[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Kontrollieren
von Gefäßverschlüssen mit einer Kontrolleinrichtung.
[0002] In der Getränkeindustrie werden häufig Blockmaschinen angewendet, welche aus mehreren
Einzelmaschinen für bestimmte Aufgaben bestehen. Der Wirkungsgrad einer solchen Anlage
entspricht dem Produkt der Wirkungsgrade der Einzelmaschinen.
[0003] Ein Nachteil einer solchen Blockmaschine ist, dass, wenn bei einer Einzelmaschine
ein Problem auftritt, ein Stopp der gesamten Anlage nötig sein kann. Dies reduziert
den Wirkungsgrad der gesamten Anlage und kann zum Verlust von Rohstoff führen, wenn
ein Behandlungsprozess nicht gestoppt werden kann.
[0004] Eine mögliche Fehlerquelle besteht darin, dass zugeführte Materialien, etwa Rohstoffe,
Hilfsstoffe oder Betriebsstoffe, fehlerhaft sind, da sie aus Gründen der Kosteneinsparung
häufig qualitativ schlechter ausgeführt sind.
[0005] Beispielsweise kann eine Blockmaschine eine Füllanlage und eine Verschließanlage
umfassen. In der Verschließanlage werden Gefäßverschlüsse verwendet, um Gefäße nach
dem Befüllen luftdicht zu verschließen. Üblicherweise sind etwa 1% bis 2% der Gefäßverschlüsse
defekt oder fehlerhaft.
[0006] Durch defekte Gefäßverschlüsse können Probleme beim Verschließen auftreten. Um dies
zu verhindern, wird im Stand der Technik eine Vorrichtung verwendet, die fehlerhafte
Gefäßverschlüsse identifiziert, und mittels einer Ausschleuseeinrichtung aus dem Prozessablauf
entfernt. Eine derartige Vorrichtung und ein entsprechendes Verfahren sind beispielsweise
aus der
US 2009/0107896 bekannt.
[0007] Im Stand der Technik werden die Gefäßverschlüsse vor der Kontrolleinrichtung auseinandergezogen
oder vereinzelt. Dadurch werden die Gefäßverschlüsse einzeln und voneinander getrennt
an der Kontrolleinrichtung vorbeigeführt.
[0008] Dies hat jedoch den Nachteil, dass zusätzliche mechanische Elemente vorgesehen werden
müssen, um die aneinanderliegend geförderten Gefäßverschlüsse vor der Kontrolleinrichtung
zu trennen, und danach wieder zu verdichten. Diese zusätzlichen mechanischen Elemente
sind nicht nur kostenintensiv sondern sind potentiell auch anfällig für Defekte oder
Störungen.
[0009] Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein vereinfachtes Verfahren und
eine vereinfachte Vorrichtung zum Kontrollieren von Gefäßverschlüssen mit einer Kontrolleinrichtung
bereitzustellen. Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der Patentansprüche 1 und
13 gelöst.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Kontrollieren von Gefäßverschlüssen mit einer
Kontrolleinrichtung umfasst die Schritte Vorbeiführen der Gefäßverschlüssen an der
Kontrolleinrichtung mittels eines Fördermediums ohne die Gefäßverschlüsse vor der
Kontrolleinrichtung zu vereinzeln, und Kontrollieren der Gefäßverschlüsse mit der
Kontrolleinrichtung.
[0011] Dadurch, dass die Gefäßverschlüsse vor der Kontrolleinrichtung nicht vereinzelt werden,
kann das Verfahren gegenüber dem Stand der Technik vereinfacht werden. Im Zuge des
Vereinzelns der Gefäßverschlüsse ist es im Stand der Technik häufig notwendig, die
Gefäßverschlüsse mit höherer Geschwindigkeit an der Kontrolleinrichtung vorbeizuführen.
Da in der vorliegenden Erfindung die Gefäßverschlüsse nicht vereinzelt werden, können
die Gefäßverschlüsse mit im Gegensatz zum Stand der Technik reduzierter Geschwindigkeit
an der Kontrolleinrichtung vorbeigeführt werden.
[0012] Das Kontrollieren der Gefäßverschlüsse kann insbesondere inline erfolgen. Mit anderen
Worten sind keine Trennelemente oder Schikanen zum Vereinzeln der Verschlüsse notwendig.
