[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Unterbrechen einer Brennstoffzufuhr zu einem
Verbrennungssystems mittels von einem Gasfeuerungsautomaten gesteuerten Ventilen,
bei Vorliegen eines Sicherheitsbedenkens und/oder einer Störung nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Weiter betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Unterbrechen einer Brennstoffzufuhr
zu einem Verbrennungssystems mittels von einem Gasfeuerungsautomaten gesteuerten Ventilen,
bei Vorliegen eines Sicherheitsbedenkens und/oder einer Störung, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 5.
[0003] Auch betrifft die Erfindung einen Gasfeuerungsautomat zum sicheren Betreiben eines
Verbrennungssystems, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 10.
[0004] Zudem betrifft die Erfindung ein Verbrennungssystem, insbesondere ein Verbrennungssystem
mit einem Gasbrenner, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 11.
[0005] Verbrennungssysteme, Gasfeuerungsautomaten sowie Verfahren und Vorrichtungen zum
Unterbrechen einer Brennstoffzufuhr sind allgemein aus dem Stand der Technik bekannt.
[0006] Bei diesen bekannten Lösungen sind zwei unabhängige Abschaltwege vorgesehen. Hierbei
weisen nur wenige Lösungen einen Überspannungsschutz auf, welche bei einer fehlerhaften
oder unterbochenen Stromzufuhr ein ungewolltes Öffnen einer Gaszufuhrunterbrechung
verhindern. In einer bekannten Lösung ist ein Überspannungsschutz an einem den Gasfeuerungsautomaten
versorgenden Netzteil vorgesehen.
[0007] Der Überspannungsschutz wird in der Regel mit Z-Dioden oder Suppressor-Dioden, die
parallel zur Logikversorgung geschaltet sind, erreicht. Dieser Überspannungsschutz
ist jedoch sehr ungenau, wodurch zu versorgende Logikteile wie Mikrocontroller, sogenannte
Watchdogs etc. sehr leicht beschädigt werden können und dadurch die Sicherheit des
Gasfeuerungsautomaten verringern.
[0008] Auch sind Gasfeuerungsautomaten (GFA) bekannt, die nur einen ihrer Abschaltwege,
z.B. mit Hilfe einer internen Spannungsregelung, vor Überspannung schützen. Hier versagt
der Gasfeuerungsautomat bei einer weitergehenden Betrachtung nach Europäischer Norm
EN 298 (9.1.6.2), wenn dieser Abschaltweg bereits als defekt angenommen wird und eine
Überspannung auftritt die den Rest der GFA-Schaltung gefährdet. Häufig ist der Überspannungsschutz
nur eine redundante Maßnahme, die nicht prüfbar ist. Wird der Überspannungsschutz
innerhalb der Lebensdauer des GFA aus irgendeinem Grund unwirksam, ist die Sicherheit
des GFA gefährdet.
[0009] Bei Versagen lässt sich ein dritt- und mehrfach statischer Fehler nicht ausschließen.
Bei dritt- oder mehrfach statischen Fehlern handelt es sich um Folgendes: Bei einem
derartigen Fehlerfall kommt es vor, dass z.B. mehrere Ports eines Mikrocontrollers
ihren Zustand dauerhaft behalten oder dass ein Mikrocontroller durch Überspannung,
EMV-Puls o.ä. in einem aktuellen Zustand dauerhaft verharrt, ohne diesen wieder zu
verlassen. Diese Fehlerbetrachtung soll bei einer Überarbeitung der Norm EN 298 berücksichtigt
werden.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verbrennungssystem, einen Gasfeuerungsautomaten,
eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Unterbrechen einer Brennstoffzufuhr zu schaffen,
bei denen die Logik- und/oder Schaltteile sicher geschützt sind und ein unbeabsichtigtes
Öffnen einer Brennstoffzufuhr (Gasventile) sicher verhindert ist.
