[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Unterbaugruppenelement für ein Kühl- und/oder
Gefriergerät, ein Kühl- und/oder Gefriergerät sowie ein Verfahren zur Montage eines
Kühl- und/oder Gefriergerätes.
[0002] Bei Kühlgeräten, bei denen das Kälteaggregat, der Ventilator und der Verflüssiger
im Gerätesockel angeordnet ist, wird üblicherweise eine sogenannte Unterbaugruppe
ausgebildet, die sodann mit dem bereits geschäumten Gerätegehäuse bzw. dem Korpus
verschraubt wird. Dies ist relativ aufwändig, da die relativ gesehen schwere Unterbaugruppe
mit dem geschäumten Gerätegehäuse verschraubt werden muss.
[0003] Ein weiterer Nachteil besteht ferner darin, dass diese Geräte eine sogenannte horizontale
Luftführung aufweisen, d. h. dass bei diesen Geräten eine abrupte Änderung der Luftführungsrichtung
vorhanden ist, etwa bedingt durch eine Umlenkplatte, die eine Zwangsumlenkung in vertikaler
Richtung der einströmenden Luft bewirkt. Es kommt somit zu einer ungleichmäßigen Durchströmung
des Verflüssigers und auch zu einer ungleichmäßigen Kühlluftbeaufschlagung des Kompressors.
Ferner entstehen Strömungsverluste dadurch, dass eine ungeführte Umlenkung um bis
zu 180° vom Ventilator über Verflüssiger hin zum Kompressor und zum frontseitigen
Luftauslass erfolgt. Der Wärmeaustausch erfolgt somit sehr ineffektiv.
[0004] Aus der
DE 297 01 474 U1 ist bereits ein Kühlgerät bekannt, dass einen Gerätesockel mit einem breiten Lufteinlasskanal
und einen parallel hierzu angeordneten breiten Luftauslasskanal aufweist. Lufteinlassseitig
wird die einströmende Luft jedoch Z-förmig abgelenkt, d. h. dass die Luft in einer
ersten horizontalen Ebene durch die Frontblende einströmt, sodann abrupt über eine
Umlenkwandung in eine zweite horizontale Ebene umgelenkt wird und auf dieser zweiten
horizontalen Ebene durch den Gerätesockel geführt wird. Der Luftaustritt aus dem Gerätesockel
erfolgt ebenfalls nach Z-förmiger Umlenkung, so dass dieser Gerätesockel eine horizontale
Luftführung aufweist, die wie vorstehend bereits angedeutet aufgrund der Strömungsverluste
nachteilig ist.
[0005] Die
EP 0 650 680 B1 offenbart einen Sockel für ein Einbaukühlgerät, der auf Tragschienen mit Stellfüßen
aufgelegt wird und in einer Möbelnische angeordnet ist. Dieser Sockel ist wannenartig
ausgebildet und weist keine gesonderte Luftführung auf, so dass die frontseitig einströmende
Luft zu Kühlzwecken ebenfalls bei der Durchströmung des Sockels verwirbelt wird und
damit hohe Strömungsverluste auftreten.
[0006] Aus der
DE 44 45 286 A1 ist weiter ein mit Kühlluft durchströmter Gerätesockel bekannt, der die Luft labyrinthartig
durch den Sockel führt. Durch diese mehrfache Umlenkung kommt es ebenfalls zu nicht
unerheblichen Strömungsverlusten, die in der Regel durch eine erhöhte Drehzahl des
Ventilators kompensiert werden müssen.
[0007] Aus der
EP 0 444 461 A2 ist ein Gerätesockel bekannt, bei dem die Luft auf einer Seite des Sockels über einen
Einlasskanal in den rückseitig angeordneten Maschinenraum geführt wird, dort ohne
weitere Führung um 90° abknickend den Maschinenraum durchströmt und dann erneut um
90° abknickend den Gerätesockel über den Luftauslasskanal verlässt.
