[0001] Die Erfindung betrifft eine Haarglättvorrichtung umfassend ein kammartig ausgebildetes
Glättwerkzeug mit in einer durch jeweils eine Haaraufnahme beabstandet zueinander,
in einer Reihe angeordneten Zinken, mit zumindest einem jeder Zinke zugeordneten,
gegenüber der die weitere, diese Haaraufnahme einfassenden Zinke bewegbar angeordneten
ersten Formteil und mit einem der weiteren, diese Haaraufnahme einfassenden Zinke
zugeordneten zweiten Formteil zum Ausbilden eines Haarformspaltes zwischen den beiden
Formteilen einer Haaraufnahme.
[0002] Haarglättvorrichtungen, sogenannte Straightener, können mit einem kammartig ausgebildeten
Glättwerkzeug ausgestattet sein. Das Glättwerkzeug derartiger Haarglättvorrichtungen
umfasst eine aus voneinander beabstandeten Zinken gebildete Kammreihe, wobei jeweils
zwei benachbart und mit Abstand zueinander angeordnete Zinken eine Haaraufnahme einfassen.
Für den Prozess des Haarglättens verfügt jede Haaraufnahme bzw. zumindest eine der
beiden jede Haaraufnahme einfassende Zinke über ein erstes Formteil. Dieses ist gegenüber
der weiteren, die Haaraufnahme einfassenden Zinke bewegbar gelagert. Dem ersten Formteil
jeder Haaraufnahme ist ein zweites Formteil zugeordnet. Zwischen den beiden Formteilen,
die für den Prozess des Haarformens unter Vorspannung stehend gegeneinander wirken,
befindet sich ein Haarformspalt, in den eine zum Glätten vorgesehene Haarsträhne eingelegt
wird. Das Glätten als solches wird durch Ansetzen der Haarglättvorrichtung an dem
zur Haarwurzel weisenden Ende des zu glättenden Haarabschnittes, Einlegen der Haarsträhnen
in die Haaraufnahmen des Glättwerkzeuges und Hindurchziehen der durch die Haaraufnahmen
erfassten Haarsträhnen durch das Glättwerkzeug. Dieses erfolgt typischerweise durch
eine entsprechende Bewegung der Haarglättvorrichtung gegenüber dem die zu glättenden
Haare tragenden Kopf einer Person, deren Haare geglättet werden sollen.
[0003] Gemäß einer vorbekannten Haarglättvorrichtung sind die ersten bewegbar gelagerten
Formteile jeweils einzeln an einer Zinke gefedert gelagert. Bei einer solchen Haarglättvorrichtung
erfolgt das Einlegen einer Haarsträhne in einen Haarformspalt gegen die Kraft des
auf die ersten Formteile wirkenden Federelementes. Befindet sich das Haar bzw. befinden
sich einzelne Haarsträhnen in den mehreren Haarformspalten, wird die Glättbewegung
ausgeführt. Dabei bestimmt die auf die einzelnen ersten Formteile wirkende Federkraft
diejenige Kraft, die für den Prozess des Glättens auf das Haar wirkt. Das zweite Formteil
stellt sodann das Widerlager dar. Zum Bereitstellen der für den Prozess der Haarglättung
notwendigen Wärme verfügt diese vorbekannte Haarglättvorrichtung über ein Warmluftgebläse,
dessen Warmluftstrom in das Glättwerkzeug eingeführt wird. Das Glättwerkzeug selbst
verfügt im Bereich der Wurzelbereiche der feststehenden Zinken über Luftaustrittsöffnungen,
damit der daraus austretende Warmluftstrom an das zu formende Haar gelangt.
[0004] Aus
EP 1 721 539 A1 ist eine weitere gattungsgemäße Haarglättvorrichtung bekannt. Diese Haarglättvorrichtung
unterscheidet sich von der zuvor beschriebenen, dadurch, dass die ersten Formteile
durch einen Steg miteinander verbunden sind und diese Formteile als Formteileinheit
insgesamt gegenüber den feststehenden Zinken gegen die Kraft einer Rückstellfeder
bewegt werden können. Dabei ist vorgesehen, dass die Formteileinheit mittels eines
Stellelementes in ihre den Haarformspalt öffnende Position gebracht werden können.
