[0001] Die Erfindung betrifft ein Turbinengehäuse nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Turbinengehäuse insbesondere Turbinegehäuse von Dampfturbinen werden üblicherweise
gegenüber der Umgebung wärmegedämmt. Zurzeit erfolgt die Wärmedämmung bei Dampfturbinen
durch das Anbringen mehrlagiger Dämmmatten. Die Dämmmatten werden dabei mittels Drahthaken
untereinander verbunden. Am Unterteil der Turbine besteht das Problem, dass die Dämmmatten
häufig aufgrund der Schwerkraft nicht vollkommen formschlüssig am Gehäuse anliegen.
Um ein Anliegen der Dämmmatten zu gewährleisten, werden die Dämmmatten an ausgewählten
Stellen mittels Drähte mit dem Gehäuse verbunden. Trotz dieser Vorkehrungen kann nicht
vollkommen verhindert werden, dass sich ein Luftspalt zwischen den Dämmmatten und
dem Turbinengehäuse ausbildet. In diesem Luftspalt treten vagabundierende Luftströme
auf, welche zu erheblichen Temperaturdifferenzen im Turbinengehäuse führen. Verkrümmungsgefährdete
Turbinen werden deshalb häufig mit Turbinengehäuseunterteilheizungen ausgeführt. Diese
sind jedoch sehr aufwendig und teuer.
[0003] Eine andere Möglichkeit das Turbinengehäuse wärmezudämmen besteht darin, eine Spritzisolierung
am Turbinengehäuse auszubilden. Die Spritzisolierung bietet eine hohe und sehr homogene
Wärmedämmung. Der Nachteil der Spritzisolierung besteht jedoch darin, dass die Demontage
im Servicefall sehr aufwendig ist. Die Spritzisolierung muss dabei üblicherweise zerstört
werden.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Turbinengehäuse mit einer Wärmedämmung
bereitzustellen, die eine homogene und gleichmäßige Wärmedämmung ermöglicht, und die
zur Servicezwecken leicht demontiert werden kann.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung wird durch den unabhängigen Patentanspruch 1 gelöst.
[0006] Weitere Vorteile der Erfindung, die einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt
werden können, sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Das erfindungsgemäße Turbinengehäuse, umfassend wenigstens eine Dämmmatte zur Wärmedämmung
zwischen einer Turbinengehäuseinnenseite und einer Turbinengehäuseaußenseite, zeichnet
sich dadurch aus, dass die Dämmmatte mittels einer Klemmverbindung, zumindest bereichsweise,
formschlüssig am Turbinengehäuse angeordnet ist. Die Klettverbindung bietet den Vorteil,
dass die Dämmmatte unmittelbar und ohne Luftspalt am Turbinengehäuse angeordnet werden
kann. Darüber hinaus bietet der Klettverschluss auch den Vorteil, dass die Verbindung
fast beliebig häufig gelöst und wieder zusammengebracht werden kann. Durch die Verwendung
einer Klettverbindung kann somit eine sehr homogene Wärmedämmung bei gleichzeitig
sehr leichter De-/Montage erreicht werden. Die Klettverschlüsse sind preisgünstig
in den verschiedensten Ausgestaltungen zu beziehen.
[0008] Unter Wärmematten sind dabei nicht nur weiche flexible Dämmmatten zu verstehen, sondern
alle geeigneten Dämmmaterialien so zum Beispiel auch feste vorgefertigte und passgenau
hergestellte Dämmschäume. Diese lassen sich mittels Klettverschluss ebenfalls auf
einfache Weise am Turbinengehäuse anordnen.
[0009] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Dämmmatten an der
Turbinengehäuseaußenseite angeordnet sind. Die Anordnung an der Außenseite des Turbinengehäuses
erleichtert die De- und Montage der Dämmmatten am Turbinengehäuse erheblich. der einwandfreie
Sitz der Dämmmatten kann dabei besonders einfach kontrolliert werden. Ebenso können
Beschädigungen der Dämmmatte unmittelbar von außen erkannt und beseitigt werden.
