[0001] Die Erfindung betrifft eine Mühle zum Mahlen von Mahlgut gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1. Zum Mahlen von Mahlgut insbesondere Getreide zur Herstellung von Mehl
sind verschiedenartige Mühlen bekannt. Neben traditionellen Steinmühlen werden auch
Mühlen eingesetzt, bei denen die Mahlarbeit mittels eines Messersatzes geleistet wird,
der in einem Mahlwerk rotiert und das Mahlgut direkt bzw. mittels Auftreffen auf eine
Prallplatte zerkleinert. Eine derartige Mühle ist im deutschen Gebrauchsmuster
DE 20 2004 005 117 beschrieben.
[0002] Aufgabe der Erfindung ist es die Leistungsfähigkeit einer derartigen Mühle weiter
zu erhöhen. Das heißt, es soll die Mahlleistung erhöht werden, um den Volumenstrom
durch die Mühle bei möglichst nicht erhöhtem Stromverbrauch zu erhöhen und so die
Effektivität der Maschine weiter zu verbessern. Dabei ist eine hinreichende Mahlgüte
Vorrausetzung.
[0003] Diese Aufgabe wird durch die Markmale des Anspruchs 1 gelöst. Gemäß der Erfindung
wird eine Mühle geschaffen, die über ein Mahlwerk verfügt, in dem ein Messersatz von
einem Motor angetrieben wird, der umlaufend über Zähne verfügt, die mit Schneidplatten
versehen sind. Durch diese Konstruktion wird gegenüber den bei Mühlen bekannten Messern,
die lediglich Zähne aufweisen, die Mahlleistung deutlich erhöht. Die Schneidplatten
können geschliffen werden, wodurch eine sehr hohe Mahlleistung bei hervorragender
Mahlgüte möglich wird.
[0004] Vorteilhaft sind die Messer scheibenartig ausgebildet und die Schneidplatten so an
den Zähnen der Messer angeordnet, dass deren Oberfläche im rechten Winkel zur Scheibenebene
steht. Auch eine leichte Neigung der Schneidplatten gegenüber dieser Ebene ist vorteilhaft
möglich. Dabei sind die Schneidplatten vorteilhaft gegenüber dem Radius der Scheibe
geneigt angeordnet und mit der Oberkante in Rotationsrichtung nach vorne gekippt.
Vorteilhaft sind die Schneidplatten, wie bereits dargelegt, aus einem Material gefertigt,
das ein Schleifen derselben bzw. ein Nachschleifen ermöglicht. Hierzu haben sich Vidiaplatten
bewährt.
[0005] Bewährt hat sich weiterhin ein Design bei dem die Schneidplatten etwa doppelt so
breit sind wie die Scheiben der Messer stark sind. Die hohe Mahlleistung derartiger
Messer kann je nach Mahlgut leicht zu einem Blockieren des Messersatzes führen. Dies
wird mit der dargelegten Dimensionierung vermieden, da durch die Messerscheiben, die
eine geringere Stärke aufweisen, gewissermaßen radial innerhalb der Schneidplatten
Platz geschaffen wird, in dem sich das gemahlene Mahlgut bewegen kann und somit ein
Blockieren der Messer weitestgehend verhindert wird. Bewährt hat sich dabei eine Stärke
der Messer von etwa 2mm und eine Schneidplattenbreite von etwa 4mm. Ebenso hat sich
eine Anordnung mit zwölf bis vierzehn Messern im Mahlraum bewährt. Dabei werden die
Messer vorteilhaft direkt auf der Antriebswelle montiert und drehfest mit dieser beispielsweise
über eine Keilnutenverbindung verbunden. Ein Versetzen der Messer derart, dass die
Zähne der Messer nicht fluchten ist nicht erforderlich. Vielmehr hat sich bei fluchtender
Montage auf der Antriebswelle eine hervorragende Mahlleistung gezeigt. Aufgrund der
Tatsache, dass die Messer schmäler ausgeführt sind als die Schneidplatten, müssen
die Messer mit einem bestimmten Abstand auf der Antriebswelle montiert werden. Hierzu
haben sich Distanzscheiben bewährt, die beim konkreten Ausführungsbeispiel 4 bzw.
5mm stark sind. Vorteilhaft werden im äußeren Bereich des Messersatzes stärkere Distanzscheiben
als im mittleren Bereich eingesetzt.