Dieses hat zum Vorteil, dass ein Einbringen der in die jeweiligen Haarformspalten
einzulegenden Haarsträhnen vereinfacht ist. Überdies ist es bei dieser Ausgestaltung
möglich, die Rückstellkraft und damit die auf die Haare für den Prozess des Haarglättens
wirkende Kraft einstellen zu können. Auch diese vorbekannte Haarglättvorrichtung verfügt
über ein Warmluftgebläse zum Zuführen der für eine Haarformung benötigten Wärme.
[0005] Bei Haarglättvorrichtungen der vorgenannten Art, die über ein kammartig ausgebildetes
Glättwerkzeug verfügen, hat sich gezeigt, dass bei dem Prozess der Haarformung immer
wieder Haarsträhnen oder Teile davon aus den Haarformspalten heraustreten und daher
nicht oder zumindest nicht hinreichend geglättet werden. Dieses hat zur Folge, dass,
um alle gewünschten Haare zu glätten, der Glättvorgang mehrfach wiederholt werden
muss.
[0006] Wird dem zu formenden Haar mittels eines Luftstroms Wärme zugeführt, resultiert dieses
nicht nur zu einer Erwärmung des zu formenden Haares, sondern der Warmluftstrom trocknet
das Haar auch. Mitunter ist ein zu rasches Trocknen der zu formenden Haare allerdings
unerwünscht.
[0007] Neben Haarglättvorrichtungen der vorgenannten Art werden auch solche eingesetzt,
die aus zwei zangenartig aneinander angelegten Armen bestehen, wobei jeder Arm ein
zu dem anderen Arm weisendes Formteil umfasst. Diese Formteile sind bei der Konzeption
eines Straighteners plattenartig mit einer ebenen Oberfläche ausgebildet. Die auf
das zu glättende Haar wirkende Kraft wird manuell von dem jeweiligen Benutzer infolge
der Schließbewegung und somit durch die aufgebrachte Schließkraft auf die Arme gebracht.
Aufgrund der relativ großen Haarformfläche, besteht bei diesen Haarglättvorrichtungen
nicht die Gefahr, dass einzelne Haarsträhnen während des Ausübens der typischen Glättbewegung
aus dem Haarformspalt heraustreten. Bei diesen Haarglättvorrichtungen ist jedoch darauf
zu achten, dass die in dem Haarformspalt aufgenommene Haarsträhne nicht zu groß ist.
Dieses wiederum kann bei den zuvor beschriebenen Haarglättwerkzeugen mit einem kammartig
ausgebildeten Glättwerkzeug infolge der dadurch vorgenommenen Haarsträhnenteilung
in aller Regel nicht vorkommen.
[0008] Ausgehend von dem diskutierten Stand der Technik liegt der Erfindung daher die Aufgabe
zugrunde, eine eingangs genannte Haarglättvorrichtung dergestalt weiterzubilden, dass
die zu dem eingangs gewürdigten Stand der Technik aufgezeigten Nachteile zumindest
weitgehend vermieden sind.
[0009] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß mit einer eingangs genannten, gattungsgemäßen
Haarglättvorrichtung, bei der die zwischen den Formteilen befindlichen Haarformspalte
zumindest in der Haarformstellung der Formteile zueinander in Richtung zu der die
Zinken verbindenden Begrenzung der Haaraufnahmen hinterschnitten sind.
[0010] Bei dieser Haarglättvorrichtung sind die von den beiden Formteilen jeweils eingefassten
Haarformspalte hinterschnitten ausgebildet. Die Hinterschneidung erstreckt sich in
Richtung zu der sich zwischen den Zinken erstreckenden Begrenzung der Haaraufnahmen.
Somit vergrößert sich nach einer Engstelle der Haarformspalt in Richtung der in einen
Haarformspalt einzubringenden Haare. Die zu formenden Haarsträhnen befinden sich somit
für den Vorgang des Glättens in einem sich in Richtung zu der Spitze der Zinken verjüngenden
Haarformspalt. Damit ist im Unterschied zu vorbekannten Haarglättvorrichtungen grundsätzlich
der sich zwischen den beiden Formteilen befindliche Haarformspalt bei dem Prozess
des Haarglättens durch partielles Anliegen der beiden Formteile aneinander geschlossen.
