[0001] Die Erfindung betrifft ein Ständerelement für den Aufbau von Trennwänden und dergleichen
nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 sowie ein System für den Aufbau von Trennwänden.
[0002] Trennwände in Leichtbaukonstruktion ermöglichen auf einfache Weise, auch ohne aufwändiges
Mauerwerk, die Gestaltung, insbesondere Neugestaltung aller Arten von Räumen. Hierfür
werden spezielle Stahlständer bzw. Ständerelemente an den gewünschten Bereichen eingebaut,
die insbesondere der Aufnahme von Schalldämmplatten (ggf. auch Wärmedämmplatten) dienen
und an die außen dann insbesondere Gipskartonplatten befestigt werden, um so zusätzliche
Abtrennungen z. B. zwischen bereits existierendem Mauerwerk zu schaffen. Üblicherweise
werden die Gipskartonplatten möglichst nahe an ihren Kanten mit dem Ständerelement
bzw. den Flanschen verbunden. Der Abstand der Befestigungsmittel zu der jeweiligen
Kante soll jedoch so gewählt werden, dass ein Ausreißen der Plattenkante vermieden
wird. Aus diesem Grund hat sich in der Verarbeitungspraxis eine mittige Anordnung
der Stoßkante von zwei Gipskartonplatten auf einem tragenden Flansch als Standard
etabliert.
[0003] Die meist senkrecht stehenden Ständer weisen unterschiedlichste Profilquerschnitte
auf, z. B. U-, C-, M- oder Ω-Profilquerschnitte, mit einem zentralen Steg und davon
abkragenden Flanschen. Der Flansch verläuft also längs des Stegs und erstreckt sich
mit seiner Breite vom Steg abkragend. Der Innen- (Hohl-) raum des Ständerelements,
also der Profilquerschnitt, ist dazu ausgebildet, Dämmmaterial für die Schalldämmung
(ggf. auch Wärmedämmung) aufzunehmen, z. B. aus Mineralwolle gebildete Schalldämmplatten.
[0004] Nach DIN-Norm (DIN 18182) sind bekannte Ständer mit den oben genannten Profilen mit
Flanschbreiten von 50 oder 35 mm oder mit noch geringeren Flanschbreiten ausgebildet.
[0005] Aufgrund der Leichtbauweise sind besondere Anforderungen an die Materialen hinsichtlich
Wärme- und insbesondere hinsichtlich Schalldämmung zu stellen. So werden für den Aufbau
von Trennwänden oftmals spezielle Gipskartonplatten und spezielle Schalldämmplatten
verwendet. Möglich ist es auch, zusätzlich zu den Trennwänden Vorsatzschalen anzubringen,
um ein günstiges Schalldämm-Maß zu erreichen. Zudem ist auf geeignete Anschlussdichtungen
zu achten, um in den Anschlussbereichen (z. B. zwischen Trennwand und bereits bestehender
Wand) Schallbrücken zu vermeiden.
[0006] Mit den bekannten Vorrichtungen ist es schwierig, ein hohes Schalldämm-Maß einer
fertig montierten Wand zu erreichen.
[0007] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Ständerelement und ein System für den Aufbau von
Trennwänden und dergleichen vorzusehen, mit welchen auf einfache Weise und mit einfachen
Mitteln eine gute Schalldämmung der fertig montierten Trennwand erreichbar ist.
[0008] Diese Aufgabe wird durch ein Ständerelement nach Patentanspruch 1 und durch ein System
nach Patentanspruch 7 gelöst.
[0009] Insbesondere wird die Aufgabe durch ein Ständerelement mit einem U-, C-, M- oder
Ω-Profilquerschnitt aus einem zentralen Steg und beidseitig vom Steg abkragenden Flanschen
dadurch gelöst, dass die Flansche eine Breite (das ist die Erstreckung des vom Steg
abkragenden Flansches) von 55 bis 90 mm aufweisen. Möglich ist es auch, je nach Anwendungsbereich,
ungleichschenklige Flansche im oben genannten Abmessungsbereich vorzusehen. Die Ständerelemente
können sowohl als Wandprofile (z. B. CW-Profil) oder als Deckenprofile (z. B. CD-Profil)
vorgesehen sein. Übereinstimmend mit Fußnote b der Tabelle 1 der DIN 18 182 werden
hier unter ungleichschenkligen Flanschen solche mit einer Differenz der Flanschbreite
von wenigstens dem zweifachen der Blechdicke verstanden.
