[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Ermitteln des spezifischen
Farbtransportverhaltens einer Farbe transportierenden Walze für eine Druckfarbe, die
eine bestimmte Pigmentzusammensetzung aufweist.
[0002] Verfahren der gattungsgemäßen Art sind bekannt. Die Kenntnis des Farbtransportverhaltens
einer Farbe transportierenden Walze ist von großem Interesse, um die richtigen Walzen
für einen Druckauftrag aussuchen zu können und um mit den einmal ausgewählten Walzen
das gewünschte Druckergebnis dann auch tatsächlich zielsicher zu erreichen. In zahlreichen
Druckverfahren wird Druckfarbe von einer oder mehreren Farbe transportierenden Walzen
transportiert, bevor die Farbe den Bedruckstoff erreicht. Zu den Farbtransportwalzen
gehören Glattwalzen und vor allem Rasterwalzen.
[0003] Die Druckfarben bestehen in der Regel aus einem Gemisch oder einer Lösung farbaktiver
Substanzen, Verschnitt und Lösemitteln. Verschnitt ist hierbei ein flüssiger Bestandteil
der Farbe ohne Farbpigmente. Die Zugabe von Verschnitt zu den Farbpigmenten ändert
damit den Farbeindruck des Druckbildes, nicht aber die Viskosität. Gibt man den Farbpigmenten
und dem Verschnitt jedoch Lösemittel hinzu verändert sich sowohl der Farbeindruck
des Druckbildes (da insgesamt der Anteil der Farbpigmente abnimmt) als auch die Viskosität
der Farbe.
[0004] Das Farbtransportverhaften verschiedener Farbtransportwalzen ist in Bezug auf die
verschiedenen Farbbestandteile unterschiedlich, so dass die Auswahl der Walzen signifikanten
Einfluss auf den Farbeindruck, den der Betrachter wahrnimmt, hat. So nehmen verschiedene
Walzen unterschiedliche Farbvolumen auf und übergeben diese Farbbestandteile auch
in unterschiedlicher Weise wieder an den Bedruckstoff oder andere Walzen und Maschinenbestandteile
ab. Der letztere Vorgang wird oft mit dem Begriff Farbspaltung belegt.
[0005] Der physikalische Grund für dieses unterschiedliche Verhalten der Walzen liegt in
ihren unterschiedlich beschaffenen Oberflächen, die unterschiedliche Adhäsionseigenschaften
aufweisen. Einen maßgeblichen Einfluss - insbesondere bei Rasterwalzen - hat auch
die Oberflächenstruktur. Unter anderem aus diesem Grund kann es auch vorkommen, dass
die Walzen ihre Farbtransporteigenschaften während ihrer Lebenszeit aufgrund von Abnutzung
ändern.
[0006] Da es bei einem Druckauftrag darum geht, mit bestimmten Druckfarben einen bestimmten
Farbeindruck hervorzurufen, wird für die Bestimmung des Farbtransportvefialtens einer
Farbe transportierenden Walze und die anschließende Einstellung des Druckbildes nicht
unerheblicher Aufwand betrieben.
[0007] Für jede Grundfarbe einer Farbserie oder eines Farbsortiments und für die unterschiedlichen
Bedruckstoffe müssen die gängigen Walzentypen getestet werden. Hierbei ist zu berücksichtigen,
dass auch Druckereien, die sich bei der Auswahl von Walzen beispielsweise auf einen
Hersteller festlegen, verschiedene Typen von Farbtransportwalzen benötigen. So ist
es bei der Verwendung von Rasterwalzen in Druckereien beispielsweise üblich, Rasterwalzen
mit zumindest drei deutlich unterschiedlichen Schöpfvolumina zu bevorraten und auch
einzusetzen. Nur auf diese Weise können Druckbilder, die einen unterschiedlichen Farbauftrag
benötigen, mit hoher Qualität gedruckt werden.
[0008] Transporteigenschaften einer Farbauftragswalze werden durch die Bestimmung der Schichtdicke
des Farbauftrags auf dem Bedruckstoff bestimmt. Der Farbauftrag oder die Schichtdicke
kann mit einer Dichtemessung - die mit einem Densitometer durchgeführt wird - im Absorptionsbereich
des Remissionsspektrum der Farbe charakterisiert werden. Mit dem Densitometer wird
ein Wert für die Farbdichte ermittelt. Die Farbdichte ist proportional zur Schichtdicke
der auf den Bedruckstoff aufgetragenen Farbe, so dass aus dem Farbdichtewert die Schichtdicke
der Farbe ermittelt bzw. berechnet werden kann. Alternativ kann das Remissionsspektrum
der Farbe mit einem Spektralphotometer erfasst werden. Aus dem Remissionsspektrum
kann die Dichte oder das Extinktionsspektrum, welches das spektrale Absorptionsvermögen
charakterisiert, mit einem Farbmodell bestimmt werden. Um ein Farbrezept für einen
bestimmten Farbwert berechnen zu können, müss eine so genannte Verschnittreihe erstellt
werden. Eine solche Verschnittreihe umfasst Messungen der spektralen Intensität des
von einem Druckbild remittierten Lichtes bei einer Mehrzahl von Verschnittkonzentrationen
einer Druckfarbe. Das kennzeichnende Element einer Druckfarbe sind in diesem Zusammenhang
die in der Druckfarbe enthaltenen Farbpigmente und ggf. - im Falle mehrerer Pigmenttypen
- deren Mischungsverhältnis untereinander.