[0011] Erfindungsgemäß wird dies durch die Gegenstände mit den Merkmalen des Patentanspruches
1, des Patentanspruchs 5, des Patentanspruchs 10 und des Patentanspruchs 11 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0012] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Unterbrechen einer Brennstoffzufuhr zu einem Verbrennungssystem
mittels von einem Gasfeuerungsautomaten gesteuerten Ventilen, bei Vorliegen eines
Sicherheitsbedenkens und/oder einer Störung, wobei das Unterbrechen über mindestens
zwei unabhängige Abschaltwege durchgeführt wird, ist
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine unabhängige Überwachung mindestens eines der unabhängigen Abschaltwege
über einen dritten, mit mindestens einem der unabhängigen Abschaltwege gekoppelten
Abschaltweg durchgeführt wird, um bei Störung in mindestens einem der Abschaltwege
eine sichere Unterbrechung der Brennstoffzufuhr zu gewährleisten.
[0013] In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die
mindestens zwei Abschaltwege jeweils über mindestens eine unabhängige Überwachungseinrichtung
überwacht werden.
[0014] In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass
der dritte Abschaltweg mit bzw. von mindestens dem ersten und/oder dem zweiten Abschaltweg
getriggert wird.
[0015] Wiederum eine andere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass der
dritte Abschaltweg die Brennstoffzufuhr unterbricht, wenn ein von dem mindestens einen
gekoppelten unabhängigen Abschaltweg generiertes dynamisches Signal ausbleibt.
[0016] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Unterbrechen einer Brennstoffzufuhr zu einem
Verbrennungssystems mittels von einem Gasfeuerungsautomaten gesteuerten Ventilen,
bei Vorliegen eines Sicherheitsbedenkens und/oder einer Störung, wobei mindestens
zwei unabhängige Abschaltwege zum Unterbrechen der Brennstoffzufuhr vorgesehen sind,
ist
dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zum Durchführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen sind, wobei
die Mittel mindestens eine, mit mindestens einem der unabhängigen Abschaltwege gekoppelte,
einen abhängigen, insbesondere dritten Abschaltweg beherrschende Sicherheitseinrichtung
umfassen, um bei Vorliegen einer Störung in dem mindestens einen unabhängigen Abschaltweg
eine sichere Unterbrechung der Brennstoffzufuhr zu gewährleisten.
[0017] In noch einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen,
dass der abhängige Abschaltweg über ein dynamisches Signal mit mindestens einem der
unabhängigen Abschaltwege gekoppelt, insbesondere getriggert, ist.
[0018] In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass der dritte
Abschaltweg einen Schalter zum Unterbrechen der Spannungs- und/oder Stromversorgung
der Ventile umfasst, wobei der Schalter in Abhängigkeit eines Triggersignales schaltbar
ist.
[0019] Wiederum eine weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung sieht vor,
dass der abhängige Abschaltweg mindestens einen System-Basis-Chip, insbesondere einen
Watchdog-IC oder Wachhund-IC, zum Überwachen des gekoppelten unabhängigen Abschaltweges
umfasst (IC: integrierter Schaltkreis, englisch integrated circuit).
[0020] Noch eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass die
Sicherheitseinrichtung mindestens für mindestens zwei unabhängige Abschaltwege je
einen Stromausfallschutz, insbesondere einen Überspannungsschutz, aufweist.
[0021] Der erfindungsgemäße Gasfeuerungsautomat zum sicheren Betreiben eines Verbrennungssystems,
mit Schaltmitteln, ist
dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltmittel mindestens eine erfindungsgemäße Vorrichtung umfassen.
[0022] Das erfindungsgemäße Verbrennungssystem, ist
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein erfindungsgemäßer Gasfeuerungsautomat vorgesehen ist.
[0023] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren, der erfindungsgemäßen Vorrichtung, dem erfindungsgemäßen
Gasfeuerungsautomaten und dem erfindungsgemäßen Verbrennungssystem werden insbesondere
die folgenden Vorteile realisiert:
Durch den dritten Abschaltweg lassen sich gefährliche Betriebszustände, wie sie bei
Vorliegen von dritt- und/oder mehrfach statischen Fehlern verursacht werden können,
vermeiden, was sonst zu einem ungewollten Öffnen oder Offenhalten von Stellgliedern
wie Ventilen sowie zu einer ungewollten Brennstoffzufuhr führen würde. Durch die Kopplung
der Abschaltwege ist ein redundantes System geschaffen, welches sicher ausgebildet
ist. Durch die Redundanz ist ein sicheres Gesamtsystem auf einfache Weise realisiert.
