[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Fensters oder einer Tür
mit einer Isolierverglasung, die aus mehreren Einzel-Glasscheiben gebildet wird, nach
dem die Einzel-Glasscheiben beabstandet zueinander in Flügelrahmenprofilelementen
angeordnet werden und zwischen den Einzel-Glasscheiben ein Dichtmittel angeordnet
wird.
[0002] Zum überwiegenden Teil werden bislang Fenster bzw. Türen mit Isolierverglasungen
derart hergestellt, dass der Fensterbauer normalerweise beim Glashersteller ein fertiges
Isolierglaselement bestellt und dieses dann als komplettes Element in die Rahmenelemente
des Fensters einsetzt.
[0003] Daneben gibt es allerdings vereinzelte Bestrebungen, die Isolierglasbildung während
der Fensterherstellung selbst vorzunehmen, sodass also vom Glashersteller nur mehr
einzelne Glasscheiben geordert werden müssen. Dies erfolgt nicht zuletzt aus dem Grund,
um die Wertschöpfung beim Fensterbauer zu erhöhen.
[0004] Beispielsweise beschreibt die
EP 1 908 910 A2 ein Flügelrahmenprofil mit einem Trocknungsmittel und einer Dampfsperre, wobei das
Flügelrahmenprofil mit mindestens drei Glasscheiben bestückt ist und das Flügelrahmenprofil
einen Hohlraum aufweist, der über einen außen unsichtbaren Kanal mit Öffnungen mit
den Glasscheibenzwischenräumen in Verbindung steht und wobei in einem weiteren, darunter
liegenden Hohlraum eine gemeinsame aber thermisch getrennte Dampfsperre vorgesehen
ist. Nachteilig an dieser Konstruktion ist, dass einerseits im Flügelrahmenprofil
selbst im Bereich zwischen den Glasscheiben eine entsprechende Perforierung vorgesehen
werden muss, um die Wirksamkeit des Trocknungsmittels in dem Hohlraum zu ermöglichen,
und dass zudem zusätzliche Dampfsperren eingelegt werden müssen. Darüber hinaus ist
es erforderlich, das Flügelrahmenprofil selbst aus einem Werkstoff mit einer hohen
Gasdichtheit herzustellen, da nach wie vor eine direkte Verbindung zwischen der Außenoberfläche
und dem Zwischenraum zwischen den einzelnen Glasscheiben besteht. Dabei besteht allerdings
in der Praxis das Problem der Gasdichtheit in den Eckbereichen, in denen die Flügelrahmenprofile
aneinander stoßen und gasdicht verbunden werden müssen.
[0005] Aus der
DE 600 27 345 T2 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Isolierglasfensterrahmens bekannt bei dem
ein strukturell steifer Rahmen hergestellt wird, der einen Innenumfang aufweist, mit
einer Verglasungsscheibenabstandhalte- und Montagestruktur, welche sich von dem Innenumfang
erstreckt. Diese Abstandshalte- und Montagestruktur definiert einen reduzierten Umfang
in dem Innenumfang und bietet mindestens zwei vertikale Montageflächen zur Montage
von separaten Verglasungsscheiben, wobei jede Scheibe einen Umfang aufweist, welcher
geringer ist als der Innenumfang des Rahmens und größer als der reduzierte Umfang.
Es wird dabei ein Dichtmittel auf die vertikale Montagefläche aufgebracht und die
Verglasungsscheiben an dem Dichtmittel an der jeweiligen Montagefläche angebracht,
wobei die Abstandshalte- und Montagestruktur ebene Fensterflächen der Verglasungsscheiben,
im Wesentlichen parallel zueinander, mit einem fixierten Abstand dazwischen aufrecht
erhält. Ein nach unten abfallender Versatzabschnitt in dem Flügelrahmenprofil des
Fensterrahmens ist vorgesehen, um die Abführung von Feuchtigkeit zu unterstützen.
Auch bei dieser Konstruktion ist es erforderlich, dass für das Flügelrahmenprofil
ein Werkstoff mit hoher Gasdichtheit verwendet wird. Zudem muss ein fixierter Raum
bereitgestellt werden, um in diesem das Trockenmittel aufnehmen zu können.
[0007] Aus der
EP 2 039 867 A2 ist ein ähnliches Verfahren zur eingangs genannten
EP 1 908 910 A2 bekannt. Wiederum wird dabei aus Einzel-Glasscheiben und einem Flügelrahmenprofil
eine Dreifachisolierverglasung hergestellt. Die Ausführung erfolgt als so genanntes
Stufenglas, sodass durch die Abstufungen im Flügelrahmenprofil eine Anlagefläche und
Verklebungsfläche für die Glasscheiben mit dem Flügelrahmenprofil zur Verfügung steht.
Zwischen den Glasscheiben selbst ist wiederum unterhalb des Zwischenraums eine Kammer
für das Trockenmittel vorgesehen, sodass also ebenfalls eine Perforation im Flügelrahmenprofil
erforderlich ist, um die Wirksamkeit des Trocknungsmittels zu ermöglichen. Darüber
hinaus ist es auch nach dieser Ausführungsvariante erforderlich, einen möglichst gasdichten
Werkstoff für das Flügelrahmenprofil zu verwenden.
[0008] Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines Fensters
oder einer Tür mit einer Isolierverglasung anzugeben, welches eine vereinfachte, kostengünstigere
Herstellung des Fensters oder der Tür ermöglicht.
[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass mit dem Verfahren das Dichtmittel
zwischen die Einzel-Glasscheiben eingespritzt wird oder dass nach dem Anordnen der
ersten Einzel-Glasscheibe auf diese das Dichtmittel aufgespritzt wird und die zweite
EinzelGlasscheibe danach gasdicht an das Dichtmittel angelegt wird, wobei ein Dichtmittel
verwendet wird,
dass ein Absorptionsmittel und/oder Adsorptionsmittel für Feuchtigkeit aufweist, oder
dass ein mit einem Dichtmittel versehener Abstandhalter auf der ersten EinzelGlasscheibe
angebracht wird und die zweite Einzel-Glasscheibe danach an das Dichtmittel gasdicht
angelegt wird, wobei im Abstandhalter und/oder im Dichtmittel das Absorptionsmittel
und/oder das Adsorptionsmittel enthalten ist oder sind.
