Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft einen Warenständer oder einen Warenaufsteller, welche insbesondere
zum Lagern und zum Anbieten von Gegenständen im Einzelhandel geeignet ist. Solche
Warenaufsteller findet man typischerweise in Drogeriemärkten, Verkaufsräumen von Tankstellen
oder Supermärkten, um bestimmte Waren besonders aufmerksamkeitswirksam darzubieten.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Aufstellen eines solchen Warenaufstellers.
[0002] Eine Vielzahl von Warenaufstellern, insbesondere aus leichten Materialien, wie Karton
ist bekannt. Zahlreiche Bemühungen sind belegt, solche Warenaufsteller in simpler
und preiswerter Form herzustellen.
[0003] Die Patentanmeldung
EP 1 099 398 A1 (Anmelderin: WIMO) offenbart einen Warenaufsteller, welcher zusammengelegt werden
kann. Zum Zweck des Zusammenlegens können die Borde für das Ausstellen von Waren nach
oben geklappt werden und dadurch können die Seitenwände aufeinander zugeführt werden.
Ferner kann die Rückwand in diesem Prozess ebenfalls eingefaltet werden. Die Borde
sind aus einem mehrlagigen Zuschnitt hergestellt. Ihre Fertigung scheint aufwändig
und ein in diesem Anwendungsgebiet ungewöhnlich stabiles Material zu erfordern, wobei
Spritzgussmaterialien als Option für die Borde in dieser Patentanmeldung auch erwähnt
werden.
[0004] EP 1 208 777 A1 (Michel Leblanc B.V.B.A.) offenbart einen Warenaufsteller ähnlicher Art. Dieser benutzt
klappbare Warenträger oder Borde, die im Wesentlichen aus vier Einzelteilen hergestellt
sind. Diese Konstruktion soll sowohl das Zusammenklappen der Warenträger ermöglichen,
wie auch die stabile Präsentation von Waren. Die entsprechenden Borde sind nach einem
aufwändig zu erstellenden Zuschnitt gearbeitet. Sie scheinen auch ein recht stabiles
Zuschnittmaterial zu erfordern, denn die einzelnen Warenträger werden nur an zwei
gegenüberliegenden Seiten befestigt.
[0005] Die europäische Anmeldung
1 530 933 A1 (Simson Print Ltd.) offenbart eine andere Variante eines faltbaren Warenaufstellers.
Zum Zusammenlegen des Warenaufstellers werden hier nicht die Seitenwände aufeinander
zu bewegt, sondern die Vorderwand wird in Richtung der Rückwand bewegt. Die Seitenwände
können eingefaltet werden. Die Warenträger werden aus einem Zuschnitt hergestellt,
welcher in einem zentralen Bereich eine große Aussparung aufweist. Hieraus folgt,
dass die Herstellung des Zuschnitts relativ unökonomisch ist, da das Material, welches
der Aussparung entnommen wird, in der Regel nur entsorgt werden kann.
[0006] Das
US Patent 5 826 732 (Stone Container Corporation) offenbart einen Warenständer zur Aufstellung in einem
Verkaufsraum, welcher aus einem Zuschnittmaterial hergestellt werden kann und beispielsweise
zwei oder drei Warenträger aufweist. Dieser Warenständer kann insbesondere zum Zwecke
des Transports zusammengefaltet werden und in einem Verkaufsraum entfaltet werden.
Zu diesem Zweck können sowohl die einzelnen Böden, wie auch die Seitenwände eingefaltet
werden. Um dieses Einfalten zu erlauben, sind allerdings die Seitenwände in einer
Weise gestaltet, bei der wesentliche Teile der Seite offen bleiben. Ferner weisen
die einzelnen Böden Aussparungen auf, welche sogar einen erheblichen Teil der Bodenfläche
einnehmen. Hierdurch ist der Warenständer nicht für alle Waren optimal geeignet, beispielsweise
nicht für kleinteiliges Gut, welches durch die Ausnehmung im Boden fallen würde oder
auch nicht für Waren, welche mehr Abstützung durch die Seitenwände benötigen.