[0008] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Unterbaugruppenelement der
eingangs genannten Art in vorteilhafter Weise weiterzubilden, insbesondere dahingehend,
dass ein Unterbaugruppenelement einfach aufgebaut ist, eine verbesserte Strömungsführung
der Kühlluft aufweist und vorzugsweise leicht zu montieren ist.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Unterbaugruppenelement mit den
Merkmalen des Anspruchs 1. Danach ist vorgesehen, dass ein Unterbaugruppenelement
für ein Kühl- und/oder Gefriergerät wenigstens einen Lufteinlass und wenigstens einen
Luftauslass aufweist, wobei das Unterbaugruppenelement einstückig ausgeführt ist und
wobei wenigstens ein Luftführungsmittel in dem Unterbaugruppenelement vorgesehen ist,
das derart ausgebildet ist, dass es die Luft im Wesentlichen auf einer horizontalen
Ebene führt. Das Unterbaugruppenelement weist somit vorteilhafterweise eine vertikale
Luftführung auf, da die Luft im Unterbaugruppenelement im Wesentlichen auf einer horizontalen
Ebene führbar ist. Eine vertikale Luftführung ist besonders vorteilhaft, da die Strömungsverluste
gering aufgrund der fehlenden Umlenkung in vertikaler Richtung sind. Durch die einteilige
Ausführung des Unterbaugruppenelementes ergibt sich eine besonders einfache Handhabung
und Fertigung des Unterbaugruppenelementes.
[0010] Des Weiteren kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass mittels des Luftführungsmittels
Luft im Unterbaugruppenelement ohne abrupte Richtungsänderung vom Lufteinlass zum
Luftauslass führbar ist und/oder dass die Abweichung der Luftführung von der horizontalen
Ebene nicht mehr als ±30° beträgt, vorzugsweise nicht mehr als ±15° beträgt. Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Luft ohne abrupte Richtungsänderung im bzw. durch das
Unterbaugruppenelement geführt wird. Dadurch können die Strörriungsverluste gering
gehalten werden. Eine Abweichung der Luftführung von der horizontalen Ebene kann auch
in einer Aufspreizung des Luftstroms bestehen. Denkbar ist, dass das Luftführungsmittel
eine horizontal verlaufende erste Wandung, wie eine Decke oder einen Boden aufweist,
und eine hierzu schräg verlaufende zweite Wandung, entweder eine Decke oder einen
Boden, die mit einer horizontalen Ebene einen Winkel von nicht mehr als ±30° einschließt,
vorzugsweise nicht mehr als ±15°.
[0011] Möglich ist ferner, dass das Luftführungsmittel zumindest teilweise randseitig im
Unterbaugruppenelement angeordnet ist. Beispielsweise kann das Luftführungsmittel
in dem Seitenbereich des Unterbaugruppenelementes randseitig angeordnet sein, wodurch
der mittlere Bereich des Unterbaugruppenelements frei bleiben kann oder anderweitig
nutzbar ist. Des Weiteren ergibt sich hierdurch der Vorteil, dass bei einer jeweils
randseitigen Anordnung der Teile des Luftführungsmittels in den Seitenbereichen des
Unterbaugruppenelementes, die an Lufteinlass und Luftauslass anschließen, der einströmende
Luftstrom und der ausströmende Luftstrom maximal voneinander beabstandet frontseitig
ein- bzw. austreten können.
[0012] Es kann vorgesehen sein, dass das Unterbaugruppenelement eine Ausnehmung zur Aufnahme
und/oder Befestigung des Innenbehälters des Kühl- und/oder Gefriergerätes aufweist.
Dadurch wird eine einfache Montage des Unterbaugruppenelementes mit dem Innenbehälter
möglich. Denn die Ausnehmung kann als Klebefläche genutzt werden, die einen Teil des
Innenbehälters umgreift und durch Einfüllen des Wärmedämmmaterials, vorzugsweise des
Isolierschaumes mit dem Innenbehälter verklebt wird. Ein Verschrauben der Unterbaugruppe
mit dem bereits geschäumten Gerätegehäuse wird somit entbehrlich, eine Montage der
Unterbaugruppe mit dem Innenbehälter und der Außenwandung wird einfach durch das ohnehin
vorzunehmende Ausschäumen möglich.