[0010] Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass unter dem Begriff "Einzel-Glasscheibe" im Sinne
der Erfindung auch Verbundglasscheiben verstanden werden. Mit anderen Worten werden
darunter auch Glaselemente verstanden, die aus mehreren Glasscheiben aufgebaut sind,
solange in diesen Glaselementen kein Gasraum ausgebildet ist.
[0011] Es wird damit erreicht, dass für die Flügelrahmenprofile keine gesonderten Werkstoffe
mit höherer Gasdichtheit verwendet werden müssen, da die Funktion der Gasdichtheit
in den Bereich des Randverbundes des Isolierglaselementes verlegt wird. Zudem ist
die Profilherstellung selbst einfacher, da wiederum das Molekularsieb, das heißt das
Adsorptionsmittel oder das Absorptionsmittel, direkt zwischen den Einzel-Glasscheiben
im Dichtmittel vorliegend angebracht wird. Es ist daher nicht erforderlich, zusätzliche
Kammern im Flügelrahmenprofil selbst für die Aufnahme dieses Molekularsiebes zu schaffen.
Durch das gleichzeitige Miteinbringen dieses Absorptionsmittels bzw. Adsorptionsmittelsmittels
mit dem Dichtmittel in einem Arbeitsgang wird zudem Arbeitszeit für das Einlegen des
Molekularsiebes, wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist, eingespart. Ein nicht
unwesentlicher Faktor dabei ist auch, dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Toleranzen
aus dem System Fenster bzw. Tür genommen werden, indem das Dichtmittel im zähplastischen
Zustand eingebracht wird und damit Unebenheiten, das heißt Toleranzen, zwischen den
einzelnen Bauelementen des Fensters oder der Tür ausgeglichen werden können. Es ist
weiters von Vorteil, wenn das Dichtmittel umlaufend ununterbrochen in einem Arbeitsgang
eingebracht wird, sodass es nicht erforderlich ist, die Eckbereiche eines Flügelrahmenprofils
aus Kunststoff zu verschweißen, wie dies beispielsweise bei herkömmlichen Randverbunden
mit fertigen Abstandhaltern der Fall ist. Es sind damit auch verbesserte Ausführungen
von Flügelrahmenprofilen aus Aluminium, die normalerweise gesteckt werden, oder aus
Holz/Aluminium, die normalerweise über Schlitz/Zapfenverbindungen verbunden werden,
realisierbar. Darüber hinaus lassen sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auch
Stufengläser in der Fensterfertigung rationell herstellbar.
[0012] Es wird also mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auch ermöglicht die bisher handelsübliche
Isolierglasherstellung mit Abstandhalter, Dichtmittel und Molekularsieb direkt in
die Festerfertigung zu verlegen, und die aus dem Stand der Technik bekannte Isolierverglasungen
wie bei voranstehend genannter Ausführung des Verfahrens direkt an den Flügelrahmenprofilen
zu fertigen. Dazu kann im Rahmen der Erfindung auch ein handelsüblicher Abstandhalter
mit Dichtmittel und Molekularsieb verwendet werden, der z.B. als Stangenware erhältlich
ist und gebogen wird. Es ist aber im Rahmen der Erfindung auch möglich, Abstandhalter
in Form von Rollenware zu verwenden.
[0013] Das Einbringen des Dichtmittels kann aber auch mit einem Extrusionsverfahren erfolgen,
da das erfindungsgemäße Verfahren vorzugsweise zur Herstellung von Fenstern oder Türen
mit Hohlkammerprofilen, welche ebenfalls extrudiert werden, angewandt wird. Es wird
also damit eine Technik angewandt, mit der der Fensterproduzent normalerweise bereits
langjährige Erfahrung besitzt.
[0014] Es ist dabei möglich, dass das Dichtmittel im Co-Extrusionsverfahren eingebracht
wird, sodass also mehrschichtige Dichtmittelausführungen ermöglicht werden, um so
eine funktionelle Trennung der Einzelfunktionen des Randverbundes der Isolierverglasung
vornehmen zu können, wodurch die Qualität der Isolierverglasung gesteigert werden
kann, da hinsichtlich der Eigenschaften des Dichtmittels keine Kompromisse eingegangen
werden müssen.
[0015] Es ist dabei weiters möglich, dass ein weiteres Dichtmittel unterhalb des gefüllten
Dichtmittels, d.h. näher zu einer Oberfläche eines Glaseinstandes, eingebracht wird,
wodurch in einem Arbeitsgang zusätzlich eine Dampfsperre mit eingebracht werden kann.
Zudem kann damit gegebenenfalls auch eine Verklebung der Einzel-Glasscheiben bewirkt
werden, wenn ein weiteres Dichtmittel mit entsprechenden Klebeeigenschaften verwendet
wird.
[0016] Nach einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung ist es vorgesehen, dass mit
dem Spritzen des Dichtmittels zwischen die Einzel-Glasscheiben oder auf eine der Einzel-Glasscheiben
ein Abstandhalter mit eingebracht wird, wodurch das Verfahren zusätzlich vereinfacht
werden kann, wenn Fenster oder Türen hergestellt werden, für die ein Abstandhalter
zur beabstandeten Anordnung der Glasscheiben erforderlich ist.
[0017] Der Abstandhalter kann dabei im Dichtmittel oder in dem weiteren Dichtmittel angeordnet
werden, wodurch die Statik des Fensters oder der Tür verbessert werden kann, indem
der Abstandhalter nicht direkt an den Glasoberflächen anliegt, sondern der so hergestellte
Randverbund Relativbewegungen in beschränktem Ausmaß erlaubt.
[0018] Es ist weiters möglich, dass die Isolierverglasung aus zumindest drei Einzel-Glasscheiben
gebildet wird, und das Dichtmittel sich über den gesamten abzudichtenden Bereich zwischen
den zumindest drei Einzel-Glasscheiben erstreckend eingebracht wird. Es wird damit
ein über sämtliche Einzel-Glasscheiben sich erstreckender, durchgehender Randverbund
erreicht, sodass die Isolierverglasung in einem einzelnen Arbeitsschritt auch bei
mehr als zwei Einzel-Glasscheiben hergestellt werden kann. Generell sei aber ausgeführt,
dass im Rahmen der Erfindung die Isolierverglasung auch nur aus zwei oder aus mehr
als drei Einzel-Glasscheiben hergestellt werden kann.