[0024] Nach dem Stand der Technik sind Verfahren bekannt, bei denen zwei unabhängige Abschaltwege
sich gegenseitig überwachen und bei Feststellung eines Defekts des jeweils anderen
überwachten Abschaltweges die Brennstoffzufuhr unterbrechen. Hier besteht die Gefahr,
dass bei Vorliegen eines Defekts bei einem ersten Abschaltweg (beispielsweise fest
durchgeschaltete Schalter der Magnetventile, verschweißte Kontakte, durchlegierte
Transistoren) ein weiterer Defekt bei einem zweiten Abschaltweg zwar erkannt, auf
diesen Defekt aber nicht mehr durch Abschalten mittels des ersten Abschaltweges reagiert
werden könnte. Diese Unsicherheit soll in absehbarer Zeit durch eine überarbeitete
Norm EN 298 ausgeschlossen werden. Die hier vorgestellte Erfindung löst dieses Problem,
indem mindestens einer der beiden herkömmlichen Abschaltwege von einer zusätzlichen
Sicherheitseinrichtung überwacht wird. Diese Sicherheitseinrichtung bzw. ein von ihr
beherrschter dritter Abschaltweg unterbrechen die Spannungs- bzw. Stromversorgung
der Brennstoffventile mittels eines eigenen Schalters, sobald ein unter normalen Betriebsumständen
von mindestens einem der beiden Abschaltwege regelmäßig ausgesandtes Triggersignal
nun im Störungsfall von diesen nicht mehr ausgesandt und daher vom dritten Abschaltweg
auch nicht mehr empfangen wird. Damit wird die Brennstoffversorgung sicher unterbrochen
und ein unsicherer Betriebszustand sicher ausgeschlossen.
[0025] Die Zeichnungen stellen mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung dar und zeigen
in den Figuren:
- Fig. 1
- schematisch in einem Blockdiagramm ein Schaltungsanordnung einer Vorrichtung für einen
Gasfeuerautomaten und
- Fig. 2
- schematisch in einem Blockdiagramm eine andere Schaltungsanordnung einer Vorrichtung
für einen Gasfeuerautomaten.
[0026] Fig. 1 zeigt schematisch in einem Blockdiagramm eine Schaltungsanordnung einer Vorrichtung
1 für einen Gasfeuerautomaten. Eine Gasversorgung erfolgt entsprechend der Stellung
zweier Sicherheitsmagnetventile 14, welche von einer Stromversorgung 12 gespeist werden.
Bei einer Unterbrechung der Stromversorgung schließen die Sicherheitsmagnetventile
14 und unterbrechen so eine Gaszufuhr.
[0027] Um sicherzustellen, dass bei Störungen und/oder Vorliegen von Sicherheitsbedenken
eine Gaszufuhr unterbrochen wird, umfasst die Vorrichtung 1 eine Sicherheitseinrichtung
4 mit einem ersten Abschaltweg 2, einem zweiten Abschaltweg 3 und einem erfindungsgemäßen
dritten Abschaltweg 5. Die Abschaltwege 2, 3, 5 umfassen jeweils eine Logikschaltung
oder einen Microcontroller 17, 10, 6, wobei jeder Mikrocontroller mit mindestens einem
Schalter 16, 11, 19 zur Unterbrechung einer Stromversorgung der Sicherheitsmagnetventile
14 zusammenwirkt. Die Microcontroller 6, 10 und 17 werden in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
jeweils von einer eigenen Spannungsquelle versorgt. Zur redundanten Ausbildung der
Sicherheitseinrichtung 4 weist diese mindestens für mindestens zwei unabhängige Abschaltwege
2, 3 je einen Stromausfallschutz 7, insbesondere einen Überspannungsschutz, auf, wobei
hier nur einer schematisch dargestellt ist.