[0010] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Klettverbindung
zwischen der Dämmmatte und der Turbinengehäuseaußenseite erfolgt. Die Klettverbindung
besteht jeweils aus zwei Verbindungspartnern, die sich beim Aneinanderbringen ineinander
verhaken und so die Verbindung herstellen. Ein Verbindungspartner wird bei dieser
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung mittel- oder unmittelbar am Turbinengehäuse
angeordnet. Der andere Verbindungspartner wird an der Dämmmatte befestigt. Durch einfaches
Anpressen der Dämmmatte an das Turbinengehäuse wird somit die Klettverbindung erzielt.
Das Anbringen der Matten gestaltet sich somit besonders einfach. Das Entfernen der
Dämmmatten erfolgt entgegengesetzt, das heißt durch einfaches Abziehen der Dämmmatten
vom Turbinengehäuse.
[0011] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Dämmmatte
einen Klettverschluss umfasst, über den eine Klettverbindung zwischen zwei Enden einer
Dämmmatte oder eine Klettverbindung zwischen zwei Dämmmatten miteinander erfolgt.
Bei dieser vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die Dämmmatte bzw. werden
mehrere Dämmmatten zunächst formschlüssig um das Turbinegehäuse herumgelegt. Die Enden
der Dämmmatte/-matten werden dann über die Klettverbindung fest miteinander verschlossen.
Die Dämmmatten liegen dabei formschlüssig am Turbinengehäuse an ohne das eine feste
Verbindung zwischen dem Turbinengehäuse und der Dämmmatte/- matten besteht. Bei dieser
Lösung kann das Turbinengehäuse so belassen werden, wie es ist. Auch ein nachträgliches
Anbringen einer solchen Dämmung ist besonders einfach möglich.
[0012] Eine weitere vorteilhaftre Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Klettverbindung
mittels eines Klettbandes erfolgt, welches die Dämmmatte/-matten umschließt. Bei dieser
Lösung werden wiederum die Dämmmatten zunächst formschlüssig und dicht anliegend an
das Turbinengehäuse angebracht. Anschließend wird um die Dämmmatten herum ein Klettband
gelegt und verschlossen. Das umschließende Klettband hält dann die Dämmmatten in Anlage
am Turbinengehäuse. Bei dieser Lösung muss weder das Turbinengehäuse noch die Dämmmatten
speziell vorbereitet werden.
[0013] Um eine besonders sichere Klettverbindung zu erzielen können auch mehrere der zuvor
beschriebenen Klettverbindungen gleichzeitig eingesetzt werden. Die vorgeschlagene
Lösung eignet sich nicht nur zum anbringen einer Wärmedämmung sondern kann auch zum
Anbringen von Geräuschdämmungen bei Turbinen vorteilhaft eingesetzt werden.
[0014] Ausführungsbeispiele und weitere Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand
der schematischen Zeichnungen erläutert. Es zeigt:
- Figur 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsge- mäßen Turbinengehäuses mit Wärmedämmung;
- Figur 2
- eine Detailansicht des erfindungsgemäßen Turbinen- gehäuses entsprechend Detail X
aus Figur 1;
- Figur 3
- ein zweites erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiels eines Turbinengehäuses;
- Figur 4
- ein drittes erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel eines Turbinengehäuses.
[0015] Die Figuren zeigen jeweils schematische, stark vereinfachte Darstellungen, in denen
nur die wesentlichen, zur Erfindung notwendigen Bauteile, gezeigt sind. Gleiche bzw.
funktionsgleiche Bauteile sind figurübergreifend mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0016] Figur 1 zeigt ein Turbinengehäuse 1 mit einer Dämmmatte 2, die an der Turbinengehäuseaußenseite
4 angeordnet ist und zur Wärmedämmung des Turbinengehäuses 1 gegenüber der Umgebung
dient. Die Dämmmatte 2 liegt dabei vollständig an dem Turbinengehäuse an. Die Verbindung
zwischen dem Turbinengehäuse 1 und der Dämmmatte 2 erfolgt über eine Klettverbindung
5. Die Verbindung zwischen Turbinengehäuse 1 und Dämmmatte 2 ist in Figur 2 im Detail
dargestellt.
