(19)
(11) EP 2 305 053 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.04.2011  Patentblatt  2011/14

(21) Anmeldenummer: 10184171.6

(22) Anmeldetag:  30.09.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A42B 3/18(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME RS

(30) Priorität: 30.09.2009 DE 102009048606
29.01.2010 DE 102010006772

(71) Anmelder: Proteq Europe S.C.S.
440247 Satu Mare (RO)

(72) Erfinder:
  • Krauter, Markus
    73635, Rudersberg (DE)

(74) Vertreter: Kailuweit, Frank 
Patentanwälte Kailuweit & Uhlemann Bamberger Strasse 49
01187 Dresden
01187 Dresden (DE)

   


(54) Sportbrille mit einem Sporthelm


(57) Die erfindungsgemäße Sportbrille zur Verwendung mit einem Sporthelm weist eine rahmenlose Sichtscheibe oder einen Rahmen zur Aufnahme einer Sichtscheibe oder mehrerer Sichtscheibensegmente oder Sichtgläser auf, wobei die rahmenlose Sichtscheibe oder der Rahmen an jeder Außenseite mindestens eine, vorzugsweise zwei biegeschlaffe, elastische Befestigungsschnüre hat, die mit zwei Befestigungsmitteln in Verbindung stehen. Diese sind im Seitenbereich der Helmschale, vorzugsweise im Schläfenbereich angeordnet und ermöglichen eine lösbare, vorzugsweise kraft- und/oder formschlüssige Verbindung von Sportbrille und Sporthelm ermöglichen, wobei die Befestigungsmittel und Befestigungselemente als paarweise Dauermagneten ausgebildet sind. Die Sportbrille hat vorteilhaft ein geringes Gewicht, ist hervorragend bedienbar und kostengünstig herzustellen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Sportbrille mit einem Sporthelm.

[0002] Bei vielen Sportarten, wie z. B. beim Radfahren, beim Abfahrtslauf, beim Skispringen oder Snowboarden werden aus Sicherheitsgründen Sporthelme und Sicherheitsbrillen getragen.

[0003] Bekannte Sportbrillen weisen entweder Bügel oder ein breites Gummiband zur Fixierung am Kopf des Trägers oder auf dem Umfang des Helmes auf. Bügelsysteme sind zur Benutzung mit einem Sporthelm ungeeignet, da die Bügel unter dem Helm zu unangenehmen Druckstellen führen können. Sportbrillen mit einem breiten Gummiband zur Befestigung sind aus dem Skisport bekannt. Nachteilig ist, dass das Gummiband leicht vom Helm abrutschen kann. Zudem ist nur eine axiale Einstellbarkeit der Länge des Gummibandes möglich.

[0004] Beispielsweise wird in der DE 203 06 048 eine Gesamtheit aus Brille und Helm vorgeschlagen, wobei die Helmschale auf jeder ihrer seitlichen Ränder eine Haltebefestigung aufweist, die vorgesehen ist, die elastische Verbindung zwischen Helm und Brille mindestens in der oberen Position zu halten. Nachteilig an dieser Lösung ist die schlechte Bedienbarkeit insbesondere mit Handschuhen.

[0005] Die US 4,918,753 A hat eine Brille zum Gegenstand, die mittels seitlich am Brillenrahmen befestigter, elastischer Bänder an einem pilzförmigen Befestigungsteil seitlich an der Helmschale befestigt wird. Auch diese Lösung ist insbesondere mit Handschuhen schlecht bedienbar. Zudem wird die Brille durch das breite Band nur unzureichend am Gesicht des Trägers befestigt.

[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Sportbrille mit einem Sporthelm vorzuschlagen, die einen verbesserten Tragekomfort bietet und kostengünstig herzustellen ist.

[0007] Die Sportbrille zur Verwendung mit einem Sporthelm weist einen Rahmen mit einer gewölbten Sichtscheibe auf. In einer alternativen Gestaltung nimmt der Rahmen zwei plane oder gewölbte Brillengläser auf.