Ohne vereinzeln kann insbesondere bedeuten, dass die Gefäßverschlüsse nicht zusätzlich
oder zum Zwecke der Kontrolle voneinander beabstandet oder getrennt werden.
[0013] Die Gefäßverschlüsse können insbesondere Flaschenverschlüsse sein. Die Gefäßverschlüsse
können einen Kunststoff und/oder Metall umfassen. Die Gefäßverschlüsse können Schraubverschlüsse,
Kronkorken, Flat-Caps oder Sport-Caps sein.
[0014] Die Gefäßverschlüsse können auf dem Fördermedium direkt aneinanderliegend angeordnet
sein.
[0015] Die Gefäßverschlüsse können hintereinander an der Kontrolleinrichtung vorbeigeführt
werden. Mit anderen Worten können die Gefäßverschlüsse auf dem Fördermedium in einer
Reihe angeordnet sein. Die Gefäßverschlüsse können auf dem Fördermedium insbesondere
direkt oder unmittelbar aneinanderliegend an der Kontrolleinrichtung vorbeigeführt
werden.
[0016] Die Gefäßverschlüsse können auf Staudruck an der Kontrolleinrichtung vorbeigeführt
werden. Als Staudruck wird der Druck auf einen Gefäßverschluss durch einen oder mehrere
in Förderrichtung nachfolgenden Gefäßverschlüsse bezeichnet.
[0017] Die Gefäßverschlüsse können horizontal ausgerichtet an der Kontrolleinrichtung vorbeigeführt
werden. Mit anderen Worten kann das Fördermedium horizontal angeordnet sein und die
Gefäßverschlüsse können horizontal an der Kontrolleinrichtung vorbeigeführt werden.
[0018] Die Gefäßverschlüsse können während des Kontrollierens seitlich geführt sein. Mit
anderen Worten kann wenigstens im Bereich der Kontrolleinrichtung ein Führungselement
zum seitlichen Führen der Gefäßverschlüsse vorgesehen sein.
[0019] Die Gefäßverschlüsse können derart an der Kontrolleinrichtung vorbeigeführt werden,
dass die Gefäßverschlüsse sich direkt oder unmittelbar berühren oder der Abstand zwischen
zwei Gefäßverschlüssen um vieles kleines als der Radius eines Gefäßverschlusses ist,
insbesondere wobei der Abstand zwischen zwei Gefäßverschlüssen kleiner oder gleich
1/2, 1/3, 1/4, 1/5, 1/6, 1/7, 1/8, 1/9, 1/10, 1/50 oder 1/100 des Radius eines Gefäßverschlusses
ist.
[0020] Die Kontrolleinrichtung kann insbesondere eine Inspektionseinrichtung sein. Die Kontrolleinrichtung
kann einen oder mehrere optoelektronische Sensoren, insbesondere eine Kamera, umfassen.
[0021] Die Kontrolleinrichtung kann eine Kamera umfassen, wobei der Schritt des Kontrollierens
ein Erzeugen eines, insbesondere digitalen, Bildes eines Gefäßverschlusses umfasst.
Die Kamera kann insbesondere eine CCD-Kamera sein. Die Kontrolleinrichtung kann außerdem
ein Beleuchtungselement zum Beleuchten der Gefäßverschlüsse oder des zu kontrollierenden
Gefäßverschlusses umfassen.
[0022] Die Kontrolleinrichtung kann außerdem ein Auswerteelement, insbesondere einen Computer,
umfassen, wobei der Schritt des Kontrollierens ein Auswerten des Bildes des Gefäßverschlusses
mit dem Auswerteelement umfasst. Dadurch kann die Kontrolle oder Inspektion der Gefäßverschlüsse
vollautomatisiert erfolgen.
[0023] Das Auswerteelement kann insbesondere optische und/oder geometrische Eigenschaften
eines Gefäßverschlusses auswerten oder analysieren. Die optischen Eigenschaften können
beispielsweise die Farbe und/oder Reflektivität des Gefäßverschlusses umfassen. Die
geometrischen Eigenschaften können die Form des Gefäßverschlusses umfassen, insbesondere
die Größe (Abmessungen), die Exzentrizität und/oder die Symmetrie des Gefäßverschlusses.
