[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Faltschachtel zur Aufbewahrung und zur Präsentation
von Produkten mit einem äußeren Verpackungskörper, einer darin angeordneten hohlen
Innenkammer, in der ein Produkt im geschlossenen Zustand der Faltschachtel sicher
gehalten ist. Insbesondere betrifft die Erfindung eine wie oben beschriebene Faltschachtel,
bei der die Innenkammer auf vielfältige Art und Weise innerhalb des äußeren Verpackungskörpers
angeordnet werden kann.
[0002] Es ist eine Vielzahl von Faltschachtel der eingangs genannten Art mit Innenkammern
oder Hohlwänden bekannt, beispielsweise aus der
DE 200 16 959 U1. In den durch die Innenkammern bzw. Hohlwänden geschaffenen Volumina werden üblicherweise
hochwertige Produkte beliebiger Form, wie beispielsweise Kosmetika, Medikamente oder
Lebensmittel in einer ansprechenden Art und Weise präsentiert und gleichzeitig sicher
in der Faltschachtel aufbewahrt.
[0003] Damit derartige Faltschachteln vorkonfektioniert hergestellt und anschließend aufgefaltet
werden können, müssen sind die im Inneren einer Faltschachtel liegenden Hohlwände
oder Hohlkammern fest mit dem äußeren Verpackungskörper verbunden sein. Dazu müssen
die inneren Bestandteile dauerhaft fixierend mit den Innenflächen des äußeren Verpackungskörpers
verklebt sein. Damit bei einer Flächenklebung von Kartonmaterial eine sichere Klebung
gewährleistet ist und auch sichergestellt ist, dass nach einer Klebung kein Leim von
den Klebflächen nach außen gedrückt wird, sind bestimmte konstruktive Einschränkungen
vorgegeben. So muss eine zu verleimende Fläche eine Mindestfläche aufweisen, die nach
derzeitigem Stand der Technik 8 mm in Breite und Länge beträgt. Für Faltschachteln
heißt dies, dass Klebelaschen eine Mindestbreite von 8 mm aufweisen müssen, damit
ausreichend Leim aufgetragen werden kann, der zudem nach einer Pressung nicht über
die zu leimende Fläche hinaustreten darf.
[0004] Eine weitere Randbedingung für im Inneren einer Faltschachtel angeordnete Hohlwände
ist, dass sich bei einer Auffaltung nur dann eine deutliche 90°-Kante an einer Faltlinie
ergibt, wenn die Breite der Hohlwand entlang der Faltlinie größer als ebenfalls 8
mm ist.
[0005] Zum Verständnis dieser Aussage ist vorauszuschicken, dass die Faltschachteln für
Produkte beim Faltschachtelhersteller bedruckt, ausgeschnitten, gestanzt, gefaltet
und derart verklebt werden, dass sich aus einem flachen Faltschachtelzuschnitt ein
ebenfalls flacher vorkonfektionierter Faltschachtelrohling ergibt, der in flacher,
gestapelter Form an den Produkthersteller geliefert wird und dort durch Auffalten
in die Quaderform gebracht wird, so dass das aufzunehmende Produkt in die Faltschachtel
eingeführt werden kann, die anschließend verschlossen wird und so ihren Endzustand
erreicht.
[0006] Es gibt deshalb Mindestmaße und Mindestabstände für die Hohlkammern oder Hohlwände
im Innern von Faltschachteln. Durch die oben geschilderten konstruktionsbedingten
Erfordernisse war es bisher nicht möglich, Innenkammern oder Hohlwände innerhalb eines
äußeren Verpackungskörpers anzuordnen, deren Seitenwände nicht direkt mit den Seitenwänden
des äußeren Verpackungskörpers verklebt sind bzw. einen geringeren Abstand von den
Seitenwänden des äußeren Verpackungskörpers aufweisen als das oben geschilderte, durch
Klebung bedingte Mindestmaß von 8 mm.