[0008] In einer alternativen, kostengünstigen Ausbildung weist die rahmenlose Sportbrille eine monolithisch gestaltete Sichtscheibe mit einer Nasenaussparung auf, die aerodynamisch so geformt ist, dass Luftströmungen im Wesentlichen laminar an der Oberfläche der Sichtscheibe abgeleitet werden und nicht mit den Augen des Benutzers in Berührung kommen.

[0009] Die Sportbrille weist Befestigungsschnüre auf, die mit Befestigungselementen verbunden sind, die zur Befestigung der Brille an einem Helm mit in der Helmschale verankerten Befestigungsmitteln korrespondieren.

[0010] Die Befestigungsmittel und Befestigungselemente sind dabei als paarweise Dauermagneten ausgebildet. Ein vorteilhaft als Knopf oder Hebel ausgebildeter Dauermagnet ist mit den Befestigungsschnüren der Sportbrille verbunden. Der zweite, vorzugsweise topfförmige Dauermagnet ist mit der Helmschale verbunden. Vorzugsweise ist dieser Magnet in einer Nut oder Führung an oder in der Helmschale verschiebbar und fixierbar angeordnet, um die Vorspannung der Befestigungsschnüre individuell einstellen zu können. Die Verwendung der Dauermagneten erleichtert durch die Selbstzentrierung bei der Annäherung der beiden paarigen Dauermagneten die Adaption der Sportbrille mit dem Sporthelm.

[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die beiden Enden einer Befestigungsschnur mit der Brille verbunden. In der dabei gebildeten Schlaufe ist ein Befestigungselement, aufweisend einen Dauermagneten, angeordnet. Im seitlichen Bereich der Helmschale sind Befestigungsmittel ebenfalls in Form von Dauermagneten so angebracht, dass zwischen diesen und den Dauermagneten der Befestigungselemente eine Anziehungskraft wirkt. Damit braucht der Benutzer beim Aufsetzen der Brille die Befestigungselemente nur in die Nähe der Befestigungsmittel an der Helmschale zu bringen und die Verbindung erfolgt aufgrund der Magnetkräfte selbstständig.

[0012] Bevorzugt weist eine Paarung von Dauermagneten (Befestigungsmittel in Helmschale - Befestigungselement an Befestigungsschnur) in der Berührungsfläche eine korrespondierende Erhöhung bzw. Vertiefung auf. Durch diese zentriert sich die Magnetpaarung bei Annäherung selbstständig. Zudem wird ein sehr guter Halt der Magnetverbindung erreicht, da Kräfte in Verbindungsebene besser aufgenommen werden können. Bevorzugt hat die Erhöhung/ Vertiefung in den Dauermagneten eine kreiszylindrische Form, kann aber auch die Form eines Kreiskegelstumpfes aufweisen. Somit wird eine kraft- und formschlüssige Verbindung erreicht.

[0013] In einer gleichfalls bevorzugten Ausgestaltung weist der Sporthelm an oder in der Helmschale in den Seitenbereichen, vorzugsweise im Schläfenbereich, eine oder mehrere Nuten oder Führungen auf, in denen die Befestigungsmittel axial verschiebbar und form-und/oder kraftschlüssig fixierbar sind. Dadurch kann die Vorspannung der Befestigungsschnüre mit einfachen Mitteln individuell eingestellt werden. Vorteilhaft sind die mechanisch wirkenden Befestigungsmittel als Renkverbindung oder als Spannexzenter ausgebildet, die eine Verspannung bzw. Arretierung in der Nut oder Führung ermöglichen.

[0014] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Befestigungsschnüre mittels Scheibenverbindern in der Sichtscheibe befestigt. Die Scheibenverbinder weisen dabei einen Bereich auf, mit dem diese an der Sichtscheibe befestigt werden.

[0015] Bevorzugt erfolgt die Verbindung von Scheibenverbindern und Sichtscheibe mittels Renkverbindung.

