TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Stuhlgestell für ein Sitzmöbel. Die vorliegende
Erfindung betrifft ferner ein Sitzmöbel, ein Verfahren zur Herstellung des Stuhlgestells
und ein Werkzeug zur Durchführung des Verfahrens.
STAND DER TECHNIK
[0002] Die vorliegende Erfindung befindet sich im Umfeld von Sitzmöbeln, wie sie insbesondere
für Bürostühle Verwendung finden. Derartige Stühle können z. B. in Form von Drehstühlen,
Vierbeinstühle, Freischwinger oder allgemein als so genannte Partnerstühle ausbildet
sein. Als Partnerstühle werden Sitzmöbel bezeichnet, welche andere Sitzmöbel in einem
Raum sinnvoll ergänzen, z.B. Besucherstühle in einem Büro, die neben dem Schreibtischstuhl
Sitzgelegenheiten für Besucher bieten, oder in einem Konferenzzimmer angeordnete,
gleich ausgebildete Stühle. Insbesondere aus Gründen des höheren Komforts werden sehr
häufig Partnerstühle als so genannte Freischwinger verwendet. Ein Freischwinger ist
ein Stuhl ohne Hinterbeine, dessen Sitzfläche unter dem Gewicht einer darauf sitzenden
Person federnd nachgibt. Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung sowie die ihr
zugrunde liegende Problematik anhand eines als Freischwinger ausgebildeten Partnerstuhls
erläutert, jedoch ohne die Erfindung dahingehend einzuschränken. Freischwingerstühle
sind in den unterschiedlichsten Ausführungen allgemein bekannt, so z. B. in der
EP 1 987 738 A1 und der
EP 1 665 956 A2. Bei ihnen wird der Sitz von einem Tragegestell ohne hintere Stuhlbeine getragen,
sodass er unter Belastung nachgeben und damit schwingen kann. Um die im Tragegestell
auftretenden hohen Biegekräfte aufnehmen zu können, weist diese Art des Stuhls meist
ein metallisches, mehr oder weniger steifes Rohrgestell auf.
[0003] Bei der Montage werden die Rückenlehnen und die Sitzschale an dem Tragegestell des
Freischwingers angebracht. Aufgrund der sehr hohen Kräfte, die sowohl auf die Sitzschale,
als auch auf die Rückenlehne wirken können, muss hier eine stabile Verbindung der
Rückenlehne bzw. der Sitzschale mit dem Rohrgestell sicher gestellt werden, die vor
allem auch bei starker Belastung über einen von der Lebensdauer des Stuhls abhängenden
langen Zeitraum hinweg intakt bleibt.
[0004] Eine weitere Anforderung besteht darin, dass eine solche Verbindung zwischen Rückenlehne
und Rohrgestell mit möglichst geringem Montageaufwand möglich ist.
[0005] Daneben unterliegen Stühle als Designobjekte Anforderungen hinsichtlich ihrer ästhetischen
Gestaltung, die mit den genannten funktionalen Anforderungen und den bei ihrem Gebrauch
auftretenden Belastungen meist nicht einfach zu vereinbaren sind. Insbesondere wird
man hier versuchen, die vorerwähnten Teile samt ihrer Verbindung, d.h. die Anbindung
der Rückenlehne an das Tragegestell, möglichst schlank und nicht allzu auftragend
auszuführen und dennoch die funktionalen Eigenschaften zu gewährleisten.
[0006] In der
EP 1 849 378 A1 ist ein Stuhl dargestellt, bei dem zur Anbindung der Rückenlehne an das Rohrgestell
des Stuhls eine in Form eines zweifach gebogenen Metallbügels ausgebildete Lehnenbefestigung
vorgesehen ist. Dieser Metallbügel lässt sich in ein eigens dafür vorgesehenes Langloch
in der Rückenlehne einstecken und verriegeln, wobei das jeweils andere Endstück des
Metallbügels mit dem Tragegestell des Stuhls verbindbar ist. Da der hierfür erforderliche
Metallbügel eigens gedreht werden muss und die Montage durch die Verbindung verschiedner
Einzelelemente relativ aufwändig ist, ist diese Form der Anbindung aus herstelltechnischer,
jedoch auch aus montagetechnischer Sicht nachteilig.
[0007] In der
DE 20 2004 016 238 U1 ist ein Stuhl mit Armlehnen und einem partiell flexiblen, einteiligen Schalenteil,
welches sowohl den Sitz als auch das daran befestigte Rückenteil umfasst, auf einem
Rohrgestell eines als Freischwinger ausgebildeten Stuhls montiert. Die Rückenlehne
des Schalenteils ist an entsprechenden Rohrabschnitten, die die Armlehne bilden, angebunden.
Die Anbindung erfolgt hier über eine Verbindungseinheit bestehend aus einer Vielzahl
von Teilen, die mittels einer Schraube an dem Rohrabschnitt angeschraubt werden. Auch
hier besteht das Problem, dass bei großen, am Rückenteil anliegenden Kräften sich
diese Befestigungsschraube mit der Zeit lösen kann. Darüber hinaus sind für diese
Art der Befestigung der Rückenlehne am Tragegestell sehr viele Einzelelemente erforderlich,
die einerseits Zusatzkosten mit sich bringen und die andererseits einen komplexen,
aufwändigen Montageprozess erfordern.
[0008] In der
EP 993 794 A1 ist ein Stuhl mit einem rohrförmigen Tragegestell, welches einen Sitz und eine Rückenlehne
trägt, vorgesehen. Ferner weist das Tragegestell Armlehnenbügel auf, die oberhalb
des Sitzes im Wesentlichen horizontal verlaufende Rohrbereiche aufweist. Die Rückenlehne
weist einstückig ausgebildete, als Armlehnen fungierende Arme auf. Die Rohrbereiche
sind in eigens dafür vorgesehene Bohrungen innerhalb der Armlehnen eingeschoben und
über entsprechende Befestigungsschrauben an die Rohrbereiche des Tragegestells angeschraubt.
Problematisch bei dieser Art der Anbindung der Rückenlehne bzw. der daran befestigten
Armlehnen ist, dass bei einer Belastung der Rückenlehne ein Drehmoment bei den seitlichen
Anbindungen der Armlehne entsteht. Dieses Drehmoment bewirkt eine starke Belastung
der am Tragegestell angebrachten Befestigungsschrauben, was auf Dauer zu einem Ausfall
dieser Befestigung führen kann.
[0009] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei
einem ein Tragegestell aufweisenden Sitzmöbel eine sehr sichere Anbindung der Rückenlehne
zu ermöglichen, die zudem vorzugsweise auch einfach montierbar ist und kostengünstig
herstellbar ist.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0010] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Stuhlgestell mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und/oder durch ein Sitzmöbel mit den Merkmalen des Anspruchs 8 und/oder durch ein
Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 12 und/oder durch ein Werkzeug mit den Merkmalen
des Anspruchs 15 gelöst.
[0011] Demgemäß ist vorgesehen:
- Ein Stuhlgestell für ein Sitzmöbel, insbesondere einen Freischwinger oder eines Mehrbeinstuhls,
mit einem Tragegestell, welches zwei obere Endabschnitte zur Befestigung des Tragegestells
an einer Rückenlehne des Sitzmöbels aufweist, wobei ein jeweiliger Endabschnitt einen
konisch ausgeformten Auszug aufweist, der bei der Montage des Tragegestells mit der
Rückenlehne in ein entsprechendes konisch zulaufendes, hülsenförmiges Aufnahmestück
der Rücklehne einführbar ist.
- Ein Sitzmöbel, insbesondere Freischwinger oder Mehrbeinstuhl, mit einer Rückenlehne,
die Armlehnenstreben mit konisch zulaufenden, hülsenförmigen Aufnahmestücken aufweist,
mit einem erfindungsgemäßen Stuhlgestell, dessen Endabschnitte in entsprechende Aufnahmestücke
der Armlehnenstreben angeordnet und befestigt sind, mit einem Sitz, der an dem Stuhlgestell
und/oder der Rücklehne befestigt ist.
- Ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Stuhlgestells, mit den Schritten:
(a) Einlegen eines Tragegestells für ein Sitzmöbel in ein Werkzeug, wobei das Tragegestell
zumindest zwei Endabschnitte mit konstantem Durchmesser aufweist; (b) Pressen und
Ziehen des Tragegestells im Bereich des Endabschnitts in axiale Richtung zur Erzeugung
des konisch zulaufenden Auszugs; (c) Eindrücken eines Abschnitts des Endabschnitts
in radialer Richtung zur Erzeugung der schienenförmigen Einstülpungen; wobei die Schritte
(b) und (c) in einem einzigen, gleichzeitig durchgeführten Arbeitsschritt ausgeführt
werden.
- Ein Werkzeug zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, mit einer Halterung
zur Aufnahme und Fixierung jeweils eines rohrförmigen Endabschnitts des Tragegestells,
mit einem U-fömigen Gesenk zur umformenden Bearbeitung des in der Halterung fixierten
Endabschnitts, welches eine Ausnehmung aufweist, deren Innenkontur eine Negativform
des herzustellenden, konisch ausgeformten Auszugs des Endabschnitts bildet, mit einer
in der Halterung oder dem Gesenk vorgesehenen schienenförmigen Prägeausstülpung, mit
einer Hebeeinrichtung, über die die Halterung relativ zum Gesenk derart bewegbar ist,
dass ein auf der Halterung vorgesehener rohrförmiger Endabschnitt zur Erzeugung des
konischen Auszugs in die Ausnehmung pressbar ist und gleichzeitig sich die schienenförmige
Prägeausstülpung zur Erzeugung der schienenförmigen Einstülpung in den Endabschnitt
presst.
[0012] Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Erkenntnis besteht darin, bei einem
Sitzmöbel, wie beispielsweise einem Partnerstuhl und insbesondere einem Freischwingerstuhl,
auf zusätzliche Verbindungselemente, wie etwa Bolzen, Verbindungshülsen und dergleichen,
zu verzichten. Vielmehr wird erfindungsgemäß eine montagetechnisch sehr einfache Anbindung
der Rückenlehne an das Tragegestell des Sitzmöbels dadurch bereit gestellt, dass einerseits
eine unmittelbare und direkte Anbindung der Rückenlehne an das Tragegestell erfolgt.
Ferner weist das Tragegestell an seinen Endabschnitten, über welche das Tragegestell
an der Rückenlehne befestigt werden soll, einen konisch ausgebildeten Auszug (Außenform)
auf, der sich in eine entsprechende hülsenförmige Aufnahme der Rückenlehne, die eine
entsprechende konisch ausgebildete Innenform aufweist, einstecken lässt. Dieses konisch
zulaufende, hülsenförmige Aufnahmestück der Rückenlehne lässt sich auf einfache Weise
herstellen, beispielweise durch ein Spritzgussverfahren. Der konisch ausgebildete
Auszug im Bereich des Endabschnitts des Tragegestells lässt sich ebenfalls sehr einfach
durch einen entsprechenden Press- und Ziehprozess herstellen.
[0013] Indem nun dieser Auszug konisch ausgebildet ist, lässt sich damit gewissermaßen eine
selbstjustierende Verbindung zwischen den Endabschnitten des Tragegestells und den
entsprechenden hülsenförmigen Aufnahmestücken der Rückenlehne bereitstellen, was montagetechnisch
von besonderem Vorteil ist. Für die Verbindung dieser beiden Elemente sind - mit Ausnahme
der entsprechenden Befestigungsmittel zum Befestigen der Endabschnitte an dem jeweiligen
Aufnahmestück - keinerlei zusätzlichen Elemente erforderlich. Dadurch gestaltet sich
die Montage der Rückenlehne an das Tragegestell sehr einfach, da hier nur wenige Montageschritte
erforderlich sind. Darüber hinaus ist diese Form der Verbindung auch kostengünstig
herstellbar. Insgesamt lässt sich somit ein entsprechendes Sitzmöbel montagetechnisch
einfach und zudem kostengünstig herstellen, wodurch sich derartige Sitzmöbel besonders
gut für die Serienfertigung eignen.
[0014] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
weiteren Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
[0015] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung weist ein jeweiliger Endabschnitt eine
schienenförmige Einstülpung auf. Diese schienenförmige Einstülpung dient der Führung
des Endabschnitts bei einem Einführen dieses Endabschnitts in das jeweils entsprechende
Aufnahmestück der Rückenlehne. Darüber hinaus sollen diese schienenförmigen Einstülpungen
im montierten Zustand eine Drehbewegung dieser Endabschnitten des Tragegestells relativ
zu den entsprechenden Aufnahmestücken der Rückenlehne verhindern, sofern die Rückenlehne
ebenfalls entsprechende schienenförmige Ausstülpungen aufweist. Auf diese Weise wird
sehr effektiv ein unerwünschtes Beanspruchen von Befestigungsschrauben zur Befestigung
des Aufnahmestücks an einem Endabschnitt bei einer Belastung der Rückenlehne verhindert.
[0016] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung erstreckt sich eine jeweilige Einstülpung
von einem Umfang des Endabschnitts in radialer Richtung nach innen. Zusätzlich erstreckt
sich eine Einstülpung auch in axialer Richtung geradlinig bis hin zu einem offenen
Ende des jeweiligen Endabschnitts.
[0017] In einer Ausgestaltung weist eine jeweilige Einstülpung eine konstante Breite und/oder
in axialer Richtung eine konstante Tiefe auf. Dies ist insbesondere aus montagetechnischen
Gründen, jedoch auch aus Gründen der Herstellung bevorzugt. Darüber hinaus wäre natürlich
auch denkbar, wenn sich die Endabschnitte in axialer Richtung zu dem offenen Ende
des Endabschnitts hin verbreitern und/oder eine zunehmende Tiefe aufweisen.
[0018] In einer typischen Ausgestaltung weist ein Endabschnitt zumindest eine durchgehende
Bohrung auf. Über diese Bohrung lässt sich die Rückenlehne an dem Tragegestell befestigen.
Hierzu wird bei der Montage ein jeweiliger Endabschnitt in einem jeweiligen hülsenförmigen
Aufnahmestück der Rückenlehne so positioniert, dass eine im Aufnahmestück ebenfalls
vorhandene Bohrung fluchtend mit der Bohrung im Endabschnitt angeordnet ist. Die Befestigung
erfolgt dann über ein geeignetes Befestigungsmittel, welches beispielsweise als Schraube,
Bolzen, Stift, Niete oder dergleichen ausgebildet sein kann. Im Falle einer Schraube
wird diese durch die Bohrung im Aufnahmestück hindurch in die Bohrung des Endabschnitts
geschraubt, wobei dieser Endabschnitt zu diesem Zwecke vorzugsweise ein abschnittsweise
vorhandenes Innengewinde aufweist. Vorzugsweise ist eine Bohrung als Befestigungsmittel
pro Endabschnitt vorgesehen.
[0019] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist die Bohrung im Endabschnitt im Bereich
der Einstülpung vorgesehen. Da diese Einstülpungen im montierten Zustand bei einer
Belastung der Rückenlehne eine Drehbewegung aufnehmen müssen, lassen sich durch die
Anordnung der Bohrung und damit der entsprechenden Befestigungsmittel in dieser Einstülpung
die Kräfte besser verteilen. Insbesondere sind die an dem Endabschnitt angreifenden
Kräfte dann geringer, da aufgrund der Nähe zur Achse des Endabschnittes ein geringeres
Drehmoment wirkt.
