[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren, eine Vorrichtung und ein Klebeband zum Spleißen
von Etikettenbändern nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, 7 bzw. 14, sowie ein spleißbares
Etikettenband.
[0002] Der Wechsel von Etikettenbändern in Etikettiermaschinen erfolgt in der Regel fließend.
Das heißt, ein nachlaufendes Etikettenband wird während der Förderung eines vorlaufenden
Etikettenband an diesem durch Spleißen befestigt, ohne die Etikettiermaschine sichtbar
abzubremsen oder abzuschalten.
[0003] Aus der
WO 2007/009585 A ist es hierzu bekannt, ein vorlaufendes Etikettenband und ein nachlaufendes Etikettenband
zwischen zwei Spleißbacken zusammenzudrücken, wobei zwischen den Etikettenbändern
ein beidseitig klebender Klebstreifen vorgesehen ist. Durch das Zusammendrücken der
Etikettenbänder gegen den Klebstreifen wird eine Spleißverbindung hergestellt, wobei
das Verfahren durch Mitführen der Spleißbacken mit dem vorlaufenden Etikettenband
bei laufender Etikettiermaschine durchgeführt werden kann. Um das nachlaufende Etikettenband
für das Spleißen in einer Warteposition bereitstellen zu können, wird dieses an dem
zugehörigen Spleißbacken durch Anlegen eines Unterdrucks fixiert. Dieser Unterdruck
muss nach Positionieren des nachlaufenden Etikettenbands auf den Spleißbacken bis
zum Durchführen des eigentlichen Spleißvorgangs aufrechterhalten werden. Dafür ist
ein unerwünscht hoher Energieaufwand nötig.
[0004] Es ist somit Aufgabe der Erfindung, ein alternatives Verfahren bzw. eine entsprechende
Vorrichtung zum Spleißen von Etikettenbändern bereitzustellen, bei dem das nachlaufende
Etikettenband auch ohne das Anlegen eines Vakuums an einem Spleißbacken in einer Warteposition
bereitgestellt werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Verfahren, bei dem ein nachlaufendes Etikettenband
insbesondere in einer Bereitstellungsposition durch Einwirken eines Magnetfelds gehalten
wird. Mit dem Magnetfeld kann ein zumindest abschnittsweise magnetisches Etikettenband
auch ohne das Anlegen eines Vakuums mit einer dosierten Haltekraft an einem Spleißbacken
angeheftet werden.
[0006] Vorzugsweise wird das Magnetfeld von einem Permanentmagnet erzeugt. Das nachlaufende
Etikettenband kann dadurch auch ohne eine kontinuierliche Energiezufuhr in einer Bereitstellungsposition
gehalten werden.
[0007] Vorzugsweise wird mit dem Magnetfeld eine Haltekraft erzeugt, die in einer Förderrichtung
des vorlaufenden Etikettenbands geringer ist als die Scherfestigkeit der Spleißverbindung.
Dadurch lösen sich die beim Spleißen verbundenen Etikettenbänder von der magnetischen
Halterung ab, ohne dass das Magnetfeld in seiner Intensität abgeschwächt oder ausgeschaltet
werden müsste.
[0008] Bei einer besonders günstigen Ausführungsform wird die Lage des nachlaufenden Etikettenbands
in der Bereitstellungsposition bezüglich des vorlaufenden Etikettenbands überprüft.
Dadurch kann ein seitlich im Wesentlich vollständig überlappender Übergang von dem
vorlaufenden zu dem nachlaufenden Etikettenband sichergestellt werden.
[0009] Vorzugsweise wird das vorlaufende Etikettenband beim Herstellen der Spleißverbindung
gefördert. Dadurch kann der Etikettenwechsel bei einer laufenden Etikettiermaschine
erfolgen.
[0010] Vorzugsweise ist die Spleißverbindung eine Klebeverbindung. Eine solche Verbindung
ist besonders einfach herzustellen und zuverlässig.