[0007] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Faltschachtel mit einer
Innenkammer bereitzustellen, wobei die Innenkammer variabel innerhalb des gesamten
Innenvolumens des äußeren Verpackungskörpers ohne Mindestabstände angeordnet werden
kann, bei der nur ein Mindestmaß an Klebefläche erforderlich ist und bei der ein in
der Innenkammer befindliches Produkt sicher aufbewahrt und gehalten ist.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen
sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0009] Erfindungsgemäß umfasst die Faltschachtel zur Aufbewahrung und zur Präsentation von
Produkten einen äußeren Verpackungskörper mit einer Vorderwand, einer Rückwand, mindestens
zwei Seitenwänden, einem Deckelelement und einem Bodenelement und eine im Inneren
des äußeren Verpackungskörpers angeordnete hohle Innenkammer mit viereckigem Querschnitt,
die von einem Vorderwandelement, einem Rückwandelement und zwei Seitenwandelementen
gebildet ist und der ein Produkt in geschlossenem Zustand der Faltschachtel sicher
gehalten ist, wobei die Faltschachtel aus einem einstückigen Zuschnitt gebildet ist
und der äußere Verpackungskörper und die Innenkammer miteinander verklebt sind. Sie
ist
dadurch gekennzeichnet, dass die Breite der Innenkammer kleiner ist als die Breite des äußeren Verpackungskörpers
derart, dass zwischen mindestens einer Seitenwand im Inneren des äußeren Verpackungskörpers
und mindestens einem Seitenwandelement der Innenkammer ein Leerraum ausgebildet ist,
und dass genau eine der Außenflächen des Vorderwandelements und der Seitenwandelemente
der Innenkammer zumindest teilweise mit genau einer der Innenflächen des äußeren Verpackungskörpers
verklebt ist.
[0010] Durch die flexible Anordnung des Leerraums zwischen den Seitenwänden des äußeren
Verpackungskörpers und den Seitenwandflächen der Innenkammer wird eine variable Positionierung
der Innenkammer innerhalb des äußeren Verpackungskörpers ermöglicht. Insbesondere
ist man dadurch unabhängig von Mindestabständen, die durch die Anforderungen einer
ordentlichen Klebung vorgegeben sind.
[0011] Bevorzugt weist der äußere Verpackungskörper einen viereckigen oder polygonalen Querschnitt
auf. Bei einem viereckigen Querschnitt liegen sich die entsprechenden Wandelemente
von äußerem Verpackungskörper und Innenkammer gegenüber. Dies ist jedoch keine zwingende
Bedingung, denn auch Faltschachteln mit polygonalem Querschnitt, z.B. sechs- oder
achteckige, können erfindungsgemäß als äußere Verpackungskörper verwendet werden.
[0012] Mit Vorteil ist an dem Rückwandelement der Innenkammer eine Haltelasche ausgebildet,
die derart mit dem Vorderwandelement verklebbar ist, dass sich im aufgefalteten Zustand
ein durch die Innenkammer verlaufender Haltesteg ausbildet. Dieser Haltesteg gewährleistet,
dass ein Produkt in der Innenkammer, dessen Querschnitt in Richtung Boden der Schachtel
größer ist als eine der durch den Haltesteg geteilten Querschnittsflächen der Innenkammer,
nicht aus der Innenkammer herausrutschen kann, da es von dem Haltesteg ähnlich einem
Anschlag gehalten ist.
[0013] Mit weiterem Vorteil weist das Vorderwandelement der Innenkammer eine erste Ausnehmung
auf. Diese Ausnehmung kann sich abschnittsweise über das Vorderwandelement der Innenkammer
erstrecken und dient dazu, dass das in der Innenkammer befindliche Produkt von außerhalb
der Innenkammer sichtbar ist.
[0014] Zusammen mit der vorteilhafter Weise in der Vorderwand des äußeren Verpackungskörpers
befindlichen zweiten Ausnehmung, die in bevorzugter Weise im aufgefalteten Zustand
zumindest teilweise übereinanderliegen, ist es möglich, dass man auch von außerhalb
des äußeren Verpackungskörpers auf Teile des in der Innenkammer befindlichen Produktes
sehen kann. Da die Innenfläche der Vorderwand des äußeren Verpackungskörpers und die
Außenfläche des Vorderwandelements der Innenkammer nicht notwendigerweise miteinander
verklebt sein müssen, kann durchaus ein Abstand zwischen der ersten Ausnehmung und
der zweiten Ausnehmung vorhanden sein, wodurch sich eine optisch ansprechende Produktdarstellung
innerhalb der Faltschachtel ergibt. Beide Ausnehmungen müssen nicht notwendigerweise
offen bleiben, d.h. sie können je nach Produkt z.B. mit durchsichtiger Folie überklebt
sein.