[0013] Bevorzugt wird es, wenn dass die Ausnehmung mittig bzw. zentral angeordnet ist und/oder
dass die Ausnehmung wannenartig auf der Oberseite in das Unterbaugruppenelement eingeformt
ist. Dadurch ergibt sich der Vorteil, den Innenbehälter einfach in die Ausnehmung,
ggf. mit Abstandshaltern für eine Positionierung zur Vorbereitung der Montage, einsetzen
zu können. Vorteilhafterweise wird sodann im Bereich zwischen der Ausnehmung und dem
Innenbehälter, der vorzugsweise eine an die Form der Ausnehmung angepaßte Ausformung
aufweist, Schaum eingespritzt, so dass Unterbaugruppenelement und Innenbehälter miteinander
verbunden sind.
[0014] Denkbar ist weiter, dass sich das Luftführungsmittel zu einem Aufnahmeraum für wenigstens
einen Kompressor, wenigstens einen Ventilator und wenigstens einen Verflüssiger aufweitet,
wobei im Aufnahmeraum Befestigungsmittel, insbesondere Befestigungsaufnahmen für den
Kompressor, den Ventilator und den Verflüssiger vorgesehen sind. Der Aufnahmeraum
kann dabei des Weiteren vorteilhafterweise Luftführungswände umfassen, die die im
Aufnahmeraum befindlichen Komponenten des Kühlkreislaufs des Kühl- und/oder Gefriergerätes
einfassen.
[0015] Es kann vorgesehen sein, dass in Strömungsrichtung die Befestigungsmittel für den
Verflüssiger, den Ventilator und den Kompressor nacheinander angeordnet sind.
[0016] Darüber hinaus ist möglich, dass sich das Luftführungsmittel vom Lufteinlass ausgehend
seitlich an der Ausnehmung vorbei über den im rückseitigen Bereich des Unterbaugruppenelementes
befindlichen Aufnahmeraum erneut seitlich an der Ausnehmung vorbei zum Luftauslass
erstreckt.
[0017] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass das Luftführungsmittel kanalartig ausgebildet
ist und/oder dass das Luftführungsmittel zumindest abschnittsweise einen runden, ovalen
oder rechteckigen Querschnitt aufweist.
[0018] Ferner ist denkbar, dass der ovale oder rechteckige Querschnitt des Luftführungsmittels
vertikal ausgerichtet ist. Eine vertikale Ausrichtung des ovalen oder rechteckigen
Querschnitts wird vorteilhafterweise dadurch erreicht, dass die Höhe des Luftführungsmittels
an dieser Stelle größer ist als die Breite.
[0019] Außerdem ist möglich, dass das Unterbaugruppenelement ein Gerätesockel und/oder ein
Spritzgussteil ist. Durch das Spritzgussverfahren wird eine einfache und kostengünstige
Fertigung ermöglicht. Bevorzugt wird es, wenn ein schlagzäher Kunststoff hierfür verwendet
wird.
[0020] Ferner kann vorgesehen sein, dass eine Tauwasserauffangschale oder eine Verdunstungsschale
vorgesehen ist, wobei die Tauwasserauffangschale oder die Verdunstungsschale in einem
vorderen Bereich des Unterbaugruppenelementes und/oder in einem von vorne zugänglichen
Bereich des Unterbaugruppenelementes angeordnet ist. Dadurch ergibt sich der Vorteil,
dass die Tauwasserauffangschale bzw. die Verdunstungsschale leicht entfernt und ausgeleert
werden kann. Nach dem Ausleeren kann ein einfaches Einsetzen in das Unterbaugruppenelement
erfolgen. Dies ist insbesondere aus hygienischen Gründen vorteilhaft, da ein Verweilen
von Flüssigkeit in der Tauwasserauffangschale oder der Verdunstungsschale hierdurch
vermieden werden kann.
[0021] Beispielsweise kann die Tauwasserauffangschale oder die Verdunstungsschale in die
seitliche Abdeckung des Unterbaugruppenelementes integriert und seitlich entnehmbar
und wiedereinsetzbar ausgeführt sein. Eine seitliche Entnahme zu Reinigungszwecken
ist dadurch vorteilhaft und einfach möglich.