[0011] Die technische Aufgabe wird ferner gelöst mit einer Vorrichtung, bei der die Halte-
und Anpressvorrichtung für das nachlaufende Etikettenband mindestens einen Magnet
zum Halten des nachlaufenden Etikettenbands umfasst. Mit dem Magnet kann das nachlaufende
Etikettenband auch ohne das Anlegen eines Vakuums mit einer dosierten Haltekraft an
der Halte- und Anpressvorrichtung befestigt werden.
[0012] Bei einer besonders günstigen Ausführungsform ist ein Abstand zwischen dem Magnet
und dem nachlaufenden Etikettenband in einer Bereitstellungs- bzw. Warteposition der
Halte- und Anpressvorrichtung geringer als in einer Anpress- bzw. Spleißposition.
Dadurch wird die magnetische Haltekraft beim Spleißen automatisch reduziert, so dass
das nachlaufende Etikettenband zum Einen mit ausreichender Haltekraft sicher in der
Bereitstellungsposition gehalten werden kann und sich zum Anderen die Spleißverbindung
beim Zurückfahren der Halte- und Anpressvorrichtung nicht wieder löst.
[0013] Vorzugsweise sind die Halte- und Anpressvorrichtung und die Anpressvorrichtung einander
gegenüberliegend in einer Förderrichtung des vorlaufenden Etikettenbands bewegbar.
Dadurch können die Etikettenbänder auch während der Etikettenförderung in einer zueinander
im Wesentlichen konstanten, gegenüberliegenden Ausrichtung gegeneinander gedrückt
werden.
[0014] Eine besonders günstige Ausführungsform umfasst ferner mindestens einen Sensor zum
Erfassen der Lage der Halte- und Anpressvorrichtung und der Anpressvorrichtung zueinander,
insbesondere in einer zum vorlaufenden Etikettenband parallelen Ebene. Dadurch kann
die Ausrichtung des nachlaufenden Etikettenbands bezüglich des vorlaufenden Etikettenbands
vor dem Spleißvorgang überprüft werden und so eine fehlerhafte Verbindung zwischen
den Etikettenbändern vermieden werden.
[0015] Vorzugsweise ist das Magnetfeld des Magneten so ausgerichtet, dass es das nachlaufende
Etikettenband auf der Halte- und Anpressvorrichtung zentriert. Dadurch kann die Ausrichtung
des nachlaufenden Etikettenbands bezüglich des vorlaufenden Etikettenbands vereinfacht
werden, bzw. eine Kontrolle der Ausrichtung der beiden Etikettenbänder zueinander
ist nicht zwingend erforderlich.
[0016] Die Aufgabe wird ferner gelöst mit einem spleißbaren Etikettenband, bei dem ein magnetischer
Endabschnitt vorgesehen ist, an dem das Etikettenband durch Einwirken eines Magnetfelds
gehalten werden kann, um das Etikettenband zum Spleißen mit einem zweiten, vorlaufenden
Etikettenband bereitzustellen. Dadurch kann das Etikettenband in einer Bereitstellungsposition
gehalten werden, ohne ein Vakuum an das Etikettenband bzw. die Halterung des Etikettenbands
anlegen zu müssen.
[0017] Die Aufgabe wird ferner gelöst mit einem Klebeband zum Spleißen von Etikettenbändern,
bei dem eine magnetische Schicht zum Anheften des nachlaufenden Etikettenbands an
einer magnetischen Halte- und Anpressvorrichtung vorgesehen ist. Mit einer solchen
Schicht kann das nachlaufende Etikettenband auch ohne das Anlegen eines Vakuums an
der Halte- und Anpressvorrichtung angehaftet werden.
[0018] Vorzugsweise umfasst die magnetische Schicht mindestens ein Metallband, mindestens
einen Metalldraht und/oder ein Metallgeflecht. Dadurch lässt sich das Klebeband kostengünstig
herstellen und vielseitig an verschiedene Anforderungen während des Spleißvorgangs
anpassen.