[0016] Damit die Renkverbindung sich nicht während der Benutzung löst, setzen sich die Scheibenverbinder von der Renkverbindung aus weitestgehend parallel und beabstandet zur Sichtscheibe fort. Durch die in seitlicher Richtung wirkende Zugkraft bei der Benutzung kann sich die Renkverbindung nicht lösen, da die Scheibenverbinder sich nicht drehen können. Dies hat zudem den Vorteil, dass die Befestigungsschnüre geführt werden, und somit eine Beschädigung der Schnüre oder der Sichtscheibe durch das Aufliegen auf der Kante der Sichtscheibe verhindert wird. Des Weiteren wirkt der Fortsatz der Scheibenverbinder als Hebel und die Brille wird weitestgehend mit gleichem Anpressdruck an das Gesicht des Trägers angedrückt. Hierfür sind die Scheibenverbinder bevorzugt in den oberen und unteren seitlichen Bereichen der Sichtscheiben befestigt. Bevorzugt wird die Renkverbindung verbunden, wenn der Fortsatz zur Brillenmitte zeigt und durch Verdrehen gesichert. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, dass die Fortsätze nach oben oder unten zeigen.

[0017] Bevorzugt ist ein Scheibenverbinder ein Rohr aus Plastik mit einem ausreichenden Durchmesser zur Aufnahme der Befestigungsschnüre. Ein Ende des Rohres ist um ca. 90° abgewinkelt, wobei der konkrete Winkel von der geometrischen Ausgestaltung der Sichtscheibe abhängt, und weist dort die Mittel für die Renkverbindung auf. Zum Renkverschluss hin verdickt sich der Durchmesser des Rohres etwas. Kostengünstig muss zur Montage nur die Schnüre durch den Fortsatz geschoben werden, um dann das aus dem Bereich für die Renkverbindung austretenden Ende im einfachsten Fall mit einem Knoten zu sichern.

[0018] Der erfindungsgemäße Sporthelm zur Verwendung mit einer Sportbrille weist mindestens zwei seitlich an der Helmschale angeordnete Befestigungsmittel zur Aufnahme der Befestigungselemente auf, wobei die Befestigungsmittel und Befestigungselemente als paarweise Dauermagneten ausgebildet sind.

[0019] Die erfindungsgemäße Befestigungsanordnung zur Befestigung einer Sportbrille an einem Sporthelm, bestehend aus mindestens einer elastischen Befestigungsschnur, an deren Enden Scheibenverbinder befestigt sind und einem Befestigungselement, aufweisend einen Dauermagneten und mehrere Haltestege zur Aufnahme einer Befestigungsschnüre.

[0020] Weiterhin bevorzugt weisen die Scheibenverbinder Fortsätze auf, die im in der Sichtscheibe befestigten Zustand vom Auflagepunkt beabstandet und weitestgehend parallel zur Oberfläche der Sichtscheibe führen.

[0021] Die Sportbrille weist an jeder Außenseite des Rahmens oder der Sichtscheibe mindestens eine, vorzugsweise zwei biegeschlaffe, elastische Befestigungsschnüre auf, mit denen die Brille am Helm fixiert wird. Vorzugsweise sind die Befestigungsschnüre als Schlaufe ausgebildet, deren Enden an der Schutzbrille angeordnet sind und der Schlaufenradius mit einem Befestigungselement in Verbindung steht, das die form- und/oder kraftschlüssige Verbindung mit dem Helm, vorzugsweise mit der Helmaußenschale ermöglicht.

[0022] Vorzugsweise bestehen die Befestigungsschnüre aus elastischer Rundlitze, runder Gummilitze, Rundgummi, Gummikordel oder Gummigarn mit Polyester- oder Polyamid-Fasern. Vorteilhaft bestehen die Befestigungsschnüre aus Neoprenband, da Neopren keine Flüssigkeit absorbiert.

[0023] Die Sichtscheibe weist gesichtsseitig punkt- oder streifenförmig angebrachte Auflagepads oder umlaufende Randstreifen aus einem elastischen Material zur Auflage auf dem Gesicht auf, die einen angenehmen Tragekomfort gewährleisten und verhindern, dass die Sichtscheibe direkt mit dem Gesicht des Benutzers in Berührung kommt.

