Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Sicherheits- und/oder
Wertprodukts, insbesondere eines Sicherheits- und/oder Wertdokuments, mit den folgenden
Verfahrensschritten: ein Substrat wird mit einer eine Lumineszenzsubstanz enthaltenden
Markierungsschicht beschichtet, aus einem durch die Lumineszenzemission der Lumineszenzsubstanz
gebildeten Muster wird eine Zeichenfolge gebildet, und die Zeichenfolge wird auf dem
Sicherheits- und/oder Wertprodukt als Identzeichenfolge lesbar appliziert und/oder
hierin lesbar integriert.
[0002] Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zur Verifizierung eines solchen
Sicherheits- und/oder Wertprodukts.
Stand der Technik und Hintergrund der Erfindung
[0003] Aus der Literaturstelle
DE 103 04 805 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung von Sicherheitskennzeichen bekannt. Dabei wird
ein Muster aus Partikeln, z.B. Metallpartikel, gebildet, die sich zufällig in der
Markierungsschicht verteilen. Beim Auslesen, beispielsweise mit einem Mikroskop wird
ein Zufallsmuster erkannt, welches mit sehr hoher statistischer Wahrscheinlichkeit
für des betreffenden Sicherheits- und/oder Wertprodukt einzigartig ist, i.e. verschiedene
Sicherheits- und/oder Wertprodukte unterscheiden sich durch die jeweiligen Zufallsmuster.
Das Zufallsmuster eines Sicherheits- und/oder Wertprodukts wird ortsaufgelöst und
intensitätsaufgelöst aufgenommen, aus der Aufnahme wird eine charakteristische Zeichenfolge
generiert und die Zeichenfolge wird auf dem Sicherheits- und/oder Wertprodukt als
Identzeichenfolge angebracht. Durch Vergleich einer erneuten Aufnahme des Zufallsmusters,
Generierung der Zeichenfolge und deren Vergleich mit der ebenfalls ausgelesenen Identzeichenfolge
kann dann die Echtheit des Sicherheits- und/oder Wertprodukts bestimmt werden. Ein
ähnliches Verfahren, basierend auf anderen zufällig verteilten Materialien, ist aus
der Literaturstelle
US 4,218,674 bekannt.
[0004] Diese Verfahren sind einerseits in der Produktion des Sicherheits- und/oder Wertprodukts
relativ aufwendig. Denn zunächst muss die Markierungsschicht hergestellt werden. Dann
erfolgt die Aufnahme des Zufallsmusters, gefolgt von der Generierung der Zeichenfolge
und Anbringung der damit gebildeten Identzeichenfolge. Andererseits bestehen bei der
Verifizierung erhebliche potentielle Fehlerquellen. Denn beispielsweise bei der Bestimmung
der Zeichenfolge im Zuge der Produktion muß auch im einfachsten Falle eine Intensitätsschwelle
festgelegt werden, welche im Rahmen des Musters "hell" von "dunkel" unterscheidet.
Dies erfordert eine entsprechende Kalibrierung von Vorrichtungen, mit welchen eine
Aufnahme des Zufallsmusters zu Verifikationszwecken erfolgt. Zudem können die Intensitäten
durch Oberflächenverschmutzungen, Abrieb etc. im Zuge des Gebrauchs des Sicherheits-
und/oder Wertprodukts verändert sein, beispielsweise bei langlebigen Sicherheits-
und/oder Wertprodukten, wie Banknoten, Pässen oder dergleichen. Im Ergebnis besteht
daher auch das Risiko einer recht hohen "falsch-negativ"-Rate (engl. FRR = False Rejection
Rate) bei der Verifizierung, was insbesondere bei Sicherheits- und/oder Wertdokumenten
sehr erheblich stört.
[0005] Aus der Literaturstelle
EP 0 991 523 B1 sind Pigmente bekannt, welche eine Lasermarkierung einer Schicht aus einem organischen
Polymer ermöglichen.
[0006] Aus der Literaturstelle
WO 2005/115766 A1 die Ein Verfahren mit den Verfahrensschritte a) und c) des Anspruchs 1, und wobei
auf dem Sicherheits- und/oder Wertprodukt eine Identzeichenfolge lesbar appliziert
und/oder integriert wird, offenbart, ist es bekannt, einer Markierungsschicht mit
einer Elektrolumineszenzsubstanz ein elektrisch leitfähiges Pigment zuzugeben, wodurch
eine kontaktlose Anregung der Elektrolumineszenz in für eine Detektion der Lumineszenz
hinreichenden Intensität bewirkt werden kann.
[0007] Aus der Literaturstelle
EP 1 631 461 B1 ist es bekannt einer Markierungsschicht mit einer Elektrolumineszenzsubstanz ein
Pigment mit besonders hoher relativer Permittivität zuzugeben, wodurch im Wege der
Feldverdrängung hohe Feldstärken bei der Elektrolumineszenzsubstanz und so hohe Lumineszenzemission
bei moderaten Anregungsbedingungen erzielt werden.
Technisches Problem der Erfindung
[0008] Der Erfindung liegt das technische Problem zu Grunde, ein Sicherheits- und/oder Wertprodukt
mit einem Lumineszenzmuster sowie hiermit korrelierter und beispielsweise auf dem
Sicherheits- und/oder Wertprodukt angebrachter Identzeichenfolge anzugeben, welches
einfacher herstellbar ist und bei der Verifikation zuverlässig "falsch-negative" Ergebnisse
vermeidet.
[0009] Grundzüge der Erfindung und bevorzugte Ausführungsformen.
[0010] Zur Lösung dieser technischen Probleme lehrt die Erfindung Verfahren zur Herstellung
eines Sicherheits- und/oder Wertprodukts, nach Anspruch 1 und 2 und Verfahren zur
Verifizierung nach den Ansprüchen 13 und 14.
[0011] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass sich definierte und vorgegebene Muster
durch gezielte Modifikation der Lumineszenz in Teilbereichen der Markierungsschicht
erzeugen lassen, wodurch die Notwendigkeit der Bestimmung eines zuvor erzeugten Musters
zum Zwecke der Ermittlung der korrelierten Zeichenfolge entfällt. Weiterhin wird erreicht,
dass die Verstärkung oder Verringerung der Lumineszenzemission in den Teilbereichen
signifikant in dem Sinne bewirkt werden kann, dass die Änderung hinreichend groß ist,
um auch nach Verschmutzung oder Abrieb der Oberfläche des Sicherheits- und/oder Wertprodukts
von der Lumineszenzemission bzw. deren Intensität in den nicht veränderten Bereichen
diskriminiert werden zu können. Damit wird letztendlich eine dauerhafte und zuverlässige
Vermeidung von "falschnegativen" Ergebnissen bei der Verifikation erzielt.
[0012] Im Rahmen der Erfindung bestehen vielfältige Möglichkeiten der weiteren Ausbildung.
[0013] Der Begriff des Sicherheits- und/oder Wertprodukts umfasst insbesondere Sicherheits-
und/oder Wertdokumente. Sicherheits- und/oder Wertdokumente sind beispielsweise: Personalausweise,
Reisepässe, ID-Karten, Zugangskontrollausweise, Visa, Steuerzeichen, Tickets, Führerscheine,
Kraftfahrzeugpapiere, Banknoten, Schecks, Postwertzeichen, Kreditkarten, beliebige
Chipkarten und Haftetiketten (z.B. zur Produktsicherung). Produkte, die nicht unter
den Begriff des Sicherheits- und/oder Wertdokuments fallen, sind Etiketten, Begleitscheine,
Kontrollscheine, Gutscheine sowie alle Erzeugnisse des täglichen Lebens, die gefälscht
werden können und die durch das Aufbringen des erfindungsgemäßen Sicherheitsmerkmals
eindeutig als Originale identifiziert werden können.
[0014] Ein Substrat ist eine flächige Trägerstruktur auf Basis von synthetischen und/oder
natürlichen organischen Polymeren. Ein Substrat kann aus einer Schicht oder aus einem
gestapelten Verbund von mehreren Schichten bestehen. Grundsätzlich sind alle Werkstoffe,
wie in der Technologie der Sicherheits- und/oder Wertprodukte üblich, einsetzbar.
Lediglich beispielsweise werden als geeignete Werkstoffe für ein Substrat oder für
verschiedene Schichten eines Substrates genannt: Papierwerkstoffe, Druckschichten,
Farbschichten, Gewebe, Vlies aus z.B. Polycarbonate (PC) oder allgemeiner Polyester
(PET, PETG), Kunststoffe, wie Polycarbonate oder Polytherphthalate. Im Falle der Schichten
aus Kunststoffen können diese als Folien ausgebildet sein.
[0015] Nachdem auf das Substrat die Markierungsschicht aufgebracht ist, kann eine Deckschicht,
vorzugsweise aus einem transparenten Kunststoff, auf die Markierungsschicht aufgebracht
werden. Es ist auch möglich mehrere verschiedene transparente Deckschichten aufzubringen.
[0016] Die Markierungsschicht kann vollflächig auf dem Substrat aufgebracht werden, oder
lediglich auf eine Teilfläche des Substrats. In letzterem Fall braucht eine eventuell
eingerichtete Deckschicht nur oberhalb der Teilfläche des Substrat, welche die Markierungsschicht
trägt, transparent zu sein, kann aber dennoch auch vollflächig das Substrat bedecken
und auch vollflächig transparent sein.
[0017] Die Aufbringung der Markierungsschicht kann auf alle fachüblichen Weisen erfolgen.
Hierzu gehören Drucktechniken. Als Druckverfahren prinzipiell geeignet sind alle in
der Herstellung von Sicherheits- und/oder Wertprodukten bekannten und gebräuchlichen
Druckverfahren, wie beispielsweise Offsetdruck, Lettersetdruck, Offset-Coating, Flexodruck,
Siebdruck, Thermosublimationsdruck, Tiefdruck, insbesondere Rastertiefdruck und Stichtiefdruck,
das so genannte Overprint Varnish Verfahren, sowie alle berührungslosen Druckverfahren.
Bevorzugt wird die Markierungsschicht jedoch im Siebdruckverfahren aufgebracht. Aber
auch beispielsweise Rakeln, Streichen, Stempeln, Gießverfahren, Lackierverfahren,
Tauchen, Fließverfahren, Walzen- oder Rasterauftragsverfahren oder Auftragung mittels
Luftbürste können eingesetzt werden. Alle vorstehenden Verfahren gehen von einer Lösung,
Dispersion, Emulsion, oder Paste, enthaltend die Lumineszenzsubstanz sowie zumindest
einen Binder, aus, welche mit den genannten Methoden aufgebracht und ggf. dann getrocknet
und/oder gehärtet wird. Es ist aber auch möglich, dass die Markierungsschicht als
(Polymer-) Folie oder feste Schicht vorgefertigt und dann auf dem Substrat befestigt
wird, beispielsweise im Wege des Klebens oder des Laminierens. Die Art des Aufbringens
der Markierungsschicht ist aber für die Erfindung völlig unmaßgeblich und die vorstehenden
Varianten dienen nur als einige von vielen möglichen Beispielen.
[0018] Bevorzugt ist es, wenn die in Stufe b) angebrachte Veränderung der Teilbereiche der
Markierungsschicht bei Beleuchtung mit sichtbarem Licht und in Tageslichtstärke mit
dem menschlichen Auge nicht wahrnehmbar ist, sondern nur mit Hilfe technischer Hilfsmittel,
wie beispielsweise Lupe, Detektoren, etc. festgestellt werden kann.