Das Auswerteelement kann den Ist-Zustand eines Gefäßverschlusses mit einem vorherbestimmten
Soll-Zustand vergleichen. Das Auswerteelement kann konfiguriert sein, mittels des
Bildes fehlerhafte Stellen eines Gefäßverschlusses zu bestimmen oder zu detektieren.
[0024] Das Auswerten des Bildes kann ein Bestimmen des Zentrums eines Gefäßverschlusses
auf dem auszuwertenden Bild, umfassen. Insbesondere kann das Auswerten des Bildes
ein Anzentrieren eines abgebildeten Gefäßverschlusses von innen nach außen umfassen.
Da die Gefäßverschlüsse direkt aneinanderliegend an der Kontrolleinrichtung vorbeigeführt
werden, kann ein Bild eines Gefäßverschlusses noch weitere Gefäßverschlüsse und/oder
Teile von weiteren Gefäßverschlüssen umfassen. Durch das Anzentrieren eines Gefäßverschlusses
von innen nach außen kann das Auswerten besser auf einen einzelnen Gefäßverschluss
beschränkt werden.
[0025] Der Schritt des Kontrollierens kann ein Bestimmen von defekten oder fehlerhaften
Gefäßverschlüssen umfassen. Der Schritt des Kontrollierens kann ein Bestimmen von
nicht verarbeitbaren Gefäßverschlüssen umfassen. Nicht verarbeitbare Gefäßverschlüsse
können beispielsweise Gefäßverschlüsse eines unterschiedlichen Typs oder mit unterschiedlichen
Eigenschaften, beispielsweise unterschiedlicher Farbe, zu den korrekten oder zu verarbeitenden
Gefäßverschlüssen sein.
[0026] Das Verfahren kann außerdem ein Aussortieren von defekten oder fehlerhaften und/oder
nicht verarbeitbaren Gefäßverschlüssen umfassen. Mit anderen Worten kann das Verfahren
ein Bestimmen von fehlerhaften Gefäßverschlüssen und/oder korrekten oder verwendbaren
Gefäßverschlüssen umfassen und ein Trennen der fehlerhaften Gefäßverschlüsse von den
verwendbaren Gefäßverschlüssen.
[0027] Für das Aussortieren eines fehlerhaften Gefäßverschlusses kann ein Ausschleuseelement
verwendet werden, beispielsweise ein mechanischer Arm oder eine Düse zum Beaufschlagen
des fehlerhaften Gefäßverschlusses mit Druckluft.
[0028] Der Schritt des Aussortierens kann ein Anhalten des Fördermediums oder des Gefäßverschlussstromes
umfassen. Dadurch kann der Ausschleusevorgang vereinfacht werden. Insbesondere kann
der Gefäßverschlussstrom oder Verschlussstrom für den Schritt des Aussortierens gestoppt
werden, insbesondere durch eine Anhalteeinrichtung, die bezüglich der Förderrichtung
des Fördermediums vor der Kontrolleinrichtung angeordnet ist.
[0029] Der Verschlussstrom kann insbesondere sofort oder unmittelbar gestoppt werden, wenn
die Kontrolleinrichtung einen fehlerhaften und/oder nicht verarbeitbaren Gefäßverschluss
feststellt.
[0030] Der Schritt des Aussortierens kann außerdem ein Aussortieren eines oder mehrerer
angrenzender Gefäßverschlüsse an dem als defekt oder fehlerhaft und/oder nicht verarbeitbar
bestimmten Gefäßverschluss umfassen. Dadurch kann auf vereinfachte Weise sichergestellt
werden, dass der fehlerhafte Gefäßverschluss aussortiert wurde. Beispielsweise können
alle beim Stoppen des Verschlussstromes zwischen Anhalteeinrichtung und Kontrolleinrichtung
angeordneten Gefäßverschlüsse aussortiert werden.
[0031] Das oben beschriebene Verfahren kann auch zum Kontrollieren anderer in der Getränkeindustrie
verwendeter Objekte, beispielsweise leerer Einwegflaschen, verwendet werden.
[0032] Die Erfindung stellt außerdem eine Vorrichtung zum Kontrollieren von Gefäßverschlüssen,
insbesondere zur Verwendung mit einem oben beschriebenen Verfahren, bereit, umfassend
eine Kontrolleinrichtung und ein Fördermedium, wobei die Vorrichtung derart ausgebildet
ist, dass Gefäßverschlüsse auf dem Fördermedium ohne Vereinzelung an der Kontrolleinrichtung
vorbeigeführt werden.
