[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Möbelantrieb für ein Ausziehführungssystem
mit einem in einem Gehäuse angeordneten Elektromotor.
[0002] Derartige Möbelantriebe dienen zum Antreiben wenigstens einer Führungsschiene des
Ausziehführungssystems. Dabei handelt es sich entweder um eine mit einer Schublade
verbundene Ladenschiene oder um eine zwischen der Ladenschiene und einer mit einer
Wandung des Möbelkorpus verbundenen Korpusschiene angeordneten Mittelschiene.
[0003] Die Erfindung betrifft weiters ein Ausziehführungssystem für eine Schublade mit wenigstens
zwei zueinander verschiebbaren Führungsschienen und einem Elektromotor zum Antreiben
wenigstens einer Führungsschiene, wobei eine der Führungsschienen als Ladenschiene
zur Befestigung an einer Schublade ausgebildet ist und wobei eine der Führungsschienen
als Korpusschiene ausgebildet ist und einen Anlageteil zur Anlage an einer Wandung
eines Möbelkorpus aufweist, wobei der Anlageteil eine der Ladenschiene zugewandte
und eine von der Ladenschiene abgewandte Seite aufweist.
[0004] Gattungsgemäße Möbelantriebe werden üblicherweise direkt oder indirekt über Trägerelemente
an einer Wandung des Möbelkorpus anliegend befestigt. Aus der
AT 500 362 A1 und der
WO 20051122832 A1 gehen Ausziehführungssysteme für Schubladen hervor, bei denen ein Elektromotor mit
einem Teil des Ausziehführungssystems verbunden ist.
[0005] Problematisch an diesen Anordnungen ist der relativ große Platzbedarf für den Elektroantrieb.
[0006] Obwohl üblicherweise an beiden Wandungen des Möbelkorpus Ausziehführungssysteme für
die Schublade angeordnet sind, reicht es meistens aus, wenn nur eines der Ausziehführungssysteme
mit einem einen Elektromotor aufweisenden Möbelantrieb versehen ist. In diesem Fall
besteht das zusätzliche Problem, dass der mit dem Elektroantrieb versehene Möbelantrieb
und damit das entsprechende Ausziehführungssystem einen größeren Platzbedarf aufweist,
als das an der anderen Wandung angeordnete Ausziehführungssystem.
[0007] Dies bringt das Problem mit sich, dass in ein und demselben Möbelkorpus an einander
gegenüberliegenden Wandungen unterschiedlich viel Platz für das jeweilige Ausziehführungssystem
für ein und dieselbe Schublade benötigt wird. Aufgabe der Erfindung ist es, einen
gattungsgemäßen Möbelantrieb bzw. ein gattungsgemäßes Ausziehführungssystem für eine
Schublade derart weiterzubilden, dass der Möbelantrieb bzw. das Ausziehführungssystem
mit einem geringeren Platzbedarf im Möbelkorpus auskommt.
[0008] Diese Aufgabe wird durch einen Möbelantrieb mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw.
durch ein Ausziehführungssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 5 gelöst.
[0009] Die Grundidee der Erfindung besteht darin, den Möbelantrieb derart auszubilden bzw.
den Elektromotor des Möbelantriebs derart am Ausziehführungssystem anzuordnen, dass
der Elektromotor im Montagezustand des Möbelantriebs bzw. des Ausziehführungssystems
aus dem Raum zwischen den Wandungen des Möbelkorpus hinaus in eine Ausnehmung einer
Wandung des Möbelkorpus verlagert wird. Hierdurch ist ein erfindungsgemäßer Möbelantrieb
im Montagezustand nahezu unsichtbar bzw. weist ein erfindungsgemäßes Ausziehführungssystem
im Montagezustand nur denselben Platzbedarf auf, wie ein Ausziehführungssystem, das
nicht mit einem Elektromotor versehen ist.
[0010] Ein erfindungsgemäßer Möbelantrieb kann natürlich statt zum Antreiben eines Ausziehführungssystems
auch zum Antreiben eines Klappenantriebs, eines Möbelschamiers, eines Möbeltells direkt
oder dergleichen verwendet werden.
[0011] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Möbelantriebs bzw. des
erfindungsgemäßen Ausziehführungssystems sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0012] Schutz wird auch begehrt für einen Möbelkorpus - vorzugsweise mit einem an einer
Wandung des Möbelkorpus montierten Ausziehführungssystem, insbesondere mit einem erfindungsgemäßen
Ausziehführungssystem - und einem erfindungsgemäßen Möbelantrieb, wobei der Elektromotor
wenigstens teilweise In einer Ausnehmung der Wandung des Möbelkorpus angeordnet ist.
[0013] Besonders bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass der Elektromotor vollständig in der
Ausnehmung angeordnet ist.
[0014] Schutz wird auch begehrt für ein Möbel mit einem Möbelkorpus der vorstehend beschriebenen
Art und wenigstens einer durch den Möbelantrieb antreibbaren Schublade.
[0015] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich anhand der Figuren sowie
der dazugehörigen Figurenbeschreibung. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine Ausziehführungssystem für eine Schublade mit einem erfindungsgemäßen Möbelantrieb
in perspektlvischer Ansicht montiert an einer Wandung eines Möbelkorpus,
- Fig. 3
- das in Fig. 2 dargestellte Ausziehführungssystem vor der Montage an einer Wandung,
- Fig. 3
- eine weitere Ansicht zur Fig. 2,
- Fig. 4a, 4b
- eine Draufsicht sowie eine Schnittdarstellung hierzu zum Ausziehführungssystem der
Fig. 1 bis 3,
- Fig. 5a, 5b
- eine perspektivische Ansicht sowie eine Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen
Möbelantriebs,
- Fig. 6a, 6b
- einen Möbelkorpus mit erfindungsgemäßem Ausziehführungssystem in zwei Ansichten und
- Fig. 7
- ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Ausziehführungssystems, welches in
den Fig. 6a, 6b im montierten Zustand gezeigt ist.