[0010] Ein wesentlicher Punkt der Erfindung liegt darin, dass mittels des Ständerelements
nunmehr breite, aber dennoch stabile Flansche für das Befestigen der Trennwandelemente
vorgesehen sind.
[0011] Bevorzugt weisen die Flansche eine Breite von 60 bis 75 mm, insbesondere bevorzugt
von 60, 65 oder 70 mm auf.
[0012] Dieser Bemessung der Flansche liegt die Erkenntnis zugrunde, dass dann, wenn die
Befestigungsmittel für das Anbringen der Gipskartonplatten an dem Flansch oder den
Flanschen möglichst weit weg von dem Steg (und hin zu dem freien Flanschende des jeweiligen
Flansches) angeordnet sind, die fertig montierte Trennwand mit den erfindungsgemäßen
Ständerelementen ein weit besseres Schalldämmungsverhalten zeigt und insbesondere
das Schalldämm-Maß erheblich verbessert wird, als dies bei herkömmlichen Ständerelementen
möglich wäre. Das heißt, die verbesserte Schalldämmung bei Leichtbaukonstruktionen
der oben beschriebenen Art ist darauf zurückzuführen, dass die Flanschbreite vergrößert
ist und so mehr Spielraum für die Anordnung der Befestigungsmittel bleibt, die nunmehr
eben weiter weggerückt vom Steg befestigt werden können. Üblicherweise haben die bekannten
Flansche eine Breite von 35 oder 50 mm. Hier sind die Befestigungsmittel zwangsweise
in der Nähe des Stegs zu positionieren, was zu einer ungünstigeren Schalldämmungswirkung
der fertig gestellten Wand führt.
[0013] Es hat sich allerdings auch herausgestellt, dass bei zu breiten Flanschen aufgrund
einer dann bedingten gewissen Instabilität der überbreiten Flansche Schwingungen auftreten
können, die sich wiederum ungünstig auf das Schalldämm-Maß auswirken.
[0014] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Gipskartonplatten im Bereich
deren Kante mittels einer Schraubenverbindung als Befestigungsmittel, nahe am freien
Flanschende an dem Flansch anordenbar, derart, dass bei zwei auf Stoß zueinander an
jeweils einem Flansch angeordneten Gipskartonplatten eine so gebildete Fuge möglichst
nahe an dem freien Flanschende angeordnet ist (die Flansche sind derart ausgebildet,
dass üblicherweise jeweils zwei Gipskartonplatten auf Stoß zueinander an einem Flansch
anordenbar und möglichst in Stoßnähe an dem Flansch befestigbar sind). Es eignen sich
hierfür z. B. Schnellbauschrauben, die sich auf einfache Weise montieren lassen.
[0015] Alternativ können die Gipskartonplatten mittels Nägeln, Klammern oder Klebemitteln
am Ständerprofil befestigt werden. Im Fall der Klebebefestigung ist zur Realisierung
der Erfindung ein schmaler Kleberstreifen, der nicht breiter als etwa 1 cm sein soll,
an gleicher Stelle als Linienbefestigung anzubringen. Besonders geeignet ist eine
Kleberaupe. Zusätzlich kann die Klebeverbindung mit weiteren Befestigungsmitteln,
insbesondere Schrauben, für den Brandfall ertüchtigt werden, um eine vorzeitiges Versagen
der Befestigung zu verhindern.
[0016] Die erfindungsgemäße vergrößerte Flanschbreite ermöglicht also das Befestigen der
Platten derart in Stoßnähe, dass die Befestigungsmittel möglichst weit vom Steg des
Ständerelements entfernt sind, wie oben beschrieben, wodurch eine verbesserte Schalldämmungswirkung
erreicht wird.
[0017] Weiterhin kann es vorgesehen sein, dass das Ständerelement mit mindestens einer im
Wesentlichen senkrecht zum Profilquerschnitt verlaufenden Sicke zur Versteifung des
Ständerelements ausgebildet ist. Im Fall mehrerer, insbesondere auf den beiden Flanschen
angeordneter Sicken ist eine spiegelsymmetrische Anordnung zur Symmetrieachse des
Profilquerschnitts bei gleichschenkligen Profilquerschnitten besonders bevorzugt.
Ferner können die Flanschenden (stegabgewandte Seite) Umbördelungen aufweisen oder
(bei Deckenprofilen) mit Abhängeführungen ausgebildet sein.
