[0001] Die Erfindung betrifft eine Leitschaufel für eine axial durchströmbare Turbomaschine,
umfassend einen zwei einander gegenüberliegende Seiten aufweisenden Schaufelfuß mit
einer Plattform und zumindest ein daran angeordnetes Schaufelblatt. Ferner betrifft
die Erfindung eine Leitschaufelanordnung mit einer Tragstruktur, an dessen Innenmantelfläche
eine Umfangsnut vorgesehen ist, in welcher durch Formschluss gehaltene Leitschaufeln
aneinandergereiht sitzen.
[0002] Eine derartige Leitschaufel und Leitschaufelanordnung für einen Verdichter sind beispielsweise
aus der
US 2005/0191177 A1 bekannt. In dem von zwei Ringhälften gebildeten Verdichtergehäuse ist für jeden Leitschaufelkranz
einer Verdichterstufe eine Umfangsnut vorgesehen. Die Seitenwände der Umfangsnut weisen
Hinterscheidungen auf, um darin eingesetzte Leitschaufeln mit entsprechend geformten,
hammerförmigen Schaufelfüßen in dieser formschlüssig zu halten. Zwei in der Umfangsnut
aneinanderliegende Leitschaufeln weisen in ihren einander gegenüberliegenden Seitenflächen
jeweils eine Bohrung auf. In die fluchtenden Bohrungen ist eine Spannhülse zur mechanischen
Kopplung der beiden unmittelbar benachbarten Schaufelfüße eingesetzt. Durch die Kopplung
sollen Schaufelschwingungen gedämpft und Schaufelfußbewegungen reduziert bzw. verhindert
werden, was dadurch Verschleiß an den Schaufelfüßen vermeidet.
[0003] Daneben ist aus der
US 6,761,538 B2 ein verspannter Sitz von Laufschaufeln in einer hammerförmigen Umfangsnut bekannt.
Zum Aufbringen einer auf die Laufschaufeln in Radialrichtung wirkenden Spannkraft
ist im Nutgrund der Umfangsnut eine umlaufende Hohlkehle ausgebildet, in welcher ein
auf die Laufschaufel einwirkender Federring eingesetzt ist. Der Federring ist in Form
einer gekrümmten Spannhülse ausgebildet, die neben dem üblichen Längsschlitz auch
eine Vielzahl von in ihrer Umfangsrichtung verlaufenden Schlitzen aufweist, wodurch
dazwischen angeordnete frei endende Federarme entstehen, mittels denen die in der
Umfangsnut eingesetzten Laufschaufeln in Radialrichtung verspannt befestigt sind.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist die Angabe einer alternativen Leitschaufelanordnung und
die Bereitstellung einer dafür geeigneten Leitschaufel.
[0005] Die auf die Leitschaufel gerichtete Aufgabe wird mit einer Leitschaufel für eine
axial durchströmbare Turbomaschine gelöst, welche einen zwei einander gegenüberliegende
Seiten aufweisenden Schaufelfuß mit einer Plattform und zumindest ein daran angeordnetes
Schaufelblatt umfasst, wobei der Schaufelfuß an einer der beiden Seiten zumindest
ein hervorstehendes Formstück aufweist, in dem zumindest ein Gewindeloch zum radialen
Verspannen der Leitschaufel in einer Umfangsnut einer Tragstruktur einer Turbomaschine
mittels einer im Gewindeloch eingeschraubten, sich am Nutgrund der Umfangsnut abstützenden
Spannschraube vorgesehen ist und bei der der Schaufelfuß an der anderen der beiden
Seiten zumindest eine Ausnehmung zur Aufnahme mindestens eines Formstücks einer benachbarten
Leitschaufel einschließlich einer darin eingeschraubten Spannschraube aufweist.
[0006] Die auf die Leitschaufelanordnung gerichtete Aufgabe wird mit einer ringförmigen
Tragstruktur gelöst, an dessen Innenmantelfläche eine Umfangsnut vorgesehen ist, in
welcher durch Formschluss gehaltene Leitschaufeln gemäß vorgenannter Ausgestaltung
aneinandergereiht sitzen, wobei jede derartige Leitschaufel mittels einer im Gewindeloch
ihres Formstücks eingeschraubten, sich am Nutgrund der Umfangsnut abstützenden Spannschraube
in der Umfangsnut verspannt ist und das Formstück einschließlich der Spannschraube
vollständig von der Plattform derjenigen Leitschaufel überdeckt ist, welche zur betreffenden
Leitschaufel unmittelbar benachbart ist.
