[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Flurförderzeug mit einem Fahrzeugrahmen, der
mindestens ein Verkleidungsteil trägt. Das Flurförderzeug ist mit mindestens einem
Bedien- und/oder Anzeigeelement ausgestattet, das durch eine Ausnehmung in dem mindestens
einen Verkleidungsteil zugänglich ist oder das aus dem Verkleidungsteil heraussteht.
Hierbei kann es sich beispielsweise um einen Notausschalter handeln, der aus dem Verkleidungsteil
hervorsteht, um im Notfall von einem Fahrzeugführer betätigt zu werden. Auch kann
eine Batteriesteckverbindung für ein Ladegerät in einer Ausnehmung des Verkleidungsteils
angeordnet sein, um so frei zugänglich zu sein, ohne dass ein Verkleidungsteil entfernt
werden muss.
[0002] Es ist bekannt, bei Flurförderzeugen mehrere Bedien- und/oder Anzeigeelemente und/oder
im Fahrzeuginnenraum angeordnete Elektrokomponenten einschließlich deren Verkabelung
auf einem Komponententräger zusammenzufassen, um diese kostensparend als vormontierte
Bauteileinheit zu montieren. Der vormontierte Komponententräger kann schnell bei der
Montage in das Fahrzeug eingefügt werden und ermöglicht dadurch kurze Taktzeiten in
der Endmontage.
[0003] Probleme treten bei der Montage eines Flurförderzeugs auf, wenn die Verkleidungsteile
am Fahrzeugrahmen zu befestigen sind. Hierbei ist darauf zu achten, dass das oder
die Verkleidungsteile, die eine Ausnehmung oder Durchbrechung für Bedien- und/oder
Anzeigeelemente aufweisen, in der richtigen Position zu den Bedien- und/oder Anzeigeelementen
positioniert sind. Gleichzeitig ist bei der Montage der Verkleidungsteile zu beachten,
dass aneinandergrenzende Verkleidungsteile so an dem Fahrzeugrahmen positioniert sind,
dass sie definierte Spaltmaße einhalten und auch in der Höhe nicht verspringen. Hierdurch
werden bei der Montage oft zeitaufwendige Einstell- und Anpassungsarbeiten notwendig.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Flurförderzeug mit einem Fahrzeugrahmen
und einer Verkleidung bereitzustellen, bei dem mit einfachen Mitteln aufwendige Einstell-
und Anpassvorgänge für die Verkleidungsteile vermieden werden.
[0005] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Flurförderzeug mit den Merkmalen gemäß
Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen bilden die Gegenstände der Unteransprüche.
[0006] Das erfindungsgemäße Flurförderzeug ist mit einem Fahrzeugrahmen mit mindestens einem
Bedien- und/oder Anzeigeelement ausgestattet. Der Fahrzeugrahmen ist mindestens durch
ein Verkleidungsteil bedeckt. Das mindestens eine Bedien- und/oder Anzeigeelement
ist durch eine Ausnehmung in dem Verkleidungsteil zugänglich oder tritt aus dem Verkleidungsteil
hervor. Erfindungsgemäß ist ein Komponententräger vorgesehen, der mit dem Fahrzeugrahmen
verbunden ist und der Mittel zur Befestigung des mindestens einen Verkleidungsteils
und des Bedien- und/oder Anzeigeelements aufweist. Bei dem erfindungsgemäßen Komponententräger
besteht der Vorteil darin, dass sowohl das Verkleidungsteil als auch das Bedien- oder
Anzeigeelement mit diesem verbunden ist. Es entfällt also eine Ausrichtung des Verkleidungsteils
relativ zu dem Bedien- und/oder Anzeigeelement, da diese bereits durch ihre Befestigung
an einem einzigen Komponententräger relativ zueinander ausgerichtet sind. Hierdurch
werden zeitaufwendige Arbeitsschritte bei der Montage vermieden.
[0007] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Komponententräger mit Mitteln zur Befestigung
mehrerer aneinander grenzender Verkleidungsteile ausgestattet. In dieser Ausgestaltung
entfällt nicht nur die Ausrichtung der Verkleidungsteile relativ zu dem Bedien- und/oder
Anzeigeelement, sondern zusätzlich entfallen auch die Ausrichtungsschritte, mit denen
die Verkleidungsteile relativ zueinander ausgerichtet werden, um eine einheitliche
Verkleidung mit definierten Spaltmaßen und Höhen zu erhalten. Insbesondere, wenn für
die Verkleidungsteile ein Spaltmaß zwischen zwei aneinander angrenzende Verkleidungsteile
definiert ist, entsteht bei der Befestigung der Verkleidungsteile an dem Komponententräger
der Vorteil, dass ein Einstellen der Spaltabstände für die Verkleidungsteile unterbleiben
kann.