[0019] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in dem Zeichnungen dargestellt.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Ausführungsform in einer Bereitstellungsposition
eines nachlaufenden Etikettenbands;
- Figur 2
- eine schematische Draufsicht auf die Anordnung aus Figur 1 in einer Position während
des Spleißens des nachlaufenden und eines vorlaufenden Etiket- tenbands;
- Figur 3
- eine schematische Draufsicht auf die Anordnung aus Figur 1 und 2 in einem Zustand
unmittelbar nach dem Spleißen der Etikettenbänder;
- Figur 4
- eine schematische Schrägansicht eines magnetischen Spleißbackens zum Halten und Anpressen
eines magnetischen Etikettenbands;
- Figur 5a - 5f
- Varianten eines magnetischen Klebebands zum Halten und Spleißen eines nachlaufenden
Klebebands im Querschnitt.
[0020] Wie die Figuren 1 bis 3 erkennen lassen, umfasst eine erfindungsgemäße Vorrichtung
1 zum Spleißen eines vorlaufenden Etikettenbands 2 mit einem nachlaufenden Etikettenband
3 eine Förder- bzw. Transportvorrichtung 4, die das vorlaufende Etikettenband 2 zwischen
zwei Spleißbacken 5, 6 in einer Förderrichtung F hindurchtransportiert. Der in Förderrichtung
F rechte Spleißbacken 5 ist dem vorlaufenden Etikettenband 2 zugewandt und hat beim
Spleißen die Funktion einer Anpressvorrichtung. Der in Transportrichtung F linke Spleißbacken
6 hält das nachlaufende Etikettenband 3 zunächst in einer Bereitstellungsposition
B und hat beim Spleißen die Funktion einer Halte- und Anpressvorrichtung.
[0021] Die Spleißbacken 5, 6, sind im Wesentlichen orthogonal zum vorlaufenden Etikettenband
2 ausgerichtet und umfassen auf ihren den Etikettenbändern 2, 3 zugewanden Seiten
5a, 6a jeweils mindestens einen Magnet 7. Dieser kann beispielsweise ein segmentierter
Permanentmagnet sein, wie in Figur 4 angedeutet, oder ein blockförmiger Permanentmagnet.
Auch ein Elektromagnet ist denkbar. Allerdings hat ein Permanentmagnet den Vorteil,
dass er keine Energiezufuhr zum Erzeugen einer Haltekraft benötigt.
[0022] Auf dem nachlaufenden Etikettenband 3 ist ein magnetisches Klebeband 8 vorgesehen,
das von dem Magnet 7 des Spleißbackens 6 angezogen wird, sodass das nachlaufende Etikettenband
3 auf dem Spleißbacken 6 in der Bereitstellungsposition B angeheftet ist, wie in Figur
1 gezeigt.
[0023] Dabei könnte der Magnet 7 bzw. mehrere Magnete 7 derart auf dem Spleißbacken 6 bzw.
5 angeordnet werden, dass das magnetische Feld auf das Klebeband 8 bzw. das nachlaufende
Etikettenband 3 eine zentrierende Wirkung ausübt, insbesondere in seitlicher Richtung
entlang der nachfolgend beschriebenen Achse y. Damit könnte eine im Wesentlichen vollständige
seitliche Überlappung der Etikettenbänder 2, 3 automatisch bzw. mit nur geringem Korrekturbedarf
verwirklicht werden.
[0024] Die Spleißbacken 5, 6 sind im Wesentlichen einander gegenüberliegend angeordnet und
können ausgehend von der in Figur 1 gezeigten Bereitstellungs- bzw. Warteposition
B entlang einer zur Förderrichtung F senkrechten Achse z aufeinander zu bewegt werden.
[0025] Wie aus einem Vergleich der Figuren 1 und 2 hervorgeht, sind die Spleißbacken 5,
6 entlang der Achse z relativ zu den Magneten 7 beweglich, wobei die Magneten 7 vorzugsweise
bezüglich der Achse z feststehend sind, während die Spleißbacken 5, 6 aus der Bereitstellungsposition
B in eine Anpress- bzw. Spleißposition A aufeinander zu bewegt werden können.