[0007] Durch die erfindungsgemäße Leitschaufelanordnung kann eine in Radialrichtung feste
Einspannung der Leitschaufel in der Tragstruktur einer axial durchströmbaren Turbomaschine
erreicht werden. Da die Spannkraft erst beim Einschrauben und Anziehen der Spannschraube
erzeugt wird, kann die Leitschaufel und insbesondere deren Schaufelfuß mit vergleichsweise
großen Toleranzen und mit vergleichsweise geringer Passgenauigkeit gegenüber der Kontur
der Umfangsnut gefertigt werden. Dies erleichtert einerseits die Positionierung, d.h.
Einsetzen und Verschieben der Leitschaufel in der Umfangsnut. Andererseits können
dadurch die für eine thermische Dehnung benötigten Spalte in einer ausreichenden Größe
vorgehalten werden, was die Leitschaufelanordnung unempfindlicher gegen thermische
Einflüsse macht.
[0008] Da die Montagespiele und damit die Fertigungstoleranzen aufgrund des Ausgleichs der
größeren Spiele durch die Spannschraube vergrößert werden können, entsteht auch ein
Kostenvorteil in der Fertigung der entsprechenden Bauteile.
[0009] Ferner werden durch die Verspannung der Leitschaufel an der Tragstruktur Relativbewegungen
der Leitschaufeln blockiert und dadurch möglicher Verschleiß reduziert.
[0010] Zudem weisen die Leitschaufeln aufgrund ihrer spielfreien Befestigung eine definierte
radiale Lage auf, wodurch die Radialspalte zwischen den freistehenden Blattspitzen
der Leitschaufeln und dem diesen Blattspitzen gegenüberliegenden Rotor enger eingestellt
und gefertigt werden können als bisher. Dies reduziert die im Strömungsmedium auftretenden
Radialspaltverluste an den Blattspitzen von freistehenden Leitschaufeln während des
Betriebs der Turbomaschine, was den Wirkungsgrad der Turbomaschine steigert.
[0011] Damit die zur Verspannung der Leitschaufel benötigte Spannschraube nicht in den Strömungskanal
der Turbomaschine hineinragt, ist an einer der beiden einander gegenüberliegenden
Seiten des Schaufelfußes ein davon hervorstehendes Formstück angeordnet. Das Formstück
ist dabei wesentlich näher an der Unterseite des Schaufelfußes angeordnet als an der
Oberfläche der Plattform. In dem Formstück ist ein Gewindeloch vorgesehen, in dem
die Spannschraube eingeschraubt werden kann. Da das Formstück seitlich hervorsteht,
sind das Gewindeloch und die Spannschraube für die Montagearbeiten besonders gut zugänglich.
[0012] Um eine Strömungskanalbegrenzung der Turbomaschine mit möglichst wenig Bauteilkanten
bereitzustellen, ist vorgesehen, dass die Plattform derjenigen Leitschaufel, welche
zu einer betreffenden Leitschaufel unmittelbar benachbart angeordnet ist, das Formstück
einschließlich der Spannschraube der betreffenden Leitschaufel überdeckt. Hierzu ist
an der anderen der zwei einander gegenüberliegenden Seiten des Schaufelfußes zumindest
eine Ausnehmung in einer Größe vorgesehen, welche mindestens dem Bauraum des Formstücks
einschließlich der darin eingeschraubten Spannschraube entspricht. Durch diese Maßnahme
kann lokal eine Strömungskanalbegrenzung allein durch die Oberflächen der Plattformen
des Schaufelfußes erreicht werden, ohne dass weitere Bauteile in der Umfangsnut zur
Abdeckung des Formstücks einschließlich Spannschraube erforderlich sind. Zudem sind
die Spannschrauben mittels der Plattform der benachbarten Leitschaufel vom Strömungsmedium
abgeschirmt und somit vor dessen Einflüssen geschützt. Dies verhindert Korrosion und
das Festsetzen der Spannschrauben im Gewinde des Lochs.