[0019] Eine Verstärkung der Lumineszenzemission bezeichnet - bei konstanten Anregungsbedingungen
- eine Erhöhung der Intensität der Lumineszenz aus einer Referenzteilfläche des Teilbereiches
um zumindest 5%, besser zumindest 10%, vorzugsweise zumindest 20%, bezogen auf die
Intensität der Lumineszenz aus einer Vergleichsteilfläche, welche außerhalb der Teilbereiche
liegt.
[0020] Eine Abschwächung der Lumineszenzemission bezeichnet - bei konstanten Anregungsbedingungen
- eine Erniedrigung der Intensität der Lumineszenz aus einer Referenzteilfläche des
Teilbereiches um zumindest 5%, besser zumindest 10%, vorzugsweise zumindest 20%, bezogen
auf die Intensität der Lumineszenz aus einer Vergleichsteilfläche, welche außerhalb
der Teilbereiche liegt.
[0021] Ein Muster bezeichnet eine definierte Verteilung von Teilbereichen innerhalb der
Markierungsschicht und in Richtungen parallel zu einer Hauptfläche der Markierungsschicht.
Die Markierungsschicht muss nicht als Einzelschicht ausgebildet sein, sondern kann
Ihrerseits aus Markierungsteilschichten gebildet sein, welche gestapelt miteinander
verbunden sind, wobei zwischen Markierungsteilschichten auch andere (transparente)
Schichten zwischengeschaltet sein können. Insofern kann das Muster nicht nur über
eine laterale Verteilung (in Richtungen parallel zu einer Hauptfläche der Markierungsschicht)
der Teilbereiche (wie bei einer Einzelschicht) sondern auch über eine vertikale Verteilung
(orthogonal zur Hauptfläche) gebildet sein. In der Regel wird jedoch nur die laterale
Verteilung bestimmt werden, wobei bei zusätzlicher vertikaler Verteilung aber auch
eine Berücksichtigung der vertikalen Verteilung durch ortsaufgelöste Messung der Lumineszenz
mit einem von der Flächennormalen abweichenden und vorgegebenen Inzidenzwinkel erfolgt.
[0022] Die Teilbereiche haben typischerweise eine Flächenausdehnung in Richtungen parallel
zu einer Hauptfläche der Markierungsschicht von 0,1 µm
2 bis 1 mm
2, insbesondere von 1 µm
2 bis 0,01 mm
2, oder auch 1 µm
2 bis 500 µm
2. Die Flächenausdehnung kann grundsätzlich in beliebiger Form vorgesehen sein, typischerweise
wird jedoch eine Kreisform, Rechteckform, Quadratform oder eine Form eines regelmäßigen
Polygons vorgesehen sein.
[0023] Ein Muster und eine Zeichenfolge sind einander eineindeutig zugeordnet, wenn exakt
ein Muster einer Zeichenfolge zugeordnet ist und umgekehrt. Demgegenüber wäre beispielsweise
eine eindeutige Zuordnung, wenn jedem Muster exakt eine Zeichenfolge zugeordnet ist,
während einer Zeichenfolge mehr als ein Muster zugeordnet sein kann. Die Zuordnung
kann grundsätzlich in beliebiger Weise erfolgen. Bevorzugt ist es, wenn mittels eines
vorgegebenen Algorithmus aus dem Muster die Zeichenfolge berechnet wird. Dann ist
eine inhärente Verifikation möglich ohne externe Datenbank, da dann im Zuge der Verifikation
nur der vorgegebene Algorithmus auf das gemessene Muster angewandt werden muss, wobei
dann ein direkter Vergleich der so bestimmten Zeichenfolge mit der ausgelesenen Identzeichenfolge
möglich ist. Lediglich beispielhaft sei als geeigneter Algorithmus die Berechnung
eines Hash-Wertes aus dem Muster, einschließlich dessen Koordinaten in bezug auf zumindest
einen Referenzpunkt des Sicherheits- und/oder Wertprodukts (betrachtet in Projektion
orthogonal zu einer Hauptfläche der Markierungsschicht), genannt. Dabei genügt es
grundsätzlich, wenn die Zuordnung eindeutig ist, so dass auch bei Hash-Funktionen,
je nach Komplexität, sogenannte Kollisionen in gewissem Grade hingenommen werden können.
Denn bei der Verifikation wird ja das Muster ausgelesen, mittels der vorgegebenen
Hash-Funktion die Zeichenfolge ermittelt und mit der Identzeichenfolge verglichen.
Dabei spielt es keine Rolle, dass im Falle einer Kollision möglicherweise noch ein
anderes Sicherheits- und/oder Wert mit einem anderen Muster existiert, welches bei
Anwendung der Hash-Funktion zu der gleichen Zeichenfolge führt (Kollision). Zweckmäßigerweise
wird jedoch die Zielmenge der Hash-Funktion so groß gewählt, dass allenfalls wenige
Kollisionen zu erwarten sind. Im Zahlenraum könnte die Zielmenge der Hash-Funktion
beispielsweise zumindest 10
4, besser zumindest 10
5, vorzugsweise zumindest 10
6, verschiedene Elemente, beispielsweise alphanumerische Zeichen, groß sein. Bezüglich
geeigneter Hash-Algorithmen wird ergänzend auf die Fachliteratur hierzu verwiesen.
[0024] Die Applikation oder Integration der Identzeichenfolge auf bzw. in das Sicherheits-
und/oder Wertprodukt kann mittels aller für die Personalisierung eines Sicherheits-
und/oder Wertprodukts üblichen Techniken erfolgen. Dies umfasst das Beschriften, beispielsweise
mittels Laser, das Bedrucken, beispielsweise Tintenstrahl Druck (engl. Ink Jet), u.v.m.
Da das Muster für jedes Sicherheits- und/oder Wertprodukt vorgegeben und so definiert
ist, ist für jedes Sicherheits- und/oder Wertprodukt auch die korrelierte Zeichenfolge
vorgegeben und definiert. Dies erlaubt es, die Stufen c) und/oder d) nicht nur nach
der Stufe b) durchzuführen, sondern statt dessen auch zugleich mit der Stufe b), vor
der Stufe b) und nach der a), oder vor der Stufe a). Je nach Abfolge ist die Identzeichenfolge
dann unterhalb der Markierungsschicht, innerhalb der Markierungsschicht, oder oberhalb
der Markierungsschicht angeordnet.
[0025] Eine Identzeichenfolge ist lesbar, wenn sie mit dem menschlichen Auge und/oder mit
technischen Hilfsmitteln lesbar ist.
[0026] Eine Identzeichenfolge kann beispielsweise als alphanumerische Zeichenfolge ausgebildet
sein, beispielsweise als Seriennummer. Es ist aber auch möglich, dass die Identzeichenfolge
codiert ist, beispielsweise als Barcode oder dergleichen.
[0027] Als Lumineszenzsubstanzen kommen alle fachüblichen Lumineszenz zeigenden Substanzen
in Frage. Hierzu gehören fluoreszierende (Lebendauer des angeregten Zustandes meist
kleiner als 10
-6 oder 10
-9 s) oder phosphoreszierende (Lebendauer des angeregten Zustandes meist größer als
10
-6 s) Substanzen, Photoluminophore, Elektroluminophore, Kathodoluminophore, Chemoluminophore,
Bioluminophore, Thermoluminophore, Antistokes-Leuchtstoffe, Triboluminophore und Sonoluminophore.
Luminophore können auf anorganischen Systemen, wie Y
2O
2S:Eu oder ZnS:Cu, aber auch auf organischen Systemen, wie Fluorescein, basieren.
[0029] Bei Elektroluminophoren handelt es sich um partikuläre Materialien, welche anorganische
Verbindungen der Gruppen II und VI des Periodensystems, beispielsweise ZnS oder CdS,
die mit Metallen, wie Cu, Mn, oder Ag dotiert oder aktiviert sind. Ebenso können partikuläre
lumineszierende Substanzen auf der Basis vor überwiegend mit Mn, Sr oder mit seltenen
Erden aktivierten Silikaten, Aluminaten, Phosphaten, Wolframaten, Germanaten, Boraten,
etc., insbesondere Substanzen auf der Basis von Zn
2SiO
4:Mn oder auch partikuläre organische Polymere oder Gemische aus den vorgenannten Verbindungen
eingesetzt werden. Ergänzend wird auf die Literaturstelle
S. Shionoya et al., Phosphor Handbook, insbesondere Kapitel 9, Electroluminescent
materials, CRC Press, 1999, verwiesen.
[0030] Elektrolumineszierende Substanzen emittieren nach Anregung in einem elektrischen
Wechselfeld eine sichtbare Strahlung. Wenn eine Lumineszenzsubstanz Elektrolumineszenz
zeigt, erfolgt die Emission sichtbaren Lichts vorzugsweise allein oder überwiegend
durch die Anregung in einem elektrischen Wechselfeld und ggf. in geringerem Maße auch
durch Anregung durch Bestrahlung mit Licht des ultravioletten oder infraroten Spektralbereiches.
Im Falle einer photolumineszierenden Substanz ist es bevorzugt, wenn die Anregung
der Photolumineszenz mittels UV-Strahlung erfolgt, wobei elektrische Wechselfelder
nicht benötigt werden.
[0031] Die Partikel der Lumineszenzsubstanz liegen vorzugsweise in Form von mikroverkapselten
Verbindungen bzw. Mantel/Kern-Partikel vor, wobei der Kern durch die Lumineszenzsubstanz
gebildet ist. Als Materialien für den Mantel kommen sowohl organische Polymere als
auch verschiedene Metalloxide in Frage. Die wesentliche Funktion des Mantels besteht
in dem Schutz des Kerns vor Umgebungseinflüssen, die der Beständigkeit und Emissionsfähigkeit
des Kerns abträglich sein können. Zudem kann mittels des Mantels die Alterungsbeständigkeit
erhöht werden. Schließlich kann mittels des Mantels eine Filterfunktion ausgeübt werden,
und zwar sowohl bezüglich einfallender Strahlung als auch emittierter Strahlung. So
kann beispielsweise im Falle eine elektrolumineszierenden Kerns der Mantel als UV-Filter
funktionieren, der eine Lumineszenz bei UV-Einstrahlung zuverlässig unterbindet. Es
ist aber auch möglich, eine solche UV-Filterfunktion mittels einer auf den Mantel
aufgebrachten Filterschicht zu erreichen.
[0032] Es ist auch möglich, die Lumineszenzsubstanz mit anorganischen oder organischen Farbstoffen
zu versetzen, so dass sich Reflexionsbanden bzw. Absorptionsbanden der Lumineszenzsubstanzen
verschieben. Dadurch ist eine Modulation der Emissionswellenlänge und so der Farberscheinung
möglich. Dies stellt eine breitere Farbpalette zur Verfügung, als mit den Lumineszenzsubstanzen
selbst verfügbar.
[0033] Die Markierungsschicht kann auch mehrere verschiedene Lumineszenzsubstanzen enthalten.
Dann ist es zweckmäßig, wenn die verschiedenen Lumineszenzsubstanzen verschieden anregbar
sind (beispielsweise UV / el. Wechselfelder) und/oder verschiedene Emissionswellenlängen
zeigen.
