[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Speicherung von regenerativen
Energien in Energieumlaufsystemen, insbesondere zur Energieversorgung im häuslichen
Bereich und zur großtechnischen Anwendung der Energiespeicherung bei einer geringeren
Abnahme der Energie von Energieanbietern mit großen Wind- oder Solarparks, als die
aktuell zur Verfügung steht. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
[0002] Bekannt sind Energiesysteme zur Speicherung thermischer Energie unter Verwendung
von verschiedenen Energiequellen, insbesondere zur Speicherung thermischer Energie,
die durch Solarenergiesysteme gewonnen wird. Dabei sind besonderte Bemühungen auf
die Erhöhung des Wirkungsgrades der thermischen Energiespeichermittel vorgenommen
worden. So wird nach der
DE 37 33 768 A1 ein phasenänderndes, thermische Energie speicherndcs Material beschrieben, das eine
verbesserte Speicherzusammensetzung besitzt, nicht korrodierend wirkt, chemisch inaktiv
und relativ stabil ist. Die vorgeschlagene thermische Energiespeieherzusammensetzung
umfasst ein Nicht-Chlorhydrat mit einer Phasenändcrungsübergangstcmperatur im Bereich
von 20° bis 35° C und einer latenten Transformationswärme von mehr als ungefähr 146,5
Joule/Gramm. Diese Zusammensetzung kann super- oder unterkühlt werden und zwar auf
Temperaturen unterhalb der Gefriertemperatur des Wassers, ohne dabei viel von der
gespeicherten Energie zu verlieren. Nachteilig bei der Anwendung dieser Materialien
ist die fehlende Eignung für eine technisch steuerbare reversible Spcicherung/Nutzung
der thermischen Energie. Weiterhin bekannt sind Einrichtungen für regenerative Energieumwandlungen
mittels Wärmepumpen. So wird in der
DE 42 08 625 A1 eine derartige Wärmepumpe beschrieben, mit der Wärme für die Warmwasserversorgung
über die Wärmepumpe bei gleichzeitiger Ausnutzung der über Kälteaustausch erreichten
Kühlkreislaufes für Vorratshaltung oder Klimatisierung bei maximaler Ausnutzung der
eingesetzten elektrischen Energie, geringstem Montageaufwand und wirtschaftlichster
Amortisation erfolgt. Nachteilig ist bei der Anwendung der Lösung der noch zu hohe
materialtechnische Aufwand und die fehlende steuerbare Reversibilität der Speicherung.
Um eine bessere Verlagerung der benötigten Energie für Brauchwasser- und Heizungsanlagen
von fossiler Energie auf durch Solarenergie gewonnener thermischer Energie zu erreichen,
wird nach der
DE 10 2006 024 929 A1 eine Einrichtung zur Leistungsverstärkung thermischer Solaranlagen vorgeschlagen.