[0007] Die vorliegende Erfindung strebt an, den Stand der Technik zu verbessern. Insbesondere
soll ein stabiler ökonomisch und ökologisch herstellbarer Warenaufsteller zur Verfügung
gestellt werden, der mit einer geringen Menge an Zuschnittmaterial auskommt und auf
üblichen Maschinen maschinell hergestellt werden kann. Im Übrigen soll der Warenaufsteller
einfach transportierbar und leicht aufstellbar sein. Insofern wird auch ein einfaches
Verfahren zum stabilen Aufstellen eines Warenaufstellers vorgeschlagen. Diese Vorteile
werden durch einen Warenaufsteller nach Anspruch 1 und ein Verfahren nach Anspruch
14 erreicht.
Nähere Beschreibung der Erfindung
[0008] Erfindungsgemäß weist der Warenaufsteller also eine Tragestruktur auf, welche von
einer Transportstellung in eine Nutzstellung überführt werden kann. Diese Tragestruktur
umfasst mindestens eine erste Wand und eine zweite Wand. Bei der Überführung von der
Transportstellung in die Nutzstellung wird die erste Wand relativ zur zweiten Wand
um eine Drehachse gedreht. Der Warenaufsteller kann selbstverständlich auch noch weitere
Wände enthalten. Diese können ebenfalls Teil der Tragestruktur sein, also Warenträger
unterstützen. Es kommt auch in Frage, dass die Tragestruktur weitere Elemente aufweist,
etwa Verstärkungen in der Form von Verstrebungen, Tragschienen, Tragsäulen und dergleichen.
[0009] Insbesondere kann die erste Wand eine Seitenwand darstellen und die zweite Wand kann
die Rückwand des Warenaufstellers darstellen. Nützlich ist es, insbesondere, wenn
die durch die Wände gebildete Tragestruktur eine größere Stabilität aufweisen muss,
eine weitere Seitenwand vorzusehen. Diese kann also der ersten Wand gegenüberliegen
und eine dritte Wand ausbilden. Im Einzelfall kommt es auch in Betracht, dass zusätzlich
eine Vorderwand vorgesehen wird. Diese Vorderwand kann für weitere Stabilität sorgen.
Damit der Zugriff auf die Warenträger gesichert ist, sollte eine solche Vorderwand
in der Regel allerdings geeignete Öffnungen aufweisen. Häufig genügt es auch, die
Tragestruktur aus drei Wänden auszubilden, diese drei Wände können also eine U-Form
beschreiben. Insbesondere ist es häufig möglich, mit drei Wänden auszukommen, weil
die nachfolgend näher beschriebenen Warenträger in erheblichem Maße zur Stabilität
des Warenaufstellers insgesamt beitragen.
[0010] Unterhalb des untersten Warenträgers kann auch ein Sockel ausgebildet werden. Dieser
Sockel kann die unteren Abschnitte der Wände umfassen, gegebenenfalls einschließlich
eines Vorderwandabschnittes. Er kann auch zusätzliche Elemente umfassen, beispielsweise
können drei u-förmig angeordnete Wände einen im Wesentlichen quaderförmigen Sockel
aufnehmen, welcher vorzugsweise auch mit den Wänden verbunden wird und die Wände stützt.
[0011] Über die Tragestruktur hinaus umfasst der Warenaufsteller auch mindestens einen ersten
Warenträger. Selbstverständlich können auch weitere Warenträger umfasst sein, typischerweise
zwei, drei, vier oder fünf Warenträger, welche parallel in regaltypischen und zweckmäßigen
Abständen übereinander angeordnet werden. Der mindestens eine Warenträger umfasst
einen Boden und einen dem Boden zumindest teilweise umgebenden Rahmen. Der Begriff
"Boden" bezieht sich dabei auch auf ein Gebilde von mehreren Elementen. Insbesondere
soll der Boden erfindungsgemäß mindestens zwei Bodenlaschen umfassen. Diese Bodenlaschen
sollen mit einer ihrer Seiten am Rahmen angelenkt sein. Der Begriff "angelenkt" soll
hierbei eine bewegliche, feste Verbindung beschreiben, wobei in eine einstückige Ausführung
in Betracht kommt. Bei einer einstückigen Ausführung kommt es weiterhin in Betracht,
dass Schwächungen etwa in der Form von Rillungen oder Falzungen vorgesehen sind, um
ein hinreichende Beweglichkeit zu gewährleisten. Alternativ können allerdings auch
mehrstückig verbundene Teile als angelenkt zu verstehen sein. Die beweglich mit dem
Rahmen verbundenen Bodenlaschen können in der Transportstellung des Warenaufstellers
selbst in eine Transportlage gebracht werden und können in der Nutzstellung des Warenaufstellers
in eine Nutzlage gebracht werden.