[0024] In einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die Auflagepads im Nasen-, Stirn-, und Wangenbereich angeordnet. Durch Zwischenräume zwischen den Auflagepads wird eine Durchlüftung des Augenbereichs des Benutzers ermöglicht, wodurch Transpiration im Augenbereich verhindert wird.

[0025] In einer besonders bevorzugten Ausführung sind die Auflagepads zuschneidbar und weisen eine einseitig selbstklebende Schicht auf. Die Auflagepads werden beim Kauf der Brille als Zusatzmaterial beigefügt und der Benutzer kann die Brille vor der Benutzung auf seine Gesichtskontur und den individuellen Anwendungszweck abstimmen.

[0026] Um den Tragekomfort zu erhöhen, sind die Auflagepads oder die umlaufenden Randstreifen vorteilhaft schweissabsorbierend ausgeführt.

[0027] Weiterhin bevorzugt besteht die Sichtscheibe aus schlagzähem Kunststoff, vorzugsweise aus Polycarbonat. Dadurch wird die Widerstandskraft erhöht und das Risiko von gefährlicher Splitterbildung bei Stürzen z. B. beim Ski- oder Fahrradsport vermindert.

[0028] Der Sporthelm weist mindestens zwei, vorzugsweise im Bereich der Schläfen (zwischen Auge und Ohr) des Benutzers angeordnete Befestigungsmittel zur Aufnahme der Befestigungsschnüre der Sportbrille auf. Die form- und/oder kraftschlüssigen Befestigungsmittel sind vorzugsweise als Erhebungen oder Ausnehmungen an der Oberfläche der Helmschale angeordnet, an denen die schlaufenförmigen Befestigungsschnüre fixiert werden. Vorzugsweise sind die Befestigungsmittel als aus der Helmschale leicht auskragende, pilzförmige Erhebungen ausgebildet.

[0029] In einer bevorzugten Ausführung hat der Sporthelm in den beiden Schläfenbereichen mehrere beabstandete Befestigungsmittel. Dadurch kann die Position der Brille (Neigungswinkel gegenüber der Senkrechten) auf dem Gesicht des Benutzers variiert werden.

[0030] In einer weiteren, gleichfalls bevorzugten Ausgestaltung können die selbstklebenden Befestigungsmittel nachträglich vom Nutzer individuell auf der Helmschale angebracht werden.

[0031] In einer bevorzugten Ausführungsform weist jede der schlaufenförmigen Befestigungsschnüre ein Spannelement auf, das verschiebbar auf den paarigen Befestigungsschnüren angeordnet ist. Durch Verschieben des Spannelementes in Richtung zur Brille werden die vom Befestigungsmittel zur Brille konvergent verlaufenden Segmente der jeweiligen Befestigungsschnur zusammengezogen und so die Spannung der Befestigungsschnur erhöht. Durch Verschieben des Spannelementes in Richtung des Befestigungselements wird die Spannung der Befestigungsschnur verringert. Auf diese Weise lässt sich der Andruck der Brille gegen das Gesicht des Trägers regulieren.

[0032] In einer weiteren, gleichfalls bevorzugten Ausbildung weist das Befestigungsmittel einen Spannhebel auf, der an einer Drehachse des Befestigungsmittels dreh- oder schwenkbar gelagert ist. Der Spannhebel weist eine Bohrung oder einen offenen oder geschlossenen Kanal auf, der die schlaufenförmige Befestigungsschnur aufnimmt. Durch das Schwenken des Spannhebels wird die Vorspannung der Befestigungsschnur gelöst und die Sportbrille kann leicht abgenommen werden. Beim Anlegen der Sportbrille wird durch das Schwenken des Spannhebels in entgegengesetzter Richtung die notwendige Vorspannung erzeugt, um einen sicheren Sitz der Brille auf dem Gesicht des Trägers zu ermöglichen. Die Feinjustierung und Einstellung der Spannung der Befestigungsschnüre erfolgt vorteilhaft durch das bereits beschriebene, axial verschiebbare Spannelement.