[0011] Ist der Haarformspalt nach Einlegen einer Haarsträhne nicht vollständig geschlossen,
da eine zu große Haarsträhne in einem Haarformspalt aufgenommen worden ist, werden
im Zuge des Haarformprozesses, bei dem die Glättvorrichtung durch das Haar gezogen
wird, diejenigen Haare aus dem Haarformspalt austreten, die einen Verschluss des Haarformspaltes
verhindert haben. Die Folge ist, dass, nachdem eine genügende Haaranzahl aus dem Formspalt
wieder herausgezogen worden ist, der Formspalt dann durch Aneinanderliegen der beiden
Formteile im Bereich der den Hinterschnitt bildenden Engstelle geschlossen ist. Da
sich der Prozess des Anpassens einer zu großen Strähne innerhalb eines Haarformspaltes
an die vorgesehene maximale Größe typischerweise bereits im Zuge einer ersten kurzen
Haarglättbewegung einstellt, ist hierdurch der Formprozess der weiteren, in dem Haarformspalt
verbleibenden Haare nicht beeinträchtigt. Somit ist bei dieser Haarglättvorrichtung
zugleich sichergestellt, dass der Haarformprozess als solcher auf die jeweils geformten
Haare bzw. Haarsträhnen immer gleich, zumindest annähernd gleich ist. Hierdurch ist
das Ergebnis des Glättens verbessert. Ein oftmaliges Wiederholen des Glättvorganges
ist typischerweise nicht erforderlich.
[0012] Eine solche Konzeption des Haarformspaltes bzw. der einen Haarformspalt einfassenden
Formteile eignet sich gleichermaßen für Haarglättvorrichtungen, bei denen die bewegbaren
Formteile unabhängig voneinander in jeweils einer Zinke gelagert sind sowie für Haarglättvorrichtungen,
bei denen die bewegbaren Haarformteile zu einer Formteileinheit zusammengefasst sind.
[0013] Um die Höhe der ersten bewegbar gelagerten Formteile für den Prozess des Haarformens
möglichst weitgehend nutzen zu können, befindet sich die Mündung des Haarformspaltes
und damit die Engstelle zum Ausbilden des Hinterschnittes typischerweise im Bereich
des zinkenoberseitigen Abschlusses der Formteile. Allerdings wird man zum erleichterten
Einführen einer Haarsträhne in einen Haarformspalt die bewegbaren Formteile mit einer
in Richtung zur Engstelle geneigten Schräge ausstatten.
[0014] Gemäß einem Ausführungsbeispiel sind die bewegbaren Formteile durch zumindest einen
Steg miteinander verbunden und bilden eine starre gegenständliche Formteileinheit.
Diese ist gegenüber den feststehenden Zinken bewegbar gelagert. Von besonderem Vorteil
ist, wenn eine solche Formteileinheit aus einem gut wärmeleitenden Material hergestellt
ist, beispielsweise einer Aluminiumlegierung, etwa im Wege eines Druckgussverfahrens.
Als Teil der Formteileinheit kann eine elektrische Heizeinrichtung zum Erwärmen der
Formteile vorgesehen sein. Bei einer solchen Ausgestaltung ist die Bereitstellung
eines Warmluftstromes, um die für den Haarformprozess benötigte Wärme an das zu formende
Haar zu bringen, nicht erforderlich. Vielmehr werden die in die Haarformspalte eingebrachten
Haarsträhnen bei einer solchen Ausgestaltung unmittelbar von den erwärmten ersten
Formteilen erwärmt. Dies hat zum Vorteil, dass eine solchermaßen konzipierte Haarglättvorrichtung
relativ klein bauend ausgelegt werden kann. Als elektrische Heizeinrichtung eignet
sich ein beispielsweise an den zumindest einen die Formteile miteinander verbindenden
Steg angebrachtes PTC-Heizelement. Die Wärme gut leitenden Eigenschaften erlauben
ein rasches und gleichmäßiges Erwärmen der Formteileinheit und damit der zu dieser
Einheit gehörenden Formteile. Grundsätzlich ist es möglich, an entsprechender Position
ebenfalls eine andere elektrische Widerstandsheizung anzuordnen. Ferner besteht die
Möglichkeit, bei einer im Wege eines Gussverfahrens hergestellten Formteileinheit
ein elektrisches Widerstandsheizelement in die Formteile zu integrieren, welches Heizelement
sodann von der Formteileinheit umgeben ist. Eine solche Ausgestaltung gestattet ein
besonders rasches Erwärmen der einzelnen Formteile. In einer alternativen Ausgestaltung
befindet sich ein solchermaßen in die Formteileinheit integriertes, typischerweise
eingegossenes, elektrisches Heizelement in dem oder den die einzelnen Formteile verbindenden
Stegen.