[0020] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist das Stuhlgestell aus einem einzigen
und vorzugsweise einem einteilig ausgebildeten, gebogenen Tragegestell gefertigt.
Dies ist in herstellungstechnischer Weise besonders bevorzugt, da damit für die Herstellung
des Tragegestells lediglich ein einziger Biegeprozess erforderlich ist. Die entsprechende
Stabilität kann dann beispielsweise durch eine entsprechende ausgebildete Sitzschale
und Rückenlehne und gegebenenfalls auch durch die Wahl des Materials des Tragegestells
realisiert werden.
[0021] In einer dazu alternativen Ausgestaltung weist das Stuhlgestell ein einstückiges
Tragegestell auf. Dieses einstückige Tragegestell ist aus einem einzigen, einteilig
ausgebildeten und gebogenen Tragegestell aufgebaut. Die erforderliche Stabilität wird
hier über Quertraversen realisiert, die zwischen gebogenen Abschnitten des Tragegestells
vorgesehen sind und an diesen befestigt sind. Die Befestigung erfolgt typischerweise
über eine Schweißverbindung der Quertraversen an dem Tragegestell, kann allerdings
auch durch Schrauben, Nieten und dergleichen realisiert werden.
[0022] In einer typischen Ausgestaltung ist das Tragegestell aus einem metallischen Rohr
gebildet. Ein solches Rohr lässt sich herstellungstechnisch besonders einfach biegen.
Darüber hinaus ist der Prozess des Pressens und Ziehens für die Herstellung der konisch
ausgebildeten Auszüge im Bereich der Endabschnitte bei einem metallischen Rohr herstellungstechnisch
einfach realisierbar. Vorzugsweise ist das Rohr aus einem 2STE 420, QSTE 420 ausgebildet.
Darüber hinaus wäre natürlich auch denkbar, wenn das Tragegestell aus einem massiven
Rahmenmaterial besteht. In diesem Falle könnte das Tragegestell dünner und damit filigraner
gefertigt werden, was aus designtechnischen Gründen bisweilen von Vorteil ist. Sofern
die Stabilität und damit die Steifheit des Tragegestells im Vordergrund steht, könnten
auf diese Weise sehr stabile, wenig schwingende Freischwinger oder Sitzmöbel hergestellt
werden.
[0023] In einer typischen Ausgestaltung weist das Rohr des Tragegestells einen kreisrunden
oder ovalen Querschnitt auf. Denkbar wären natürlich auch andere Querschnittsgeometrien,
wie etwa quadratische oder rechteckförmige Querschnitte.
[0024] In einer typischen Ausgestaltung ist das Tragegestell galvanisch beschichtet. Als
galvanische Beschichtungen kommen je nach dem, ob diese Beschichtung vornehmlich einen
funktionalen oder dekorativen Zweck erfüllen sollen, unterschiedliche Materialen infrage.
In Falle einer Verschönerung des Tragegestells, also im Falle einer dekorativen galvanischen
Beschichtung, kommt z. B. eine Kunststoffgalvanisierung, Verchromung und dergleichen
infrage. Eine funktionale galvanische Beschichtung dient unter anderem dem Korrosionsschutz.
Hierfür verwendete galvanische Beschichtungen werden durch Verzinkung, Hartchrom und
dergleichen realisiert.
[0025] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung sind die Endabschnitte des Tragegestells
zu deren Ende hin offen ausgebildet. Eine für die Herstellung der galvanischen Beschichtung
am Tragegestell verwendete galvanische Flüssigkeit kann so nach der galvanischen Behandlung
über die offenen Enden wieder auslaufen. Dadurch verbleibt keine galvanische Flüssigkeit
im Inneren des rohrförmigen Tragegestells.
[0026] Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Sitzmöbels weist
ein hülsenförmiges Aufnahmestück zumindest eine innenliegende schienenförmige Ausnehmung
auf. Diese schienenförmige Ausformung ist derart ausgestaltet, dass sie im montierten
Zustand in direktem Eingriff mit einer jeweiligen schienenförmigen Einstülpung des
Auszugs des rohrförmigen Tragegestells steht. Die im direkten Eingriff stehenden Ausstülpungen
und Einstülpungen nehmen damit Drehmomente effektiv auf. Im montierten Zustand wird
auf diese Weise effektiv verhindert, dass es bei einer Belastung der Rückenlehne,
wie sie bei einer auf dem Sitz sitzenden Person vorkommen kann, zu einer Drehbewegung
der hülsenförmigen Aufnahmestücke relativ zu den darin angeordneten Endstücken und
damit den entsprechenden konischen Auszügen kommen kann.
[0027] In einer typischen Ausgestaltung ist in einer schienenförmigen Ausformung jeweils
zumindest eine weitere Bohrung vorgesehen. Diese Bohrung ist im montierten Zustand
der Rückenlehne mit dem Stuhlgestell fluchtend zu einer entsprechenden Bohrung des
Auszugs angeordnet. Das Stuhlgestell und die Rückenlehne lassen sich so über Befestigungsmittel,
die durch die weitere Bohrung in der Ausformung hindurch und die entsprechende Bohrung
in der Einstülpung gesteckt wird, miteinander befestigen. Die Befestigungsmittel können
hier als Schraube, Stift, Niet oder dergleichen ausgebildet sein.
[0028] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist das Sitzmöbel als Freischwinger
ausgebildet. Ein solcher Freischwinger weist typischerweise ein einstückiges und insbesondere
einteiliges Stuhlgestell auf, welches zwei im Wesentlichen vertikale Stuhlbeine, ein
dazu abgebogenes Fußteil, das mit den beiden Stuhlbeinen verbunden ist, und zwei nach
hinten abgebogene Lehnenabschnitte, die die Armlehnen bilden sollen und die die Endabschnitte
aufweisen, umfasst.
[0029] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist die Rückenlehne und der Sitz geteilt,
also separat voneinander und ohne unmittelbare direkte Verbindung zwischen ihnen ausgebildet.
[0030] Vorzugsweise ist die Rückenlehne ausschließlich an den beiden Endabschnitten an dem
Tragegestell befestigt, wodurch die gesamte Stuhlkonstruktion ein offenes, ansprechendes
Design erhält. Zusätzlich wäre auch denkbar, dass die Rückenlehne an einer dafür vorgesehenen
Quertraverse zwischen zwei parallel verlaufenden Rohrabschnitten des Tragegestells
befestigt ist.
[0031] In einer dazu alternativen Ausgestaltung ist die Rückenlehne und der Sitz zusammen
als ein einstückiges, zusammenhängendes Teil ausgebildet, bei dem eine durchgehende,
unmittelbare direkte Verbindung zwischen Rückenlehne und Sitz vorhanden ist. Zweckmäßigerweise
ist die Rückenlehne an entsprechenden Endabschnitten des Stuhlgestells befestigt.
Der Sitz und gegebenenfalls auch die Rückenlehne können darüber hinaus an entsprechenden
Quertraversen, die zwischen parallelen Abschnitten des Stuhlgestells angeordnet sind,
befestigt sein.
[0032] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist der Sitz und/oder die Rückenlehne
aus einem einzigen Kunststoffformteil hergestellt. Dies ist insbesondere dann von
Vorteil, wenn die Rückenlehne und der Sitz aus einem einzigen, einstückigen Teil ausgebildet
sind. Vorzugsweise ist dieses Kunststoffformteil als Kunststoffspritzteil hergestellt.
[0033] In einer typischen Ausgestaltung weist das Stuhlgestell zumindest eine Quertraverse
auf. Über diese Quertraverse lassen sich die gebogenen Abschnitte des rohrförmigen
Tragegestells gegeneinander fixieren und damit die Stabilität erhöhen. Die Quertraverse
dient insbesondere der Auflage und der Befestigung des Sitzes an dem Tragegestell.