Bei dieser Lösung wird das mittels Solarkollektoren einer Solaranlage gewonnene heiße
Thermoöl oder Wasser/Glykolgemisch mittels einer Wärmepumpe nochmals erwärmt, bevor
es in den Heizungsspeicher geleitet wird. Eine zur Anwendung kommende elektronische
Regelung regelt die Erwärmung durch die Wärmepumpe derart, dass sie das heiße Thermoöl
dann erwärmt, wenn die Solarkollektoren nicht genügend heißes Thermoöl liefern. Auch
bei dieser Lösung ist es von Nachteil, dass keine steuerbare Reversibilität der Speicherung
möglich und ein hoher materialtechnischer Aufwand erforderlich ist. Nach der
DE 10 2007 006 512 A1 wird ein allgemeines Verfahren und eine Vorrichtung zur Energiespeicherung sowie
zur gesteuerten, verlustarmen Wärmeenergieumwandlung beschrieben, bei denen ein Speichermedium
in mindestens zwei Komponenten separiert wird. Dabei wird eine Wärmemenge, die den
Entropietherm enthält, an ein zweites Wärmereservoir abgegeben, das eine niedrigere
Temperatur als das erste Wärmereservoir aufweist. Die übrige Energie wird in Form
der mindestens separierten Komponenten gespeichert. Bei der Lösung handelt es sich
um ein mehrfach rückgekoppeltes Energiespeichersystem. Unter anderem wird die bei
Umwandlung von Energie in mechanische bzw. elektrische Arbeit anfallende Wärme in
einen Energiespeicher zurückgeführt. Nachteilig ist auch bei dieser Lösung der erforderliche
hohe materialtechnische Aufwand und die dadurch bedingte Nichteignung für Nachrüstungen
bestehender Energieversorgungsanlagen, insbesondere innerhalb von Gebäuden und Wohnhäusern.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb in der Schaffung eines Verfahrens und einer
zur Durchführung des Verfahrens dienenden Vorrichtung, die bei einem geringeren materialtechnischen
Aufwand für eine reversible und unbegrenzte Speicherung von regenerativen Energien
geeignet sind, die eine Anpassung der Speicbcrungskapazität an das aktuelle Energieaufkommen
sowie eine größere Energiedichte pro Volumen gegenüber bekannten Wärmespeichermedien
bei emissionsfreiem Verfahrensablauf ermöglichen. Gelöst wird die Aufgabe durch das
Verfahren mit den Merkmalen nach Patentanspruch 1. Vorteilhafte Weitcrbildungen des
Verfahrens werden mit den Merkmalen der Patentansprüche 2 bis 4 beschrieben. Die geschaffene
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens wird mit den Merkmalen der Patentansprüche
5 bis 15 gekennzeichnet.
[0004] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird unter anderen die Möglichkeit der reversiblen
Speicherung von regenerativen Energien geschaffen, bei der das Medium für die Energicspeicherung
innerhalb eines gesteuerten Energieversorgungssystems zeitlich unbegrenzt genutzt
werden kann. Gegenüber konventionellen Energiespcichermedien wie bspw. Paraffin und
Wasser sind die zum Einsatz kommenden Hydrate/ Anhydrate (z. B. Kupfersulfat-Pentahydrat)
weniger kostspielig und als mobile Speichermedien hervorragend geeignet. Ebenso besitzen
die Energiespeicher eine höhere speicherbare Energiedichte pro Volumen. Zudem ist
die Anwendung umweltfreundlich, da keine altersbedingte Entsorgung wie beispielsweise
bei elektrischen Akkus erforderlich ist. Die Anwendung des Verfahrens und der zur
Durchführung des Verfahrens dienenden Vorrichtung sind gleichermaßen bei Neubauten
und bei Nachrüstungen bestehender Gebäude möglich. Erforderliche Temperaturen für
vorhandene Heizungsanlagen (79°C) können realisiert werden.
[0005] Durch die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielbare gleichmäßige Ausbildung
der Korngröße der Hydratstrukturen wird eine der erforderlichen Voraussetzungen für
eine optimale Temperaturentwicklung während der Hydratation bei den reversiblen Spcichervorgängen
geschaffen. So werden mit den technischen Maßnahmen die dazu erforderlichen kleinen
Komgrößen der Kristalle erzielt.
[0006] Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert
werden In der Zeichnung zeigt
Fig. 1: die schematische Ansicht der Gesamteinrichtung,
Fig. 2: das Blockschaltbild der Steuerung der Speichermodule,
Fig. 3: den schematischen Aufbau des Speichermoduls und
Fig. 4: die schematische Anordnung der Sonnenkollektoreinrichtung.
[0007] In der schematischen Anordnungsübersicht nach Figur 1 wird die für eine häusliche
Energieversorgungsanlage erforderliche Energien durch drei regenerative Energiequellen
gewonnen. Mittels des Sonnenkollektors 1 wird das als Wärmeenergieträger zur Anwendung
kommende Thermoöl (z. B. Silikon-, Hydraulik- oder Trafoöl) vorgewärmt und durch die
Ölleitung 5 in die Speichermodule 8 geleitet. Um die Wärmespeicherkapazität des verwendeten
Thermoöles zu vergrößern, werden in das Thermoöl Nanopartikel (Grafit, Glaskugeln,
Metall, Blähton) eingebracht, Die Menge und Dimensionierung der Nanopartikel wird
so gewählt, dass das Fließverhalten nicht beeinflusst wird und keine Sedimentbildung
(Ablagerung) erfolgen kann.
