[0001] Die Erfindung betrifft ein Finishsystem umfassend ein Werkstück und ein Finishband,
wobei das Werkstück eine Werkstückachse aufweist und mindestens einen zu bearbeitenden,
bezogen auf die Werkstückachse nach radial außen weisenden Oberflächenabschnitt, welcher
zu diesem beabstandet entlang einer Überdeckungsbreite nach radial außen von einem
Überdeckungsabschnitt des Werkstücks überdeckt ist, so dass zwischen dem Überdeckungsabschnitt
und dem Oberflächenabschnitt ein Hinterschnittbereich entsteht.
[0002] Bei einem Finishsystem der eingangs genannten Art wird üblicherweise ein Finishband
gegen einen zu bearbeitenden
[0003] Oberflächenabschnitt gedrückt, so dass eine abrasiv wirkende Schicht des Finishbands
den Oberflächenabschnitt finishend bearbeitet. Hierbei werden Oberflächenqualitäten
erzielt, welche sehr hohen Ansprüchen genügen. Solche erhöhten Anforderungen bestehen
beispielsweise bei der Bearbeitung von Hauptlagern und Pleuellagern einer Kurbelwelle.
[0004] Bei einem Finishsystem der eingangs genannten Art besteht das Problem, dass eine
finishende Bearbeitung des Oberflächenabschnitts, welcher in einem Hinterschnittbereich
angeordnet und von einem Überdeckungsabschnitt des Werkstücks überdeckt ist, nicht
möglich ist oder eine erhebliche, verschleißintensive Krümmung des Finishbands erfordert.
[0005] Aus der
US 7,169,028 B1 ist es bekannt, anstelle von Finishbändern mit gradliniger seitlicher Begrenzung
Finishbänder zu verwenden, welche eine gezackte oder gewellte seitliche Begrenzung
aufweisen. Diese Finishbänder haben den Vorteil, dass sich die gezackten oder gewellten
seitlichen Bereiche des Finishbands relativ verspannungsarm an zu bearbeitende Radien
anschmiegen können. Jedoch eignen sich auch diese Finishbänder nicht für den Einsatz
bei einem eingangs genannten Finishsystem, wenn eine Oberflächenbearbeitung in einem
Hinterschnittbereich gewünscht ist.
[0006] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Finishsystem
zu schaffen, welches eine möglichst einfache Bearbeitung eines in einem Hinterschnittbereich
angeordneten Oberflächenabschnitts des Werkstücks erlaubt.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einem Finishsystem der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass eine seitliche Berandung des Finishbands mindestens eine Aussparung
umfasst, in welche der Überdeckungsabschnitt des Werkstücks entlang der Überdeckungsbreite
einführbar oder eingeführt ist, und dass ein in einer Transportrichtung des Finishbands
gesehen zu der Aussparung benachbarter Finishbandabschnitt in den Hinterschnittbereich
einführbar oder eingeführt und in Wirkkontakt mit dem zu bearbeitenden Oberflächenabschnitt
bringbar oder gebracht ist.
[0008] Das erfindungsgemäße Finishsystem ermöglicht es, den Überdeckungsabschnitt des Werkstücks
in die Aussparung der seitlichen Berandung des Finishbands einzuführen und einen zu
der Aussparung benachbarten Finishbandabschnitt in den Hinterschnittbereich einzuführen
und in Wirkkontakt mit dem zu bearbeitenden Oberflächenabschnitt zu bringen. Der mit
dem zu bearbeitenden Oberflächenabschnitt in Wirkkontakt stehende Finishbandabschnitt
kann auf diese Weise flächig an das Werkstück angelegt werden und muss nicht, wie
bei gradlinig oder gewellt oder zackig begrenzten Finishbändern, um die Transportrichtung
des Finishbands herum gekrümmt werden. Durch die flächige Anlage des Finishbandabschnitts
an dem Werkstück werden zum einen auch in dem im Hinterschnittbereich überdeckten
Oberflächenabschnitt hohe Oberflächengüten erzielt. Zum anderen ermöglicht das erfindungsgemäße
Finishsystem einen besonders schonenden Umgang mit dem Finishband, welches zumindest
weitestgehend knick- und spannungsfrei geführt werden kann.
