(19)
(11) EP 2 305 576 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.04.2011  Patentblatt  2011/14

(21) Anmeldenummer: 09172058.1

(22) Anmeldetag:  02.10.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65D 83/04(2006.01)
A61J 1/03(2006.01)
B65D 75/32(2006.01)
B65B 9/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(71) Anmelder: UHLMANN PAC-SYSTEME GmbH & Co. KG
88471 Laupheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Bongers-Ambrosius, Hans-Werner
    88471 Laupheim (DE)
  • Hiller, Uwe
    88483 Burgrieden (DE)
  • Ruf, Reinhold
    88471 Laupheim (DE)
  • Kuhnert, Sven
    88471 Laupheim (DE)
  • Felk, Günter
    89079 Ulm (DE)
  • Forst, Lutz
    88471 Laupheim (DE)

(74) Vertreter: Kroher, Jürgen 
Kroher-Strobel Rechts- und Patentanwälte Bavariaring 20
80336 München
80336 München (DE)

   


(54) Verpackung für pharmazeutische Produkte sowie Verfahren und Vorrichtung zu ihrer Herstellung


(57) Die Verpackung für pharmazeutische Produkte weist einen Bodenfolienstreifen (2) mit Näpfen (6) auf, welche zur Aufnahme der pharmazeutischen Produkte dienen, und mit zwischen den Näpfen (6) angeordneten Stegen (8). Außerdem weist die Verpackung einen nicht dehnbaren Deckfolienstreifen (4) auf, der mit einer Vielzahl von Stegen (8) des Bodenfolienstreifens (2) versiegelt ist. Dabei weisen mehrere Stege (8) des Bodenfolienstreifens (2) eine Wölbung (10) auf, und der Deckfolienstreifen (4) weist der Form der Wölbungen (10) entsprechende, in ihn eingeformte Ausbuchtungen (16) auf. Ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung einer solchen Verpackung sind ebenfalls angegeben.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verpackung für pharmazeutische Produkte sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung zu ihrer Herstellung.

[0002] Pharmazeutische Produkte werden in verschiedenste Verpackungen abgefüllt. Besonders häufig ist dabei eine Verpackungsart, bei der eine thermisch verformbare Bodenfolie mit Näpfen ausgestattet wird. Die Näpfe werden dann mit den pharmazeutischen Produkten befüllt und mit einer nicht dehnbaren Deckfolie versiegelt. Ein besonders bekanntes Beispiel einer derartigen Verpackungsart sind Blisterstreifen für Tabletten oder Dragees, aber auch pulverförmige Produkte, Ampullen etc. werden für bestimmte Anwendungen auf eine solche Weise verpackt.

[0003] Dabei ragen die Näpfe der Bodenfolie immer nach unten, die Deckfolie ist glatt ausgestaltet und wird mit ebenfalls glatten Stegen der Bodenfolie versiegelt.

[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verpackung für pharmazeutische Produkte zu schaffen, mit der die Möglichkeiten der weiteren Verwendung der verpackten pharmazeutischen Produkte auf zusätzliche Anwendungsgebiete ausgedehnt wird, und ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Herstellung einer solchen Verpackung anzugeben.

[0005] Diese Aufgabe wird jeweils durch die Merkmale der Ansprüche 1, 5 bzw. 9 gelöst.

[0006] Erfindungsgemäß weist die Verpackung für pharmazeutische Produkte einen Bodenfolienstreifen mit Näpfen auf, welche zur Aufnahme der pharmazeutischen Produkte dienen, und mit zwischen den Näpfen angeordnete Stegen, und einen nicht dehnbaren Deckfolienstreifen, der mit einer Vielzahl von Stegen des Bodenfolienstreifens versiegelt ist. Dabei weisen mehrere Stege des Bodenfolienstreifens eine Wölbung auf und der Deckfolienstreifen weist der Form der Wölbungen entsprechende, in ihn eingeformte Ausbuchtungen auf.