[0019] Die Einzel-Glasscheiben können mit einem Abstand beabstandet zu den Flügelrahmenprofilelementen
angeordnet werden, wobei während des Einbringens des Dichtmittels oder des weiteren
Dichtmittels dieser Abstand zumindest teilweise ebenfalls mit dem Dichtmittel oder
dem weiteren Dichtmittel ausgefüllt wird. Diese Ausführungsvariante ist dann von Vorteil,
wenn zumindest eines der Dichtmittel auch eine entsprechende Klebewirkung aufweist,
sodass mit dem Einbringen des Dichtmittels auch gleichzeitig eine Verklebung mit dem
Flügelrahmenprofilelementen ermöglicht wird.
[0020] Es ist aber auch möglich, dass ein Stufenglas mit Einzel-Glasscheiben hergestellt
wird, die sich in mindestens einer Abmessung voneinander unterscheiden. Das Flügelrahmenprofilelement
ist dazu entsprechend ebenfalls im Einstandsbereich der Isolierverglasung gestuft
ausgeführt, sodass also auf die Anordnung zusätzlicher Abstandhalter verzichtet werden
kann.
[0021] Schließlich besteht die Möglichkeit,
dass ein nach dem Eindringen expandierendes Dichtmittel oder expandierendes weiteres Dichtmittel
verwendet wird, wodurch die Dichtwirkung verbessert werden kann und andererseits der
Auftrag bzw. das Einbringen des Dichtmittels vereinfacht werden kann, indem ein unterschiedlicher
Mengeneintrag an dem Dichtmittel durch das Expandieren desselben ausgeglichen werden
kann.
[0022] Dabei erweist sich das Co-Extrusionsverfahren als Vorteil, indem nämlich eine weitere
Schicht oberhalb des Dichtmittels, also auf jener Seite des Dichtmittels, welche dem
Flügelrahmenprofilelement abgewandt ist, ein nicht expandierbarer Werkstoff eingebracht
wird, sodass also die Expansion des Dichtmittels ausschließlich oder beziehungsweise
überwiegend nach unten in Richtung auf das Flügelrahmenprofilelement erfolgt. Es kann
damit die Optik für den Konsumenten verbessert werden, indem im einsehbaren Bereich
des Fensters bzw. der Tür im Bereich der Isolierverglasung ein ebenflächiges Element
vorhanden ist.
[0023] Es ist dabei möglich, dass auch dieser zusätzliche Werkstoff eine Funktionsschicht
ist.
[0024] Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese anhand der nachfolgenden Figuren
näher erläutert.
[0025] Es zeigen jeweils in stark schematisch vereinfachter Darstellung:
- Fig. 1
- einen Teil des Verfahrens zur Herstellung eines Fensters oder einer Tür mit einer
Isolierverglasung im Querschnitt geschnitten;
- Fig. 2
- ein nach einer Ausführungsvariante der Erfindung hergestelltes Fenster im Detail und
im Querschnitt;
- Fig. 3
- eine weitere Ausführungsvariante der Erfindung zur Herstellung eines Stufengla- ses;
- Fig. 4
- eine Ausführungsvariante der Erfindung zu jener nach Fig. 3;
- Fig. 5
- ein nach einer Ausführungsvariante der Erfindung hergestelltes Fenster im Detail und
im Querschnitt;
- Fig. 6
- ein nach einer Ausführungsvariante der Erfindung hergestelltes Fenster im Detail und
im Querschnitt;
- Fig. 7
- ein nach einer Ausführungsvariante der Erfindung hergestelltes Fenster im Detail und
im Querschnitt.
[0026] Einführend sei festgehalten,
dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsformen gleiche Teile mit gleichen
Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen werden, wobei die in der
gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß auf gleiche Teile mit gleichen
Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen werden können. Auch sind
die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben, unten, seitlich usw.
auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen und sind bei einer
Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen.
[0027] In Fig. 1 ist ein Flügelrahmenprofil 1 im Querschnitt dargestellt. Dieses Flügelrahmenprofil
1 ist bevorzugt als Hohlkammerprofil mit mehreren Hohlkammern 2 ausgebildet und im
Extrusionsverfahren hergestellt. Insbesondere ist das Flügelrahmenprofil 1 aus einem
für derartige Flügelrahmenprofile 1 im Stand der Technik üblichen Kunststoff, z.B.
aus PVC, aus Metall oder einem Kunststoffverbundwerkstoff, wie zum Beispiel einen
mit Holzteilchen gefüllten Kunststoff (WPC-Werkstoff) gebildet. Wenngleich nicht bevorzugt,
so besteht doch im Rahmen der Erfindung die Möglichkeit, dass das Flügelrahmenprofil
1 auch aus einem Vollwerkstoff gebildet ist, beispielsweise aus Holz.
[0028] Bezüglich des Flügelrahmenprofils 1 sowie zu dessen Herstellung sei an den einschlägigen
Stand der Technik verwiesen, insbesondere auch im Hinblick auf mögliche Versteifungen
mit Metallprofilelementen oder im Hinblick auf die Wärmedämmung, beispielsweise durch
Anordnung von in zumindest einer der Hohlkammern 2 eingelagerten Schaumstoffelementen.
An diesem extrudierten Flügelrahmenprofil 1 werden nun in weiterer Folge, nachdem
das Flügelrahmenprofil 1 eine ausreichende Steifigkeit erlangt hat, eine Isolierverglasung
3 in der Produktionslinie des Fensterbauers hergestellt. Dazu werden bei Ausführungsvariante
nach Fig. 1 drei Einzel-Glasscheiben 4, 5, 6 nacheinander in dem Bereich eines Glaseinstandes
7 angeordnet. Der Glaseinstand 7 ist bei dieser Ausführungsvariante mit einem zumindest
annähernd L-förmigen Querschnitt gebildet, sodass also dieser Glaseinstand 7 außenseitig,
das heißt im Bereich einer äußeren Oberfläche 8 des Hohlkammerprofils 2, offen ausgebildet
ist. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass dieser Glaseinstand 7, wie im Stand
der Technik bekannt, mit einem U-förmigen Querschnitt ausgebildet wird.