[0009] Vorzugsweise ist die Aussparung derart bemessen, dass, in Überdeckungsbreite des
Überdeckungsabschnitts gesehen, dieser vollständig in die Aussparung eingeführt werden
kann, so dass eine Bearbeitung des Oberflächenabschnitts bis hin zu einer seitlichen
Begrenzung des
[0010] Hinterschnittbereichs erfolgen kann.
[0011] Bevorzugt ist es ferner, dass die mindestens eine Aussparung zueinander beabstandete
Aussparungsbegrenzungen aufweist, welche jeweils quer zu der Transportrichtung des
Finishbands orientiert sind, wobei die Aussparungsbegrenzungen einen Abstand zueinander
aufweisen, der größer ist als eine in Transportrichtung des Finishbands gemessene
Dicke des Überdeckungsabschnitts, so dass das Finishband in Transportrichtung bewegbar
ist, wenn der Überdeckungsabschnitt in die Aussparung eingeführt ist. Auf diese Weise
ist es möglich, einer Relativbewegung zwischen dem Werkstück und dem Finishband, welche
beispielsweise durch Rotation des Werkstücks erreicht wird, eine weitere Relativbewegung
zu überlagern. Dies hat auch den Vorteil, dass während eines Finishvorgangs verschiedene
Bereiche des Finishbandabschnitts in Eingriff mit dem Werkstück gelangen können, um
abgenutzte Bereiche des Finishbands von dem Werkstück zu entfernen und frische Bereiche
des Finishbands in Wirkkontakt mit dem Werkstück zu bringen.
[0012] Die mindestens eine Aussparung kann gradlinige oder gekrümmte Aussparungsbegrenzungen
aufweisen. Die Aussparungsbegrenzungen können auch kontinuierlich ineinander übergehen.
[0013] Vorzugsweise handelt es sich bei dem zu bearbeitenden Oberflächenabschnitt des Werkstücks
um einen ringförmigen Oberflächenabschnitt, so dass eine Relativbewegung zwischen
dem Werkstück und dem Finishband insbesondere durch eine Rotation des Werkstücks um
die Werkstückachse ermöglicht wird.
[0014] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist der Überdeckungsabschnitt ring- oder ringsegmentförmig
und vorzugsweise koaxial zu dem bearbeitenden Oberflächenabschnitt angeordnet. Hierdurch
entsteht ein Hinterschnittbereich, welcher bezogen auf die Werkstückachse des Werkstücks
rotationssymmetrisch ist.
[0015] Besonders bevorzugt ist es, wenn das Finishband mindestens zwei in Transportrichtung
des Finishbands gesehen aufeinanderfolgende, voneinander getrennte Aussparungen aufweist
und wenn unterschiedliche Bereiche des Überdeckungsabschnitts in unterschiedliche
Aussparungen einführbar sind oder in unterschiedlichen Aussparungen eingeführt sind.
Dies ermöglicht es, in Räumen radial außerhalb des Überdeckungsabschnitts einen Vorrat
für frisches Finishband vorzuhalten, dieses dem zu bearbeitenden Oberflächenabschnitt
zuzuführen und verbrauchtes Finishband radial außerhalb des Überdeckungsabschnitts
zu sammeln.
[0016] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Finishsystems ist vorgesehen, dass mindestens
ein Andrückelement zum Andrücken des Finishbands gegen den zu bearbeitenden Oberflächenabschnitt
vorgesehen ist, und dass eine in Andrückrichtung gemessene Bautiefe und eine in Transportrichtung
des Finishbands gemessene Bauhöhe des Andrückelements so niedrig bemessen sind, dass
das Andrückelement zumindest entlang eines Teils seiner Baubreite in den Hinterschnittbereich
eintauchbar ist. Auf diese Weise ist es möglich, auch im Bereich des Hinterschnitts
das Finishband in zuverlässiger Weise gegen den zu bearbeitenden Oberflächenabschnitt
zu drücken, ohne dass das Andrückelement mit dem Überdeckungsabschnitt des Werkstücks
kollidiert.