[0033] Die Vorrichtung kann eines oder mehrere der oben beschriebenen Merkmale aufweisen.
Insbesondere kann die Vorrichtung eine Kontrolleinrichtung oder eine Inspektionseinrichtung,
ein Auswerteelement, insbesondere einen Computer, eine Anhalteeinrichtung und/oder
ein Ausschleuseelement umfassen.
[0034] Das Fördermedium kann Mattenketten umfassen. Das Fördermedium kann einem Scharnierbandkettenförderer
oder einem Gurtförderer entsprechen oder in einem Scharnierbandkettenförderer oder
einem Gurtförderer umfasst sein. Das Fördermedium kann Riemenbänder umfassen. Das
Fördermedium kann ein Förderband sein.
[0035] Die Vorrichtung kann insbesondere in Förderrichtung der Gefäßverschlüsse nach einer
Einrichtung zum Bereitstellen von Gefäßverschlüssen angeordnet sein. Die Einrichtung
zum Bereitstellen von Gefäßverschlüssen kann derart ausgebildet sein, dass Gefäßverschlüsse
in einer vorherbestimmten oder gewünschten Orientierung auf dem Fördermedium einer
oben beschriebenen Vorrichtung angeordnet werden.
[0036] Die Erfindung stellt außerdem ein Verfahren zum Entfernen fehlerhafter Objekte aus
einer Sequenz von Objekten für Objekte in der Getränkeindustrie, insbesondere Gefäßverschlüsse,
bereit, umfassend Kontrollieren der Objekte mit der Kontrolleinrichtung umfassend
Vorbeiführen der Objekte an der Kontrolleinrichtung mittels eines Fördermediums, und
wenn durch die Kontrolleinrichtung ein fehlerhaftes und/oder nicht verarbeitbares
Objekt festgestellt wird, Stoppen des Objektstromes vor der Kontrolleinrichtung mittels
einer Anhalteeinrichtung, und Aussortieren des fehlerhaften und/oder nicht verarbeitbaren
Objekts mittels eines Ausschleuseelements, insbesondere Aussortieren aller nach dem
Stoppen des Objektstroms zwischen Anhalteeinrichtung und Ausschleuseelement angeordneten
Objekte.
[0037] Die Sequenz von Objekten oder Menge von Objekten kann insbesondere einer Sequenz
von in der Getränkeindustrie verwendeter Objekte, beispielsweise leerer Einwegflaschen
oder Gefäßverschlüssen, entsprechen. Der Objektstrom kann der auf dem Fördermedium
bewegten Sequenz oder einer bewegten Teilsequenz der Sequenz entsprechen.
[0038] Der Schritt des Vorbeiführens und/oder der Schritt des Kontrollierens können insbesondere
wie oben beschrieben ausgeführt werden. Insbesondere können die Objekte ohne Vereinzelung
an der Kontrolleinrichtung vorbeigeführt werden. Die Objekte können Gefäßverschlüsse
sein.
[0039] Das Bestimmen eines fehlerhaften und/oder nicht verarbeitbaren Objekts kann wie oben
für den Fall eines Gefäßverschlusses beschrieben durchgeführt werden.
[0040] Das Stoppen des Objektstromes kann unmittelbar oder sofort nach dem Feststellen oder
Bestimmen eines fehlerhaften Objekts durch die Kontrolleinrichtung erfolgen.
[0041] Die Anhalteeinrichtung kann insbesondere einen Dorn oder Stoppdorn umfassen, wobei
der Schritt des Stoppens ein wenigstens teilweises Anordnen des Stoppdorns umfasst,
sodass der Objektstrom gestoppt wird. Der Stoppdorn kann insbesondere in den Objektstrom
eingebracht werden, sodass die Bewegung der Objekte in Förderrichtung blockiert wird.
[0042] Der Stoppdorn kann beispielsweise zylindrisch, konisch oder quaderförmig ausgebildet
sein.
[0043] Das Ausschleuseelement oder Ausleitelement kann beispielsweise ein mechanischer Arm
oder eine Düse zum Beaufschlagen des fehlerhaften Gefäßverschlusses mit Druckluft
sein.