[0006] Bewährt hat sich eine Montage des Motors direkt am Gehäuse des Mahlwerks. Hierdurch
werden Vibrationen unterdrückt und insgesamt eine steifere Konstruktion geschaffen,
die weniger dazu neigt in Schwingung zu geraten, auch wenn durch die Mahlarbeit das
System zu Schwingungen angeregt wird. Wenngleich hier typischerweise verwendete Elektromotoren
über eine Wellendichtung verfügen, hat sich gezeigt, dass die auf diese Weise realisierte
Abdichtung der Welle insbesondere bei Mahlgut, das Feinstaub entstehen lässt, nicht
ausreichend ist. Vorteilhaft wird die Welle des Antriebsmotors daher durch eine weitere
spezielle Wellendichtung gegenüber dem Innenraum des Mahlwerks abgedichtet. Diese
zusätzliche Wellendichtung kann mittels eines Zusatzflansches angeordnet werden, der
am Motor befestigbar ist. Vorteilhaft wird hierzu am Motorgehäuse ein Zusatzflansch
verschraubt, der die genannte weitere Wellendichtung aufnimmt.
[0007] Vorteilhaft ist der Motor mit einer Motorsteuerung versehen, die ein langsames Hochfahren
des Motors auf die Solldrehzahl ermöglicht. Das bei Elektromotoren übliche schnelle
Hochfahren des Motors führt insbesondere in Verbindung mit dem beschriebenen leistungsstarken
Messersatz zu einer starken mechanischen Beanspruchung der Mühle, insbesondere des
Mahlwerks, durch das Auftreten unerwünschter Vibrationen. Dies kann durch ein langsames
Hochfahren des Motors vermieden werden.
[0008] Das Mahlgut wird vorteilhaft von oben über einen Trichter dem Mahlwerk zugeführt.
In diesem Trichter können Magnete vorgesehen sein, die die Aufgabe haben, eventuell
im Mahlgut befindliche metallische Gegenstände zurückzuhalten, um so Beschädigungen
des Messersatzes zu vermeiden.
[0009] Vorteilhaft ist der Auslass für das gemahlene Mahlgut an der Unterseite des Mahlwerks
vorgesehen. Wird der Auslass an der tiefsten Stelle des Innenraums des Mahlwerks angeordnet,
wird das Austragen des gemahlenen Mahlguts zuverlässig ermöglicht.
[0010] Am Mahlwerk kann weiterhin ein Anschluss zum Einbringen eines Fluids, bevorzugt Luft,
vorgesehen sein, das in das Mahlwerk eingeblasen werden kann, um eine Überlagerung
der Strömung des Mahlguts mit einer zweiten Fluidströmung zu erzielen, was sich insbesondere
bei sehr dichten Mahlgut vorteilhaft auf das Mahlergebnis auswirkt. Der Anschluss
zum Einbringen dieses Fluids kann seitlich oberhalb des Messersatzes vorgesehen sein,
sodass die Strömung etwa im rechten Winkel auf die Mahlgutströmung auftrifft.
[0011] Zweckmäßig ist das Mahlwerk mit einer verriegelbaren Klappe versehen, die es erlaubt
den Innenraum des Mahlwerks zu inspizieren und gegebenenfalls doch auftretende Blockaden
zu beheben. Vorteilhaft ist diese Klappe in der Nähe des Messersatzes angeordnet.
[0012] Die Erfindung wird näher anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 die erfindungsgemäße Mühle in einer ersten Ansicht,
Fig. 2 die erfindungsgemäße Mühle in einer zweiten Ansicht im 90° Winkel zur ersten
Ansicht,
Fig. 3 ein Messer der erfindungsgemäßen Mühle,
Fig. 4 eine Skizze des Messerpakets der erfindungsgemäßen Mühle,
Fig. 5 eine Skizze des Antriebsmotors mit zusätzlicher Wellendichtung der erfindungsgemäßen
Mühle,
Fig. 6 den Mahlguttrichter der erfindungsgemäßen Mühle.