[0017] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur finishenden Bearbeitung eines Werkstücks
mittels eines Finishbands, wobei das Werkstück eine Werkstückachse aufweist und mindestens
einen zu bearbeitenden, bezogen auf die Werkstückachse nach radial außen weisenden
Oberflächenabschnitt, welcher zu diesem beabstandet nach radial außen von einem Überdeckungsabschnitt
des Werkstücks überdeckt ist, so dass zwischen dem Überdeckungsabschnitt und dem Oberflächenabschnitt
ein Hinterschnittbereich entsteht.
[0018] Der vorliegenden Erfindung liegt die weitere Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
finishenden Bearbeitung eines Werkstücks mittels eines Finishbands zu schaffen, welches
eine möglichst einfache Bearbeitung eines in einem Hinterschnittbereich angeordneten
Oberflächenabschnitts des Werkstücks erlaubt.
[0019] Diese Aufgabe wird bei einem vorstehend genannten Verfahren erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass eine seitliche Berandung des Finishbands mindestens eine Aussparung umfasst,
in welche der Überdeckungsabschnitt des Werkstücks entlang der Überdeckungsbreite
eingeführt wird, und dass ein in einer Transportrichtung des Finishbands gesehen zu
der Aussparung benachbarter Finishbandabschnitt in den Hinterschnittbereich eingeführt
und in Wirkkontakt mit dem zu bearbeitenden Oberflächenabschnitt gebracht wird.
[0020] Ausgestaltungen und Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind zum Teil bereits
vorstehend im Zusammenhang mit den Ausgestaltungen und Vorteilen des erfindungsgemäßen
Finishsystems erläutert worden. Daher wird im Folgenden lediglich auf diejenigen Ausgestaltungen
und Vorteile eingegangen, die vorstehend noch nicht erläutert wurden. Nach einer Ausführungsform
des Verfahrens ist vorgesehen, dass das Andrückelement und/oder das Finishband in
einer Richtung quer zu der Transportrichtung des Finishbands oszillierend angetrieben
wird. Die Oszillationsbewegung oder die Oszillationsbewegungen sind vorzugsweise einer
Relativbewegung überlagert, welche durch Rotation des Werkstücks um die Werkstückachse
entsteht. Durch die Überlagerung mehrerer Relativbewegungen können besonders hohe
Oberflächenqualitäten erzielt werden.
[0021] Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung eines eingangs beschriebenen Finishsystems
zur Verwendung bei einem vorstehend beschriebenen Verfahren.
[0022] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung
und der zeichnerischen Darstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels.
[0023] In den Zeichnungen zeigen:
- Figur 1
- einen Längsschnitt durch ein Werkstück einer Ausführungsform eines Finishsystems;
- Figur 2
- eine Draufsicht auf ein Finishband des Finishsystems;
- Figur 3
- eine erste perspektivische Ansicht des Finishsystems; und
- Figur 4
- eine weitere perspektivische Ansicht des Finishsystems.
[0024] In der Figur 1 ist insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 versehenes Werkstück dargestellt.
Das Werkstück 10 ist rotationssymmetrisch und weist eine zentrale Werkstückachse 12
auf.
[0025] Das Werkstück 10 kann insbesondere als Gussteil oder als Umformteil ausgebildet sein.
[0026] Das Werkstück 10 weist eine bezogen auf die Werkstückachse 12 nach radial außen weisende,
ringförmige Oberfläche 14 auf. Die Oberfläche 14 ist insbesondere zylindermantelförmig.
