[0001] Die Erfindung betrifft ein Flachrohr für einen Wärmetauscher nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie einen Wärmetauscher mit einem Stapel von erfindungsgemäßen Flachrohren.
[0002] DE 37 25 602 A1 beschreibt ein Flachrohr für einen Wärmetauscher, bei dem ein Blechsteifen um eine
Längsrichtung des Flachrohres mehrfach gefaltet ist, so dass zwei parallele Seitenwände
sowie eine Mehrzahl von zwischen den Seitenwänden angeordneten Stegen zur Unterteilung
des Flachrohres in mehrere, sich in der Längsrichtung erstreckende Kammern ausgebildet
sind. Zumindest eine der beiden Seitenwände ist dabei als ununterbrochener, durchgängigen
Teil des Blechstreifens ausgebildet.
[0003] Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Flachrohr für einen Wärmetauscher anzugeben,
das bei geringem Materialverbrauch eine hohe Festigkeit aufweist.
[0004] Diese Aufgabe wird für ein eingangs genanntes Flachrohr erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden
Merkmaien des Anspruchs 1 gelöst. Die abwechselnde Anordnung der Abschnitte erlaubt
eine hohe Druckfestigkeit der hierdurch gebildeten Kammern des Flachrohres.
[0005] In bevorzugter Ausführungsform ist zwischen aufeinander folgenden Abschnitten der
beiden Seitenwände jeweils ein Trennabschnitt ausgebildet, durch den benachbarte Kammern
des Flachrohres voneinander getrennt sind. Besonders bevorzugt haben die Trennabschnitte
einen zumindest abschnittsweise zu den Seitenwänden nicht senkrechten Verlauf. Bevorzugt
beträgt ein Winkel zwischen dem Trennabschnitt und einer zu den Seitenwänden Senkrechten
zwischen 5° und 60°, besonders bevorzugt zwischen 10° und 45°. Durch diese Anordnung
und Orientierung der Trennabschnitte ist eine gute mechanische Stabilität des Flachrohrs
gegeben und ein guter hydraulischer Querschnitt der durch die Trennabschnitte separierten
Kammern bei gegebener Länge der Querschnittslinie ermöglicht. Insbesondere können
die durch die Trennabschnitte ausgebildeten Kammern des Flachrohres einen im Wesentlichen
dreieckigen Querschnitt aufweisen.
[0006] Bei einer besonders bevorzugten Weiterbildung weist dabei zumindest einer der Trennabschnitte
einen durch eine mehrfache Faltung ausgebildeten Anlagebereich auf, der parallel zu
einem benachbarten Trennabschnitt verläuft und flächig an diesem anliegt. Hierdurch
ist zum einen ein großer Hub im Zuge einer mechanischen Kompression des Flachrohrs
während einer Montage ermöglicht und zum anderen eine besonders flächige und somit
stabile stoffschlüssige Verbindung der Anlagebereiche, zum Beispiel mittels einer
Verlötung.
[0007] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass zumindest
eine kurze Seitenwand des Flachrohrs eine zumindest doppelte Lage des Blechstreifens
aufweist. Hierdurch wird die kurze Seitenwand stabilisiert und unempfindlicher, zum
Beispiel gegen Steinschlag. Je nach Anforderungen kann aber auch eine nur einwandige
Ausgestaltung der Seitenwände eines erfindungsgemäßen Flachrohres vorliegen.
[0008] Allgemein vorteilhaft ist es vorgesehen, dass durch eine flächige Andruckkraft auf
die parallelen langen Seitenwände eine federelastische Ausdehnung in Richtung der
langen Seiten erfolgt, die durch ein Verschieben von Abschnitten der Querschnittslinie
zueinander bedingt ist. Hierdurch kann allgemein eine verbesserte Anpassung und Justage
des Flachrohrs während einer Montage, zum Beispiel während eines Einfügens in Durchzüge
eines Bodens, erfolgen.
[0009] Bei einer bevorzugten Ausführungsform besteht der Blechstreifen aus einem bevorzugt
beidseitig lotplattiertem Blech auf Aluminiumbasis.