[0009] Eine solche Verschnittreihe könnte aufgezeichnet werden, indem eine Druckmaschine
mit einer unterschiedlich verdünnten Farbe unter Verwendung der zu testenden Walze
hintereinander druckt und die Druckbilder dementsprechend vermessen werden.
[0010] Um den damit verbundenen Maschinenstillstand und Druckmiftelverbrauch zu reduzieren,
druckt man in der Regel jedoch mit der Druckmaschine zu Testzwecken zunächst nur mit
einer Verschnittkonzentration.
[0011] Das auf diese Weise erzeugte Druckbild wird mit einem in einem Teststand (Testdruckwerk)
mit gleicher Farbe und Verschnittkombination gedruckten Druckbild verglichen. Der
Teststand oder das Testdruckwerk wird vom Fachmann oft auch als Probedruckgerät bezeichnet.
[0012] In dem Teststand wird mit einem Tiefdruckzylinder, der Bereiche mit verschiedenen
Oberflächengravuren aufweist, gedruckt. Derjenige Bereich, der das dem Maschinendruck
ähnlichste Druckbild aufweist, dient als Muster für die Oberfläche eines neuen Tiefdruckzylinders.
Mit diesem neuen Tiefdruckzylinder wird dann in dem Teststand Farbe mit unterschiedlichen
Verschnittkonzentrationen auf den Bedruckstoff übertragen und so die Verschnittreihe
ermittelt. Diese Verschnittreihe ist die Grundlage für ein so genanntes Farbsortiment,
welches für die Rezeptberechnung mit einer Farbrezeptursoftware benötigt wird. Ein
Farbsortiment besteht aus einer Verschnittreihe für jede Grundfarbe auf einem bestimmten
Bedruckstoff.
[0013] Es sind auch alternativ aufgebaute Teststände bekannt, bei denen ein Bedruckstoff
über eine feststehende Tiefdruckplatte abgerollt wird. Alle diese Teststände und Probedruckgeräte
werden für die Zwecke dieser Druckschrift als Testdruckwerk bezeichnet, da ihre Funktion
wie bei einem Druck- oder Farbwerk eben im Bedrucken von Bedruckstoff besteht.
[0014] Vor dem Hintergrund und in Kenntnis der wie oben beschrieben aufgenommenen Verschnittreihe
wird nun die Farbpigment, Verschnitt und Lösemittelkonzentration für die Druckfarbe
bestimmt, mit der der eigentliche Druckprozess durchgeführt werden soll. Anhand der
vorstehenden Beschreibung wird deutlich, dass der beschriebene Prozess der Ermittlung
der Verschnittreihe auch bei Verwendung des Teststands sehr aufwändig ist. Falls der
Drucker nach dem Andrucken feststellt, dass das Druckbild seinen Erwartungen doch
nicht entspricht, hat er die Möglichkeit, Druckparameter zu verändern und durch "probieren"
Einstellungen herbeizuführen, die seinen Erwartungen eher entsprechen. Auch der letztere
Prozess, der Druckbildänderungen und damit Makulatur während des eigentlichen Druckprozesses
hervorbringt, ist aufwändig.
[0015] Daher besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, den Aufwand des gesamten
Prozesses von dem Test der Farbtransporteigenschaften der Walze bis zum Erreichen
des gewünschten Farbeindrucks in dem eigentlichen Druckprozess zu erleichtern und
damit die Kosten dieses Prozesses zu senken. Die Aufgabe wird durch den Verfahrensanspruch
1 und den Vorrichtungsanspruch 15 gelöst.
[0016] Hierbei geht das erfindungsgemäße Verfahren von den bereits oben beschriebenen Verfahren
zum Ermitteln des spezifischen Farbtransportverhaltens einer Farbe transportierenden
Walze für eine Druckfarbe, die eine bestimmte Pigmentzusammensetzung hat, aus.
[0017] Bei diesen Verfahren wird die zu testende Walze in ein Druckwerk eingesetzt und Bedruckstoff
mit Druckfarbe dieser Pigmentzusammensetzung bedruckt. Das Druckwerk kann ein komplettes
Druckwerk der Druckmaschine und/oder ein Teststand sein. Wichtig ist, dass ein Druckbild
dort unter Verwendung der zu testenden Walze unter ähnlichen Bedingungen wie in der
Druckmaschine zustande kommen kann.
[0018] Der Druck wird zumindest mit einer Zahl N von Mischungsverhältnissen der Pigmentzusammensetzung
zu Verschnitt durchgeführt. In der Regel sind ein oder zwei Mischverhältnisse für
die zu testende Walze ausreichend. Zumindest ein Teil des Druckbildes, das unter Verwendung
der zu testenden Walze erzeugt wird, wird in einer optischen Messeinrichtung untersucht.
Der Teil des Druckbildes kann eine Teilfläche oder die ganze Fläche sein. Auch das
Untersuchen von Marken neben dem eigentliche Druckmotiv ist hier möglich. Die Messung
soll in einem Bereich, der die Volltonfläche der Farbmischung enthält, durchgeführt
werden.
[0019] Die optische Messeinrichtung gewinnt durch ihre Messungen Daten, die - da sie unter
Verwendung der zu testenden Walze gewonnen wurden - im vorliegenden Zusammenhang Testdaten
genannt werden.
[0020] Das bekannte Verfahren wird weitergebildet, indem eine Steuervorrichtung die Testdaten
mit Daten zum Farbtransportverhalten einer beliebigen Walze vergleicht. Die beliebige
Walze ist in der Regel eine andere Farbtransportwalze, welche im Vergleich zu der
zu testenden Walze eine andere Oberflächenstruktur oder anders Farbschöpfvolumen aufweisen
kann.
