[0001] Die Erfindung betrifft einen Schacht nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine
Platte nach Anspruch 12.
[0002] Derartige Schächte sind beispielsweise aus der
EP 1 591 712 B1 bekannt. Sie haben sich insbesondere aufgrund ihres modularen Aufbaus in der Praxis
gut bewährt. Derartige als Schachtgrundkörper dienende Rohre werden aus Kunststoff
hergestellt. Die Rohre werden bevorzugt als im Extrusionsverfahren hergestellte Verbundrohre
ausgebildet, die ein glattes zylindrisches Innenrohr und ein gewelltes Außenrohr aufweisen.
Alternativ können aber auch einwandige Wellrohre eingesetzt werden, die im Extrusionsverfahren
oder im Blasverfahren hergestellt sind. Die als Schachtgrundkörper dienenden Rohre
weisen zwischen den Anschlüssen und dem Boden einen Raum auf, in dem sich Sand und
dergleichen absetzt, der vom Abwasser mitgeführt wird. Unter Abwasser wird in diesem
Zusammenhang jede Form von Wasser verstanden, das zusätzliche Stoffe mit sich führt,
also Regenwasser, Haus-Abwasser und Dränage-Wasser. Dieser Sandfang ist insbesondere
beim Einsatz derartiger Schächte bei Infrastrukturprojekten, wie Straßenbau, Gleiskörperbau,
von Nachteil, da hierbei derartige Schächte primär für Inspektionen bzw. Kontrollen
eingesetzt werden. In diesem Zusammenhang werden in Schächte Fließ-Gerinne eingesetzt,
die die Anschlüsse miteinander verbinden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fließ-Gerinne für einen Schacht der
gattungsgemäßen Art zu schaffen, das bei Bedarf in einfacher Weise einsetzbar ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß beim Schacht der gattungsgemäßen Art durch die
Merkmale im Kennzeichnungsteil des Anspruchs 1 gelöst. Die steife aber biegsame Platte
wird von unten in das den Schacht bildende Rohr eingeschoben, wobei es in den quer
zu den Anschlüssen liegenden Bereichen hochgebogen wird und so eine die beiden Anschlüsse
verbindende Rinne formt, durch die Abwasser ungestört hindurchfließen kann, ohne dass
sich Feststoffe in dem Raum unterhalb der Anschlüsse absetzen können, sodass auch
Kontrollkameras durch den Schacht hindurchfahren können. Eine vollständige Anlage
des Umfangs-Randes der Platte im kreiszylindrischen Rohr des Schachtes wird durch
die elliptische Ausgestaltung nach Anspruch 2 ermöglicht. Die Platte ist nicht exakt
elliptisch, da sie gebogen wird.
[0005] Die Ausgestaltung nach den Ansprüchen 3 bis 5 ermöglicht eine einfache und zuverlässige
Fixierung der Platte in ihrer zu einem Fließ-Gerinne umgebogenen montierten Position.
[0006] Die Ansprüche 6 und 7 geben besonders vorteilhafte Dimensionierungen einer ein Fließ-Gerinne
bildenden Platte wieder.
[0007] Die Ansprüche 8 und 9 geben die an sich bekannten Grundformen des Schachtes wieder.
[0008] Die Ansprüche 10 und 11 geben das Material des Schachtes und der das Fließ-Gerinne
bildenden Platte wieder.
[0009] Anspruch 12 bezieht sich schließlich auf eine Platte, die als Fließ-Gerinne einsetzbar
ist.
[0010] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigt
- Figur 1
- einen erfindungsgemäßen Schacht in einer vertikalen Außen- ansicht,
- Figur 2
- den unteren Bereich des Schachtes in teilweise aufgebroche- ner Darstellung ohne eingesetztes
Fließ-Gerinne,
- Figur 3
- den Schacht in einer Darstellung gemäß Figur 2 mit einge- setztem Fließ-Gerinne,
- Figur 4
- den Schacht gemäß Figur 3 in teilweise aufgebrochener und gegenüber Figur 3 um 90°
um die Mittel-Längs-Achse ge- drehter Darstellung,
- Figur 5
- eine das Fließ-Gerinne bildende Platte in Draufsicht und
- Figur 6
- einen Ausschnitt aus Figur 3 in gegenüber Figur 3 stark ver- größerter Darstellung.
[0011] Wie sich aus Figur 1 ergibt, wird ein Schacht 1, der in der Regel als Kontroll- und
Spülschacht dient, aus einem als Schachtgrundkörper dienenden Rohr 2 und einem als
Verlängerung dienenden Rohr 3 gebildet. Bei beiden Rohren 2, 3 handelt es sich um
gewellte Verbund-Rohre, die aus einem glatten Innen-Rohr 4 und einem gewellten Außen-Rohr
5 gebildet sind. Alternativ können aber auch Wellrohre eingesetzt werden, die also
lediglich dem gewellten Außen-Rohr 5 in ihrer Form entsprechen. Das obere Rohr 3 weist
eine Muffe 6 auf, mittels derer die Verbindung zum unteren Rohr 2 hergestellt wird.