Die Quertraverse wird bei einem Freischwinger typischerweise zwischen parallel verlaufenden
Abschnitten des Tragegestells befestigt. Als Befestigung eignet sich eine Schweißverbindung,
die besonders stabil bei den hohen auf den Stuhl wirkenden Kräften ist. Daneben wäre
auch denkbar, die Quertraverse über andere Befestigungsmittel, wie z. B. Schrauben,
Nieten und dergleichen, an dem Tragegestell zu befestigen.
[0034] In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist ein zusätzlicher
Schritt vorgesehen, der das Bohren zumindest einer Bohrung im Bereich des Endabschnitts
des Tragegestells umfasst. Zudem werden hier sämtliche Schritte (b), (c) und (d) in
einem einzigen, gleichzeitig durchgeführten Arbeitsschritt ausgeführt. Dies ist insbesondere
besonders vorteilhaft, da damit vor allem bei der Inselfertigung der Handhabungsschritt
zur Erzeugung des konisch zulaufenden Auszugs mit darin vorgesehen Einstülpungen und
Bohrungen in einem einzigen Arbeitsschritt durchgeführt werden. Der gesamte Prozess
des Erzeugens dieser Endabschnitte zur Anbindung an die Rückenlehne lässt sich damit
sehr effektiv und schnell und damit kostengünstig herstellen.
[0035] Vorzugsweise werden beide Endabschnitte des Tragegestells gleichzeitig, das heißt
in einem einzigen Arbeitsschritt, konisch ausgezogen. Auch dies verringert die Herstellungszeit
für die Erzeugung dieser konisch zulaufenden Auszüge signifikant und trägt zur Reduzierung
der Kosten für die Erzeugung dieser Endabschnitte bei. In einer besonders bevorzugten
Ausgestaltung erfolgt die Erzeugung des Stuhlgestells in einem dreistufigen Inselprozess.
Dabei bezeichnen die Schritte (a) bis (c) bzw. (a) bis (d) einen so genannten Handhabungs-
und Montageprozess, der nach einem Biegeprozess und einem Schweißprozess durchgeführt
wird.
[0036] Allgemein wünschenswert ist es, die Herstellungs- und Montageschritte für die Herstellung
eines Freischwingers im Allgemeinen und eines Partnerstuhls im Besonderen möglichst
zu reduzieren und damit zu vereinfachen. Insbesondere wird bei der industriellen Fertigung
moderner Stühle aus Effizienzgründen sehr häufig eine Inselfertigung durchgeführt,
die aus zumindest drei Fertigungsschritten besteht:
- Einem Biegeprozess, bei dem das Rohrgestell des Stuhls in die gewünschte Endform gebogen
wird;
- Einem Schweißprozess, bei dem die Verbindungen, wie z. B. Quertraversen, an das Rohrgestell
angeschweißt werden;
- Einem Montageprozess (Handhabung), bei dem die Armauflagen, Sitzschale und Rückenlehne
an das Rohrgestell befestigt werden.
[0037] Diese Prozesse werden typischerweise unmittelbar nacheinander durchgeführt. Um keine
unnötige Verzögerung im Prozess dieser Inselfertigung in Kauf zu nehmen, ist es wünschenswert,
dass jeder Prozess gleich lang dauert, da der langsamste Prozess die Geschwindigkeit
der gesamten Herstellung bestimmt. Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens kann der
herstellungsaufwändigste Schritt signifikant verkürzt werden, was bei der Inselfertigung
vom besonderen Vorteil ist.
[0038] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Werkzeugs weist
die Prägeausstülpung zumindest eine quer durch diese Prägeausstülpung hindurchgehende
erste Bohrung auf. Dabei ist eine Bohreinrichtung vorgesehen, die dazu ausgelegt ist,
durch die erste Bohrung hindurch zumindest eine zweite Bohrung in die mittels der
Prägeausstülpung im Endabschnitt erzeugten schienenförmigen Einstülpungen im Endabschnitt
zu bohren.
[0039] Die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung lassen sich - sofern
dies sinnvoll und praktikabel ist - auf beliebige und geeignete Art und Weise miteinander
kombinieren.
INHALTSANGABE DER ZEICHNUNG
[0040] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren der Zeichnung
angegebenen Ausführungsbeispiele näher beschrieben. Es zeigen dabei:
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Sitzmöbels;
- Fig. 2, 2A
- ein erstes und zweites, besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Tragegestells;
- Fig. 3 - 3B
- eine erste besonders bevorzugte Ausgestaltung des konischen Auszugs des erfindungsgemäßen
Tragegestells in verschiedenen Darstellungen;
- Fig. 4
- eine zweite, vereinfachte Ausgestaltung des konischen Auszugs des erfindungsgemäßen
Tragegestells;
- Fig. 5 - 5D
- eine Rückenlehne zur Anbindung an ein erfindungsgemäßes Sitzmöbel in verschiedenen
Darstellungen;
- Fig. 6
- anhand einer perspektivischen Darstellung eines Sitzmöbels ein erfindungsgemäßes Montageverfahren
zur Erläuterung der Anbindung der Rückenlehne an das Tragegestell;
- Fig. 7
- ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Sitzmöbels;
- Fig. 8
- ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Sitzmöbels;
- Fig. 9 - 9B
- verschiedene Darstellungen eines erfindungsgemäßen Werkzeugs zur Herstellung eines
erfindungsgemäßen Tragegestells.
[0041] In allen Figuren der Zeichnung sind gleiche und funktionsgleiche Elemente - sofern
nichts Anderes angegeben ist - mit denselben Bezugszeichen versehen worden.
BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
[0042] Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Sitzmöbels in
einer perspektivischen Darstellung. Der mit Bezugszeichen 10 bezeichnete Stuhl ist
hier als Freischwinger ausgebildet. Der Freischwinger 10 weist ein Tragegestell 11,
einen Sitz 12 und eine Rückenlehne 13 auf.
[0043] Das Tragegestell 11 weist hier ein metallisches, im Querschnitt rundes als Rohrgestell
ausgebildetes Tragegestell 11 auf. Der Sitz 12 weist einen Sitzrahmen und eine Überpolsterung
auf. Der Sitz 12 liegt auf einer in Fig. 1 nicht dargestellten Querstrebe des Tragegestells
11 auf und ist darauf vorzugsweise mittels Schrauben befestigt. Der Sitz 12 wird von
dem Tragegestell 11 getragen. Die Rückenlehne 13 weist ebenfalls eine Überpolsterung
auf. Der Sitz 12 und die Rückenlehne 13 sind bei diesem Design eines Freischwingers
geteilt und separat von einander, d. h. ohne unmittelbare direkte Verbindung zwischen
ihnen, ausgebildet. Die Anbindung der Rückenlehne 13 an das Tragegestell 11 erfolgt
über Befestigungsschrauben 14, wie nachfolgend noch detailliert erläutert wird.