[0015] Als zweite, mit den ersten Formteilen zusammenwirkende Formteile können die den ersten
Formteilen in Bezug auf die jeweilige Haaraufnahme gegenüberliegenden Zinken dienen
oder zumindest teilweise dienen. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen,
dass die zweiten Formteile in den den ersten Formteilen gegenüberliegenden Zinken
aufgenommene Elemente sind. Bei diesen kann es sich ebenfalls um eine mittels eines
oder mehrerer Stege gebildete Formteileinheit handeln. Bei einer solchen Ausgestaltung
ist es zweckmäßig, diese zweite Formteileinheit ebenfalls aus einem Wärme gut leitenden
Material, beispielsweise einer Aluminiumlegierung, etwa im Wege eines Gussverfahrens
herzustellen. Bei dieser Ausgestaltung können die zweiten Formteile ebenfalls mit
einer wie zu der vorbeschriebenen ersten Formteileinheit konzipierten Heizung ausgestattet
sein. Bei dieser Ausgestaltung sind jeweils die beiden miteinander zum Ausbilden eines
Haarformspaltes zusammenwirkenden Formteile beheizt. Grundsätzlich wird es jedoch
als ausreichend angesehen, wenn nur eines der beiden Formteile beheizt wird. In einem
solchen Fall wird das andere, nicht beheizte Formteil durch die bei Nichtgebrauch
typischerweise durch Federvorspannung an diesen anliegenden anderen Formteile miterwärmt,
so dass für den Haarformprozess die beiden einen Haarformspalt ausbildenden Formteile
erwärmt sind.
[0016] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von zwei Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren.
Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine Haarglättvorrichtung mit einem kammartig ausgebildeten Glättwerkzeug gemäß einer
ersten Ausgestaltung,
- Fig. 2:
- eine vergrößerte Darstellung des Glättwerkzeuges der Glättvor- richtung der Figur
1 in einer Seitenansicht,
- Fig. 3:
- eine vergrößerte Darstellung des Glättwerkzeuges der Glättvor- richtung der Figur
1 in einer Draufsicht,
- Fg. 4:
- eine vergrößerte Darstellung des Glättwerkzeuges der Figur 2 mit den beweglichen Teilen
des Glättwerkzeuges in einer Haar- glättstellung zueinander,
- Fig. 5:
- einen Längsschnitt durch das Glättwerkzeug der Figur 2,
- Fig. 6:
- die wesentlichen Elemente eines Glättwerkzeuges gemäß einer weiteren Ausgestaltung
für eine Haarglättvorrichtung,
- Fig. 7:
- in einer perspektivischen Ansicht nach Art einer Explosionsdar- stellung am Aufbau
des Glättwerkzeuges der Figur 6 beteiligte Komponenten,
- Fig. 8:
- das Glättwerkzeug der Figur 6 in einem Längsschnitt in einer ersten Stellung seiner
beweglichen Formteile,
- Fig. 9:
- einen Querschnitt durch das Glättwerkzeug der Figur 8 entlang der Linie B - B,
- Fig. 10:
- einen Längsschnitt durch das Glättwerkzeug der Figur 8 ent- lang der Linie C1 - C1
und
- Fig. 11:
- einen Längsschnitt durch das Glättwerkzeug der Figur 8 in der Stellung seiner beweglichen
Teile in Glättposition.