[0018] Vorzugsweise ist das Ständerelement für den Aufbau einer Einfachständerwand, einer
Doppelständerwand oder einer Vorsatzschale ausgebildet. Bei Einfachständerwänden sind
die Ständerelemente vorzugsweise an beiden Flanschen mit Gipskartonplatten beplankt.
Doppelständerwände weisen z. B. zwei nebeneinander angeordnete Ständerelemente auf,
wobei jeweils deren Außenseiten mit Gipskartonplatten beplankt sind. Auch Vorsatzschalen
sind einseitig beplankt und werden z. B. vor einer bereits existierenden Wand angeordnet.
Die erfindungsgemäßen vergrößerten Flansche ermöglichen stets eine verbesserte Schalldämmung.
[0019] Je nach Größe weist eine komplette Trennwand mehrere hintereinander angeordnete Ständerelemente
auf, die als End- und als Zwischenelemente für den Wandaufbau angeordnet sind. Die
einzelnen End- bzw. Zwischenelemente für eine Doppelständerwand sind z. B. aus zwei
nebeneinander angeordneten Ständerelementen gebildet.
[0020] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Ständerelement aus unlegiertem
Stahl, vorzugsweise mit einer Zinkauflage als Korrosionsschutz, ausgebildet. Damit
ist eine stabile und beständige Unterkonstruktion für die Montage der Gipskartonplatten
gegeben.
[0021] Die oben genannte Aufgabe wird ferner mit einem System für den Aufbau von Trennwänden
und dergleichen gelöst, umfassend mindestens ein Ständerelement wie oben beschrieben,
mit einen Steg und daran angeordneten Flanschen, mindestens ein Trennwandelement,
insbesondere eine Gipskartonplatte, das an mindestens einem Flansch des Ständerelements
anordenbar ist und Befestigungsmittel zum Befestigen des Trennwandelements an dem
mindestens einen Flansch.
[0022] Das System umfasst also die beschriebenen Ständerelemente und die daran über Befestigungsmittel,
vorzugsweise über eine Schraubenverbindung, anordenbaren Trennwandplatten, insbesondere
Gipskartonplatten. Die Gipskartonplatten werden in Kantennähe (bzw. in Stoßnähe bei
zwei aufeinander treffenden Platten) an den jeweiligen Flansch montiert, wobei aufgrund
der verbreiterten Flanschbreite ein für die Schalldämmung der fertig montierten Wand
günstiger (größerer) Abstand der Befestigungsmittel zum Steg des Ständerelements eingehalten
werden kann.
[0023] Das System kann ferner insbesondere aus Mineralwolle gebildeten Schalldämmplatten
umfassen, die in das Ständerelement aufnehmbar sind. Hierzu eignet sich die Ausgestaltung
des Profilquerschnitts. Die Schalldämmplatten können auch für die Wärmedämmung ausgelegt
sein.
[0024] Je nach Bedarf kann das System mehrere Ständerelemente (Wandelemente und/oder Deckenelemente
bzw. -profile) umfassen, so dass mit den erfindungsgemäßen Ständerelementen eine Trennwand
aufgebaut werden kann, die sehr gute Eigenschaften hinsichtlich der Schalldämmung
aufweist.
[0025] Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0026] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Abbildungen näher
erläutert. Hierbei zeigen:
- - Fig. 1
- eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ständerelements zum Aufbau von Trennwänden
in einer Draufsicht;
- - Fig. 2
- das Ständerelement (bzw. System) gemäß Fig. 1 in einer Seitenansicht, wobei die Darstellung
schematisch ist;
- - Fig. 3
- ein Diagramm zur Darstellung des bewerteten Schalldämm-Maßes eines Trennwandbereichs
bei Verwendung eines erfindungsgemäßen Ständer- elements;
- - Fig. 4a
- ein Diagramm zur Darstellung des bewerteten Schalldämm-Maßes eines Trennwandbereichs
bei Verwendung eines weiteren erfindungsgemäßen Ständerelements;
- - Fig. 4b
- ein Diagramm zur Darstellung des bewerteten Schalldämm-Maßes eines Trennwandbereichs
bei Verwendung eines weiteren erfindungsgemäßen Ständerelements;
- - Fig. 4c
- ein Diagramm zur Darstellung des bewerteten Schalldämm-Maßes eines Trennwandbereichs
bei Verwendung eines bekannten Ständerelements.