[0013] Aus Fig. 1 ist gut das eigentliche Mahlwerksgehäuse 1 zu ersehen auf das der Antriebsmotor
2 aufgeflanscht ist. Getragen wird das Mahlwerk mit aufgeflanschtem Antriebsmotor
2 von einem Gestell 3. Oberhalb des Mahlwerksgehäuses 1 ist der geregelte Mahlguteinlass
5, der auf der Oberseite des Mahlwerksgehäuses 1 angeordnet ist und von einem Mahlwerkstrichter
4 mit Mahlgut gespeist wird. In dem geregelten Mahlguteinlass 5 befindet sich eine
Regeleinrichtung mittels der der Fluidstrom an Mahlgut in das Mahlwerksgehäuse 1 regelbar
ist. Unterhalb des Mahlguteinlasses 5, seitlich am Mahlwerksgehäuse 1, ist ein Fluideinlass
7 vorgesehen mittels dem ein Fluid, beispielsweise Luft, in das Mahlwerksgehäuse eingeblasen
werden kann.
[0014] Der Mahlgutauslass 6 befindet sich an der Unterseite des Mahlwerksgehäuses 1 an der
tiefsten Stelle des Innenraums des Mahlwerks und führt über eine Rohrleitung zu einem
nicht dargestellten Sammelbehälter, in dem das gemahlene Mahlgut gesammelt wird.
[0015] In der Darstellung gemäß Fig. 2 ist die Mühle mit geöffnetem Mahlwerk dargestellt.
Zu diesem Zweck wird die dargestellte Wandung des Mahlwerksgehäuses 1 mittels einer
Klappe 8 geöffnet, sodass der Messersatz 9 ersichtlich ist. Die Klappe 8 ist verschwenkbar
an einem Bolzen 10 gelagert und über einen nicht näher erläuterten Regelmechanismus
am Mahlwerksgehäuse 1 verriegelt. Die in Fig. 2 nicht ersichtliche Welle des Antriebsmotors
2 ragt in den Innenraum des Mahlwerks und ist dort direkt mit den Messern 11 des Messersatzes
9 verbunden.
[0016] In Fig. 3 ist ein Messer 11 der erfindungsgemäßen Mühle dargestellt. Dieses Messer
11 weist eine scheibenartige Gestalt mit vier großen Ausnehmungen auf und ist im zentralen
Bereich mit weiteren Ausnehmungen 14 versehen, die eine drehfeste Montage an der Welle
des Antriebsmotors 2 ermöglichen. Am äußeren Umfang ist das Messer 11 mit Zähnen 13
versehen. Die in Rotationsrichtung vorneliegende Flanken sind mit Schneidplatten 15
versehen. Die Zähne 13 und auch die Schneidplatten 15 sind dabei gegenüber dem Radius
des Messers 11 in Rotationsrichtung leicht nach vorne geneigt. Der scheibenartige
Grundkörper des Messers 11 weist eine Stärke von 2mm auf, wohingegen die Schneidplatten
15 eine Breite in axialer Richtung des Messers 11 bzw. in Richtung der Antriebswelle
des Antriebsmotors 2 von 4mm aufweist. Die Schneidplatten 15 sind aus einem schleifbaren
bzw. nachschleifbaren Stahl hergestellt, sodass eine hohe Schärfe des Messers 11 gewährleistet
werden kann.
[0017] Die Messer 11 werden als Messersatz 9 beim konkreten Ausführungsbeispiel bestehend
aus zwölf Messern 11 im Innenraum des Mahlwerks montiert. Dabei werden die scheibenartigen
Messer 11 mit einem vorbestimmten Abstand auf der Welle des Antriebsmotors 2 montiert.
Hierzu werden Distanzscheiben 16 eingesetzt, die wie gut aus
[0018] Fig. 4 ersichtlich, den gewünschten Abstand zwischen den Messern 11 gewährleisten.
In Fig. 4 sind die Messer 11 vereinfacht als Scheiben dargestellt. Die Schneidplatten
15 sind nicht dargestellt. Da zwölf Messer 11 zum Einsatz kommen, müssen elf Distanzscheiben
16 verwendet werden. Beim konkreten Ausführungsbeispiel weisen jeweils drei äußere
Distanzscheiben 16a des Messersatzes 9 eine Stärke von 5mm auf, wobei die im mittleren
Bereich des Messersatzes 9 eingesetzten fünf Distanzscheiben 16b eine Stärke von 4mm
aufweisen. Weiterhin wird zum Abschluss, also rechts bzw. links des äußersten Messers,
ebenfalls eine 4mm starke Abschlußscheibe 16c montiert. Eine derartige Anordnung und
Variation des Messerabstandes hat sich bewährt und zu sehr guten Mahlergebnissen geführt.