[0044] Fig. 2 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Rohrgestells
11. Das Rohrgestell 11 weist einen U-förmiges Fußteil 20 auf. Von dem Fußteil 20 ist
das Rohrgestell 11 vertikal nach oben gebogen, wobei die nach oben gebogenen Abschnitte
des Rohrgestells 11 zwei Stuhlbeine 21 bilden. Die oberen Abschnitte der Stuhlbeine
21 sind wiederum in einem Winkel oder vorzugsweise waagerecht nach hinten zu der hier
nicht dargestellten Rückenlehne 13 hin abgebogen. Die so ausgebildeten waagerechten
Abschnitte des Rohrgestells 11 bilden Endabschnitte 22, an denen die Rückenlehne 13
befestigbar ist. Diese Endabschnitte 22 bilden im montierten Zustand des Freischwingers
10 Abschnitte der Armauflage.
[0045] Fig. 2A zeigt ein zweites, besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Rohrgestells 11. Im Unterschied zu Fig. 2 ist hier zur Erhöhung der Stabilität zwischen
den beiden Stuhlbeinen 21 eine vordere Quertraverse 23 vorgesehen. Diese vordere Quertraverse
23 verbindet die beiden Stuhlbeine 21 miteinander und ist vorzugsweise ebenfalls aus
einem metallischen Rohr gefertigt. Diese Quertraverse 23 kann als gerade durchgehendes
Rohr zwischen den Stuhlbeinen 21 vorgesehen sein. Vorzugsweise ist allerdings diese
Quertraverse 23 als nach hinten, zur Rückenlehne 13 hin U-förmig abgebogenes Rohrgestell
ausgebildet. Auf dieser U-Form der Quertraverse 23 wird bei der Montage der Sitz 12
aufgelegt und über geeignete Befestigungsmittel befestigt. Dadurch ergibt sich eine
höhere Steifigkeit und ein besserer Sitzkomfort, da im belasteten Zustand des Sitzes
12 die Kräfte gleichmäßiger über die Quertraverse 23 aufgenommen werden können.
[0046] Die Quertraverse 23 ist über geeignete Befestigungsmittel an den beiden Stuhlbeinen
21 befestigt. Im gezeigten Beispiel ist die Quertraverse 23 über eine Schweißverbindung
24 an den beiden Stuhlbeinen 21 fest angebunden. Über diese Schweißverbindung 24 wird
sichergestellt, dass auch bei großen Belastungen, die über den Sitz 12 auf die Quertraverse
23 wirken, eine sichere Verbindung gewährleistet ist.
[0047] Die Endabschnitte 22 des Stuhlgestells 11 weisen einen Bereich 26 auf, der zum offenen
Ende 25 hin konisch ausgezogen ist. Dieser konische Auszug 26 wird nachfolgend mit
Bezug auf die Fig. 3 und 4 im Detail erläutert.
[0048] Fig. 3 zeigt eine erste, bevorzugte Ausgestaltung des konischen Auszugs 26 in einer
perspektivischen Detaildarstellung.
[0049] Fig. 3A zeigt eine Unteransicht und Fig. 3B zeigt eine Querschnittdarstellung des
konischen Auszugs 26. Der konische Auszug 26 ist zu seinem offenen Ende 25 hin kegelstumpfförmig
ausgebildet. Dabei nimmt der Durchmesser A1, A2 im Bereich des konischen Auszugs 26
in axiale Richtung X und zum offenen Ende 25 hin ab. Der kegelstumpfförmige konische
Auszug 26 weist an seiner Unterseite eine Einstülpung 30 auf. Diese Einstülpung 30
verläuft in axialer Richtung X des Rohres im Endabschnitt 22. Die Einstülpung 30 weist
im gezeigten Beispiel eine konstante Breite B auf. Die Einstülpung 30 bildet eine
schienenförmige Ausnehmung, die bis zum offenen Ende 25 hin verläuft. In der Einstülpung
30 ist eine durch den Auszug 26 durchgehende Bohrung 31 vorgesehen.
[0050] Fig. 4 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel des konischen Auszugs 26. Der Durchmesser
A1, A2 des konischen Auszugs 26 nimmt zwar in axiale Richtung X hin ab, allerdings
weist dieser keine schienenförmige Einstülpung 30 auf.
[0051] Fig. 5 zeigt eine Rückenlehne 13 zur Anbindung an ein erfindungsgemäßes Stuhlgestell
11 in einer perspektivischen Darstellung. Fig. 5A zeigt die Rückenlehne aus Fig. 5
in einer frontalen Darstellung und Fig. 5B zeigt eine geschnittene Seitenansicht der
Rückenlehne. Die Fig. 5C zeigt in einer geschnittenen Seitendarstellung ein Detail
der Rückenlehne im Bereich der Armauflage und Fig. 5D zeigt das Detail in einer Darstellung
von unten.
[0052] Die in Fig. 5 bis 5D dargestellte Rückenlehne 13 ist z. B. aus einem Kunststoff hergestellt.
Die Rückenlehne 13 weist einen Lehnenbereich 50 auf, der im Unterschied zu der Rückenlehne
13 in Fig. 1 schlitzförmige, horizontal verlaufende und im Wesentlichen parallele
Ausnehmungen 57 aufweist. Von dem Lehnenteil 50 erstrecken sich seitlich zwei Streben
51 nach vorne in Richtung des hier nicht dargestellten Stuhlgestells 11. Diese Streben
51 dienen einerseits der Anbindung der Rückenlehne 13 an das Stuhlgestell 11 und sollen
im montierten Zustand zusätzlich eine Armauflage für den Stuhl 10 bilden. Die Streben
51 weisen im vorderen Bereich, über den die Rückenlehne 13 mit dem Stuhlgestell 11
verbunden werden soll, jeweils ein hülsenförmiges Aufnahmestück 52 auf. Der Aufbau
dieses hülsenförmigen Aufnahmestücks 52 wird nachfolgend mit Bezug auf die Fig. 5A
bis 5D näher erläutert.
[0053] Ein jeweiliges hülsenförmiges Aufnahmestück 52 ist innen hohl ausgebildet. Darüber
hinaus ist das hülsenförmige Aufnahmestück 52 entsprechend zu seinem offenen Ende
53 hin innen entsprechend konisch zulaufend. Darüber hinaus weist das Aufnahmestück
52 im Inneren eine Ausstülpung 54 auf, die von einer inneren Wandung 56 des Aufnahmestücks
52 radial nach innen ragt. Diese Ausstülpung 54 ist derart ausgebildet, dass sie im
montierten Zustand in die entsprechende Einstülpung 30 des konischen Auszugs 36 eingreifen
kann, um dadurch eine Drehbewegung des Aufnahmestücks 52 um den Auszug 26 herum zu
verhindern. Darüber hinaus ist eine durch die Ausstülpung 54 durchgehende Bohrung
55 vorgesehen, über welche z. B. eine Senkschraube durch das Aufnahmestück 52 hindurch
steckbar ist. Mittels dieser Schraube lässt sich montierten Zustand das Aufnahmestück
52 an dem konischen Auszug 26 befestigen. Die Bohrung 31 kann hierzu ein Innengewinde
aufweisen. Vorzugsweise weist die Bohrung 31 aber kein Gewinde auf. In diesen Fällen
wird eine Gewinde-formende oder selbstschneidende Schraube verwendet.
[0054] Nachfolgend wird anhand der Fig. 6 ein Montageverfahren zur Anbindung der Rückenlehne
13 an das Stuhlgestell 11 erläutert:
[0055] Das Stuhlgestell 11 wird mit seinen Endabschnitten 22 und damit mit den dort befindlichen
konischen Auszügen 26 voraus in die entsprechenden hülsenförmigen Aufnahmestücke 52
der jeweiligen Streben 51 geschoben und entsprechend positioniert (siehe gestrichelter
Pfeil). Die Endposition der Rückenlehne 13 am Stuhlgestell 11 ergibt sich, wenn eine
Außenfläche 32 des konischen Auszugs 26 fest an der entsprechenden Innenfläche 56
des hülsenförmigen Aufnahmestücks 52 anliegen. Dies entspricht einem Anschlag und
damit einer Endposition. Die entsprechenden Bohrungen 31, 55 im konischen Auszug 26
bzw.
[0056] im hülsenförmigen Aufnahmestück 52 sind paarweise zueinander derart angeordnet, dass
sie bei dieser Position fluchtend übereinander angeordnet sind. In diesem Falle können
nun Befestigungsschrauben 60 durch die Bohrung 55 im Aufnahmestück gesteckt werden
und in die Bohrung 31 im Bereich des konischen Auszugs 26 fest eingeschraubt werden.
Damit ergibt sich eine feste Verbindung des Stuhlgestells 11 mit der Rückenlehne 13.