[0008] Für die Abspeicherung der Wärmeenergie innerhalb der Sonnenkollektoren I wird für
dieses Gemisch eine längere Zeit zur Abspeicherung vorgesehen. Durch die Kombination
des Thermoöls mit den Nanopartikeln werden Stoffe mit unterschiedlichen Wärmeleitfähigkeiten
verbunden und so die Wärmeverluste durch Konvektion und direkte Wärmeleitung auf den
Transportwegen verringert. Aufgrund der dadurch geringeren erforderlichen Wärmedämmung
werden Kosten gesenkt. In den Speichermodulen 8 wird das Öl durch die elektrische
Heizeinrichtung 9 auf eine Temperatur von 200 - 220 ° C aufgeheizt und wirkt auf das
Hydrat (z,B. Kupfersulfat-Pentahydrat) ein. Die dazu erforderliche Energie wird von
der Photovoltaik-Einrichtung 2 und der Windenergieanlage 3 bezogen. Das in den Speichermodulen
8 erhitzte Thermoöl wird bedarfsweise in hier nicht näher dargestellte nachgeordnete
Durchlauferhitzer geleitet, um Brauchwasser und Vorlauf der Heizungsanlagen auf vorgegebene
Temperaturen zu erwärmen. Erfasst werden die jeweils vorhandenen Temperaturen von
der Sensoreinrichtung 7. Die nachgeordnete Steuereinrichtung 4 vergleicht diese Werte
mit den vorgegebenen Sollwerten und steuert durch Drückerhöhung bzw. -senkung die
entsprechenden Durchlaufmenge des Thermoöles. Zwecks Steuerung sind die Speichermodule
8 mit einem im Inneren angeordneten vertikalen Röhrensystem ausgestattet. Das vorgewärmte
Thermoöl wird ebenso wie im umgebenden Raum auch durch die Röhren geleitet und mittels
an den Röhren angeordneten Ventilen mengenmäßig gesteuert.
Bedarfsgerechte Steuerung der Wasserzufuhr
[0009] Das Blockschaltbild in Figur 2 zeigt die Steuerung der Wasserzufuhr zu den Hydrat/Anbydrat-Behältern
6 durch die Steuereinrichtung 4. Bei der dargestellten Ausführungsform als halbgeschlossenes
System erfolgt der Ausgleich des Wasserverlustes bei der Kondensation des Wassers
über die Wasserleitung 11. Durch das Auffangen und Rückführen des entzogenen KristallWassers
mittels des Auffangbchältnisses 15 und der Zuführung von verloren gegangenem Wasser
kann der Speichervorgang und der Energiegewinnungsvorgang beliebig wiederholt werden.
[0010] Bei einer Ausführungsform als geschlossenes System findet der Wasserentzug des Hydrates
statt, wenn nicht benötigte Energien von den regenerierbaren Energiequellen zugeführt
werde, Erfasst wird der aktuelle Energiezustand des Hydrat-Anhydrat-Gemisches im Behälter
6 durch die Farbsensoren 10. Dazu weist der Behälter 6 zumindest an einer Stelle einen
thermostabilen lichtdurchlässigen Einsatz auf, durch den als Farbsensoren 10 fungierende
Reflexlichtschranken die vorhandenen Farbwerte erfassen. Die innerhalb der möglichen
Farbskala zwischen blau (Kupfersulfat-Pentahydrat) und weiß (Kupfersulfat) erfassten
Werte werden der Steuereinrichtung 4 zugeleitet und nach Auswertung eine entsprechende
Steuerung des Wasserzuflusses mittels der Ventileinrichtung 12 oder eine Umschaltung
der Speichermodule 8 ausgelöst. Bei einem geänderten Bedarf an Wärmeenergie leitet
die gesteuerte Wasserrückführung den reversiblen Vorgang unter Freisetzung der Lösungswärme
ein.
