[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Kaminofen für insbesondere eine Holz- oder Gasbefeuerung
mit einem auf einem Boden aufstellbaren Ofengehäuse sowie einem darin vorgesehenen
Feuerungsraum, dem eine Zuluftöffnung zur Zuführung von Verbrennungsluft sowie ein
Abluftkanal zugeordnet ist, wobei das Ofengehäuse zumindest ein keramisches oder metallisches,
vorzugsweise lösbar an diesem abgestütztes Wandungsteil aufweist.
[0002] Herkömmliche Kaminöfen der vorgenannten Art haben einen den Brennraum umgebenden
Kaminkorpus, wobei vorzugsweise eine den Feuerungsraum teilweise umgrenzte, aufschwenkbare
oder hochschiebbare Scheibenrahmentür vorgesehen ist. Außerhalb der Scheibenrahmentür
sind insbesondere bei freistehenden Kaminöfen Wandungsteile vorgesehen, die zur Darstellung
verschiedener Kaminofentypen unterschiedliche Formen haben können, die ihrerseits
ein verschiedenes äußeres Erscheinungsbild darstellen zum Beispiel von der Farbgebung
her oder von Ihrer Oberflächenstruktur. Soll beispielsweise ein Dekor dargestellt
werden auf Wandungsteilen, sind diese künstlerisch händisch zu gestalten und müssen
danach nachbehandelt werden, um den in einem Kaminofen auch an Wandungsteilen anfallenden
Temperaturen gerecht werden zu können. Der damit einhergehende Aufwand ist erheblich.
[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Kaminofen der eingangs genannten
Art derart weiter zu bilden, dass die Wandungsteile ein vielfältiges äußeres Erscheinungsbild
haben können, die Wandungsteile jedoch den Temperaturbeanspruchungen bei einem Kaminofen
gerecht werden können.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich der Kaminofen der eingangs genannten Art
dadurch aus, dass das Wandungsteil eine Beschichtung mit einem mittels Sublimation
eingebrachten Dekor aufweist.
[0005] Durch das mittels Sublimation in Beschichtung eingebrachte Dekor kann das Wandungsteil
in vielfältiger Weise gestaltet sein, sei es, dass es sich um keramisches oder um
ein metallisches Wandungsteil handelt, das seinerseits den Anforderungen an ein Wandungsteil
für einen Kaminofen gerecht wird. Die Beschichtung ihrerseits ist ebenfalls so auszubilden,
dass sie den Temperaturanforderungen bei einem Kaminofen gerecht wird. Dazu besteht
diese insbesondere aus einer polymeren Beschichtung, insbesondere aus einer hochtemperaturfesten
Polyesterbeschichtung, wozu sich beispielsweise auch Polyesterlack anbietet. Darüber
hinaus bietet sich an, die Beschichtung als hochtemperaturfeste Pulverbeschichtung
auszubilden oder die Beschichtung aus einem hochtemperaturfesten Ofenlack herzustellen.
In eine solche Beschichtung lässt sich durch Erwärmung der Beschichtung ein Dekor
sublimieren aus einem sublimationsfähigen Stoff, beispielsweise von einer mit Tinte
bedruckten Trägerfolie, wobei bei Erwärmung bei bestimmten Druckverhältnissen, beispielsweise
unter einem Vakuum, die Tinte des Dekors der Trägerfolie vom festen Aggregatzustand
in den gasförmigen Aggregatzustand übergeht, ohne dazwischen einen flüssigen Aggregatzustand
anzunehmen. Dabei dringt sie in die Beschichtung ein und stellt innerhalb der Beschichtung
das Dekor der benutzten Trägerfolie dar. Danach ist das Dekor von außen nicht mehr
zugänglich, weil es von der Beschichtung umhüllt ist, so dass diese, insbesondere
bei Verwendung einer polymeren Beschichtung nicht nur den Temperaturanforderungen
gerecht wird, sondern auch außerordentlich kratzfest ist.
[0006] Insgesamt ist damit ein Kaminofen zur Verfügung zu stellen, bei dem die mit der Beschichtung
und dem eingebrachten Dekor versehenen Wandungsteile ein insgesamt fotorealistisches
Erscheinungsbild darstellen, so dass sich auf kostengünstige Weise beispielsweise
Kaminöfen mit Holzdekoroptik, in Granitoptik, in Marmoroptik, in sämtlichen RAL-Farben
oder auch in sonstiger Weise gestalten lassen, ohne dass Kompromisse hinsichtlich
ihrer Temperaturbeständigkeit bzw. ihrer Schlag- oder - Kratzanfälligkeit eingegangen
werden müssen. Dabei können Wandungsteile insgesamt über ihre gesamte Oberfläche,
die nicht unbedingt die Sichtfläche sein muss, mit der Beschichtung und dem Dekor
versehen sein.