[0007] Für bestimmte Anwendungen ist diese Ausgestaltung besonders von Vorteil, weil dadurch die in die Bodenfolie eingeformten Näpfe nicht oder nicht lediglich nach unten ragen, sondern der zwischen dem Boden des Napfes und der Deckfolie gebildete Zwischenraum zur Aufnahme der pharmazeutischen Produkte entweder ausschließlich oder zumindest teilweise oberhalb der geraden Stege der Bodenfolie ausgebildet sein kann. Auf diese Weise wird die Lage des Innenraums der Näpfe nach oben verschoben bzw. nach oben ausgedehnt, und die in den Näpfen aufgenommenen pharmazeutischen Produkte sind somit neuen Arten der Weiterverarbeitung und neuen Anwendungen zugänglich. Beispielsweise könnte in einem solchen Fall eine Entnahmevorrichtung mit einer geradlinigen horizontalen Bewegung durch die Deckfolie hindurchgestochen werden und Zugriff auf ein pulverförmiges pharmazeutisches Produkt ermöglichen, welches sich in den Näpfen befindet.

[0008] Vorzugsweise sind die Stege des Bodenfolienstreifens im Bereich der Wölbungen mit dem Deckfolienstreifen versiegelt, so dass auch im Randbereich der Näpfe ein sicherer Verschluss derselben gewährleistet ist.

[0009] In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Bodenfolienstreifen abwechselnd erste und zweite Abschnitte auf, wobei jeder erste Abschnitt eben ausgebildet ist und mit dem Deckfolienstreifen versiegelt ist, und wobei jeder zweite Abschnitt Stege mit den Wölbungen aufweist, die mit jeweils einer Ausbuchtung des Deckfolienstreifens versiegelt sind. Wenn dabei die Näpfe im Bereich der zweiten Abschnitte des Bodenfolienstreifens ausgebildet sind, wird auf besonders einfache Weise eine Erhöhung der Lage der Näpfe gegenüber dem ebenen ersten Abschnitt des Bodenfolienstreifens erzielt.

[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer Verpackung für pharmazeutische Produkte umfasst folgende Schritte:
  • Bereitstellen eines Bodenfolienstreifens mit Näpfen, welche zur Aufnahme der pharmazeutischen Produkte dienen, und zwischen den Näpfen angeordneten Stegen, wobei mehrere Stege des Bodenfolienstreifens eine Wölbung aufweisen;
  • Bereitstellen eines nicht dehnbaren Deckfolienstreifens;
  • schrittweise einzeln nacheinander erfolgendes Einformen von der Form der Wölbungen entsprechenden Ausbuchtungen in den Deckfolienstreifen;
  • Übereinanderlegen des geformten Deckfolienstreifens und des Bodenfolienstreifens; und
  • Versiegeln des Deckfolienstreifens mit einer Vielzahl der Stege des Bodenfolienstreifens.


[0011] Auf diese neuartige Weise wird es möglich, die erfindungsgemäße Verpackung für pharmazeutische Produkte herzustellen.

[0012] Um einen sicheren Verschluss der Näpfe auch in ihrem Randbereich zu gewährleisten, wird das Versiegeln des Deckfolienstreifens mit einer Vielzahl der Stege des Bodenfolienstreifens auch im Bereich der Wölbungen vorgenommen.

[0013] Das Bereitstellen des nicht dehnbaren Deckfolienstreifens umfasst dabei vorzugsweise die Schritte, eine Deckfolienrolle bereitzustellen, die Deckfolienrolle teilweise abzuwickeln, einen Deckfolienstreifen abzuschneiden, zu greifen und zu verschieben.

[0014] Um eine vorläufige Haftung zwischen Deckfolienstreifen und Bodenfolienstreifen zu gewährleisten und das Siegelergebnis zu optimieren, wird nach dem Übereinanderlegen des geformten Deckfolienstreifens und des Bodenfolienstreifens und vor dem Versiegeln des Deckfolienstreifens mit einer Vielzahl der Stege des Bodenfolienstreifens der Deckfolienstreifen punktuell an den Bodenfolienstreifen geheftet.

[0015] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung der Verpackung für pharmazeutische Produkte umfasst eine Formstation zum schrittweise einzeln nacheinander erfolgenden Einformen von Ausbuchtungen in einen nicht dehnbaren Deckfolienstreifen; eine Transportvorrichtung zum Übereinanderlegen des geformten Deckfolienstreifens und eines Bodenfolienstreifens, wobei der Bodenfolienstreifen Näpfe aufweist, die zur Aufnahme der pharmazeutischen Produkte dienen, und zwischen den Näpfen angeordnete Stege, wobei mehrere Stege des Bodenfolienstreifens eine Wölbung aufweisen, welche der Form der Ausbuchtungen im Deckfolienstreifen entspricht; und eine Siegelstation zum Versiegeln des Deckfolienstreifens mit einer Vielzahl der Stege des Bodenfolienstreifens.