[0012] Unter der Nutzlage ist dabei eine Lage zu verstehen, in der der Boden des Warenträgers
zur Aufnahme von Waren geeignet ist. Unter der Transportlage ist in der Regel eine
abgeklappte Stellung zu verstehen, bei der die Bodenlaschen typischerweise in eine
im Wesentlichen zu den Wänden parallele Stellung überführt werden.
[0013] Es hat sich als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn der Warenträger zwei gegenüberliegende
Bodenlaschen aufweist. Diese können eine wesentliche Überlappungsfläche aufweisen.
Alternativ oder zusätzlich können zwei gegenüberliegende Bodenlaschen so ausgeführt
sein, dass sie steckend miteinander verbunden werden können. Unter einer steckenden
Verbindung wird hierin eine lösbare mechanische Verbindung verstanden. Zweckmäßig
ist es beispielsweise, Bodenlaschen mit korrespondierenden Ausnehmungen auszustatten,
wobei Teile der Bodenlaschen in der Nachbarschaft der Ausnehmungen überlappen. Beispielsweise
ist es möglich, die Schichtungsreihenfolge der Überlappung zu beiden Seiten der Ausnehmungen
verschieden zu wählen. Hierdurch ergibt sich eine recht stabile Verbindung der Bodenlaschen.
[0014] Erfindungsgemäß hat es sich als besonders günstig erwiesen, wenn der Boden mehr als
zwei, vorzugsweise vier Bodenlaschen aufweist. Vier Bodenlaschen sind besonders leicht
verbindbar, etwa auch ganz oder teilweise steckend. Die relative Größe der einzelnen
Bodenlaschen ist bei vier Bodenlaschen, bezogen auf die Gesamtfläche des Bodens gering.
Daher nehmen diese Bodenlaschen in ihrer Transportlage nicht sehr viel Raum ein.
[0015] Es kommt alternativ oder zusätzlich zu steckenden oder anderen Verbindungen auch
in Betracht, dass verschiedene Bodenlaschen mit Klebungen miteinander verbunden werden.
Dies ist insbesondere bei benachbarten Bodenlaschen zweckmäßig. Es hat sich gezeigt,
dass die Klebeverbindung eine besonders stabile Verbindung der Bodenlaschen erlaubt,
womit auch der Boden, der Warenträger und damit der Warenaufsteller insgesamt stabilisiert
werden. Klebungen können zweckmäßigerweise einseitig oder doppelseitig durch vor dem
Aufstellen des Warenaufstellers abgedeckte Klebeflächen geschaffen werden.
[0016] Besonders zweckmäßig ist ein Warenaufsteller, bei dem die Bodenlaschen durch eine
zusätzliche Decklage bedeckt werden. Insbesondere bei der Verwendung mehrerer überlappender
Bodenlaschen ergibt sich kein ganz ebener Boden. Eine ebene Bodenfläche kann dann
durch die zusätzliche Decklage erzeugt werden, besonders dann wenn sie so bemessen
ist, dass die gesamte Bodenfläche des oder der Warenträger abgedeckt wird. Durch die
Decklage ergibt sich dann auch mindestens abschnittsweise eine Doppellagigkeit, wodurch
der Boden stabilisiert wird und sich ein auch für schwere Gegenstände geeigneter Warenträger
leicht erzeugen lässt.
[0017] Eine solche Decklage kann zweckmäßig hergestellt werden, indem sie an mindestens
einer Seite an den Rahmen angelenkt wird. Das Anlenken an nur einer Seite bringt den
Vorteil, dass die Decklage ebenfalls gegenüber dem Rahmen beweglich ist und die Decklage
somit auch in eine günstige Transportlage überführt werden kann.
[0018] Es kann genügen, dass der Rahmen des Warenträgers den Boden nur teilweise umgibt.