[0044] Das Verfahren kann außerdem ein Bestimmen einer Ausleitzeit umfassen, wobei die Ausleitzeit
der Zeit entspricht, die für das Aussortieren eines oder mehrerer, insbesondere aller,
nach dem Stoppen des Objektstroms zwischen Anhalteeinrichtung und Ausschleuseelement
angeordneten Objekte benötigt wird. Die Ausleitzeit kann basierend auf der Fördergeschwindigkeit
des Fördermediums bestimmt werden.
[0045] Die Ausleitzeit kann basierend auf der minimalen und/oder maximalen Fördergeschwindigkeit
des Fördermediums optimiert werden. Beispielsweise kann der Zeitpunkt bestimmt werden,
zu dem das als fehlerhaft und/oder nicht verarbeitbar bestimmte Objekt am Ausschleuseelement
vorbeigeführt wird. Das Ausschleuseelement kann dann so angesteuert werden, dass das
fehlerhafte und/oder nicht verarbeitbare Objekt aussortiert wird. Insbesondere kann
das Ausschleuseelement so angesteuert werden, dass auch ein oder mehrere benachbarte
Objekte des als fehlerhaft und/oder nicht verarbeitbar bestimmten Objekts aussortiert
werden.
[0046] Das Verfahren kann außerdem ein Starten des Objektstromes nach dem Schritt des Aussortierens
umfassen.
[0047] Die Erfindung stellt außerdem eine Vorrichtung zum Entfernen fehlerhafter Objekte
aus einer Sequenz von Objekten für Objekte in der Getränkeindustrie, insbesondere
Gefäßverschlüsse, bereit, insbesondere zur Verwendung mit einem oben beschriebenen
Verfahren zum Entfernen fehlerhafter Objekte, umfassend eine Kontrolleinrichtung,
ein Fördermedium, eine in Förderrichtung des Fördermediums vor der Kontrolleinrichtung
angeordnete Anhalteeinrichtung und ein in Förderrichtung des Fördermediums nach der
Kontrolleinrichtung angeordnetes Ausschleuseelement, wobei die Vorrichtung derart
konfiguriert ist, dass, wenn durch die Kontrolleinrichtung ein fehlerhaftes oder nicht
verarbeitbares Objekt festgestellt wird, ein Stoppen des Objektstromes vor der Kontrolleinrichtung
mittels der Anhalteeinrichtung und ein Aussortieren des fehlerhaften und/oder nicht
verarbeitbaren Objekts mittels eines Ausschleuseelements, insbesondere Aussortieren
aller nach dem Stoppen des Objektstroms zwischen Anhalteeinrichtung und Ausschleuseelement
angeordneten Objekte, stattfindet.
[0048] Weitere Merkmale und Vorteile werden nachfolgend anhand der beispielhaften Figuren
erläutert. Dabei zeigt
- Figur 1
- eine Illustration einer beispielhaften Vorrichtung zum Kontrollieren von Ge- fäßverschlüssen
in einer Seitenansicht;
- Figur 2
- eine Illustration einer beispielhaften Vorrichtung zum Kontrollieren von Ge- fäßverschlüssen
in Draufsicht; und
- Figur 3
- eine Illustration einer beispielhaften Vorrichtung zum Entfernen fehlerhafter Gefäßverschlüsse
in Draufsicht.
[0049] Figur 1 illustriert eine Vorrichtung zum Kontrollieren von Gefäßverschlüssen mit
einer Kontrolleinrichtung. Diese beispielhafte Vorrichtung kann insbesondere für ein
Verfahren zum Kontrollieren von Gefäßverschlüssen mit einer Kontrolleinrichtung verwendet
werden.
[0050] Figur 1 zeigt ein Fördermedium 101, beispielsweise ein Förderband, auf welchem Gefäßverschlüsse
102 direkt aneinanderliegend angeordnet sind. Die Gefäßverschlüsse 102 werden direkt
aneinanderliegend an der Kontrolleinrichtung 103 vorbeigeführt oder vorbeibewegt.
Die Kontrolleinrichtung 103 kann insbesondere eine Kamera umfassen, welche von den
vorbeigeführten Gefäßverschlüssen 102 Bilder, insbesondere digitale Bilder, erzeugt.