[0016] Hierzu weist die Siegelstation vorzugsweise zwei Siegelplatten auf, welche entsprechend den Ausbuchtungen im Deckfolienstreifen geformt sind.

[0017] Zur einfachen Bereitstellung des Deckfolienstreifens weist die Vorrichtung eine Abwickelvorrichtung zum teilweisen Abwickeln einer Deckfolienrolle auf, außerdem eine Schneidevorrichtung zum Abschneiden eines Deckfolienstreifens und eine Vorschubeinrichtung zum Greifen und Verschieben des Deckfolienstreifens.

[0018] Zum Einformen von Ausbuchtungen in den nicht dehnbaren Deckfolienstreifen weist die Formstation zwei Formwerkzeuge auf, welche aufeinander zu und voneinander weg bewegbar sind, wobei eines der beiden Formwerkzeuge Stempel aufweist, welche nacheinander auf den Deckfolienstreifen wirken, und das andere der beiden Formwerkzeuge der Form der Stempel entsprechende Aufnahmen aufweist.

[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Stempel hinsichtlich ihrer Höhenlage abgestuft in Reihe angeordnet und pneumatisch vorgespannt. So kann sogar die nicht dehnbare Deckfolie aus beispielsweise Aluminium, welche weder thermoplastisch noch durch Tiefziehen in einem Stück verformbar ist, mit Ausbuchtungen versehen werden, und dies sogar auf mechanisch relativ einfache Weise.

[0020] Zur Vereinfachung des Herstellungsprozesses kann das Formwerkzeug mit den Aufnahmen eine Ansaugvorrichtung für den geformten Deckfolienstreifen aufweisen und kann Teil der Transportvorrichtung sein, welche um eine außerhalb des Formwerkzeugs angeordnete vertikale Achse drehbar ist.

[0021] Zum vorläufigen Anheften des Deckfolienstreifens am Bodenfolienstreifen vor deren eigentlicher Versiegelung weist die Vorrichtung eine Anheftvorrichtung auf, welche stromauf der Siegelstation angeordnet ist und mehrere Heizstifte aufweist.

[0022] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen.
Fig. 1
ist eine perspektivische Ansicht des geformten Bodenfolienstreifen und des Deckfolienstreifens einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verpackung vor dem Versiegeln;
Fig. 2
ist eine perspektivische Ansicht der Verpackung aus Fig. 1 in versiegeltem Zu- stand;
Fig. 3
ist eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Her- stellung der Verpackung für pharmazeutische Produkte;
Fig. 4
ist eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung aus Fig. 3 ohne die Siegelstati- on;
Fig. 5
ist eine perspektivische Ansicht einer Formstation zum Einformen von Ausbuch- tungen in den Deckfolienstreifen;
Fig. 6
ist eine Querschnittsansicht des ersten Formwerkzeugs der Formstation mit Stempeln;
Fig. 7
ist eine perspektivische Ansicht einer Anheftvorrichtung zum vorläufigen Anhef- ten des Deckfolienstreifens am Bodenfolienstreifen vor der Versiegelung;
Fig. 8
ist eine Querschnittsansicht der Anheftvorrichtung aus Fig. 7, wobei die Heizstif- te durch Öffnungen im zweiten Formwerkzeug der Formstation hindurchragen; und
Fig. 9
ist eine Querschnittsansicht einer Ausführungsform der Siegelplatten der Siegel- station.


[0023] Das in Fig. 1 und 2 dargestellte Beispiel einer erfindungsgemäßen Verpackung für pharmazeutische Produkte umfasst einen Bodenfolienstreifen 2 und einen Deckfolienstreifen 4. In Fig. 1 sind der Bodenfolienstreifen 2 und der Deckfolienstreifen 4 getrennt in einem Zustand dargestellt, den sie vor dem Versiegeln einnehmen. In Fig. 2 ist der versiegelte Endzustand der Verpackung dargestellt.