[0013] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0014] Zweckmäßiger Weise ist der Leitschaufelfuß hammerförmig ausgebildet. Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die Leitschaufel an der einen Seite zwei
Formstücke mit jeweils einem Gewindeloch. Hierdurch kann eine Verspannung der Leitschaufel
erfolgen, bei der die Spannkraft jeweils nahe an den Seitenwänden der Umfangsnut erzeugt
wird und nicht wie bei einer Leitschaufel mit nur einem Formstück, mittig dazwischen.
Dies steigert die Sicherheit der Verspannung. Selbstverständlich ist auch denkbar,
dass in einem entsprechend großen Formstück zwei Gewindelöcher mit vergleichbarem
Abstand vorgesehen sind.
[0015] Selbstverständlich kann die Leitschaufel auch als Leitschaufelsegment ausgebildet
sein, welche zwei oder mehr Schaufelblätter aufweist.
[0016] Vorzugsweise handelt es sich bei der Turbomaschine um einen axial durchströmbaren
Verdichter, so dass die Leitschaufel als Verdichterleitschaufel oder als Verdichterleitschaufelsegment
ausgebildet ist.
[0017] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Leitschaufelanordnung weist zumindest
eine der Leitschaufeln eine Sicherung zur Aufnahme von Schaufelfußreaktionskräften
in umlaufender Richtung auf. Üblicher Weise war bisher jede Leitschaufel derartig
gesichert. Aufgrund der nunmehr zuverlässigen und mit vergleichsweise großer Kraft
verspannten Leitschaufel kann die Anzahl an bisher verwendeten Sicherungen zur Aufnahme
an Schaufelfußreaktionskräften reduziert werden, so dass beispielsweise nur noch jede
vierte oder jede dritte Leitschaufel zur Aufnahme derartiger Kräfte gesichert werden
muss.
[0018] Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung ist die Tragstruktur als Leitschaufelträger
oder als Turbomaschinengehäuse ausgebildet, welches entlang seiner Axialerstreckung
hälftig teilbar ist. Dies erleichtert das Einsetzen von Leitschaufeln in der Umfangsnut.
Auch wird das Vorsehen eines Leitschaufelschlosses vermieden, welches ansonsten bei
einer einstückigen Tragstruktur mit einer dann endlosen Umfangsnut erforderlich wäre.
[0019] Weitere Vorteile, Merkmale und Eigenschaften der Erfindung werden anhand von bevorzugten
Ausführungsbeispielen und nachfolgenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- FIG 1, 2
- eine erfindungsgemäße Leitschaufel gemäß einer ers- ten Ausgestaltung in unterschiedlichen
perspektivi- schen Ansichten,
- FIG 3
- den Längsschnitt durch eine Tragstruktur und Leit- schaufel gemäß einer zweiten Ausgestaltung,
- FIG 4
- den Querschnitt durch die Ausgestaltung gemäß FIG 3,
- FIG 5
- die Abwicklung einer in einer Tragstruktur ange- ordneten Umfangsnut mit darin angeordneten
Leit- schaufeln und
- FIG 6
- die Draufsicht auf eine in einer Umfangsnut ange- ordneten Leitschaufel einschließlich
einer Siche- rung zur Aufnahme von Schaufelfußreaktionskräften.
[0020] FIG 1 und FIG 2 zeigen in perspektivischer Darstellung aus unterschiedlichen Blickrichtungen
eine erfindungsgemäße Leitschaufel 10 für eine Turbomaschine. Die Leitschaufel 10
umfasst einen Schaufelfuß 12, welcher zwei einander gegenüberliegende Seiten 14, 16
aufweist. Zwischen den beiden gegenüberliegenden Seiten 14, 16 ist eine Plattform
18 angeordnet, von dessen Oberfläche 20 ein sich dazu quer erstreckendes aerodynamisch
gekrümmtes Schaufelblatt 22 freistehend hervorragt.
[0021] An einer (16) der beiden Seiten 14, 16 ist ein hervorstehendes Formstück 24 nach
Art einer Lasche angeformt. Das Formstück 24 ist dabei nahe einer Schaufelfußunterseite
25 mittig angeordnet. Im Formstück 24 ist ein Gewindeloch 26 vorhanden, dessen Gewindeachse
senkrecht zur Ebene der Oberfläche 20 der Plattform 18 ausgerichtet ist.