[0017] Eine Haarglättvorrichtung 1 verfügt über ein an einen Handgriff 2 angeschlossenes
Glättwerkzeug 3. Das Glättwerkzeug 3 ist elektrisch beheizt. Für die Stromversorgung
verfügt die Haarglättvorrichtung 1 über ein elektrisches Anschlusskabel 4. Das Glättwerkzeug
3 ist kammartig konzipiert und weist eine Reihe beabstandet voneinander angeordnete,
fest stehende Zinken 5 auf. In jeder Zinke 5 mit Ausnahme der benachbart zu der Spitze
6 des Glättwerkzeuges 3 angeordneten äußersten Zinke der Zinkenreihe ist jeder Zinke
5 ein bewegliches, erstes Formteil 7 zugeordnet. Die Formteile 7 sind, wie nachstehend
ausgeführt wird, gemeinsam zu einer Formteileinheit zusammengefasst. Die Formteileinheit
ist in Richtung der Längserstreckung der Zinkenreihe bewegbar und kann aus ihrer in
Figur 1 gezeigten Stellung durch Betätigung eines bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
als Taster 8 konzipierten Stellelementes translatorisch in Richtung zum Handgriff
2 verstellt werden. Die Zinken 5 sind zusammen mit einer Abdeckschale 9, die Teil
des Gehäuses des Glättwerkzeuges 3 bildet, als Kunststoffspritzgussteil ausgeführt.
Die Zinken 5 sind bogenförmig konzipiert und fassen die ersten Formteile 7, wie aus
Figur 2 erkennbar, ein. Jeweils zwei benachbart zueinander angeordnete Zinken 5 schließen
eine Haaraufnahme 10 ein. Teil der Haaraufnahme 10 ist ein in Figur 2 offen dargestellter
Haarformspalt 11, der sich zwischen jedem ersten Formteil 7 und der zu diesem Formteil
7 weisenden Seite der benachbarten Zinke 5 erstreckt. Die ersten Formteile 7 sind
als Formteileinheit durch entsprechendes Betätigen des Tasters 8 gegen die Kraft einer
Rückstellfeder gegenüber den ortsfest angeordneten Zinken 5 bewegt worden.
[0018] Wie aus Figur 2 ferner ersichtlich, ist die zu den benachbarten Zinken 5 weisende
Formoberfläche der ersten Formteile 7 in Richtung von den Spitzen der Zinken 5 zu
der unteren Begrenzung der Haarformspalten 11 gewölbt, und zwar unter Ausbildung eines
sich an eine Engstelle 12 anschließenden Hinterschnitts 13. Die Haaraufnahme 10 und
somit auch der Hinterschnitt 13 ist durch eine sich zwischen benachbarten Zinken 5
erstreckende Begrenzung, gebildet durch Abschnitte der Abdeckschale 9 begrenzt. Diese
Begrenzung ist in Bezug auf einen Hinterschnitt in Figur 1 mit dem Bezugszeichen 14
gekennzeichnet. Der der Begrenzung 14 in Bezug auf den oberen Abschluss 15 befindlichen
Abschnitt der Formteile 7 ist in Richtung zu der die Formteile 7 aufnehmenden Zinken
5 gekrümmt, und zwar bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel so weit, dass sich
die Krümmung bis in den durch die Zinken 5 gebildeten Bogen hinein erstreckt, wenn
sich die Formteile 7, wie in Figur 2 gezeigt, in ihrer die Haarformspalten öffnenden
Stellung befinden. Hierdurch ist ein Einführen einer Haarsträhne in eine Haaraufnahme
bzw. in einen Haarformspalt 11 erleichtert.
[0019] Aus der Draufsicht auf das Glättwerkzeug 3 der Figur 3 ist erkennbar, dass die ersten
Formteile 7 in Quererstreckung gewellt sind. Durch die Wellung werden bei jedem Formteil
7 zwei Formflanken 16, 16.1 gebildet.