[0029] Zur beabstandeten Anordnung der Einzel-Glasscheiben 4 bis 6 in Bezug auf eine untere
Oberfläche 9 des Hohlkammerprofils 2 im Bereich des Glaseinstandes 7 können an dieser
Oberfläche 9 für die einzelnen Einzel-Glasscheiben 4, 5, 6 Glaskeile 10, 11, 12 angeordnet
sein, wobei sich diese Glaskeile 10, 11, 12 nicht durchgehend über die Gesamtlänge
des Hohlkammerprofils 2 erstrecken müssen. Es ist eine so genannte Zweipunktauflage
ausreichend. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, dass diese Glaskeile 10, 11, 12
einstückig mit dem Hohlkammerprofil 2 ausgebildet sind. Mit Hilfe dieser Glaskeile
10 bis 12, d.h. der Glasklötze, ist es möglich, dass zur Herstellung eines gasdichten
Randverbundes das, wie im Weiteren noch näher erläutert wird, eingespritzte Material
zur Ausbildung des Randverbundes bis in den Bereich von Stirnflächen 13, 14, 15 der
Einzel-Glasscheiben 4, 5, 6 vordringt.
[0030] In einem ersten Schritt wird die in Fig. 1 links dargestellte, erste Einzel-Glasscheibe
4, das heißt die im eingebauten Fenster oder der eingebauten Tür raumseitig angeordnete
EinzelGlasscheibe 4 - in eingebautem Zustand schlägt das Flügelrahmenprofil 1 mit
seinem unteren Falzbereich bekanntlich gegen einem im Auslass für die Fensteröffnung
bzw. Türöffnung in der Fassade eingeordneten Blendrahmen an, der insbesondere aus
extrudierten Hohlkammerprofilen gebildet ist - in dem Glaseinstand 7 möglichst im
Randbereich des Glaseinstandes 7 - wie in Fig. 1 dargestellt - angeordnet. Dabei kann
zwischen der Oberfläche 9 des Glaseinstandes 7 und der Glasscheibe 4 vorher ein Haftvermittler
16 angeordnet werden, beispielsweise ein Kleber, sodass die Einzel-Glasscheibe 4 an
diesem anhaftend mit dem Flügelrahmenprofil 1 verbunden wird. In diesem Fall kann
gegebenenfalls auch auf den Glaskeil 10 verzichtet werden, indem dieser Haftvermittler
16 bis in die Stirnfläche 13 des Einzel-Glaselementes 4 an der Unterseite ragt. In
einer bevorzugten Ausführungsvariante erstreckt sich der Haftvermittler 16 allerdings
nicht über die gesamte Stirnfläche 13 des Einzel-Glaselementes 4, sondern nur über
einen Teilbereich, sodass das eingespritzte Material zur Herstellung des Randverbundes
sich bis in die Stirnfläche 13 unterhalb der Glasscheibe 4 erstreckt, wodurch die
Gasdichtheit der Isolierverglasung 3 verbessert werden kann. Der Haftvermittler 16
kann beispielsweise durch ein Klebeband gebildet sein, ebenso ist es möglich, pastöse
Haftvermittler 16 zu verwenden, der vor dem Einstellen der Einzel-Glassscheibe 4 auf
die entsprechenden Oberflächenbereiche des Glaseinstandes 7 des Flügelrahmenprofils
1 aufgetragen wird.
[0031] Vor dem Einstellen der ersten Einzel-Glasscheibe 4 in den Glaseinstand 7 kann der
Flügelrahmen des Fensters bzw. der Tür zur Gänze fertig gestellt sein, also beispielsweise
bei einer quadratischen oder rechteckigen Fenster oder Tür die vier Flügelrahmenprofile
1 miteinander verbunden sein, insbesondere durch Schweißen, wenn diese aus Kunststoff
oder einem Kunststoffmaterial gefertigt worden sind, wobei die Eckbereiche vorzugsweise
auf Gehrung geschnitten werden, wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist. Es
können zu diesem Zeitpunkt auch die im Flügelrahmenprofil 1 vorgesehenen Einbauten,
wie zum Beispiel Schaumstoffdämmschichten, Versteifungsprofile, etc. ebenso wie diverse
Beschläge, die im Flügelrahmenprofil 1 zumindest teilweise verdeckt angeordnet werden
sollen, eingebaut sein.
[0032] Der weitere Verfahrensablauf kann derart gestaltet werden, dass die zweite EinzelGlasscheibe
5, in diesem Fall die mittlere Einzel-Glasscheibe 5, nachdem es sich um ein Dreischeibenisolierglas
handelt, an der entsprechenden Stelle des Glaseinstandes 7 angeordnet wird, entweder
auf dem Glaskeil 11 oder aber besteht die Möglichkeit,
dass anstelle des Glaskeils 11 wieder zumindest teilweise ein Haftvermittler 16 aufgebracht
wird. Mittels einer Haltevorrichtung wird diese mittlere Einzel-Glasscheibe 5 derart
ausgerichtet, dass diese zumindest annähernd parallel zur ersten Einzel-Glasscheibe
4 verläuft.
[0033] In der Folge wird in den Zwischenraum zwischen der ersten Einzel-Glasscheibe 4 und
der zweiten Einzel-Glasscheibe 5 mittels einer Einbringvorrichtung 17, beispielsweise
einer Düse oder einer Lanze, ein Dichtmittel 18 eingebracht, wobei das Dichtmittel
18 gleichzeitig ein Absorptionsmittel 19 und/oder ein Adsorptionsmittel 20 enthält.
Das Dichtmittel 18 kann beispielsweise durch einen Silikonschaum, ein TPS, etc. gebildet
sein. Als Absorptionsmittel 19 und/oder Adsorptionsmittel 20 können z.B. Zeolithe
(3 Å) oder Molekularsiebe verwendet werden. Der Anteil des Absorptionsmittels 19 und/oder
des Adsorptionsmittels 20 an der Absorptionsmittel- bzw. Adsorptionsmittel-Dichtmittel-Mischung
kann ausgewählt werden aus einem Bereich mit einer unteren Grenze von 20 Gew.-% und
einer oberen Grenze von 50 Gew.-%, beispielsweise kann der Anteil 40 Gew.-% betragen.