[0022] An der anderen (14) der beiden Seiten 14, 16 ist eine Ausnehmung 29 vorgesehen. Die
Ausnehmung 29 der betreffenden Leitschaufel 10 ist dabei in ihrer Lage und ihrer Größe
so gewählt, dass bei in einem Kranz aneinanderliegenden Leitschaufeln 10 das oder
jedes Formstück 24 - einschließlich einer darin angeordneten, in FIG 1 und FIG 2 nicht
dargestellten Spannschraube - einer zur betreffenden Leitschaufel 10 unmittelbar benachbarten
Leitschaufel 10 vollständig aufgenommen werden kann.
[0023] Die Leitschaufel 10 weist zudem zwei Haken 27 auf, die an einem die beiden Seiten
14, 16 verbindenden Steg 23 hervorstehen. Zwischen Haken 27 und Plattform 18 ist dadurch
jeweils eine Nut 28 zur Aufnahme von Vorsprüngen der Umfangsnut vorhanden, in welche
die Leitschaufel 10 eingesetzt werden soll. Der Steg 23 und die Haken 27 haben eine
hammerförmige Anmutung, wonach der Schaufelfuß 12 auch als hammerförmig bezeichnet
wird.
[0024] Die in der Umfangsnut aneinandergereihten Leitschaufeln 10 liegen stets derartig
aneinander, dass die eine Seite 16 einer ersten Leitschaufel 10 der anderen Seite
14 einer zweiten Leitschaufel 10 möglichst spaltlos einander gegenüber steht.
[0025] FIG 3 zeigt den Längsschnitt durch eine ringförmige Tragstruktur 30, die Teil eines
Leitschaufelträgers oder eines Gehäuses der axial durchströmbaren Turbomaschine ist.
An dessen innerer Mantelfläche 32 ist eine in Umfangsrichtung verlaufende Umfangsnut
34 vorgesehen. Die Umfangsnut 34 weist zwei einander gegenüberliegende Seitenwände
36, 38 auf, an denen Vorsprünge 40, 42 zur formschlüssigen Halterung der Leitschaufel
10 vorgesehen sind. Die in FIG 3 dargestellte Leitschaufel 10 unterscheidet sich von
der in der FIG 1 und FIG 2 dargestellten Leitschaufel 10 darin, dass das an der einen
Seite 16 angeordnete Formstück 24 sich nahezu über die gesamte Breite des Schaufelfußes
12 bzw. der Umfangsnut 34 erstreckt und dass darin insgesamt zwei Gewindelöcher 26
vorgesehen sind, die nicht mittig zwischen den Seitenwänden 36, 38 der Umfangsnut
34 angeordnet sind, sondern seitenwandnah.
[0026] In den Gewindelöchern 26 ist jeweils eine Spannschraube 44 eingeschraubt. Die Spannschraube
44 kann beispielsweise als Madenschraube oder auch als gewöhnliche Schraube mit einem
Schraubenkopf ausgebildet sein. Das Schraubenende der Spannschraube 44 stützt sich
am Nutgrund 35 der Umfangsnut 34 ab und drückt dabei die am Schaufelfuß 12 angeordneten
Haken 27 an die Vorsprünge 40, 42 der Umfangsnut 34, wodurch die Leitschaufel 10 in
Radialrichtung der axial durchströmbaren Turbomaschine fest vorgespannt anliegt.
[0027] FIG 4 zeigt den Querschnitt durch FIG 3 gemäß der Schnittlinie IV-IV, wobei auch
in FIG 4 identische Merkmale mit identischen Bezugszeichen versehen sind. Aus FIG
4 geht klar hervor, dass das Formstück 24 an der Seite 16 hervorsteht und dabei ein
Teil der Schaufelfußunterseite 25 ist. Gleichfalls ist in FIG 4 die an der gegenüberliegenden
Seite 14 vorhandene Ausnehmung 29 zur Aufnahme eines Formstücks 24 einer benachbarten
Leitschaufel 10 einer einschließlich darin eingeschraubten Spannschraube 44 zu erkennen.