[0020] Figur 4 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt des Glättwerkzeuges 3, bei dem die ersten
Formteile 7 sich in ihrer den jeweiligen Haarformspalt 11 verschließenden Stellung
befinden. Diese, in Figur 4 gezeigte Stellung stellt die Stellung der Formteile 7
während eines Glättprozesses dar. Deutlich erkennbar ist, dass die Haarformspalten
11 nicht insgesamt geschlossen sind, sondern nur im Bereich der Engstellen 12. Somit
bleiben die Haarformspalten 11 hinsichtlich der den Hinterschnitt 13 füllenden Haare
geöffnet, sodass über die Formteile auf die in den Hinterschnitten 13 aufgenommenen
Haare der gewünschte Haarformdruck zum Glätten wirkt.
[0021] Die Zinken 5 sind, wie aus Figur 5 erkennbar, bogenförmig ausgeführt. Dieses hat
zum Vorteil, dass in der Offenstellung der Haarformspalten 11 die Formteile 7 nicht
nur in der dem jeweiligen Formteil 7 zugeordneten Zinke 5 aufgenommen sind (siehe
Figur 1) sondern auch dass bei Aufnahme von nur relativ wenig Haar in einem Haarformspalt
11 die zu der benachbarten Zinke 5 weisende Vorderseite in die Rückseite der benachbarten
Zinke eingreifen kann.
[0022] Figur 5 zeigt die ersten Formteile in einer Stellung zwischen der in Figur 2 gezeigten
Offen-Stellung und der in Figur 4 gezeigten Geschlossen-Stellung. In der in Figur
4 gezeigten Geschlossen-Stellung befinden sich die Formteile 7 gegenüber den benachbarten
Zinken 5, wenn in den Hinterschnitt 13 der Haarformspalten 11 eine ausreichende Haarmenge
aufgenommen ist, damit die Formteile 7 nicht weiter in die die zweiten Formteile bildenden
benachbarten Zinken hineinbewegt werden. Bei dem in den Figuren 1 bis 5 dargestellten
Ausführungsbeispiel wirken mit den ersten, vorbeschriebenen Formteilen 7 die zu diesen
Formteilen jeweils weisenden Rückseiten 17 der benachbarten Zinken 5 zusammen. Dabei
dient die Konzeption der Formoberfläche der Formteile 17 mit ihren Formflanken 16,
16.1 dem Zweck, dass eine Haarformung an der in Figur 5 mit dem Bezugszeichen 18 gekennzeichneten
Kante erfolgt. Die auf die erfassten Haare wirkende Formkraft wird sodann auf diese
Kanten konzentriert.
[0023] Die ersten beweglichen Formteile 7 sind über einen Steg 20 zu einer starren gegenständlichen
Einheit miteinander verbunden. Diese aus dem Steg 20 und den einzelnen Formteilen
7 gebildete Einheit ist im Wege eines Druckgussverfahrens aus einer Aluminiumlegierung
hergestellt. Diese Einheit ist gegen die Kraft einer Rückstellfeder 21 mittels des
Tasters 8 in Richtung zu dem Handgriff 2 verstellbar. Ist der Taster 8 nicht betätigt,
bewirkt die Rückstellfeder 21, dass die Haarformspalte 11 geschlossen sind. Eine Betätigung
des Tasters 8 zum Öffnen der Haarformspalte 11 dient dem Zweck der Aufnahme von Haarsträhnen
in die jeweiligen Haaraufnahmen 10 bzw. Haarformspalte 11.
[0024] An den Boden 22 des die Formteile 7 verbindenden Steges 20 ist in nicht näher dargestellter
Art und Weise ein PTC-Heizelement in einer auf dem Boden 22 wärmeeinkoppelnden Anordnung
angeschlossen. Dessen Leistung ist über ein am Handgriff 2 angeordnetes Stellelement
einstellbar. Aufgrund der guten Wärmeleitfähigkeit des für den Steg 20 und die Formteile
7 eingesetzten Materials erfolgt eine gleichmäßige und rasche Verteilung der durch
das PTC-Heizelement generierten Wärme zum Erwärmen der Formoberflächen der Formteile
7.