Die Herstellung dieser Rohre 2, 3 mit und ohne angeformter Muffe ist im Einzelnen
aus der
EP 0 563 575 B1 bekannt, worauf verwiesen wird. Das obere Rohr 3 ist mit einem abnehmbaren Deckel
7 verschlossen. Dieser abnehmbare Deckel 7 ruht auf einem das Rohr 3 an seinem oberen
Ende umschließenden Tragring 8, der bei im Boden eingegrabenem Schacht 1 auf einem
beispielsweise aus Beton bestehenden ringförmigen Auflager 9 aufliegt. Das untere
Rohr 2 ist an seiner Unterseite mit einem Boden 10 verschlossen.
[0012] Etwas oberhalb des Bodens 10 sind ebene Anschluss-Flächen 11 ausgebildet, die aus
dem Außen-Rohr 5 ausgeformt sind, d. h. auch innerhalb der Anschluss-Flächen 11 ist
das Innen-Rohr 4 als im Wesentlichen glattes zylindrisches Rohr ausgebildet.
[0013] Wenn an einen Schacht 1 ein Zulauf-Rohr 12 und ein Ablauf-Rohr 13, beispielsweise
für Regenwasser oder Abwasser, angeschlossen werden sollen, dann werden kreisförmige
Öffnungen 14 in die entsprechenden Anschluss-Flächen 11 geschnitten und ein Anschlussstutzen
15 in die jeweilige Öffnung eingesetzt. Dieser weist einen mittels elastischer Verriegelung
mit dem unteren Rohr 2 verriegelbaren Anschluss-Abschnitt 16 und eine Muffe 17 zur
Aufnahme des Zulauf-Rohres 12 bzw. des Ablauf-Rohres 13 auf. Der Aufbau der Anschluss-Flächen
11 und der Anschluss-Stutzen 15 einschließlich der Verbindung mit dem unteren Rohr
2 ist im Einzelnen in der
EP 1 591 712 B1 dargestellt und beschrieben, worauf verwiesen werden darf. Die Anschluss-Stutzen
15 können auch vor der Montage an dem unteren Rohr 2 des Schachtes 1 mit dem Zulauf-Rohr
12 bzw. dem Ablauf-Rohr 13 verbunden werden und werden erst anschließend in die jeweilige
Öffnung 14 eingeschoben und dort verrastet.
[0014] Zwischen den Anschluss-Abschnitten 16 der beiden einander diametral gegenüberliegenden
Anschluss-Stutzen 15 ist ein sogenanntes Fließ-Gerinne 18 angeordnet, das gemäß der
Darstellung in Figur 5 aus einer steifen aber biegsamen elliptischen Platte 19 besteht,
die eine lange Symmetrieachse 20 und eine kleine Symmetrieachse 21 aufweist, die senkrecht
aufeinander stehen. Die Platte 19 weist zwei diametral einander gegenüberliegende
stegartige Rast-Vorsprünge 22 auf, die an den beiden Schnittstellen zwischen der kleinen
Symmetrieachse 21 und dem Umfang der Platte 19 nach außen vorspringen. Die Länge d21
der kleinen Symmetrieachse 21 ohne die nach außen vorspringenden Rast-Vorsprünge 22
ist gleich dem oder geringfügig kleiner als der Innendurchmesser d4 des Innen-Rohres
4 des unteren Rohres 2 des Schachtes 1.
[0015] Die Platte 19 wird in das untere Rohr 2 eingesetzt, bevor beide Anschluss-Stutzen
15 eingesetzt werden. Sie wird von unten in das Rohr 2 eingeschoben, und zwar so,
dass die beiden einander diametral gegenüberliegenden Rast-Vorsprünge 22 in entsprechend
angepasste Rast-Ausnehmungen 23 der jeweiligen Öffnung 14 gelangen, wie Figur 6 entnehmbar
ist. Die Platte 19 wird, da ihre große Symmetrieachse 20 eine größere Länge d20 als
der Innendurchmesser d4 hat, um die kleine Symmetrieachse 21 gebogen und liegt mit
ihrem Umfangs-Rand 24 an dem Innen-Rohr 4 an. Sie bildet hierbei eine nach oben offene
Rinne, die die beiden Anschluss-Stutzen 15 direkt verbindet und in sich aufnimmt,
wie aus Figur 4 zu ersehen ist. Das Fließ-Gerinne 18 wird in dieser Lage fest gehalten,
da die Rast-Vorsprünge 22 durch die Anschluss-Abschnitte 16 der Anschluss-Stutzen
15 fest in den Rast-Ausnehmungen 23 gehalten werden, wie Figur 6 entnehmbar ist. Die
Mittel-Längs-Achse 25 des Schachtes 1 schneidet den Kreuzungspunkt der großen Symmetrieachse
20 und der kleinen Symmetrieachse 21.