[0057] Fig. 7 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines als Freischwinger ausgebildeten
erfindungsgemäßen Sitzmöbels. In diesem Beispiel ist der Sitz 12 und die Rückenlehne
13 als einteiliges, zusammenhängendes Teil ausgebildet. Die Rückenlehne 13 ist über
die Streben 51 an dem Stuhlgestell 11 befestigt, wohingegen der Sitz 12 auf der Quertraverse
23 aufliegt. Das Stuhlgestell 11 weist Bodenelemente 70 auf, über die das Fußteil
20 bestimmungsgemäß auf dem Boden aufliegt.
[0058] Fig. 8 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Sitzmöbels,
welches hier als Vierbeiner ausgebildet ist. Die vier Stuhlbeine 21 weisen jeweils
an ihrer Unterseite angebrachte Rollen 80 auf, über welche der Stuhl 10 auch rollbar
ist. Auch hier ist die Rückenlehne 13 über entsprechende Streben 51 an dem Stuhlgestell
11 befestigt.
[0059] Der Sitz 12, der in nicht näher dargestellter Weise mit den vier Stuhlbeinen 21 befestigt
ist, ist nicht mit der Rückenlehne 13 verbunden. Die Rückenlehne 13 weist ferner keine
Überpolsterung auf, sondern besteht nur aus einem gerippten Lehnenteil 50 mit entsprechenden
Seitenstreben 51.
[0060] Fig. 9 zeigt in einer perspektivischen Ansicht ein erfindungsgemäßes Werkzeug zur
Herstellung des Stuhlgestells. Fig. 9A und 9B zeigen Details des Werkzeugs. Das Werkzeug
ist mit Bezugszeichen 90 bezeichnet. Dieses Werkzeug ist dazu ausgelegt, ein erfindungsgemäßes
Stuhlgestell 11, wie es in Fig. 1 dargestellt ist, zu erzeugen. Das Werkzeug 90 weist
eine untere Halterung 91 auf, welche der Aufnahme und der Fixierung eines rohrförmigen
Endabschnitts des Stuhlgestells 11 dient.
[0061] Ferner ist eine obere Halterung 92 vorgesehen. Die obere Halterung 92 weist ein U-förmiges
Gesenk 93 auf, welches für die umformende Bearbeitung des durch die beiden Halterungen
91, 92 fixierten Endabschnitts 22 vorgesehen ist. Das U-förmige Gesenk 93 weist hierzu
eine nach unten hin offene Ausnehmung 94 auf, dessen Innenkontur eine Negativform
des herzustellenden, konisch ausgeformten Auszugs 26 des Endabschnitts 22 nachbildet.
[0062] Im vorliegenden Beispiel ist im Bereich des Gesenks 92 und insbesondere in dessen
innerer Ausnehmung 94 eine schienförmige Prägeausstülpung 95 vorgesehen. Diese Prägeausstülpung
95 ragt von der Ausnehmung 94 nach unten in Richtung der unteren Halterung 91 heraus.
Ferner ist eine Hebevorrichtung 96 vorgesehen. Die Hebevorrichtung 96 dient im vorliegenden
Beispiel dem Zweck, die untere Halterung 91 mit dem darauf angeordneten Endabschnitt
22 des Stuhlgestells nach oben in Richtung der oberen Halterung 92 zu bewegen. Dies
erfolgt im gezeigten Beispiel hydraulisch, kann allerdings auch pneumatisch oder elektrisch
erfolgen. Auf diese Weise kann der Endabschnitt 22 mittels der unteren Halterung 91
nach oben in die obere Halterung 92 und hier insbesondere in die Ausnehmung 94 des
U-förmigen Gesenks 93 gepresst werden. Denkbar wäre aber auch, wenn die obere Halterung
92 nach unten zur unteren Halterung 91 hin bewegt wird.
[0063] Die obere Halterung 92 weist eine quer durch die Halterung 92, das U-förmige Gesenk
93 und die Prägeausstülpung 95 durchgehende Bohrung 96 auf. Ferner ist eine Stanzeinrichtung
97, beispielsweise ein Lochstempel 97, vorgesehen. Über eine Absenkeinrichtung 98
lässt sich der Stanzstempel der Stanzeinheit 97 absenken und dabei in die mittels
der Prägeausstülpung 95 im Bereich des Endabschnitts 22 gepresste Einstülpung stanzen.
[0064] Nachfolgend wird ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung eines Stuhlgestells
anhand der Fig. 9 und 9B erläutert:
Für die Erzeugung des Stuhlgestells 11 mit dem darin vorgesehenen Auszug 26 wird das
Stuhlgestell 11 in umgekehrter Stellung, d. h. mit dem Fußteil 20 nach oben, in das
Werkzeug 90 eingelegt. Hierzu werden die beiden Endabschnitte 22 in die jeweiligen
unteren Halterungen 91 eingelegt und über entsprechende Halteteile 99 am Werkzeug
90 fixiert. Anschließend wird die untere Halterung 91 über die Hebeeinrichtung 96
nach oben in Richtung der oberen Halterung 92 gefahren. Dabei drücken sich die Endabschnitte
22 in die jeweiligen U-förmigen Gesenke 93. Dies erfolgt so lange, bis ein Anschlag
erreicht ist. Ist dieser Anschlag erreicht, dann ist typischer Weise der Endabschnitt
22 vollständig in das U-förmige Gesenk 93 gepresst, wodurch die jeweiligen konischen
Auszüge 26 erzeugt sind. Anschließend wird über die Absenkeinrichtung 98 die Stanzeinrichtung
97 nach unten bewegt, wodurch der Lochstempel 97 durch die gerade erzeugte Einstülpung
30 stanzt und
dadurch die Bohrung 31 erzeugt. Anschließend wird die Absenkeinrichtung 98 wieder
angehoben und die Hebevorrichtung 96 abgesenkt. Das so erzeugte erfindungsgemäße Stuhlgestell
11 kann aus dem Werkzeug 90 für eine Fertigmontage des Sitzmöbels entnommen werden.
[0065] Vorzugsweise erfolgt das Anheben der unteren Halterung 91 und damit die Bildung des
konischen Auszugs 26 mit der darin vorgesehenen Einstülpung 30 gleichzeitig und insbesondere
auch gleichzeitig mit dem Stanzen der Bohrung 31.
[0066] Obgleich die vorliegende Erfindung vorstehend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
beschrieben wurde, ist sie nicht darauf beschränkt, sondern auf vielfältige Art und
Weise modifizierbar.
[0067] So bezieht sich die Erfindung nicht notwendigerweise ausschließlich auf Freischwinger,
Vierbeinstühle und/oder Partnerstühle, sondern lässt sich auch bei beliebig anderen
Stühlen mit Armlehne vorteilhaft einsetzen, so etwa auch bei Drehstühlen oder anderen
Bürostühlen. Darüber hinaus ist die vorliegende Erfindung nicht notwendigerweise auf
die vorstehend beschriebenen Konstruktionen des Sitzmöbels beschränkt. Vielmehr können
die Art der Rückenlehne, des Sitzes, des Tragegestells, der Anzahl der Sitzbeine und
dergleichen auch variiert werden. Auch die Art und die Form der als Führungsschiene
fungierenden Ein- bzw. Ausstülpungen sind lediglich beispielhaft zu verstehen. Gleiches
gilt für die Art der Befestigungsmittel der Armauflage am konischen Auszug oder etwa
auch des Sitzes und der Quertraverse an dem Rohrgestell.