[0024] Der Bodenfolienstreifen 2 umfasst eine Vielzahl von Näpfen 6, welche zur Aufnahme von pharmazeutischen Produkten dienen. Die Näpfe 6 können dabei Tabletten, Dragees und flüssige Substanzen, vorzugsweise aber pulverförmige Substanzen aufnehmen. Zwischen den Näpfen 6 des Bodenfolienstreifens 2 ist eine Vielzahl von Stegen 8 des Bodenfolienstreifens 2 angeordnet. Mehrere Stege 8 des Bodenfolienstreifens 2 weisen eine Wölbung 10 auf, die nach oben ragt. Im dargestellten Beispielsfall weist der Bodenfolienstreifen 2 abwechselnd erste Abschnitte 12 und zweite Abschnitte 14 auf. Die ersten Abschnitte 12 sind jeweils eben ausgebildet und weisen keine Näpfe 6 auf, während die zweiten Abschnitte 14 Stege 8 mit den Wölbungen 10 aufweisen.

[0025] Der Bodenfolienstreifen 2 besteht aus einem thermoplastisch verformbaren Material und wird mittels bekannter Formverfahren, allerdings mit speziellen Formwerkzeugen, hergestellt. Der Deckfolienstreifen 4 hingegen besteht aus einem nicht dehnbaren Material, in das dennoch Ausbuchungen 16 eingeformt sind, welche der Form der Wölbungen 10 im Bodenfolienstreifen 2 entsprechen. Das Material des Bodenfolienstreifens 2 ist üblicherweise PVC, PVC/PVDC oder PVC/ACLAR, es können aber auch andere Materialen verwendet werden, beispielsweise Aluminium-Verbundfolien, COC, PS, PP oder PET. Der Deckfolienstreifen 4 ist üblicherweise aus hartem Aluminium oder Aluminium definierter Härte gebildet, kann aber auch aus anderen nicht dehnbaren Materialien bestehen, zum Beispiel aus mit Papier kaschierter Aluminiumfolie.

[0026] Die Versiegelung zwischen dem Bodenfolienstreifen 2 und dem Deckfolienstreifen 4 erfolgt vorzugsweise auf allen Stegen 8 des Bodenfolienstreifens 2. Damit sind nicht nur die ebenen Stege 8 des Bodenfolienstreifens 2 mit entsprechenden ebenen Abschnitten des Deckfolienstreifens 4 versiegelt, sondern auch die Stege 8 des Bodenfolienstreifens 2 im Bereich der Wölbungen 10 sind mit dem Deckfolienstreifen 4 im Bereich von dessen Ausbuchtungen 16 versiegelt. Damit wird ein sicherer Verschluss der Näpfe 6 im Bodenfolienstreifen 2 gewährleistet.

[0027] Erfindungsgemäß sind viele andere Ausgestaltungen der Verpackung für pharmazeutische Produkte möglich. Insbesondere können sich die Näpfe 6 über einen breiteren Bereich in den Wölbungen 10 erstrecken, kann der Boden der Näpfe 6 weiter nach unten ragen (ohne weiteres auch über die durch die ebenen ersten Abschnitte 12 gebildete Ebene hinaus), können verschiedene andere Wölbungsmuster im Bodenfolienstreifen 2 ausgebildet sein etc. Wichtig ist jeweils, dass generell eine bestimmte Anzahl von Stegen 8 des Bodenfolienstreifens 2 überhaupt eine Wölbung 10 aufweist und der Deckfolienstreifen 4 der Form der Wölbungen 10 entsprechende, in ihn eingeformte Ausbuchtungen 16 aufweist.

[0028] In Fig. 3 und 4 ist eine beispielhafte Ausführungsform einer Vorrichtung zum Herstellen einer Verpackung für pharmazeutische Produkte gemäß Fig. 1 und 2 dargestellt. Sie umfasst eine Abwickelvorrichtung 18 zum teilweisen Abwickeln einer Deckfolienrolle 20, eine Schneidevorrichtung 22 zum Abschneiden eines Deckfolienstreifens 4 und eine Vorschubeinrichtung 23 zum Greifen und Verschieben des Deckfolienstreifens 4. Außerdem weist sie eine Formstation 24 auf, eine Transportvorrichtung 26 zum Übereinanderlegen des geformten Deckfolienstreifens 4 und des Bodenfolienstreifens 2, eine Anheftvorrichtung 28 zum vorläufigen Anheften des Deckfolienstreifens 4 am Bodenfolienstreifen 2, und eine stromab der Anheftvorrichtung 28 angeordnete Siegelstation 30 (nur in Fig. 3) zum Versiegeln des Deckfolienstreifens 4 mit einer Vielzahl der Stege 8 des Bodenfolienstreifens 2.