[0025] Figuren 6 und 7 zeigen die wesentlichen Elemente eines Glättwerkzeuges 23 gemäß einer
weiteren Ausgestaltung. Das Glättwerkzeug 23 verfügt neben den bereits zu dem Ausführungsbeispiel
der Figuren 1 bis 5 beschriebenen Komponenten - einer aus Zinken 24 gebildeten Zinkenreihe
und einer Formteileinheit 25 mit den durch bei diesem Ausführungsbeispiel zwei Stege
26, 26.1 zusammengehaltenen ersten Formteilen 27 - über eine zweite Formteileinheit
28. Die zweite Formteileinheit 28 verfügt über einzelne Formteile 29, die durch einen
gemeinsamen Steg 30 miteinander verbunden sind. Die Formteileinheit 28 ist bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel ebenfalls ein im Wege eines Druckgussvorganges aus
einer Aluminiumlegierung hergestelltes Formteil.
[0026] Die Anordnung der Formteile 27, 29 zueinander ist aus dem Längsschnitt der Figur
8 erkennbar. Figur 8 zeigt das Glättwerkzeug 23 in der Offen-Stellung seiner Formteile
27. Die Formteile 27, 29 sind in den bogenförmig ausgebildeten Zinken 24 aufgenommen.
Der Querschnitt entlang der Linie B - B der Figur 9 macht deutlich, dass die Umrissgeometrie
der Formteile 27 sowie deren Bemaßung an die innere Mantelfläche der bogenförmig ausgebildeten
Zinken 24 angepasst ist. Bei dem Glättwerkzeug 23 dienen als zweite Formteile die
Formteile 29. Die Darstellung des Glättwerkzeuges 23 in Figur 8 zeigt, dass sich die
den Haarformspalt 31 in Richtung zum freien Ende der Zinken 24 hin verschließende
Engstelle 32 im Bereich des oberen Abschlusses der Formteile 27 befindet und hierdurch
die nutzbare Höhe der Haarformspalten 31 bzw. der Formteile 27 für den Prozess des
Haarformens entsprechend groß ist. Auch bei dem Glättwerkzeug 23 ist die Formteileinheit
25 gegenüber den Zinken 24 und der gleichermaßen ortsfest angeordneten Formteileinheit
28 mit ihren Formteilen 29 verstellbar. Die Verstellbewegung zum Schließen der Engstelle
32 erfolgt auch bei diesem Ausführungsbeispiel durch die Kraft eines oder mehrer Federelemente.
Die entgegengesetzte Bewegungsrichtung wird durch Betätigung eines typischerweise
manuell betätigbaren Stellelementes, beispielsweise eines Tasters wie zu dem Ausführungsbeispiel
der Figuren 1 bis 5 beschrieben, bewirkt.
[0027] Sind in die Haarformspalte 31 des Glättwerkzeuges 23 Haarsträhnen eingebracht, wird
das die Formteile 27 in ihrer Offen-Stellung haltende Stellelement losgelassen, so
dass anschließend die Haarformspalte 31, wie aus Figur 11 erkennbar, geschlossen werden.
Bei diesem Glättwerkzeug 23 erfolgt der Prozess der Haarformung vor allem zwischen
den Formteilen 27, 29. Die nach innen weisenden Kanten der Zinken 24 dienen ebenso
wie bei dem Ausführungsbeispiel der Figuren 1 bis 5 zusätzlich als Haarformkante.
[0028] Zum Zuführen von Wärme an das zu formende Haar verfügt das Glättwerkzeug 23 über
eine nicht näher dargestellte Heizeinrichtung, die ausgebildet sein kann, wie beispielsweise
diejenige des Glättwerkzeuges 3 der Haarglättvorrichtung 1. Durch diese kann die Formteileinheit
25 und/oder die Formteileinheit 28 erwärmt werden.