[0007] So kann der Kaminofen Wandungsteile haben, die beispielsweise aneinandergereiht sind,
um Rundformen, Rechteckformen, quadratische Formen und dgl. darzustellen, auch Wandungsteile
mit unterschiedlichen Dekoren. Er kann aber auch entsprechende Wandungsteile haben,
die beispielsweise Kopfteile bilden. Auch können entsprechende Wandungsteile für z.B.
Abluftkanäle, Verbrennungsluftzuleitungen und dgl. vorgesehen sein, wobei eine dazu
passende Optik durch eine Beschichtung mit dem passenden sublimierten Dekor gewählt
werden kann. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren
Unteransprüchen angegeben.
[0008] Zur weiteren Erläuterung wird auf die Zeichnung verwiesen. In der Zeichnung ist ein
Ausführungsbeispiel eines Kaminofens dargestellt.
[0009] In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- in einer Seitenansicht - teilweise aufgebrochen - ein Ausführungsbei- spiel eines
Kaminofens nach der Erfindung;
- Fig. 2
- das in Fig. 1 gezeigte Ausführungsbeispiel in einer Längsschnittdar- stellung und
- Fig. 3
- das in den Figuren 1 und 2 gezeigte Ausführungsbeispiel einer Quer- schnittsdarstellung.
[0010] Der in der Zeichnung allgemein mit 1 bezifferte Kaminofen ist als Rundsäule ausgebildet
und auf höhenverstellbaren Füßen 2 auf einem Boden 3 aufgeständert. Der Kaminofen
hat einen Feuerungsraum 4 in seinem inneren Ofengehäuse 5, der von einer Schamottsteinauskleidung
6 begrenzt ist. Der Feuerungsraum 4 ist durch eine Panorama- 180° -Scheibenrahmtür
7 zu begrenzen, die mit Kontergewichten 8 für ein langsames Schließen verbunden ist.
Aufgrund der Kontergewichte gleitet die Scheibe nach Anheben automatisch wieder in
ihre Schließstelllung, so dass der Feuerungsraum nach Anheben der Tür zu verschließen
ist und nicht z.B. aus Gründen einer Unachtsamkeit geöffnet bleibt.
[0011] Zwischen dem Ofen und dem Boden 3 ist ein Zwischenraum, so dass von dort aus entsprechend
den eingezeichneten Pfeilen in diesem bodennahen Gehäusebereich 9 eine zentrale Luftzuführung
10 ausgebildet ist. Entsprechend den Pfeilen 11 wird über diese zentrale Luftzuführung
10 Primärverbrennungsluft dem Feuerungsraum 4 zugeführt. Entsprechend dem Verlauf
der Pfeile 12 (Fig. 2) ist auch Luft zur Scheibenspülung zuzuführen, die sich im Verlauf
ihrer Luftführung erwärmt und somit als erwärmte Luft im oberen Bereich dem Feuerungsraum
zugeführt werden kann,
[0012] Aufgrund der Scheibenspülung ist dafür Sorge getragen, dass die Scheibe nicht verrußt
wird. Des weiteren wird durch diese Zuführung der erwärmten Luft im oberen Bereich
des Feuerungsraumes dafür Sorge getragen, dass noch nicht vollständig verbrannte Verbrennungsrückstände
entflammt werden.
[0013] Entsprechend den Pfeilen 13 wird über die zentrale Luftzuführung 10 Sekundärluft
dem Feuerungsraum zugeführt. Entsprechend den Pfeilen 14 wird über ein Abgasrohr 15
und eine nicht im einzelnen dargestellte verstellbare Abgasdrossel die Abluft des
Ofens abgeführt. Innerhalb des Kaminofen sind zwischen Verkleidungen 16, die lösbar
mit dem Ofengehäuse bzw. -korpus verbunden sind, verschiedene Luftkanäle 16 für Konvektionsluft
ausgebildet. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind diese als Ringspalte ausgebildet,
die den Feuerungsraum außerhalb der Panoramascheibentür 17 umstreichen. Die Konvektionsluft
ist auch entlang der Abgasführung 14 geführt und kann über einen zentralen oberen
Konvektionsluftaustritt 18 dem Umgebungsraum zugeführt werden. Dieser Luftaustritt
18 hat ein Lochblech 19. Zudem ist unterhalb dieses Lochbleches 19 noch ein Wasserfach
20 vorgesehen, so dass auch Wasserdampf über einen Austritt 21 in der oberen Abdeckplatte
22 dem Raum zur Raumluftbefeuchtung zugeführt werden kann.
[0014] Die Verkleidungselemente sind auswechselbar gehaltert und können z.B. aus Glas, Keramik,
Blechteilen oder ähnlichem bestehen. Diese Verkleidungsplatten sind durch Konvektionsluft
gekühlt, so dass eine Überhitzung des Kaminofens nach außen hin vermieden ist.