[0034] Die Partikelgröße partikulärer Lumineszenzsubstanzen kann nach Maßgabe der zur Herstellung
der Markierungsschicht verwendeten Technologie gewählt sein. Im Falle beispielsweise
der Drucktechniken wird die Partikelgröße typischerweise im Bereich von 0,2 bis 50
µm, insbesondere von 2 bis 30 µm, liegen. Im Flexodruck sind sogar Partikelgrößen
bis 200 µm noch applizierbar. Für Techniken, wie beispielsweise das Aufstreichen,
kann die Partikelgröße aber auch bis zu 100 µm und mehr, bis zu 500 µm, betragen.
[0035] Die Markierungsschicht kann erfindungsgemäß zusätzlich ein ein elektrisch leitfähiges
Material enthaltendes Pigment oder eine Mischung verschiedener solcher Pigmente enthalten.
Der Zusatz elektrisch leitfähiger Pigmente ist insbesondere beim Einsatz von Elektroluminophoren
als Lumineszenzsubstanz vorteilhaft und insofern auch von selbstständiger erfinderischer
Bedeutung, da damit eine zuverlässige und berührungslose Anregung der Lumineszenz
mit elektrischen Wechselfeldern sichergestellt werden kann. Elektrisch leitfähige
Pigmente enthalten zumindest eine elektrisch leitfähige Schicht oder bestehen hieraus.
Die elektrisch leitfähige Schicht kann beispielsweise ein oder mehrere mittels Dotierung
leitfähig gemachte Metalloxide, z.B. Zinnoxid, Zinkoxid, Indiumoxid, und/oder Titanoxid
aufweisen bzw. hieraus bestehen. Zur Dotierung kommen Ga, Al, In, Th, Ge, Sn, P, Ar,
Sb, Se, Te, W und/oder F in Frage. Es sind auch Materialien einsetzbar, welche auf
einer Trägerschicht, beispielsweise auf Basis Titandioxid, synthetischem oder natürlichen
Glimmer, anderen Schichtsilikaten, Glas, Siliziumdioxid, und/oder Al
2O
3 basieren und hierauf die elektrisch leitfähige Schicht tragen, vorzugsweise von dieser
Schicht umhüllt sind. Neben der Trägerschicht und der elektrisch leitfähigen Schicht
können auch sonstige Schichten vorhanden sein, beispielsweise enthaltend Metalloxide,
Metaloxidhydrate, Metallsuboxide, Metallfluoride, Metallnitride, Metalloxynitride
oder Mischungen solcher Substanzen. Vorzugsweise sind die Trägerschicht und/oder sonstige
Schichten, sofern vorgesehen, und/oder die elektrisch leitfähige Schicht optisch transparent
bzw. im Wesentlichen transparent, d.h. sie transmittieren mindestens 10 %, vorzugsweise
mindestens 70 % des auftreffenden Lichtes. Dabei können die transparenten oder semitransparaten
Schichten farblos oder farbig sein. Die Farbeigenschaften der elektrisch leitfähigen
Pigmente lassen sich auch durch die zusätzlichen Schichten modifizieren, insbesondere,
wenn sie sich unterhalb der leitfähigen Schicht bzw. zwischen Trägerschichtschicht
und leitfähiger Schicht befinden. Die Aufbringung von sonstigen Schichten auf der
elektrisch leitfähigen Schicht kann die Leitfähigkeit der elektrisch leitfähigen Schicht
nach Maßgabe von Vorgaben anpassen.
[0036] Das elektrisch leitfähige Pigment ist vorzugsweise ein mit mindestens einer elektrisch
leitfähigen Metalloxidschicht, insbesondere aus mit Antimon dotiertem Zinnoxid, beschichteter
Glimmer. Zusätzlich können auf oder unter der elektrisch leitfähigen Schicht eine
oder mehrere Metalloxidschichten, beispielsweise eine Titanoxidschicht, vorgesehen
sein.
[0037] Der Durchmesser eines elektrisch leitfähigen Pigments liegt vorzugsweise im Bereich
von 0,1 µm bis 500 µm, vorzugsweise 2 µm bis 100 µm, besonders bevorzugt 5 µm bis
70 µm. Eine enge Teilchengrößenverteilung ist dabei bevorzugt. Vorzugsweise werden
plättchenförmige elektrisch leitfähige Pigmente eingesetzt. Das Aspektverhältnis (Durchmesser
/ Dicke) bei plättchenförmigen leitfähigen Pigmenten beträgt typischerweise zumindest
2:1, insbesondere zumindest 10:1, besser zumindest 100:1.
[0038] Als besonders transparent bei hoher Leitfähigkeit zeigen sich elektrisch leitfähige
plättchenförmige Pigmente, deren Anzahl-gewichtete mittlere Kornfläche F50 (Kornfläche:
Größe einer Hauptfläche) zumindest 150 µm
2, insbesondere zumindest 200 µm
2 ist. Dabei ist es vorteilhaft, wenn der Anzahl-gewichtete Anteil an Pigmenten mit
einer Kornfläche vorzugsweise von weniger als 80 µm
2 nicht mehr als 33%, insbesondere weniger als 25%, bezogen auf die Gesamtmenge an
elektrisch leitfähigem Pigment, ist. Noch besser ist ein Anteil mit einer Kornfläche
kleiner 40 µm
2 von nicht mehr als 15%, insbesondere nicht mehr als 10%. Diese Verringerung von Feinanteilen
verringert die Lichtstreuung und damit eine Trübung der Markierungsschicht.
[0039] Geeignete elektrisch leitfähige Pigmente sind beispielsweise von der Merck KGaA kommerziell
erhältlich.
[0040] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist es möglich, dass die Markierungsschicht
zusätzlich ein organisches oder anorganisches (Absorptions-) Farbpigment und/oder
ein Effektpigment oder eine Mischung verschiedener solcher Pigmente aufweist. Dabei
kann es sich beispielsweise um mindestens ein plättchenförmiges Effektpigment und/oder
ein organisches oder anorganisches Farbpigment handeln.
[0041] Als plättchenförmige Effektpigmente werden plättchenförmige Perlglanzpigmente, überwiegend
transparente oder semitransparente Interferenzpigmente sowie Metalleffektpigmente
bezeichnet. Auch Flüssigkristallpigmente, so genannte LCPs (Liquid Crystal Pigments),
oder strukturierte Polymerplättchen, so genannte holographische Pigmente, zählen hierzu.
Diese plättchenförmigen Pigmente sind aus einer oder mehreren Schichten aus gegebenenfalls
unterschiedlichen Materialien aufgebaut.
[0042] Perlglanzpigmente bestehen aus transparenten Plättchen mit hoher Brechzahl und zeigen
bei paralleler Orientierung durch Mehrfachreflexion einen charakteristischen Perlglanz.
Solche Perlglanzpigmente, die zusätzlich auch Interferenzfarben zeigen, werden als
Interferenzpigmente bezeichnet.
[0043] Obwohl natürlich auch klassische Perlglanzpigmente wie TiO
2-Plättchen, basisches Bleicarbonat, BiOCl-Pigmente oder Fischsilberpigmente prinzipiell
geeignet sind, werden als plättchenförmige Effektpigmente vorzugsweise Interferenzpigmente
oder Metalleffektpigmente eingesetzt, welche auf einem anorganischen plättchenförmigen
Träger mindestens eine Beschichtung aus einem Metall, Metalloxid, Metalloxidhydrat
oder deren Gemischen, einem Metallmischoxid, Metallsuboxid, Metalloxinitrid, Metallfluorid,
BiOCl oder einem Polymer aufweisen. Die Metalleffektpigmente weisen bevorzugt mindestens
eine Metallschicht auf.
[0044] Der anorganische plättchenförmige Träger besteht vorzugsweise aus natürlichem oder
synthetischem Glimmer, Kaolin oder anderen Schichtsilikaten, aus Glas, SiO
2, TiO
2, Al
2O
3, Fe
2O
3, Polymerplättchen, Graphitplättchen oder aus Metallplättchen, wie beispielsweise
aus Aluminium, Titan, Bronze, Silber, Kupfer, Gold, Stahl oder diversen Metallegierungen.
Bevorzugt sind Träger aus Glimmer, Glas, Graphit, SiO
2, TiO
2 und Al
2O
3 oder deren Gemischen.
[0045] Die Größe dieser Träger ist an sich nicht kritisch. Sie weisen in der Regel eine
Dicke zwischen 0,01 und 5 µm, insbesondere zwischen 0,05 und 4,5 µm auf. Die Ausdehnung
in der Länge bzw. Breite beträgt üblicherweise zwischen 1 und 250 pm, vorzugsweise
zwischen 2 und 200 µm und insbesondere zwischen 2 und 100 µm. Sie besitzen in der
Regel ein Aspektverhältnis (Verhältnis des mittleren Durchmessers zur mittleren Teilchendicke)
von 2:1 bis 25000:1, und insbesondere von 3:1 bis 2000:1.
[0046] Bevorzugt besteht eine auf dem Träger aufgebrachte Beschichtung aus Metallen, Metalloxiden,
Metallmischoxiden, Metallsuboxiden oder Metallfluoriden und insbesondere aus einem
farblosen oder farbigen Metalloxid, ausgewählt aus TiO
2, Titansuboxiden, Titanoxinitriden, Fe
2O
3, Fe
3O
4, SnO
2, Sb
2O
3, SiO
2, Al
2O
3, ZrO
2, B
2O
3, Cr
2O
3, ZnO, CuO, NiO oder deren Gemischen. Beschichtungen aus Metallen sind vorzugsweise
aus Aluminium, Titan, Chrom, Nickel, Silber, Zink, Molybdän, Tantal, Wolfram, Palladium,
Kupfer, Gold, Platin oder diese enthaltenden Legierungen. Als Metallfluorid wird bevorzugt
MgF
2 eingesetzt.
[0047] Als plättchenförmige Effektpigmente werden besonders bevorzugt mehrschichtige Effektpigmente
eingesetzt. Diese weisen auf einem plättchenförmigen, vorzugsweise nichtmetallischen
Träger mehrere Schichten auf, welche vorzugsweise aus den vorab genannten Materialien
bestehen und verschiedene Brechzahlen in der Art aufweisen, dass sich jeweils mindestens
zwei Schichten unterschiedlicher Brechzahl abwechselnd auf dem Träger befinden, wobei
sich die Brechzahlen in den einzelnen Schichten um wenigstens 0,1 und bevorzugt um
wenigstens 0,3 unterscheiden. Dabei können die auf dem Träger befindlichen Schichten
sowohl nahezu transparent und farblos als auch transparent und farbig oder semitransparent
sein.
[0048] Ebenso können die sogenannten LCPs, die aus vernetzten, orientierten, cholesterischen
Flüssigkristallen bestehen, oder aber auch als holographische Pigmente bezeichnete
strukturierte Polymerplättchen als plättchenförmige Effektpigmente eingesetzt werden.
[0049] Die vorab beschriebenen plättchenförmigen Effektpigmente können im Sicherheitselement
gemäß der vorliegenden Erfindung einzeln oder im Gemisch vorhanden sein.
[0050] Die erfindungsgemäß eingesetzten plättchenförmigen Effektpigmente sind vorzugsweise
transparent oder semitransparent. Dabei transmittieren semitransparente Pigmente mindestens
10%, transparente Pigmente hingegen mindestens 70% des einfallenden sichtbaren Lichtes.