[0015] Bevorzugterweise ist an mindestens einer Seitenwand des äußeren Verpackungskörpers
eine Lasche ausgebildet, die drei parallele Falzlinien aufweist, wobei die Lasche
im aufgefalteten Zustand der Faltschachtel derart gefaltet ist, dass das freie Ende
der Lasche zumindest teilweise mit der Innenseite der Seitenwand verklebt ist und
dadurch ein quaderförmiger Hohlraum gebildet ist, der mit der Innenkammer derart zusammenwirkt,
dass ein in der Innenkammer befindliches Produkt darin gehalten ist. Dieser durch
die Faltung der Lasche gebildete Hohlraum, der bei Öffnung der Faltschachtel wie eine
Verschlusslasche parallelogrammartig zurückgeklappt werden kann, setzt voraus, dass
im Inneren des äußeren Verpackungskörpers die Innenkammer einen entsprechenden Freiraum
bereitstellt, in den der quaderförmige Hohlraum eingefaltet werden kann. Des Weiteren
versteht es sich, dass sich die Haltefläche des quaderförmigen Hohlraums und die rechteckige
Querschnittsöffnung der Innenkammer im geschlossenen Zustand der Faltschachtel entsprechend
so stark überlappen bzw. aneinandergrenzen, dass in der Innenkammer befindliches Produkt
nicht herausfallen kann.
[0016] Bevorzugt beträgt der Leerraum zwischen einer Seitenwand des äußeren Verpackungskörpers
und einer Seitenwandfläche der Innenkammer weniger als 8 mm. Damit ist es möglich,
entgegen dem bisher notwendigen Mindestabstand aufgrund der Verklebung mit der Innenkammer
ganz nahe an die Seitenwand des äußeren Verpackungskörpers heranzugehen.
[0017] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf das in der Zeichnung dargestellte
Ausführungsbeispiel näher beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- den flachliegenden Kartonzuschnitt einer Faltschachtel gemäß einer bevor- zugten Ausführungsform
der Erfindung.
[0018] Fig. 1 zeigt den flachliegenden Kartonzuschnitt 1 einer bevorzugten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Faltschachtel, wobei sowohl der äußere Verpackungskörper als
auch die Innenkammer einen rechteckigen Querschnitt aufweisen. Der Zuschnitt 1 besteht
grundsätzlich aus den Komponenten des äußeren Verpackungskörpers 3 und den Komponenten
der Innenkammer 5. Die Bestandteile des im Querschnitt viereckigen äußeren Verpackungskörpers
3 umfassen eine Vorderwand 7, eine Rückwand 9 und zwei Seitenwände 11, wobei an den
Stirnseiten der Vorderwand 7 bzw. der Rückwand 9 gegenüberliegend ein Deckelelement
13 bzw. ein Bodenelement 15 angeordnet sind. Am offenen Ende des Deckelelementes 13
bzw. des Bodenelementes 15 ist in bekannter Art und Weise jeweils eine Einstecklasche
17 ausgebildet, die eine Funktion beim Öffnen bzw. Schließen der Faltschachtel übernimmt.
Verschlusslaschen 19 an den Querseiten der Seitenwände 11 vervollständigen in bekannter
Art und Weise den äußeren Verpackungskörper 3.
[0019] Neben dem in der bevorzugten Ausführungsform verwendeten viereckigen Querschnitt
des äußeren Verpackungskörpers ist es im Rahmen der Erfindung auch möglich, andere
Querschnitte zu verwenden wie z.B. einen polygonalen Querschnitt wie einem Sechseck.
Weiterhin ist denkbar, dass der Querschnitt über die gesamte Länge des äußeren Verpackungskörpers
nicht konstant ist.
[0020] Als Besonderheit weist die zwischen der Vorderwand 7 und der Rückwand 9 liegende
Seitenwand auf der Deckelseite der Faltschachtel eine Lasche 21 auf, die drei Falzlinien
20, 22 und 24 und dadurch ein freies Ende 23 umfasst. Die Funktion der Lasche 21 wird
später detailliert erläutert. Auf eine Beschreibung der exakten Ausgestaltung der
Schnitte und Falzlinien des äußeren Verpackungskörpers 3 wird an dieser Stelle verzichtet,
da dies dem Fachmann allgemein bekannt ist.