[0051] In Figur 1 berühren oder kontaktieren sich die Gefäßverschlüsse 102 direkt oder unmittelbar
und werden hintereinander oder sequenziell an der Kontrolleinrichtung 103 vorbeigeführt.
Mit anderen Worten wirkt auf jeden Gefäßverschluss 102 ein Staudruck von einem oder
mehreren benachbarten, insbesondere in Förderrichtung vorangehenden, Gefäßverschlüssen
102.
[0052] Die Kontrolleinrichtung 103 kann insbesondere verwendet werden, um defekte oder fehlerhafte
Gefäßverschlüsse zu bestimmen. Dazu kann die Kontrolleinrichtung 103 ein Auswerteelement,
beispielsweise einen Computer, zum Auswerten eines Bildes eines Gefäßverschlusses
umfassen.
[0053] Figur 2 zeigt eine beispielhafte Vorrichtung zum Kontrollieren von Gefäßverschlüssen
mit einer Kontrolleinrichtung, z.B. wie jene aus Figur 1, in Draufsicht. So ist in
Figur 2 ein Fördermedium 201 und darauf unmittelbar aneinanderliegend angeordnete
Gefäßverschlüsse 202 gezeigt. Außerdem zeigt Figur 2 eine Kontrolleinrichtung 203,
an welcher die Gefäßverschlüsse 202 hintereinander oder sequenziell vorbeigeführt
oder vorbeibewegt werden.
[0054] Die Gefäßverschlüsse 202 berühren sich, werden also auf Staudruck unter der Kontrolleinrichtung
203 vorbeigeführt. Alternativ kann der Abstand zwischen zwei Gefäßverschlüssen um
vieles kleines als der Radius eines Gefäßverschlusses sein.
[0055] Die Gefäßverschlüsse 202 können beispielsweise Kronkorken, Drehverschlüsse, Flat-Caps
oder Sport-Caps sein.
[0056] Figur 2 zeigt außerdem ein Ausschleuseelement 204, wobei das Ausschleuseelement 204
in Förderrichtung nach der Kontrolleinrichtung 203 angeordnet ist und derart ausgebildet
ist, dass es defekte oder fehlerhafte und/oder nicht verarbeitbare Gefäßverschlüsse
aus dem Bearbeitungsprozess entfernen kann. Das Ausschleuseelement 204 kann insbesondere
einen mechanischen Arm umfassen, der einen fehlerhaften Gefäßverschluss vom Fördermedium
201 hinabstoßen kann. Alternativ oder zusätzlich kann das Ausschleuseelement 204 eine
Düse umfassen, die einen fehlerhaften Gefäßverschluss mit Druckluft beaufschlagen
kann und damit den fehlerhaften Gefäßverschluss vom Fördermedium 201 entfernt. Außerdem
ist eine Ausschleusemöglichkeit oder ein Ausschleuseweg 209 gezeigt, über den ein
Entfernen eines fehlerhaften Gefäßverschlusses möglich ist. Der Ausschleuseweg 209
kann beispielsweise einer Öffnung in einer eventuell vorhandenen seitlichen Führungsschiene
oder einem Ausleiteblech entsprechen.
[0057] Das Fördermedium 201 kann, wenn ein defekter oder fehlerhafter Gefäßverschluss bestimmt
worden ist, gestoppt werden. Dadurch kann das Aussortieren des fehlerhaften Gefäßverschlusses
vereinfacht werden. Insbesondere kann dadurch weniger Mechanik und/oder weniger Elektronik
verwendet werden als bei einem Aussortieren ohne Stopp des Fördermediums. Dies ist
kostengünstiger und potentiell fehleranfällige Mechanik und/oder Elektronik kann ausgespart
werden. Beispielsweise kann dann ein Vakuumband, welches sonst wegen Luftverwirbelungen
beim Ausleiten oder Aussortieren notwendig wäre, durch ein Stoppen des Gefäßverschlussstromes
eingespart werden.
[0058] In Figur 3 ist eine Illustration einer beispielhaften Vorrichtung zum Entfernen fehlerhafter
Gefäßverschlüsse in Draufsicht gezeigt. Diese beispielhafte Vorrichtung kann insbesondere
für ein Verfahren zum Entfernen fehlerhafter Gefäßverschlüsse verwendet werden. Prinzipiell
kann das Verfahren auch auf andere Objekte in der Getränkeindustrie, beispielsweise
leere Einwegflaschen oder ähnliches, angewendet werden.
[0059] Insbesondere zeigt Figur 3 ein Fördermedium 301, auf dem Gefäßverschlüsse 302 an
einer Kontrolleinrichtung 303 vorbeigeführt werden. Nach der Kontrolleinrichtung 303
ist ein Ausschleuseelement 304 und vor der Kontrolleinrichtung 303 ist eine Anhalteeinrichtung
305 angeordnet. Die Bezeichnungen vor und nach beziehen sich hier auf die Förderrichtung
des Fördermediums, die in diesem Beispiel, wie auch in den Figuren 1 und 2, von links
nach rechts verläuft. Außerdem zeigt Figur 3, analog zu Figur 2, einen Ausschleuseweg
309.
[0060] Sobald die Kontrolleinrichtung 303 einen fehlerhaften oder nicht verarbeitbaren Gefäßverschluss
307 feststellt oder detektiert, wird sofort der Verschlussstrom durch die Anhalteeinrichtung
305 gestoppt. Insbesondere umfasst die Anhalteeinrichtung 305 einen Stoppdorn 306,
der zum Stoppen der Gefäßverschlüsse derart angeordnet werden kann, dass er die Bewegung
der Gefäßverschlüsse 302 in Förderrichtung blockiert. Während der Auswertezeit der
Kontrolleinrichtung 303, insbesondere des Auswerteelements, bewegen sich die Gefäßverschlüsse
302 um eine Strecke 308 weiter. Um sicher zu stellen, dass fehlerhafte Gefäßverschlüsse
307 aussortiert werden können, kann der Abstand des Ausschleuseelement 304 von der
Kontrolleinrichtung 303 größer sein als die maximal, d.h. bei maximaler Fördergeschwindigkeit,
innerhalb der Auswertezeit zurückgelegte Strecke 308.
[0061] Um sicher zu stellen, dass der fehlerhafte Gefäßverschluss 307 aussortiert wird,
können auch ein mehrere benachbarte Gefäßverschlüsse aussortiert werden, insbesondere
alle zum Zeitpunkt des Stoppens zwischen der Anhalteeinrichtung 305 und dem Ausschleuseelement
304 angeordneten Gefäßverschlüsse.
[0062] Die Signalverfolgung, d.h. die steuerungstechnische Verfolgung der Gefäßverschlüsse,
kann zeitgesteuert und/oder über ein "first in first out" Verfahren erfolgen. Beispielsweise
zum Aussortieren oder Ausschleusen eines fehlerhaften und/oder nicht verarbeitbaren
Gefäßverschlusses kann der Zeitpunkt zu dem der fehlerhafte und/oder nicht verarbeitbare
Gefäßverschluss am Ausschleuseelement vorbeigeführt wird über die Fördergeschwindigkeit
des Fördermediums, insbesondere über die minimale oder maximale Fördergeschwindigkeit,
bestimmt werden. Dieses Verfahren wird als zeitgesteuert bezeichnet.
[0063] Alternativ können Gefäßverschlüsse mittels mehrere Sensoren, insbesondere an unterschiedlichen
Positionen längs der Förderstrecke, gezählt und damit identifiziert werden. Dieses
Verfahren wird als "first in first out" Verfahren bezeichnet. Wenn Gefäßverschlüsse
aus einer Sequenz von Gefäßverschlüssen aussortiert oder entfernt werden sollen, kann
jedoch ein zeitgesteuertes Verfahren vorteilhafter sein.
[0064] Es versteht sich, dass in den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen genannte
Merkmale nicht auf diese speziellen Kombinationen beschränkt und auch in beliebigen
anderen Kombinationen möglich sind. Insbesondere können die gezeigten Verfahren und
Vorrichtungen auch für andere Objekte in der Getränkeindustrie, beispielsweise leere
Einwegflaschen oder ähnliches, angewendet werden.