[0022] Es kann vorgesehen sein, dass das Unterbaugruppenelement derart ausgebildet ist,
dass der wenigstens eine Verflüssiger frontseitig einschiebbar ist. Dadurch ergibt
sich der Vorteil, eine kostengünstige Montage des Verflüssiger realisieren zu können,
da es ausreicht, eine Verflüssigermatrize durch den Lufteinlass oder den Luftauslass
in den bzw. die seitlichen Luftführungskanäle des Unterbaugruppenelementes einzuschieben
und dort z. B. formschlüssig durch Verrasten zu befestigen.
[0023] Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit den Merkmalen
des Anspruchs 12. Danach ist vorgesehen, dass ein Kühl- und/oder Gefriergerät wenigstens
ein Unterbaugruppenelement nach einem der Ansprüche 1 bis 11 aufweist. Das Kühl- und/oder
Gefriergerät kann ein vollintegrierbares Unterbaugerät sein, das in einer Einbauküche
eingesetzt wird. Weiter ist denkbar, dass das Kühl- und/oder Gefriergerät ein dekorfähiges
Unterbaugerät oder ein unterbaufähiges Schubfachgerät ist. Denkbar ist auch der Einsatz
in Standgeräten.
[0024] Denkbar ist weiter, dass das Kühl- und/oder Gefriergerät ein Side-by-Side-Gerät ist.
[0025] Von Vorteil ist es insbesondere, wenn die nebeneinander angeordneten Geräte des Side-by-Side-Gerätes
jeweils ein Unterbaugruppenelement aufweisen und dass die Unterbaugruppenelemente
zueinander spiegelverkehrt ausgebildet und/oder verwendbar sind.
[0026] Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Montage eines Kühl- und/oder
Gefriergerätes mit den Merkmalen des Anspruchs 15. Danach ist vorgesehen, dass bei
einem Verfahren zur Montage eines Kühl- und/oder Gefriergerätes in einem ersten Schritt
ein Unterbaugruppenelement und ein Innenbehälter des Kühl- und/oder Gefriergerätes
relativ zueinander positioniert werden, in einem zweiten Schritt wenigstens eine Außenwandung
des Kühl- und/oder Gefriergerätes relativ zu Unterbaugruppenelement und Innenbehälter
positioniert werden und in einem dritten Schritt Bereiche bzw. Spalte zwischen Unterbaugruppenelement,
Innenbehälter und Außenwandung ausgeschäumt bzw. hinterschäumt werden, so dass Unterbaugruppenelement,
Innenbehälter und Außenwandung miteinander verbunden sind. Dabei handelt es sich vorzugsweise
um ein Unterbaugruppenelement nach einem der Ansprüche 1 bis 11 und/oder vorzugsweise
um ein Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der Ansprüche 12 bis 14.
[0027] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sollen nachstehend anhand eines in
der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
[0028] Es zeigen:
- Figur 1:
- eine perspektivische Rückansicht eines Unterbaugruppenelements;
- Figur 2:
- eine schematische Draufsicht eines Unterbaugruppenelements;
- Figur 3:
- eine perspektivische Ansicht des Unterbaugruppenelements mit montier- ten Komponenten
eines Kühl- und/oder Gefriergerätes;
- Figur 4:
- eine perspektivische Ansicht eines Unterbaugruppenelements mit seitlich entnehmbarer
Verdunstungsschale;
- Figur 5:
- eine perspektivische Ansicht der Verdunstungsschale; und
- Figur 6:
- eine weitere schematische Draufsicht eines Unterbaugruppenelements.
[0029] Figur 1 zeigt in perspektivischer Rückansicht ein Unterbaugruppenelement 10 gemäß
der vorliegenden Erfindung. Das Unterbaugruppenelement 10 ist als Gerätesockel 10
ausgeführt, der einteilig als Spritzgussteil gefertigt wird. Dabei handelt es sich
bei dem Gerätesockel 10 um ein Spritzgussteil aus einem schlagzähen Kunststoff.