[0021] Am "Ende" des äußeren Verpackungskörpers 3 auf einer Längsseite der Rückwand 9 ist
über eine Falzlinie 26 eine Klebelasche 25 angeordnet, die den Übergang zwischen äußerem
Verpackungskörper 3 und der Innenkammer 5 markiert. Über eine Falzlinie 27 ist an
der Klebelasche 25 ein Rückwandelement 29 ausgebildet, an dessen anderer Längsseite
sich über die Falzlinie 31 ein erstes Seitenwandelement 33 anschließt. An das erste
Seitenwandelement 33 schließt sich über die Falzlinie 34 das Vorderwandelement 35
an, wobei im dargestellten Ausführungsbeispiel das Vorderwandelement 35 von einer
ersten Ausnehmung 37 unterbrochen ist. An das Vorderwandelement 35 schließt sich über
die Falzlinie 39 das zweite Seitenwandelement 41 an, und daran über die Falzlinie
42 weiteres Rückwandelement 43. Auf der gen Bodenseite gerichteten kurzen Seite weist
das Rückwandelement 43 eine Haltelasche 45 auf, wobei am Übergang zwischen dem Rückwandelement
43 und der Haltelasche 45 ein Einschnitt 47 ausgebildet ist, und die Haltelasche 45
zwei Falzlinien 49 aufweist, wobei sich der Einschnitt 47 im Wesentlichen bis auf
die Höhe der Falzlinie 49 erstreckt.
[0022] Anhand der nachfolgenden Beschreibung wird die Funktionsweise der erfindungsgemäßen
Faltschachtel anhand der Reihenfolge der Faltung detailliert beschrieben. Der Zuschnitt
1 der Faltschachtel weist dabei eine Innenseite und eine Außenseite auf, wobei gemäß
Fig. 1 die Innenseite sichtbar ist. Die im vorliegenden Ausführungsbeispiel nicht
sichtbare Außenseite ist üblicherweise besonders ausgestaltet, z.B. für einen Farbdruck
beschichtet, und weist deshalb andere physikalische Parameter auf als die nicht oder
kaum behandelte Innenseite.
[0023] Zunächst ist festzustellen, dass die Bestandteile der Innenkammer 5 ab der Falzlinie
27 an den Falzlinien 31, 34, 39, 42 entgegen der Faltrichtung des äußeren Verpackungskörpers
3 gefaltet werden. Da eine Produktfaltschachtel im Allgemeinen eine für einen optimalen
Druck ausgebildete, vorbereitete glatte Oberfläche aufweist und die üblicherweise
das Innere der Faltschachtel gerichtete Innenfläche nicht besonders behandelt oder
veredelt ist, muss man die Falzlinien je nach Faltrichtung unterschiedlich vorbereiten.
In der dargestellten Ausführungsform sind die Falzlinien 27, 31, 34, 39 und 42 durch
bereichsweise Einschnitte derart präpariert, dass ein Knicken entlang der Falzlinie
zu einer eindeutigen und irreversiblen Faltung führt, d.h., dass ein Umbiegen um 90°
an der Falzlinie erheblich weniger Materialspannungen hervorruft verglichen mit einer
Falzlinie ohne bereichsweise Einschnitte. Die derartige Präparation der Falzlinien
als Rill-/Schnittkombination ist auch deshalb notwendig, weil bei Auffaltung der Faltschachtel
aus dem vorkonfektionierten Zustand der Befüllung mit einem Produkt deutlich definierte,
wenn möglich rechte Winkel entstehen müssen, wobei es darauf ankommt, dass die Form
der Innenkammer nach der Auffaltung einigermaßen konstant ist. Auch die Aufrichtekraft
ist bei derartig präparierten Falzlinien verringert, wodurch das Auffalten bzw. Aufrichten
der Faltschachtel einfacher wird.
[0024] Zunächst wird das Rückwandelement 43 an der Falzlinie 42 auf das zweite Seitenwandelement
41 aufgefaltet, und zwar wie erwähnt derart, dass bei kompletter Umfaltung die Außenflächen
der Faltschachtel aufeinander zu liegen kämen, d.h. Faltung "nach außen". Anschließend
wird die Haltelasche 45 an ihrem freien Ende entlang der Falzlinie 51 auf die Innenseite
des Faltschachtelzuschnitts gefaltet, und anschließend an der Falzlinie 49 auf die
Außenseite des Zuschnitts, in beiden Fällen um etwa 90°. Anschließend wird das zweite
Seitenwandelement 41 an der Falzlinie 39 auf das Vorderwandelement 35 aufgefaltet,
anschließend wird auf die Außenfläche des freien Endes der Haltelasche 45 Klebstoff
aufgetragen und das freie Ende der Haltelasche 45 mit dem entsprechenden Abschnitt
des Vorderwandelements 35 verklebt. Nach Auffaltung auf die Außenfläche des Zuschnitts
an den Falzlinien 34 und 31 und nach Auftragen von Klebstoff auf die nun nach außen
weisende Fläche des Rückwandelements 43 wird dieses mit dem Rückwandelement 29 verklebt,
so dass ein im Wesentlichen quaderförmiger Hohlraum, die hohle Innenkammer 5, entsteht.