1. Verfahren zum Kontrollieren von Gefäßverschlüssen (102; 202) mit einer Kontrolleinrichtung
(103; 203), umfassend die Schritte:
Vorbeiführen der Gefäßverschlüsse (102; 202) an der Kontrolleinrichtung (103; 203)
mittels eines Fördermediums (101; 201) ohne die Gefäßverschlüsse (102; 202) vor der
Kontrolleinrichtung (103; 203) zu vereinzeln; und
Kontrollieren der Gefäßverschlüsse (102; 202) mit der Kontrolleinrichtung (103; 203).
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Gefäßverschlüsse auf dem Fördermedium direkt
aneinanderliegend angeordnet sind oder sein können.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Gefäßverschlüsse (102; 202) hintereinander
auf dem Fördermedium (101; 201), insbesondere einem Förderband, an der Kontrolleinrichtung
(103; 203) vorbeigeführt werden.
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Gefäßverschlüsse horizontal
ausgerichtet an der Kontrolleinrichtung (103; 203) vorbeigeführt werden.
5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Gefäßverschlüsse (102;
202) während des Kontrollierens seitlich geführt sind.
6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Gefäßverschlüsse (102;
202) sich direkt oder unmittelbar berühren oder der Abstand zwischen zwei Gefäßverschlüssen
(102; 202) um vieles kleiner als der Radius eines Gefäßverschlusses (102; 202) ist,
insbesondere wobei der Abstand zwischen zwei Gefäßverschlüssen (102; 202) kleiner
oder gleich 1/2, 1/3, 1/4, 1/5, 1/6, 1/7, 1/8, 1/9, 1/10, 1/50 oder 1/100 des Radius
eines Gefäßverschlusses (102; 202) ist.
7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Kontrolleinrichtung
(103; 203) eine Kamera umfasst, und wobei der Schritt des Kontrollierens ein Erzeugen
eines, insbesondere digitalen, Bildes eines Gefäßverschlusses (102; 202) umfasst.
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei die Kontrolleinrichtung (103; 203) außerdem ein Auswerteelement,
insbesondere einen Computer, umfasst, und wobei der Schritt des Kontrollierens ein
Auswerten des Bildes des Gefäßverschlusses (102; 202) mit dem Auswerteelement umfasst.
9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei das Auswerten des Bildes ein Anzentrieren eines abgebildeten
Gefäßverschlusses von innen nach außen umfasst.
10. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der Schritt des Kontrollierens
ein Bestimmen von defekten oder fehlerhaften und/oder nicht verarbeitbaren Gefäßverschlüssen
(102; 202) umfasst.
11. Verfahren nach Anspruch 10, außerdem umfassend Aussortieren von defekten oder fehlerhaften
und/oder nicht verarbeitbaren Gefäßverschlüssen (102; 202).
12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei der Schritt des Aussortierens ein Anhalten des Fördermediums
(101; 201) umfasst.
13. Vorrichtung zum Kontrollieren von Gefäßverschlüssen, insbesondere gemäß einem Verfahren
nach einem der vorangegangenen Ansprüche, umfassend:
eine Kontrolleinrichtung (103; 203); und
ein Fördermedium (101; 201),
wobei die Vorrichtung derart ausgebildet ist, dass Gefäßverschlüsse (102; 202) auf
dem Fördermedium (101; 201) ohne Vereinzelung an der Kontrolleinrichtung (103; 203)
vorbeigeführt werden.
14. Verfahren zum Entfernen fehlerhafter Objekte aus einer Sequenz von Objekten für Objekte
in der Getränkeindustrie, insbesondere Gefäßverschlüsse, umfassend:
Kontrollieren der Objekte mit einer Kontrolleinrichtung umfassend Vorbeiführen der
Objekte an der Kontrolleinrichtung mittels eines Fördermediums; und
wenn durch die Kontrolleinrichtung ein fehlerhaftes und/oder nicht verarbeitbares
Objekt festgestellt wird:
Stoppen des Objektstromes vor der Kontrolleinrichtung mittels einer Anhalteeinrichtung;
und
Aussortieren des fehlerhaften und/oder nicht verarbeitbaren Objekts mittels eines
Ausschleuseelements, insbesondere Aussortieren aller nach dem Stoppen des Objektstroms
zwischen Anhalteeinrichtung und Ausschleuseelement angeordneten Objekte.
15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei die Objekte Gefäßverschlüsse sind, und wobei der
Schritt des Kontrollierens einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 12 entspricht.