[0029] Das Bereitstellen des glatten Deckfolienstreifens 4 vor dem Einformen der Ausbuchtungen 16 kann außer über die in Fig. 3 und 4 dargestellte Weise auch über andere Hilfsmittel erfolgen. Die Vorschubeinrichtung 23 für den Deckfolienstreifen 4 von der Schneidevorrichtung 22 zur Formstation 24 kann ebenfalls auf beliebige Weise ausgestaltet sein, ein Greif- bzw. Klemmmechanismus am vorderen Rand des Deckfolienstreifens 4 ist jedoch bevorzugt.

[0030] Die Formstation 24 besteht wie üblich aus einem ersten Formwerkzeug 32 und einem zweiten Formwerkzeug 34, die aufeinander zu und voneinander weg bewegbar sind. Details werden unten unter Bezugnahme auf Fig. 5 und 6 näher erläutert.

[0031] Die in Fig. 3 und 4 dargestellte Ausführungsform der Transportvorrichtung 26 umfasst zwei Teile. Der erste Teil dient zum Transport des Deckfolienstreifens 4 von der Formstation 24 hin zum zweiten Teil, welcher die übereinander gelegten Paare von Deckfolienstreifen 4 und Bodenfolienstreifen 2 zur Siegelstation 30 transportiert.

[0032] Der erste Teil der Transportvorrichtung 26 ist dabei um eine Drehachse Z drehbar ausgestaltet. Hierzu ist ein Schaft 36 drehbar in einer Lagervorrichtung 38 gelagert und mittels eines nicht dargestellten Antriebs um jeweils 180° drehbar. Am unteren Ende des Schaftes 36 erstrecken sich in horizontaler Ausrichtung rechts und links des Schaftes 36 spiegelbildlich erste Formwerkzeuge 32. Dadurch wird gewährleistet, dass jeweils ein erstes Formwerkzeug 32 am Ort der Formstation 24 verbleibt, während das andere erste Formwerkzeug 32 um 180° versetzt hierzu angeordnet ist und zur Weitergabe des Deckfolienstreifens 4 dient. Durch jede Drehung der Transportvorrichtung 26 um 180° um die Achse Z tauschen die beiden ersten Formwerkzeuge 32 ihren Platz. In den ersten Formwerkzeugen 32 ist vorzugsweise eine Ansaugvorrichtung mit Vakuum-Ansaugöffnungen enthalten, welche den geformten Deckfolienstreifen 4 am ersten Formwerkzeug 32 festhalten, so dass auch während der Drehung um 180° um die Achse Z ein sicheres Anhaften des Deckfolienstreifens 4 am ersten Formwerkzeug 32 gewährleistet ist.

[0033] Der erste Teil der Transportvorrichtung 26 kann aber auch auf verschiedene andere Weise ausgestaltet sein. Beispielsweise kann eine Greifvorrichtung oder eine Pick-and-Place-Vorrichtung den geformten Deckfolienstreifen 4 aus der Formstation 24 entnehmen und in Richtung der Siegelstation 30 transportieren. Ebenso ist es möglich, eine andere Drehanordnung als die in den Fig. 3 und 4 dargestellte Anordnung zu wählen. Auch kann der Schaft 36 an seinem unteren Ende in der Lagervorrichtung 38 gelagert sein. Viele andere Abweichungen sind für den Fachmann ebenfalls denkbar.

[0034] Als zweiter Teil der Transporteinrichtung 26 ist ebenfalls eine Vorschubeinrichtung denkbar, beispielsweise mittels eines Greifarms oder mittels eines sich bewegenden Vakuum-Saugbandes. Damit wird das übereinander gelegte und ggf. miteinander punktuell verhaftete Paar von Deckfolienstreifen 4 und Bodenfolienstreifen 2 zur Siegelstation 30 transportiert

[0035] Ebenfalls ist es denkbar, dass die Transportvorrichtung 26 lediglich aus einem Teil besteht und den Deckfolienstreifen 4 unmittelbar auf den bereits in der Siegelstation 30 platzierten Bodenfolienstreifen 2 ablegt.

[0036] Die Anheftvorrichtung 28 wird weiter unten unter Bezugnahme auf Fig. 7 und 8 näher erläutert.

[0037] Die Siegelstation 30 ist in Fig. 9 näher dargestellt und weist zwei Siegelplatten 40 auf, welche entsprechend den Ausbuchtungen 16 im Deckfolienstreifen 4 geformt sind und aufeinander zu und voneinander weg bewegbar sind.