[0068] In den vorstehenden Ausführungsbeispielen wurden beispielhaft verschiedene Materialien
für das Tragegestell, die Rückenlehne, den Sitz, die Armauflage, etc. erwähnt. Die
Erfindung ist allerdings nicht ausschließlich auf diese Materialien beschränkt. Vielmehr
können diese bei Bedarf beliebig variiert werden, ohne dass von dem Prinzip der vorliegenden
Erfindung abgewichen wird.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0069]
- 10
- Sitzmöbel, Stuhl, Freischwinger, Mehrbeinstuhl
- 11
- Tragegestell, Rohrgestell, Stuhlgestell
- 12
- Sitz
- 13
- Rückenlehne
- 20
- Fußteil
- 21
- Stuhlbeine
- 22
- Endabschnitte
- 23
- Quertraverse, Querstrebe
- 24
- Schweißverbindung
- 25
- offenes Ende des Endabschnitts/konischen Auszugs
- 26
- konischer Auszug
- 30
- Einstülpung
- 31
- Bohrung
- 32
- Außenfläche des konischen Auszugs
- 50
- Lehnenbereich
- 51
- Streben
- 52
- hülsenförmiges Aufnahmestück
- 53
- offenes Ende
- 54
- Ausstülpung
- 55
- Bohrung
- 56
- innere Wandung, Innenfläche
- 57
- schlitzförmige Ausnehmung in der Rückenlehne
- 60
- Befestigungsschrauben
- 70
- Bodenelemente
- 80
- Rollen
- 90
- Werkzeug
- 91
- untere Halterung
- 92
- obere Halterung
- 93
- U-förmiges Gesenk
- 94
- Ausnehmung
- 95
- Prägeausstülpung
- 96
- Hebevorrichtung
- 97
- Stanzeinrichtung, Lochstempel
- 98
- Absenkeinrichtung
- 99
- Halteteile
- B
- Breite einer Einstülpung
- X
- axiale Richtung eines konischen Auszugs/ Endabschnitts
- A1, A2
- Durchmesser des konischen Auszugs
1. Stuhlgestell (11, 23) für ein Sitzmöbel (10), insbesondere für einen Partnerstuhl
(10),
mit einem Tragegestell (11), welches zwei obere Endabschnitte (22) zur Befestigung
des Tragegestells (11) an einer Rückenlehne (13) des Sitzmöbels (10) aufweist, wobei
ein jeweiliger Endabschnitt (22) einen konisch ausgeformten Auszug (26) aufweist,
der bei der Montage des Tragegestells (11) mit der Rückenlehne (13) in ein entsprechendes
konisch zulaufendes, hülsenförmiges Aufnahmestück (52) der Rücklehne (13) einführbar
ist.
2. Stuhlgestell nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass als jeweiliger Endabschnitt (22) eine schienenförmige Einstülpung (30) vorgesehen
ist, insbesondere dass sich die Einstülpung (30) von einem Umfang des Endabschnitts
(22) in radialer Richtung nach innen erstreckt und dass sich die Einstülpung (30)
in axialer Richtung (X) bis hin zu einem offenen Ende (25) des Endabschnitts (22)
erstreckt.
3. Stuhlgestell nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einstülpung (30) eine konstante Breite (B) und/oder in radialer Richtung eine
konstante Tiefe aufweist.
4. Stuhlgestell nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Endabschnitt (22) zumindest eine durchgehende Bohrung (31) aufweist, wobei die
Bohrung (31) insbesondere in der Einstülpung (30) vorgesehen ist.
5. Stuhlgestell nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Stuhlgestell (11, 23) aus einem einzigen, einteilig ausgebildeten und gebogenen
Tragegestell (11) besteht oder dass das Stuhlgestell (11, 23) ein einstückiges Tragegestell
(11) aufweist, welches ein einziges, einteilig ausgebildetes und gebogenes Tragegestell
(11) und zumindest eine zwischen gebogenen Abschnitten des Tragegestell (11) vorgesehene
Quertraverse (23) aufweist.
6. Stuhlgestell nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tragegestell (11) aus einem metallischen Rohr, insbesondere einem ZSTE 420/QSTE
420, gebildet ist, wobei das Rohr des Tragegestells (11) insbesondere einen kreisrunden
oder ovalen Querschnitt aufweist.
7. Stuhlgestell nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tragegestell (11) galvanisch beschichtet ist und/oder dass die Endabschnitte
(22) des Tragegestells (11) zu deren Ende (53) hin offen ausgebildet sind.
8. Sitzmöbel (10), insbesondere Freischwinger (10) oder Mehrbeinstuhl (10),
mit einer Rückenlehne (13), die Armlehnenstreben (51) mit innen konisch zulaufenden,
hülsenförmigen Aufnahmestücken (52) aufweist,
mit einem Stuhlgestell (11) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7,
dessen Endabschnitte (22) in entsprechende Aufnahmestücke (52) der Armlehnenstreben
(51) angeordnet und befestigt sind,
mit einem Sitz, der an dem Stuhlgestell (11) und/oder der Rücklehne (13) befestigt
ist.
9. Sitzmöbel nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein hülsenförmiges Aufnahmestück (52) eine innen liegende schienenförmige Ausformung
(54) aufweist, die im montierten Zustand in direkten Eingriff mit einer jeweiligen
schienenförmigen Einstülpung (30) des Auszugs (26) des rohrförmigen Tragegestells
(11) steht, wobei insbesondere eine schienenförmige Ausformung jeweils zumindest eine
weitere Bohrung (55) aufweist, welche im montierten Zustand fluchtend zu einer entsprechenden
Bohrung (31) des Auszugs (26) angeordnet ist, und dass das Stuhlgestell (11, 23) und
die Rückenlehne (13) über Befestigungsmittel (60) miteinander befestigt sind.
10. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rückenlehne (13) und der Sitz (12) geteilt ausgebildet sind, wobei insbesondere
die Rückenlehne (13) ausschließlich über die beiden Endabschnitte (22) an dem Tragegestell
(11) befestigt ist oder dass die Rückenlehne (13) und der Sitz (12) zusammen als ein
einstückiges Teil ausgebildet sind.
11. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sitz (12) und/oder die Rückenlehne (13) aus einem einzigen Kunstformteil hergestellt
sind und/oder dass das Stuhlgestell (11, 23) zumindest eine Quertraverse 23 aufweist.
12. Verfahren zur Herstellung eines Stuhlgestells (11, 23) nach einem der Ansprüche 1
bis 7, mit den Schritten:
(a) Einlegen eines Tragegestells (11) für ein Sitzmöbel (10) in ein Werkzeug 90, wobei
das Tragegestell (11) zumindest zwei Endabschnitte (22) mit konstantem Durchmesser
(A1, A2) aufweist;
(b) Pressen und Ziehen des Tragegestells (11) im Bereich des Endabschnitts (22) in
axiale Richtung (X) zur Erzeugung des konisch zulaufenden Auszugs (26);
(c) Eindrücken eines Abschnitts des Endabschnitts (22) in radialer Richtung zur Erzeugung
der schienenförmigen Einstülpungen (30);
wobei die Schritte (b) und (c) in einem einzigen, gleichzeitig durchgeführten Arbeitsschritt
ausgeführt werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
gekennzeichnet durch
den weiteren Schritt:
(d) Bohren zumindest einer Bohrung (31) im Bereich des Endabschnitts (22),
wobei die Schritte (b), (c) und (d) in einem einzigen, gleichzeitig durchgeführten
Arbeitsschritt ausgeführt werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass beide Endabschnitte (22) gleichzeitig, in einem einzigen Arbeitsschritt konisch ausgezogen
werden und/oder dass die Herstellung des Stuhlgestells (11, 23) in einem dreistufigen
Inselfertigungsprozess erfolgt, bei dem die Schritte (a) - (d) einen Handhabungsprozess
bezeichnen, der nach einem Biegeprozess und einem Schweißprozess durchgeführt wird.