[0033] Durch die geringe Teilezahl und den konstruktiv einfachen Aufbau kann die Sportbrille kostengünstig gefertigt werden. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Sportbrille besteht in ihrer Stabilität, da durch Druckeinwirkung kein Bügelsystem beschädigt werden kann. Weitere Vorteile sind das extrem geringe Gewicht und die Möglichkeit der individuellen Anpassung der Lage der Sportbrille im Bereich des Gesichtsschädels mit Hilfe der flexiblen, schlaufenartig ausgebildeten Befestigungsschnüre und der beabstandeten Befestigungsmittel.

[0034] Ein besonderer Vorteil besteht darin, die Sportbrille beim Absetzen (z. B. beim Warten am Skilift) an nur einem Befestigungsmittel zu belassen. In dieser Position kann die Sportbrille nicht (wie bei den bekannten Lösungen des Standes der Technik mit einem breiten Gummiband, der den gesamten Helm umspannt) vom Helm abrutschen. Dadurch, dass sich die Sportbrille in einer hängenden Position im Schläfenbereich des Sporthelmes befindet, ist das Gesichtsfeld des Trägers frei. Zudem kann es nicht zu einem Beschlagen der Sportbrille durch die aufsteigende Atemluft des Trägers kommen. Durch die vorzugsweise verwendeten, selbstzentrierenden Befestigungsmittel kann die Sportbrille auch mit Handschuhen leicht und bequem wieder angelegt werden.

[0035] Nachfolgend werden mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben und anhand der Figuren erläutert.

[0036] Dabei zeigen:
Figur 1:
eine Sportbrille mit einem Sporthelm mit einem, auf den schlaufenförmigen Befestigungsschnüren verschiebbaren Spannelement und einem, am Befestigungsmittel angeordneten Schwenkhebel;
Figur 2:
die im befestigten Zustand dem Helm zugewandte Seite einer alternativen Ausgestaltung des Befestigungselements 6 und
Figur 3:
eine Sportbrille mit einem Befestigungselement entsprechend Figur 2.


[0037] Figur 1 zeigt eine Sportbrille 3 mit Rahmen 15. Am Rahmen 15 sind im Randbereich beidseitig schlaufenförmige Befestigungsschnüre 5 an zwei Anlagepunkten 16 mittels Scheibenverbindern 21 in der Sichtscheibe 4 angelenkt. Die Scheibenverbinder 21 sind mittels Renkverbindung (Bajonettverbindung) in der Sichtscheibe befestigt. Dabei ist sowohl am oberen Strang 51 der Befestigungsschnur 5 als auch am unteren Strang 52 der Befestigungsschnur 5 jeweils ein Scheibenverbinder 21 angeordnet. Die Scheibenverbinder 21 am Ende der beiden oberen Stränge 51 der Befestigungsschnüre 5 sind dabei im oberen seitlichen Bereich der Sichtscheibe befestigt und die Scheibenverbinder 21 an den Enden der beiden unteren Strängen 52 der Befestigungsschnüre 5 entsprechend im unteren seitlichen Bereich der Sichtscheibe 4. Dadurch wird die freie Sicht des Benutzers durch die Scheibenverbinder 21 nicht eingeschränkt.

[0038] Die Scheibenverbinder 21 sind wie oben beschrieben mittels Renkverbindung (Bajonettverbindung) in der Sichtscheibe 4 befestigt, wobei diese zur Mitte der Sichtscheibe 4 gerichtet eingesetzt werden und dann durch die Drehung in Richtung der Scheibenaußenseite in der Sichtscheibe 4 befestigt sind. Die Scheibenverbinder 21 sind somit bei der Benutzung drehbar und passen sich dadurch an das Gesicht und die Kopfform des Trägers an. Von der Befestigung in der Sichtscheibe 4 setzt sich der Scheibenverbinder 21 vom Anlagepunkt 16 noch ca. 2 cm beabstandet und weitestgehend parallel zu Sichtscheibe fort.