[0038] In Fig. 5 und 6 ist eine bevorzugte Ausführungsform der Formstation 24 im Detail dargestellt. Das erste Formwerkzeug 32 umfasst dabei Aufnahmen 42, welche der Form der Ausbuchtungen 16 entsprechen, die in den Deckfolienstreifen 4 geformt werden sollen. Das zweite Formwerkzeug 34 hingegen umfasst Stempel 44, welche zur Form der Aufnahmen 42 komplementär sind. In der dargestellten Ausführungsform sind die Stempel rollenförmig ausgestaltet, sie können jedoch jede beliebige Form, angepasst an die gewünschte Form der Ausbuchtungen 16 im Deckfolienstreifen 4, annehmen. Die Stempel sind auf seitlichen Führungen 46 nach oben und unten verschiebbar gelagert und vorzugsweise in ihrem Mittelbereich über einfach wirkende Pneumatikzylinder 48 beaufschlagt.

[0039] Die Stempel 44 sind hinsichtlich ihrer Höhenlage abgestuft in Reihe angeordnet und über die Pneumatikzylinder 48 pneumatisch vorgespannt. Wenn sich die beiden Formwerkzeuge 32, 34 nun aufeinander zu bewegen, wird zuerst zwischen dem vordersten Stempel 44 und der vordersten Aufnahme 42 ein Kontakt stattfinden und somit eine Ausbuchtung 16 in den Deckfolienstreifen 4 geformt, während zwischen den übrigen Stempeln 44 und den übrigen Aufnahmen 42 noch kein Kontakt hergestellt ist, d.h. im hinteren Bereich ist der Deckfolienstreifen 4 noch nicht eingespannt. So wird in den nicht dehnbaren Deckfolienstreifen 4 nacheinander eine Ausbuchtung 16 nach der nächsten eingeformt, bis auch der letzte, am weitesten unten liegende Stempel 44 in Kontakt mit der entsprechenden Aufnahme 42 gekommen ist. Zwischen den einzelnen Formvorgängen von nebeneinander liegenden Ausbuchtungen 16 vergehen dabei üblicherweise ein bis zwei Sekunden.

[0040] Wie insbesondere aus Fig. 6 ersichtlich ist, kann die abgestufte Höhenlage der einzelnen Stempel 44 beispielsweise dadurch realisiert sein, dass Einlegescheiben 50 zur Hubbegrenzung im Bereich der seitlichen Führungen 46 vorgesehen sein können.

[0041] Es sind auch viele weitere Möglichkeiten denkbar, um sicherzustellen, dass die Stempel 44 einzeln nacheinander auf den Deckfolienstreifen 4 wirken. Beispielsweise können die Stempel 44 einzeln aktiv nach oben bewegt werden, was jedoch einen größeren Aufwand bedeutet als die mechanisch vorgegebene Abstufung der Höhenlage der Stempel 44, wie sie im dargestellten Beispielsfall realisiert ist. Wichtig ist in jedem Fall, dass die einzelnen Ausbuchtungen 16 nacheinander schrittweise in den nicht dehnbaren Deckfolienstreifen 4 eingeformt werden, da nur auf diese Weise ein gleichmäßiges Einformen der Ausbuchtungen 16 möglich ist. Ein Ende des Deckfolienstreifens 4 muss also frei beweglich sein, damit Material des Deckfolienstreifens 4 beim Erzeugen einer Ausbuchtung 16 nachgezogen werden kann.

[0042] Selbstverständlich ist es auch möglich, die Anordnung des ersten Formwerkzeugs 32 und des zweiten Formwerkzeugs 34 spiegelbildlich umzudrehen.

[0043] In Fig. 7 und 8 ist die Anheftvorrichtung 28 im Detail dargestellt. Um zu verhindern, dass nach dem Übereinanderlegen des Deckfolienstreifens 4 und des Bodenfolienstreifens 2 und vor deren Versiegelung Verschiebungen der beiden zueinander auftreten, kann es sinnvoll sein, eine Anheftvorrichtung 28 vorzusehen, welche den Deckfolienstreifen 4 und den Bodenfolienstreifen 2 punktuell miteinander verhaftet. Die Anheftvorrichtung 28 weist hierzu Heizstifte 52 auf, die in einem vorbestimmten Muster angeordnet sind. Vorzugsweise wirken die Heizstifte 52 jeweils auf ebene Stege 8 im Bereich der ersten Abschnitte 12 des Bodenfolienstreifens 2 und entsprechende Abschnitte des Deckfolienstreifens 4. Die Anheftvorrichtung 28 kann über einen Hubarm 54 in vertikaler Richtung bewegt werden. Hierbei können die Heizstifte 52 vorzugsweise auf Federelementen 56 gelagert sein und durch Durchtrittsöffnungen 58 im ersten Formwerkzeug 32 hindurch treten.