[0021] Als Daten zum Farbtransport der beliebigen Walze werden Daten verwendet, die anhand
des Drucks mit zumindest einer Zahl M von Mischungsverhältnissen der Farbe zu Verschnitt
durchgeführt wurden, die größer als die Zahl N ist. Dadurch ist gewährleistet, dass
die Daten zum Farbtransport der beliebigen Walze Aussagen zu mehr Mischungsverhältnissen
der bestimmten Pigmentzusammensetzung erlauben als die N Messungen mit der zu testenden
Walze. In der Regel werden wohl eine oder zwei Messungen zu dem Farbtransportverhalten
der zu testenden Walze (mit unterschiedlichem Verschnittanteil in der Farbe) mit Messungen
zu einer ganzen Verschnittreihe zu der beliebigen Walze verglichen (oft Messungen
zu acht bis zwölf Verschnittkonzentrationen in der Farbe). Hierbei können die Messungen
der Verschnittreihe mit den Methoden des Standes der Technik oder durch die erfindungsgemäße
Extrapolation zustande gekommen sein. Vorteilhaft ist, wenn die Messungen zu dem Farbtransportverhalten
der beliebigen Walze einen Bezug zu der selben Druckmaschine beziehungsweise zu dem
selben Farbwerk aufweisen, das heißt, wenn zumindest eine der der Messreihe zu Grunde
liegenden Messungen dort gemacht worden ist.
[0022] Aus dem Vergleich der Daten werden Extrapolationsdaten gewonnen. Dies ist bereits
in vorteilhafter Weise durch das Gewinnen eines Normierungsfaktors möglich. Der Normierungsfaktor
wird so bestimmt, dass der Verlauf der spektralen Intensität des remittierten Lichtes
bei der geringeren Zahl der Messungen N mit der zu testenden Walze mit dem Verlauf
der spektralen Intensität des remittierten Lichtes bei den Messungen mit der oder
in Bezug auf die beliebige Walze nachgestellt werden kann. Hierbei sollten Messungen
zu gleichen oder ähnlichen Verschnittkonzentrationen durchgeführt werden. Mit der
oder in Bezug auf die beliebige Walze heißt, dass neben echten Messungen auch extrapolierte
oder mit einer ähnlichen Walze (wie der oben erwähnten Tiefdruckwalze mit einer vergleichbaren
Oberfläche) Messungen verwendet werden können. Es können - wie ebenfalls bereits erwähnt
- Messungen in demselben Druck- oder Farbwerk und/oder in einem Testfarbwerk gemacht
werden.
[0023] Aus dem Verhältnis der Lichtintensitäten kann ein Normierungsfaktor gewonnen werden.
Wenn eine Messung der Lichtintensität in einem Spektralbereich in Bezug auf die zu
testende Walze bei einer Verschnittkonzentration von 25% beispielsweise eine geringere
Lichtintensität als die entsprechende Messung der beliebigen Walze hervor bringt,
kann angenommen werden, dass die zu testende Walze beispielsweise bei 21% Verschnitt
ein vergleichbares Ergebnis wie die beliebige Walze bei 25% hervorbringt. Diese Annahme
kann einer ganzen Verschnittreihe zu Grunde gelegt werden. Den Annahmen können empirische
Werte oder schlicht Schätzungen zu Grunde liegen.
[0024] Die Verwendung von einer Farbrezeptierungssoftware (oft als Ink Formulation Software
bezeichnet) bietet in diesem Zusammenhang günstige Möglichkeiten, solche Normierungsfaktoren
- so genannte Schichtdickenfaktoren - zu errechnen. Die erwähnten Farbrezeptierungssoftwareprodukte
bieten die Möglichkeit, die spektralen Lichtintensitäten des remitierten Lichtes,
die ihnen von geeigneten Sensoren übermittelt werden, den verschiedenen Einflussfaktoren,
wie verschiedenen Pigmenttypen, dem Bedruckstoff oder Ähnlichem zuzuordnen.
[0025] Die Farbrezeptiersoftware benötigt für diese Zuordnung die spektralen Daten der Farben
aus einem Farbsortiment, welches mit der beliebigen Walze (Referenzwalze) oder mit
dem entsprechenden Teststand erzeugt wurde. Das typische Einsatzfeld dieser Softwareprodukte
im Bereich der Druckindustrie ist die Kontrolle der entstehenden Druckbilder. So können
diese Softwareprodukte Abweichungen von einem gewünschten Farbort erkennen und Korrekturmaßnahmen
(Mischung einer Korrekturfarbe) vorschlagen.
[0026] Zu diesem Zweck sollte die Software zumindest die Art der optischen Aktivität der
Korrekturfarbe "kennen" (Verlauf der spektralen Lichtintensität des remittierten Lichts
ist im Zugriff der Software gespeichert).
[0027] Im vorliegenden Zusammenhang ist es möglich, mit den grundsätzlichen Möglichkeiten,
die eine solche Software bietet, die Ursachen einer Abweichung im Farbeindruck zwischen
der zu testenden und der beliebigen Walze besser zuzuordnen. So ist eine Abweichung
vor allem in bestimmten Wellenlängenbereichen entweder den in diesen Bereichen optisch
aktiven Pigmenten oder einem in diesem Bereich optisch aktiven Bedruckstoff zu verdanken.