[0010] Die Aufgabe der Erfindung wird für einen Wärmetauscher durch einen Wärmetauscher
mit einem Stapel aus erfindungsgemäßen Flachrohren gelöst. In bevorzugter Detailgestaltung
sind zwischen den Flachrohren des Stapels dabei jeweils Lagen von Rippen vorgesehen,
wobei die Flachrohre und die Rippen bevorzugt durch Verlötung stoffschlüssig miteinander
verbunden sind.
[0011] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend beschriebenen
Ausführungsbeispielen sowie aus den abhängigen Ansprüchen.
[0012] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben und
anhand der anliegenden Zeichnungen näher erläutert.
- Fig.
- 1 zeigt eine räumliche Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Flachrohrs.
- Fig. 2
- zeigt eine Draufsicht auf das Flachrohr aus Fig. 1 in einer Längs- richtung.
- Fig. 3
- zeigt eine räumliche Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels der Erfindung.
- Fig. 4
- zeigt eine Draufsicht auf das Flachrohr aus Fig. 3 in einer Längs- richtung.
[0013] Das in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellte erste Ausführungsbeispiel zeigt ein Flachrohr,
das aus einem Blechstreifen aus beidseitig lotplattiertem Aluminiumblech hergestellt
ist. Der Blechstreifen ist mehrfach um eine Längsrichtung L des Flachrohrs gefaltet,
so dass durch Ausbildung mehrerer Abschnitte 1a-1e, 2a-2d eine erste lange Seitenwand
1 und eine zweite lange Seitenwand 2 sowie dazu im Wesentlichen senkrecht verlaufende
kurze Seitenwände 3, 4 ausgeformt sind.
[0014] Die erste lange Seitenwand 1 umfasst vorliegend fünf Abschnitte 1a-1e, und die zweite
lange Seite lange Seitenwand 2 umfasst insgesamt vier Abschnitte 2a-2d.
[0015] Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf den Querschnitt des Flachrohrs aus Fig. 1 bzw. eine
stirnseitige Draufsicht in der Längsrichtung L. Bei Idealisierung des Blechquerschnitts
als Linie zeigt Fig. 2 somit eine Querschnittslinie es Blechstreifens, die seine Faltung
bei ansonsten prismatischer Form bezüglich der Längsrichtung L veranschaulicht. Durch
die vorliegende erfindungsgemäße Faltung folgen die einzelnen Abschnitte 1a-1e der
ersten langen Seitenwand 1 und die Abschnitte 2a-2d der zweiten langen Seitenwand
2 abwechselnd aufeinander, nämlich im konkreten Beispiel in der Abfolge 1a..2a..1b..2b..1c..2c..1d..2d..1e.
[0016] Zwischen zwei der aufeinander folgenden Abschnitte der langen Seitenwände 1, 2 ist
dabei jeweils zumindest ein weiterer Abschnitt der Querschnittslinie angeordnet, der
entweder als eine der kurzen Seitenwände 3, 4 oder als ein sich zwischen den parallelen
langen Seitenwänden 1, 2 erstreckender Trennabschnitt 5 ausgebildet ist.
[0017] Vorliegend sind insgesamt acht Trennabschnitte 5a-5h ausgebildet, also ein Abschnitt
weniger als die Gesamtanzahl der Abschnitte der langen Seitenwände 1, 2. Durch die
Trennabschnitte 5 und die kurzen Seitenwände 3, 4 werden insgesamt neun voneinander
separierte Kammern 6 ausgebildet, wobei jede der Kammern 6 eine annähernd dreieckige
Querschnittsform aufweist. Die Anzahl der Kammern entspricht somit der Summe der Anzahlen
der Abschnitte der langen Seitenwände 1, 2.