Die Oberfläche 14 umfasst einen Oberflächenabschnitt 16, welcher nach radial außen
von einem Überdeckungsabschnitt 18 des Werkstücks 10 überdeckt ist. Der Überdeckungsabschnitt
18 und der Oberflächenabschnitt 16 sind zueinander beabstandet, so dass zwischen dem
Oberflächenabschnitt 16 und dem Überdeckungsabschnitt 18 ein Hinterschnitt 20 entsteht.
[0027] Der Überdeckungsabschnitt 18 überdeckt den Oberflächenabschnitt 16 mit einer Überdeckungsbreite
22, welche von einem freien Ende 24 des Überdeckungsabschnitts 18 bis zu einer Hinterschnittbegrenzungsfläche
26 einer Hinterschnittbegrenzung 28 reicht.
[0028] Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel des Werkstücks 10 ist
vorgesehen, dass der in dem Hinterschnittbereich 20 angeordnete Oberflächenabschnitt
16 einen nach radial außen gekrümmten Ringabschnitt 16a umfasst, welcher im Zuge der
nachfolgend beschriebenen, finishenden Bearbeitung der Oberfläche 16 ebenfalls finishend
bearbeitbar ist.
[0029] In Figur 2 ist eine Draufsicht eines Finishbands 30 dargestellt. Das Finishband 30
erstreckt sich entlang einer Finishbandlängsachse 32, entlang welcher das Finishband
30 in einer Transportrichtung 34 und/oder einer hierzu entgegengesetzten Transportrichtung
36 bewegbar ist.
[0030] Das Finishband 30 weist einen an sich bekannten Schichtaufbau mit einer Trägerschicht
und mit einer Abrasivschicht auf.
[0031] Das Finishband 30 weist eine erste, gradlinige seitliche Berandung 38 auf, welche
sich parallel zu der Finishbandlängsachse 32 erstreckt.
[0032] Das Finishband 30 weist ferner eine zweite Berandung 40 auf. In der Berandung 40
sind in Transportrichtung 34 oder 36 einander folgende Aussparungen 42, 44 vorgesehen.
Jeweils zueinander benachbarte Aussparungen 42, 44 begrenzen in Transportrichtung
34 oder 36 gesehen einen Finishbandabschnitt 46.
[0033] Die Aussparungen 42, 44 bewirken, dass eine senkrecht zu der Finishbandlängsachse
32 gemessene Finishbandbreite 48 auf Höhe des Finishbandabschnitts 46 größer ist als
eine senkrecht zu der Finishbandlängsachse 32 gemessene Finishbandbreite 50 auf Höhe
einer Aussparung 42, 44. Dabei ist es bevorzugt, dass die Finishbandbreite 48 die
Finishbandbreite 50 mindestens um die Überdeckungsbreite 22 des Werkstücks 10 übertrifft.
[0034] Die Aussparungen 42, 44 weisen in Transportrichtung 34 oder 36 des Finishbands 30
aufeinander folgende Aussparungsbegrenzungen 52, 54 auf, welche einen Abstand 56 voneinander
aufweisen. Bevorzugt ist es hierbei, dass der Abstand 56 mindestens so groß ist, wie
eine in Transportrichtung 34 oder 36 des Finishbands 30 gemessene Dicke 58 des Überdeckungsabschnitts
18. Insbesondere ist der Abstand 56 größer als die Dicke 58. Die Dicke 58 kann auch
in zu der Werkstückachse 12 radialer Richtung gemessen werden.
[0035] Die Aussparungen 42, 44 können, wie in der Zeichnung dargestellt, gradlinig begrenzt
sein. Es ist jedoch auch möglich, dass die Aussparungen 42, 44 gekrümmte Begrenzungen
aufweisen und insbesondere U-förmig begrenzt sind.
[0036] Bei einer alternativen Ausführungsform eines Finishbands 30 umfasst auch die der
zweiten Berandung 40 gegenüberliegende Berandung 38 Aussparungen, welche in Figur
2 mit gestrichelten Linien dargestellt und mit Bezugszeichen 60, 62 bezeichnet sind.