Speichermodule: Aufbau und_Funktion
[0011] Mit der Schnittdarstellung der Figur 3 wird der schematische Aufbau des Speichermoduls
8 wiedergegeben. Danach ist das Speichermodul 8 mit einer wärmisolierenden Wandung
gedämmt. Innerhalb des Speichermoduls befindet sich ein Behälter 6 der das eigentliche
Speichermedium mit dem Hydrat-Anhydrat-Komplex umgibt. Der Behälter 6 wird vom vorgewärmten
Thermoöl umgeben, sodass hier ein Temperaturausgleich erfolgen kann. Seine wärmespeichernde
thermostabile Wandung (Poroton, Bimsstein, Silikagel, Vakuumplatten etc.) dient der
Integration der Heizeinrichtung 9 und begrenzt den Wärmetransport von der Heizeinrichtung
9 in Richtung Thermoöl.
[0012] Im Innenraum des Speichermoduls 8 ist der zur Aufnahme des Speichermediums dienende
Behälter 6 in mehrere Behälterkammern 16 unterteilt, in denen das Speichermedium untergebracht
ist. Mit einer kleinen Korngröße der Kristalle wird die Voraussetzung für eine gleichmäßige
Hydratation als Grundlage für eine optimale Temperaturentwicklung bzw. gleichmäßige
Dehydratation bei den reversiblen Speichervorgängen geschaffen. Eine Ausführungsvariante
besteht darin, das Anhydrat in mehreren Kapillaren, beispielsweise in längs angeordneten
Röhren mit definiertem Querschnitt, einzufüllen. Der Kapillarquerschnitt entspricht
hierbei dem Korndurchmesser der eine optimale gleichmäßige Hydratation/Dehydratation
ermöglicht. Auf der Außenwand der Kapillaren, in Form von beispielsweise als Glas-Röhren
ausgebildeten Behälterkammern 16, ist eine elektrische Heizleitung spiralförming aufgedampft.
Die Heizleitungen sind mit einer Steuereinrichtung verbunden, die durch eine stufenweise
Zuschaltung der Heizleitungsabschnitte die Glas-Röhren von unten nach oben hin aufheizt.
Durch diese Anordnung wird ein gesteuertes, gerichtetes Aufsteigen des Kristallwassers
zum Auffangbehälter 15 ermöglicht. Der Speichervorgang wird effizient beschleunigt
und unregelmäßige Abläufe werden vermieden. Vorteilhaft erweist sich die Ausgestaltung
des Behälters 6 in Form von mehreren parallel angeordneten mit dem Speichermedium
gefüllten Glas-Röhren (Kapillaren), die in Kassettenform angeordnet sind. Die Speichermodule
8 sind so dimensioniert, dass sie die Energien der maximal möglichen auftretenden
Energiespitzen der Anlage speichern können. Weitere Speichermodul 8 können parallel
dazu umschaltbar angeordnet werden, um bei einem auftretenden Ausfall eines Moduls
oder bei einer vorgesehenen Entfernung des Speichermediums keine Unterbrechung der
Energiespeicherung bzw. der Energieversorgung zu verursachen. Das Speichermedium ist
derart im Behälter 6 untergebracht, dass es in der Anhydratform entfernt und gelagert
bzw. in andere dezentrale Speichermodule eingebracht werden kann. Somit ist eine mobile
Nutzung und dezentrale Anwendung im Zusammenhang mit einer großtechnischen "Produktion"
der Anhydrate möglich.