In letzterem Fall ist das Verschnitt- beziehungsweise Farbtransportverhalten der Walze
ein wichtiger Einflussfaktor. In ersterem Fall werden unterschiedliche Farbpigmente
unterschiedlich transportiert. Komplexere Normierungsfunktionen bieten die Möglichkeit,
auf alle diese unterschiedlichen Abweichungsursachen optimal einzugehen. So ist es
besser möglich, die zu verdruckende Farbmischung und die Farbtransportwalzen besser
aufeinander abzustimmen
[0028] Eine vorteilhafte Möglichkeit, das erfindungsgemäße Verfahren einzusetzen, besteht
darin, die zu testende Walze gleich in der Druckmaschine, die einen Druckauftrag mit
der Druckfarbe mit der bestimmten Pigmentzusammensetzung abarbeiten soll, zu testen.
Vorteilhaft ist hier, zunächst eine relativ geringe Menge an Farbe mit einem Verschnitt/Pigmentmischungsverhältnis,
das den gewünschten Farbeindruck hervorrufen kann, in der Druckmaschine zu platzieren.
Auf diese Weise besteht mehr Spielraum für die nachfolgenden Korrekturen.
[0029] Nachdem das an der Maschine hergestellte Druckbild untersucht wurde, kann es mit
den Daten zu dem Farbtransportverhalten der beliebigen Walze verglichen werden. Wie
bereits erwähnt ist es von Vorteil, wenn diese Daten zumindest eine Messung berücksichtigen,
die mit der beliebigen Walze in dem selben Druck- oder Farbwerk gemacht wurde.
[0030] In aller Regel wird der Vergleich der Testdaten und der Daten zu der beliebigen Walze
Unterschiede zu Tage fördern, die durch geeignete Maßnahmen an der Druckmaschine zu
beheben sind. Anhand des berechneten Normierungsfaktors (Schichtdickenfaktor) ist
eine Rezeptursoftware in der Lage die Konzentration der Farbpigmente und des Verschnitts
anzupassen.
[0031] Auch die Druckgeschwindigkeit hat Einfluss auf das Farbtransportverhalten und kann
in diesem Zusammenhang herangezogen werden. In Druckverfahren wie dem Tiefdruck und
dem Flexodruck kann die Dicke des Farbauftrages auch über die Relativposition der
am Farbtransport beteiligten Walzen beeinflusst werden. Eine Steigerung der Dicke
des Farbauftrages hat eine ähnliche Wirkung wie eine Senkung des Verschnittanteils
in der Farbe. In anderen Druckverfahren wie dem Offsetdruck kommt der Einstellung
der Zonenschraube eine ähnliche, die Dicke des Farbauftrages beeinflussende Rolle
zu.
[0032] Unbeschadet der vorstehenden Ausführungen ist es vorteilhaft, den Farbauftrag zunächst
durch die vorerwähnten mechanischen Maßnahmen (Einstellung der Relativpositionen am
Farbauftrag beteiligter Walzen und/oder der Zonenschraube) einzustellen, bevor die
Testdaten aufgenommen werden. Vorteilhafte Methoden, die Relativposition am Farbauftrag
beteiligter Walzen zu regeln gehen aus der
EP 12 493 46 B1 und der
DE 101 15 134 A1 hervor. Demnach kann die Relativposition anhand optischer Messungen des Druckbildes
eingestellt werden. Hierzu wird unter anderem vorgeschlagen, den Verlauf der spektralen
Intensität des remittierten Lichtes aufzuzeichnen, während beim Andrucken die Walzen
gegeneinander angestellt werden. Stellt sich ein bestimmter Verlauf der Lichtintensität
ein, so ist die optimale Position erreicht. Ähnliche Ergebnisse können auch erreicht
werden, wenn die aufgenommenen Druckbilder mit Sollbildern oder Sollwerten verglichen
werden. Es hat sich gezeigt, dass zum Zwecke dieser automatischen Walzenanstellverfahren
densitometrische Messwerte einfach und vorteilhaft nutzbar sind. Diese sind entweder
durch die Abtastung des Druckbildes mit einem Densitometer oder mit einer Reduktion
beispielsweise spektralphotometischer auf densitometrische Messwerte gewinnbar.
[0033] Die Aussagekraft der Testdaten kann auch gesteigert werden, indem unter anderem die
bereits erwähnten Druckparameter zwischen zumindest zwei Messungen variiert werden.
[0034] Eine Vorrichtung zum Ermitteln des spezifischen Farbtransportverhaltens einer Farbe
transportierenden Walze für eine Druckfarbe, die eine bestimmte Pigmentzusammensetzung
aufweist, benötigt eine Schnittsstelle, über die der Vorrichtung Daten einer optischen
Messeinrichtung zuführbar sind.
[0035] Soweit die Verschnittreihen nach dem Stand der Technik mit Hilfe von Computern sichtbar
gemacht wurden, dürften solche Vorrichtungen auch zum Stand der Technik gehören.
[0036] Eine solche Vorrichtung wird erfindungsgemäß dadurch weitergebildet,
- dass die Vorrichtung so eingestellt ist, dass sie Testdaten mit Daten zum Farbtransport
einer beliebigen Walze vergleicht,
- wobei die Testdaten auf optischen Messungen an zumindest N Druckbildern beruhen, die
unter Verwendung der zu testenden Walze mit einer Anzahl N von Mischungsverhältnissen
der Pigmentzusammensetzung zu Verschnitt in der Druckfarbe hergestellt wurden,
- wobei die Daten zum Farbtransport einer beliebigen Walze auf optischen Messungen an
zumindest M Druckbildern beruhen, die unter Verwendung der beliebigen Walze mit einer
Anzahl M von Mischungsverhältnissen der Pigmentzusammensetzung zu Verschnitt in der
Druckfarbe hergestellt wurden,
- wobei die Anzahl M größer ist als die Anzahl N von Testmessungen,
- und wobei die Vorrichtung so eingestellt ist, dass sie auf der Grundlage des Vergleichs
Extrapoiationsdaten gewinnt, die das Farbtransportverhalten der zu testenden Walze
extrapolieren.