[0034] Die Einbringvorrichtung 17 ist bevorzugt durch eine Extruderdüse gebildet, sodass
also das mit dem Absorptionsmittel 19 und/oder dem Adsorptionsmittel 20 gefüllte Dichtmittel
18 mittels Extrusionsverfahren in den Zwischenraum im Randbereich zwischen den Einzel-Glasscheiben
4 und 5 eingebracht wird, um damit einen gasdichten Randverbund auszubilden.
[0035] Dabei wird die Einbringvorrichtung 17 über den gesamten Randbereich zwischen den
Einzel-Glasscheiben 4, 5 geführt, wobei diese in ihrer Abmessung so bemessen ist,
dass diese Einbringvorrichtung 17 im Zwischenraum zwischen den Einzel-Glasscheiben
4, 5 geführt werden kann. Es ist weiters möglich im Flügelrahmenprofil 1 an der Unterseite
im Bereich des Falzes eine entsprechende Freistellung zu schaffen, in der die Einbringvorrichtung
17 den Zwischenbereich zwischen den Einzel-Glasscheiben 4, 5 überstreichend geführt
werden kann. Ebenso besteht die Möglichkeit das gefüllte Dichtmittel 18 von außen
in den Zwischenraum zwischen den Glasscheiben 4, 5 einzubringen.
[0036] Im nächsten Verfahrensschritt wird nun die äußere Einzel-Glasscheibe 6, das heißt
jene Einzel-Glasscheibe 6 die im eingebauten Fenster von der Raumseite abgewandt ist,
wie zur Einzel-Glasscheibe 5 ausgeführt im Glaseinstand 7 angeordnet. Wiederum wird
über eine Haltevorrichtung eine zumindest annähernd parallele Halterung der Einzel-Glasscheibe
6 zur Einzel-Glasscheibe 5 aufrecht erhalten, während das gefüllte Dichtmittel 19
über die Einbringvorrichtung 17 in den Zwischenraum zwischen der Einzel-Glasscheibe
5 und der EinzelGlasscheibe 6 zur Fertigstellung der Isolierverglasung 3 im Randbereich
zwischen den Einzel-Glasscheiben 5, 6 eingespritzt wird.
[0037] Gemäß einer Ausführungsvariante dazu besteht die Möglichkeit,
dass in einem ersten Schritt lediglich die erste Einzel-Glasscheibe 4, das heißt die in
Fig. 1 linke Einzel-Glasscheibe 4, im Glaseinstand 7 angeordnet wird, danach das mit
dem Absorptionsmittel 19 und/oder dem Adsorptionsmittel 20 gefüllte Dichtmittel 18
im Randbereich der Einzel-Glasscheibe 4 auf diese aufgespritzt wird und erst danach
die weitere Einzel-Glasscheibe 5 in dem Glaseinstand 7 zugestellt wird. Dieselbe Verfahrensweise
besteht selbstverständlich auch mit der weiteren rechten Einzel-Glasscheibe 6.
[0038] Es besteht auch die Möglichkeit einer gemischten Variante, dass also beispielsweise
die beiden Einzel-Glasscheiben 4, 5 positioniert werden und danach der Zwischenraum
im Randbereich zwischen den Einzel-Glasscheiben 4, 5 zur Herstellung des Randverbundes
mit dem gefüllten Dichtmittel 18 ausgefüllt wird und danach auf die Einzel-Glasscheibe
5 auf der außenseitigen Oberfläche das gefüllt Dichtmittel 18 aufgetragen wird bevor
die weitere EinzelGlasscheibe 6 zugestellt wird.
[0039] In Fig. 2 ist eine Ausführungsvariante der Erfindung dargestellt. Gezeigt ist wiederum
ein Flügelrahmenprofil 1 mit einer Isolierverglasung 3, die wiederum aus den drei
Einzel-Glasscheiben 4, 5 und 6 aufgebaut ist.
[0040] Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass es im Rahmen der Erfindung möglich ist, auch
eine zweischeibige Isolierverglasung 3 zu bilden bzw. können mehr als drei Einzel-Glasscheiben
4 bis 6 angeordnet werden.
[0041] Bei dieser Ausführungsvariante der Erfindung werden die Einzel-Glasscheiben 4 bis
6 in einem ersten Schritt zur Herstellung der Isolierverglasung 3 im Glaseinstand
7 zumindest annähernd parallel zueinander ausgerichtet angeordnet und mittels einer
Haltevorrichtung in dieser Position gehalten. Danach wird über die in Fig. 2 nicht
dargestellte Einbringvorrichtung 17, also beispielsweise wiederum insbesondere eine
Extruderdüse, das mit dem Absorptionsmittel 19 und/oder dem Adsorptionsmittel 20 gefüllte
Dichtmittel 18 in die Randbereiche zwischen den Einzel-Glasscheiben 4, 5 und 5, 6
gleichzeitig eingebracht, wobei sich in diesem Fall das gefüllte Dichtmittel 18 auch
über die Oberflächen des Glaseinstandes 7 erstrecken kann. Bevorzugt ist jedoch, dass
zumindest im nach außen offenen Anschlussbereich zwischen dem Flügelrahmenprofil 1
und der linken Glasscheibe 4 entweder ein separates Dichtmittel oder der oben angesprochene
Haftvermittler 16 angeordnet wird, sodass also das Absorptionsmittel 19 bzw. das Adsorptionsmittel
20 in diesem Bereich nicht mit der Umgebungsatmosphäre in Kontakt steht. Zu diesem
Zweck kann auch ein entsprechendes Abdeckelement in diesem Bereich vorgesehen sein.
Beide Ausführungen sind der Einfachheit halber allerdings in Fig. 2 nicht dargestellt.
[0042] Die Einbringvorrichtung 17 kann für die Herstellung dieser Variante auch zweigeteilt
sein, das heißt mit zwei Teildüsen ausgeführt sein, deren Düsenaustritte entsprechend
dem Abstand der Einzel-Glasscheiben 4 bis 6 voneinander angeordnet sind.