[0030] Ohne dass dies näher in Figur 1 dargestellt ist, weist der Gerätesockel 10 auf seiner
Unterseite Auflageflächen auf, mittels derer der Gerätesockel 10 direkt auf dem Boden
aufstellbar ist. Zugleich oder alternativ können Gewindebohrungen vorgesehen sein,
in die Steilfüße eingeschraubt werden können.
[0031] Der palettenartige Gerätesockel 10 weist auf seiner Oberseite eine wannenartige Ausnehmung
20 auf, die für die Aufnahme des Innenbehälters des Kühl- und/oder Gefriergerätes
vorgesehen ist.
[0032] Der Lufteinlass für die Luft L, deren Strömungsweg durch den Gerätesockel 10 mittels
entsprechender Pfeile angedeutet ist, erfolgt durch den frontseitigen Teil 12 bzw.
Lufteinlass 12 des Luftführungsmittels, der an dieser Stelle aufgeweitet ist. Im seitlichen
Teilabschnitt 14 des Luftführungsmittels bzw. Luftführungskanals verengt sich das
Luftführungsmittel bzw. der Luftführungskanal in der Breite, weitet sich jedoch leicht
in Höhenrichtung, da der Boden 15 des seitlichen Teilabschnitts 14 leicht schräg nach
unten abfällt.
[0033] Die Luft L wird somit ausgehend vom Lufteinlass 12 im Wesentlichen horizontal und
ohne abrupte Richtungsänderung bezogen auf die Vertikale durch den seitlichen Teilabschnitt
14 des Luftführungskanals zum Maschinenraum 16 geführt, der durch eine Aufweitung
des Luftführungskanals im hinteren Teil des Gerätesockels 10 ausgebildet wird.
[0034] Nach der Durchströmung des Maschinenraums 16 tritt die dort erwärmte Luft L in den
auf der anderen Seite gelegenen seitlichen Teilabschnitt 18 des Luftführungskanals
ein, so dass die Luft an der Ausnehmung 20 vorbei zum nicht in Figur 1 ersichtlichen
Luftauslass 19 geführt wird.
[0035] Der in Figur 1 gezeigte Aufbau ist nochmals schematisch in Figur 2 gezeigt, die eine
schematische Draufsicht auf den Gerätesockel 10 darstellt. Weiter zusätzlich aus Figur
2 ersichtlich, kann der Gerätesockel 10 frontseitig mit einer Frontblende 40 versehen
werden, die mittels seitlichen Vorsprüngen 42 tiefenverstellbar auf den Gerätesockel
10 aufgeschoben werden kann. Dadurch wird eine Einstellbarkeit und Anpassbarkeit der
Frontblende 40 an die jeweilige Aufstellsituation ermöglicht. Insbesondere kann bei
Einbaugeräten eine einfache Tiefeneinstellung vorgenommen werden.
[0036] Um den Lufteinlass 12 und den Luftauslass 19 voneinander zu trennen, d. h. insbesondere
um Kurzschlussströme zu vermeiden, ist ein Lufttrennmittel 30 vorgesehen. Das Lufttrennmittel
30 kann durch entsprechende Vorsprünge 44 in der Frontblende 40 ausgebildet sein,
die in eine entsprechende Ausnehmung 22 im Gerätesockel 10 eingreifen. Alternativ
oder zugleich kann vorgesehen sein, dass das Lufttrennmittel 30 ein Schaumformteil
32 umfasst, dass zwischen den Vorsprüngen 44 und der Ausnehmung 22 eingesetzt ist
und dort klemmend gehalten wird.
[0037] Im Maschinenraum 16 ist weiter ein Befestigungsmittel 17 für den Kompressor 70 (vgl.
Figur 3) vorgesehen. Das Befestigungsmittel 17 kann eine Ausnehmung oder Aufnahme
sein, in die der Kompressor 70 eingesetzt werden kann, um eine einfache und schnelle
Montage zu ermöglichen.
[0038] In Figur 3 ist in perspektivischer Ansicht das Unterbaugruppenelement 10 mit montierten
Komponenten eines Kühl- und/oder Gefriergerätes gezeigt, wobei anhand dieser Figur
die Funktionsweise des Gerätesockels 10 im Einzelnen erläutert werden kann.