[0028] Der erste Abschaltweg 2 und der zweite Abschaltweg 3 sind über entsprechende Leitungen
8 mit einer lonisationsdetektionsschaltung 9 verbunden.
[0029] Eine Wärmeforderung wird, wie durch den Pfeil P dargestellt, ebenfalls an den Mikrocontroller
17 gesendet, der entsprechend die gekoppelten Komponenten schaltet. Je nach Wärmeforderung
schaltet der Mikrocontroller 17 die Sicherheitsmagnetventile 14, wodurch die Brennstoffzufuhr
entsprechend einer Sicherheitsmagnetventilstellung 14 geregelt oder eingestellt wird.
[0030] Im Folgenden ist der Aufbau detaillierter beschrieben. Der erste Abschaltweg 2 und
der zweite Abschaltweg 3 sind über entsprechende Leitungen 8 mit einer lonisationsdetektionsschaltung
9 verbunden. Der zweite Abschaltweg 3 umfasst gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig.
1 einen ASIC, Mikrocontroller oder Watchdog-Logikbaustein 10 (ASIC: anwendungsspezifische
integrierte Schaltung, englisch: application specific integrated circuit). Dieser
ist wiederum mit einem sogenannten Highside-Schalter 11 gekoppelt, der eine Spannungsversorgung
12 für Sicherheitsmagnetventile 14 schaltet oder unterbricht. Nachgeschaltet zu dem
Highside-Schalter 11 ist eine Gasarmatur 13. Die Gasarmatur 13 umfasst die zwei Sicherheitsmagnetventile
14, welche ein entsprechendes Schalten der Brennstoffzufuhr regeln. Die Sicherheitsmagnetventile
14 können, wie dargestellt, parallel geschaltet sein. Eingangsseitig sind die Sicherheitsmagnetventile
14 über einen Sicherheitstemperaturbegrenzer 15 mit dem Highside-Schalter 11 gekoppelt.
Nachgeschaltet zu den Sicherheitsmagnetventilen 14 ist jeweils ein Schalter 16 des
ersten Abschaltweges 2. Die Schalter 16 werden über einen Mikrocontroller oder kurz
Mikrocontroller 17 gesteuert, der in dem ersten Abschaltweg 2 umfasst ist. Je nach
Stellung der Schalter wird die Stromzufuhr zu den Sicherheitsmagnetventilen 14 geschaltet
oder unterbrochen. Der Mikrocontroller 17 steuert über eine entsprechende Schaltung
18, hier eine logische UND-Schaltung, die Stromzufuhr zu den Sicherheitsmagnetventilen
14, sodass eine Brennstoffzufuhr entsprechend auch über den ersten Abschaltweg 2 durch
Schalten des Schalters 11 und damit der Stromzufuhr zu den Sicherheitsmagnetventilen
14 schaltbar ist. Eine Wärmeforderung wird, wie durch den Pfeil P dargestellt, ebenfalls
an den Mikrocontroller 17 gesendet, der entsprechend die gekoppelten Komponenten schaltet.
Je nach Wärmeforderung schaltet der Mikrocontroller 17 die Sicherheitsmagnetventile
14, wodurch die Brennstoffzufuhr entsprechend einer Sicherheitsmagnetventilstellung
14 geregelt oder eingestellt wird.
[0031] Der Mikrocontroller 17 bearbeitet somit die Wärmeforderungen und betreibt den Brenner.