[0008] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Komponententräger mit zwei seitlich angeordneten
Lagerabschnitten ausgestattet. Eines der Verkleidungsteile ist mit zwei Bügeln ausgestattet,
die schwenkbar in den Lagerabschnitten gelagert sind. Auch bei dieser Ausgestaltung
für die Befestigung eines schwenkbar gelagerten Verkleidungsteils bietet der erfindungsgemäße
Komponententräger den Vorteil, dass eine aufwendige Ausrichtung des Verkleidungsteils
relativ zu den angrenzenden Verkleidungsteilen vermieden werden kann, da diese ebenfalls
an dem Komponententräger befestigt sind.
[0009] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist, an dem Komponententräger ein Notausschalter
und/oder eine Batteriesteckverbindung angeordnet. Der Notausschalter weist beispielsweise
einen Handgriff auf, der aus dem Verkleidungsteil hervorsteht und im Notfall von dem
Führer des Flurförderzeuges heruntergeschlagen werden kann. Die Batteriesteckverbindung
kann beispielsweise über ein in dem Flurförderzeug angeordnetes Ladekabel mit einem
internen Ladegerät verbunden sein, um so eine Batterie in dem Flurförderzeug aufzuladen.
[0010] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung sind bereits mindestens ein Bedienelement
und/oder ein Anzeigeelement als Vormontagegruppe an dem Komponententräger montiert.
Hierdurch kann eine weitere Taktzeitverkürzung und Kosteneinsparung in der Endmontage
erzielt werden.
[0011] Als Verkleidungsteile weist das erfindungsgemäße Flurförderzeug bevorzugt eine Fronthaube,
eine Batteriehaube und/oder eine Instrumentenhaube auf. Hierbei ist bevorzugt die
Instrumentenhaube mit mindestens einer Ausnehmung für die Batteriesteckverbindung
und den Notausschalter ausgestattet.
[0012] Als Mittel zur Befestigung von Verkleidungsteilen und/oder einem oder mehreren Bedien-
und/oder Anzeigeelementen sind an dem Komponententräger Bohrungen zur Aufnahme von
Befestigungsschrauben vorgesehen. Auf diese Weise kann das mindestens eine Verkleidungsteil
und das Bedien- und/oder Anzeigeelement lösbar an dem Komponententräger befestigt
werden.
[0013] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist der Komponententräger mit dem Fahrzeugrahmen
verschraubt, wobei die Bedien- und/oder Anzeigeelemente derart an dem Komponententräger
angeordnet sind, dass dieser mit montierten Bedien- und/oder Anzeigeelementen an dem
Fahrzeugrahmen angeschraubt werden kann. Hierdurch wird erreicht, dass der bereits
mit den Bedien- und/oder Anzeigeelementen und etwaigen weiteren Elektrokomponenten
ausgestattete Komponententräger vormontiert sein kann und so mit dem Fahrzeugrahmen
verbunden wird.
[0014] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher
erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- den Fahrzeugrahmen eines deichselgeführten Niederhubflurfahrzeugs mit entfernter Verkleidung
und montiertem Notausschalter,
- Fig. 2
- die für den Fahrzeugrahmen aus Fig. 1 vorgesehenen Verkleidungsteile in einer Explosionsdarstellung,
- Fig. 3
- den Fahrzeugrahmen aus Fig. 1 teilweise verkleidet und
- Fig. 4
- das vollständig verkleidete Flurförderzeug ohne montierte Deichsel.
[0015] Fig. 1 zeigt in einer perspektivischen Darstellung den Fahrzeugrahmen 1 des Niederflurfahrzeugs.
An dem Fahrzeugrahmen 1 ist ein quer zur Fahrzeuglängsrichtung orientierter Komponententräger
2 vorgesehen. Der Komponententräger 2 ist als eine flache Trägerplatte ausgebildet,
die an den Seiten abgewinkelte und überstehende Abschnitte aufweist. Die überstehenden
Abschnitte sind mit Bohrungen versehen. Der Komponententräger 2 besitzt an seiner
Oberseite zwei abgewinkelte Abschnitte 5 und 6, an denen seitlich Lageraussparungen
3 vorgesehen sind. Seitlich über der Lageraussparung 3 steht ein Befestigungsabschnitt
4 vor, der mit einer Befestigungsbohrung für ein Verkleidungsteil ausgestattet ist.
Der Komponententräger ist mit dem Fahrzeugrahmen 1 verschraubt (nicht dargestellt).
Der Fahrzeugrahmen 1 kann durch die Verwendung des Komponententrägers 2 so ausgelegt
werden, dass sonst notwendige Rahmenteile, wie beispielsweise Querträger und/oder
Rückwand, eingespart werden können. Die Funktion dieser Rahmenteile kann durch den
Komponententräger 2 übernommen werden.
[0016] An dem Komponententräger 2 ist ein Notausschalter 7 mittig montiert. Der Notausschalter
7 weist einen Handgriff 8 auf, der zum Öffnen des Notausschalters in seine Halterung
gedrückt oder geschlagen werden kann. Alternativ kann auch ein Notausschalter vorgesehen
sein, der zum Öffnen aus seiner Halterung gezogen wird. Der Notausschalter 7 steht
mit seinem Handgriff 8 über dem abgewinkelten Abschnitt 6 des Komponententrägers vor.
