sie an der der Tretschicht (18) zugewandten Oberseite der Bodenbefestigungselemente
(12) aus den Bodenbefestigungselementen heraus ragen.
5. Reitboden nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Borstenbüschel (14) an der dem Untergrund (10) zugewandten Unterseite der Bodenbefestigungselemente
(12) aus diesen heraus ragen und fixiert (30) sind.
6. Reitboden nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf der der Tretschicht (18) zugewandten Seite der Bodenbefestigungselemente (12)
wenigstens ein Mattenkörper (36) angeordnet ist, der eine Vielzahl von Borstenbüscheln
(14) enthält.
7. Reitboden nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bodenbefestigungselemente (12) jeweils mit einer Vielzahl von offenen Durchbrechungen
(24) in ihrer Dickenrichtung ausgebildet sind.
8. Reitboden nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen der Anordnung von Bodenbefestigungselementen (12) und der Tretschicht (18)
eine Wasserführungsschicht (16) vorgesehen ist.
9. Reitboden nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Höhe (h16) der Wasserführungsschicht (16) maximal der aus den Bodenbefestigungselementen
(12) heraus ragenden Länge (h14) der Borstenbüschel (14) entspricht.
10. Reitboden nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen dem Untergrund (10) und der Anordnung von Bodenbefestigungselementen (12)
eine wasserführende Tragschicht (20) vorgesehen ist.
11. Reitboden nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die nebeneinander angeordneten Bodenbefestigungselemente (12) der Anordnung von Bodenbefestigungselementen
jeweils in der Art eines Nut-Feder-Systems (32, 34) miteinander verbunden sind.
12. Reitboden nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Nut-Feder-System (32, 34) erste und zweite Erweiterungen aufweist, die am lateralen
Umfang der Bodenbefestigungselemente (12) vorgesehen sind und sich lateral erstrecken,
wobei die Höhen der ersten und zweiten Erweiterungen (32, 34) jeweils kleiner als
die Höhe (h12) der Bodenbefestigungselemente (12) sind, und wobei die ersten und die
zweiten Erweiterungen (32, 34) entlang des Umfangs und in der Höhenrichtung der Bodenbefestigungselemente
(12) so angeordnet und/ oder ausgebildet sind, dass bei zwei einander benachbarten
Bodenbefestigungselementen (12) wenigstens eine erste Erweiterung (32) des einen Bodenbefestigungselements
(12) und wenigstens eine zweite Erweiterung (34) des anderen Bodenbefestigungselements
(12) einander in der Höhenrichtung der Bodenbefestigungselemente (12) überlappen.
13. Reitboden nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
an der dem Untergrund (10) zugewandten Unterseite der Bodenbefestigungselemente (12)
jeweils wenigstens ein Vorsprung (22) vorgesehen ist.
14. Reitboden nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf der dem Untergrund (10) zugewandten Seite der Bodenbefestigungselemente (12) wenigstens
eine Drainagevorrichtung (44) vorgesehen ist.
15. Reitboden nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
die wenigstens eine Drainagevorrichtung (44) mit einer Wasserausgleichsvorrichtung
(52) verbunden ist, die lateral außerhalb des Reitbodens angeordnet ist und die aus
einem Wasseraufnahmeraum (54) gebildet ist, der mit einem Wasserzulauf (56) und/oder
einem Wasserablauf (58) versehen ist.