[0015] Die obere Abdeckplatte 22 sowie die die Wandungsteile 23 sind jeweils mit polymeren
Beschichtung versehen, in die mittels Sublimation ein Dekor, beispielsweise ein Holzstrukturdekor
eingebracht ist. Dabei ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Polyesterbeschichtung,
beispielsweise eine Polyesterlackbeschichtung vorgesehen, bei der das Holzstrukturdekorelement
von einer Trägerfolie entnommen ist, die unter Wärmebehandlung und unter einem Vakuum
in die Polyesterlackbeschichtung sublimiert wurde. Zuvor war die Polyesterlackbeschichtung
einer Wärmebehandlung von z.B. 200°C ausgesetzt worden. Wie den Zeichnungen zu entnehmen
ist, sind die Wandungsteile 22 lösbar vorgesehen. Die Beschichtung erstreckt sich
um die seitlichen Ränder herum, genauso wie das sublimierte Dekor, so dass sich insgesamt
ein sauber verarbeitetes Gesamterscheinungsbild ergibt.
[0016] Die Konvektionsluft kann auch so geführt werden, dass sie von innen die Abdeckplatte
22 und die Wandteile 23 kühlt. Ebenfalls ist es möglich, weitere Wärmeschutzmaßnahmen
für den Wärmeschutz der mit der Beschichtung versehenen Wandungsteilen vorzusehen
z.B. in Gestalt von Wärmedämmelementen an den Wandungsteilen oder z.B. Wärmeschutzblechen
zwischen dem Korpus und den Wandungsteilen.
1. Kaminofen für insbesondere eine Holz- oder Gasbefeuerung mit einem auf einem Boden
aufstellbaren Ofengehäuse sowie einem darin vorgesehenen Feuerungsraum, dem eine Zuluftöffnung
zur Zuführung von Verbrennungsluft sowie ein Abluftkanal zugeordnet ist, wobei das
Ofengehäuse zumindest ein keramisches oder metallisches, vorzugsweise lösbar an diesem
abgestützten Wandungsteil aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Wandungsteil eine Beschichtung mit einem mittels Sublimation eingebrachten Dekor
aufweist.
2. Kaminofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Wandungsteil eine polymere hoch temperaturfeste Beschichtung aufweist.
3. Kaminofen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung des Wandungsteils eine hochtemperaturfeste Polyesterbeschichtung,
insbesondere eine hochtemperaturfeste Polyesterlackbeschichtung, ist.
4. Kaminofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Wandungsteil mit einer hochtemperaturfesten Pulverbeschichtung versehen ist.
5. Kaminofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung durch einen hochtemperaturfesten Ofenlack gebildet ist.
6. Kaminofen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Wandungsteil von der Sichtfläche ausgehend abstehende Ränder hat und die Beschichtung
mit mittels Sublimation eingebrachtem Dekor sich um die Ränder herum erstreckt.
7. Kaminofen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass auf das Wandungsteil eine transparente oder farbige Beschichtung aufgebracht ist,
wobei die Beschichtung einer Wärmebehandlung unterzogen wurde, dass auf die Beschichtung
eine Trägerfolie mit einem Dekor unter Druck auf die Beschichtung gebracht und einer
weiteren Wärmebehandlung unterworfen wurde und danach die Trägerfolie nach Sublimation
des Dekors von der Beschichtung entfernt wurde.
8. Kaminofen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung nach Aufbringen auf das metallische Wandlungsteil einer Wärmebehandlung
bei ca. 200°C unterzogen wurde.
9. Kaminofen nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufbringen der Trägerfolie mit dem Dekor unter Vakuum erfolgte.
10. Kaminofen nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch_gekennzeichnet, dass als Trägerfolie eine mit Tinte bedruckte Folie verwendet wurde.
11. Kaminofen nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Beschichtung mit dem mittels Sublimation eingebrachten Dekor entlang der
Sitzfläche des Wandungsteils erstreckt.
12. Kaminofen nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein mit einer Beschichtung versehenes Wandungsteil an der der Beschichtung abgewandten
Seite mit einem Wärmeschutz versehen ist.
13. Kaminofen nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein mit einer Beschichtung versehenes Wandungsteil an der der Beschichtung abgewandten
Seite mit einem Wärmedämmelement versehen ist.
14. Kaminofen nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einem Ofenkorpus und einem mit der Beschichtung versehenen Wandungsteil
ein Wärmeschutzelement vorgesehen ist.
15. Kaminofen nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein mit der Beschichtung versehenes Wandungsteil von einer Konvektionsluftvorrichtung
mit Konvektionsluft beaufschlagbar ist.