[0026] Wie in Figur 2 gezeigt ist, drücken die Spleißbacken 5, 6 das vorlaufende Etikettenband
2 und das nachlaufende Etikettenband 3 beim Spleißen gegen das zwischen diesen vorgesehene
Klebeband 8, sodass eine feste Spleißverbindung S zwischen den Etikettenbändern 2,
3 entsteht und bei fortlaufendem Transport des vorlaufenden Etikettenbands 2 das nachlaufende
Etikettenband 3 von diesem mitgezogen wird. Hierbei ist die Festigkeit der Spleißverbindung
S zwischen den Etikettenbändern 2, 3 und dem Klebeband 8 stärker als die auf das Klebeband
8 wirkenden Haltekräfte der Magnete 7, insbesondere in der Anpressposition A. Dadurch
können die Spleißbacken 5, 6 bzw. beide Magnete 7 auch ohne Verringerung deren Feldstärke
von der Spleißverbindung S abgezogen werden, ohne diese wieder zu lösen, wie in Figur
3 in einer Position nach erfolgtem Spleißen angedeutet.
[0027] Wie Figur 1 ferner zeigt, können die Spleißbacken 5, 6 mit den Magneten 7 entlang
einer Achse x parallel zu dem Etikettenband 2 verschoben werden. Insbesondere können
die Spleißbacken in der Förderrichtung F mit derselben Geschwindigkeit verschoben
werden, mit der das vorlaufende Etikettenband 2 durch die Vorrichtung 1 läuft. Dadurch
können die Spleißbacken 5 und 6, die Magnete 7 und das vorlaufende Etikettenband 2
während des Spleißens in einer in der Förderrichtung F im Wesentlichen konstanten
Relativposition geführt werden. Dadurch kann auch insbesondere vermieden werden, dass
sich das vorlaufende Etikettenband 2 und das Klebeband 8 bzw. das nachlaufende Etikettenband
3 während des Spleißens relativ zueinander bewegen, wodurch eine genauere und festere
Spleißverbindung S zwischen den Etikettenbändern 2 und 3 hergestellt werden kann.
[0028] Es ist jedoch nicht zwingend erforderlich die Spleißbacken 5, 6 mit dem vorlaufenden
Etikettenband 2 mitzuführen. Beispielsweise könnten die Spleißbacken 5, 6 nur für
eine entsprechend kurze Anpressphase zusammengeführt werden oder die Geschwindigkeit
des vorlaufenden Etikettenbands 2 reduziert werden bzw. dieses während des Spleißens
angehalten werden
[0029] Vorgesehen sind ferner Sensoren 9, mit denen die Position des vorlaufenden und/oder
nachlaufenden Etikettenbands 2, 3 überprüft werden kann. Angedeutet sind ferner Schneidevorrichtungen
10 zum Abschneiden des jeweils vorlaufenden Etikettenbands 2, wodurch ein hinterer
Bereich 2a des vorlaufenden Etikettenbands 2 hergestellt wird, an dem der Anfang 3a
des nachlaufenden Etikettenbands 3 mit Hilfe des Klebebands 8 befestigt wird.
[0030] In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass die Vorrichtung 1 vorzugsweise
bezüglich der Förderrichtung F achsensymmetrisch aufgebaut ist, so dass das nachlaufende
Etikettenband 3 abwechselnd von dem linken Spleißbacken 6 und dem rechten Spleißbacken
5 in der Bereitstellungsposition B gehalten wird. Entsprechend sind zwei Schneidevorrichtungen
10 vorgesehen, da das vorlaufende Etikettenband 2 dann abwechselnd über die in Transportrichtung
F gesehen rechte bzw. linke Seite zugeführt wird.
[0031] Wie Figur 4 ferner andeutet, können die Spleißbacken 5, 6 mit Hilfe von jeweils zugeordneten
Antriebseinheiten 11, 12 nicht nur entlang der Achsen x und z bewegt werden, sondern
auch entlang einer auf die Achsen x und z senkrecht stehenden dritten Achse y. In
Kombination ermöglichen die Achsen x und y eine Justage der Spleißbacken 5, 6 in einer
zum Etikettenband 2 bzw. 3 parallelen Ebene. Dadurch können die Spleißbacken 5, 6
mit den Magneten 7 nicht nur gemeinsam in der Transportrichtung F während des Spleißens
bewegt werden, sondern auch entlang der Achsen x und y während der Bereitstellung
bzw. in der Wartephase zueinander ausgerichtet werden. Dadurch kann insbesondere das
nachlaufende Etikettenband 3 entlang der Achse y in eine mit dem vorlaufenden Etikettenband
2 übereinstimmende Bereitstellungsposition B gebracht werden.