[0017] Figur 2 zeigt eine Detailansicht X der in Figur 1 dargestellten Klettverbindung 5
zwischen dem Turbinengehäuse 1 und der Dämmmatte 2. Die Klettverbindung 5 besteht
aus zwei gewebten Bändern. Das eine Band, weist an seiner Oberfläche kleine, weiche
Schlaufen auf. Das andere Band besteht aus kleinen, steifen Haken. Durch das Zusammendrücken
der beiden gewebten Bänder greifen die Haken in die Schlaufen hinein und sorgen somit
für eine feste Verbindung. Zum Trennen werden die beiden Bänder einfach auseinander
gezogen. Die Haken ziehen dabei an den Schlaufen, mit dem Ergebnis, dass die Haken
sich öffnen und aus den Schlaufen herausspringen. Die Haken nehmen anschließend ihre
ursprüngliche Form an. Auf diese Art kann der Klettverschluss mehrere tausendmal verwendet
werden, ohne dass dabei seine Eigenschaft verloren geht. Die beschriebene so genannte
Haken- und Schlaufenverbindung eignet sich für normale Beanspruchung. Soll die Klettverbindung
größere Kräfte aufnehmen, Beispielsweise große Dämmmatten halten, dann bietet sich
eine Pilz- und Veloursband-Verbindung bzw. eine Pilz- und Flauschband-Verbindung an.
Mit diesen Kombinationen erhält man extrem feste Verschlüsse die sich nur sehr schwer
wieder öffnen lassen. Diese Art von Klettverschlüssen nutzen jedoch auch stärker ab,
so dass nur für Verbindungen geeignet sind, die selten gelöst werden sollen. Durch
die Verwendung von Klettverschlüssen aus Teflon eignet sich diese auch zum Einsatz
bei hohen Temperaturen. Ebenfalls für hohe Temperaturen geeignet sind Klettverschlüsse
aus Glasfaser.
[0018] Bei der in Figur 1 und 2 dargestellten Lösung wird somit die Dämmmatte 2 einfach
auf das Turbinengehäuse 1 aufgelegt und angedrückt. Durch das Andrücken der Dämmmatte
2 wird unmittelbar ein dichtes und dauerhaftes Anliegen der Dämmmatte 2 am Turbinengehäuse
1 gewährleistet. Ein Ausbilden von Luftspalten wird somit auf einfache und wirkungsvolle
Weise verhindert. Dadurch kann es nicht zu unerwünschten Luftzirkulationen zwischen
der Dämmmatte 2 und dem Turbinengehäuse 1 kommen. Durch die Verwendung des Klettverschlusses
5 wird somit eine homogene Wärmedämmung über den gesamten Umfang des Turbinengehäuses
1 erreicht. Im Servicefall kann die Dämmmatte 2 einfach vom Turbinengehäuse 1 getrennt
werden und nach der Reparatur bzw. nach dem Service der Turbine wiederum auf das Turbinengehäuse
1 befestigt werden. Es wird dabei kein zusätzliches Montagematerial benötigt. Werden
die Dämmmatten 2 bereits im Werk auf die passende Größe zurecht geschnitten, ist die
Montage am Aufstellungsort besonders einfach. Es wird dann kein Werkzeug zur Montage
der Dämmmatten 2 benötigt. Die Demontage der Dämmmatten 2 kann grundsätzlich ohne
zusätzliches Werkzeug erfolgen.
[0019] Figur 3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer Turbinengehäusedämmung. Die Dämmung
des Turbinengehäuses 1 erfolgt dabei mittels zweier Dämmmatten 2, 2'. Die Dämmmatten
2, 2' weisen an ihren jeweiligen Enden an ihrer Außenseite Klettverschlüsse auf, durch
welche die beiden Dämmmatten 2, 2' miteinander verbunden werden können. Bei diesem
Ausführungsbeispiel ist es nicht erforderlich am Turbinengehäuse 1 eine Klettverbindung
5 vorzusehen. Die Matten werden einfach eng anliegend am Turbinengehäuse 1 angeordnet
und dann mit der Klettverbindung 5 dauerhaft fixiert. Die Klettverbindung 5 ist dabei
so ausgebildet, dass durch Strammziehen der Klettverschlüsse das dauerhafte Anliegend
der Dämmmatten 2, 2' am Turbinengehäuse 1 gewährleistet ist. Eine solche Verbindung
ist nicht auf die Verwendung von zwei Dämmmatten 2, 2' beschränkt, vielmehr kann die
Verwendung eines Klettverschlusses an den Enden einer Dämmmatte, auch bei Verwendung
nur eines oder mehrerer Dämmmatten 2, erfolgen. Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel
befindet sich der Klettverschluss an der Außenseite der Dämmmatten 2, 2', so dass
er keiner erhöhten Wärmebelastung ausgesetzt ist. Durch die Verwendung einer Klettverbindung
5 nur an den Enden der Dämmmatten 2, 2', ist die Klettverbindung jedoch nicht für
größere Belastungen ausgelegt.