[0039] Kalte Umgebungsluft L tritt durch schräge Lamellen in der Frontblende 40 in den Lufteinlass
12 des Gerätesockels 10 ein und strömt sodann durch den Seitenkanal 14, der einen
im Wesentlichen rechteckig ausgebildeten Querschnitt mit vertikaler Ausrichtung aufweist,
also höher als breit ist. Durch eine schräge Bodenwandung 15 (vgl. Figur 1) weitet
sich der Querschnitt geringfügig auf, da der Kanal 14 in der Höhe zunimmt.
[0040] Die Luft L wird durch den Kanal 14 auf den spiralförmigen Verflüssiger 50 geführt
und kühlt diesen. Um eine optimale Umströmung des Verflüssigers 50 zu ermöglichen,
sind im Maschinenraum 16 gebogene Luftführungswände 52 vorgesehen, die die vertikalen
Spiralen des Verflüssigers 50 einfassen.
[0041] Stromabwärts des Verflüssigers 50 ist ein Ventilator 60 vorgesehen, der die Luft
L durch den Gerätesockel 10 zirkulieren lässt. Der Ventilator 60 beaufschlagt weiter
den Kompressor 70 mit der am Verflüssiger 50 vorbeigeführten Luft L, so dass auch
eine optimale Wärmeabfuhr vom Kompressor 70 erfolgen kann. Nach dem Kompressor 70
tritt die Luft L in den Seitenkanal 18 ein, der gleich dem Seitenkanal 14 aufgebaut
ist, insbesondere symmetrisch zu diesem ausgebildet ist. Durch den Seitenkanal 18
wird die Luft L zum Luftauslass 19 geführt und tritt dort über die Lamellen der Frontblende
40 aus.
[0042] Aufgrund der vertikalen Ausrichtung der Querschnitte der Seitenkanäle 14 und 18 wird
erreicht, dass die tatsächliche Lufteinströmung im Wesentlichen am außengelegenen
Teil des Lufteinlasses 12 stattfindet, während des Ausströmen der im Gerätesockel
10 erwärmten Luft L am außengelegenen Teil des Luftauslasses 19 erfolgt. Der einströmende
kalte Luftstrom L und der ausströmende warme Luftstrom L sind somit maximal voneinander
beabstandet.
[0043] Des Weiteren wird der Luftstrom L im Wesentlichen auf einer horizontalen Ebene geführt,
wodurch Strömungsverluste vermieden werden können. Lufteintritt und Luftaustritt sowie
Luftführung im Gerätesockel 10 verlaufen horizontal auf gleicher Ebene, wobei die
Aufweitung in den Seitenkanälen 14 und 18 bei dieser Betrachtung vernachlässigt wird.
Es findet somit erfindungsgemäß keine Umlenkung der Luftströmung bezogen auf die Vertikale
statt, weshalb die Strömungswiderstände klein gehalten sind. Dadurch wird es möglich,
den Ventilator 60 mit vergleichsweise niedriger Drehzahl zu betreiben, so dass der
Geräuschpegel im Betrieb gesenkt werden kann.
[0044] Figur 3 zeigt die fertig montierte Unterbaugruppe eines Kühl- und/oder Gefriergerätes,
das für den Einbau in einer Möbelnische vorgesehen ist. Im nächsten Montageschritt
wird diese Unterbaugruppe bestehend aus Gerätesockel 10 und den im Gerätesockel 10
montierten Komponenten des Kühlkreislaufs mit dem nicht dargestellten Innenbehälter
zusammengefügt und für die Montage vorpositioniert.
[0045] Hierzu wird der Innenbehälter, der einer der Ausnehmung 20 entsprechende Ausformung
aufweist, in die Ausnehmung 20 derart eingestellt, so dass sich nach allen Seiten
in der Ausnehmung 20 ein gleichmäßiger Spalt ergibt, der für die Ausschäumung bestimmt
ist. Dieser Spalt weist ca. 2 cm auf und wird vorteilhafterweise durch entsprechende
Abstandshalter eingestellt.