[0032] Die Magnete 7 können auf den Antriebseinheiten 11, 12 in einem im Wesentlichen konstanten
Abstand zueinander angeordnet sein, wie in Figur 1 bis 3 angedeutet, oder getrennt
von den Spleißbacken 5, 6 entlang der Achse z beweglich sein. Sie könnten auch fest
mit den Spleißbacken 5, 6 verbunden sein. Vorteilhaft ist jedoch eine Anordnung, bei
der der Abstand 13 zwischen dem das nachlaufende Etikettenband 3 haltenden Magnet
7 und dem nachlaufenden Etikettenband 3 in der Bereitstellungsposition B geringer
ist als in der Anpress- bzw. Spleißposition A, insbesondere bewirkt durch ein Zusammenfahren
der Spleißbacken 5, 6. Dadurch wird die magnetische Haltekraft beim Spleißen automatisch
reduziert, so dass das nachlaufende Etikettenband 3 zum Einen mit ausreichender Haltekraft
sicher in der Bereitstellungsposition B am Spleißbacken 6 angeheftet werden kann und
sich zum Anderen die Spleißverbindung S beim Zurückfahren der Spleißbacken 5, 6 nicht
wieder löst.
[0033] Die Sensoren 9 sind vorzugsweise optische Sensoren. Diese sind mit einer (nicht dargestellten)
Auswerteeinheit verbunden, die beispielsweise einzelne, auf den Etikettenbändern 2,
3 vorgesehen Etiketten, vorzugsweise Etiketten von der Rolle oder auch Selbstklebeetiketten,
und/oder eine auf dem vorlaufenden Etikettenband 2 vorgesehene Markierung zum Einleiten
des Spleißvorgangs erkennen kann. Somit könnte mit einem der Sensoren 9 das Ende 2a
des vorlaufenden Etikettenbands 2 erkannt werden, so dass ein möglichst nahtloser
Übergang von dem Ende 2a des vorlaufenden Etikettenbands 2 zum Anfang 3a des nachlaufenden
Etikettenbands 3 hergestellt wird. Es wäre aber auch möglich, die Position des Endes
2a durch den Zeitpunkt des Abtrennens von der Vorratsrolle bzw. dem restlichen Etikettenband
2b und der Fördergeschwindigkeit des vorlaufenden Etikettenbands 2 abzuleiten.
[0034] Die Antriebsvorrichtungen 11, 12 können aus einer beliebigen Kombination einachsiger
und/oder mehrachsiger Antriebseinheiten, vorzugsweise pneumatisch betriebener Einheiten
bestehen. Zur Verbindung der Antriebseinheiten 11, 12 mit den Magneten 7 bzw. den
Spleißbacken 5 ,6 sind (nicht dargestellte) Halteelemente vorgesehen, wie z. B. Leisten.
[0035] Die den Etiketten 2, 3 zugewandten Oberflächen 5a, 6a der Spleißbacken 5, 6 können
elastisch ausgeführt und/oder mit einer Gleitschicht beschichtet sein, beispielsweise
mit PTFE oder einem vergleichbaren Kunststoff, um den Kontakt zwischen den Spleißbacken
5, 6 und den Etiketten 2, 3 während des Spleißens zu optimieren. Die Magnete 7 müssen
nicht, wie gezeigt, bündig mit den Oberflächen 5a, 6a abschließen, sondern können
je nach Beschaffenheit der Etikettenbänder 2, 3 bzw. des Klebebands 8 überstehen oder
in Form einer Ausnehmung nach innen versetzt sein.