[0025] Anschließend kann nun der äußere Verpackungskörper 3 so vorbereitet werden, dass
ein Zusammenfügen der beiden Hauptkomponenten der erfindungsgemäßen Faltschachtel
erfolgen kann. Dazu wird zunächst die Lasche 21 an den Falzlinien 20 und 22 auf die
Innenfläche des Faltschachtelzuschnitts gebogen, danach das freie Ende 23 an der Falzlinie
24 auf die Außenseite des Faltschachtelzuschnitts. Daraufhin wird das freie Ende 23
mit seiner Innenseite auf die Fläche der Seitenwand 11 geklebt, und zwar derart, dass
nach Klebung der Abstand zwischen der Falzlinie 24 und der Falzlinie 18 im Wesentlichen
dem Abstand zwischen den Falzlinien 20 und 22 entspricht. Die Einhaltung dieser Maße
ist deshalb wichtig, weil bei parallelogrammartiger Auffaltung der Lasche 21 ein Hohlkörper
entstehen soll, der bei geschlossener Faltschachtel mit der Innenkammer 3 derart zusammenwirkt,
dass ein im Inneren der Innenkammer 3 befindliches Produkt an dem an der Lasche 21
gebildeten Hohlraum gehalten werden kann.
[0026] Anschließend kann die Seitenwand 11 auf die Vorderwand 7 gefaltet werden, und zwar
wie bei einer herkömmlichen Faltschachtel üblich auf die Innenseite des äußeren Verpackungskörpers
3. Nach dieser Faltung "nach innen" kann auch die Vorderwand 7 auf die weitere Seitenwand
11 gefaltet werden und danach auch entsprechend die weitere Seitenwand 11 auf die
Rückwand 9. Nach Faltung der Rückwand 9 entlang der Falzlinie 26 auf die Klebelasche
25 und nach Auftragen von Klebstoff auf die Außenseite der Klebelasche 25 sowie auf
die bezüglich der Innenkammer 5 nach außen zeigenden Flächen des Vorderwandelements
35 der Innenkammer 5 kann nun die Verklebung der Innenkammer 5 mit dem äußeren Verpackungskörper
3 stattfinden. Dabei wird die Klebelasche 25 mit der Innenseite der Seitenwand 11
an deren freier Längsseite verklebt, und ebenso die nach außen gerichteten Flächen
des Vorderwandelements 35 mit der nach innen gerichteten Fläche der Vorderwand 7.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel kommen so die erste Ausnehmung 37 und die zweite
Ausnehmung 8 direkt aneinander bzw. übereinander zu liegen.
[0027] Der nun vorliegende Zustand stellt den so genannten vorkonfektionierten Zustand der
erfindungsgemäßen Faltschachtel dar, d.h. in diesem Zustand wird die Faltschachtel
flach gedrückt, wobei ihre Enden offen sind. Sie kann nun von dem Faltschachtelhersteller
zu dem Kunden gebracht werden, wo sie aufgefaltet, mit einem oder mehreren Produkt
gefüllt und verschlossen wird.
[0028] Beim einfachen Auffalten der vorkonfektionierten Faltschachtel der vorliegenden Erfindung
erkennt man, wenn man vom Boden oder vom Deckel her in die Faltschachtel hineinschaut,
dass im Innenraum der Innenkammer ein Haltesteg ausgebildet ist, der bei entsprechender
Größe des Produktes dieses in der Innenkammer halten kann. Eine ähnliche Funktion
übernimmt auf der Deckelseite die Lasche 21, die parallelogrammartig nach innen auf
das obere offene Ende der Innenkammer 5 gefaltet werden kann. Damit kann ein längliches,
sich in der Innenkammer 5 befindliches Produkt nicht mehr herausfallen, vorausgesetzt
die Querschnitte an den Endpunkten der Innenkammer 5 sind in geeigneter Weise bemessen.
Das weitere Schließen der Faltschachtel erfolgt nach bekanntem Muster durch Auffalten
der Deckel- bzw. Bodenelemente 13, 15 und durch entsprechendes Verschließen mittels
Einstecken der Einstecklaschen 17 in die dafür vorgesehenen Schlitze.