[0016] Flg. 1 zeigt einen Ausschnitt einer Wandung 6 eines nicht näher dargestellten Möbelkorpus
sowie ein an der Wandung 6 montiertes Ausziehführungssystem 4 für eine nicht dargestellte
Schublade. Das Ausziehführungssystem 4 weist in an sich bekannter Weise eine mit der
Schublade verbindbare Ladenschiene sowie eine Korpusschiene zur Befestigung an der
Wandung 6 auf. Die Korpusschiene kommt dabei mit einem Anlageteil 8 an der Wandung
6 zur Anlage. Wie In Fig. 1 erkennbar ist, ist ein Elektromotor 5 an der von der Ladenschiene
abgewandten Seite des Anlageteils 8 angeordnet (siehe Fig. 2). Hieraus ergibt sich
im Montagezustand des Ausziehführungssystems 4 im Möbelkorpus die in Fig. 1 dargestellte
Situation, in welcher der Elektromotor 5 vollständig in einer Ausnehmung 7 der Wandung
6 angeordnet ist.
[0017] Im Topf 3' ist eine Steuer- bzw. Regeleinheit 9 für den Elektromotor 5, mit welchem
sie über nicht dargestellte Leitungen verbunden ist, angeordnet.
[0018] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Elektromotor 5 Teil eines Möbelantriebs
1, welcher ein Gehäuse aufweist, wobei das Gehäuse aus einem topfförmigen Abschnitt
3 und einem plattenförmigen Anlageteil 2 besteht. Der topfförmige Abschnitt 3 dient
zur Aufnahme des Elektromotors 5. Der Anlageteil 2 dient zur Anlage des Möbelantriebs
1 an der Wandung 6.
[0019] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Möbelantrieb 1 über Befestigungsmittel
mit dem Ausziehführungssystem 4 verbunden.
[0020] Prinzipiell wäre es auch denkbar, den Möbelantrieb 1 gesondert vom Ausziehführungssystem
4 an der Wandung 6 des Möbelkorpus zu befestigen.
[0021] Das Gehäuse des Möbelantriebs 1 ist in diesem Ausführungsbeispiel einstückig ausgebildet.
Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich.
[0022] Die Fig. 3 zeigt eine Rückansicht des Ausziehführungssystems 4 samt daran angebrachten
Möbelantrieb 1.
[0023] Die Fig. 4a und 4b zeigen nochmals die Anordnung des topfförmigen Abschnitts 3 und
damit des im topfförmigen Abschnitt 3 angeordneten Elektromotors 5 in einer Ausnehmung
7 der Wandung 6. Erkennbar ist, dass durch diese Maßnahme der Möbelantrieb 1 selbst
keinen Platzbedarf im Innenraum des Möbelkorpus, das heißt zwischen den Wandungen
6 des Möbelkorpus aufweist. Das Ausziehführungssystem 4 ist zwar durch den Möbelantrieb
1 antreibbar, weist jedoch keinen größeren Platzbedarf auf, als ein Ausziehführungssystem,
welches keinen Möbelantrieb aufweist.
[0024] Die Fig. 5a und 5b zeigen den erfindungsgemäßen Möbelantrieb 1 in einer perspektivischen
Ansicht und einer teilweisen Schnittdarstellung.
[0025] Fig. 6a und 6b zeigen einen Möbelkorpus mit einer Schublade 10 (nur in Fig. 6a erkennbar)
und einen erfindungsgemäßen Ausziehführungssystem 4. In diesem Ausführungsbeispiel
weist auch der Gehäuseteil, in welchem die Steuer- bzw. Regeleinheit angeordnet ist,
einen Anlageteil 2' (siehe Fig. 6b) auf (siehe Fig. 7).
1. Ausziehführungssystem (4) für eine Schublade (10), mit wenigstens zwei zueinander
verschiebbaren Führungsschienen und einem Elektromotor (5) zum Antreiben wenigstens
einer Führungsschiene, wobei eine der Führungsschienen als Ladenschiene zur Befestigung
an einer Schublade (10) ausgebildet ist und wobei eine der Führungsschienen als Korpusschiene
ausgebildet ist und einen Anlageteil (8) zur Anlage an einer Wandung eines Möbelkorpus
aufweist, wobei der Anlageteil (8) eine der Ladenschiene zugewandte und eine von der
Ladenschiene abgewandte Seite aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor (5) an der von der Ladenschiene abgewandten Seite des Anlageteils
(8) angeordnet ist.
2. Ausziehführungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anlageteil (8) des Ausziehführungssystems (4) wenigstens abschnittsweise durch
den Anlageteil (2) des Gehäuses eines Möbelantriebs (1) nach einem der Ansprüche 1
bis 5 gebildet wird.
3. Möbelkorpus nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Wandung des Möbelkorpus ein Ausziehführungssystem (4) nach Anspruch 1 oder
2 montiert ist.
4. Möbel mit einem Möbelkorpus nach Anspruch 3 und wenigstens einer durch den Möbelantrieb
antreibbaren Schublade (10).