Solche plättchenförmigen Effektpigmente werden bevorzugt verwendet, da ihre Transparenz
in einem Sicherheits- und/oder Wertprodukt zu einer großen Vielfalt an möglichen Hinter-
oder Untergrundfarben beiträgt und gleichzeitig die Intensität der durch Elektrolumineszenz
erzeugten Lichtemission nicht beeinträchtigt.
[0051] Bei bestimmten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung ist es jedoch auch möglich,
wenn ein plättchenförmiges Effektpigment eingesetzt wird, das wenigstens eine Metallschicht
aufweist.
[0052] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird ein plättchenförmiges Effektpigment
eingesetzt, welches unter verschiedenen Beleuchtungs- und/oder Betrachtungswinkeln
einen unterschiedlichen visuell wahrnehmbaren Farb- und/oder Helligkeitseindruck hinterläßt.
Bei unterschiedlichen Farbeindrücken wird diese Eigenschaft als Farbflop bezeichnet.
Insbesondere Pigmente, die einen Farbflop aufweisen, erzeugen in den damit hergestellten
Sicherheits- und/oder Wertprodukten nicht kopierbare Farb- und Glanzeindrücke, welche
mit dem bloßen Auge ohne Hilfsmittel gut wahrnehmbar sind. Solche Pigmente werden
auch als optisch variabel bezeichnet. Die optisch variablen plättchenförmigen Effektpigmente
weisen beispielsweise unter mindestens zwei verschiedenen Beleuchtungs- oder Betrachtungswinkeln
mindestens zwei und höchstens vier, vorzugsweise aber unter zwei verschiedenen Beleuchtungs-
oder Betrachtungswinkeln zwei oder unter drei verschiedenen Beleuchtungs- oder Betrachtungswinkeln
drei optisch klar unterscheidbare diskrete Farben auf. Vorzugsweise liegen jeweils
nur die diskreten Farbtöne und keine Zwischenstufen vor, das heißt, ein klarer Wechsel
von einer Farbe zu einer anderen Farbe ist beim Abkippen des Sicherheitselementes,
welches die optisch variablen Pigmente enthält, erkennbar. Diese Eigenschaft erleichtert
dem Betrachter einerseits das Erkennen des Sicherheitselementes als solches und erschwert
gleichzeitig die Kopierbarkeit dieses Merkmales, da in den handelsüblichen Farbkopierern
Farbflopeffekte nicht kopiert und reproduziert werden können.
[0053] Selbstverständlich sind jedoch auch optisch variable plättchenförmige Effektpigmente
einsetzbar, die beim Abkippen über verschiedene Beleuchtungs- und/oder Betrachtungswinkel
einen Farbverlauf, d.h. viele verschiedene Farbtöne, wie beispielsweise den typischen
Perlglanz, aufweisen. Auch solche diffusen Farbänderungen sind vom menschlichen Auge
gut erfaßbar.
[0054] Um ihre volle optische Wirkung entfalten zu können, ist es von Vorteil, wenn die
erfindungsgemäß eingesetzten plättchenförmigen Effektpigmente in der Markierungsschicht
bzw. dem Sicherheits- und/oder Wertprodukt in orientierter Form vorliegen, d.h. sie
sind nahezu parallel zu den mit dem Sicherheitselement versehenen Oberflächen des
Sicherheitserzeugnisses ausgerichtet. Eine solche Ausrichtung erfolgt in der Regel
bereits im wesentlichen mittels der üblichen angewandten Verfahren zur Aufbringung
des Sicherheitselementes, wie beispielsweise üblichen Druckverfahren.
[0055] Als plättchenförmige Effektpigmente können beispielsweise die im Handel erhältlichen
Interferenzpigmente, welche z.B. unter den Bezeichnungen Iriodin®, Colorstream®, Xirallic®
oder Securalic® von der Firma Merck KGaA angeboten werden, Mearlin® der Firma Mearl,
Metalleffektpigmente der Firma Eckhard sowie goniochromatische (optisch variable)
Effektpigmente wie beispielsweise Variochrom® der Firma BASF, Chromafflair® der Firma
Flex Products Inc., Helicone® der Firma Wacker oder holographische Pigmente der Firma
Spectratec sowie andere gleichartige kommerziell erhältliche Pigmente eingesetzt werden.
Diese Aufzählung ist jedoch lediglich als beispielhaft und nicht als abschließend
anzusehen.
[0056] Als anorganische Farbpigmente sind alle gebräuchlichen transparenten und deckenden
Weiß-, Bunt- und Schwarzpigmente, wie beispielsweise Berliner Blau, Bismutvanadat,
Goethit, Magnetit, Hämatit, Chromoxid, Chromhydroxid, Cobaltaluminat, Ultramarin,
Chrom-Eisen-Mischoxide, Spinelle wie Thenards Blau, Cadmiumsulfide und -selenide,
Chromat-Pigmente oder Ruß geeignet, während als organische Farbpigmente insbesondere
Chinacridone, Benzimidazole, Kupferphthalocyanin, Azopigmente, Perinone, Anthanthrone,
weitere Phthalocyanine, Anthrachinone, Indigo, Thioindigo und deren Derivate, oder
Karminrot zu nennen sind. Generell können sämtliche, insbesondere im Druckbereich
gebräuchlichen, organischen oder anorganischen Farbpigmente eingesetzt werden.
[0057] Zur Abschirmung gegen ultraviolette Strahlung können auch Pigmente eingesetzt werden,
welche UV-Licht absorbieren. Von diesen seien Titandioxid und Zinkoxid nur beispielhaft
genannt.
[0058] Die Partikelgröße der anorganischen und organischen Farbpigmente ist nicht kritisch,
muss jedoch an die Erfordernisse der Applikation des Sicherheitselementes auf oder
in einem Sicherheitserzeugnis, beispielsweise mit einem Druckverfahren, angepasst
werden. Es gilt Analoges, wie zu der Lumineszenzsubstanz und/oder den elektrisch leitfähigen
Pigmenten angemerkt.
[0059] Die Lumineszenzsubstanz kann in der Markierungsschicht ein Zufallsmuster bilden.
Dann kann analog der Literaturstelle
DE 103 04 805 A1 und unabhängig von dem erfindungsgemäß erzeugten individuellen Muster das mit der
Markierungsschicht versehene Sicherheits- und/oder Wertprodukt einer Aufnahme des
Zufallsmusters unterzogen werden, wobei dann aus dem Zufallsmuster wiederum beispielsweise
ein Hash-Wert errechnet und als zweite Identzeichenfolge, beispielsweise als Bestandteil
einer Seriennummer, auf dem Sicherheits- und/oder Wertprodukt appliziert oder hierin
integriert wird, entsprechend der vorstehend beschrieben Identzeichenfolge. Eine (zusätzliche)
Verifizierung kann dann durch Erfassung des Zufallsmusters, Berechnung der Identzeichenfolge
(mit gleichem Algorithmus, wie bei der vorstehenden Berechnung der zweiten Identzeichenfolge)
und Vergleich mit der auf oder in dem Sicherheits- und/oder Wertprodukt angebrachten
zweiten Identzeichenfolge erfolgen.
[0060] Die Modulation der Lumineszenzemission in den Teilbereichen der Stufe c) kann beispielsweise
dadurch ermöglicht werden, dass die Markierungsschicht zusätzlich ein lasersensitives
Pigment aufweist. Dann kann durch Einstrahlung mittels Laserlicht einer vorgegebenen
Dosisleistung entweder eine Erhöhung der Permittivität von Komponenten der Markierungsschicht
in unmittelbarer Umgebung (beispielsweise innerhalb einer Fläche von 100 µm
2 bis 1 mm
2, insbesondere 1000 µm
2 bis 10000 µm
2, in einer Ebene parallel zu einer Hauptfläche der Markierungsschicht) beispielsweise
eines Elektrolumineszenzpigments erreicht werden, beispielsweise im Wege einer Phasenumwandlung,
oder beispielsweise durch Pyrolyse die Permittivität von Komponenten der Markierungsschicht
in unmittelbarer Umgebung (beispielsweise innerhalb einer Fläche von 0,1 µm
2 bis 1 mm
2, insbesondere 1 µm
2 bis 100 µm
2, in einer Ebene parallel zu einer Hauptfläche der Markierungsschicht) eines Elektrolumineszenzpigments
so stark reduziert werden, dass eine Elektrolumineszenz in diesem Bereich praktisch
nicht mehr stattfindet. In ersterem Fall zeichnen sich die Teilbereiche durch gegenüber
der Umgebung verstärkte Elektrolumineszenz aus, im zweiten Fall durch verringerte
oder völlig unterdrückte Elektrolumineszenz. In ersterem Fall bilden die Teilbereiche
folglich ein Muster, welches in einem elektrischen Wechselfeld besonders hell ist,
im zweiten Fall is dagegen gleichsam ein Negativmuster gebildet durch die vergleichsweise
dunklen Teilbereiche. Ersteres läßt sich mit vergleichsweise geringen Dosisleistungen
des Lasers erzielen, letzteres mit vergleichsweise hohen Dosisleistungen. Die für
eine Markierungsschicht mit bestimmter Zusammensetzung geeignete Dosisleistung für
einen der beiden Fälle läßt sich jeweils mittels einfacher Versuche bzw. Versuchsreihen
bestimmen, wobei beispielsweise die Markierungsschicht an verschiedene vorgegebenen
Stellen mit unterschiedlichen und den Stellen zugeordneten Dosisleistungen bestrahlt
wird und dann die Verstärkung und/oder Verringerung der Elektrolumineszenz quantitativ
aufgenommen wird. Bei Beobachtung der gewünschten quantitativen Veränderung ist die
der betreffenden Stelle zugeordnete Dosisleistung die geeignete. Ebenso ist es möglich,
die Photolumineszenz von entsprechenden Lumineszenzsubstanzen durch beispielsweise
Pyrolyse zu reduzieren.
[0061] Für eine solche Modulation ist aber die Anwesenheit eines lasersensitiven Pigmentes
nicht zwingend erforderlich. So kann beispielsweise auch ohne ein solches Pigment
mittels Laser ein Muster analog den vorstehenden Ausführungen erzeugt werden. Denn
mit dem Eintrag thermischer Energie durch die (lokale und entsprechend dem Muster
vorgegebene) Laserbestrahlung wird ein lokales Aufschmelzen in der Markierungsschicht
und so in der unmittelbaren Umgebung der Luminszenzsubstanz erzeugt. Dadurch wiederum
wird die räumliche Verteilung des elektrisch leitfähiges Material enthaltenden Pigments,
verglichen mit der nicht aufgeschmolzenen Umgebung innerhalb der Markierungsschicht,
verändert. Hierdurch erfolgt eine Veränderung der Feldverdrängung und im Falle eines
Elektroluminophoren folglich eine lokale Veränderung der Lumineszenz auf Anregung
mit elektrischen Feldern. Je nach Dauer und Dosis der Laserstrahlung sowie der (lokalen)
Konzentration des elektrisch leitfähiges Material enthaltenden Pigments kann dadurch
eine Verstärkung oder Abschwächung der Elektrolumineszenz in den durch Laser bestrahlten
Bereichen erreicht werden.