Beispielsweise kann der Rahmen zwei gegenüberliegende Seiten des Warenträgers einfassen
oder die Vorderseite und die rückwärtige Seite des Warenträgers einfassen. Vorteilhafterweise
werden aber alle, in der Regel also vier, Seiten des Bodens eingefasst. Dies führt
zu einer stark erhöhten Stabilität des Warenträgers. Noch günstiger für die Stabilität
des Warenträgers kann es sein, wenn Teile des Rahmens oder sogar der Rahmen insgesamt
einstückig mit Teilen des Bodens ausgeführt wird. Dies begünstigt auch die ökonomische
Herstellung, da dann weniger Einzelteile zum Warenaufsteller zusammenzusetzen sind.
[0019] Günstig ist es auch, wenn der Rahmen etwa im hinteren Bereich oder an den Seiten
eine größere Höhe hat als vorne. Ein hoher Rahmen ist vorne in der Regel der Entnahme
von Waren im Wege. An den übrigen Seiten jedoch kann eine größere Rahmenhöhe sich
günstig auf die Stabilität des Warenträgers und des Warenaufstellers auswirken.
[0020] Besonders einfach lässt sich ein Warenaufsteller herstellen, wenn der Rahmen klebend
mit mindestens zwei Wänden der Tragestruktur verbunden ist. Dazu kommen beispielsweise
die gegenüberliegenden Seitenwände in Betracht. Alternativ oder zusätzlich kommt auch
eine klebende Verbindung mit der Rückwand in Betracht. Alternativ oder zusätzlich
zu einer klebenden Verbindung kann im Einzelfall selbstverständlich auch eine mechanische
Verbindung, beispielsweise eine Steckverbindung, in Betracht kommen.
[0021] Ein vorteilhafter Warenaufsteller ergibt sich insbesondere, wenn die Tragestruktur
einen Querschnitt in der Form eines Rechtecks hat. Die zur Tragestruktur gehörenden
Wände bilden dann die Seiten des Rechtecks. Dabei können drei Wände die Rechteckform
festlegen, so dass eine dreiwändige Tragestruktur hierin auch als rechteckig verstanden
wird.
[0022] Erfindungsgemäß kann der beanspruchte oder ein anderer Warenaufsteller besonders
gut mit einem Verfahren zum Anliefern und Aufstellen des Warenaufstellers verwendet
werden, das folgende Schritte umfasst: (a) Anliefern des Warenaufstellers in einer
Transportstellung, (b) Auffalten der Tragestruktur, (c) Formen von Böden aus Bodenlaschen.
Dabei kann dem Formen von Böden aus Bodenlaschen das Herunterklappen von Bodenlaschen
vorhergehen. Vorzugsweise werden wiederum mehrere, beispielsweise zwei oder vier,
Bodenlaschen verwendet.
[0023] Weitere Merkmale, aber auch Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend
aufgeführten Zeichnungen und der zugehörigen Beschreibung. In den Abbildungen und
in den dazugehörigen Beschreibungen sind Merkmale der Erfindung in Kombination beschrieben.
Diese Merkmale können allerdings auch in anderen Kombinationen von einem erfindungsgemäßen
Gegenstand umfasst werden. Jedes offenbarte Merkmal ist also auch als in technisch
sinnvollen Kombinationen mit anderen Merkmalen offenbart zu betrachten. Bei den Abbildungen
zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Warenaufstellers;
- Fig. 2
- ein Schnittbild für einen Warenträger für einen solchen Warenaufsteller;
- Fig. 3
- einen Warenträger in seiner Transportlage;
- Fig. 4
- einen erfindungsgemäßen Warenaufsteller in seiner Transportstellung.
[0024] Fig. 1 zeigt einen Warenaufsteller 10. Seine Tragestruktur wird aus einer ersten
Wand 12, einer Seitenwand gebildet, an die sich eine Rückwand 14 anschließt und als
dritte Wand 16 eine weitere Seitenwand. Dieser Warenaufsteller umfasst drei Warenträger,
oben Warenträger 20a, darunter Warenträger 20b und darunter Warenträger 20c. Der Warenaufsteller
10 umfasst unterhalb des Warenträgers 20c einen Sockel 18. Der Warenaufsteller stützt
sich auf einer Palette 19 ab (hier genauer einer Viertelpalette). Die eingezeichnete
Achse A1 ist eine Drehachse, um die sich beim Überführen des Warenaufstellers 10 von
Nutzstellung in die Transportstellung die Wand 12 auf die Wand 14 zu bewegen lässt.