[0037] Die Einstellung kann in dem Programmieren einer geeigneten Steuervorrichtung einer
Druckmaschine oder eines unabhängigen Computers mit hinreichenden Hardwarevoraussetzungen
bestehen. Überhaupt ist die Durchführung der vorstehend beschriebenen Verfahrensschritte
mit einer derart eingestellten computerähnlichen Vorrichtung vorteilhaft. Zu bevorzugen
ist hierbei eine Steuervorrichtung einer Druckmaschine, da diese in der Regel auch
weitere Druckparameter - wie die Relativpositionen von am Farbtransport beteiligten
Walzen - direkt verstellen kann.
[0038] Weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung gehen aus der gegenständlichen Beschreibung
und den Ansprüchen hervor.
[0039] Die einzelnen Figuren zeigen:
- Fig. 1
- Eine Seitenansicht eines Flexodruckfarbwerkes
- Fig. 2
- Eine Veranschaulichung des Arbeitsablaufes beim Erstellen einer Verschnittreihe nach
dem Stand der Technik
- Fig. 3
- Eine Veranschaulichung des Arbeitsablaufes beim Erstellen einer Verschnittreihe nach
der Erfindung
- Fig. 4
- Ein Diagramm mit den Graphen 105 und 106
- Fig. 5
- Ein Diagramm mit dem Graphen 106
[0040] In Figur 1 wird ein Farbwerk 8 einer Zentralzylinderflexodruckmaschine 2 gezeigt.
An diesem Beispiel sollen einige gebrauchte Begriffe wie zum Beispiel der der Farbe
transportierenden Walze 41a verdeutlicht werden.
[0041] Zentralzylinderflexodruckmaschinen 2 werden unter anderem im Verpackungsdruck eingesetzt
und haben oft acht bis zwölf solcher Farbwerke 8.
[0042] Der Umfang der Funktionskomponenten des Farbwerkes 8 wird durch das Rechteck 44 angedeutet.
Die Anwendung der Lehre der vorliegenden Druckschrift auf eine solche Zentralzylinderflexodruckmaschine
2 ist vorteilhaft. Allgemein lässt sich sagen, dass die Einstellung des Druckbildes
9 nach einem Wechsel einer Farbe transportierenden Walze 41, 41a vor allem in den
Bereichen der Druckindustrie eine Rolle spielt, in denen mit niedrig viskosen Farben
11 gedruckt wird.
[0043] Diese Farben 11 sind in der Regel Gemische oder Lösungen aus farbaktiven Substanzen
- in der Regel Farbpigmenten - Verschnitt und Lösemitteln. Anhand der Figur 1 lässt
sich der Farbtransport von einem Farbreservoir, dem Farbe von außerhalb der Druckmaschine
zugeführt wird - hier dem Farbeimer 10 - bis zum Bedruckstoff 6 skizzieren.
[0044] Die Farbleitungen 13 stellen die Verbindung zwischen dem Farbeimer 10 und der Rakelkammer
40 her. In einer Farbleitung wird Farbe 11 zur Rakelkammer (wie durch den Pfeil 46
angedeutet) und in der anderen Leitung 13 von der Rakelkammer 40 zum Eimer 10 geleitet
(wie durch den Pfeil 47 angedeutet). Der Farbfluss in den Farbleitungen 13 der Druckmaschine
von und zum Eimer 10 wird daher oft auch als Farbkreislauf bezeichnet, was jedoch
insoweit missverständlich ist, als ja auch Farbe von der Rakelkammer an die Rasterwalze
41, die sich in der vom Pfeil C angedeuteten Weise dreht, abgegeben wird. Die Rasterwalze
41 gibt die Farbe an das Klischee 43 der Klischeewalze 42 ab, die sich in der vom
Pfeil B angegebenen Richtung dreht. Mit dem Klischee wird der Bedruckstoff 6 bedruckt,
während dieser durch den von Klischeewalze 42 und Gegendruckzylinder 45 definierten
Druckspalt 48 läuft.
[0045] Der Bedruckstoff wird in der Drehrichtung A des Gegendruckzylinders weiter gefördert,
läuft an der Leitwalze 49 vorbei, wird von dem Gegendruckzylinder 45 abgehoben und
von der optischen Messeinrichtung 4 untersucht Der Lichtkegel 7 stellt das von dem
Druckbild 9 remittierte Licht dar.
[0046] Für die Zwecke des Wiegens oder der Feststellung der Farbmasse beziehungsweise des
Farbvolumens der betreffenden Farbe 11 an der Druckmaschine 2 ist in Figur 4 lediglich
die Wiegevorrichtung 12, die das Gewicht des Eimers 10 überwacht, gezeigt. Die Farbleitungen
13 könnten ebenfalls gewogen werden. Zweckmäßiger erscheint es, ihr Volumen festzustellen
und damit das Volumen der Farbe in den Leitungen abzuschätzen oder zu errechnen. Die
Rakelkammer 40 enthält nennenswerte Farbvolumina und könnte daher ebenfalls gewogen
werden. Angesichts der in einem Farbwerk herrschenden Schwingungen wurde jedoch an
dieser Stelle auf eine Wiegevorrichtung verzichtet und analog zu der Volumenbestimmung
in den Farbleitungen verfahren.