[0044] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen einer Verpackung für pharmazeutische Produkte läuft somit in der dargestellten Ausführungsform folgendermaßen ab: Zunächst wird die Deckfolienrolle 20 von der Abwickelvorrichtung 18 abgewickelt und ein Deckfolienstreifen 4 mittels der Schneidevorrichtung 22 abgeschnitten. Anschließend wird der Deckfolienstreifen 4 mittels der Vorschubeinrichtung 23 gegriffen und in die Formstation 24 verschoben. Alternativ erfolgt ein anderweitiges Bereitstellen eines Deckfolienstreifens 4.

[0045] Daraufhin erfolgt schrittweise einzeln nacheinander ein Einformen der gewünschten Ausbuchtungen in den Deckfolienstreifen 4. Dabei sind die oben unter Bezugnahme auf Fig. 5 und 6 erläuterten Aspekte zu beachten.

[0046] Nach dem erfolgten Einformen der Ausbuchtungen 16 in den Deckfolienstreifen 4 wird dieser mittels der Transportvorrichtung 26 weiter transportiert und mit einem ebenfalls vorgeformten Bodenfolienstreifen 2 übereinander gelegt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird der geformte Deckfolienstreifen 4 hierzu am ersten Formwerkzeug 32 angesaugt und mittels des drehbaren Schaftes 36 um 180° um die Achse Z gedreht.

[0047] Nachdem der Deckfolienstreifen 4 und der Bodenfolienstreifen 2 übereinander gelegt wurden, kann die Anheftvorrichtung 28 betätigt werden. Hierzu wird in der dargestellten Ausführungsform der Hubarm 54 nach unten gesenkt, so dass die Heizstifte 52 durch die Durchtrittsöffnungen 58 im ersten Formwerkzeug 32 hindurch treten und den Deckfolienstreifen 4 an bestimmten Punkten mit den Bodenfolienstreifen 2 verhaften.

[0048] Anschließend wird das aneinander geheftete Paar aus Deckfolienstreifen 4 und Bodenfolienstreifen 2 zur Siegelstation 30 weitertransportiert, wo es mittels entsprechend geformter Siegelplatten 40 miteinander versiegelt wird.


Ansprüche

1. Verpackung für pharmazeutische Produkte mit
einem Bodenfolienstreifen (2) mit Näpfen (6), welche zur Aufnahme der pharmazeutischen Produkte dienen, und zwischen den Näpfen (6) angeordneten Stegen (8); und
einem nicht dehnbaren Deckfolienstreifen (4), der mit einer Vielzahl von Stegen (8) des Bodenfolienstreifens (2) versiegelt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
mehrere Stege (8) des Bodenfolienstreifens (2) eine Wölbung (10) aufweisen und der Deckfolienstreifen (4) der Form der Wölbungen (10) entsprechende, in ihn eingeformte Ausbuchtungen (16) aufweist.
 
2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stege (8) des Bodenfolienstreifens (2) im Bereich der Wölbungen (10) mit dem Deckfolienstreifen (4) versiegelt sind.
 
3. Verpackung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Bodenfolienstreifen (2) abwechselnd erste Abschnitte (12) und zweite Abschnitte (14) aufweist, wobei jeder erste Abschnitt (12) eben ausgebildet ist und mit dem Deckfolienstreifen (4) versiegelt ist, und wobei jeder zweite Abschnitt (14) Stege (8) mit den Wölbungen (10) aufweist, die mit jeweils einer Ausbuchtung (16) des Deckfolienstreifens (4) versiegelt sind.
 
4. Verpackung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Näpfe (6) im Bereich der zweiten Abschnitte (14) des Bodenfolienstreifens (2) ausgebildet sind.
 