[0029] Der Fachmann wird erkennen, dass die Variabilität der vorliegenden Erfindung bezüglich
der Innenkammer 5 darin besteht, dass durch die Breite der Klebelasche 25 und die
frei wählbare Verklebung genau einer Außenfläche der Innenkammer 5, also entweder
des Vorderwandelements 35 (wie im dargestellten Ausführungsbeispiel) oder der Seitenwandelemente
33 oder 41, mit den entsprechend gegenüber liegenden Innenflächen des äußeren Verpackungskörpers
3 die Innenkammer 5 weitgehend beliebig im Innenraum des äußeren Verpackungskörpers
3 angeordnet werden kann. Dabei ist stets eine korrekte Faltung der Innenkammer 5
im vorkonfektionierten Zustand möglich. Die bei bekannten Faltschachteln notwendigen
Mindestabstände aufgrund von Verklebung können dabei außer Acht gelassen werden.
[0030] Mit dem erfindungsgemäßen Gegenstand wurde eine Faltschachtel mit einer Innenkammer
bereitgestellt, wobei die Innenkammer variabel innerhalb des gesamten Innenvolumens
des äußeren Verpackungskörpers ohne Mindestabstände angeordnet werden kann, bei der
nur ein Mindestmaß an Klebefläche erforderlich ist und bei der ein in der Innenkammer
befindliches Produkt sicher aufbewahrt und gehalten ist.
1. Faltschachtel zur Aufbewahrung und zur Präsentation von Produkten umfassend
einen äußeren Verpackungskörper (3) mit einer Vorderwand (7), einer Rückwand (9),
mindestens zwei Seitenwänden (11), einem Deckelelement (13) und einem Bodenelement
(15) und
eine im Inneren des äußeren Verpackungskörpers (3) angeordnete hohle Innenkammer (5)
mit viereckigem Querschnitt, die von einem Vorderwandelement (35), einem Rückwandelement
(29, 43) und zwei Seitenwandelementen (33, 41) gebildet ist und in der ein Produkt
im geschlossenen Zustand der Faltschachtel sicher gehalten ist,
wobei die Faltschachtel aus einem einstückigen Zuschnitt (1) gebildet ist und der
äußere Verpackungskörper (3) und die Innenkammer (5) miteinander verklebt sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Breite der Innenkammer (5) kleiner ist als die Breite des äußeren Verpackungskörpers
(3) derart, dass zwischen mindestens einer Seitenwand (11) im Innern des äußeren Verpackungskörpers
(3) und mindestens einem Seitenwandelement (33, 41) der Innenkammer ein Leerraum ausgebildet
ist,
und dass genau eine der Außenflächen des Vorderwandelements (35) und der Seitenwandelemente
(33, 41) der Innenkammer (5) zumindest teilweise mit genau einer der Innenflächen
des äußeren Verpackungskörpers (3) verklebt ist.
2. Faltschachtel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der äußere Verpackungskörper (3) einen viereckigen oder polygonalen Querschnitt aufweist.
3. Faltschachtel gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Rückwandelement (43) der Innenkammer (5) eine Haltelasche (45) ausgebildet
ist, die derart mit dem Vorderwandelement (35) verklebbar ist, dass sich im aufgefalteten
Zustand ein durch die Innenkammer (5) verlaufender Haltesteg ausbildet.
4. Faltschachtel gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorderwandelement (35) der Innenkammer (5) eine erste Ausnehmung (37) aufweist.
5. Faltschachtel gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das die Vorderwand (7) des äußeren Verpackungskörpers (3) eine zweite Ausnehmung
(8) aufweist.
6. Faltschachtel gemäß Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite Ausnehmung (37, 8) im aufgefalteten Zustand zumindest teilweise
übereinander liegen.
7. Faltschachtel gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an mindestens einer Seitenwand (11) des äußeren Verpackungskörpers (3) eine Lasche
(21) ausgebildet ist, die drei parallele Falzlinien (20, 22, 24) aufweist, wobei die
Lasche (21) im aufgefalteten Zustand der Faltschachtel derart gefaltet ist, dass das
freie Ende (23) der Lasche (21) zumindest teilweise mit der Innenseite der Seitenwand
(11) verklebt ist und dadurch ein quaderförmiger Hohlraum gebildet ist, der mit der Innenkammer (5) derart zusammenwirkt,
dass ein in der Innenkammer (5) befindliches Produkt darin gehalten ist.
8. Faltschachtel gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Leerraum zwischen einer Seitenwand (11) des äußeren Verpackungskörpers (3) und
einer Seitenwandfläche (33, 41) der Innenkammer (5) weniger als 8 mm beträgt.