Bei dieser Ausführungsform ist es bevorzugt, wenn Aussparungen, welche im Bereich
einander gegenüberliegender Berandungen 38, 40 angeordnet sind, bezogen auf die Finishbandlängsachse
32 auf derselben Höhe angeordnet sind. Beispielsweise sind die Aussparungen 42 und
60 auf derselben Höhe angeordnet und die Aussparungen 44 und 62.
[0037] In den Figuren 3 und 4 ist eine Ausführungsform eines Finishsystems 64 dargestellt,
welches ein vorstehend beschriebenes Werkstück 10 und ein vorstehend beschriebenes
Finishband 30 umfasst.
[0038] Das Finishsystem 64 umfasst einen Finishbandvorrat 66 für frisches Finishband und
einen Finishbandsammler 68 für verbrauchtes Finishband. Das Finishband 30 ist von
dem Finishband 66 abwickelbar und auf den Finishbandsammler 68 aufwickelbar.
[0039] Das Finishsystem 64 umfasst ferner ein Andrückelement 70, welches dazu dient, das
Finishband 30 gegen die Oberfläche 14 zu drücken. Insbesondere dient das Andrückelement
70 dazu, einen zwischen zwei Aussparungen 42, 44 angeordneten Finishbandabschnitt
46 gegen den Oberflächenabschnitt 16 des Werkstücks 10 anzudrücken.
[0040] Das Andrückelement 70 weist eine in einer Andrückrichtung 72 gemessene Bautiefe 74
und eine in Transportrichtung 34, 36 des Finishbands 30 gemessene Bauhöhe 76 auf.
Ferner weist das Andrückelement 70 eine Baubreite 78 auf, welche in zu der Werkstücksachse
12 paralleler Richtung gemessen wird.
[0041] Die Bautiefe 74 und die Bauhöhe 76 sind so niedrig, dass das Andrückelement 70 entlang
eines Teils seiner Baubreite 78 in den zwischen dem Oberflächenabschnitt 16 und dem
Überdeckungsabschnitt 18 angeordneten Hinterschnittbereich 20 eingetaucht werden kann.
[0042] Vorzugsweise entspricht die Baubreite 78 der Breite der Oberfläche 14 (welche den
Oberflächenabschnitt 16 umfasst) des Werkstücks 10. Hierbei ist es besonders bevorzugt,
wenn die auf Höhe des Finishbandabschnitts 46 gemessene Finishbandbreite 48 ebenfalls
der Baubreite 78 des Andrückelements 70 entspricht.
[0043] Das Finishbandsystem 64 funktioniert folgendermaßen:
Das Werkstück 10 wird in einen (nicht dargestellten) Werkstückhalter eingespannt.
Vorzugsweise umfasst der Werkstückhalter einen Antrieb, mittels welchem das Werkstück
10 um die Werkstückachse 12 rotierend antreibbar ist.
[0044] Anschließend wird das Finishband von dem Finishbandvorrat 66 abgerollt und in Richtung
auf das Werkstück 10 zugeführt. Dabei wird eine erste Aussparung 42 so angeordnet,
dass ein erster Bereich 80 des Überdeckungsabschnitts in eine erste Aussparung 42
und ein zweiter Bereich 82 des Überdeckungsabschnitts 18 in eine zweite Aussparung
44 eingeführt wird. Hierbei wird ein zwischen den Aussparungen 42, 44 angeordneter
Finishbandabschnitt 46 in dem Hinterschnittbereich 20 des Werkstücks 10 angeordnet.
Ausgehend von der zweiten Aussparung 44 wird das Finishband 30 dem Finishbandsammler
68 zugeführt.
[0045] Ferner wird das Andrückelement 70 gegen die Trägerschicht des Finishbands 30 gedrückt,
so dass die abrasive Schicht des Finishbands 30 in Wirkkontakt mit der Oberfläche
14 und mit dem Oberflächenabschnitt 16 gelangt. Dabei wird das Andrückelement 70 in
einer zu der Werkstückachse 12 parallelen Richtung anteilig in den Hinterschnittbereich
20 eingetaucht.