[0062] In einer weiteren Variante ist das elektrisch leitfähiges Material enthaltende Pigment
selbst ein lasersensitives Pigment. Durch die lokale Bestrahlung mittels Laser werden
dann sowohl die dielektrischen Eigenschaften der Umgebung der Lumineszenzsubstanz
als auch die elektrischen Eigenschaften des elektrisch leitfähigen Materials selbst
verändert, wiederum mit der Folge der Modulation (Verstärkung oder Abschwächung) der
Elektrolumineszenz bei Anregung mittels elektrischer Felder. Es gelten ansonsten die
vorstehenden Ausführungen analog.
[0063] Als lasersensitive Pigmente sind alle im technologischen Bereich der Sicherheits-
und/oder Wertprodukte bekannte Pigmente einsetzbar. Sie können beispielsweise aus
organischen Polymeren gebildet sein, welche eine hohe Absorption der Laserstrahlung
aufweisen, beispielsweise PET, ABS, Polystyrol, PPO, Polyphenylensulfid, Polyphenylensulfon,
Polyimidsulfon. Es kann sich aber auch beispielsweise um LCPs handeln. Besonders geeignet
sind mikrovermahlene Thermoplaste mit einem sehr hohen Schmelzbereich von mehr als
300 °C. Die Teilchengröße ist typischerweise im Bereich von 01, bis 100 µm, insbesondere
0,1 bis 50 µm, vorzugsweise 1 bis 20 µm. Die Polymerpartikel können des weiteren lichtsensitive
Füllstoffe oder Pigmente enthalten, beispielsweise in einer Menge von 0,1 bis 90 Gew.-%,
bezogen auf das lasersensitive Pigment. Dabei kann es sich auch um elektrisch leitfähige
Pigmente und/oder Effektpigmente und/oder Farbstoffe, wie vorstehend beschrieben handeln.
Es kann sich aber auch um Oxide, Hydroxide, Sulfide, Sulfate oder Phosphate von Metallen,
wie beispielsweise Cu, Bi, Sn, Zn, Ag, Sb, Mn, Fe, Ni, oder Cr handeln. Insbesondere
basisches Cu(II)hydroxidphosphat ist einsetzbar. Speziell zu nennen ist ein Produkt
der Erhitzung von blauem Cu(II)orthophosphat (Cu
3(PO
4)
2*3H
2O) auf 100 bis 200 °C entsteht und eine Summenformel Cu
3(PO
4)
2*Cu(OH)
2 aufweist. Weitere geeignete Kupferphosphate sind: Cu
3(PO
4)2*3Cu(OH)
2, Cu
3(PO
4)
2*2Cu (OH)
2-*2H
2O, 4CuO*P
2O
5, 4CuO*P
2O
5*3H
2O, 4CuO*P
2O
5*1, 5H
2O und 4CuO*P
2O
5*1, 2H
2O.
[0064] Geeignete Laserstrahlung weist eine Wellenlänge im Bereich 150 nm bis 10600 nm, insbesondere
150 nm bis 1100 nm, auf. Einsetzbar sind beispielsweise CO
2-Laser (10600 nm), Nd:YAG-Laser (1064 nm bzw. 532 nm), und gepulste UV-Laser (Excimer-Laser.
Die Energiedichte liegt im allgemeinen im Bereich von 0,3 mJ/cm
2 bis 50 J/cm
2, insbesondere im Bereich 0,3 mJ/cm
2 bis 10 J/cm
2.
[0065] Vorteilhaft im Rahmen der erfindungsgemäßen Variante der Modulation der Lumineszenzemission
in den Teilbereichen mittels Laser ist, dass im gleichen Arbeitsschritt der Laserbestrahlung
auch die Identzeichenfolge erzeugt und durch Lasermarkierung in dem Sicherheits- und/oder
Wertprodukt, beispielsweise auch in der Markierungsschicht, angebracht werden kann.
[0066] Die Herstellung einer erfindungsgemäß veränderten Markierungsschicht erfolgt, wie
weiter oben erläutert, beispielsweise durch Auftrag einer Zubereitung mit den vorstehend
diskutierten Pigmenten, beispielsweise im Wege des Druckes auf das Substrat. Die vorstehend
genannten Pigmente, Substanzen und Partikel liegen in der Zubereitung dann in einer
solchen geeigneten Konzentration vor, dass ein Verdrucken der Zubereitung noch problemlos
möglich ist. So beträgt die Konzentration der Lumineszenzsubstanz in der Zubereitung
0,01 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 10 bezogen auf die Zubereitung. Das elektrisch
leitfähige Pigment liegt dagegen im allgemeinen in einer Konzentration von 0,0 bis
20 Gew.-%, insbesondere von 0,01 bis etwa 20 Gew.-%, bevorzugt von 1 bis 10 Gew.-%,
bezogen auf die Zubereitung, in dieser vor. Für den Fall, dass die Markierungsschicht
auch plättchenförmige Effektpigmente und/oder organische oder anorganische Farbpigmente
enthalten soll, sind diese in der Zubereitung in einer Konzentration von 0,01 bis
40 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die Zubereitung, enthalten. Für
den Fall, dass die Markierungsschicht auch lasersensitive Pigmente enthalten soll,
sind diese in der Zubereitung in einer Konzentration von 0,01 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise
0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Zubereitung, enthalten. Die genannten Pigmente
und Partikel können der Zubereitung einzeln oder im Gemisch zugeführt werden. Dies
kann in Form der pulverförmigen Pigmente und Partikel erfolgen. Vorzugsweise werden
die oben genannten Pigmente und Partikel jedoch einzeln oder im Gemisch aus zumindest
zwei verschiedenen Arten von fließfähigen Pigmentpräparationen oder Trockenpräparaten
in die Zubereitung eingebracht. Diese enthalten neben den Pigmentbestandteilen mindestens
noch ein geeignetes Bindemittel. So kann beispielsweise eine Pigmentpräparation oder
ein Trockenpräparat aus einem Gemisch aus einer partikulären Substanz mit elektrolumineszierenden
Eigenschaften und einem transparenten elektrisch leitfähigen Pigment hergestellt werden,
dem wahlweise noch ein oder mehrere Effekt- und/oder Farbpigmente und ggf. das lasersensitive
Pigment zugemischt werden. Einzelpräparationen oder andere Kombinationen sind ebenfalls
möglich. Unter fließfähigen Pigmentpräparationen werden insbesondere Pasten oder Anteigungen
verstanden, welche neben den genannten Pigmenten noch Bindemittel, Lösemittel und
optional ein oder mehrere Additive enthalten können. Die genannten Trockenpräparate
enthalten in der Regel dieselben Zusatzstoffe, jedoch bei weitestgehend reduziertem
Lösemittelgehalt. Als Trockenpräparate werden aber auch Präparate angesehen, welche
0 bis 8 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 8 Gew.-% und insbesondere 3 bis 6 Gew.-% an Wasser
und/oder einem Lösemittel oder Lösemittelgemisch enthalten. Diese Trockenpräparate
liegen vorzugsweise als Pearlets, Briketts, Pellets, Granulate, Chips, Würstchen oder
in ähnlichen Formen vor und weisen in der Regel Teilchengrößen von etwa 0,280 mm auf.
Solche fließfähigen Pigmentpräparationen und Trockenpräparate erleichtern den Transport,
die Lagerung sowie das gleichmäßige Einbringen der Pigmente in die Druckfarbe, verhindern
ein Entmischen von Pigmenten und weiteren Bestandteilen und fördern ein gutes Redispergierverhalten
der Druckfarben. Neben den Pigmentbestandteilen enthält die Zubereitung ein oder mehrere
geeignete Bindemittel, typischerweise in einer Menge von 5 bis 70 Gew.-%, und optional
weitere Zusatzstoffe wie Lösemittel, beispielsweise in einer Menge von 5 bis 70 Gew.-%,
sowie Additive, wie Haftvermittler, Dispergierhilfen, Trocknungsbeschleuniger, Fotoinitiatoren
und dergleichen, die in solchen Zubereitungen gebräuchlich sind, in einer Menge von
typischerweise 0,1 bis 20 Gew.-%. Die vorstehenden Gewichtsanteile addieren sich dabei
stets zu 100 Gew.-%. In der fertigen Markierungsschicht sind dann die betreffenden
Komponenten in Mengen zugegen, welche sich aus dem Abzug des Anteils der Lösemittel
aus der Zubereitung berechnen. Es ist selbstverständlich, dass diese Bindemittel und
Zusatzstoffe an das zu verwendende Druckverfahren angepasst werden und dass die Zubereitung
eine angemessene Viskosität aufweist.
[0067] Wie bereits angesprochen, kann die Markierungsschicht aber auch vorgefertigt sein.
Geeignete Schichtmaterialien umfassen Papiere verschiedener Art oder polymeren Materialien,
können jedoch auch textile Materialien etc. sein.
[0068] Basiert die Markierungsschicht auf einer polymeren Schicht, so weist sie zwei im
Wesentlichen parallel zueinander liegende Oberflächen auf und enthält die vorstehend
beschriebenen verschiedenen Pigmente in den beschriebenen Varianten und Optionen.
Die Konzentrationen der verschiedenen Substanzen und ggf. eingerichteten Pigmente
liegen dabei grundsätzlich in Bereichen, wie vorstehend für die Zubereitung beschrieben,
nur bezogen auf das Gewicht der Markierungsschicht. Die eingesetzten Substanzen und
Pigmente werden in die polymere Grundmasse bevorzugt in Form von Masterbatches eingebracht.
Diese enthalten neben den Pigmentbestandteilen und Substanzen noch geeignete Mengen
an Bindemitteln, Lösemitteln und ggf. weitere gebräuchliche Hilfs- und Zusatzstoffe.
Als Polymere sind dabei alle thermoplastischen Kunststoffe einsetzbar, die gegenüber
der Lumineszenzsubstanz sowie den ggf. eingerichteten zusätzlichen Pigmenten und Substanzen
ein inertes Verhalten zeigen. Die Polymere sollten nicht elektrisch leitfähig sein
oder die elektrische Leitfähigkeit der polymeren Schicht verstärken. Im Falle von
Elektrolumineszenssubstanzen ist es insbesondere zweckmäßig, wenn die Markierungsschicht
als solche nicht durchgängig elektrisch leitfähig ist, obwohl in ihr elektrisch leitfähige
Pigmente enthalten sind, da es sonst zu Kurzschlüssen kommen kann. Vorzugsweise ist
die Markierungsschicht transparent. Daher werden bevorzugt transparente Polymere eingesetzt.
