Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft Massivholplatte sowie eine Vorrichtung zur Herstellung der
Massivholzplatte und ein Verfahren zur Herstellung der Massivholzplatte.
Stand der Technik
[0002] Um eine Massivholzplatte herzustellen, werden aus mehreren unbesäumten Schnitthölzern
besäumte Bretter geschnitten, die dann längsseitig miteinander verleimt werden und
so eine massive Holzplatte bilden. In der Regel sind dafür Bretter erforderlich, die
mindestens die selbe Länge wie die gewünschte Länge der Massivholzplatte aufweisen.
Sind für die Herstellung der Massivholzplatte besonders lange Bretter erforderlich,
konnten bisher stark gekrümmte Schnitthölzer - sogenannte Krummhölzer - nur bedingt
verwendet werden, weil aus ihnen wenn überhaupt, dann nur wenige ausreichend lange
Bretter herausgeschnitten werden können. So entstand bisher beim Zuschneiden stark
gekrümmter Schnitthölzer viel Abfallholz. Dies ist insbesondere bei teuren Hölzern,
wie zum Beispiel Nussbaum, ein erheblicher Nachteil.
[0003] Darüber hinaus sind grosse Massivholzplatten aus Hölzern, die einen starken feuchtigkeitsabhängigen
Schwund aufweisen, schwierig herstellbar. Dies ist beispielsweise bei Buchenhölzern
der Fall. Schwankt die Luftfeuchtigkeit, führt dies bei Buchenhölzern zu entsprechenden
Schwankungen der Abmasse, so dass auch die Abmasse der gesamten Massivholzplatte starken
Schwankungen unterliegen.
[0004] Um dennoch grossflächige Massivholzplatten herstellen zu können, werden die einzelnen
Schnitthölzer, wie in der Druckschrift
DE 38 40 093 A1 beschrieben, quer zu ihrer Längsrichtung vollständig durchbohrt. Anschliessend werden
die so durchbohrten Schnitthölzer über die gesamte Länge der Durchbohrungen miteinander
verdübelt. Diese Lösung hat jedoch den Nachteil, dass die Bohrungen und die Dübel
an den Längsseiten der Holzplatte zu erkennen sind. Wird die Holzplatte später abgelängt,
kann unter Umständen durch den Schnitt der Dübel auch auf der Stirnseite der Holzplatte
sichtbar werden, was ebenfalls oft unerwünscht ist.
Darstellung der Erfindung
[0005] Eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine Massivholzplatte sowie eine Vorrichtung und
ein Verfahren zur Herstellung der Massivholzplatte anzugeben, bei dem der Verschnitt
minimiert wird. Das heisst, die Menge an Abfallholz, die bei der Herstellung der Massivholzplatte
anfällt, wird minimiert. Dadurch wird auch die für die Herstellung der Massivholzplatte
erforderliche Menge an Schnittholz minimiert und die Ausnutzung des Schnittholzes
wird maximiert.
[0006] Vorteilhafter Weise können bei der erfindungsgemässen Vorrichtung auch Schnitthölzer
für die Herstellung der Massivholzplatte verwendet werden, die sonst dafür nicht geeignet
wären, weil sie beispielsweise zu stark gekrümmt sind.
[0007] Darüber hinaus können für die Massivholzplatte und bei der erfindungsgemässen Vorrichtung
und dem erfindungsgemässen Verfahren auch stark schwindende Schnitthölzer, wie zum
Beispiel Buche verwendet werden, ohne dass es einer zusätzlichen, die Form der Platte
stabilisierende Massnahme, wie zum Beispiel einer Gratleiste, bedarf. Unter normalen
Bedingungen ist die erfindungsgemässe Massivholzplatte formstabil.
[0008] Die Aufgabe wird durch eine Massivholzplatte, eine Vorrichtung sowie durch ein Verfahren
zur Herstellung einer Massivholzplatte mit den Merkmalen gemäss Patentanspruch 1 beziehungsweise
mit den Merkmalen gemäss Patentanspruch 12 beziehungsweise mit den Merkmalen gemäss
Patentanspruch 15 gelöst.
[0009] Die erfindungsgemässe Vorrichtung zur Herstellung einer Massivholzplatte umfasst
eine Erfassungseinrichtung, mit der Informationen über mehrere, wenigstens teilweise
unbesäumte Schnitthölzer erfassbar sind sowie eine Recheneinrichtung, die derart ausgebildet
und betreibbar ist, dass mit ihr anhand der erfassen Informationen für jedes der Schnitthölzer
eine geeignete gekrümmte Schnittlinie errechenbar ist. Darüber hinaus umfasst die
Vorrichtung eine Fräse, um jedes der Schnitthölzer der jeweiligen errechneten Schnittlinie
entsprechend zu profilieren und eine Verarbeitungsstation, um die profilierten Schnitthölzer
miteinander zu verbinden.
[0010] Bei dem erfindungsgemässen Verfahren zur Herstellung einer Massivholzplatte werden
mit einer Erfassungseinrichtung Informationen über mehrere, wenigstens teilweise unbesäumte
Schnitthölzer erfasst. Mit einer Recheneinrichtung wird anhand der erfassten Informationen
für jedes der Schnitthölzer eine geeignete gekrümmte Schnittlinie ermittelt. Anschliessend
werden die Schnitthölzer mit einer Fräse entlang der Schnittlinien profiliert. Schliesslich
werden die profilierten Schnitthölzer miteinander verbunden.
[0011] Die erfindungsgemässe Massivholzplatte weist wenigstens eine Plattenfuge auf, die
unterschiedliche Krümmungsradien hat.
[0012] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den in den abhängigen
Patentansprüchen angegebenen Merkmalen.
[0013] Bei einer Weiterbildung der erfindungsgemässen Vorrichtung umfasst die Erfassungseinrichtung
ein Koordinatenmessgerät, mit dem Stützpunkte für die Berechnung der Schnittlinien
erfassbar sind.
[0014] Bei einer zusätzlichen Weiterbildung weist das Koordinatenmessgerät einen Tastkopf
auf, der mittels einer ersten Linearführung und einer zweiten Linearführung beweglich
gelagert ist.
[0015] Bei der erfindungsgemässen Vorrichtung kann die Erfassungseinrichtung auch eine digitale
Kamera aufweisen. Damit kann die Form des unbesäumten Schnittholzes schnell und einfach
erfasst und an die Recheneinheit weitergeben werden. Darüber hinaus lassen sich mit
der Kamera auch die Farbe, die Struktur, die Ästigkeit, Risse, die Faserneigung und
die Maserung der Schnitthölzer erfassen.
[0016] Bei einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung weist die Erfassungseinrichtung
einen pneumatischen Staudruckmesser zum Erfassen der Kanten des wenigstens teilweise
unbesäumten Schnittholzes auf. Die Verwendung eines pneumatischen Staudruckmessers
hat den Vorteil, dass die Vorrichtung dadurch robust und wartungsarm arbeitet. Die
Vorrichtung wird damit insbesondere unanfällig gegen Staub.
[0017] Alternativ oder auch zusätzlich dazu kann die Erfassungseinrichtung der erfindungsgemässen
Vorrichtung auch einen Infrarot-Sensor und/oder einen kapazitiven Sensor aufweisen,
um beispielsweise die Kanten des wenigstens teilweise unbesäumten Schnittholzes zu
erfassen.
[0018] Bei der erfindungsgemässen Vorrichtung können die erfassten Informationen die Stützpunkte
und/oder die Farbe und/oder die Struktur und/oder die Ästigkeit und/oder Risse und/oder
die Faserneigung und/oder der Verlauf der Jahresringe und/oder die Maserung und/oder
die Form der unbesäumten Schnitthölzer sein.
[0019] Zudem ist es von Vorteil, wenn bei der erfindungsgemässen Vorrichtung die Fräse eine
CNC-Fräse ist. Die CNC-Fräse kann mit der Recheneinheit elektronisch verbunden sein.
Die mit der Recheneinheit ermittelten Schnittlinien können dann in einem geeigneten
Datenformat direkt an die CNC-Fräse übermittelt werden. Anschliessend kann die CNC-Fräse
selbständig aus dem unbesäumten Schnittholz das profilierte Schnittholz herausfräsen.
[0020] Zur Lösung der Aufgabe wird ferner vorgeschlagen, die Recheneinrichtung der erfindungsgemässen
Vorrichtung derart auszubilden und zu betreiben, dass die Recheneinrichtung die Informationen
über mehrere oder alle weiteren für die Massivholzplatte erforderlichen Schnitthölzer
heranzieht, um daraus die Schnittlinien für das augenblicklich zu profilierende Schnittholz
zu ermitteln. Indem also der Verlauf der Schnittlinien nicht nur beispielsweise an
die Form oder den Verlauf der Jahresringe des augenblicklich zu profilierenden Schnittholzes
angepasst wird, sondern für die Bestimmung des Verlaufs der Schnittlinien zusätzlich
auch noch Informationen, wie beispielsweise die Verläufe der Jahresringe der übrigen
für die Massivholzplatte erforderlichen Schnitthölzer berücksichtigt werden, kann
der Verschnitt noch weiter reduziert werden.
[0021] Bei einer Weiterbildung der erfindungsgemässen Vorrichtung ist die Recheneinrichtung
derart ausgebildet und betreibbar, dass sie bei der Ermittlung der Schnittlinien auch
Fehler im Schnittholz berücksichtigt. Damit kann zum einen der Verschnitt beim Profilieren
des Schnittholzes reduziert und zum anderen auch die Qualität der gesamten Massivholzplatte
erhöht werden.
[0022] Bei einer anderen Weiterbildung der erfindungsgemässen Vorrichtung ist die Recheneinrichtung
derart ausgebildet und betreibbar, dass sie die Krümmungen der Schnittlinien an den
Verlauf der Jahresringe angepasst.
[0023] Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens wird mit Hilfe der Recheneinrichtung
dafür gesorgt, dass die Schnittlinien zweier Schnitthölzer, die beim Zusammenfügen
benachbart sein sollen, deckungsgleich sind. Damit wird sichergestellt, dass diejenigen
Schnitthölzer, die später benachbart sein sollen, auch zusammenpassen.
[0024] Bei einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens können die erfassten
Informationen die Stützpunkte und/oder die Farbe und/oder die Struktur und/oder die
Ästigkeit und/oder Risse und/oder die Faserneigung und/oder der Verlauf der Jahresringe
und/oder die Maserung und/oder die Form der unbesäumten Schnitthölzer sein.
[0025] Schliesslich kann die erfindungsgemässe Vorrichtung verwendet werden, um Massivholzplatten
herzustellen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0026] Im Folgenden wird die Erfindung mit mehreren Ausführungsbeispielen anhand von acht
Figuren weiter erläutert.
- Figur 1
- zeigt einen Holzstamm mit mehreren, noch unbe- säumten Schnitthölzern in einer dreidimensionalen
Ansicht.
- Figur 2a
- zeigt ein unbesäumtes Schnittholz und das daraus herausgefräste profilierte Schnittholz
in der An- sicht von vorn.
- Figur 2b
- zeigt das unbesäumte Schnittholz und das daraus herausgefräste profilierte Schnittholz
in der An- sicht von oben.
- Figur 2c
- zeigt das unbesäumte Schnittholz und das daraus herausgefräste profilierte Schnittholz
in der An- sicht von hinten.
- Figur 3
- zeigt das unbesäumte Schnittholz und darüber lie- gend das daraus herausgefräste profilierte
Schnittholz in einer dreidimensionalen Ansicht.
- Figur 4
- zeigt eine erste mögliche Ausführungsform der er- findungsgemässen Vorrichtung zur
Herstellung von Massivholzplatten in der Draufsicht.
- Figur 5
- zeigt eine zweite mögliche Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung zur
Herstellung von Massivholzplatten in der Draufsicht.
- Figur 6
- zeigt eine Verarbeitungsstation in der Drauf- sicht, auf der mehrere profilierte Schnitthölzer
noch unverbunden nebeneinander liegen.
- Figur 7
- zeigt die profilierten, noch unverbunden neben- einander liegenden Schnitthölzer in
einer dreidi- mensionalen Ansicht.
- Figur 8
- zeigt eine Massivholzplatte in der Draufsicht, die aus den profilierten Schnitthölzern
herge- stellt wurde.
- Figur 9
- zeigt die Massivholzplatte in einer dreidimensio- nalen Ansicht.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0027] In Figur 1 ist ein Holzstamm S in einer dreidimensionalen Ansicht dargestellt. Der
Holzstamm S wurde bereits in sieben noch unbesäumte Schnitthölzer U1 bis U7 zersägt.
Diese unbesäumten Schnitthölzer U1 bis U7 werden im Folgenden auch als Rohlinge bezeichnet.
Die Schnitthölzer U1 bis U7 entstehen durch Sägen von Rundholz parallel zur Stammachse.
Dies geschieht im Sägewerk mit einer Gatteroder Blockbandsäge. Im Folgenden wir der
Begriff Schnittholz als Oberbegriff für Bohlen und Bretter verwendet. Die in Figur
1 gezeigten Schnitthölzer U1 bis U7 weisen noch die Baumkanten auf.
[0028] In der Regel sind mehrere der noch unbesäumten Schnitthölzer U1 bis U7 für die Herstellung
einer Massivholzplatte erforderlich.
[0029] Als Massivholzplatten werden im Folgenden jene Holzplatten bezeichnet, die nicht
aus gemahlenem Holz oder feinen Holzspänen, sondern aus natürlich gewachsenem massiven
Holz hergestellt werden. Im Unterschied zu Massivholzplatten werden mitteldichte Faserplatten
(MDF-Platten) und hochdichte Faserplatten (HDF-Platten) aus gemahlenem Holz und Spanplatten
aus feinen Holzspänen hergestellt. Wenn aus dem Schnittholz U1 bis U7 grossformatige
Bretter oder Bohlen gesägt werden, fallen am Rand des Schnittholzes schmale Bereiche
an, die beispielsweise zu Lamellen verarbeitet werden können.
[0030] Wenn im Folgenden von Brett die Rede ist, ist besäumtes oder unbesäumtes Schnittholz
von mindestens 80 mm Breite, einer Dicke zwischen 8 mm und 40 mm und einer Länge von
wenigstens 400 mm gemeint. Das Brett kann sägerauh oder einseitig, zweiseitig oder
allseitig gehobeltes Schnittholz sein. Je nachdem, aus welchem Teil des Baumstammes
das Brett gesägt wurde, wird von Mittelbrett, Kernbrett, Seitenbrett oder Schwarte
gesprochen.
[0031] Als Bohle wird im Folgenden besäumtes oder unbesäumtes Schnittholz mit einer Mindestdicke
von 40 mm und einer Breite von mehr als der zweifachen Dicke bezeichnet.
[0032] Während eine Massivholzplatte aus den Bohlen oder Brettern hergestellt wird, werden
für eine Leimholzplatte eine Vielzahl schmaler Lamellen parallel nebeneinander angeordnet
und miteinander verklebt.
[0033] Um eine Massivholzplatte herzustellen, werden die einzelnen Bohlen oder Bretter entlang
ihrer Längsseite miteinander verklebt. Da die Bretter bei wechselnden Temperaturen
und Feuchtigkeitsgraden arbeiten, kann dies dazu führen, dass sich insbesondere grosse
Massivholzplatten wölben. Um dem entgegen zu wirken, wird auf der Unterseite der Massivholzplatte
eine Gratleiste in die Massivholzplatte eingelassen. Der Einbau einer solchen Gratleiste
bedingt einen zusätzlichen Aufwand und kann unter Umständen unerwünscht sein, nämlich
beispielsweise dann, wenn die Oberseite und die Unterseite der Massivholzplatte sichtbar
sein sollen.
[0034] Eine Mehrschicht-Platte weist mehrere übereinander angeordnete Holzschichten auf.
In der Regel sind dies drei, fünf oder sieben Holzschichten, wobei die Maserungen
benachbarter Holzschichten quer zueinander verlaufen. Auf diese Weise sind die einzelnen
Holzschichten gegeneinander abgesperrt, so dass die Mehrschicht-Platte trotz Temperatur-
und Feuchtigkeitsschwankungen masshaltig bleibt. Eine Massivholzplatte hingegen ist
einschichtig aufgebaut.
[0035] In Figur 2a ist das noch unbesäumte Schnittholz U2 und das daraus herausgefräste
profilierte Schnittholz 2 in der Ansicht von vorn dargestellt. Figur 2b zeigt das
unbesäumte Schnittholz U2 und das daraus herausgefräste profilierte Schnittholz 2
in der Ansicht von oben. Figur 2c zeigt das unbesäumte Schnittholz U2 und das daraus
profilierte Schnittholz 2 in der Ansicht von hinten. Figur 3 schliesslich zeigt das
unbesäumte Schnittholz U2 und darüber liegend das daraus herausgefräste profilierte
Schnittholz 2 in einer dreidimensionalen Ansicht.
[0036] Beim unbesäumten, also noch nicht besäumten Schnittholz U2 sind an dessen Längsseiten
noch die Kanten U2.1 und U2.3, das heisst die Baumrinde, vorhanden. Die Stirnseiten
U2.2 und U2.4 sowie die Ober- und Unterseite des Schnittholzes hingegen sind Schnittflächen.
Das Schnittholz U2 wie auch die übrigen Schnitthölzer U1 und U3 bis U7 des Holzstamms
S wurden bei dem in Figur 1 gezeigten Beispiel im Scharfschnitt erzeugt.
[0037] Nachdem das Schnittholz U2 beispielsweise mit einer Fräse profiliert wurde, wird
es als profiliertes Schnittholz 2 bezeichnet. Wie aus den Figuren 2a, 2b, 2c und 3
zu erkennen ist, sind die beiden Längsseiten 2.1 und 2.3 des profilierten Schnittholzes
2 gekrümmt. Die gekrümmte Längsseite 2.1 folgt im Wesentlichen der Krümmung der Kante
U2.1. Die gekrümmte Längsseite 2.3 hingegen weicht teilweise deutlich von der Krümmung
der Kante U2.3 ab. Der Grund dafür kann beispielsweise in der Form des später benachbarten
Schnittholzes, in Farbfehlern, Asteinschlüssen, Rissen, Harzgallen oder einer unerwünschten
Maserung liegen. Die Stirnseiten 2.2 und 2.4 des profilierten Schnittholzes 2 hingegen
verlaufen gerade.
[0038] Bei dem in den Figuren 2a, 2b, 2c und 3 gezeigten Ausführungsbeispiel stehen die
beiden Längsseiten 2.1 und 2.3 und die Stirnseiten 2.2 und 2.4 im rechten Winkel zur
Oberseite des profilierten Schnittholzes 2. Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich.
Bei Bedarf können eine oder mehrere der Längsseiten 2.1 und 2.3 und der Stirnseiten
2.2 und 2.4 auch einen von 90° abweichenden Winkel α gegenüber der Oberfläche des
profilierten Schnittholzes 2 aufweisen. Eine solche schräge Schnittfläche kann beispielsweise
mit einem entsprechend profilierten Fräser erzeugt werden.
[0039] Zur einfacheren Orientierung ist in den Figuren 2a, 2b und 2c eine Gerade als Orientierungslinie
OL eingezeichnet.
[0040] Figur 4 zeigt eine erste mögliche Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung
zur Herstellung von Massivholzplatten in der Draufsicht. Bei dieser Ausführungsform
umfasst die Erfassungseinrichtung eine Digitalisiereinrichtung, die im Folgenden auch
als Koordinatenmessgerät bezeichnet wird. Die Digitalisiereinrichtung weist eine parallel
zur y-Achse ausgerichtete erste Linearführung 18.1 und eine parallel zur x-Achse ausgerichtete
zweite Linearführung 18.2 auf. Die zweite Linearführung 18.2 ist auf der ersten Linearführung
18.1 beweglich gelagert. Damit der rechte Winkel zwischen den beiden Linearführungen
18.1 und 18.2 exakt erhalten bleibt, weist die zweite Linearführung 18.2 in dem Bereich,
in dem sie auf der ersten Linearführung 18.1 geführt wird, eine Verstrebung 18.3 auf.
Zudem trägt die zweite Linearführung 18.2 einen parallel zur x-Achse beweglich gelagerten
Tastkopf 17. Mit Hilfe des Tastkopfes 17 ist es möglich, Stützpunkte vorzugeben, die
dann später für die Berechnung des Verlaufs der Schnittlinien verwendet werden. Dazu
wird der Tastkopf 17 über dem unbesäumten Schnittholz an jener Stelle positioniert,
die später ein Stützpunkt der Schnittlinie sein soll. Bei dem Ausführungsbeispiel
in Figur 4 befindet sich der Tastkopf 17 gerade über dem Stützpunkt 31.3. Sobald der
Tastkopf 17 über dem gewünschten Stützpunkt positioniert ist, wird durch Drücken eines
Tasters die aktuelle Position (xa, ya) des Tastkopfs 17 an eine Recheneinrichtung
12 übermittelt. Dabei steht xa für den aktuellen Positionswert des Tastkopfs 17 auf
der x-Achse und ya für den aktuellen Positionswert des Tastkopfs 17 auf der y-Achse.
Dieser Vorgang wird für jeden gewünschten Stützpunkt wiederholt. Bei einem Schnittholz
mit einer Länge von 4 bis 5 m werden in der Regel zwischen 10 und 50 Stützpunkte erfasst
und an die Recheneinrichtung 12 übermittelt.
[0041] Vorteilhafter Weise werden die Stützpunkte entlang dem Verlauf der Jahresringe gewählt.
Damit folgen später auch die Schnittlinien in etwa dem Verlauf der Jahresringe. Die
Fugen, die beim Zusammenfügen der einzelnen profilierten Schnitthölzer entstehen,
sind dann für das menschliche Auge kaum mehr erkennbar. Eine auf diese Weise hergestellte
Massivholzplatte erweckt den Eindruck, als ob lediglich ein einziges massives Schnittholz
verwendet worden wäre.
[0042] Bei einer weiteren Ausführungsform werden mit Hilfe der Recheneinrichtung 12 zwar
auch für jedes der Schnitthölzer U1 - U7 jeweils dazu passende gekrümmte Schnittlinien
errechnet, allerdings wird bei der Berechnung der Schnittlinien eines Schnittholzes
der Verlauf der Jahresringe eines oder mehrerer weiterer Schnitthölzer berücksichtigt.
So wird beispielsweise für die Berechnung der Schnittlinien 2.11 bis 2.41 des Schnittholzes
U2 der Verlauf der Jahresringe des später benachbarten Schnittholzes U3 berücksichtigt.
[0043] Bei der in Figur 4 gezeigten Ausführungsform umfasst die Erfassungseinrichtung neben
der Abtasteinrichtung zusätzlich noch eine Kamera 10, mit der nacheinander die unbesäumten
Schnitthölzer U1 bis U7 erfasst werden können. Dazu werden mit der Kamera 10 vorzugsweise
digitale Fotos der unbesäumten Schnitthölzer U1 bis U7 gemacht. Bei dem in Figur 4
gezeigten Ausführungsbeispiel wird augenblicklich das unbesäumte Schnittholz U2 erfasst.
Der Erfassungsbereich 11 der Kamera 10 ist in Figur 4 gestrichelt dargestellt. Mit
der Kamera 10 können neben der Kontur des Schnittholzes auch die Farbe, die Struktur,
die Ästigkeit, Risse, die Faserneigung und die Maserung der Schnitthölzer U1 - U7
erfasst werden.
[0044] Die Kamera 10 ist für die Bestimmung der einzelnen Stützpunkte nicht unbedingt erforderlich.
Die Erfassungseinrichtung kann auch ohne die Kamera 10 betrieben werden.
[0045] Statt der Kamera 10 oder zusätzlich dazu kann die Erfassungseinrichtung auch andere
Erfassungsmittel zur Erfassung von Rissen, der Farbe, der Struktur, der Ästigkeit,
der Faserneigung und/oder der Maserung der Schnitthölzer U1 - U7 aufweisen.
[0046] Figur 5 zeigt eine zweite mögliche Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung
zur Herstellung von Massivholzplatten in der Draufsicht.
[0047] Die Erfassungseinrichtung weist in dieser Ausführungsform einen pneumatischen Staudruckmesser
16 zum Erfassen der Kanten U2.1 und U2.3 und der Stirnseiten U2.2 und U2.4 des wenigstens
teilweise unbesäumten Schnittholzes U1 auf. Der Staudruckmesser 16 wird quer zur Orientierungslinie
OL angeordnet und entlang der Orientierungslinie OL bewegt. Satt dessen kann aber
auch das Schnittholz U2 entlang der Orientierungslinie OL am Staudruckmesser 16 vorbei
bewegt werden. Dabei werden kontinuierlich oder zu bestimmten Zeitpunkten die Positionen
der Kanten U2.1 und U2.3 und der Stirnseiten U2.2 und U2.4 und damit die Form des
Schnittholzes U2 erfasst. Die Verwendung eines pneumatischen Staudruckmessers 16 hat
den Vorteil, dass die Vorrichtung zur Herstellung von Massivholzplatten dadurch robust
und wartungsarm arbeitet. Die Vorrichtung wird damit insbesondere unanfällig gegen
Staub.
[0048] Alternativ oder auch zusätzlich dazu kann die Erfassungseinrichtung der erfindungsgemässen
Vorrichtung auch einen Infrarot-Sensor und/oder einen kapazitiven Sensor zum Erfassen
verschiedener Holzmerkmale aufweisen. Diese können beispielsweise die Kanten U2.1
und U2.3 sowie der Stirnseiten U2.2 und U2.4 und/oder die Verteilung der Äste des
wenigstens teilweise unbesäumten Schnittholzes U2 sein.
[0049] Die Erfassungseinrichtung ist mit der Recheneinrichtung 12 verbunden, so dass die
erfassten Informationen über das unbesäumte Schnittholz U2 an die Recheneinrichtung
12 übermittelt werden können. Die erfassten Informationen werden auch als Holzmerkmale
bezeichnet.
[0050] Bei einer Ausführungsform werden mit Hilfe der Recheneinrichtung 12 anhand der erfassen
Form des unbesäumten Schnittholzes U2 geeignete gekrümmte Schnittlinien 2.11 - 2.41
für das Schnittholz U2 errechnet. Anschliessend wird dieser Vorgang für die weiteren
Schnitthölzer U1 und U3 bis U7 wiederholt.
[0051] Bei einer weiteren Ausführungsform werden mit Hilfe der Recheneinrichtung 12 zwar
auch die gekrümmten Schnittlinien für die Schnitthölzer U1 - U7 errechnet, allerdings
wird bei der Berechnung der Schnittlinien eines Schnittholzes die Form eines weiteren
Schnittholzes berücksichtigt. So wird für die Berechnung der Schnittlinien 2.11 bis
2.41 des Schnittholzes U2 die Form des später benachbarten Schnittholzes U3 berücksichtigt.
[0052] Darüber hinaus können bei der Berechnung der Schnittlinien eines Schnittholzes auch
die Formen mehrerer oder gar aller weiteren Schnitthölzer berücksichtigt werden. In
diesem Fall werden beispielsweise für die Berechnung der Schnittlinien 2.11 bis 2.41
des Schnittholzes U2 die Formen aller weiteren für die Massivholzplatte erforderlichen
Schnitthölzer U1 und U3 bis U7 berücksichtigt.
[0053] Die Berechnung des Verlaufs der Schnittlinie kann beispielsweise dadurch erfolgen,
dass in einem ersten Schritt mehrere Stützpunkte ermittelt werden, die dann in einem
zweiten Schritt mittels eines Splines miteinander verbunden werden. In den Figuren
4 und 5 sind drei Stützpunkte 31.1, 31.2 und 31.3 gezeigt, die verwendet wurden, um
den Verlauf der Schnittlinie 2.31 festzulegen. Der Spline, der sich aus den Stützpunkten
ergibt, ist die mathematische Funktion, die den Verlauf der Schnittlinie repräsentiert.
Ob für die Berechnung des Verlaufs der Schnittlinie ein linearer Spline (Polygonzug),
ein quadratischer, kubischer Spline oder ein Spline n-ter Ordnung verwendet wird,
hängt unter anderem davon ab welchen optischen Eindruck die Schnittlinie und damit
die Holzplattenfuge beim Betrachter erwecken soll.
[0054] Wie beispielhaft in den Figuren 4 und 5 gezeigt ist, weist die Schnittlinie 2.31
mehrere verschiedene Krümmungen und damit auch unterschiedliche Krümmungsradien R
auf. So hat die Schnittlinie 2.31 am Stützpunkt 31.1 eine minimale positive Krümmung
und damit einen besonders grossen Krümmungsradius R1. Am Stützpunkt 31.2 weist die
Schnittlinie 2.31 hingegen eine etwas grössere, aber negative Krümmung und damit einen
etwas kleineren Krümmungsradius R2 auf. Am Stützpunkt 31.3 weist die Schnittlinie
2.31 eine noch grössere, aber wieder positive Krümmung und damit einen noch etwas
kleineren Krümmungsradius R3 auf. Die Krümmung und damit auch der aus dem Kehrwert
der Krümmung gebildete Krümmungsradius R weisen somit über die gesamte Länge der Schnittlinie
2.31 unterschiedliche Werte auf. Das Gleiche gilt sinngemäss auch für die anderen
Schnittlinien.
[0055] Mit Hilfe der Recheneinrichtung 12 wird auch dafür gesorgt, dass die Schnittlinien
zweier Schnitthölzer, die später beim Zusammenfügen benachbart sein sollen, deckungsgleich
sind. Das heisst, dass beispielsweise die Schnittlinie 3.3 des Schnittholzes U3 deckungsgleich
mit der Schnittlinie 4.1 des Schnittholzes U4 gemacht wird, und dass die Schnittlinie
4.3 des Schnittholzes U4 deckungsgleich mit der Schnittlinie 5.1 des Schnittholzes
5 gemacht wird.
[0056] Wenn von gekrümmten Schnittlinien die Rede ist, so soll damit nicht ausgeschlossen
sein, dass die Schnittlinien auch mehr oder weniger lange gerade Abschnitte aufweisen
können.
[0057] Da der Verlauf einer jeden Schnittlinie separat berechenbar ist, kann dies dazu führen,
dass der Verlauf einer jeden Fuge des Massivholzbretts einzigartig ist, so dass keine
Fuge der anderen gleicht.
[0058] Wenn die Schnittlinien für eines oder mehrere der unbesäumten Schnitthölzer berechnet
sind, werden die Daten für die Schnittlinien an eine Fräse 13 übermittelt. Die Fräse
13 profiliert dann mit einem Fräser 14 anhand der empfangenen Schnittliniendaten das
entsprechende Schnittholz. Dieser Vorgang wird für jedes der Schnitthölzer U1 - U7
wiederholt. Bei dem in Figur 4 gezeigten Ausführungsbeispiel wurde bereits ein Teil
der Stirnseite 2.2 und der Seitenfläche 2.1 des Schnittholzes U2 profiliert. Um Rest
zu profilieren, fräst der Fräser 14 das Schnittholz U2 entlang der verbleibenden Schnittlinie
2.11 und dann entlang den Schnittlinien 2.41, 2.31 und 2.21 aus.
[0059] Es ist von Vorteil, wenn bei der erfindungsgemässen Vorrichtung die Fräse 13 eine
CNC(Computerized Numerical Control)-Fräse ist. Die CNC-Fräse ist vorteilhafter Weise
mit der Recheneinheit 12 verbunden und kann die mit der Recheneinheit 12 ermittelten
Schnittlinien in einem geeigneten Datenformat direkt empfangen. Die CNC-Fräse kann
dann selbständig aus dem unbesäumten Schnittholz U1 bis U7 das profilierte Schnittholz
1 bis 7 herausfräsen. Gegenüber einer mechanisch gesteuerten Fräse arbeitet sie präziser
und schneller. Zudem ist die CNC-Fräse, ohne dass es eines besonderen Aufwands und
Einrichtungsarbeiten bedarf, in der Lage, die unter Umständen vielen verschiedenen
Krümmungen bei den verschiedenen Schnitthölzern automatisch herzustellen.
[0060] Anschliessend werden die profilierten Schnitthölzer, beispielsweise sieben profilierte
Schnitthölzer 3 bis 9 einer Verarbeitungsstation 15 zugeführt. Figur 6 zeigt die Verarbeitungsstation
15 in der Draufsicht. Auf ihr liegen die profilierten Schnitthölzer 3 bis 9 noch unverbunden
nebeneinander. Die Verarbeitungsstation 15 dient dazu, die profilierten Schnitthölzer
3 bis 9 miteinander zu einer Massivholzplatte zu verbinden. Das Verbinden kann beispielsweise
durch Verkleben oder Verleimen erfolgen.
[0061] Figur 7 zeigt die profilierten, noch unverbunden nebeneinander liegenden Schnitthölzer
3 bis 9 in einer dreidimensionalen Ansicht.
[0062] Figur 8 zeigt die fertige Massivholzplatte 20 in der Draufsicht, die aus den profilierten
Schnitthölzern 3 bis 9 hergestellt wurde. Figur 9 zeigt die Massivholzplatte 20 in
einer dreidimensionalen Ansicht.
[0063] Der gekrümmte Verlauf der Fugen 34, 45, 56, 67, 78 und 89 der Massivholplatte 20
hat unter anderem den Vorteil, dass die Massivholplatte 20 formstabiler ist, als wenn
die Fugen gerade verlaufen würden. Somit kann bei einer Massivholzplatte, bei der
wenigstens eine der Fugen unterschiedliche Krümmungsradien aufweist, auf eine Gratleiste,
welche einer Verwerfung der Platte entgegenwirkt, verzichtet werden. Selbiges gilt
auch für Massivholzplatten, die mit der erfindungsgemässen Vorrichtung hergestellt
werden. Dadurch kann auch stark schwindendes Holz, wie zum Beispiel Buchenholz verwendet
werden, um grossformatige und dennoch form- und masshaltige Massivholplatten herzustellen.
[0064] Die vorhergehende Beschreibung der Ausführungsbeispiele gemäss der vorliegenden Erfindung
dient nur zu illustrativen Zwecken und nicht zum Zwecke der Beschränkung der Erfindung.
Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene Änderungen und Modifikationen möglich, ohne
den Umfang der Erfindung sowie ihre Äquivalente zu verlassen. So sind beispielsweise
die Merkmale der verschiedenen Ausführungsformen miteinander kombinierbar.
Bezugszeichenliste
[0065]
- U1
- unbesäumtes Schnittholz
- U1.1
- erste Holzkante
- U1.2
- Stirnseite
- U1.3
- zweite Holzkante
- U1.4
- Stirnseite
- U2
- unbesäumtes Schnittholz
- U3
- unbesäumtes Schnittholz
- U4
- unbesäumtes Schnittholz
- U5
- unbesäumtes Schnittholz
- U6
- unbesäumtes Schnittholz
- U7
- unbesäumtes Schnittholz
- 2
- profiliertes Schnittholz
- 2.1
- erste Längsseite
- 2.11
- Schnittlinie
- 2.2
- Stirnseite
- 2.21
- Schnittlinie
- 2.3
- zweite Längsseite
- 2.31
- Schnittlinie
- 2.4
- Stirnseite
- 2.41
- Schnittlinie
- 3
- profiliertes Schnittholz
- 3.1
- Längsseite
- 3.2
- Stirnseite
- 3.3
- Längsseite
- 3.4
- Stirnseite
- 4
- profiliertes Schnittholz
- 4.1 - 4.4
- Seiten des profilierten Schnittholzes
- 5
- profiliertes Schnittholz
- 5.1 - 5.4
- Seiten des profilierten Schnittholzes
- 6
- profiliertes Schnittholz
- 6.1 - 6.4
- Seiten des profilierten Schnittholzes
- 7
- profiliertes Schnittholz
- 7.1 - 7.4
- Seiten des profilierten Schnittholzes
- 8
- profiliertes Schnittholz
- 8.1 - 8.4
- Seiten des profilierten Schnittholzes
- 9
- profiliertes Schnittholz
- 9.1 - 9.4
- Seiten des profilierten Schnittholzes
- 10
- Kamera
- 11
- Aufnahmebereich
- 12
- Computer
- 13
- Fräse
- 14
- Fräser
- 15
- Verarbeitungsstation
- 16
- pneumatischer Staudruckmesser
- 17
- Tastkopf
- 18
- Führung
- 18.1
- Linearführung
- 18.2
- Linearführung
- 18.3
- Strebe
- 20
- Massivholzplatte
- 31.1
- Stützpunkt
- 31.2
- Stützpunkt
- 31.3
- Stützpunkt
- 34
- Fuge zwischen Schnittholz 3 und 4
- 45
- Fuge zwischen Schnittholz 4 und 5
- 56
- Fuge
- 67
- Fuge
- 78
- Fuge
- 89
- Fuge
- OL
- Orientierungslinie
- R1
- Krümmungsradius
- R2
- Krümmungsradius
- R3
- Krümmungsradius
- S
- Holzstamm
- α
- Winkel zwischen Oberfläche und Schnittfläche
- x
- x-Achse
- y
- y-Achse
- z
- z-Achse
1. Vorrichtung zur Herstellung einer Massivholzplatte,
- mit einer Erfassungseinrichtung (10; 16; 17, 18), mit der Informationen über mehrere,
wenigstens teilweise unbesäumte Schnitthölzer (U1 - U7) erfassbar sind,
- mit einer Recheneinrichtung (12), die derart ausgebildet und betreibbar ist, dass
mit ihr anhand der erfassen Informationen für jedes der Schnitthölzer (U1 - U7) eine
geeignete gekrümmte Schnittlinie (2.11 - 2.41) errechenbar ist,
- mit einer Fräse (13), um jedes der Schnitthölzer (U1 - U7) der jeweiligen errechneten
Schnittlinie (2.11 - 2.41) entsprechend zu profilieren, und
- mit einer Verarbeitungsstation (15), um die profilierten Schnitthölzer (3 - 9) miteinander
zu verbinden.
2. Vorrichtung nach Patentanspruch 1,
bei der die Erfassungseinrichtung ein Koordinatenmessgerät (17, 18.1, 18.2) aufweist,
mit dem Stützpunkte (31.1 - 31.3) für die Berechnung der Schnittlinie (2.31) erfassbar
sind.
3. Vorrichtung nach Patentanspruch 2,
bei der das Koordinatenmessgerät einen Tastkopf (17) aufweist, der mittels einer ersten
Linearführung (18.1) und einer zweiten Linearführung (18.2) beweglich gelagert ist.
4. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, 2 oder 3,
bei der die Erfassungseinrichtung eine digitale Kamera (10) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 4,
bei der die Erfassungseinrichtung einen pneumatischen Staudruckmesser (16) zum Erfassen
der Kanten (U2.1, U2.2, U2.3, U2.4) des wenigstens teilweise unbesäumten Schnittholzes
(U1 - U7) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 5,
bei der die Erfassungseinrichtung (10) einen Infrarot-Sensor und/oder einen kapazitiven
Sensor aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 6,
bei der die erfassten Informationen die Stützpunkte (31.1, 31.2, 31.3) und/oder die
Farbe und/oder die Struktur und/oder die Ästigkeit und/oder Risse und/oder die Faserneigung
und/oder der Verlauf der Jahresringe und/oder die Maserung und/oder die Form der unbesäumten
Schnitthölzer (U1 - U7) sind.
8. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 7,
bei der die Fräse (13) eine CNC-Fräse ist.
9. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 8,
bei der die Recheneinrichtung (12) derart ausgebildet und betreibbar ist, dass sie
für die Ermittlung der Schnittlinie (2.11; 2.31) die Informationen über mehrere oder
alle für die Massivholzplatte (20) erforderlichen Schnitthölzer (U1 - U7) heranzieht.
10. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 9,
bei der die Recheneinrichtung (11) derart ausgebildet und betreibbar ist, dass sie
die Krümmungen der Schnittlinien (2.11, 2.31) an den Verlauf der Jahresringe anpasst.
11. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 10,
zur Herstellung einer Massivholzplatte (20).
12. Verfahren zur Herstellung einer Massivholzplatte,
- bei dem mit einer Erfassungseinrichtung (10) Informationen über mehrere, wenigstens
teilweise unbesäumte Schnitthölzer (U1 - U7) erfasst werden,
- bei dem mit einer Recheneinrichtung (12) anhand der erfassten Informationen für
jedes der Schnitthölzer (U1 - U7) eine geeignete gekrümmte Schnittlinie (2.11 - 2.41)
ermittelt wird,
- bei dem mit einer Fräse (13) die Schnitthölzer (U1
- U7) entlang der Schnittlinien (2.11 - 2.41) profiliert werden, und
- bei dem die profilierten Schnitthölzer (3 - 9) miteinander verbunden werden.
13. Verfahren nach Patentanspruch 12,
bei dem mit Hilfe der Recheneinrichtung (12) dafür gesorgt wird, dass die Schnittlinien
(3.3, 4.1) zweier Schnitthölzer (3, 4), die beim Zusammenfügen benachbart sein sollen,
deckungsgleich sind.
14. Verfahren nach einem der Patentansprüche 12 oder 13,
bei dem die erfassten Informationen die Stützpunkte (31.1, 31.2, 31.3) und/oder die
Farbe und/oder die Struktur und/oder die Ästigkeit und/oder Risse und/oder die Faserneigung
und/oder der Verlauf der Jahresringe und/oder die Maserung und/oder die Form der unbesäumten
Schnitthölzer (U1 - U7) sind.
15. Massivholzplatte,
mit wenigstens einer Plattenfuge (34; 45; 56; 67; 78; 89), die unterschiedliche Krümmungsradien
(R1, R2, R3) aufweist.