[0019] Fig. 5 zeigt den Antriebsmotor 2 mit zusätzlicher Wellendichtung 17. Die zusätzliche
Wellendichtung 17 wird mittels eines Zusatzflansches 18 montiert, der an einem Bund
19 des Gehäuses des Antriebsmotors 2 angeordnet ist. Bei dem hier konkreten Ausführungsbeispiel
wird der Zusatzflansch 18 am Bund 19 verschraubt.
[0020] Fig. 6 zeigt den Mahlguttrichter 4 in dessen inneren Bereich beim Übergang in den
Mahlguteinlass 5 stabförmige Magneten 20 montiert sind, die mittels eines Trägers
21 und Schrauben 22 im Innenraum des Mahlguttrichters 4 montiert sind. Mittels dieser
Magnete 20 werden metallische Gegenstände, die zu einer Beschädigung der Messer 11
führen könnten, von dem Mahlwerk ferngehalten. Zum Entfernen der von den Magneten
20 aufgegriffenen metallischen Gegenstände kann der Träger 21 mit allen Magneten 20
komplett nach Lösen der Schrauben 22 entfernt werden. So können auf einfache Weise
metallische Gegenstände von den Magneten 20 abgegriffen werden.
1. Mühle zum Mahlen von Mahlgut, das über eine Mahlgutzuführung (5) einem Mahlwerk zugeführt
wird und gemahlen über einen Auslass (6) abgegeben wird, wobei in dem Mahlwerk ein
rotierender Messersatz (9) angeordnet ist, der mehrere Messer (11) aufweist, die mittels
eines Motors (2) antreibbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Messer (11) umlaufend über Zähne (13) verfügen, die mit Schneidplatten (15) versehen
sind.
2. Mühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messer (11) scheibenartig ausgebildet sind und die Schneidplatten (15) so an
den Zähnen (13) angeordnet sind, dass deren Oberfläche im rechten Winkel zur Scheibenebene
steht.
3. Mühle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidplatten (15) in Richtung der Antriebswelle der Messer (11) etwa doppelt
so breit sind wie die Messer (11) stark sind, wobei die Messer (11) bevorzugt eine
Stärke von circa 2mm aufweisen und die Schneidplatten (15) bevorzugt eine Breite von
circa 4mm.
4. Mühle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwölf bis vierzehn Messer (11) vorgesehen sind.
5. Mühle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Messer (11) direkt auf der Welle des Motors (2) bevorzugt mit Distanzscheiben
montiert sind, wobei bevorzugt unterschiedlich starke Distanzscheiben (16) verwendet
werden und im äußeren Bereich des Messersatzes (9) dickere Distanzscheiben (16) als
im mittleren Bereich eingesetzt werden können.
6. Mühle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor (2) direkt mit dem Gehäuse (1) des Mahlwerks verbunden, bevorzugt angeflanscht
ist.
7. Mühle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle des Motors (2) mittels einer zusätzlichen speziellen Wellendichtung (17)
gegenüber dem Innenraum des Mahlwerks abgedichtet ist, wobei die Wellendichtung (17)
bevorzugt an einem Zusatzflansch (18) vorgesehen ist, der am Motor (2) befestigbar
ist.
8. Mühle nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor (2) über eine Motorregelung verfügt, die ein langsames Hochfahren des Motors
(2) auf die Solldrehzahl ermöglicht.
9. Mühle nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Innenraum des Mahlwerks zumindest eine Prallplatte vorgesehen ist.
10. Mühle nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Mahlgutzuführung über einen Trichter (4) erfolgt, in dem Magnete (20) vorgesehen
sind.
11. Mühle nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass am Mahlwerk ein Anschluss (7) zum Einbringen eines Fluids, bevorzugt Luft, vorgesehen
ist.
12. Mühle nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschluss (7) seitlich oberhalb des Messersatzes (9) vorgesehen ist.
13. Mühle nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Mahlwerk mittels einer verriegelbaren Klappe (8) zu öffnen ist.
14. Mühle nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Klappe (8) in der Nähe des Messersatzes (9) angeordnet ist.