Die Ausnehmung 29 ist entsprechend dem Formstück 24 auch an der Schaufelfußunterseite
25 angeordnet.
[0028] FIG 5 zeigt einen Teil der Abwicklung einer Leitschaufelanordnung 50 mit Tragstruktur
30 und Umfangsnut 34. In der nachfolgenden Figurenbeschreibung und in dieser Figur
sind die Bezugszeichen der zu einer ersten Leitschaufel 10a zugehörigen Merkmale um
den Suffix a erweitert, die Bezugszeichen der zu einer zweiten Leitschaufel 10b zugehörigen
Merkmale um den Suffix b und die Bezugszeichen der zu einer dritten Leitschaufel 10c
zugehörigen Merkmale um den Suffix c. Die erste Leitschaufel 10a ist bereits an ihrem
Bestimmungsort positioniert und mit Hilfe zweier madenartiger Spannschrauben 44a in
der Umfangsnut 34 fest verspannt. Zur weiteren Bestückung der Leitschaufelanordnung
50 mit Leitschaufeln sind bereits zwei zweite und dritte Leitschaufeln 10b, 10c in
der Umfangsnut 34 eingefädelt. Nach dem Verspannen der ersten Leitschaufel 10a wird
die dazu unmittelbar benachbarte, zweite Leitschaufel 10b in Umfangsrichtung, d. h.
in Richtung des Pfeils 52 verschoben, bis deren Plattformen 18a, 18b aneinander anliegen.
Dabei ist dann das Formstück 24a der ersten Leitschaufel 10a in der Ausnehmung 29b
der zweiten Leitschaufel 10b angeordnet, so dass aus Strömungskanalansicht die Plattform
18b der zweiten Leitschaufel 10b das Formstück 24a der ersten Leitschaufel 10a vollständig
überdeckt. Genau gesagt überdeckt die Oberfläche 20b der Plattform 18b bei radialer
Projektion die Ausnehmung 29b. Anschließend wird die zweite Leitschaufel 10b mit Hilfe
weiterer Spannschrauben an der entsprechenden Position befestigt. Sonach kann die
dritte Leitschaufel 10c über das Formstück 24b der zweiten Leitschaufel 10b geschoben
werden, so dass auch deren Spannschrauben von der Plattform 18c der dritten Leitschaufel
10c verdeckt sind. Durch fortgeführtes Einfädeln und Verspannen von weiteren Leitschaufeln
10 des Leitschaufelkranzes kann ein vollständiger Leitschaufelkranz für eine axial
durchströmte Turbomaschine montiert werden, wobei dann alle Leitschaufeln 10 mit einer
definierten Vorspannung an den Vorsprüngen 40, 42 der Haltenut 34 angepresst werden.
[0029] Die Leitschaufeln 10 sind zudem zur Aufnahme von Schaufelfußreaktionskräften gemäß
FIG 6 weiter gesichert. Im Nutgrund 35 der Haltenut 34 ist hierzu ein Durchgangsloch
vorhanden, in das von rückwärtiger Seite der Tragstruktur 30 aus eine weitere Schraube
54 mit einem Zapfen einschraubbar ist, der in eine dazu korrespondierende Ausnehmung
an der Unterseite des Schaufelfußes 12 der Leitschaufel 10 eingreift.
[0030] Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die in FIG 1, 2 und 3 gezeigten Ausgestaltungen
von Leitschaufeln 10. Selbstverständlich ist es möglich, an der einen Seite 16 auch
zwei dann außermittige Formstücke 24 mit jeweils einem Gewindeloch 26 vorzusehen.
Die andere Seite 14 einer derartigen Leitschaufel 10 weist dann eine oder zwei Ausnehmungen
29 zur Aufnahme der entsprechenden Formstücke 24 auf.