Dies trifft beispielsweise auf Polystyrol, Polyvinylchlorid, Polycarbonat sowie deren
Misch- und Pfropfpolymerisate, Polyvinylidenchlorid und -fluorid, Polyamide, Polyolefine,
Polyacryl- und -vinylester, thermoplastische Polyurethane, Celluloseester und dergleichen
zu. Sie könnten einzeln oder in geeigneten Gemischen eingesetzt werden. Außerdem kann
die Markierungsschicht zusätzlich gebräuchliche Hilfs- und Zusatzstoffe wie Füllstoffe,
UV-Stabilisatoren, Inhibitoren, Flammschutzmittel, Gleitmittel, Weichmacher, Lösemittel,
Dispergiermittel und zusätzliche Farbstoffe bzw. organische und/oder anorganische
Farbpigmente enthalten. Die Markierungsschicht wird vorzugsweise durch verschiedene
geeignete Verfahren wie Filmgießen, Schleudern, Extrusionsverfahren, Kalandrierung
oder Pressverfahren, aber insbesondere durch Extrusionsverfahren oder über ein Folienblasverfahren
hergestellt. Dazu werden die verschiedenen Ausgangsstoffe miteinander gemischt und
in geeigneten, allgemein bekannten Anlagen zu Polymerschichten in Form von Folien
verschiedener Stärke oder dünnen Platten verarbeitet. Dabei werden ggf. in der Polymermasse
enthaltenen plättchenförmigen Pigmente (Effektpigmente und ggf. auch die elektrisch
leitfähigen Pigmente) an den Oberflächen der Werkzeuge ausgerichtet und sind daher
in den entstehenden polymeren Schichten im wesentlichen parallel zu den Oberflächen
der polymeren Schicht orientiert. Streck- und Zugvorgänge beim Folienblasen oder als
dem Extrudieren nachgeordnete Arbeitsschritte verstärken diese Orientierung der Pigmente
zusätzlich. Bei der nachfolgenden Abkühlung wird diese Orientierung fixiert. Ein Entmischungs-
oder Absetzverhalten des eingesetzten Pigmentgemisches ist in den fertigen Markierungsschichten
nicht festzustellen. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass keine zu großen
Scherkräfte auf die Pigmentbestandteile einwirken, um ihrer Zerstörung vorzubeugen.
[0069] Statt in einem polymeren Material können die Lumineszenzsubstanz und ggf. eingerichteten
Pigmente auch in Papierrohmassen oder textile Rohmassen eingebracht werden zur Bildung
der Markierungsschicht. Eine solche Markierungsschicht wird hergestellt, indem neben
den genannten Bestandteilen alle Grundmaterialien und Hilfsstoffe zugegeben werden,
welche insbesondere in der Papierherstellung gebräuchlich sind. Änderungen im gewöhnlichen
Verfahrensablauf ergeben sich durch die Lumineszenzsubstanz und ggf. eingerichteten
Pigmente nicht. Vielmehr ist deren Konzentration so gewählt, dass alle gängigen Verfahren,
beispielsweise der Papierherstellung, angewandt werden können. Diese sind dem Fachmann
bekannt und müssen daher hier nicht näher erläutert werden. Es sollte jedoch, wie
vorab bereits beschrieben, darauf geachtet werden, dass die Pigmente im Herstellungsverfahren
der Papiere und Textilien nicht beschädigt oder zerstört werden und dass im entstehenden
Papier oder Textil keine durchgängige elektrische Leitfähigkeit auftritt. Als Substrate
auf Papierbasis sind alle gebräuchlichen Arten von Papieren, insbesondere aber Sicherheitspapiere
mit Flächengewichten bis zu. 200g/m
2, bevorzugt solche aus Baumwollfasern und/oder textilen Materialien, einsetzbar.
[0070] Ein Sicherheits- und/oder Wertprodukt, insbesondere Sicherheits- und/oder Wertdokument,
ist mit einem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlich. Dabei kann das Substrat durch
das Sicherheits- und/oder Wertprodukt selbst gebildet sein. Es kann aber auch vorgesehen
sein, dass die Markierungsschicht auf einem flächigen Substrat angeordnet ist, welches
dann seinerseits auf dem Sicherheits- und/oder Wertprodukt angebracht, beispielsweise
aufgeklebt etc., oder hierin integriert, beispielsweise einlaminiert etc., ist. In
letzterem Fall kann das Substrat aus einer Schicht bestehen oder auch mehrschichtig
sein.
[0071] Schließlich betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zur Verifizierung eines Sicherheits-
und/oder Wertprodukts, insbesondere eines erfindungsgemäßen Sicherheits- und/oder
Wertprodukts, wobei das Sicherheits- und/oder Wertprodukt die Lumineszenz anregenden
Bedingungen ausgesetzt wird, wobei eine ortsaufgelöste und intensitätsaufgelöste Aufnahme
der vom Sicherheits- und/oder Wertprodukt emittierten Lumineszenzstrahlung erfolgt,
wobei das Muster durch Identifizierung der Teilbereiche mit erhöhter oder erniedrigter
Lumineszenzemission bestimmt wird, wobei aus dem Muster die zugeordnete Zeichenfolge
bestimmt wird, wobei eine Identzeichenfolge aus dem Sicherheits- und/oder Wertprodukt
und/oder aus einer Datenbank ausgelesen wird, wobei die Zeichenfolge mit der Identzeichenfolge
verglichen wird, wobei das Sicherheits- und/oder Wertprodukt bei Nichtübereinstimmung
von Zeichenfolge und Identzeichenfolge als unecht und bei Übereinstimmung von Zeichenfolge
und Identzeichenfolge als echt eingestuft wird. Eine ortsaufgelöste und intensitätsaufgelöste
Aufnahme kann beispielsweise mittels einer Kamera, welche ein zweidimensionales Bild
simultan oder scannend aufnimmt, erhalten werden. Lediglich als geeignete Kamera sein
eine Kamera mit einem zweidimensionalen CCD Chip und einer dem CCD Chip vorgeschalteten
Optik genannt. Die Aufnahme wird dabei entweder bei exakt vorgegebene Positionierung
des Sicherheits- und/oder Wertprodukts gegenüber der Kamera und Anregung der Lumineszenz
erzeugt, oder das Muster enthält ein für alle Sicherheits- und/oder Wertprodukte gleiches
und gleich positioniertes Referenzmuster, anhand welchem eine Koordinatendefinition
der aufgenommene Teilbereiche erfolgen kann. Dann ist eine Ausrichtung nicht erforderlich.
Das Referenzmuster kann entsprechend den Teilbereichen erzeugt worden sein, wodurch
die Aufnahme dann das Referenzmuster inhärent enthält und eine Auswertung des Musters
ohne weiteres datentechnisch möglich ist.
[0072] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich Ausführungsformen darstellenden
Beispielen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- Aufsicht auf eine Markierungsschicht vor Modulation der Lumineszenzemission unter
Lumineszenzanregung und
- Figur 2:
- Aufsicht auf eine Markierungsschicht nach Modulation der Lumineszenzemission unter
Lumineszenzanregung.
Beispiel 1: Herstellung einer Markierungsschicht
[0073] Zunächst wird eine Zubereitung mit den folgenden Komponenten hergestellt: 5-70 Gew.-%
Harz-/Bindersystem, 5-70 Gew.-% Lösungsmittel, 0-15 Gew.-%, insbesondere 0,1-15 Gew.-%
Katalysatoren/Initiatoren, 0-20 Gew.-%, insbesondere 0,1-20 Gew.-% Additive, 0,1 bis
20 Gew.-% Lumineszenzsubstanz oder eine Mischung verschiedener Lumineszenzsubstanzen,
beispielsweise eine Mischung aus einem oder mehreren Elektroluminophoren und einem
oder mehreren Photoluminophoren, wobei das Mengenverhältnis Elektroluminophor zu Photoluminophor
zwischen 0,1:99,9 und 99,9:0,1, insbesondere zwischen 20:80 und 80:20 liegen kann,
0-25 Gew.-%, insbesondere 5-25 Gew.-%, Effektpigment, insbesondere Interferenzpigment,
oder eine Mischung verschiedener Effektpigmente, sowie o,1 bis 10 Gew.-% lasersensitives
Pigment oder eine Mischung verschiedener solcher Pigmente, wobei die Summe aller Komponenten
stets 100 Gew.-% ergibt.
[0074] Als Harz-/Bindersystem sind beispielsweise reaktive Monomere, Oligomere, Präpolymere,
wie mono-, di-, und/oder trifunktionale Acrylate geeignet. Käufliche Systeme umfassen
beispielsweise die Laromer® Serie(BASF), SR-9003 oder SR-415 (Sartomer), Melamintränkharze,
wie die Kauramin® oder Kaurit® Serie (BASF), beispielsweise -752, -753, -786 oder
-787, oder Polymerdispersionen, wie die Kauro-pal® Serie (BASF), beispielsweise -937
oder 938. Ebenso sind Firnisse auf Basis von Nitrocellulose oder Leinöl einsetzbar.
[0075] Als Lösemittel kommen alle in der organischen Chemie üblichen Lösemittel in Frage
mit der Maßgabe, dass eingesetzte Pigmente davon nicht auf- oder angelöst werden.
Zu nennen wären Alkohole, wie Methanol, Ethanol oder Isopropanol, Ketone, wie Aceton
oder 2-Bunanon, Ester, wie Ethylacetat, halogenierte Lösungsmittel, wie Dichlormethan,
und/oder Aromaten, wie Toluol oder Xylol. Bei einer Wasser-basierten Zubereitung ist
das wesentliche Lösemittel Wasser, wobei in geringen Mengen, typischerweise unter
20-Gew.-%, meist unter 10 Gew.-%, bezogen auf das Lösemittel, auch organische Lösemittel
zugegen sein können.
[0076] Als Katalysatoren/Initiatoren können übliche Photoinitiatoren, wie Irgacure® 2020,
Irgacure® 819 oder Darocure® 1173 (alle Ciba) eingesetzt werden. Für die genannten
Kauramin® oder Kauramit® Harze sind die beispielsweise die Härter 527 oder 529 (BASF)
geeignet. Auch Radikalbildner, wie beispielsweise Azo-Iso-Butyrodinitril, sind einsetzbar.
[0078] Geeignete Elektroluminophore sind beispielsweise in der Literaturstelle
S. Shionoya et al., Phosphor Handbook, Kapitel 9, Electroluminescent Materials, CRC
Press, 1999, beschrieben. Geeignete Photoluminophore sind beispielsweise in der Literaturstelle
Ullmann's chemische Enzyklopädie, Wiley Verlag, elektronische Ausgabe 2007, Stichwort
"Luminescent Materials", beschrieben. Dabei weist die Lumineszenzsubstanz generell vorzugsweise eine grobkörnige
Struktur auf, beispielsweise einen d90-Wert (Durchmesserbereich, welchen 90 Gew.-%
der Partikel aufweisen, Rest typischerweise Feinanteil von 5-50 µm. Idealerweise ist
die Größenverteilung sehr eng, insbesondere praktisch monomodal.
[0079] Einsetzbare Interferenzpigmente umfassen beispielsweise die vorab genannten Produkte
verschiedener Firmen. Einsetzbare lasersensitive Pigmente sind beispielsweise in der
Literaturstelle
EP 0 991 523 B1 beschrieben.
[0080] Die vorstehend beschriebene Zubereitung wird in einem einzigen Verfahrensschritt,
beispielsweise mittels Siebdruck, auf ein beliebiges, der Übersichtlichkeit halber
nicht dargestelltes Substrat aufgebracht.
[0081] Man erhält eine Markierungsschicht, welche unter Anregung mit elektrischen Wechselfeldern
eine Lumineszenz gemäß der Figur 1 zeigt. Dabei sind die lumineszierenden Punkte gegenüber
der vereinfachten Darstellung wesentlich zahlreicher und zufällig verteilt und ergeben
insofern ein Zufallsmuster. Der Durchmesser eines gezeichneten Punktes soll dabei
für die Intensität der Elektrolumineszenz stehen. Nicht dargestellt, ist ein unter
UV-Anregung erhältliches weiteres Zufallsmuster, welches aus der Anregung des Photoluminophors
resultiert. Die Figuren 1 und 2 stellen dabei einen stark vergrößerten Ausschnitt
aus der Markierungsschicht dar, bei der die Intensität der Lumineszenz-Emission mit
der Größe der dargestellten Punkte variiert. Große Punkte bedeuten in Figur 2 dabei
eine hohe Lumineszenzintensität, kleine Punkte dementsprechend geringe Lumineszenzintensitäten.