Demgegenüber steht dem Mikrocontroller 17 der Watchdog, ASIC oder Mikrocontroller
10 des zweiten Abschaltweges 3, der in dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 die Flamme
eines Brenners anhand eines Flammsignals (Ionisation) überwacht. Mit dem ersten Abschaltweg
2 ist die Sicherheitseinrichtung 4, genauer der dritte Abschaltweg 5 der Sicherheitseinrichtung
4 gekoppelt. Der dritte Abschaltweg 5 umfasst den System-Basis-Chip 6, der vorliegend
als Watchdog ausgebildt ist. Der Watchdog 6 wird durch den Mikrocontroller 17 regelmäßig
getriggert, etwa über ein dynamisches Signal. Wird der Watchdog 6 nicht getriggert,
öffnet er einen Lowside-Schalter 19, wodurch die Magnetsicherheitsventile 14 geschlossen
werden. Damit wird das System auch im Falle von dritt statischen Fehlern in einen
sicheren Zustand gebracht. Über den System-Basis-Chip 6 wird der der Gasarmatur 13
nachgeschaltete Schalter 19 geschaltet, sodass auch über den dritten Abschaltweg 5
eine Brennstoffzuführungsunterbrechung realisierbar ist. Der Watchdog 6 des dritten
Abschaltwegs kann als Time-Out-Watchdog, ein Zeitfenster-Watchdog oder einen intelligenten
Watchdog mit Frage-Antwort-Protokoll ausgebildet sein. Der Lowside-Schalter 19 umfasst
bevorzugt einen N-Kanal-Power-MOSFET (MOSFET: Metall-Oxid-Halbleiter-Feldeffekttransistor).
[0032] Die Sicherheitseinrichtung 4 umfasst zudem einen Stromausfallschutz 7, der hier als
Überspannungsschutz in dem Logikbaustein 10 integriert ist.
[0033] Fig. 2 zeigt schematisch in einem Blockdiagramm eine andere Schaltungsanordnung einer
Vorrichtung 1 für einen Gasfeuerautomaten. Die Funktionsweise entspricht im Wesentlichen
der gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1. Die Sicherheitseinrichtung 4 umfasst
dabei ebenfalls drei Abschaltwege 2, 3, 5. Der erste Abschaltweg 2 umfasst den Mikrocontroller
17, der die eingehende Wärmeforderung bearbeitet und den Brenner betreibt. Zwei der
Abschaltwege 2, 3, 5 sind vor Überspannung geschützt. Im vorliegenden Beispiel ist
es der zweite und der dritte Abschaltweg 3, 5. Sie lassen sich, aufgrund einer geringeren
Pinanzahl, weniger aufwändig, an allen Pins gegen Überspannungen schützen. Der zweite
Abschaltweg 3 umfasst einen ASIC 10, das einen internen Spannungsregler besitzt und
damit die integrierte Logik vor Überspannung schützt. Auch sind sämtliche Pins des
ASIC bis zu 42 V spannungsfest. Eine Ausnahme bilden die Eingänge eines Resonators,
der keine Verbindung zu anderen Schaltungsteilen hat. Der dritte Abschaltweg 5 umfasst
einen Watchdog oder Timer-IC. Er wird über eine Schutzbeschaltung 20 mit einer Ventilversorgungsspannung
versorgt. Ein Triggereingang B ist über einen hochohmigen Vorwiderstand vor Überspannung
seitens Mikrocontroller 17 (erster Abschaltweg 2) geschützt. Beide spannungsgeschützten
Abschaltwege 3, 5 steuern je einen Schalter 16, 19, der die Stromversorgung für die
Sicherheitsmagnetventile 14 im Fehlerfall unterbricht. Die Schalter 16 und 19 liegen
bezüglich ihrer Spannungsfestigkeit oberhalb der maximal ("worst case") auftretenden
Ventil-Versorgungsspannung und tragen ihrerseits zum Überspannungsschutz bei. Der
dritte Abschaltweg 5 ist in Fig. 2 genauer dargestellt und im Folgenden detailliert
beschrieben:
Der Watchdog 6 des dritten Abschaltwegs 5 baut auf ein retriggerbares Monoflop 6a
auf. Der Mikrocontroller 17 muss das Monoflop 6a regelmäßig durch einen Puls triggern.