[0027] In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleich wirkende Teile dieselben
Bezugsziffern verwendet.
[0028] Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ständerelements 10 mit
C-Profilquerschnitt, für den Aufbau einer Trennwand oder dergleichen, in einer Draufsicht.
Das Ständerelement 10 ist beispielsweise als Wandprofil (CW) einsetzbar und weist
zentral einen Steg 20 auf, der in diesem Ausführungsbeispiel mit zwei Sicken 23, 24
zur Versteifung des Ständerelements 10 ausgebildet ist. Am Steg 20 sind beidseitig,
in etwa im 90°-Winkel, zwei Flansche 21, 22 angeordnet, so dass letztendlich die C-Form
des Profils ausgebildet wird. Die Flanschenden weisen Umbördelungen auf.
[0029] Die Flansche könnten auch mit einem anderen Winkel vom Steg abkragen, so dass sich
beispielsweise ein trapezförmiges Profil ergibt.
[0030] Ständerelemente werden für den Aufbau einer Trennwand oder dergleichen benutzt, wobei
an dem Ständerelement Trennwandelemente bzw. -platten befestigbar sind, um schließlich
eine komplette Trennwand zu erhalten.
[0031] Erfindungsgemäß ist es nun vorgesehen, die Flansche 21, 22 sehr breit auszugestalten
(Breite b, breiter als dies bei bekannten Ständerelementen der Fall ist), damit Befestigungsmittel
40, 41, insbesondere Schrauben, zum Befestigen der Trennwandelemente an den Flanschen
21, 22 möglichst weit vom Steg 20 entfernt, also vom Steg 20 weggerückt, angebracht
werden können. Dies verbessert die Schalldämmung der fertig montierten Trennwand.
Eine schalldämmende Wirkung erzeugende Anordnung der Schrauben wäre bei bekannten
Elementen aufgrund der schmalen Flanschbreiten nicht möglich.
[0032] In Fig. 2 ist das erfindungsgemäße Ständerelement 10 (bzw. System 1) mit einer daran
angeordneten Trennwand (Ausschnitt) gezeigt, wobei die Trennwand aus mehreren Gipskartonplatten
30, 31 besteht. Hier ist ein Ausschnitt aus zwei Gipskartonplatten dargestellt, die
auf Stoß zueinander angeordnet sind. Die Darstellung ist sehr schematisch und soll
lediglich das Prinzip des Systems 1 aufzeigen.
[0033] Die Flanschbreite b ist gegenüber bekannten Elementen vergrößert, wobei die Flansche
21, 22 des C-Profils mit 55 bis 90 mm, bevorzugt mit 60 bis 75, insbesondere bevorzugt
mit 60, 65 oder 70 mm ausgebildet sind. Schematisch sind die Befestigungsmittel 40,
41 gezeigt, hier z. B. Schrauben, mit welchen die Gipskartonplatten 30, 31 im Bereich
ihrer Kanten, hier in Stoßnähe, an den einen Flansch 21 befestigt sind (die Trennwandplatten
werden in der Regel stets in Kantennähe, bevorzugt in einem definierten Abstand zu
der Kante, an dem Flansch befestigt).
[0034] Auch an dem gegenüberliegenden Flansch 22 können Trennwandplatten befestigt werden.
Der Innen- (Hohl-) raum des Ständerelements 10 ist dazu ausgebildet, Dämmmaterial
für die Schalldämmung (nicht gezeigt) aufzunehmen, z. B. aus Mineralwolle gebildete
Schalldämmplatten. Diese können derart ausgelegt bzw. ausgebildet sein, dass sie auch
der Wärmedämmung dienen.
[0035] Die in Fig. 1 angedeuteten Sicken 23, 24 sind in Fig. 2 der Einfachheit halber nicht
dargestellt.
[0036] Das in Fig. 2 gezeigte Ständerelement 10 ist hier als Mittelteil eines Wandsystems
1 vorgesehen, kann aber auch an einer bereits existierenden Wand angeordnet werden.
Das Ständerelement 10 müsste dann z. B mittels einer Anschlussdichtung an das bestehende
Mauerwerk anschließen.