Beispiel 2: Modulation der Lumineszenz in Teilbereichen
[0082] Ein Laser überstreicht gemäß einem vorgegebenen Weg die gezeigten und durch den vorgegebenen
Weg des Laserstrahls ihrerseits vorgegebenen Teilbereiche, wobei in den Teilbereichen
eine lokale Pyrolyse durch die starke Absorption der Laserstrahlung in dem lasersensitiven
Pigment und dessen unmittelbarer Umgebung (Durchmesser bis zu 10 µm um den Mittelpunkt
eines lasersensitiven Pigments) stattfindet. Hierdurch wird die Permittivität in der
unmittelbaren Umgebung eines lasersensitiven Pigments reduziert mit der Folge, dass
ein in dieser Umgebung befindliches Elektroluminophor mit dem elektrischen Wechselfeld
der gleichen Frequenz und Intensität, wie in Beispiel 1, nicht mehr zur Lumineszenz
anregbar ist. Im Ergebnis zeigen die Teilbereiche gegenüber den anderen Bereichen
eine verringerte Elektrolumineszenz, wie in der Figur 2 durch die kleineren Punkte
schematisch dargestellt. Die Pyrolyse ist dabei aufgrund der Steuerung des Lasers,
wie beschrieben lokal begrenzt, so dass die pyrolysierten Bereiche bei normalem Tageslicht
und mit dem menschlichen Auge ohne technische Hilfsmittel praktisch nicht wahrnehmbar
sind.
[0083] Statt dessen kann mit einer anderen (vergleichsweise niedrigen) Strahlendosis des
Lasers aber auch eine Erhöhung der Permittivität in der Umgebung der lasersensitiven
Pigmente durch Phasenumwandlung der Matrix oder anderer Pigmente erreicht werden,
mit der Folge, dass bei Anregung mit dem gleichen elektrischen Wechselfeld die Lumineszenz
in den Teilbereichen nunmehr erhöht ist. Auch diese Veränderung ist mit dem menschlichen
Auge ohne Hilfsmittel nicht erkennbar.
Beispiel 3: Anbringung der Identzeichenfolge
[0084] Da in der Stufe 3 der Weg des Lasers über die Markierungsschicht vorgegeben ist,
sind Lage und Orientierung der Teilbereiche ebenfalls vorgegeben und bekannt. Mittels
eines Computers, welcher auch den Weg des Lasers steuern kann, kann dann aus Orientierung
und Lage der Teilbereiche ein Hash-Wert mittels eines üblichen Hash-Algorithmus als
Identzeichenfolge berechnet werden. Dieser Hash-Wert wird in Form einer Zeichenfolge
zum Bestandteil einer der Markierungsschicht und so dem Sicherheits- und/oder Wertprodukt
zugeordneten Seriennummer gemacht. Mittels geeigneter Steuerung des Lasers kann dann
die Identzeichenfolge bzw. Seriennummer in der gleichen Verfahrensstufe, wie die Erzeugung
der Teilbereiche im Wege der Lasermarkierung in der Markierungsschicht eingeschrieben
werden.
[0085] Somit bilden die Teilbereiche bzw. örtlich hochaufgelöst die Teilbereiche der Markierungsschicht
ein verdecktes und inhärent zu der Seriennummer bzw. der Identzeichenfolge redundantes
individuelles Sicherheitsmerkmal, welches extrem schwer nachzubilden ist. Die Nachbildung
würde, wenn überhaupt möglich, zudem die individuelle Nachbildung jedes einzelnen
Sicherheits- und/oder Wertprodukts bzw. dessen Markierungsschicht erfordern, was aus
Sicht von Nachbildern einen extremen technologischen Aufwand darstellen würde.
Beispiel 4: Verifizierung eines Sicherheits- und/oder Wertprodukts.
[0086] Das in Beispiel 3 erhaltene Sicherheits- und/oder Wertprodukt bzw. dessen Markierungsschicht
wird einem elektrischen Wechselfeld ausgesetzt, dessen Frequenz und Intensität etwa
den Bedingungen der Beispiele 1 oder 2 entsprechen. Zugleich wird mittels einer zweidimensional
auflösenden CCD Kamera das aus dem Teilbereichen der Figur 2 gebildete Muster sowie
die Seriennummer bzw. die Identzeichenfolge ausgelesen. Aus dem Muster wird mit dem
Algorithmus des Beispiels 3 ein Hash-Wert berechnet und mit der ausgelesenen Identzeichenfolge
verglichen. Bei Übereinstimmung ist das Sicherheits- und/oder Wertprodukt verifiziert,
bei Nichtübereinstimmung handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine Fälschung.
1. Verfahren zur Herstellung eines Sicherheits- und/oder Wertprodukts, insbesondere eines
Sicherheits- und/oder Wertdokuments, mit den folgenden Verfahrensschritten:
a) ein Substrat wird mit einer Markierungsschicht (1), enthaltend mindestens eine
partikuläre Lumineszenzsubstanz und zusätzlich ein ein elektrisch leitfähiges Material
enthaltendes Pigment, beschichtet,
b) optional Anregung der Lumineszenzsubstanz vor oder zugleich mit einer der folgenden
Stufen c) oder d), so dass die Lumineszenzsubstanz eine detektierbare Lumineszenzemission
aufweist,
c) eine Mehrzahl von Teilbereichen (2a, 2b, 2c) der Markierungsschicht (1) wird, ein
definiertes und für das Sicherheits- und/oder Wertprodukt individuelles Muster bildend,
mit der Maßgabe ausgewählt und verändert, dass die Lumineszenzemission der Lumineszenzsubstanz
in den Teilbereichen (2a, 2b, 2c) verstärkt oder abgeschwächt wird,
d) dem in der Stufe c) erzeugten und optional durch ortsaufgelöste Bestimmung der
angeregten Lumineszenzemission messtechnisch erfassten Muster wird eine Zeichenfolge
in vorzugsweise eineindeutiger Weise zugeordnet,
e) die in Stufe d) zugeordnete Zeichenfolge wird auf dem Sicherheits- und/oder Wertprodukt
als Identzeichenfolge (3) lesbar appliziert und/oder hierin lesbar integriert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei an Stelle der Stufe e) die in Stufe d) zugeordnete
Zeichenfolge in einem Datenbanksystem gespeichert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Lumineszenzsubstanz ein Elektroluminophores
ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das elektrisch leitfähige Pigment
entweder transparent oder semitransparent ist oder einen Farbeffekt aufweist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Markierungsschicht (1) zusätzlich
ein organisches oder anorganisches Absorptionsfarbpigment und/oder Effektpigment aufweist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Lumineszenzsubstanz in der Markierungsschicht
ein Zufallsmuster bildet.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Markierungsschicht (1) zusätzlich
ein lasersensitives Pigment aufweist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei in der Stufe c) das Muster durch eine Exposition
der Teilbereiche (2a, 2b, 2c)'mit einer definierten und vorgegebenen Strahlungsdosis
einer Laserstrahlung verändert wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei die Strahlungsdosis mit der Maßgabe vorgegeben ist,
dass in der unmittelbaren Umgebung der der Laserstrahlung ausgesetzten lasersensitiven
Pigmente eine die dialektischen Eigenschaften der Umgebung der Lumineszenzsubstanz
verändernde, insbesondere die Feldstärke bei der Lumineszenzsubstanz verstärkende,
Veränderung, insbesondere Phasenumwandlung, erfolgt, wobei in den Teilbereichen eine
Erhöhung der Lumineszenzemission, insbesondere der Elektrolumineszenzemission erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 8, wobei die Strahlungsdosis mit der Maßgabe vorgegeben ist,
dass in der unmittelbaren Umgebung der der Laserstrahlung ausgesetzten lasersensitiven
Pigmente eine Pyrolyse erfolgt, wobei in den Teilbereichen eine Verringerung der Lumineszenzemission,
insbesondere der Elektrolumineszenzemission, erfolgt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei aus dem Muster eine Hash-Funktion
berechnet wird, aus welcher die Zeichenfolge gebildet wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die Identzeichenfolge (3) eine
Seriennummer oder einen Teil einer Seriennummer bildet.
13. Verfahren zur Verifizierung eines Sicherheits- und/oder Wertprodukts mit einem Substrat,
welches mit einer Markierungsschicht (1), die mindestens eine partikuläre Lumineszenzsubstanz
und zusätzlich ein ein elektrisch leitfähiges Material enthaltendes Pigment enthält,
beschichtet ist, wobei eine Mehrzahl von Teilbereichen (2a, 2b, 2c) der Markierungsschicht
(1), ein definiertes und für das Sicherheits- und/oder Wertprodukt individuelles Muster
bildend, mit der Maßgabe ausgewählt und verändert ist, dass die Lumineszenzemission
der Lumineszenzsubstanz in den Teilbereichen (2a, 2b, 2c) verstärkt oder abgeschwächt
ist, wobei dem erzeugten und optional durch ortsaufgelöste Bestimmung der angeregten
Lumineszenzemission messtechnisch erfassten Muster eine Zeichenfolge in vorzugsweise
eineindeutiger Weise zugeordnet ist, und wobei die Zeichenfolge auf dem Sicherheits-
und/oder Wertprodukt als Identzeichenfolge (3) lesbar appliziert und/oder hierin lesbar
integriert ist,
wobei das Sicherheits- und/oder Wertprodukt die Lumineszenz anregenden Bedingungen
ausgesetzt wird, wobei eine ortsaufgelöste und intensitätsaufgelöste Aufnahme der
vom Sicherheits- und/oder Wertprodukt emittierten Lumineszenzstrahlung erfolgt, wobei
das Muster durch Identifizierung der Teilbereiche (2a, 2b, 2c) mit erhöhter oder erniedrigter
Lumineszenzemission bestimmt wird, wobei aus dem Muster die zugeordnete Zeichenfolge
bestimmt wird, wobei eine Identzeichenfolge (3) aus dem Sicherheits- und/oder Wertprodukt
ausgelesen wird, wobei die Zeichenfolge mit der Identzeichenfolge (3) verglichen wird,
wobei das Sicherheits- und/oder Wertprodukt bei Nichtübereinstimmung von Zeichenfolge
und Identzeichenfolge (3) als unecht und bei Übereinstimmung von Zeichenfolge und
Identzeichenfolge als echt eingestuft wird.
14. Verfahren zur Verifizierung des Sicherheits- und/oder Wertprodukts erhalten durch
das Verfahren des Anspruchs 2, wobei das Sicherheits- und/oder Wertprodukt die Lumineszenz
anregenden Bedingungen ausgesetzt wird, wobei eine ortsaufgelöste und intensitätsaufgelöste
Aufnahme der vom Sicherheits- und/oder Wertprodukt emittierten Lumineszenzstrahlung
erfolgt, wobei das Muster durch Identifizierung der Teilbereiche (2a, 2b, 2c) mit
erhöhter oder erniedrigter Lumineszenzemission bestimmt wird, wobei aus dem Muster
die zugeordnete Zeichenfolge bestimmt wird, wobei eine Identzeichenfolge (3) aus einem
Datenbanksystem ausgelesen wird, wobei die Zeichenfolge mit der Identzeichenfolge
(3) verglichen wird, wobei das Sicherheits- und/oder Wertprodukt bei Nichtübereinstimmung
von Zeichenfolge und Identzeichenfolge (3) als unecht und bei Übereinstimmung von
Zeichenfolge und Identzeichenfolge als echt eingestuft wird.