[0047] Die auf den Walzen 41, 42 bzw. dem Klischee befindliche Farbe gehört im weitesten
Sinne ebenfalls zu der in einem Farbzuleitungssystem enthaltenen Farbe. Allerdings
kehrt nur ein Bruchteil der einmal auf einer der Walzen befindlichen Farbe zurück
in den Farbeimer 10, so dass das Volumen dieser Farbe nicht oder nur geringfügig berücksichtigt
werden muss, um beispielsweise auf die Farbzusammensetzung der Farbe nach einer Farbkorrektur
zu schließen.
[0048] Im vorliegenden Zusammenhang könnten sowohl die Klischeewalze 42 als auch die Rasterwalze
41 als Farbe transportierende Walze bezeichnet werden, da beide Walzen 41, 42 Farbe
zum Bedruckstoff 6 transportieren. In der Realität spielen aber lediglich Verschnittreihen
zu Rasterwalzen 41 eine Rolle.
[0049] Figur 2 soll ein bereits oben beschriebenes Verfahren zur Ermittlung einer Verschnittreihe
verdeutlichen. In einem Bearbeitungsschritt I. wird in einem Farbwerk 8, das vom Prinzip
her dem in Figur 1 gezeigten Farbwerk 8 ähnelt, Bedruckstoff 6 unter Zuhilfenahme
der Klischeewalze 42a und der Rasterwalze 41 a gedruckt. Die Rasterwalze 41 a ist
die testende Farbe 11 transportierende Walze. In der Regel liefert die Klischeewalze
zu diesen Testzwecken ein Volltonbild und ist mit einem dementsprechenden Klischee
43 gerüstet. Es wäre möglich, in einem anderen noch aufwändigeren Verfahren des Standes
der Technik nun acht bis zwölf mal hintereinander mit unterschiedlichen Verschnittkonzentrationen
an einer Druckmaschine 2 anzudrucken, wobei die Farbe 11 unterschiedlicher Verschnittkonzentration
jedes Mal auf dem Klichee 43 angekommen sein müsste, wenn die Messungen stattfinden.
Dies wird bereits heute vermieden, da die Mengen an Makulatur, unbrauchbarer Farbe
und die Maschinenausfallzeiten in Folge der Tests zu hoch wären.
[0050] Stattdessen ist bekannt, in einem zweiten Bearbeitungsschritt, einen Teil des Bedruckstoffs
58 abzuschneiden und in einer spektralfotometrischen Messstation 60 durch ein Spektralfotometer
54 zu untersuchen. Hierbei wird der in dem Druckbild 9 erreichte Farbort festgestellt.
[0051] In einem dritten Bearbeitungsschritt wird in einem Testfarbwerk 100, das hier nicht
nach dem Flexodruckprinzip, sondern nach dem Tiefdruckprinzip aufgebaut ist, mit einem
Testtiefdruckzylinder 101 gedruckt. Der Tasttiefdruckzylinder 101 besitzt Oberflächenbereiche
mit sehr unterschiedlicher Gravur. Zum Drucken wird dieselbe Farbe und derselbe Verschnittanteil
wie im Bearbeitungsschritt 1 gewählt.
[0052] Der auf diese Weise entstandene Bedruckstoff 6 (bzw. die Druckbilder 9) wird untersucht.
Der Bereich des Bedruckstoffs (entlang der Arbeitsbreite), in denen der Farbeindruck
dem Farbeindruck des ersten Arbeitsschrittes (unter Verwendung der zu testenden Walze
41a) am ehesten entspricht, wird ausgewählt. Der Bereich des Testtiefdruckzylinders
101, der diesen Bereich bedruckt hat, wird ermittelt.
[0053] Es wird ein weiterer spezieller Tiefdruckzylinder 102 angefertigt, der die Oberflächeneigenschaften
dieses Bereichs des Testtiefdruckzylinders hat.
[0054] Das Testtiefdruckwerk 100 wird mit dem speziellen Tiefdruckzylinder 102 gerüstet
und es wird mit der Farbe mit unterschiedlichen Verschnittkonzentration gedruckt (Bearbeitungsschritt
V.). Die Untersuchung der entstandenen Bedruckstoffabschnitte 58 in der Messstation
60 liefert nun eine Verschnittreihe, der zumindest eine Messung an dem eigentlichen
Druck-oder Farbwerk 8 und damit an der Druckmaschine 2 zugrunde liegt.
[0055] Figur 3 zeigt den Ablauf einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
Auch hier wird in einem ersten Bearbeitungsschritt I. in einem Flexodruckfarbwerk
angedruckt. Wieder ist die zu testende Walze die Rasterwalze 41 a. Das Druckbild wird
untersucht, wobei der Farbort ermittelt wird. Die Untersuchung kann auch Online erfolgen,
wenn ein dazu geeignetes Spektralfotometer 54 dazu eingesetzt wird, oder wenn spektralfotometrische
Daten mit densitometrischen Daten angenähert werden. Dies ist beispielsweise in den
noch unveröffentlichten deutschen Patentanmeldungen mit den Anmeldenummern
102007059176,
102007059175 und
102007059177 sowie in der ebenfalls noch unveröffentlichten Anmeldung
PCT/EP 2008/000992 beschrieben. Auf die entsprechenden Passagen dieser Schriften wird hiermit ausdrücklich
verwiesen und sie werden in den Umfang der vorliegenden Druckschrift einbezogen.