[0043] Es wird also bei dieser Ausführungsvariante das gefüllte Dichtmittel 18 derart eingebracht,
dass sich dieses über den gesamten abzudichtenden Bereich zwischen den zumindest drei
Einzel-Glasscheiben 4 bis 6 erstreckt. Es ist damit eine entsprechende Zeitersparnis
in der Produktion des Fensters bzw. Tür erreichbar, ebenso kann damit auch eine verbesserte
Gasdichtheit über die gesamte Isolierverglasung 3 erreicht werden.
[0044] In Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsvariante der Erfindung gezeigt, wobei in diesem
Fall ein so genanntes Stufenglas hergestellt wird. Gezeigt ist wieder ein Flügelrahmenprofil
1 im Querschnitt sowie die Isolierverglasung 3, bestehend aus den drei Einzel-Glasscheiben
4 bis 6. Die Verfahrensweise selbst ist dabei analog zu jener nach Fig. 1 auszuführen,
sodass also in einem ersten Schritt die Einzel-Glasscheiben 4 und 5 an den entsprechenden,
stufenartig ausgebildeten Schultern des Glaseinstandes 7 angeordnet und gegebenenfalls
über den Haftvermittler 16 mit der Oberfläche 9 des Glaseinstandes 7, das heißt der
Oberfläche 9 des Flügelrahmenprofils 1, verbunden werden. Es besteht aber auch bei
dieser Ausführungsvariante die Möglichkeit, dass auf den Haftvermittler 16 verzichtet
wird, wenn das gefüllte Bindemittel 18 entsprechende Klebeeigenschaften aufweist,
sodass in diesem Fall die Einzel-Glasscheiben 4, 5 vorerst beabstandet zur Oberfläche
9 des Glaseinstandes 7 gehaltert werden, bevor das gefüllte Dichtmittel 18 mit der
Einbringvorrichtung 17, welche in Fig. 3 lediglich zwischen den Einzel-Glasscheiben
5, 6 eingezeichnet ist, eingebracht wird.
[0045] Bei dieser Ausführungsvariante der Erfindung wird das gefüllte Dichtmittel 18 im
Co-Extrusionsverfahren eingebracht. Dies hat den Vorteil, dass neben dem gefüllten
Dichtmittel 18, also dem Dichtmittel 18 mit dem Absorptionsmittel 19 oder dem Adsorptionsmittel
20 gleichzeitig ein Abstandhalter 21 aus Metall oder Kunststoff eingebracht werden
kann, wobei in einer Ausführungsvariante, die in Fig. 3 dargestellt ist, zusätzlich
über dieses Co-Extrusionsverfahren zur Herstellung des Randverbundes unterhalb des
Abstandhalters 21 ein weiteres Dichtmittel 22 eingebracht werden kann zur Herstellung
des Randverbundes zwischen den beiden Einzel-Glasscheiben 4, 5. Das weitere Dichtmittel
22 kann beispielsweise durch einen Butylkautschuk gebildet werden und kann dieses
Dichtmittel 22 auch gleichzeitig Klebeeigenschaften aufweisen, sodass dieses Dichtmittel
22 die Funktion des Haftvermittlers 16 übernehmen kann.
[0046] Der Abstandhalter 21 kann in einer Ausführungsvariante zu der in Fig. 3 dargestellten
Variante auch im Dichtmittel 22 oder im gefüllten Dichtmittel 18 eingebettet sein,
wobei erstere Variante bevorzugt wird. Es ist weiters bevorzugt, wenn der Abstandhalter
21 mit geringer Distanz zu den Oberflächen der Einzel-Glasscheiben 4, 5 eingebracht
wird, sodass das Dichtmittel 22 den Abstandhalter 21 allseitig umgibt - im Querschnitt
betrachtet.
[0047] In Weiterführung dieses Verfahrens wird die weitere, dritte Einzel-Glasscheibe 6
in den Glaseinstand 7 entsprechend zugestellt und der Randverbund wie eben beschrieben
hergestellt, wobei auch in diesem Fall der Abstandhalter 21, eingebracht durch ein
Co-Extrusionsverfahren, vorgesehen werden kann.
[0048] Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass es im Rahmen der Erfindung möglich ist, dass
das Absorptionsmittel 19 bzw. das Adsorptionsmittel 20 im Extruder dem Dichtmittel
18 beigemengt wird. Ebenso besteht die Möglichkeit eine bereits fertig gefüllte Dichtmittelmischung
zu verwenden.
[0049] Obwohl in Fig. 3 die Ausbildung des Stufenglases zwischen den Einzel-Glasscheiben
4, 5, also der raumseitigen Einzel-Glasscheibe 4 und der daran anschließenden, mittleren
EinzelGlasscheibe 5 gezeigt ist, besteht umgekehrt die Möglichkeit, dass der abgestufte
Bereich zwischen der Einzel-Glasscheibe 5 und der äußeren Einzel-Glasscheibe 6 im
Flügelrahmenprofil 1 hergestellt wird.
[0050] In Fig. 4 ist eine Ausführungsvariante der Erfindung zu jener nach Fig. 3 dargestellt,
bei der ein dreifach abgestuftes Flügelrahmenprofil 1 verwendet wird und die Isolierverglasung
3 aus den Einzel-Glasscheiben 4, 5, 6 mit zwei Stufen hergestellt wird.
[0051] Dabei sind wiederum, wie zu Fig. 3 beschrieben, das gefüllte Dichtmittel 18 mit dem
Absorptionsmittel 19 und/oder dem Adsorptionsmittel 20, der Abstandhalter 21 sowie
das weitere Dichtmittel 22 mittels eines Co-Extrusionsverfahrens eingebracht.
[0052] Obwohl in den Figuren das Absorptionsmittel 19 bzw. das Adsorptionsmittel 20 kugelförmig
dargestellt sind, können diese auch einen anderen Habitus aufweisen.
[0053] Es besteht weiters die Möglichkeit bei sämtlichen Varianten der Erfindung, dass ein
expandierendes Dichtmittel 18 und/oder ein expandierendes, weiteres Dichtmittel 22,
zum Beispiel ein Polyurethan, verwendet werden, sodass nach dem Einbringen dieses
Dichtmittels 18 bzw. des weiteren Dichtmittels 22 in den Randbereich zwischen den
Einzel-Glasscheiben 4, 5 bzw. 5, 6 durch die Expansion des Dichtmittels 18 bzw. des
weiteren Dichtmittels 22 eine höhere Raumausfüllung im Randbereich und damit eine
bessere Abdichtung erreicht wird.