[0037] Fig. 3 zeigt beispielhaft ein logarithmisches Diagramm zur Ermittlung eines bewerteten
Schalldämm-Maßes R
W (in Dezibel, dB) für einen Trennwandbereich, also für ein Wandsystem, bei Verwendung
eines erfindungsgemäßen Ständerelements 10 mit CW-Profil (C-Wand-Profil). Aufgezeigt
ist das Ergebnis einer Messung der Luftschalldämmung, wobei eine Doppel-Metallständerwand
mit etwa 70 mm Flanschbreite eingesetzt wurde. Die Flansche wurden mit etwa 12,5 mm
dicken Gipskartonbauplatten zweilagig beplankt, um schließlich 10 m
2 Wand der Prüfung zu unterziehen. Ferner wurde eine Mineralwolleeinlage - wie oben
beschrieben - verwendet.
[0038] Zur Befestigung der Gipskartonplatten an den Flanschen wurden Schrauben verwendet,
die möglichst weit weg vom Steg positioniert sind. Die Platten werden, wie bereits
beschrieben, üblicherweise in Kantennähe an dem jeweiligen Flansch befestigt. Allerdings
ist darauf zu achten, dass die Schrauben nur so nahe an den Kanten der Gipskartonplatten
angeordnet sind, dass ein Ausreißen der Platten an den Befestigungsstellen vermieden
wird.
[0039] Auf der Ordinate ist ein Schalldämm-Maß R (in Dezibel, dB), auf der Abszisse ist
eine Terzbandmittenfrequenz f (in Hertz, Hz) aufgetragen. Das Schalldämm-Maß beschreibt
das Vermögen eines Bauteils oder Mediums (hier des Trennwandbereichs), den Schall
zu dämmen.
[0040] Für die Messung wird das Schalldämm-Maß R für die einzelnen Frequenzen in Terz-Abständen
gemessen und jeweils der Mittelwert gebildet. Die Werte werden in das Diagramm eingetragen
(die Kurve zeigt, dass das Schalldämm-Maß des Wandsystems von der Frequenz abhängig
ist). Die so ermittelte Kurve wird mit einer vorgegebenen Bezugskurve nach hier nicht
näher erläuterten Regeln im Wesentlichen zur Deckung gebracht. Um schließlich das
bewertete Schalldämm-Maß R
W zu erhalten, wird der Wert ermittelt, den die "verschobenen Bezugskurve" bei 500
Hz aufweist. Das bewertete Schalldämm-Maß R
W wird um Spektrums-Anpassungswerte (in diesem Falle) C und C
tr korrigiert. Diese Werte berücksichtigen die Frequenzcharakteristik von verschiedenen
Schallquellen, wobei sich das Schalldämm-Maß um diesen Wert reduziert. Das soeben
beschriebene Bestimmungsverfahren für das bewertete Schalldämm-Maß R
W ist eine normierte Prüfung, die dem Fachmann geläufig ist.
[0041] In dem dargestellten Diagramm ergibt sich für das Wandsystem das bewertete Schalldämm-Maß

mit
- bFlansch:
- Breite Flansch in mm,
- RW:
- bewertetes Schalldämm-Maß in dB,
- C, Ctr:
- Spektrum-Anpassungswerte in dB.
[0042] Ein Vergleich von Trennwandbereichen mit verschiedenen Ständerelementen jeweils unter
denselben Messbedingungen ist mit den Fig. 4a, 4b und 4c gezeigt. Bei sämtlichen Figuren
wurden Einfach-Metallständerwände mit einlagiger Beplankung geprüft, wobei die Ständerelemente
jeweils ein CW-Profil als Querschnitt haben. Mit den Fig. 4a und 4b sind die Ergebnisse
bei Verwendung erfindungsgemäßer Ständerelemente gezeigt, Fig. 4c zeigt die Messergebnisse
bei Verwendung eines normierten Standard-Ständerelements. Es ergeben sich folgende
bewertete Schalldämm-Maße R
W bei gleichen Prüfbedingungen:
- Fig. 4a:
- bFlasch = 70 mm, Rw (C; Ctr) = 50 (-5; -13) dB,
- Fig. 4b:
- bFlansch = 60 mm, Rw (C; Ctr) = 49 (-5; -13) dB,
- Fig.4c:
- bFlansch = 50 mm, RW (C; Ctr) = 47 (-5; -13) dB,
mit
- bFlansch:
- Breite Flansch in mm,
- RW:
- bewertetes Schalldämm-Maß in dB,
- C, Ctr:
- Spektrum-Anpassungswerte in dB.