Die Wand 16 kann dabei um die Achse A2 gedreht werden. Die Wand 16kann dabei in eine
zur zweiten Wand 14 (der Rückwand) parallele Stellung gebracht werden, also in Verlängerung
der Rückwand 14 zu liegen kommen. Alternativ kann auch die dritte Wand 16 um die Achse
A2 auf die zweite Wand 14 zu bewegt werden. Die erste Wand 12 kann dabei um die Achse
A1 bewegt werden und wiederum in Verlängerung der Rückwand 14 zu liegen kommen. Aus
der Abbildung ist auch leicht erkennbar, dass jeder der Warenträger über einen Boden
verfügt (erkennbar sind die Böden 22a, 22b und 22c) sowie ferner über einen Rand (erkennbar
sind die Ränder 24a, 24b und 24c).
[0025] Fig. 2 zeigt einen Zuschnitt 30, aus welchem ein Warenträger 20 mit geeignetem Boden
20 und Rand 24 zur Erzeugung eines erfindungsgemäßen Warenaufstellers erzeugen lässt.
Der Zuschnitt 30 erfasst alle zur Erzeugung eines solchen Warenträgers 20 erforderlichen
Elemente. Es ist also möglich, den Warenträger 20 einstückig herzustellen. Die entsprechenden
Abschnitte des Zuschnitts sind hier korrespondierend zur den Elementen des Warenträgers
20 selbst bezeichnet, ohne dass hierin zwischen Elementen des Zuschnitts 30 und Elementen
des Warenträgers 20 unterschieden würde.
[0026] Man erkennt zunächst eine erste Bodenlasche 32, die sich bei dem Warenträger 20 im
vorderen Bodenbereich erstreckt. Daran anschließend befindet sich eine weitere Bodenlasche
34, welche einen seitlichen Bereich des Bodens einnimmt. Daran anschließend gibt es
die Bodenlasche 36, welche sich im hinteren Bereich des Bodens erstreckt. Die vierte
Bodenlasche ist die Bodenlasche 38, welche sich gegenüberliegend zur Bodenlasche 34
in einem Seitenbereich erstreckt. Die Bodenlasche 32 ist mit einer Ausnehmung 40 versehen
und die Bodenlasche 36 ist in ähnlicher Weise mit einer Ausnehmung 42 versehen. Diese
beiden Ausnehmungen können bei entsprechend gefaltetem Zuschnitt 30 ineinander greifen
und so eine zweckmäßige Steckverbindung der beiden Bodenlaschen erzeugen. Bei diesem
Zuschnitt werden hierbei Teile der Bodenlaschen in der Nachbarschaft der Ausnehmungen
überlappen. Dabei ist es möglich, die Schichtungsreihenfolge der Überlappung zu beiden
Seiten der Ausnehmungen verschieden zu wählen und so in einfacher Weise eine sehr
stabile Steckverbindung zu erzeugen.
[0027] Zur zusätzlichen Verbindung der Bodenlaschen sind auch noch Klebeflächen vorgesehen,
nämlich die Klebeflächen 44, 46, 48 und 50. Die Klebeflächen sind zur einseitigen
oder doppelseitigen Verklebung bestimmt. Dabei wird die Klebefläche 44 mit der Fläche
46 verbunden, entsprechend wird die Klebefläche 48 mit der Klebefläche 50 verbunden.
Es kann genügen, nur jeweils eine Fläche mit einem Klebstoff auszustatten und die
korrespondierende Fläche als Auftrefffläche vorzubereiten, möglicherweise durch eine
entsprechende Beschichtung. Die Verbindung benachbarter Bodenlaschen bietet sich besonders
an und führt zu einem erheblichen Stabilitätsgewinn über die steckende Verbindung
von Bodenlaschen hinaus.