[0046] Nach dem Vorpositionieren von Gerätesockel 10 und Innenbehälter werden die Außenwandungen
des Kühl- und/oder Gefriergerätes um den Gerätesockel 10 und den Innenbehälter positioniert.
Danach werden die entsprechende Spalte zwischen Gerätesockel 10, Innenbehälter und
Außenwandung hinterschäumt, d. h. mit Schaum ausgefüllt. Dadurch werden Gerätesockel
10, Innenbehälter und Außenwandung bereits allein durch diese sogenannte Hinterschäumung
miteinander verbunden. Diese Montageweise ermöglicht somit eine wesentlich einfachere
und schnellere Montage des Kühl- und/oder Gefriergerätes, so dass die bislang übliche
Verschraubung der schweren Unterbaugruppe bestehend aus Sockel und den im Sockel befindlichen
Komponenten des Kühlkreislaufs mit dem Korpus bestehend aus bereits hinterschäumter
Außenwandung und Innenbehälter durch die ohnehin notwendige Hinterschäumung ersetzt
werden kann.
[0047] Figur 4 zeigt in perspektivischer Darstellung einen Teil eines Unterbaugruppenelementes
10 in einer weiteren Ausführungsform, wobei die Verdunstungsschale 110' in eine seitliche
Abdeckung 100' des Unterbaugruppenelementes 10 integriert und seitlich entnehmbar
und wiedereinsetzbar ausgeführt ist. Die Verdunstungsschale 110' ist dabei von vorne
zugänglich und kann hierdurch einfach zu Reinigungszwecken entnommen und danach wieder
eingesetzt werden. Die Außenwand 112' der Verdunstungsschale 110' bildet dabei selbst
die Außenwandung der seitlichen Abdeckung 100' des Unterbaugruppenelementes 10 aus.
Wie weiter in Figur 4 dargestellt, ist hinter der Verdunstungsschale 110' ein Verflüssiger
50 angeordnet, der frontseitig in das Unterbaugruppenelement 10 eingeschoben werden
kann, hier durch den Luftauslass 19.
[0048] Figur 5 zeigt in perspektivischer Darstellung die in Figur 4 dargestellte Verdunstungsschale
110'. Wie hier dargestellt, weist die Verdunstungsschale 110' mehrere Rastelemente
120' auf, mittels derer die Verdunstungsschale 110' in dem Unterbaugruppenelement
10 verrastet werden kann.
[0049] Figur 6 zeigt in schematischer Draufsicht auf das Unterbaugruppenelement 10, wie
der in Figur 4 dargestellte Verflüssiger 50 jeweils beidseitig in den seitlichen Kanälen
der Unterbaugruppenelementes 10 angeordnet ist und jeweils frontseitig durch den Lufteinlass
12 bzw. durch den Luftauslass 19 eingeschoben werden kann. Jedem Verflüssiger 50 ist
dabei jeweils ein Ventilator 60 zugeordnet.
1. Unterbaugruppenelement (10) für ein Kühl- und/oder Gefriergerät, wobei das Unterbaugruppenelement
(10) wenigstens einen Lufteinlass (12) und wenigstens einen Luftauslass (19) aufweist
und wobei das Unterbaugruppenelement (10) einstückig ausgeführt ist und wobei wenigstens
ein Luftführungsmittel in dem Unterbaugruppenelement (10) vorgesehen ist, das derart
ausgebildet ist, dass es die Luft im Wesentlichen auf einer horizontalen Ebene führt.
2. Unterbaugruppenelement (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Luftführungsmittels Luft im Unterbaugruppenelement (10) ohne abrupte
Richtungsänderung vom Lufteinlass (12) zum Luftauslass (19) führbar ist und/oder dass
die Abweichung der Luftführung von der horizontalen Ebene nicht mehr als ±30° beträgt,
vorzugsweise nicht mehr als ±15° beträgt.
3. Unterbaugruppenelement (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Luftführungsmittel zumindest teilweise randseitig im Unterbaugruppenelement (10)
angeordnet ist.