[0056] Die Messergebnisse werden einer geeigneten computerähnlichen Vorrichtung 3, bei der
es sich auch um die Steuervorrichtung 3 einer Druckmaschine 2 handeln kann übermittelt.
Dieser Vorrichtung 3 ist eine Verschnittreihe bekannt, die für eine beliebige Rasterwalze
41 b vorzugsweise an demselben Druckwerk vorzugsweise bei derselben Farbe (Pigmentzusammensetzung)
gemacht wurde. Aufgrund dieser Daten extrapoliert die computerähnliche Vorrichtung
3 die Verschnittreihe für die zu testende Walze 41 a.
[0057] Figur 5 zeigt ein Diagramm 103, bei dem der Intensitätsvedauf I
R des remittierten Lichtes aufgenommen und über der Wellenlänge λ aufgetragen wurde.
Eine Verschnittreihe besteht wie erwähnt aus einer Mehrzahl solcher Diagramme, die
zu verschiedenen Verschnittkonzentrationen (Mischungsverhältnis Verschnitt zu farbaktiven
Substanzen beziehungsweise Pigmenten) derselben Farbe aufgenommen wurden. In Figur
4 wird symbolisiert, dass anhand eines durch den Graphen 106 symbolisierten realen
Spektralverlaufs (Messwerte) ein theoretischer Spektralverlauf Graph 105 extrapoliert
wird.
[0058] Korrekturen der Farbzusammensetzung der Farbe 11 in dem Farbeimer 10 können vorgenommen
werden, wie es in den vorgenannten noch unveröffentlichten deutschen Patentanmeldungen
mit den Anmeldenummern
102007059176,
102007059175 und
102007059177 sowie in der ebenfalls noch unveröffentlichten
PCT/EP 2008/000992 beschrieben ist. Auf die entsprechenden Passagen dieser Schriften wird hiermit ausdrücklich
verwiesen und sie werden in den Umfang der vorliegenden Druckschrift einbezogen.
[0059] Dies gilt insbesondere für die Passagen, die eine Farbkorrektur mit einer dezentralen,
vorteilhafterweise fahrbaren Farbmischvorrichtung beschreiben und beanspruchen.
| Bezugseichenliste |
| 2 |
Druckmaschine |
| 3 |
Steuervorrichtung der Druckmaschine |
| 4 |
Optische Messeinrichtung |
| 5 |
Steuerleitung |
| 6 |
Bedruckstoff |
| 7 |
Lichtkegel |
| 8 |
Druckwerk/Farbwerk |
| 9 |
Druckbild |
| 10 |
Farbeimer |
| 11 |
Farbe/Farbmischung |
| 12 |
Wiegevorrichtung |
| 13 |
Farbleitung |
| 40 |
Rakelkammer |
| 41 |
Rasterwalze |
| 42 |
Klischeewalze |
| 43 |
Klischee |
| 44 |
Rechteck |
| 45 |
Gegendruckzylinder |
| 46 |
Pfeil (Farbförderrichtung) |
| 47 |
Pfeil (Farbförderrichtung) |
| 48 |
Druckspalt |
| 49 |
Leitwalze |
| 54 |
Spektralfotometer |
| 58 |
Abschnitt des Bedruckstoffs |
| 60 |
Station zur spektralfotometrischen Untersuchung |
| 61 |
Farbzuleitungssystem |
| |
|
| |
|
| |
|
| 100 |
Testfarbwerk |
| 101 |
Testtiefdruckwalze |
| 102 |
Spezielle Tiefdruckwalze |
| 103 |
Graph/Diagramm |
| 104 |
Quadrat |
| 105 |
Graph/Diagramm (theoretischer Spektralvedauf, extrapolierte Werte) |
| 106 |
Graph/Diagramm (realer Spektralverlaufs, Messwerte) |
| |
|
| 41 a |
Zu testende Rasterwalze |
| 41 b |
Beliebige Rasterwalze |
| 42 a |
Druckzylinder/Kischeezylinder (zu Testzwecken) |
| A |
Pfeil (Drehrichtung des Gegendruckzylinders) |
| B |
Pfeil (Drehrichtung der Klischeewalze) |
| C |
Pfeil (Drehrichtung der Rasterwalze) |
| z |
Pfeil (Förderrichtung des Bedruckstoffes 6) |
| IR |
Intensität des remittierten Lichtes |
| λ |
Wellenlänge des remittierten Lichtes |
1. Verfahren zum Ermitteln des spezifischen Farbtransportverhaltens einer Farbe transportierenden
Walze (41a) für eine Druckfarbe (11), die eine bestimmte Pigmentzusammensetzung aufweist,
- bei dem die zu testende Walze (41a) in ein Druckwerk (8,101) eingesetzt wird und
Bedruckstoff mit Druckfarbe dieser Pigmentzusammensetzung bedruckt
- bei dem der Druck zumindest bei einer Zahl N von Mischungsverhältnissen der Pigmentzusammensetzung
zu Verschnitt durchgeführt wird,
- und bei dem zumindest ein Teil des Druckbildes (9), das unter Verwendung der zu
testenden Walze (41 a) erzeugt wird, mit einer optischen Messeinrichtung (4) untersucht
wird, wobei Testdaten gewonnen werden dadurch gekennzeichnet,
- dass eine Steuereinrichtung (3) die Testdaten mit Daten zum Farbtransportverhalten einer
beliebigen Walze (41b) vergleicht,
- dass als Daten zum Farbtransport der beliebigen Walze (41a) Daten verwendet werden, die
anhand des Drucks mit zumindest einer Zahl M von Mischungsverhältnissen der Pigmentzusammensetzung
zu Verschnitt durchgeführt wurden, die größer als die Zahl N ist
und
dass aus dem Vergleich Extrapolationsdaten gewonnen werden, die das Farbtransportverhalten
der zu testenden Walze (41a) extrapolieren.
2. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
die Extrapolationsdaten eine Normierungsfunktion, die auch ein Normierungsfaktor sein
kann, darstellen.
3. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest ein Teil der Daten zum Farbtransport der beliebigen Walze (41 b) aufgrund
von Messungen von mit einem Testdruckwerk (100) bedrucktem Bedruckstoff (6) gewonnen
werden.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest ein Teil der Testdaten aufgrund von Messungen von mit einer Druckmaschine
(2) bedrucktem Bedruckstoff (6) gewonnen werden.
5. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet dass
aus den Extrapolationsdaten Steuerbefehle an Vorrichtungen und/oder Empfehlungen an
das Bedienpersonal gewonnen werden, die Druckparameter betreffen, die die Dichte des
Farbauftrages an der Druckmaschine (2) beeinflussen.
6. Verfahren nach einem der zwei vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Druckparameter, die die Dichte des Farbauftrages an der Druckmaschine (2) beeinflussen
und zu welchen Steuerbefehle oder Empfehlungen an das Bedienpersonal gewonnen werden,
zumindest eine der folgenden Größen umfassen,
- die Konzentration der farbaktiven Substanzen und der Lösemittel in der Farbe (11),
- die Relativposition von zumindest zwei am Farbtransport zum Bedruckstoff beteiligten
Walzen (41,41a,42,42a) eines Farbwerks (8,100),
- die Einstellung von Zonenschrauben, mit denen der Farbtransport in Richtung auf
die Wirkungsstätte der zu testenden Walze (41 a) gesteuert wird,
- die Geschwindigkeit, mit der der Bedruckstoff (6) beim Bedrucken durch die Druckmaschine
(2) geführt wird.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Druckbild (9) bei einer Druckmaschine (2), bei der der Farbtransport auch durch
eine Änderung der Relativposition von zumindest zwei am Farbtransport zum Bedruckstoff
(6) beteiligten Walzen (41,41a,42,42a) gesteuert wird, wie zum Beispiel bei einer
Flexodruck (2) oder Tiefdruckmaschine,
- und dass die Relativposition zumindest voreingestellt wird, bevor die Messung der
Vergleichsdaten erfolgt.
8. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
die Relativposition von zumindest zwei am Farbtransport zum Bedruckstoff (6) beteiligten
Walzen (41,41a,42,42a) vor dem Hintergrund optischer, vorzugsweise densitometrischer,
Messwerte eingestellt wird.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Testdaten Farbintensitätswerte (IR) aus dem sichtbaren Wellenlängenbereich umfassen und vorzugsweise auf einer spektralphotometrischen
Messung oder einer densitometrischen Messung beruhen, mit denen die Ergebnisse einer
spektralphatometrischen Messung angenähert werden.
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Testdaten aufgrund einer Mehrzahl (M) von individuellen Messungen gewonnen werden.
11. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest zwei der individuellen Messungen, die den Testdaten und/oder den Daten zum
Farbtransportverhalten der beliebigen Walxe (41 b) zugrunde liegen, bei variierten
Druckparametern stattfinden.
12. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine der folgenden Größen zu den variierten Druckparametern gehört:
- die Konzentration der farbaktiven Substanzen und der Lösemittel in der Farbe (11),
- die Relativposition von zumindest zwei am Farbtransport zum Bedruckstoff beteiligten
Walzen (41,41a,42,42a) eines Farbwerks (8,100),
- die Einstellung von Zonenschrauben, mit denen der Farbtransport in Richtung auf
die Wirkungsstätte der zu testenden Walze (41a) gesteuert wird
- die Geschwindigkeit, mit der der Bedruckstoff (6) beim Bedrucken durch die Druckmaschine
(2) geführt wird.
13. Vorrichtung (3) zum Ermitteln des spezifischen Farbtransportverhaltens einer Farbe
transportierenden Walze (41a) für eine Druckfarbe (11), die eine bestimmte Pigmentzusammensetzung
aufweist,
welche über eine Schnittsstelle verfügt, über die der Vorrichtung Daten einer optischen
Messeinrichtung (54) zuführbar sind
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Vorrichtung (3) so eingestellt ist, dass sie Testdaten mit Daten zum Farbtransport
einer beliebigen Walze (41 b) vergleicht,
- wobei die Testdaten auf optischen Messungen an zumindest N Druckbildern beruhen, die unter
Verwendung der zu testenden Walze (41 b) mit einer Anzahl N von Mischungsverhältnissen
der Pigmentzusammensetzung zu Verschnitt in der Druckfarbe (11) hergestellt wurden,
- wobei die Daten zum Farbtransport einer beliebigen Walze (41 b) auf optischen Messungen
an zumindest M Druckbildern beruhen, die unter Verwendung der zu testenden Walze (41
b) mit einer Anzahl M von Mischungsverhältnissen der Pigmentzusammensetzung zu Verschnitt
in der Druckfarbe (11) hergestellt wurden,
- wobei die Anzahl M größer ist als die Anzahl N von Testmessungen,
- und wobei die Vorrichtung so eingestellt ist, dass sie auf der Grundlage des Vergleichs Extrapolationsdaten
gewinnt, die das Farbtransportverhalten der zu testenden Walze extrapolieren.