[0018] Jede der Kammern 6 hat somit zwei Seiten, die als Trennabschnitte 5 oder als kurze
Seite 3, 4 ausgebildet sind sowie eine Seite, die als ein Abschnitt einer der beiden
Seitenwände 1, 2 ausgebildet ist. An den Stellen, an denen zwei Trennabschnitte 5,
die die Seiten einer der Kammern 6 bilden, aufeinander treffen, liegen sie über eine
gegebene Länge über einen Anlagebereich 7 flächig aneinander an. Der Anlagebereich
7 ist durch eine mehrfache Faltung der Trennabschnitte 5 ausgebildet, die zusätzlich
zu ihren Faltungen am Übergang zu einem Abschnitt der Seitenwände 1, 2 bis zu zwei
zusätzliche Faltungen bzw. Abknickungen aufweisen können, siehe etwa Trennabschnitt
5c und Trennabschnitt 5f.
[0019] Die Trennabschnitte sind gegenüber einer Senkrechten zu den langen Seitenwänden 1,
2 jeweils um einen Winkel W geneigt. Der Winkel W beträgt im vorliegend dargestellten,
maßstabsgerechten Beispiel nach Fig. 2 zwischen etwa 15° und etwa 25° je nach Tiennabschnitt.
[0020] Durch die gewinkelte Ausbildung der Trennabschnitte 5 sowie die Anlagebereiche 7
ist das vorliegende Flachrohr in besonderem Maße geeignet, bei Ausübung einer flächigen
Andruckkraft auf die langen Seitenwände 1, 2 eine federelastische Ausdehnung in Richtung
der langen Seiten 1, 2 zu vollziehen, wobei sein Durchmesser in Richtung der kurzen
Seiten 3, 4 verringert wird, zum Beispiel unter Aufwölbung oder Schrägstellung der
kurzen Seiten 3, 4. Dabei sorgen insbesondere die Anlagebereiche 7 auf Grund ihrer
gegebenen Länge dafür, dass auch bei einer solchen federelastischen Ausdehnung an
jeder Kontaktstelle der einzelnen Abschnitte eine sichere Verlötung gewährleistet
ist, indem eine Verschiebung von Abschnitten der Querschnittslinie zueinander erfolgt.
Es versteht sich, dass diese federelastische Ausdehnung nur in einem relativ kleinen
Verhältnis zur Ausdehnung des Flachrohrs erfolgt, was jedoch zum Ausgleich von Maßtoleranzen
bei der Fertigung des Flachrohrs sowie das Flachrohr aufnehmender Strukturen wie etwa
Durchzüge von Böden von Sammlern etc. vorteilhaft ist.
[0021] Zur Ausbildung eines Wärmetauschers mit dem gezeigten erfindungsgemäßen Flachrohr
werden mehrere der Flachrohre alternierend mit Lagen von Rippenblechen, zum Beispiel
Stegrippen oder Wellrippen, aufeinander gestapelt. Die Enden der Flachrohre werden
in geeignete Durchlüge von Böden von Sammlern des Wärmetauschers eingeführt, wonach
zumindest die Böden, die Flachrohre und die Rippenbleche als gemeinsamer kassettierter
Block in einem Lötofen miteinander verlötet werden. Dabei werden in den Anlagebereichen
7 die einzelnen Abschnitte stoffschlüssige miteinander verbunden, so dass jede einzelne
der Kammern 6 des Flachrohrs fluiddicht und druckfest ausgebildet ist.
[0022] Fig. 3 und Fig. 4 zeigen ein gegenüber Fig. 1 und Fig. 2 abgewandeltes Ausführungsbeispiel,
bei dem als einziger Unterschied nicht die endseitigen Trennabschnitte 5a und 5h die
beiden Enden der Querschnittslinie bilden, sondern jeweils eine Verlängerung 3a, 4a
parallel zu den kurzen Seitenwänden 3, 4 vorliegt. Somit sind die Seitenwände 3, 4
als doppelte, flächig verlötete Lage von Aluminiumblech ausgebildet. Dies stabilisiert
die kurzen Seitenwände 3, 4 und schützt gegen eine Perforation des Flachrohrs, zum
Beispiel durch Steinschlag. Die Herstellung erfolgt durch Rollen oder Falten in Längs-
oder Querrichtung, wobei kombinierte Herstellungsverfahren möglich sind. Es ist denkbar,
die einzelnen Abschnitte mit Strukturierungen zur Erzeugung von Turbulenzen zu versehen.