4. Unterbaugruppenelement (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Unterbaugruppenelement (10) eine Ausnehmung (20) zur Aufnahme und/oder Befestigung
des Innenbehälters des Kühl- und/oder Gefriergerätes aufweist, wobei vorzugsweise
vorgesehen ist, dass die Ausnehmung (20) mittig bzw. zentral angeordnet ist und/oder
dass die Ausnehmung (20) wannenartig auf der Oberseite in das Unterbaugruppenelement
(10) eingeformt ist.
5. Unterbaugruppenelement (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Luftführungsmittel zu einem Aufnahmeraum (16) für wenigstens einen Kompressor
(70), wenigstens Ventilator (60) und wenigstens einen Verflüssiger (50) aufweitet,
wobei im Aufnahmeraum Befestigungsmittel, insbesondere Befestigungsaufnahmen für den
Kompressor (70), den Ventilator (60) und den Verflüssiger (50) vorgesehen sind, wobei
vorzugsweise vorgesehen ist, dass in Strömungsrichtung die Befestigungsmittel für
den Verflüssiger (50), den Ventilator (60) und Kompressor (70) nacheinander angeordnet
sind.
6. Unterbaugruppenelement (10) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Luftführungsmittel vom Lufteinlass (12) ausgehend seitlich an der Ausnehmung
(20) vorbei über den im rückseitigen Bereich des Unterbaugruppenelementes (10) befindlichen
Aufnahmeraum (16) erneut seitlich an der Ausnehmung (20) vorbei zum Luftauslass (19)
erstreckt.
7. Unterbaugruppenelement (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Luftführungsmittel kanalartig ausgebildet ist und/oder dass das Luftführungsmittel
zumindest abschnittsweise einen runden, ovalen oder rechteckigen Querschnitt aufweist.
8. Unterbaugruppenelement (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der ovale oder rechteckige Querschnitt des Luftführungsmittel vertikal ausgerichtet
ist.
9. Unterbaugruppenelement (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Unterbaugruppenelement (10) ein Gerätesockel (10) und/oder ein Spritzgussteil
ist.
10. Unterbaugruppenelement (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Tauwasserauffangschale (110') oder eine Verdunstungsschale (110') vorgesehen
ist, wobei die Tauwasserauffangschale (110') oder die Verdunstungsschale (110') in
einem vorderen Bereich des Unterbaugruppenelementes (10) und/oder in einem von vorne
zugänglichen Bereich des Unterbaugruppenelementes (10) angeordnet ist.
11. Unterbaugruppenelement (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Unterbaugruppenelement (10) derart ausgebildet ist, dass der wenigstens eine
Verflüssiger (50) frontseitig einschiebbar ist.
12. Kühl- und/oder Gefriergerät mit wenigstens einem Unterbaugruppenelement (10) nach
Anspruch 1 bis 11.
13. Kühl- und/oder Gefriergerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühl- und/oder Gefriergerät ein Side-by-Side-Gerät ist.
14. Kühl- und/oder Gefriergerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die nebeneinander angeordneten Geräte des Side-by-Side-Gerätes jeweils ein Unterbaugruppenelement
(10) aufweisen und dass die Unterbaugruppenelemente (10) zueinander spiegelverkehrt
ausgebildet und/oder verwendbar sind.
15. Verfahren zur Montage eines Kühl- und/oder Gefriergerätes, wobei in einem ersten Schritt
ein Unterbaugruppenelement (10) und ein Innenbehälter des Kühl- und/oder Gefriergerätes
relativ zueinander positioniert werden, wobei in einem zweiten Schritt wenigstens
eine Außenwandung des Kühl- und/oder Gefriergerätes relativ zu Unterbaugruppenelement
(10) und Innenbehälter positioniert werden und wobei in einem dritten Schritt Bereiche
bzw. Spalte zwischen Unterbaugruppenelement (10), Innenbehälter und Außenwandung ausgeschäumt
bzw. hinterschäumt werden, so dass Unterbaugruppenelement (10), Innenbehälter und
Außenwandung miteinander verbunden werden bzw. sind, wobei es sich vorzugsweise um
ein Unterbaugruppenelement (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 und/oder vorzugsweise
um ein Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der Ansprüche 12 bis 14 handelt.