[0029] Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben worden. Ohne den Umfang
der geltenden Ansprüche zu verlassen, ergeben sich für einen Fachmann zahlreiche weitere
Ausgestaltungen, die Erfindung verwirklichen zu können, ohne dass dieses im Einzelnen
dargelegt werden müsste.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 1
- Haarglättvorrichtung
- 2
- Handgriff
- 3
- Glättwerkzeug
- 4
- Anschlusskabel
- 5
- Zinke
- 6
- Spitze
- 7
- Formteil
- 8
- Taster
- 9
- Abdeckschale
- 10
- Haaraufnahme
- 11
- Haarformspalt
- 12
- Engstelle
- 13
- Hinterschnitt
- 14
- Begrenzung
- 15
- Abschluss
- 16,16.1
- Formflanke
- 17
- Rückseite
- 18
- Kante
- 20
- Steg
- 21
- Rückstellfeder
- 22
- Boden
- 23
- Glättwerkzeug
- 24
- Zinke
- 25
- Formteileinheit
- 26, 26.1
- Steg
- 27
- Formteil
- 28
- Formteileinheit
- 29
- Formteil
- 30
- Steg
- 31
- Haarformspalt
- 32
- Engstelle
- 33
- Hinterschnitt
1. Haarglättvorrichtung umfassend ein kammartig ausgebildetes Glättwerkzeug (3, 23) mit
in einer durch jeweils eine Haaraufnahme (10) beabstandet zueinander, in einer Reihe
angeordneten Zinken (5, 24), mit zumindest einem jeder Zinke (5, 24) zugeordneten,
gegenüber der die weitere, diese Haaraufnahme (10) einfassenden Zinke (5, 24) bewegbar
angeordneten ersten Formteil (7, 17) und mit einem der weiteren, diese Haaraufnahme
(10) einfassenden Zinke (5) zugeordneten zweiten Formteil (5; 24, 29) zum Ausbilden
eines Haarformspaltes (11, 31) zwischen den beiden Formteilen (5, 7; 24, 27, 29) einer
Haaraufnahme (10), dadurch gekennzeichnet, dass die zwischen den Formteilen (5, 7; 24, 27, 29) befindlichen Haarformspalte (11, 31)
zumindest in der Haarformstellung der Formteile (5, 7; 24, 27, 29) zueinander in Richtung
zu der die Zinken (5, 24) verbindenden Begrenzung der Haaraufnahmen (10) hinterschnitten
sind.
2. Haarglättvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Hinterschnitt (13, 33) der Haarformspalte (11, 31) im Wesentlichen über
die gesamte, für den Prozess des Haarglättens wirksame Höhe der Formteile (5, 7; 24,
27, 29) in ihrer Haarformstellung erstreckt.
3. Haarglättvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegbaren Formteile (7, 27) durch zumindest einen Steg (20; 26, 26.1) miteinander
verbunden sind und eine starre gegenständliche, gegenüber den Zinken (5, 24) bewegbare
gelagerte Formteileinheit (25, 28) bilden.
4. Haarglättvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Formteileinheit (25, 28) aus einem gut wärmeleitenden Material hergestellt ist
und dass Teil der Formteileinheit (25, 28) eine elektrische Heizeinrichtung zum Erwärmen
der Formteile (7, 27) ist.
5. Haarglättvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zinken (5, 24) bogenförmig ausgeführt sind und der von dem jeweiligen Zinkenbogen
eingefasste Bereich eine der peripheren Mantelflächen der ersten Formteile (7, 27)
entsprechende Querschnittsgeometrie mit einer Bemaßung aufweist, dass die ersten Formteile
(7, 27) darin einpassen.
6. Haarglättvorrichtung nach Anspruch 5 in seinem Rückbezug auf Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Formteile (7, 27) in der Offenstellung der Haarformspalten (11, 31) zumindest
teilweise innerhalb des von dem dem jeweiligen Formteil (7, 27) zugeordneten Zinkenbogen
aufgenommen ist.
7. Haarglättvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die mit den bewegbar gelagerten ersten Formteilen (7) zusammenwirkenden zweiten Formteile
von den dem ersten Formteil jeweils gegenüberliegenden Zinken (5) gebildet sind.
8. Haarglättvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die mit den ersten Formteilen (27) jeweils zusammenwirkenden zweiten Formteile durch
den den ersten Formteilen (27) gegenüberliegenden Zinken (24) zugeordnete Formteile
(29) gebildet sind.
9. Haarglättvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Formteile (29) durch zumindest einen Steg (26, 26.1) miteinander verbunden
sind.
10. Haarglättvorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Formteile (29) aus einem Wärme gut leitenden Material hergestellt sind.
11. Haarglättvorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10 in Rückbezug auf Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Formteile (29) zumindest teilweise innerhalb eines Zinkenbogens angeordnet
sind.