[0039] Das andere, schlaufenförmige Ende der Befestigungsschnur 5 steht mit einem Spannhebel 13 in Verbindung, der schwenkbar am Befestigungselement 6 angeordnet ist.

[0040] Der Spannhebel 13 weist einen geschlossenen Kanal auf, der die schlaufenförmige Befestigungsschnur 5 aufnimmt. Durch das Schwenken des Spannhebels 13 aus der dargestellten Position in Richtung der Sportbrille 3 wird die Vorspannung der Befestigungsschnur 5 gelöst und die Sportbrille 3 kann leicht abgenommen werden. Beim Anlegen der Sportbrille 3 wird durch das Schwenken des Spannhebels 13 in entgegengesetzter Richtung die notwendige Vorspannung erzeugt, um einen sicheren Sitz der Brille auf dem Gesicht des Trägers 1 zu ermöglichen. Die Feinjustierung und Einstellung der Spannung der Befestigungsschnüre 5 erfolgt durch das bereits axial verschiebbare Spannelement 10. Das Spannelement 10 ist als Kunststoff-Spritzgussteil ausgebildet. Im trapezförmigen Gehäuse des Spannelementes sind vier Umlenkzapfen angeordnet, über die der obere und untere Strang 51, 52 der Befestigungsschnur 5 geführt werden.

[0041] Das Befestigungsmittel 6 ist als paariger Dauermagnet ausgebildet. Der äußere, zapfenförmige Teil des Befestigungsmittels 6 ragt form- und kraftschlüssig in den nicht näher dargestellten, unteren, topfförmig ausgebildeten Dauermagneten ein. Durch eine konische Gestaltung des Befestigungsmittels 6 wirkt der Verschluss selbstzentrierend.

[0042] Figur 2 zeigt die im befestigten Zustand dem Helm zugewandte Seite einer alternativen Ausgestaltung des Befestigungselements 6 mit einem besonders einfachen Aufbau. Das Befestigungselement 6 hat drei Haltestege 17 für die Befestigungsschnüre 5, mit denen der Benutzer die Länge der Schnüre 5 variieren und damit an seine Bedürfnisse anpassen kann. Die Befestigung am Helm erfolgt wie oben beschrieben über einen Dauermagneten 18, der begrenzt beweglich in einer Einfassung 19 angeordnet ist. Der Dauermagnet 18 hat mittig eine Erhöhung 20 in Form eines Kreiszylinderstumpfes. Am Helm ist, in der Figur 2 nicht ersichtlich, als Gegenstück ebenfalls ein Dauermagnet in der Helmschale angeordnet. Durch die Ausgestaltung der Dauermagneten 18 mit der mittigen Erhöhung 20 wird eine sichere Befestigung gewährleistet, da die Erhöhung/ Vertiefung einem Zug in Richtung der Helmschale entgegenwirkt. Zum anderen wird die Lage der beiden Magneten zueinander bei der Befestigung selbstständig zentriert, so dass ein präziser sicherer Halt der Brille gewährleistet wird. So kann die Brille auch mit Handschuhen einfach befestigt werden, indem die Befestigungsmittel nur in die Nähe der in der Helmschale befindlichen Dauermagneten gebracht werden müssen und sich dort selbstständig verbinden und zentrieren.

[0043] Figur 3 zeigt eine Brille 3 mit einem Befestigungselement entsprechend der alternativen Ausgestaltung nach Figur 2 mit einem Spannelement 10 und Scheibenverbindern 21. Die Scheibenverbinder 21 sind so am Rand der Sichtscheibe 4 angeordnet, dass die Fortsätze über die Kante der Sichtscheibe hinausragen. Dadurch werden die Befestigungsschnüre 51 und 52 nicht durch Reibung an der Kante der Sichtscheibe 4 beschädigt. Durch das Spannelement 10 kann der Benutzer die Andruckkraft der Brille 3 an das Gesicht regulieren. Durch die Einstellmöglichkeit der Länge der Befestigungsschnüre 5 über die Haltestege 17 im Befestigungselement 6 (Figur 2) in Verbindung mit dem Spannelement 10 bietet die Brille gute Einstellbarkeit an die individuelle Gesichtskontur.