[0031] Insgesamt wird mit der Erfindung eine Leitschaufel 10 und eine Leitschaufelanordnung
50 für eine axial durchströmbare Turbomaschine, insbesondere Verdichter angegeben,
bei der jede Leitschaufel 10 über eine feste Einspannung in einer Umfangsnut 34 gehaltert
ist. Zur festen Einspannung ist an einer Seite 16 des Schaufelfußes 12 ein hervorstehendes
Formstück 24 mit einem Gewindeloch 26 vorgesehen, in welches eine sich am Nutgrund
35 der Umfangsnut 34 abstützende Spannschraube 44 einschraubbar ist. Ein besonderer
Vorteil der Erfindung liegt darin, dass im Leitschaufelkranz sowohl das Formstück
24 als auch die darin eingeschraubte Spannschraube 44 von der Plattform 18 einer dazu
benachbarten Leitschaufel 10 vollständig überdeckt ist, so dass die ineinandergreifenden
Gewinde von Gewindeloch 26 und Spannschraube 44 vor dem im Strömungskanal der Turbomaschine
strömenden Arbeitsmedium durch die Oberfläche 20 der Plattform 18 abgeschirmt ist.
Die Abschirmung verhindert Korrosion und das Festsetzen der Spannschraube 44, was
die Demontage der Leitschaufeln 10 aus der Umfangsnut 34 selbst nach längerer Betriebsdauer
sicher gewährleistet.
1. Leitschaufel (10) für eine axial durchströmbare Turbomaschine,
umfassend einen zwei einander gegenüberliegende Seiten (14, 16) aufweisenden Schaufelfuß
(12) mit einer Plattform (18) und zumindest ein daran angeordnetes Schaufelblatt (22),
dadurch gekennzeichnet, dass
der Schaufelfuß (12) an einer der beiden Seiten (16) zumindest ein hervorstehendes
Formstück (24) aufweist, in dem zumindest ein Gewindeloch (26) zum radialen Verspannen
der Leitschaufel (10) in einer Umfangsnut (34) einer Tragstruktur (30) einer Turbomaschine
mittels einer darin eingeschraubten, sich am Nutgrund (35) der Umfangsnut (34) abstützenden
Spannschraube (44) vorgesehen ist und bei der der Schaufelfuß (12) an der anderen
der beiden Seiten (14) zumindest eine Ausnehmung (29) zur Aufnahme mindestens eines
Formstücks (24) einer benachbarten Leitschaufel (10) einschließlich einer darin eingeschraubten
Spannschraube (44) aufweist.
2. Leitschaufel (10) nach Anspruch 1,
dessen Schaufelfuß (12) hammerförmig ausgebildet ist.
3. Leitschaufel (10) nach Anspruch 1 oder 2,
mit zwei jeweils ein Gewindeloch (26) aufweisenden Formstücken (24) oder mit zwei
Gewindelöchern (26) in dem einen Formstück (24).
4. Leitschaufel (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
bei der das Formstück (24) zumindest vergleichsweise nah an der Schaufelfußunterseite
(25) angeformt ist.
5. Leitschaufel (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
welche als Leitschaufelsegment zwei oder mehr Schaufelblätter (22) aufweist.
6. Leitschaufel (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
ausgebildet als Verdichterleitschaufel eines axial durchströmbaren Verdichters.
7. Leitschaufelanordnung (50) für eine Turbomaschine, vorzugsweise Verdichter,
mit einer ringförmigen Tragstruktur (30), an dessen Innenmantelfläche (32) eine Umfangsnut
(34) vorgesehen ist, in welcher durch Formschluss gehaltene Leitschaufeln (10) nach
einem der Ansprüche 1 bis 5 aneinandergereiht sitzen, wobei jede derartige Leitschaufel
(10) mittels einer im Gewindeloch (26) ihres Formstücks (24) eingeschraubten, sich
am Nutgrund (35) der Umfangsnut (34) abstützenden Spannschraube (44) in der Umfangsnut
(34) verspannt ist und das Formstück (24) einschließlich der Spannschraube (44) vollständig
von der Plattform (18) derjenigen Leitschaufel (10) überdeckt ist, welche zur betreffenden
Leitschaufel (10) unmittelbar benachbart ist.
8. Leitschaufelanordnung (50) nach Anspruch 7,
bei der zumindest eine der Leitschaufeln (10) eine Sicherung zur Aufnahme von Schaufelfußreaktionskräften
in umlaufender Richtung aufweist.
9. Leitschaufelanordnung (50) nach einem der Ansprüche 7 oder 8,
bei der die Tragstruktur (30) hälftig teilbar ist.