[0017] Fig. 2 zeigt in einer explosionsartig auseinandergezogenen Darstellung die Fronthaube
9, die Batteriehaube 10 und die Instrumentenhaube 11, die gemeinsam die Verkleidung
des Fahrzeugrahmens 1 bilden. Die Fronthaube 9 besitzt seitlich Befestigungsbohrungen
12, die eine Befestigungsschraube (nicht dargestellt) aufnehmen, um die Fronthaube
9 an dem Komponententräger 2 zu befestigen. Die Fronthaube ist an ihrem unteren Rand
zusätzlich in U-förmigen, gummiartigen Aufnahmen geführt. Die Instrumentenhaube 11
besitzt ebenfalls seitliche Befestigungsbohrungen 13, mit denen die Instrumentenhaube
11 an dem Komponententräger verschraubbar ist. Die Instrumentenhaube besitzt ferner
zwei Ausnehmungen 14 und 15, durch die eine Verbindung zum Fahrzeuginneren besteht.
Durch die rechteckige Ausnehmung 14 steht der Handgriff 8 des Notausschalters vor
und kann von dem Fahrzeugführer gezogen werden. Durch die runde Ausnehmung 15 kann
eine Batteriesteckverbindung aus dem Fahrzeuginneren herausgeführt werden.
[0018] Die Batteriehaube 10 ist seitlich mit zwei geschwungenen Bügeln 16 ausgestattet,
die nach innen weisend jeweils einen Lagerzapfen 17 tragen. Im montierten Zustand
ruht der Lagerzapfen 17 in der Lagerausnehmung 3, so dass die Batteriehaube 10 aufgeschwenkt
werden kann. Die Batteriehaube 10 besitzt an ihrem hinteren Ende, das frei aufschwingen
kann, elastische Anlagepuffer (nicht dargestellt).
[0019] Fig. 3 zeigt das Flurförderzeug mit montierter Instrumentenhaube 11 und montierter
Batteriehaube 10 im geschlossenen Zustand. Wie in Fig. 3 zu erkennen, sind die seitlichen
Bügel 16 der Batteriehaube 10 so geführt, dass sie sich an der Instrumentenhaube vorbeibewegen
und mit dieser nicht kollidieren.
[0020] Fig. 4 zeigt das Fahrzeug mit aufgesetzter Fronthaube 9, die über die Bohrungen 12
ebenfalls mit dem Komponententräger 2 verbunden ist.
1. Flurförderzeug mit einem Fahrzeugrahmen (1), der mit mindestens einem Verkleidungsteil
(9, 10, 11) bedeckt ist und das mit mindestens einem Bedien- und/oder Anzeigeelement
(7, 8) ausgestattet ist, das durch eine Ausnehmung (14, 15) in dem Verkleidungsteil
zugänglich ist oder aus dem Verkleidungsteil heraussteht,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Komponententräger (2) vorgesehen ist, der mit dem Fahrzeugrahmen (1) verbunden
ist und der Mittel (3, 4) zur Befestigung des mindestens einen Verkleidungsteils und
des mindestens einen Bedien- und/oder Anzeigeelements aufweist.
2. Flurförderzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Komponententräger (2) Mittel zur Befestigung mehrerer aneinandergrenzender Verkleidungsteile
aufweist.
3. Flurförderzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Komponententräger (2) Lagerabschnitte (3) aufweist und eines der Verkleidungsteile
(10) zwei Bügel (16) aufweist, die in den Lagerabschnitten (3) schwenkbar gelagert
sind.
4. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Komponententräger (2) ein Notausschalter (7) und/oder eine Batteriesteckverbindung
angeordnet sind.
5. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Komponententräger mindestens ein Bedienelement und/oder ein Anzeigeelement
als eine Vormontagegruppe montiert ist.
6. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Verkleidungsteile eine Fronthaube (9), eine Batteriehaube (10) und/oder eine
Instrumentenhaube (11) vorgesehen sind.
7. Flurförderzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Instrumentenhaube (11) mit mindestens eine Ausnehmung (14, 15) für das Bedien-
und/oder Anzeigeelement ausgestattet ist.
8. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Mittel zur Befestigung von Verkleidungsteilen und/oder Bedien- und/oder Anzeigeelementen
in dem Komponententräger Bohrungen zur Aufnahme von Befestigungsschrauben vorgesehen
sind.
9. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Komponententräger mit dem Fahrzeugrahmen (1) verschraubt ist, wobei die Bedien-
und/oder Anzeigeelemente derart an dem Komponententräger angeordnet sind, dass der
Komponententräger mit montierten Bedien- und/oder Anzeigeelementen an dem Fahrzeugrahmen
verschraubbar ist.