[0043] Die erfindungsgemäßen breiteren Flansche ermöglichen die Anordnung der Schrauben
(zum Befestigen der Trennwandelemente an den Flanschen) weggerückt vom Steg, in der
Nähe der freien Flanschenden. Das Wegrücken der Befestigungsschrauben, also der Befestigungsmittel,
vom Steg führt zu einer verbesserten Schalldämmung der fertig montierten Wand, im
Vergleich zu Anordnungen mit herkömmlichen Ständerelementen und den damit zwangsweise
näher an den Stegen angeordneten Befestigungsmitteln.
[0044] Die erfindungsgemäßen breiteren Flansche erlauben außerdem, in Abweichung von der
praxisüblichen Vorgehensweise des flanschmittigen Plattenkantenstoßes eine Verlagerung
der Stoßkante außermittig weiter weggerückt vom Steg, wodurch sich eine weitere Verbesserung
des Schalldämmmaßes realisieren lässt.
Bezugszeichenliste
[0045]
1 |
System für den Aufbau von Trennwänden |
10 |
Ständerelement |
20 |
Steg |
21 |
Flansch |
22 |
Flansch |
23 |
Sicke |
24 |
Sicke |
30 |
Trennwandelement, Trennwandplatte, Gipskartonplatte |
31 |
Trennwandelement, Trennwandplatte, Gipskartonplatte |
40 |
Befestigungselement, Schraube |
41 |
Befestigungselement, Schraube |
R |
Schalldämm-Maß in dB |
RW |
Bewertetes Schalldämm-Maß in dB |
C |
Spektrum-Anpassungswert in dB |
Ctr |
Spektrum-Anpassungswert in dB |
bFlansch |
Breite Flansch in mm |
f |
Frequenz in Hz |
1. Ständerelement (10) für den Aufbau von Trennwänden und dergleichen, mit einem U-,
C-, M- oder Ω-Profilquerschnitt aus einem zentralen Steg (20) und beidseitig an dem
Steg (20) angeordneten und unter einem im Wesentlichen 90°-Winkel zu dem Steg (20)
verlaufenden Flanschen (21, 22),
für die Aufnahme von insbesondere aus Mineralwolle gebildeten Wärmeund/oder Schalldämmplatten,
wobei die Flansche (21, 22) für die Aufnahme von Trennwandelementen (30, 31), insbesondere
Gipskartonplatten, vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Flansche (21, 22) eine Breite b (das ist die Erstreckung des vom Steg abkragenden
Flansches) von 55 bis 90 mm aufweisen.
2. Ständerelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Flansche eine Breite von 60 bis 75 mm, insbesondere bevorzugt von 60, 65 oder
70 mm aufweisen.
3. Ständerelement nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Gipskartonplatten im Bereich deren Kante mit Befestigungsmitteln (40, 41), nahe
am freien Flanschende an dem Flansch (21, 22) anordenbar sind, derart, dass bei zwei
auf Stoß zueinander an jeweils einem Flansch angeordneten Gipskartonplatten eine so
gebildete Fuge möglichst nahe an dem freien Flanschende angeordnet ist.
4. Ständerelement nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Befestigungsmittel (40, 41) Schrauben, Nägel, Klammern oder Klebemittel sind.
5. Ständerelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Ständerelement (10), vorzugsweise der Steg (20), mit mindestens einer im Wesentlichen
senkrecht zum Profilquerschnitt verlaufenden Sicke (23, 24) zur Versteifung ausgebildet
ist.
6. Ständerelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Ständerelement (10) für den Aufbau einer Einfachständerwand, einer Doppelständerwand
oder einer Vorsatzschale ausgebildet ist.
7. Ständerelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Ständerelement (10) aus unlegiertem Stahl, vorzugsweise mit einer Zinkauflage
als Korrosionsschutz, ausgebildet ist.
8. System (1) für den Aufbau von Trennwänden und dergleichen, umfassend
mindestens ein Ständerelement (10) mit einen Steg (20) und daran angeordneten Flanschen
(21, 22) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
mindestens ein Trennwandelement (30, 31), insbesondere eine Gipskartonplatte, das
an mindestens einem Flansch (21, 22) des Ständerelements (10) anordenbar ist
und Befestigungsmittel (40, 41) zum Befestigen des Trennwandelements (30, 31) an dem
mindestens einen Flansch (21, 22).
9. System nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
dieses ferner insbesondere aus Mineralwolle gebildete Schalldämmplatten umfasst, die
in das Ständerelement (10) aufnehmbar sind.
10. System nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schalldämmplatten auch für die Wärmedämmung ausgelegt sind.