Im Fall der Abschnitte der Seitenwände 1, 2 kann dies durch eingeprägte Winglets,
Noppen oder Ähnliches erfolgen. Im Fall der Trennabschnitte 5 können alternativ oder
ergänzend zu solchen Einprägungen auch Durchbrechungen vorliegen.
1. Flachrohr für einen Wärmetauscher, umfassend einen Blechstreifen, wobei der Blechstreifen
eine mehrfache Faltung um eine Längsrichtung (L) des Flachrohres aufweist, so dass
durch Abschnitte (1a-1e, 2a-2e) einer Querschnittslinie des Blechstreifens eine erste
lange Seitenwand (1) und eine im Wesentlichen gegenüberliegende, zweite lange Seitenwand
(2) des Flachrohres ausgebildet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste lange Seitenwand (1) aus mehreren ersten Abschnitten (1a-1e) der Querschnittslinie
ausgebildet ist, und dass die zweite Seitenwand aus mehreren zweiten Abschnitten (2a-2d)
ausgebildet ist, wobei im Verlauf der Querschnittslinie die mehreren ersten Abschnitte
(1a-1e) und die mehreren zweiten Abschnitte (2a-2e) abwechselnd aufeinander folgen.
2. Flachrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen aufeinander folgenden Abschnitten der beiden langen Seitenwände (1, 2) ein
Trennabschnitt (5) ausgebildet ist, durch den benachbarte Kammern (6) des Flachrohres
voneinander getrennt sind.
3. Flachrohr nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennabschnitte (5) einen zumindest abschnittsweise zu den Seitenwänden (1, 2)
nicht senkrechten Verlauf aufweisen.
4. Flachrohr nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Winkel zwischen dem Trennabschnitt (5) und einer Senkrechten auf die langen Seitenwände
(1, 2) zwischen 5° und 60°, insbesonderte zwischen 10° und 45°, beträgt.
5. Hachrohr nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass, zumindest einer der Trennabschnitte (5) einen durch eine mehrfache Faltung ausgebildeten
Anlagebereich (7) aufweist der parallel zu einen benachbarten Trennabschnitt (5) verläuft
und flächig an diesem anlegt.
6. Flachrohr nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine kurze Seitenwand (1, 2) des Flachrohrs eine zumindest doppelte Lage
des Blechstreifens aufweist.
7. Flachrohr nach einem der vorhergehenden Anspruche, dadurch gekennzeichnet, dass durch eine flächige Andruckkraft auf die parallelen langen Seitenwände (1, 2) eine
federelastische Ausdehnung in Richtung der langen Seiten (1, 2) erfolgt, die durch
ein Verschieben von Abschnitten der Querschnittslinie zueinander bedingt ist.
8. Flachrohr nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Blechstreifen aus einem beidseitig lotplattiertem Bleich auf Alumsniumbasis oder
auf Edeistahlbasis besteht.
9. Wärmetauscher, umfassend einen Stapel aus Flachrohren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.
10. Wärmetauscher nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Flachrohren des Stapels jeweils Lagen von Rippen vorgesehen sind, wobei
insbesondere die Flachrohre und die Rippen durch Verlötung stoffschlüssig miteinander
verbunden sind.
11. Flachrohr für einen Wärmetauscher, umfassend einen Blechstreifen, wobei der Blechstreifen
eine mehrfache Faltung um eine Längsrichtung (L) des Flachrohres aufweist, so dass
durch Abschnitte (1a-1e, 2a-2e) einer Querschnittslinie des Blechstreifens eine Seitenwand
(1) und vorteilhaft eine im Wesentlichen gegenüberliegende, zweite Seitenwand (2)
des Rund- oder Ovalrohres ausgebildet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Seitenwand (1) aus mehreren ersten Abschnitten (1a-1e) der Querschnittslinie
ausgebildet ist, und dass, die zweite Seitenwand aus mehreren zweiten Abschnitten
(2a-2d) ausgebildet ist, wobei im Verlauf der Querschnittslinie die mehreren ersten
Abschnitte (1a-1e) und die mehreren zweiten Abschnitte (2a-2e) abwechselnd aufeinander
folgen.