[0028] Der Zuschnitt 30 ist ebenfalls geeignet, um Randabschnitte für den Rand 24 des Warenträgers
zu erzeugen. Dabei wird der vordere Teil des Randes aus zwei Lagen erzeugt. Die außen
liegende Lage wird aus dem Abschnitt 52 erzeugt. Der sich daran anschließende Abschnitt
54 ergibt einen seitlichen Teil des Randes. Der sich daran anschließende Abschnitt
56 ergibt einen rückwärtigen Teil des Randes. Über die sich anschließende Lasche 57
kann der Abschnitt 56 mit dem Abschnitt 58 verbunden werden, welcher seinerseits wieder
einen seitlichen Teil des Randes ausbildet. Mit diesen Abschnitten also kann ein umlaufender
Rand ausgebildet werden. Der Abschnitt 60, welcher sich an den Abschnitt 52 anschließt,
kann auch diesen gefaltet werden, so dass der Rand in seinem vorderen Bereich doppellagig
ist. Dies gibt dort besondere Stabilität. Sie ist dann gerade im vorderen Bereich
erwünschenswert, wenn die Tragestruktur keine Vorderwand aufweist. An den Abschnitt
60 schließt sich ein Abschnitt 62 für die Decklage an. Der Abschnitt 62 für die Decklage
weist eine Rillung 64 auf. Diese erhöht die Stabilität der Decklage.
[0029] Die Decklage 62 kann auf die Bodenlaschen 32, 34, 36, 38 gefaltet werden. So ergibt
sich eine einheitliche glatte Bodenfläche. Ferner wird natürlich der Boden durch diese
zusätzliche Lage verstärkt.
[0030] Fig. 3 zeigt einen Warenträger 20 in seiner Transportlage. In diese Lage wird der
Warenträger 20 durch Hochklappen zunächst der Decklage 62 überführt. Sodann werden
auch die Bodenlaschen 32, 34, 36 und 38 hochgeklappt. Die Decklage 62 und die Bodenlaschen
32, 34, 36 und 38 sind nun jeweils an einer ihrer Seiten an der Rahmen 24 des Warenträgers
20 angelenkt. Im Falle der Decklage 62 ist die Verbindung eine zur Innenlage 60 des
vorderen Randabschnitts. Diese Innenlage 60 des vorderen Randabschnitts ist ebenfalls
ausgeklappt, so dass sie in Verlängerung der Außenlage 52 des vorderen Randabschnitts
liegt. So ist es möglich den Rahmen 24 in einer Scherenbewegung zusammenzuklappen.
Der sichtbare seitliche Randabschnitt 54 kommt so in Verlängerungen der Außenlage
52 des vorderen Randabschnittes zu liegen. Der rückwärtige Randabschnitt 56 und der
andere seitliche Randabschnitt 58 sind verdeckt. Sichtbar sind jedoch ein Teil der
dritten Bodenlasche 36 und ein Teil der vierten Bodenlasche 38. Der Warenträger 20
kann also in eine sehr kompakte, flache Stellung überführt werden, in welcher er leicht
zu transportieren ist. In dieser Stellung kann er als Einzelteil, aber auch zusammen
mit der Tragestruktur transportiert werden. Dabei kann der Warenträger auch bereits
fest mit der Tragestruktur verbunden sein, beispielsweise durch Verklebung der seitlichen
Randabschnitte 54 und 58 mit Seitenwandteilen der Tragestruktur.
[0031] Fig. 4 zeigt den Warenaufsteller 10 in seiner Transportstellung. Zur Überführung
in die Transportstellung wurden die Decklagen der einzelnen Böden nach oben geklappt.
Wie in der Abbildung zu erkennen, erstrecken dementsprechend die Decklagen der einzelnen
Warenträger, also die Decklagen 62a, 62b und 62c in paralleler Ausrichtung mit den
vorderen Randbereichen 22a, 22b und 22c. Entsprechend wurden auch die Bodenlaschen
hochgeklappt. Sie sind in dieser Abbildung nicht zu erkennen, liegen aber im Wesentlichen
parallel zu den Decklagen. Durch diese Überführung der verschiedenen Bodenlaschen
und der Decklagen in jeweils ihre Transportlage ist es möglich, den Warenaufsteller
insgesamt in eine Transportstellung zu überführen. Dazu wurde die erste Wand 12 so
um die Drehachse A1 bewegt, dass sie parallel zur Rückwand 14 liegt. Die zweite Wand
16 wurde entlang der Drehachse A2 auf die Rückwand zu bewegt.
[0032] In ihrem unteren Bereich weisen die Wände jeweils Stützlaschen 66 und Befestigungslaschen
68 auf. Mit diesen können die Wände leicht auf ein Sockelelement aufgesetzt werden
- beispielsweise auf eine Viertelpalette.
[0033] In der beschriebenen Weise lässt sich also insgesamt mit einfachen Mitteln ein gut
transportabler und sehr stabiler Warenaufsteller herstellen.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 10
- Warenaufsteller
- 12
- erste Wand
- 14
- zweite Wand
- 16
- dritte Wand
- 18
- Sockel
- 20
- Warenträger
- 22
- Boden
- 24
- Rahmen
- 30
- Zuschnitt
- 32
- erste Bodenlasche
- 34
- zweite Bodenlasche
- 36
- dritte Bodenlasche
- 38
- vierte Bodenlasche
- 40
- Aussparung
- 42
- Aussparung
- 44
- Klebefläche
- 46
- Klebefläche
- 48
- Klebefläche
- 50
- Klebefläche
- 52
- Aussenlage vorderer Randabschnitt
- 54
- seitlicher Randabschnitt
- 56
- rückwärtiger Randabschnitt
- 58
- seitlicher Randabschnitt
- 60
- Innenlage vorderer Randabschnitt
- 62
- Decklage
- 64
- Rillung
- 66
- Stützlaschen
- 68
- Befestigungslaschen
- A1
- erste Drehachse
- A2
- zweite Drehachse
1. Warenaufsteller (10) mit einer Tragestruktur (12, 14, 16), welche von einer Transportstellung
in eine Nutzstellung überführt werden kann, wobei die Tragestruktur (12, 14, 16) mindestens
eine erste Wand (12) und eine zweite Wand (14) umfasst, wobei die erste Wand (12)
relativ zur zweiten Wand (14) beim Überführen von der Transportstellung in die Nutzstellung
um eine erste Drehachse (A1) gedreht wird, wobei der Warenaufsteller (10) mindestens
einen ersten Warenträger (20) umfasst, welcher einen Boden (22) und einen den Boden
zumindest teilweise umgebenden Rahmen (24) aufweist, wobei der Boden aus mindestens
zwei am Rahmen (24) einseitig angelenkten Bodenlaschen (32, 34, 36, 38) gebildet wird,
welche beweglich mit dem Rahmen (24) verbunden sind und so in der Transportstellung
in eine Transportlage gebracht werden können und in der Nutzstellung in eine Nutzlage
gebracht werden können.
2. Warenaufsteller (10) nach Anspruch 1, welcher ferner eine dritte Wand (16) aufweist.
3. Warenaufsteller (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchen die unteren
Wandabschnitte einen Sockel (18) ausbilden.
4. Warenaufsteller (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Tragestruktur
(12, 14, 16) einen Querschnitt in Form eines Rechtecks hat.
5. Warenaufsteller (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Boden (22)
zwei gegenüberliegenden Bodenlaschen (32, 36) aufweist, welche steckend miteinander
verbunden werden.
6. Warenaufsteller (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Boden (22)
vier Bodenlaschen (32, 34, 36, 38) aufweist.
7. Warenaufsteller (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem benachbarte
Bodenlaschen (32, 34; 36, 38) durch Klebungen mit einander verbunden werden.
8. Warenaufsteller (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Bodenlaschen
durch eine zusätzliche Decklage (62) bedeckt werden.
9. Warenaufsteller (10) nach dem vorhergehenden Anspruch, bei dem die Decklage (62) an
den Rahmen (24) angelenkt ist.
10. Warenaufsteller (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Rahmen (24)
den Boden (22) vollständig umgibt.
11. Warenaufsteller (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Rahmen (24)
einstückig mit Teilen des Bodens (22) ausgeführt ist.
12. Warenaufsteller (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Rahmen (24)
hinten und/oder seitlich eine größere Höhe aufweist als vorne.
13. Warenaufsteller (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Rahmen (24)
klebend mit mindestens zwei Wänden der Tragestruktur verbunden ist.
14. Verfahren zum Anliefern und Aufstellen eines Warenaufstellers (10), das folgende Schritte
umfasst:
(a) Anliefern des Warenaufstellers (10) in einer Transportstellung
(b)Auffalten der Tragestruktur (12, 14 16)
(c) Formen von Böden (22) aus Bodenlaschen (32,34,36,38)
15. Verfahren nach Anspruch 14, bei dem vor dem Schritt (c) Bodenlaschen (32,34,36,38)
heruntergeklappt werden.