[0046] Hiervon ausgehend wird das Werkstück 10 rotierend angetrieben und die Oberfläche
14 mit dem Oberflächenabschnitt 16 finishend bearbeitet. Bei genügend großzügiger
Bemessung des Abstandes 56 zwischen einander folgenden Aussparungsbegrenzungen 52,
54 einer Aussparung 42, 44 ist es möglich, das Finishband 30 in Transportrichtung
34 oder 36 fortzubewegen, wobei der Überdeckungsabschnitt 18 in den Aussparungen 42,
44 eingeführt bleibt.
[0047] Optional kann die rotierende Bewegung des Werkstücks 10 mit einer oszillierenden
Bewegung des Andrückelements 70 und/oder des Finishbands 30 in zu der Werkstückachse
12 paralleler Richtung überlagert werden, um besonders hohe Oberflächenqualitäten
erzielen zu können. Es ist aber auch möglich, das Werkstück 10 oszillierend anzutreiben,
insbesondere in zu der Werkstückachse 12 paralleler Richtung, und das Andrückelement
70 und das Finishband 30 nicht zu bewegen.
[0048] Im Anschluss an die finishende Bearbeitung des Werkstücks 10 wird das Andrückelement
70 parallel zu der Werkstückachse 12 bewegt, so dass es aus dem Hinterschnittbereich
20 austaucht. Anschließend kann das Werkstück 10 aus der Werkstückaufnahme entnommen
werden. Zur Vorbereitung eines weiteren Finishvorgangs ist es vorteilhaft, wenn das
Finishband 30 um einen Vorschub bewegt wird, welcher dem Abstand von zwei aufeinander
folgenden Aussparungen 42, 44 entspricht. Hierdurch steht ein frischer Finishbandabschnitt
46 zur Verfügung, mit welchem ein weiteres Werkstück 10 bearbeitet werden kann.
1. Finishsystem (64) umfassend ein Werkstück (10) und ein Finishband (30), wobei das
Werkstück (10) eine Werkstückachse (12) aufweist und mindestens einen zu bearbeitenden,
bezogen auf die Werkstückachse (12) nach radial außen weisenden Oberflächenabschnitt
(16), welcher zu diesem beabstandet entlang einer Überdeckungsbreite (22) nach radial
außen von einem Überdeckungsabschnitt (18) des Werkstücks (10) überdeckt ist, so dass
zwischen dem Überdeckungsabschnitt (18) und dem Oberflächenabschnitt (16) ein Hinterschnittbereich
(20) entsteht, dadurch gekennzeichnet, dass eine seitliche Berandung (40) des Finishbands mindestens eine Aussparung (42, 44)
umfasst, in welche der Überdeckungsabschnitt (18) des Werkstücks (10) entlang der
Überdeckungsbreite (22) einführbar oder eingeführt ist, und dass ein in einer Transportrichtung
(34, 36) des Finishbands (30) gesehen zu der Aussparung (42, 44) benachbarter Finishbandabschnitt
(46) in den Hinterschnittbereich (20) einführbar oder eingeführt und in Wirkkontakt
mit dem zu bearbeitenden Oberflächenabschnitt (16) bringbar oder gebracht ist.
2. Finishsystem (64) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Aussparung (42, 44) zueinander beabstandete Aussparungsbegrenzungen
(52, 54) aufweist, welche jeweils quer zu der Transportrichtung (34, 36) des Finishbands
(30) orientiert sind, wobei die Aussparungsbegrenzungen (52, 54) einen Abstand (56)
zueinander aufweisen, der größer ist als eine in Transportrichtung (34, 36) des Finishbands
(30) gemessene Dicke (58) des Überdeckungsabschnitts (18), so dass das Finishband
(30) in Transportrichtung (34, 36) bewegbar ist, wenn der Überdeckungsabschnitt (18)
in die Aussparung (42, 44) eingeführt ist.
3. Finishsystem (64) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zu bearbeitende Oberflächenabschnitt (16) des Werkstücks (10) ringförmig ist.