[0020] Figur 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für ein Turbinengehäuse 1 mit einer
Wärmedämmung. Bei diesem Ausführungsbeispiel wird die Dämmmatte 2 eng anliegend um
das Turbinengehäuse 1 gelegt. Anschließend wird ein Klettband 6 außen um die Dämmmatte
2 bzw. die Dämmmatten 2, 2' gelegt und das Klettband 6 wird dann mittels der Klettverbindung
5 verschlossen. das Klettband sorgt dadurch für das dauerhafte Anliegen der Dämmmatte
2 am Turbinengehäuse 1. Bei diesem Ausführungsbeispiel müssen weder am Turbinengehäuse
1 noch an den Dämmmatten 2, 2' Änderungen vorgenommen werden. Dadurch, dass das Klettband
6 die Dämmmatten 2, 2' vollständig umschließt wird ein sicheres Anliegen der Dämmmatten
2, 2' über den gesamten Umfang des Turbinengehäuses 1 gewährleistet. Die Verwendung
eines Klettbandes 6 ist wiederum nicht auf die Verwendung von zwei Dämmmatten beschränkt
sondern kann auch bei Verwendung nur einer Dämmmatten bzw. mehrerer Dämmmatten erfolgen.
[0021] Alle in den Ausführungsbeispielen dargstellten und beschriebenen Befestigungsmethoden
lassen sich auch beliebig miteinander kombinieren. Hierdurch kann eine weiter verbesserte
Befestigung dr Dämmmatten am Turbinengehäuse erreicht werden.
[0022] Die vorliegende Erfindung gewährleistet durch die Verwendung einer Klettverbindung
ein zumindest bereichsweises, formschlüssiges und enges Anliegen der Dämmmatten am
Turbinengehäuse. Durch Verwendung einer Klettverbindung wird darüber hinaus eine sehr
einfache De- und Montage erreicht, was die Reparatur und Servicefreundlichkeit deutlich
erhöht. Die Verbindungstechnik mittels Klettverbindung eignet sich nicht nur für die
zuvor beschriebene Anbringung von Dämmmatten zur Wärmedämmung sondern ebenso zur Anbringung
von Dämmplatten zur Geräuschreduzierung.
1. Turbinegehäuse (1), umfassend wenigstens eine Dämmmatte (2) zur Wärmedämmung zwischen
einer Turbinengehäuseinnenseite (3) und einer Turbinengehäuseaußenseite (4), dadurch gekennzeichnet, dass
die Dämmmatte (2) mittels einer Klettverbindung (5), zumindest bereichsweise, formschlüssig
am Turbinengehäuse (1) angeordnet ist.
2. Turbinengehäuse (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Dämmmatte (2) an der Turbinengehäuseaußenseite (4) angeordnet ist.
3. Turbinengehäuse (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Klettverbindung (5) zwischen der Dämmmatte (2) und der Turbinengehäuseaußenseite
(4) erfolgt.
4. Turbinengehäuse(1) nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Dämmmatte (2) einen Klettverschluss umfasst, über den eine Klettverbindung (5)
zwischen zwei Enden einer Dämmmatte (2) oder eine Klettverbindung (5) zwischen zwei
Dämmmatten (2, 2') miteinander erfolgt.
5. Turbinengehäuse (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Klettverbindung (5) mittels eines Klettbandes (6) erfolgt, welches die Dämmmatte
(2) oder die Dämmmatten (2, 2') umschließt.