Speichermedium Aufbau und Funktion
[0013] Wie in Figur 2 dargestellt, ist im Innenraum des Speichermoduls 8 der zur Aufnahme
des Speichermediums dienende Behälter 6 angeordnet. Als Speichermedien kommt im ausgewählten
Beispiel Kupfersulfat-Pentahydrat zur Anwendung. Das wasserhaltige Kupfersulfat-Pentahydrat
kann bei Temperaturen von 200 - 220 ° C das letzte der fünf Kristallwassermoleküle
abgeben und wird dadurch in wasserfreies Anhydrat umgewandelt. Das gewonnene Kupfersulfat
kann dann unter Zusatz von Wasser wieder in Kupfersulfat-Pentahydrat unter Freisetzung
von Lösungswärme zurückgewandelt werden.
[0014] Eine Ausuhrungsform zwecks Erreichung einer gleichmäßigen Korngröße der Hydrate/Anhydrate
besteht in der Zufuhr von Bewegungsenergie. Dazu ist der Behälter 6 ist in mehrere
Behälterkammern 16 unterteilt, in denen das Speichermedium untergebracht ist. Um eine
Bildung großer Kristalle bei der Hydratbildung und sowie beim Kriscallwasserentzug
zu verhindern, wird Bewegungsenergie in Form von Drehbewegungen des Behälters 6 zugeführt
(z. B. Sterling-Motor, Elektromotor). Mit einer kleinen Korngröße der Kristalle wird
die Voraussetzung für eine gleichmäßige Ausbildung der Pentabydrat-Struktur als Grundlage
für eine optimale Temperaturentwicklung während der Hydratation bei den reversiblen
Speichervorgängen geschaffen.
[0015] Eine weitere Ausführungsvariante besteht darin, das Anhydrat in mehreren Kapillaren,
beispielsweise in längs angeordneten Röhren mit definiertem Querschnitt, einzufüllen.
Der Kapillardurchschnitt entspricht hierbei dem Korndurchmesser der eine optimale
Hydratation ermöglicht.
[0016] Die für die gleichmäßige Ausbildung der Pentahydrat-Struktur erforderliche Zuführung
von Bewegungsenergie zu den Hydrat/Anhydrat-Behältern 6 erfolgt durch die Motoren
13. Sie versetzen die Behälter 6 in rotative Bewegungen und verhindern dadurch die
Bildung großer Korngrößen. Gesteuert werden die Drehzahlen der Motoren 13 in Abhängigkeit
von der Zusammensetzung des Hydrat/Anhydrat-Gemisches durch die Steuereinrichtung
4. Durch diese Ausbildung wird die summarische Oberfläche und damit die Kontaktfläche
zwischen den Wandungen der Behälterkammern 16 und dem erhitzten Thermoöl vergrößert.
Die Zeit für den Speichervorgang durch schnelleren Wasserentzug des Hydrates wird
so verringert und dadurch die Energieverluste gesenkt. Erforderliche Energieausgleiche
können bei Bedarf schneller vorgenommen werden. Für die Aufnahme des kondensierten
Wassers beim Wasserentzug dient ein an sich bekanntes Auffangbehältnis 15. Die Wandungen
der Behälterkammern 16 bestehen aus Materialien mit guten Wärmeleitfähigkeiten und
sind wärmeleitend untereinder verbunden. Gesteuert wird die Zuführung des Wassers
in Abhängigkeit vom Energiebedarf der angeschlossenen Energieabnehmer und der von
der Sensoreinrichtung 7 erfassten Temperatur des Brauchwassers bzw. der Heizeinrichtungen
mittels der Steuereinrichtung 4.
[0017] Insbesondere bei der Anwendung der erfindungsgemäßen Lösung in Gebieten mit intensiver
bzw. langanhaltender Sonneneinstrahlung kann für die Nutzung der Sonnenenergie eine
unmittelbare Verbindung zwischen den solarthermischen Einrichtungen und den Speichermodulen
8 bzw. Behältern 6 effektiv eingesetzt werden. Zur Anwendung kommen dafür Lichtleitsysteme,
deren Lichtausttittsflächen unmittelbar unterhalb der Speichermodule 8 und/oder Behälter
6 (Hydrat/Anhydratmodule) angeordnet und für deren Heizung genutzt werden. Das auftreffende
Licht wird mittels eines oder mehrerer Parabolspiegel aufgefangen und die Lichtstrahlen
durch ein im Brennpunkt angeordnetes optischen System (Sammellinsen, Prismen) zentriert.