15. Werkzeug (90) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
mit einer Halterung (91, 92) zur Aufnahme und Fixierung jeweils eines rohrförmigen
Endabschnitts (22) des Tragegestells (11),
mit einem U-fömigen Gesenk (93) zur umformenden Bearbeitung des in der Halterung (91,
92) fixierten Endabschnitts (22), welches eine Ausnehmung (94) aufweist, dessen Innenkontur
eine Negativform des herzustellenden, konisch ausgeformten Auszugs (26) des Endabschnitts
(22) bildet,
mit einer in der Halterung (91, 92) oder dem Gesenk (93) vorgesehenen schienenförmigen
Prägeausstülpung (95),
mit einer Hebeeinrichtung (96), über die die Halterung (91, 92) relativ zum Gesenk
(93) derart bewegbar ist, dass ein auf der Halterung (91, 92) fixierter rohrförmiger
Endabschnitt (22) zur Erzeugung des konischen Auszugs (26) in die Ausnehmung (57)
pressbar ist und gleichzeitig sich die schienenförmige Prägeausstülpung(95) zur Erzeugung
der schienenförmigen Einstülpung (30) in den Endabschnitt (22) presst.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Sitzmöbel (10), insbesondere Freischwinger (10) oder Mehrbeinstuhl (10),
mit einer Rückenlehne (13), die ein Lehnenteil (50) und zwei Armlehnenstreben (51)
aufweist, welche sich vom Lehnenteil (50) seitlich nach vorne erstrecken und welche
am vorderen Ende innen konisch zulaufende, hülsenförmige Aufnahmestücke (52) aufweisen,
mit einem rohrförmigen Stuhlgestell (11), welches zwei Endabschnitte (22) zur Befestigung
des Stuhlgestell (11) an der Rückenlehne (13) aufweist, wobei ein jeweiliger Endabschnitt
(22) einen konisch ausgeformten Auszug (26) aufweist, wobei die Endabschnitte (22)
im montierten Zustand verdrehsicher in den Aufnahmestücke (52) der Armlehnenstreben
(51) angeordnet und befestigt sind,
mit einem Sitz, der an dem Stuhlgestell (11) und/oder der Rücklehne (13) befestigt
ist.
2. Sitzmöbel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass als jeweiliger Endabschnitt (22) eine schienenförmige Einstülpung (30) vorgesehen
ist, insbesondere dass sich die Einstülpung (30) von einem Umfang des Endabschnitts
(22) in radialer Richtung nach innen erstreckt und dass sich die Einstülpung (30)
in axialer Richtung (X) bis hin zu einem offenen Ende (25) des Endabschnitts (22)
erstreckt.
3. Sitzmöbel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einstülpung (30) eine konstante Breite (B) und/oder in radialer Richtung eine
konstante Tiefe aufweist.
4. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Endabschnitt (22) zumindest eine durchgehende Bohrung (31) aufweist, wobei die
Bohrung (31) insbesondere in der Einstülpung (30) vorgesehen ist.
5. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Stuhlgestell (11, 23) aus einem einzigen, einteilig ausgebildeten und gebogenen
Tragegestell (11) besteht oder dass das Stuhlgestell (11, 23) ein einstückiges Tragegestell
(11) aufweist, welches ein einziges, einteilig ausgebildetes und gebogenes Tragegestell
(11) und zumindest eine zwischen gebogenen Abschnitten des Tragegestell (11) vorgesehene
Quertraverse (23) aufweist.
6. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tragegestell (11) aus einem metallischen Rohr, insbesondere einem ZSTE 420/QSTE
420, gebildet ist, wobei das Rohr des Tragegestells (11) insbesondere einen kreisrunden
oder ovalen Querschnitt aufweist.
7. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tragegestell (11) galvanisch beschichtet ist.
8. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Endabschnitte (22) des Tragegestells (11) zu deren Ende (53) hin offen ausgebildet
sind.
9. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein jeweiliges hülsenförmiges Aufnahmestück (52) eine innen liegende schienenförmige
Ausformung (54) aufweist, die im montierten Zustand in direkten Eingriff mit einer
jeweiligen schienenförmigen Einstülpung (30) des Auszugs (26) des rohrförmigen Tragegestells
(11) steht, wobei insbesondere eine schienenförmige Ausformung jeweils zumindest eine
weitere Bohrung (55) aufweist, welche im montierten Zustand fluchtend zu einer entsprechenden
Bohrung (31) des Auszugs (26) angeordnet ist, und dass das Stuhlgestell (11, 23) und
die Rückenlehne (13) über Befestigungsmittel (60) miteinander befestigt sind.
10. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rückenlehne (13) und der Sitz (12) geteilt ausgebildet sind, wobei insbesondere
die Rückenlehne (13) ausschließlich über die beiden Endabschnitte (22) an dem Tragegestell
(11) befestigt ist oder dass die Rückenlehne (13) und der Sitz (12) zusammen als ein
einstückiges Teil ausgebildet sind.
11. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sitz (12) und/oder die Rückenlehne (13) aus einem einzigen Kunstformteil hergestellt
sind und/oder dass das Stuhlgestell (11, 23) zumindest eine Quertraverse 23 aufweist.
12. Verfahren zur Herstellung eines Stuhlgestells (11, 23) für ein Sitzmöbel nach einem
der Ansprüche 1 bis 11, mit den Schritten:
(a) Einlegen eines Stuhlgestells (11) für ein Sitzmöbel (10) in ein Werkzeug (90),
wobei das Tragegestell (11) zumindest zwei Endabschnitte (22) mit konstantem Durchmesser
(A1, A2) aufweist;
(b) Pressen und Ziehen des Stuhlgestells (11) im Bereich des Endabschnitts (22) in
axiale Richtung (X) zur Erzeugung des konisch zulaufenden Auszugs (26);
(c) Eindrücken eines Abschnitts des Endabschnitts (22) in radialer Richtung zur Erzeugung
der schienenförmigen Einstülpungen (30);
wobei die Schritte (b) und (c) in einem einzigen, gleichzeitig durchgeführten Arbeitsschritt
ausgeführt werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
gekennzeichnet durch
den weiteren Schritt:
(d) Bohren zumindest einer Bohrung (31) im Bereich des Endabschnitts (22),
wobei die Schritte (b), (c) und (d) in einem einzigen, gleichzeitig durchgeführten
Arbeitsschritt ausgeführt werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass beide Endabschnitte (22) gleichzeitig, in einem einzigen Arbeitsschritt konisch ausgezogen
werden und/oder dass die Herstellung des Stuhlgestells (11, 23) in einem dreistufigen
Inselfertigungsprozess erfolgt, bei dem die Schritte (a) - (d) einen Handhabungsprozess
bezeichnen, der nach einem Biegeprozess und einem Schweißprozess durchgeführt wird.
15. Werkzeug (90) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
mit einer Halterung (91, 92) zur Aufnahme und Fixierung jeweils eines rohrförmigen
Endabschnitts (22) des Stuhlgestells (11),
mit einem U-fömigen Gesenk (93) zur umformenden Bearbeitung des in der Halterung (91,
92) fixierten Endabschnitts (22), welches eine Ausnehmung (94) aufweist, dessen Innenkontur
eine Negativform des herzustellenden, konisch ausgeformten Auszugs (26) des Endabschnitts
(22) bildet,
mit einer in der Halterung (91, 92) oder dem Gesenk (93) vorgesehenen schienenförmigen
Prägeausstülpung (95),
mit einer Hebeeinrichtung (96), über die die Halterung (91, 92) relativ zum Gesenk
(93) derart bewegbar ist, dass ein auf der Halterung (91, 92) fixierter rohrförmiger
Endabschnitt (22) zur Erzeugung des konischen Auszugs (26) in die Ausnehmung (57)
pressbar ist und gleichzeitig sich die schienenförmige Prägeausstülpung(95) zur Erzeugung
der schienenförmigen Einstülpung (30) in den Endabschnitt (22) presst.