1. A method for producing a security and/or value product, particularly a security and/or
valuable document, comprising the following method steps:
a) a substrate is coated with a marking layer (1) containing at least one particulate
luminescent substance, and in addition a pigment containing an electrically conductive
material,
b) optionally exciting the luminescent substance before or at the same time as one
of steps c) or d), so that the luminescent substance has a detectable luminescence
emission,
c) a plurality of partial sections (2a, 2b, 2c) of the marking layer (1) are selected
and modified, forming a defined pattern being unique for the security and/or value
product, with the proviso that the luminescence emission of the luminescent substance
in the partial sections (2a, 2b, 2c) is strengthened or weakened,
d) a sequence of characters is assigned, preferably in a one-to-one correspondence,
to the pattern produced in step c) and optionally detected by measurement through
a spatially resolved determination of the excited luminescence,
e) the sequence of characters assigned in step d) is applied in a readable manner
on the security and/or value product as an identification sequence of characters (3)
and/or is incorporated therein in a readable manner.
2. The method according to claim 1, wherein instead of step e), the sequence of characters
assigned in step d) is stored in a database system.
3. The method according to claim 1 or 2, wherein the luminescent substance is an electroluminophore.
4. The method according to one of claims 1 to 3, wherein the electrically conductive
pigment is either transparent or semi-transparent or has a color effect.
5. The method according to one of claims 1 to 4, wherein the marking layer (1) additionally
includes an organic or inorganic absorption color pigment and/or an effect pigment.
6. The method according to one of claims 1 to 5, wherein the luminescent substance forms
a random pattern in the marking layer.
7. The method according to one of claims 1 to 6, wherein the marking layer (1) additionally
includes a laser-sensitive pigment.
8. The method according to claim 7, wherein in step c) the pattern is modified by an
exposure of the partial sections (2a, 2b, 2c) to a predetermined and defined radiation
dose of a laser radiation.
9. The method according to claim 8, wherein the radiation dose is predetermined with
the proviso that in the immediate vicinity of the laser-sensitive pigments exposed
to the laser radiation a modification changing the dialectic properties of the environment
of the luminescent substance, particularly amplifying the field strength in the luminescent
substance, and in particular a phase transition occurs, wherein in the partial sections
an increase of the luminescence emission, and in particular of the electroluminescence
emission occurs.
10. The method according to claim 8, wherein the radiation dose is defined with the proviso
that in the immediate vicinity of the laser-sensitive pigments exposed to the laser
radiation, a pyrolysis occurs, wherein in the partial sections a reduction of the
luminescence emission, and in particular of the electroluminescence emission occurs.
11. The method according to one of claims 1 to 10, wherein a hash function is computed
from the pattern, from which then the sequence of characters is formed.
12. The method according to one of claims 1 to 11, wherein the identification sequence
of characters (3) forms a serial number or part of a serial number.
13. A method for verifying a security and/or value product including a substrate, which
is coated with a marking layer (1) containing at least one particulate luminescent
substance and in addition a pigment containing an electrically conductive material,
a plurality of partial sections (2a, 2b, 2c) of the marking layer (1) being selected
and modified, forming a defined pattern being unique for the security and/or value
product, with the proviso that the luminescence emission of the luminescent substance
in the partial sections (2a, 2b, 2c) is strengthened or weakened, a sequence of characters
being assigned, preferably in a one-to-one correspondence, to the pattern produced
and optionally detected by measurement through a spatially resolved determination
of the excited luminescence, and the sequence of characters being applied in a readable
manner on the security and/or value product as an identification sequence of characters
(3) and/or being incorporated therein in a readable manner,
wherein the security and/or value product is exposed to conditions stimulating the
luminescence, wherein a spatially resolved and intensity-resolved reception of the
luminescent radiation emitted by the security and/or value product occurs, wherein
the pattern is determined by identifying the partial sections (2a, 2b, 2c) with an
increased or reduced luminescence emission, wherein from the pattern the assigned
sequence of characters is determined, wherein an identification sequence of characters
(3) is read out from the security and/or value product, wherein the sequence of characters
is compared to the identification sequence of characters (3), wherein, when the sequence
of characters and the identification sequence of characters (3) do not match, the
security and/or value product is classified as counterfeit, and when the sequence
of characters and the identification sequence of characters (3) do match, is classified
as genuine.
14. A method for verifying the security and/or value product obtained by the method according
to claim 2, wherein the security and/or value product is exposed to conditions stimulating
the luminescence, wherein a spatially resolved and intensity-resolved reception of
the luminescent radiation emitted by the security and/or value product occurs, wherein
the pattern is determined by identifying the partial sections (2a, 2b, 2c) with an
increased or reduced luminescence emission, wherein from the pattern the assigned
sequence of characters is determined, wherein an identification sequence of characters
(3) is read out from a database system, wherein the sequence of characters is compared
to the identification sequence of characters (3), wherein, when the sequence of characters
and the identification sequence of characters (3) do not match, the security and/or
value product is classified as counterfeit, and when the sequence of characters and
the identification sequence of characters (3) do match, is classified as genuine.
1. Procédé de fabrication d'un produit de sécurité et/ou de valeur, en particulier d'un
document de sécurité et/ou de valeur, ce procédé comprenant les étapes suivantes:
a) un substrat est recouvert d'une couche de marquage (1) contenant au moins une substance
luminescente particulaire, et en addition un pigment contenant un matériau électriquement
conducteur,
b) optionnellement la substance luminescente est excitée avant ou simultanément avec
une des étapes c) ou d), de façon que la substance luminescente ait une émission de
luminescence détectable,
c) une pluralité de régions partielles (2a, 2b, 2c) de la couche de marquage (1) est
choisie et modifiée, formant un motif défini individuel pour le produit de sécurité
et/ou de valeur, de façon que l'émission de luminescence de la substance luminescente
dans les régions partielles (2a, 2b, 2c) soit amplifiée ou réduite,
d) une chaîne de caractères est associée, de préférence de manière biunivoque, au
motif créé dans l'étape c) et optionnellement détecté par mesurage en utilisant une
détermination résolue en espace de la luminescence excitée,
e) la chaîne de caractères associée dans l'étape d) est appliquée de manière lisible
sur le produit de sécurité et/ou de valeur comme chaîne de caractères d'identification
(3) et/ou est intégrée dans celui-ci de manière lisible.
2. Procédé selon la revendication 1, dans lequel à la place de l'étape e), la chaîne
de caractères associée dans l'étape d) est enregistrée dans un système de base de
données.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, dans lequel la substance luminescente est un
électrolu-minophore.
4. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, dans lequel le pigment électriquement
conducteur est transparent ou bien demi-transparent ou a un effet coloré.
5. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, dans lequel la couche de
marquage (1) additionnellement comprend un pigment coloré d'absorption organique ou
inorganique et/ou un pigment d'effet.
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, dans lequel la substance
luminescente forme un motif aléatoire dans la couche de marquage.
7. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, dans lequel la couche de
marquage (1) additionnellement comprend un pigment sensible au laser.
8. Procédé selon la revendication 7, dans lequel dans l'étape c) le motif est modifié
par une exposition des régions partielles (2a, 2b, 2c) à une dose d'irradiation prédéterminée
et définie d'un rayonnement laser.
9. Procédé selon la revendication 8, dans lequel la dose d'irradiation est définie de
façon que dans l'environnement immédiat des pigments sensibles au laser exposés au
rayonnement laser une modification modifiant les propriétés dialectiques de l'environnement
de la substance luminescente, en particulier amplifiant l'intensité de champ dans
la substance luminescente, et en particulier une transition de phase ait lieu, dans
les régions partielles une augmentation de l'émission de luminescence, et en particulier
de l'émission d'électroluminescence ayant lieu.
10. Procédé selon la revendication 8, dans lequel la dose d'irradiation est définie de
façon que dans l'environnement immédiat des pigments sensibles au laser exposés au
rayonnement laser, une pyrolyse ait lieu, dans les régions partielles une réduction
de l'émission de luminescence, et en particulier de l'émission d'électroluminescence
ayant lieu.
11. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 10, dans lequel une fonction
de hachage est calculée à partir du motif, à partir de laquelle puis la chaîne de
caractères est créée.
12. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 11, dans lequel la chaîne de
caractères d'identification (3) forme un numéro de série ou une partie d'un numéro
de série.
13. Procédé de vérification d'un produit de sécurité et/ou de valeur comprenant un substrat,
qui est recouvert d'une couche de marquage (1) contenant au moins une substance luminescente
particulaire, et en addition un pigment contenant un matériau électriquement conducteur,
une pluralité de régions partielles (2a, 2b, 2c) de la couche de marquage (1) étant
choisie et modifiée, formant un motif défini individuel pour le produit de sécurité
et/ou de valeur, de façon que l'émission de luminescence de la substance luminescente
dans les régions partielles (2a, 2b, 2c) soit amplifiée ou réduite, une chaîne de
caractères étant associée, de préférence de manière biunivoque, au motif créé dans
l'étape c) et optionnellement détecté par mesurage en utilisant une détermination
résolue en espace de la luminescence excitée, et la chaîne de caractères étant appliquée
de manière lisible sur le produit de sécurité et/ou de valeur comme chaîne de caractères
d'identification (3) et/ou étant intégrée dans celui-ci de manière lisible,
dans lequel le produit de sécurité et/ou de valeur est exposé à des conditions stimulant
la luminescence, dans lequel une réception résolue en espace et résolue en intensité
du rayonnement luminescent émis par le produit de sécurité et/ou de valeur a lieu,
dans lequel le motif est déterminé par identification des régions partielles (2a,
2b, 2c) avec une émission de luminescence augmentée ou réduite, dans lequel à partir
du motif la chaîne de caractères associée est déterminée, dans lequel une chaîne de
caractères d'identification (3) est lue du produit de sécurité et/ou de valeur, dans
lequel la chaîne de caractères est comparée à la chaîne de caractères d'identification
(3), dans lequel, si la chaîne de caractères et la chaîne de caractères d'identification
(3) ne sont pas concordantes, le produit de sécurité et/ou de valeur est classé comme
faux, et si la chaîne de caractères et la chaîne de caractères d'identification (3)
sont concordantes, est classé comme vrai.
14. Procédé de vérification du produit de sécurité et/ou de valeur obtenu par le procédé
selon la revendication 2,
dans lequel le produit de sécurité et/ou de valeur est exposé à des conditions stimulant
la luminescence, dans lequel une réception résolue en espace et résolue en intensité
du rayonnement luminescent émis par le produit de sécurité et/ou de valeur a lieu,
dans lequel le motif est déterminé par identification des régions partielles (2a,
2b, 2c) avec une émission de luminescence augmentée ou réduite, dans lequel à partir
du motif la chaîne de caractères associée est déterminée, dans lequel une chaîne de
caractères d'identification (3) est lue d'un système de base de données, dans lequel
la chaîne de caractères est comparée à la chaîne de caractères d'identification (3),
dans lequel, si la chaîne de caractères et la chaîne de caractères d'identification
(3) ne sont pas concordantes, le produit de sécurité et/ou de valeur est classé comme
faux, et si la chaîne de caractères et la chaîne de caractères d'identification (3)
sont concordantes, est classé comme vrai.