[0054] Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass damit Isolierverglasungen 3
hergestellt werden können, bei denen das Dichtmittel 18 umlaufend ohne Unterbrechung
zur Herstellung des Randverbundes eingebracht bzw. hergestellt wird, sodass also die
Eckbereiche des Randverbundes keiner besonderen Nachbehandlung bedürfen, um eine entsprechend
hohe Gasdichtheit und eine entsprechend gute Dampfsperre in diesem Eckbereich herzustellen.
Es sind also in den Eckbereichen des Randverbundes keine bzw. gegebenenfalls nur im
Bereich des Anfanges und des daran anschließenden Endes des Dichtmittels - bezogen
auf den Einspritzvorgang - Nachbearbeitungsschritte erforderlich.
[0055] In Fig. 5 ist eine weitere Ausführungsvariante der Erfindung gezeigt, wobei in diesem
Fall wieder ein so genanntes Stufenglas hergestellt wird. Gezeigt ist ein Flügelrahmenprofil
1 im Querschnitt sowie die Isolierverglasung 3, bestehend aus den drei Einzel-Glasscheiben
4 bis 6 und einer zusätzlichen Einzel-Glasscheibe 23. Die Herstellung kann prinzipiell
analog zu voranstehenden Ausführungen erfolgen. Bei dieser Ausführungsvariante werden
allerdings die Einzel-Glasscheiben 4 bis 6 und 23 von beiden Seiten des Flügelrahmenprofils
1 angeordnet, also in der Fig. 5 von rechts und von links. Es ist dabei möglich, dass
das Flügelrahmenprofil 1 eine Mittenerhöhung 24 aufweist. An diese Mittenerhöhung
werden die beiden mittleren Einzel-Glasscheiben 4, 5 über den Haftvermittler 16 angelegt,
und danach das gefüllte Dichtmittel 18 und gegebenenfalls das Dichtmittel 22 in den
Zwischenraum zwischen den Einzel-Glasscheiben eingebracht. In analoger Weise werden
in der Folge die beiden äußeren Einzel-Glasscheiben 6, 23 zur Fertigstellung der Isolierverglasung
3, wie voranstehend beschrieben an den Flügelrahmenprofilelementen 1 angebracht.
[0056] In Fig. 6 ist dazu eine Ausführungsvariante zu jener nach Fig. 5 gezeigt, wobei der
einzige Unterschied ist,
dass die weitere Einzel-Glasscheibe 23 eine größere Flächenausdehnung aufweist und das
Flügelrahmenprofil 1 im Bereich einer Ansichtsseite 25 überdeckt, wobei auch einen
teilweise Überdeckung möglich ist. Zur besseren Halterung der Einzel-Glasscheibe 23
ist zwischen der Oberfläche des Flügelrahmenprofils 1 die der Einzel-Glasscheibe 23
zugewandt ist, zusätzlich der Haftvermittler 16 zumindest teilweise aufgetragen, wodurch
die Einzel-Glasscheibe 23 mit dieser Oberfläche zumindest teilweise verklebt wird.
Die Ansichtsseite 25 ist die Seite, von der das Fenster oder die Tür im eingebauten
Zustand betrachtet wird, und kann sowohl außen als auch innen in einem Raum sein.
[0057] Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, dass beide Ansichtsseiten des oder
der Flügelrahmenrofils/e von den Einzel-Glasscheiben 6, 23 zumindest teilweise überdeckt
werden.
[0058] Fig. 7 zeigt eine Ausführungsvariante der Erfindung, bei der das Flügelrahmenprofil
1 eine Erhöhung 26 aufweist, die allerdings randständig an dem Flügelrahmenprofil
1 ausgebildet ist und nicht im Bereich der Mitte, wie bei der Ausführungsvariante
nach den Fig. 5 und 6. Diese Geometrie des Flügelrahmenprofils eignet sich zur Herstellung
einer Dreischeibenisolierverglasung, wobei auch bei dieser Ausführungsvariante die
Einzelglasscheibe 4 von einer anderen Seite (von rechts) als die Einzel-Glasscheiben
5, 6 (von links) am Flügelrahmenprofil 1 angeordnet werden. Im Übrigen sei zur Vermeidung
von Wiederholungen bzgl. der Ausbildung der Isolierverglasung 3 auf voranstehende
Ausführungen verwiesen.
[0059] Mit diesen zuletzt beschrieben Ausführungen der Erfindung soll verdeutlicht werden,
dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren unterschiedlichste Geometrien und Stufengläser
herstellbar sind, auch mit asymmetrischer Anordnung der Einzel-Glasscheiben 4 bis
6, 23, wobei durch die direkte Fertigung der Isolierverglasung 3 an den Flügelrahmenprofilen
1 Toleranzen aus dem System genommen werden können, wie sie bei einer gesonderten
Herstellung der Isolierverglasung 3 und dessen anschließendes Einsetzen in die Flügelrahmenprofile
als komplettes Element auftreten. Es können dabei relativ einfach Einzel-Glaselemente
4 bis 6, 23 mit unterschiedlichen Abmessungen und/oder Glasstärken für ein Fenster
oder eine Tür verarbeitet werden.
[0060] Generell ist es im Rahmen der Erfindung möglich, dass herkömmliche, butylierte bzw.
mit einem Dichtmittel versehene Abstandhalter mit Molekularsieb für die Herstellung
der Isolierverglasung 3 verwendet werden können. Diese können als Rollware oder auf
die erforderliche Länge abgelängt als Einzelstreifen verwendet werden. Diese Abstandhalter
werden dazu vor oder nach dem Zustellen einer Einzel-Glasscheibe 4 bis 6, 23 an das
Flügelrahmenprofil 1 auf dieser angebracht und danach die jeweilige weitere Einzel-Glasscheibe
4 bis 6, 23 zugestellt und der gasdichte Randverbund hergestellt. Für die Anordnung
bzw. Einbringung derartiger Abstandhalter können aus dem Stand der Technik bekannte
Applikationsgeräte oder Rahmensetzstationen verwendet werden. Derartige Abstandhalter
können dabei in ihrem Inneren, normalerweise sind diese in Form eines Kanals ausgebildet,
das Molekularsieb aufweisen. Die Verwendung einer Rollenware hat gegenüber Einzelstreifen
(Stangenware), dass nur ein Stoß über den Umfang des Fensters oder der Tür vorhanden
ist, an dem die beiden Enden des Abstandhalters gasdicht miteinander verbunden werden
müssen.