[0036] Die Figuren 5a bis 5f zeigen verschiedene Varianten eines erfindungsgemäßen Klebebands
8 im Querschnitt, wobei in den Figuren 5a bis 5c Varianten der Anordnung einzelner
funktioneller Schichten 8a bis 8f und in den Figuren 5d bis 5f unterschiedliche Varianten
einer magnetischen Schicht 8a zum Anheften des Klebebands 8 dargestellt sind. Diese
Varianten sind beliebig miteinander kombinierbar.
[0037] Wie Figuren 5a bis 5c zu entnehmen ist, umfasst das erfindungsgemäße Klebeband 8
zumindest eine Trägerschicht 8b und zu beiden, sich gegenüber liegenden Seiten der
Trägerschicht 8b je eine Klebeschicht 8c und 8d. Die magnetische Schicht 8d kann beispielsweise
aus mindestens einem Metallband (Fig. 5a bis 5c), einem Metalldraht (Fig. 5d), mehreren
Metalldrähten (Fig. 5e) oder einem Drahtgeflecht (Fig. 5f) bestehen. Auch dünne, aufgedampfte
Schichten wären möglich.
[0038] Den Varianten in den Figuren 5a bis 5f gemeinsam ist, dass auf der Trägerschicht
8b eine bei der Anwendung dem vorlaufenden Etikettenband 2 zugewandte Klebeschicht
8c vorgesehen ist. Dagegen kann die magnetische Schicht 8a sowohl auf der bei der
Anwendung dem nachlaufenden Etikettenband 3 zugewandten Klebeschicht 8d aufgebracht
oder in diese eingearbeitet sein. Ebenso denkbar ist, wie in Figur 5c dargestellt,
eine weitere Trägerschicht 8e sowie eine weitere Klebeschicht 8f, in der die magnetische
Schicht 8a eingebettet ist.
[0039] Nicht dargestellt sind Schutzfolien für das Klebeband 8, die beispielsweise zur Lagerung
des Klebebands 8 bzw. zu dessen einfacherer Handhabung beim Aufbringen auf dem nachlaufenden
Etikettenband 3 und zum einfacheren Einfädeln in die Vorrichtung 1 hilfreich sind
und bei Gebrauch abgezogen werden. Entscheidend für die in Figur 5a bis 5f dargestellten
Varianten ist, dass die Klebeschichten 8c, 8d und gegebenenfalls 8f eine mechanisch
stabile Verbindung zwischen den Etikettenbändern 2, 3 herstellen, sodass sowohl die
Scherfestigkeit der Spleißverbindung S in der Förderrichtung F bzw. parallel zu den
Etikettenbändern 2, 3 als auch die Zugfestigkeit entlang der darauf senkrecht stehenden
Achse z größer ist als die magnetische Haftwirkung zwischen den Magneten 7 und der
magnetischen Schicht 8a.
[0040] Alternativ könnte die Magnetschicht 8a auch direkt in den Anfangsbereich 3a des nachlaufenden
Etikettenbands 3 eingearbeitet sein. Dies gilt ebenso für die Klebeschicht 8c, mit
der die Spleißverbindung S mit dem vorlaufenden Etikettenband 2 hergestellt wird.
Dies hätte den Vorteil, dass die Lage der Spleißverbindung S bezüglich des Anfangsbereichs
3a bereits bei der Herstellung des Etikettenbands 3 standardisiert und mit hoher Genauigkeit
vorgegeben werden könnte. Ebenso denkbar ist, dass das Etikettenmaterial selbst magnetisch
ist bzw. eine magnetische Beschichtung enthält.