5. Verfahren zur Herstellung einer Verpackung für pharmazeutische Produkte, mit folgenden Schritten:

- Bereitstellen eines Bodenfolienstreifens (2) mit Näpfen (6), welche zur Aufnahme der pharmazeutischen Produkte dienen, und zwischen den Näpfen (6) angeordneten Stegen (8), wobei mehrere Stege (8) des Bodenfolienstreifens (2) eine Wölbung (10) aufweisen;

- Bereitstellen eines nicht dehnbaren Deckfolienstreifens (4);

- schrittweise einzeln nacheinander erfolgendes Einformen von der Form der Wölbungen (10) entsprechenden Ausbuchtungen (16) in den Deckfolienstreifen (4);

- Übereinanderlegen des geformten Deckfolienstreifens (4) und des Bodenfolienstreifens (2); und

- Versiegeln des Deckfolienstreifens (4) mit einer Vielzahl der Stege (8) des Bodenfolienstreifens (2).


 
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Versiegeln des Deckfolienstreifens (4) mit einer Vielzahl der Stege (8) des Bodenfolienstreifens (2) auch im Bereich der Wölbungen (10) vorgenommen wird.
 
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Bereitstellen des nicht dehnbaren Deckfolienstreifens (4) die Schritte umfasst, eine Deckfolienrolle (20) bereitzustellen, die Deckfolienrolle (20) teilweise abzuwickeln, einen Deckfolienstreifen (4) abzuschneiden, zu greifen und zu verschieben.
 
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Übereinanderlegen des geformten Deckfolienstreifens (4) und des Bodenfolienstreifens (2) und vor dem Versiegeln des Deckfolienstreifens (4) mit einer Vielzahl der Stege (8) des Bodenfolienstreifens (2) der Deckfolienstreifen (4) punktuell an den Bodenfolienstreifen (2) geheftet wird.
 
9. Vorrichtung zur Herstellung einer Verpackung für pharmazeutische Produkte, mit:

- einer Formstation (24) zum schrittweise einzeln nacheinander erfolgenden Einformen von Ausbuchtungen (16) in einen nicht dehnbaren Deckfolienstreifen (4);

- einer Transportvorrichtung (26) zum Übereinanderlegen des geformten Deckfolienstreifens (4) und eines Bodenfolienstreifens (2), wobei der Bodenfolienstreifen (2) Näpfe (6) aufweist, die zur Aufnahme der pharmazeutischen Produkte dienen, und zwischen den Näpfen (6) angeordnete Stege (8), wobei mehrere Stege (8) des Bodenfolienstreifens (2) eine Wölbung (10) aufweisen, welche der Form der Ausbuchtungen (16) im Deckfolienstreifen (4) entspricht; und

- einer Siegelstation (30) zum Versiegeln des Deckfolienstreifens (4) mit einer Vielzahl der Stege (8) des Bodenfolienstreifens (2).


 
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Siegelstation (30) zwei Siegelplatten (40) aufweist, welche entsprechend den Ausbuchtungen (16) im Deckfolienstreifen (4) geformt sind.
 
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Abwickelvorrichtung (18) zum teilweisen Abwickeln einer Deckfolienrolle (20), eine Schneidevorrichtung (22) zum Abschneiden eines Deckfolienstreifens (4) und eine Vorschubeinrichtung (23) zum Greifen und Verschieben des Deckfolienstreifens (4) aufweist.
 
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Formstation (24) für den Deckfolienstreifen (4) zwei Formwerkzeuge (32, 34) aufweist, welche aufeinander zu und voneinander weg bewegbar sind, wobei ein zweites (34) der beiden Formwerkzeuge Stempel (44) aufweist, welche nacheinander auf den Deckfolienstreifen (4) wirken, und ein erstes (32) der beiden Formwerkzeuge der Form der Stempel (44) entsprechende Aufnahmen (42) aufweist.
 
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Stempel (44) hinsichtlich ihrer Höhenlage abgestuft in Reihe angeordnet sind und pneumatisch vorgespannt sind.
 
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Formwerkzeug (32) mit den Aufnahmen (42) eine Ansaugvorrichtung für den geformten Deckfolienstreifen (4) aufweist und Teil der Transportvorrichtung (26) ist, welche um eine außerhalb des Formwerkzeugs (32) angeordnete vertikale Achse (Z) drehbar ist.
 
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Anheftvorrichtung (28) zum vorläufigen Anheften des Deckfolienstreifens (4) am Bodenfolienstreifen (2) aufweist, welche stromauf der Siegelstation (30) angeordnet ist und mehrere Heizstifte (52) aufweist.
 




Zeichnung




























Recherchenbericht