Über das zugeordnete Lichtleitsystem werden die zentrierten Lichtstrahlen dann zu
den Speichermodulen 8 und/oder Behältern 6 geleitet. Die ansonsten erforderlichen
Heizungseinrichtungen können entfallen und die bei diesen auftretenden Energieverluste
verhindert werden.
Anordnung Solarkollektor
[0018] In der Figur 4 ist die schematische Anordnung der Solarkollektoren 1 wiedergegeben.
Bei dieser Anordnung ist der der Sonnenstrahlrichtung zugewandten Fläche der Solarkollektoren
1 ein als optisches Sammellinse 17 ausgebildetes Linsensystem zugeordnet. Mittels
der Sammellinse 17 wird die Sonnenstrahlung (Pimärstrahlung) gebündelt und zu den
Kollektorröhren geleitet. Nach der Erwärmung des Thermoöles werden die entstehenden
IR-Sekundärstrahlen von dem Parabolspiegel 18 wieder zurück durch das Thermoöl zum
IR-Reflektor 19 und dann erneut in das Kollektorsystem geleitet. Dazu ist der Parabolspiegel
18 auf der Innenfläche mit einer die Wärmestrahlung spiegelnden Beschichtung versehen.
Der Reflektor 19 ist im Brennpunkt des Parabolspiegels 18 auf der Oberfläche der Sammellinse
17 angeordnet. Die vom Parabolspiegel 18 kommenden Strahlen werden vom IR-Reflektor
19 konzentriert wieder zu den Solarkollektoren 1 gelenkt und ebenfalls für die Erwärmung
des Thermoöles genutzt. Um den Erwärmungseffekt weiter zu erhöhen, wird seitlich neben
den Solarkollektoren 1 eine Spiegelanordnung 20 angebracht, die darauf auftreffende
Sonnenstrahlen zur Sammellinse 17 ablenkt.
1. Verfahren zur reversiblen Energiespeicherung innerhalb regenerativer Energieversorgungssysteme
unter Anwendung von Hydraten,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) der für die Energiespeicherung erforderliche Entzug der Kristallwassermoleküle
der Hydrate bei einer Temperatur durchgeführt wird, die für die Bildung der jeweiligen
Anhydrate erforderlich ist und die Energiezufuhr für die Konstanthaltung der Temperatur
durch regenerative Energiequellen erfolgt,
b) zwecks Bildung der für eine optimale Hydratation erforderlichen kleinen Korngröße
der ernergiespeichernden Anhydrate heim thermischen Wasserentzug der Hydrate gleichzeitig
Bewegungsenergie zugeführt wird und/oder die Hydrate durch Röhren, die einen den Korngrößen
entsprechenden Querschnitt aufweisen, eines Durchflusssystems geleitet werden und
c) die Energierückgewinnung aus den energiespeichernden Anhydraten durch eine zur
Energierückgewinnung erforderliche Zuführung und/oder Rückführung von Wasser innerhalb
des Energicversorgungssystems in Abhängigkeit vom jeweilig vorhandenen Energiebedarf
gesteuert wird.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung der Zuführung der Hydratmenge mittels Erfassung des Farbwertes des
Hydrates und/oder Anhydrates erfolgt.
3. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführung von Bewegungsenergie durch einen auf die wasserhaltigen Hydrate erzeugten
Strömungsdruck in Kombination mit einer Vergrößerung der reagierenden Oberfläche der
Hydrate bei Durchführung des thermischen Wasserentzuges erfolgt.
4. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mengenmäßige Speicherung und/oder Rückführung des Anhydrates und die Steuerung
der Wasserzuführung in Abhängigkeit von der Temperatur des Brauchwassers und/oder
der Heizungsanlage und/oder der Energieabnahme durch die elektrischen Energieabnehmer
des Encrgieversorgungssystems erfolgt.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass den regenerativen Energiequellen (1; 2; 3) Speichermodule (8) zugeordnet sind, die
über ein die Temperatur des Wärmeenergie tragenden Mediums und einer die Zufuhr von
Wasser zu den Anhydraten steuernden zentralen Steuereinrichtung (4) mit einer die
Temperatur des Brauchwassers und der Heizungsanlagen erfassenden Sensorcinrichtung
(7) verbunden sind.
6. Vorrichtung nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass den Behältern (6) mit wasserhaltigen Hydrat und Anhydrat jeweils ein Farbsensor (10)
zugeordnet ist und diese über die Steuereinrichtung (4) mit einer den Wasserzufluss
über mit den Behältern (6) verbundenen Wasserleitungen (11) steuernden Ventileinrichtung
(12) verbunden sind.
7. Vorrichtung nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass den Hydrat/Anhydrat-Behältern (6) jeweils eine die Drehbewegung des Behälters (6)
steuerbare Umwälzpumpe funktionell zugeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Speichermodul (8) eine wärmespeichernde Wandung (14) aufweist, in der eine zur
Vorerwärmung des wärmespeichernden Mediums auf> 200 °C dienende Heizeinrichtung (9)
eingebracht ist.
9. Vorrichtung nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (6) zwecks Vergrößerung der Kontaktfläche zwischen dem wärmespeichernden
Medium und der Wandung des Behälters (6) wärmeleitend untereinander verbundene Behälterkammern
(16) aufweist.
10. Vorrichtung nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das die Wärmeenergie tragende Medium zwecks Erhöhung der Wärmespeicherkapazität Nanopartikel
aufweist.
11. Vorrichtung nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der Speichermodule (8) ein ebenfalls vom Wärmeenergie tragenden Medium
durchflossenes und mengenmäßig steuerbares Röhrensystem angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die röhrenförmig ausgebildeten Behälter (6) auf ihrer Außenseite aufgedampfte Heizleiter
aufweisen.
13. Vorrichtung nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Solareinrichtungen zwecks Weiterleitung der empfangenen, durch optische Systeme
zentrierte Lichtstrahlen mittels Lichtleiter mit den Speichermodulen (8) und/oder
Bchälter (6) verbunden sind.
14. Vorrichtung nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der zur Anwendung kommenden regenerativen Energiequellen als Sonnenkollektor
(1) ausgebildet ist, bei dem der der Sonnenstrahlrichtung zugewandten Fläche ein als
optische Sammellinse (17) ausgebildetes Linsensystem zugeordnet ist und der der Sonnenstrahlrichtung
abgewandten Fläche des Sonnenkollektors (1) ein die Wärmestrahlen reflektierender
Parabolspiegel (18) zugeordnet ist sowie im geometrischen Brennpunkt des Parabolspiegels
(18) cin auf und/oder innerhalb der Sammellinse (17) positionierter, die Wärmestrahlen
reflektierender Reflektor (19) angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach den Patentansprüchen 5 und 14,
dadurch gekennzeichnet, dass seitlich des Sonuenkollektors (1) eine die auftreffenden Sonnenstrahlen auf die Sammellinse
(17) ablenkende Spiegelanordnung (20) angebracht ist.
Bezugszeichen
1 Sonnenkollektor
2 Photovoltaik
3 Windenergieanlage
4 Steuereinrichtung
5 Ölleitung
6 Hydrat/ Anhydratbehälter
7 Sensoreinrichtung
8 Speichermodul
9 Heizeinrichtung
10 Farbsensor
11 Wasserleitung
12 Ventileinrichtung
13 Motor
14 Wandung
15 Auffangbehältnis
16 Behälterkammer
17 Sammellinse
18 Parabolspiegel
19 Reflektor
20 Spiegelanordnung