4. Finishsystem (64) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Überdeckungsabschnitt (18) ring- oder ringsegmentförmig ist.
5. Finishsystem (64) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Finishband (30) mindestens zwei in Transportrichtung (34, 36) des Finishbands
(30) gesehen einander folgende, voneinander getrennte Aussparungen (42, 44) aufweist
und dass unterschiedliche Bereiche (80, 82) des Überdeckungsabschnitts (18) in unterschiedliche
Aussparungen (42, 44) einführbar sind oder in unterschiedlichen Aussparungen (42,
44) eingeführt sind.
6. Finishsystem (64) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Andrückelement (70) zum Andrücken des Finishbands (30) gegen den
zu bearbeitenden Oberflächenabschnitt (16) umfasst und dass eine in Andrückrichtung
(72) gemessene Bautiefe (74) und eine in Transportrichtung (34, 36) des Finishbands
(30) gemessene Bauhöhe (76) des Andrückelements (70) so niedrig bemessen sind, dass
das Andrückelement (70) zumindest entlang eines Teils seiner Baubreite (78) in den
Hinterschnittbereich (20) eintauchbar ist.
7. Verfahren zur finishenden Bearbeitung eines Werkstücks (10) mittels eines Finishbands
(30), wobei das Werkstück (10) eine Werkstückachse (12) aufweist und mindestens einen
zu bearbeitenden, bezogen auf die Werkstückachse nach radial außen weisenden Oberflächenabschnitt
(16), welcher zu diesem beabstandet nach radial außen von einem Überdeckungsabschnitt
(18) des Werkstücks (10) überdeckt ist, so dass zwischen dem Überdeckungsabschnitt
(18) und dem Oberflächenabschnitt (16) ein Hinterschnittbereich (20) entsteht, dadurch gekennzeichnet, dass eine seitliche Berandung (40) des Finishbands (30) mindestens eine Aussparung (42,
44) umfasst, in welche der Überdeckungsabschnitt (18) des Werkstücks (10) entlang
der Überdeckungsbreite (22) eingeführt wird, und dass ein in einer Transportrichtung
34, 36) des Finishbands (30) gesehen zu der Aussparung (42, 44) benachbarter Finishbandabschnitt
(46) in den Hinterschnittbereich (20) eingeführt und in Wirkkontakt mit dem zu bearbeitenden
Oberflächenabschnitt (16) gebracht wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Aussparung (42, 44) zueinander beabstandete Aussparungsbegrenzungen
(52, 54) aufweist, welche jeweils quer zu der Transportrichtung (34, 36) des Finishbands
(30) orientiert sind, wobei die Aussparungsbegrenzungen (52, 54) einen Abstand (56)
zueinander aufweisen, der größer ist als eine in Transportrichtung (34, 36) des Finishbands
(30) gemessene Dicke (58) des Überdeckungsabschnitts (18), wobei das Finishband (30)
in Transportrichtung (34, 36) bewegt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Finishband (30) mindestens zwei in Transportrichtung (34, 36) des Finishbands
(30) gesehen einander folgende, voneinander getrennte Aussparungen (42, 44) aufweist
und dass unterschiedliche Bereiche (80, 82) des Überdeckungsabschnitts (18) in unterschiedliche
Aussparungen (42, 44) eingeführt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkstück (10) rotierend angetrieben wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Finishband (30) mit einem Andrückelement (70) gegen den zu bearbeitenden Oberflächenabschnitt
(16) gedrückt wird und dass das Andrückelement (70) so angeordnet wird, dass es zumindest
abschnittsweise in den Hinterschnittbereich (20) eintaucht.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Andrückelement (70) in einer Richtung quer zu der Transportrichtung (34, 36)
des Finishbands (30) oszillierend angetrieben wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Finishband (30) in einer Richtung quer zu der Transportrichtung (34, 36) des
Finishbands (30) oszillierend angetrieben wird.
14. Verwendung eines Finishsystems (64) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 zur Verwendung
bei einem Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 13.