[0041] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann wie folgt gearbeitet werden:
[0042] Das vorlaufende Etikettenband 2, das vorzugsweise mit Etiketten von der Rolle oder
auch mit Selbstklebeetiketten bestückt ist, wird kontinuierlich durch die Vorrichtung
1 in der Transportrichtung F gefördert. Das Etikettenband 2 wird dabei von einer (nicht
dargestellten) Vorratsrolle abgerollt. Um einem Abreißen der Etikettenversorgung bei
einem nahenden Ende der Etikettenrolle vorzubeugen, wird das nachlaufende Etikettenband
3 mit einem magnetischen Klebeband 8 bestückt. Das magnetische Klebeband 8 ist dabei
vorzugsweise am Anfang 3a des Etikettenbands 3 angeordnet und anfangs mit einer abdeckenden
Schutzfolie versehen, um das Etikettenband 3 in die Vorrichtung 1 einzufädeln. Das
Etikettenband 3 wird auf dem Spleißbacken 6 durch magnetische Anziehungskraft angeheftet,
die Schutzfolie abgezogen und der Spleißbacken 6 vorzugsweise in eine Bereitstellungsposition
B gefahren. Der Spleißbacken 5 wird in eine dem Spleißbacken 6 im Wesentlichen gegenüberliegende
Position gefahren. Die Position des nachlaufenden Etikettenbands 3 wird mit dem Positionssender
9 kontrolliert und bei Bedarf bezüglich der Achsen x und y korrigiert. Ferner werden
die Spleißbacken 5, 6 entlang der Achse z noch auf einen geeigneten Abstand zueinander
gefahren.
[0043] Wird (durch eine nicht näher beschriebene Vorrichtung) festgestellt, dass das Ende
der Vorratsrolle erreicht ist, wird das Ende 2a des vorlaufenden Etikettenbands 2
durch die Schneidevorrichtung 10 vom Rest 2b des auf der Vorratsrolle befindlichen
Etikettenbands 2 abgetrennt. Erreicht das Ende 2a des vorlaufenden Etikettenbands
2 eine geeignete Position zwischen den Spleißbacken 5, 6 werden diese durch die Antriebsvorrichtung
11, 12 mit dem Etikettenband 2 mitbewegt und jeweils entlang der Achse z bis in eine
Anpress- bzw. Spleißposition A auf einander zu bewegt, so dass die Etikettenbänder
2, 3 aneinander gepresst werden und das zwischen den Etikettenbändern 2, 3 eingeschlossene
Klebeband 8 eine feste Spleißverbindung zwischen den Etikettenbändern 2, 3 herstellt.
Hierbei bleibt der Abstand zwischen den Magneten 7 der Spleißbacken 5, 6 vorzugsweise
konstant, so dass die Haltekraft beim Zusammenfahren der Spleißbacken 5, 6 kontinuierlich
abnimmt.
[0044] Zum Ende des Spleißvorgangs fahren die Spleißbacken 5, 6 mit Hilfe der Antriebseinheit
11, 12 wieder auseinander. Das Ende 2a des vorlaufenden Etikettenbands 2 zieht nun
das nachlaufende Etikettenband 3 mit und spult dieses von seiner Vorratsrolle (nicht
gezeigt) ab. Dadurch wird das Etikettenband 3 zum vorlaufenden Etikettenband und der
Vorgang kann wiederholt werden, wobei in diesem Fall ein neues nachlaufendes Etikettenband
an dem bezüglich der Transportrichtung F rechten Spleißbacken 5 in einer Bereitstellungsposition
B magnetisch angeheftet wird.
[0045] Mit dem beschriebenen Verfahren und der entsprechenden Vorrichtung lässt sich ein
nachlaufendes Etikettenband 3 zum Spleißen mit einem vorlaufenden Etikettenband 2
auf einfache Weise, mit reduziertem Energieaufwand und mit einer vereinfachten Konstruktionsweise
bereitstellen.
[0046] Außerdem lässt sich der Übergang zwischen den Etikettenbändern 2, 3 bzw. die Spleißverbindung
S mit dem Klebeband 8, falls eine Flasche mit dem Übergangsbereich der Etikettenbänder
2, 3 etikettiert wurde, anschließend mit einem Magnetsensor erkennen und die betroffene
Flasche aus dem Produktstrom gezielt ausleiten.