[0061] Zur weiteren Verbesserung des Verfahrens, insbesondere zum besseren Toleranzausgleich,
besteht im Rahmen der Erfindung die Möglichkeit, die Glaskeile 10 am Flügelrahmenprofil
1 mit einer schrägen Fläche als Einführschräge auszubilden, wobei diese schräge Fläche
in der Richtung ansteigt, aus der die jeweilige Einzel-Glasscheibe 4 bis 6, 23 zum
Flügelrahmenprofil 1 zugestellt wird. Es wird damit auch eine automatische Zentrierung
Einzel-Glasscheiben 4 bis 6, 23 durch diese Einführhilfe erreicht. Selbstverständlich
ist es dabei möglich, dass diese Einführhilfen zusätzlich zu den Glaskeilen 10 am
Flügelrahmenprofil 1 angeordnet bzw. einstückig mit diesem ausgebildet werden.
[0062] Die Ausführungsbeispiele zeigen mögliche Ausführungsvarianten des erfindungsgemäßen
Verfahrens, wobei an dieser Stelle bemerkt sei, dass die Erfindung nicht auf die speziell
dargestellten Ausführungsvarianten derselben eingeschränkt ist, sondern vielmehr auch
diverse Kombinationen der einzelnen Ausführungsvarianten untereinander möglich sind
und diese Variationsmöglichkeit aufgrund der Lehre zum technischen Handeln durch gegenständliche
Erfindung im Können des auf diesem technischen Gebiet tätigen Fachmannes liegt.
[0063] Der Ordnung halber sei abschließend darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis
des Aufbaus des Fensters bzw. der Tür diese bzw. deren Bestandteile teilweise unmaßstäblich
und/oder vergrößert und/oder verkleinert dargestellt wurden.
Bezugszeichenaufstellung
[0064]
- 1
- Flügelrahmenprofil
- 2
- Hohlkammer
- 3
- Isolierverglasung
- 4
- Glasscheibe
- 5
- Glasscheibe
- 6
- Glasscheibe
- 7
- Glaseinstand
- 8
- Oberfläche
- 9
- Oberfläche
- 10
- Glaskeil
- 11
- Glaskeil
- 12
- Glaskeil
- 13
- Stirnfläche
- 14
- Stirnfläche
- 15
- Stirnfläche
- 16
- Haftvermittler
- 17
- Einbringvorrichtung
- 18
- Dichtmittel
- 19
- Absorptionsmittel
- 20
- Adsorptionsmittel
- 21
- Abstandhalter
- 22
- Dichtmittel
- 23
- Glasscheibe
- 24
- Mittenerhöhung
- 25
- Ansichtsseite
- 26
- Erhöhung
1. Verfahren zum Herstellen eines Fensters oder einer Tür mit einer Isolierverglasung
(3), die aus mehreren Einzel-Glasscheiben (4, 5, 6) gebildet wird, nach dem die Einzel-Glasscheiben
(4, 5, 6) beabstandet zueinander in Flügelrahmenprofilelementen (1) angeordnet werden
und zwischen den Einzel-Glasscheiben (4, 5, 6) ein Dichtmittel (18) angeordnet wird,
dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtmittel (18) zwischen die Einzel-Glasscheiben (4, 5, 6) eingespritzt wird,
oder das nach dem Anordnen der ersten Einzel -Glasscheibe (4) auf diese das Dichtmittel
(18) aufgespritzt wird und die zweite Einzel-Glasscheibe (5) danach an das Dichtmittel
(18) gasdicht angelegt wird, wobei ein Dichtmittel (18) verwendet wird, das ein Absorptionsmittel
(19) und/oder Adsorptionsmittel (20) für Feuchtigkeit aufweist, oder dass ein mit
einem Dichtmittel () versehener Abstandhalter auf der ersten Einzel-Glasscheibe (4)
angebracht wird und die zweite Einzel-Glasscheibe (5) danach an das Dichtmittel (18)
gasdicht angelegt wird, wobei im Abstandhalter und/oder im Dichtmittel () das Absorptionsmittel
(19) und/oder das Adsorptionsmittel (20) enthalten ist oder sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtmittel (18) mit einem Extrusionsverfahren eingebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtmittel (18) im Co-Extrusionsverfahren eingebracht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein weiteres Dichtmittel (22) unterhalb des Dichtmittels (18), d.h. näher zu einer
Oberfläche (9) eines Glaseinstandes (7), eingebracht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstandhalter (21) mit dem Spritzen des Dichtmittels (18) zwischen die Einzel-Glasscheiben
(4, 5, 6) oder auf eine Einzel-Glasscheibe (4, 5) eingebracht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstandhalter im Dichtmittel (18) oder in dem weiteren Dichtmittel (22) angeordnet
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Isolierverglasung (3) aus zumindest drei Einzel-Glasscheiben (4, 5, 6) gebildet
wird, und das Dichtmittel (18) sich über den gesamten abzudichten Bereich zwischen
den zumindest drei Einzel-Glasscheiben (4, 5, 6) erstreckend eingebracht wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzel-Glasscheiben (4, 5, 6) mit einem Abstand beabstandet zu den Flügelrahmenprofilelementen
(1) angeordnet werden, und dass während des Einbringens des Dichtmittels (18) oder
des weiteren Dichtmittels (22) dieser Abstand zumindest teilweise ebenfalls mit dem
Dichtmittel (18) und/oder dem weiteren Dichtmittel (22) ausgefüllt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stufenglas mit Einzel-Glasscheiben (4, 5, 6), die sich in zumindest einer Abmessung
voneinander unterscheiden, hergestellt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein nach dem Einbringen expandierendes Dichtmittel (18) verwendet wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein nach dem Einbringen expandierendes weiteres Dichtmittel (22) verwendet wird.