[0016] Wie den Figuren 3 und 4 entnehmbar ist, kann die Platte 19 beim Einsetzen in den
Schacht 1 so weit um ihre kleine Symmetrieachse 21 gebogen werden, dass die Scheitelpunkte
26 am jeweiligen Schnittpunkt zwischen der großen Symmetrieachse 20 und dem Umfangs-Rand
24 der Platte 19 etwa so hoch liegen wie die oberen Begrenzungen der Öffnungen 14.
Die Scheitelpunkte 26 werden also in Richtung der Mittel-Längs-Achse 25 etwa um das
Maß d4 hochgebogen.
[0017] Das durch das Zulauf-Rohr 12 zulaufende Wasser fließt direkt ohne Umlenkung durch
das Fließ-Gerinne 18 zum Ablauf-Rohr 13, ohne dass sich im Wasser befindliche Stoffe
wie Sand und dergleichen in dem Raum 27 unterhalb der Anschluss-Stutzen 12 absetzen
könnten. Sie werden geradlinig durch das Fließ-Gerinne 18 mitgenommen. In gleicher
Weise kann eine Inspektions-Kamera von dem Zulauf-Rohr 12 durch den Schacht 1 über
das Fließ-Gerinne 18 zum Ablauf-Rohr 13 oder umgekehrt verfahren werden.
1. Schacht, insbesondere Kontroll- und Spülschacht für Abwasser,
mit mindestens einem mittels eines Bodens (10) verschlossenen, eine Mittel-Längs-Achse
(25) und einen Innen-Durchmesser d4 aufweisenden Rohr (2, 3) und
mit zwei einander diametral zur Mittel-Längs-Achse (25) gegenüberliegenden Anschlüssen
für Abwasser-Rohre (12, 13)
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen den Anschlüssen ein dieses verbindendes Fließ-Gerinne (18) angeordnet ist,
das aus einer steifen aber biegsamen Platte (19) besteht, deren kleinster Durchmesser
mit einer Länge d21 etwa dem Innen-Durchmesser d4 entspricht und die um den kleinsten
Durchmesser nach oben gebogen mit ihrem Umfangs-Rand (24) im Wesentlichen innen an
dem Rohr (2) des Schachtes (1) anliegt.
2. Schacht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Platte (19) im Wesentlichen elliptisch mit einer großen Symmetrieachse (20) mit
einer Länge d20 und einer diese senkrecht schneidenden kleinen Symmetrieachse (21)
ausgebildet ist, wobei die kleine Symmetrieachse (21) eine Länge d21 hat.
3. Schacht nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Platte (19) mit Rast-Vorsprüngen (22) versehen ist, die in Rast-Ausnehmungen
(23) der Anschlüsse aufnehmbar sind.
4. Schacht nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Anschlüsse im Schacht ausgebildete Öffnungen (14) und in diese einsetzbare Anschluss-Stutzen
(15) aufweisen.
5. Schacht nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Anschluss-Stutzen (15) Anschluss-Abschnitte (16) aufweisen, die in die Öffnungen
(14) einsetzbar sind und die Rast-Vorsprünge (22) in den Rast-Ausnehmungen (23) halten.
6. Schacht nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Länge d20 der großen Symmetrieachse (20) der Platte (19) so groß ist, dass das
Fließ-Gerinne (18) die Anschlüsse aufnimmt.
7. Schacht nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Länge d20 der großen Symmetrieachse (20) der Platte (19) so groß ist, dass ihre
der großen Symmetrieachse (20) zugeordneten Scheitelpunkte (27) etwa um das Maß des
Durchmessers d4 in Richtung der Mittel-Längs-Achse (25) im Schacht (1) nach oben biegbar
sind.
8. Schacht nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass das den Schacht im Wesentlichen bildende Rohr (2, 3) als Verbund-Rohr mit einem glatten
kreiszylindrischen Innen-Rohr (4) und einem mit diesem verbundenen gewellten Außen-Rohr
(5) gebildet ist.
9. Schacht nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass das den Schacht im Wesentlichen bildende Rohr (2, 3) als Wellrohr ausgebildet ist.
10. Schacht nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass das den Schacht bildende Rohr (2, 3) aus Kunststoff besteht.
11. Schacht nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
dass die Platte (19) aus Kunststoff besteht.
12. Platte mit den Merkmalen nach einem der Ansprüche 1 bis 11 für ein Fließ-Gerinne (18)
eines Schachtes (1) mit den Merkmalen nach einem der Ansprüche 1 bis 11.