1. Verfahren zum Spleißen von Etikettenbändern (2, 3), mit folgenden Schritten:
a) Halten eines nachlaufenden Etikettenbands (3) in einer Bereitstellungsposition
(B); und
b) Zusammenführen des nachlaufenden Etikettenbands (3) und eines vorlaufenden Etikettenbands
(2), um eine Spleißverbindung (S) herzustellen,
dadurch gekennzeichnet, dass
das nachlaufende Etikettenband (3) insbesondere im Schritt a) durch Einwirken eines
Magnetfelds gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Magnetfeld von einem Permanentmagnet (7) erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Magnetfeld eine Haltekraft erzeugt wird, die in einer Förderrichtung (F)
des vorlaufenden Etikettenbands (2) geringer ist als die Scherfestigkeit der Spleißverbindung
(S).
4. Verfahren nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lage des nachlaufenden Etikettenbands (3) in der Bereitstellungsposition (B)
bezüglich des vorlaufenden Etikettenbands (2) überprüft wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das vorlaufende Etikettenband (2) beim Herstellen der Spleißverbindung (S) gefördert
wird.
6. Verfahren nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spleißverbindung (S) eine Klebeverbindung ist.
7. Vorrichtung zum Spleißen von Etikettenbändern (2, 3), mit
- einer Anpressvorrichtung (5) für ein vorlaufendes Etikettenband (2); und
- einer Halte- und Anpressvorrichtung (6) für ein nachlaufendes Etikettenband (3),
wobei die Anpressvorrichtung (2) und/oder die Halte- und Anpressvorrichtung (3) zum
Spleißen auf einander zu bewegbar sind ;
dadurch gekennzeichnet, dass
die Halte- und Anpressvorrichtung (6) mindestens einen Magnet (7) zum Halten des nachlaufenden
Etikettenbands (3) umfasst.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstand (13) zwischen dem Magnet (7) und dem nachlaufenden Etikettenband (3)
in einer Bereitstellungs- bzw. Warteposition (B) der Halte- und Anpressvorrichtung
(6) geringer ist als in einer Anpress- bzw. Spleißposition (A).
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Halte- und Anpressvorrichtung (6) und die Anpressvorrichtung (5) einander gegenüberliegend
in einer Förderrichtung (F) des vorlaufenden Etikettenbands (2) bewegbar sind.
10. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Lage der Halte- und Anpressvorrichtung (6) und der Anpressvorrichtung (5) zueinander
einstellbar ist, insbesondere in einer zum vorlaufenden Etikettenband (2) parallelen
Ebene.
11. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 7 bis 10, ferner gekennzeichnet durch mindestens einen Sensor (9) zum Erfassen der Lage der Halte- und Anpressvorrichtung
(6) und der Anpressvorrichtung (5) zueinander, insbesondere in einer zum vorlaufenden
Etikettenband (2) parallelen Ebene.
12. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Magnetfeld des Magneten (7) so ausgerichtet ist, dass es das nachlaufende Etikettenband
(3) auf der Halte- und Anpressvorrichtung (6) zentriert.
13. Etikettenband (3), gekennzeichnet durch einen magnetischen Endabschnitt (3a), an dem das Etikettenband (3) durch Einwirken eines Magnetfelds gehalten werden kann, um das Etikettenband (3) zum Spleißen
mit einem zweiten, vorlaufenden Etikettenband (2) bereitzustellen.
14. Klebeband (8) zum Spleißen von Etikettenbändern (2, 3), mit:
- einer Trägerschicht (8b)
- einer auf einer ersten Seite der Trägerschicht (8b) vorgesehen ersten Klebeschicht
(8d) zum Befestigen des Klebebands (8) auf einem nachlaufenden Etikettenband (3),
und
- einer auf einer zweiten, entgegen gesetzten Seite der Trägerschicht (8b) vorgesehenen
zweiten Klebeschicht (8c) zum Befestigen des Klebebands (8) und des nachlaufenden
Etikettenbands (3) auf einem vorlaufenden Etikettenband (2),
gekennzeichnet durch
eine magnetische Schicht (8a) zum Anheften des nachlaufenden Etikettenbands (3) an
einer magnetischen Halte- und Anpressvorrichtung (6).
15. Klebeband nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die magnetische Schicht (8a) mindestens ein Metallband, mindestens einen Metalldraht
und/oder ein Metallgeflecht umfasst.