Tut er das nicht, schaltet das Monoflop 6a über seinen Ausgang Q ein MOSFET 19 ab
und sperrt die Stromversorgung der Gasventile 14. Das Monoflop 6a wird über die Kombination
von Widerstand Rv und Spannung Uz vor Überspannungen auf der Ventilversorgung geschützt
und stellt somit eine Abschaltung sicher, insbesondere wenn die anderen Abschaltwege
2, 3 durch Überspannung der 5V Logikversorgung 21 bereits zerstört wurden. Eine Fehlerbetrachtung
nach Norm EN 298 in dieser Kombination führt zum Erkennen des Fehlers. Der Widerstand
Rp schützt zusätzlich den Monoflop Eingang A vor Überspannung seitens des Mikrocontrollers
17. Der Widerstand Ra verhindert ein schwebendes Signal bei defektem Mikrocontroller
17.
1. Verfahren zum Unterbrechen einer Brennstoffzufuhr zu einem Verbrennungssystem mittels
von einem Gasfeuerungsautomaten gesteuerten Ventilen, bei Vorliegen eines Sicherheitsbedenkens
und/oder einer Störung, wobei das Unterbrechen über mindestens zwei unabhängige Abschaltwege
(2, 3) durchgeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine unabhängige Überwachung mindestens eines der unabhängigen Abschaltwege
(2; 3) über einen dritten, mit mindestens einem der unabhängigen Abschaltwege (2,
3) gekoppelten Abschaltweg (5) durchgeführt wird, um bei Störung in mindestens einem
der Abschaltwege (2, 3) eine sichere Unterbrechung der Brennstoffzufuhr zu gewährleisten.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei Abschaltwege (2, 3) jeweils über mindestens eine unabhängige
Überwachungseinrichtung überwacht werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Abschaltweg (5) mit mindestens dem ersten und/oder dem zweiten Abschaltweg
(2, 3) getriggert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Abschaltweg (5) die Brennstoffzufuhr unterbricht, wenn ein von dem mindestens
einen gekoppelten unabhängigen Abschaltweg (2, 3) generiertes dynamisches Signal ausbleibt.
5. Vorrichtung (1) zum Unterbrechen einer Brennstoffzufuhr zu einem Verbrennungssystems
bei Vorliegen eines Sicherheitsbedenkens und/oder einer Störung mittels von einem
Gasfeuerungsautomaten gesteuerten Ventilen, wobei mindestens zwei unabhängige Abschaltwege
(2, 3) zum Unterbrechen der Brennstoffzufuhr vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zum Durchführen eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4 vorgesehen
sind, wobei die Mittel mindestens eine, mit mindestens einem der unabhängigen Abschaltwege
(2, 3) gekoppelte, einen abhängigen, insbesondere dritten Abschaltweg beherrschende
Sicherheitseinrichtung (4) umfassen, um bei Vorliegen einer Störung in dem mindestens
einen unabhängigen Abschaltweg (2, 3) eine sichere Unterbrechung der Brennstoffzufuhr
zu gewährleisten.
6. Vorrichtung (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der abhängige Abschaltweg (5) über ein dynamisches Signal mit mindestens einem der
unabhängigen Abschaltwege (2, 3) gekoppelt, insbesondere getriggert, ist.
7. Vorrichtung (1) nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Abschaltweg (5) einen Schalter (19) zum Unterbrechen der Spannungs- und/oder
Stromversorgung der Ventile umfasst, wobei der Schalter (19) in Abhängigkeit eines
Triggersignales schaltbar ist.
8. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der abhängige Abschaltweg (5) mindestens einen System-Basis-Chip (6), insbesondere
einen Watchdog-IC oder Wachhund-IC, zum Überwachen des gekoppelten unabhängigen Abschaltweges
(2, 3) umfasst.
9. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherheitseinrichtung (4) mindestens für mindestens zwei unabhängige Abschaltwege
(2,3) je einen Stromausfallschutz (7), insbesondere einen Überspannungsschutz, aufweist.
10. Gasfeuerungsautomat zum sicheren Betreiben eines Verbrennungssystems, mit Schaltmitteln,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltmittel mindestens eine Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 9
umfassen.
11. Verbrennungssystem,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Gasfeuerungsautomat nach Anspruch 10 vorgesehen ist.