Bezugszeichenliste:



[0044] 
1
Benutzer
2
Sporthelm
3
Sportbrille
4
Sichtscheibe
5
Befestigungsschnur
51
oberer Strang der Befestigungsschnur 5
52
unterer Strang der Befestigungsschnur 5
6
Befestigungsmittel/ Befestigungselement
7
Nasenaussparung
8
Löcher
9
Lüftungsschlitze
10
Spannelement
11
Führung/Nut
12
Randbereich des Befestigungsmittels
13
Spannhebel
14
Drehachse des Schwenkhebels
15
Rahmen der Sportbrille
16
Anlagepunkt
17
Haltesteg
18
Dauermagnet
19
Einfassung
20
Erhöhung
21
Scheibenverbinder
A
Axiale Verschiebbarkeit des Befestigungsmittels 6
D
Drehbeweglichkeit des Befestigungsmittels 6



Ansprüche

1. Sportbrille (3) zur Verwendung mit einem Sporthelm (2), aufweisend eine rahmenlose Sichtscheibe (4) oder einen Rahmen (15) zur Aufnahme einer Sichtscheibe (4) oder mehrerer Sichtscheibensegmente oder Sichtgläser, wobei die rahmenlose Sichtscheibe (4) oder der Rahmen (15) an jeder Außenseite mindestens eine, vorzugsweise zwei biegeschlaffe, elastische Befestigungsschnüre (5) aufweist, die mit zwei Befestigungsmitteln (6) in Verbindung stehen, die im Seitenbereich der Helmschale, vorzugsweise im Schläfenbereich angeordnet sind und eine lösbare, vorzugsweise kraft- und/oder formschlüssige Verbindung von Sportbrille (3) und Sporthelm (2) ermöglichen, wobei die Befestigungsmittel (6) und Befestigungselemente als paarweise Dauermagneten ausgebildet sind.
 
2. Sportbrille (3) zur Verwendung mit einem Sporthelm (2), nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsschnüre (5) aus elastischer Rundlitze, runder Gummilitze, Rundgummi, Gummikordel oder Gummigarn mit Polyester- oder Polyamid-Fasern oder Neoprenband bestehen.
 
3. Sportbrille (3) zur Verwendung mit einem Sporthelm (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein rahmen- oder hülsenförmiges Spannelement (10) die beabstandeten Befestigungsschnüre (5) umgreift und auf ihnen axial verschiebbar ist.
 
4. Sportbrille (3) zur Verwendung mit einem Sporthelm (2), nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsschnüre (5) mittels Scheibenverbindern (21) in der Sichtscheibe (4) befestigt sind.
 
5. Sportbrille (3) zur Verwendung mit einem Sporthelm (2), nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheibenverbinder (21) mittels Renkverbindung in der Sichtscheibe (4) befestigt sind.
 
6. Sporthelm (2) zur Verwendung mit einer Sportbrille (3) der mindestens zwei seitlich an der Helmschale angeordnete Befestigungsmittel (6) zur Aufnahme der Befestigungselemente (6) aufweist, wobei die Befestigungsmittel (6) als Dauermagneten ausgebildet sind.
 
7. Befestigungsanordnung zur Befestigung einer Sportbrille (3) an einem Sporthelm, bestehend aus mindestens einer elastischen Befestigungsschnur (5), an deren Enden Scheibenverbinder (21) befestigt sind und einem Befestigungselement (6), aufweisend einen Dauermagneten (18) und mehrere Haltestege (17) zur Aufnahme der Befestigungsschnur (5).
 
8. Befestigungsanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheibenverbinder (21) Mittel zur Befestigung in der Sichtscheibe (4) mittels Renkverbindung aufweisen.
 
9. Befestigungsanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheibenverbinder (21) sich im in der Sichtscheibe (4) befestigten Zustand vom Anlagepunkt (16) beabstandet und weitestgehend parallel zur Oberfläche der Sichtscheibe fortsetzt.
 




Zeichnung










Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente