[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Führen einer variablen Anzahl
von Teilbahnen einer Endlosfolie. Die Erfindung betrifft insbesondere eine Einrichtung
zum Führen einer variablen Anzahl von Teilbahnen einer Endlosfolie, wobei in einem
ersten Führungsbereich mindestens eine Spreizwelle aus im Wesentlichen einem ersten
Spreizabschnitt und einem zweiten Spreizabschnitt sowie mindestens zwei erste Umlenkwellen
in einem zweiten Führungsbereich vorgesehen sind.
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Wechseln einer ersten Anzahl
geführter Teilbahnen auf eine zweite Anzahl geführter Teilbahnen. Die Erfindung betrifft
insbesondere auch ein Verfahren zum Wechseln einer ersten Anzahl geführter Teilbahnen
auf eine zweite Anzahl geführter Teilbahnen, bei dem die erste Anzahl von Teilbahnen
zu einer Spreizwelle eines ersten Führungsbereichs geführt wird, wobei die Teilbahnen
durch die Spreizwelle beabstandet werden.
[0003] Aus dem Stand der Technik ist bekannt, dass eine Gruppe von Artikeln mit einem Folienabschnitt
zumindest teilweise umhüllt wird und so ein Gebinde aus der Gruppe und der Verpackungsfolie
hergestellt ist. Die Folienabschnitte werden üblicherweise von einer Endlosfolie abgeteilt.
Die Endlosfolie kann eine Schrumpffolie (shrink film) sein. Um bei Schrumpffolienmaschinen
sowohl zwei Gebinde nebeneinander (zweibahnige Verarbeitung) als auch drei Gebinde
nebeneinander (dreibahnige Verarbeitung) pro Maschinentakt herstellen zu können, ist
ein Längsschnitt der Endlosfolie in Laufrichtung erforderlich, der die Endlosfolie
in zwei Teilbahnen (ein Schneidelement) bzw. drei Teilbahnen (zwei Schneidelemente)
aufteilt. Bei einbahniger Verarbeitung ist kein Längsschnitt erforderlich. Entsprechend
können auch mehr als drei Teilbahnen verarbeitet werden.
[0004] Um die Folie auf die Gruppen von Artikeln aufzuschrumpfen, durchlaufen die Artikel
und die Folie einen sogenannten Schrumpftunnel. Da zwischen den zu schrumpfenden Gruppen
ein gewisser Abstand im Schrumpftunnel erforderlich ist, um die Wärme einzubringen,
ist eine Spreizung der längsgeschnittenen Folienteilbahnen auf ein Abstandsmaß nötig
und zwar noch bevor die Folie um das Gebinde gewickelt wird.
[0005] Zur Spreizung, das heißt die Beabstandung zweier Folienbahnen untereinander, wird
eine Einrichtung zum Führen einer variablen Anzahl von Teilbahnen einer Endlosfolie
verwendet. In solch einer Einrichtung werden schräg angestellte Folientransportwellen
verwendet. Bei zweibahniger Verarbeitung werden zwei schräg angestellte Wellenabschnitte
verwendet, die zusammen eine Spreizwelle bilden. Dadurch dass die Abschnitte schräg
zu einer Basisausrichtung gelagert bzw. eingestellt sind, werden die beiden Teilbahnen
auf diesen Wellenabschnitten entsprechend schräg geführt bzw. gespreizt. Bei dreibahniger
Verarbeitung werden zwei schräg angestellte Wellenabschnitte einer Spreizwelle für
die äußeren Teilbahnen und eine bezüglich der Basisausrichtung "gerade" Welle für
die mittlere Teilbahn verwendet.
[0006] Anders als im deutschen Gebrauchsmuster
DE 20 2008 000 890 U1 kann dabei die mittlere Teilbahn aus verschiedenen Gründen nicht denselben Folienweg
beschreiben wie die äußeren Teilbahnen. Die Druckmarken in der Trennstation, die die
Teilbahnen in vereinzelte Folienzuschnitte für die Gebinde trennt, müssen wieder zum
selben Zeitpunkt ankommen. Dabei kennzeichnen die Druckmarken auf den Teilbahnen die
Abmaße der Folienzuschnitte. Beim Spreizen der Folien verlängert sich aber der Folienweg
zur Trennstation. Außerdem kann die Breite der mittleren Teilbahn so stark variieren,
dass auch die Breite der mittleren Folientransportwelle verändert werden müsste, was
einen erheblichen technischen Aufwand und eine zu große Umrüstzeit von zweibahniger
auf dreibahnige Verarbeitung zur Folge hätte. Zudem würde die Folie Falten bilden,
wenn die Folie bei einbahniger Verarbeitung, die auch möglich sein sollte, über die
nun unvermeidlichen Spalten der Folienführung gefördert würde.
[0007] Zur Lösung dieser Probleme der Führung mehrerer Teilbahnen in variabler Anzahl wird
gemäß Stand der Technik nachfolgend beschrieben vorgegangen. Bei zweibahniger Verarbeitung
nehmen die beiden benachbarten zu spreizenden Teilbahnen nach dem Längsschnitt einen
anderen Folienweg ein als bei einbahniger Verarbeitung. So umfasst der Folienweg bei
zweibahniger Verarbeitung eine Spreizwelle in einem ersten Führungsbereich zum Spreizen
der beiden Teilbahnen, wie zuvor bereits beschrieben. Bei dreibahniger Verarbeitung
nimmt die mittlere Teilbahn denselben Weg über einen zweiten Führungsbereich ein wie
bei einbahniger Verarbeitung, da diese nicht gespreizt werden muss. Die beiden äußeren
Teilbahnen nehmen den Weg mit der Spreizwelle wie die Teilbahnen bei zweibahniger
Verarbeitung. Bei zweibahniger und dreibahniger Verarbeitung werden also immer zwei
Teilbahnen über dieselben Wellen geführt, wobei die beiden Weglängen gleich sind.
Die Feineinstellung bezüglich der Weglängen erfolgt beispielsweise über Langlöcher,
in denen die Spreiz-, Umlenk-und Führungswellen für die Teilbahnen verschiebbar gelagert
sind. Nachteilig bei der Umstellung von beispielsweise zweibahniger auf dreibahnige
Verarbeitung ist, dass die Endlosfolie quer zu ihrer Laufrichtung abgeschnitten, drei
Teilbahnen in Längsrichtung geschnitten und dann neu in die drei jeweiligen Folienwege
eingefädelt werden müssen. Das führt zu einer erhöhten Umstellzeit und damit erhöhten
Maschinenausfallzeit. Umgekehrt tritt bei der Umstellung von dreibahniger auf zweibahnige
Verarbeitung dasselbe Problem der Umrüstung der Einrichtung auf.
[0008] Allgemein formuliert tritt die Notwendigkeit des Umfädelns einer Teilbahn von einer
Welle auf eine andere Welle bei der oben beschriebenen Vorgehensweise aus dem Stand
der Technik immer dann auf, wenn bei einem Wechsel der Anzahl von Teilbahnen sowohl
die Spreizwelle in einem ersten Führungsbereich als auch die Umlenkwellen eines anderen
zweiten Führungsbereichs benötigt werden. Dieses Problem tritt insbesondere auf, wenn
mindestens drei Teilbahnen verarbeitet werden und wird an späterer Stelle anhand der
Figurenbeschreibung veranschaulicht.
[0009] Die europäische Patentanmeldung
EP 1 637 488 A2 offenbart eine Einrichtung, bei der Folienteilbahnen fächerartig entlang eines ersten
Führungsbereichs abgelenkt und gespreizt werden. Danach werden die Teilbahnen sukzessive
wieder eingeordnet in parallele, voneinander beabstandete Wege entlang eines zweiten
Führungsbereichs, die jeweils einen Winkel mit der ersten Führungsbereich bilden.
Danach werden die Teilbahnen auf Spulen gewunden.
[0010] Bei der deutschen Patentanmeldung
DE 100 44 577 A1 wird eine Endlosbahn in zwei Teilbahnen geteilt und über mehrere Wellen geführt und
gespreizt.
[0011] Die deutsche Patentanmeldung
DE 100 23 169 A1 offenbart eine Spreizeinrichtung für zwei Teilbahnen mit Wellen und zwei Wendestangen.
[0012] Das deutsche Gebrauchsmuster
DE 29612497 offenbart eine Einrichtung zum Versetzen einer einzigen Bahn aus Endlosmaterial,
die über mehrere Wellen umgeleitet und versetzt wird.
[0013] Aufgabe der Erfindung ist, eine Einrichtung zum Führen einer variablen Anzahl von
Teilbahnen einer Endlosfolie anzugeben, wobei die Einrichtung ein schnelles Umstellen
von einer auf eine andere Anzahl von Teilbahnen ermöglicht und kostengünstig herstellbar
ist.
[0014] Die obige Aufgabe wird durch eine Einrichtung gelöst, die die Merkmale des Patentanspruchs
1 umfasst.
[0015] Aufgabe der Erfindung ist ferner, ein schnelles, einfaches und kostengünstiges Verfahren
zum Wechseln einer ersten Anzahl auf eine zweite Anzahl geführter Teilbahnen einer
Endlosfolie anzugeben.
[0016] Die obige Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, das die Merkmale des Patentanspruchs
9 umfasst.
[0017] Die erfindungsgemäße Einrichtung zum Führen einer variablen Anzahl von Teilbahnen
einer Endlosfolie umfasst in einem ersten Führungsbereich mindestens eine Spreizwelle,
die im Wesentlichen aus einem ersten Spreizabschnitt und einem zweiten Spreizabschnitt
besteht. Zusätzlich sind mindestens zwei erste Umlenkwellen in einem zweiten Führungsbereich
vorgesehen, die erfindungsgemäß jeweils trenn-und schließbar aus einem ersten Umlenkabschnitt
und einem zweiten Umlenkabschnitt bestehen. Bei Umstellung von einer auf eine andere
Anzahl von Teilbahnen wird eine mittlere Teilbahn der Gesamtheit an Teilbahnen zwischen
die Spreizabschnitte der Spreizwelle geführt weg von dem ersten Führungsbereich hin
zum zweiten Führungsbereich. Die Umlenkabschnitte im zweiten Führungsbereich werden
nun geöffnet und sie sind derart angeordnet und ausgestaltet, dass sie die mittlere
Teilbahn im geöffneten Zustand aufnehmen.
[0018] Vorteilhaft bei den erfindungsgemäß öffnenbaren und schließbaren Umlenkwellen ist,
dass die Endlosfolie bzw. die Teilbahnen beim Wechsel von einer auf eine andere Anzahl
von Teilbahnen nicht mehr quer zur Laufrichtung abgeschnitten und die neue Anzahl
an Teilbahnen neu in die Spreizwelle und/oder Umlenkwellen eingefädelt werden muss,
sondern dass die geöffneten Umlenkwellen die jeweilige Teilbahn ohne Einfädeln aufnehmen
können.
[0019] Mit dem Begriff "mittlere Teilbahn" ist gemeint, dass sich unmittelbar daneben zwei
andere, sogenannte "äußere" Teilbahnen befinden. Sind beispielsweise insgesamt vier
Teilbahnen vorgesehen, kann die zweite Teilbahn als mittlere Teilbahn zur ersten und
dritten äußeren Teilbahn aufgefasst werden, oder die dritte Teilbahn kann als mittlere
Teilbahn zur zweiten und vierten äußeren Teilbahn aufgefasst werden. Die Begriffen
"mittlere" und "äußere" sind also relativ zu unmittelbar benachbarten Teilbahnen zu
verstehen. Ist nur eine einzige Teilbahn vorgesehen, wurde die Endlosfolie also nicht
in Laufrichtung weiter unterteilt, so soll im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch
diese einzige Bahn als mittlere Teilbahn aufgefasst werden.
[0020] Wie eingangs bereits beschrieben, eignet sich die erfindungsgemäße Einrichtung insbesondere
für eine Maschine bzw. Anlage zum Herstellen von Gebinden, die jeweils mit einem Zuschnitt
einer Endlosfolie umhüllt sind.
[0021] Bevorzugt ist im zweiten Führungsbereich mindestens eine zweite Umlenkwelle vorgesehen,
die im Wesentlichen zwischen den mindestens zwei ersten Umlenkwellen gelagert ist.
Die zweite Umlenkwelle ist dabei derart angeordnet, dass ihr von der Spreizwelle mindestens
zwei der Teilbahnen zugeführt werden können. Die zweite Umlenkwelle ist der Spreizwelle
also in Laufrichtung der jeweiligen Teilbahnen nachgeordnet und ist ebenso als Spreizwelle
ausgeführt, um die Folien-Teilbahnen wieder parallel zu beabstanden.
[0022] In einer besonderen Ausführungsform der Einrichtung sind bis zu drei abgeteilte Teilbahnen
in der Einrichtung führbar wie nachfolgend beschrieben wird. Bei einbahniger Verarbeitung
wird die eine und einzige Teilbahn über die mindestens zwei ersten Umlenkwellen im
zweiten Führungsbereich geführt. Bei zweibahniger Verarbeitung werden die beiden Teilbahnen
parallel erst über die Spreizwelle im ersten Führungsbereich und dann über die zweite
Umlenkwelle im zweiten Führungsbereich geführt. Bei dreibahniger Verarbeitung wird
nur die mittlere Teilbahn über die ersten Umlenkwellen im zweiten Führungsbereich
geführt, wie bei einbahniger Verarbeitung. Die beiden äußeren Teilbahnen werden dagegen
erst über die Spreizwelle und dann über die zweite Umlenkwelle geführt, wie bei zweibahniger
Verarbeitung.
[0023] Damit die mittlere Teilbahn störungsfrei durch die beiden Spreizabschnitte der Spreizwelle
führbar ist, sollte sie entsprechend ausgestaltet sein. So ist ihr bevorzugt eine
Verstellspindel zugeordnet, die eine variable Einstellung eines Spreizwinkels ermöglicht,
der zwischen dem jeweiligen Spreizabschnitt und einer Basisausrichtung gebildet ist.
[0024] Zusätzlich zur Spreizwelle und zu den ersten und zweiten Umlenkwellen kann für eine
optimale Zuführung der Endlosfolie bzw. der Teilbahnen mindestens eine erste Eingangswelle
im ersten Führungsbereich vorgesehen sein. Sie ist derart angeordnet, dass bei einbahniger
Verarbeitung die eine Teilbahn von der ersten Eingangswelle zu den ersten Umlenkwellen
zuführbar ist und bei zweibahniger Verarbeitung die beiden Teilbahnen von der ersten
Eingangswelle zur Spreizwelle führbar sind. Bei einem Wechsel von zweibahniger auf
dreibahnige Verarbeitung und vor der Aufnahme der mittleren Teilbahn durch die geöffneten
ersten Umlenkabschnitte sind die drei Teilbahnen gemeinsam von der ersten Eingangswelle
zur Spreizwelle führbar. Sobald die mittlere Teilbahn jedoch von den mindestens zwei
Umlenkwellen aufgenommen ist, wird sie von diesen geführt. Somit wird die mittlere
Teilbahn dann von der ersten Eingangswelle zu den ersten Umlenkwellen geführt und
nur noch die beiden äußeren Teilbahnen werden von der ersten Eingangswelle zur Spreizwelle
geführt.
[0025] Zur weiter verbesserten Zuführung der Teilbahnen zur Einrichtung kann mindestens
eine zweite Eingangswelle in einem dritten Führungsbereich vorgesehen werden, der
zwischen dem ersten und zweiten Führungsbereich angeordnet ist. Die Endlosfolie wird
bzw. die Teilbahnen werden von der ersten Eingangswelle zur zweiten Eingangswelle
und dann weiter entweder zur Spreizwelle oder zu den ersten Umlenkwellen geführt.
[0026] Ferner kann eine auswechselbare und/oder verstellbare Schneideinheit zum Abteilen
der Endlosfolie in die mindestens eine Teilbahn zwischen der ersten Eingangswelle
und der zweiten Eingangswelle angeordnet sein.
[0027] Mindestens eine Ausgangswelle kann im ersten Führungsbereich vorgesehen sein. Die
mindestens eine Teilbahn wird über diese Ausgangswelle aus der Einrichtung abgeführt.
Dabei ist die Ausgangswelle den ersten Umlenkwellen, der Spreizwelle und der zweiten
Umlenkwelle nachgeordnet.
[0028] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Wechseln einer ersten Anzahl auf eine zweite
Anzahl geführter Teilbahnen einer Endlosfolie wird zunächst die erste Anzahl von Teilbahnen
zu einer Spreizwelle eines ersten Führungsbereichs geführt. Die Teilbahnen werden
durch die Spreizwelle beabstandet. Aufgrund des Anzahlwechsels wird dann für einen
kurzen Zeitraum die zweite Anzahl von Teilbahnen zur Spreizwelle geführt. Eine mittlere
Teilbahn der neuen Anzahl von Teilbahnen wird zwischen einen ersten Spreizabschnitt
und einen zweiten Spreizabschnitt der Spreizwelle geführt. Zwei erste Umlenkwellen
eines zweiten Führungsbereichs werden durch Schwenken jeweils eines ersten Umlenkabschnitts
und eines zweiten Umlenkabschnitts der beiden ersten Umlenkwellen geöffnet. Die mittlere
Teilbahn wird von den geöffneten Spreizabschnitten in Richtung des zweiten Führungsbereichs
geführt und dann durch die Umlenkabschnitte aufgenommen. Die beiden ersten Umlenkwellen
werden durch Zusammenschwenken der jeweiligen Umlenkabschnitte geschlossen. Anschließend
wird die mittlere Teilbahn über die beiden nun geschlossenen ersten Umlenkwellen und
die zwei äußeren Teilbahnen werden über die Spreizabschnitte geführt.
[0029] Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der
beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente
zueinander in den Figuren entsprechend nicht immer den realen Größenverhältnissen,
da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert
im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
[0030] Figur 1 zeigt eine Perspektivansicht einer Ausführungsform einer Einrichtung zum
Führen einer variablen Anzahl von Teilbahnen aus dem Stand der Technik.
[0031] Figur 2 zeigt eine Seitenansicht der Einrichtung nach Figur 1 im Schnitt.
[0032] Figur 3 zeigt eine Perspektivansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Einrichtung zum Führen einer variablen Anzahl von Teilbahnen.
[0033] Figur 4 zeigt eine Seitenansicht der Einrichtung nach Figur 3 im Schnitt, wobei eine
mittlere Teilbahn durch zwei Umlenkwellen aufgenommen wird.
[0034] Figur 5 zeigt eine Seitenansicht der Einrichtung nach Figur 3 im Schnitt, nachdem
die mittlere Teilbahn durch die Umlenkwellen aufgenommen wurde.
[0035] Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen
verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren
dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die
dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße
Vorrichtung oder das erfindungsgemäße Verfahren ausgestaltet sein können und stellen
keine abschließende Begrenzung dar.
[0036] Figur 1 zeigt eine Perspektivansicht einer Ausführungsform einer Einrichtung 1 zum Führen
einer variablen Anzahl N <= 3 von Teilbahnen 21, 22, 23 einer Endlosfolie 5 aus dem
Stand der Technik. In einem ersten Führungsbereich 11 befindet sich eine Spreizwelle
31, die im Wesentlichen aus einem ersten Spreizabschnitt 311 und einem zweiten Spreizabschnitt
312 besteht. Die beiden Spreizabschnitte 311, 312 können schräg angestellt sein bezüglich
einer Basisausrichtung 6 (siehe Figur 3). Dadurch dass die Abschnitte 311, 312 der
Spreizwelle 31 schräg zur Basisausrichtung 6 gelagert bzw. eingestellt werden, werden
die beiden darüber geführten Teilbahnen 21, 22 (siehe Figur 2) entsprechend schräg
geführt bzw. gespreizt. Im ersten Führungsbereich 11 ist außerdem noch eine erste
Eingangswelle 32 und eine Ausgangswelle 33 vorgesehen.
[0037] Die Einrichtung 1 umfasst außerdem mindestens zwei im Wesentlichen einstückige erste
Umlenkwellen 41, 42, eine zweite Umlenkwelle und eine Führungswelle 44 in einem zweiten
Führungsbereich 12.
[0038] Die Funktionalität der Elemente wird in den nachfolgenden Figuren beschrieben.
[0039] Figur 2 zeigt eine Seitenansicht der Einrichtung 1 nach Figur 1 im Schnitt. Die Endlosfolie
5 wird zunächst in einer Laufrichtung 20 zur ersten Eingangswelle 32 im ersten Führungsbereich
11 transportiert. Die Endlosfolie 5 passiert dann eine Schneideinheit 2 zum Abteilen
der Endlosfolie 5 in eine, zwei oder drei Teilbahnen 21, 22, 23. Zwischen dem ersten
und zweiten Führungsbereich 11, 12 befindet sich ein dritter Führungsbereich 13 mit
einer zweiten Eingangswelle 51, über die die Teilbahnen 21, 22, 23 entweder in Richtung
des ersten Führungsbereichs 11 oder in Richtung des zweiten Führungsbereichs 12 weitergeleitet
werden.
[0040] Bei einbahniger Verarbeitung wird die eine Teilbahn 23 von der zweiten Eingangswelle
51 weiter in Laufrichtung 203 über die mindestens zwei ersten Umlenkwellen 41, 42,
und anschließend über die Führungswelle 44 bis zur Ausgangswelle 33 geführt.
[0041] Bei zweibahniger Verarbeitung werden die beiden Teilbahnen 21, 22 parallel von der
zweiten Eingangswelle 51 weiter in Laufrichtung 201 über die Spreizwelle 31 und anschließend
über die zweite Umlenkwelle 43 bis zur Ausgangswelle 33 geführt.
[0042] Bei dreibahniger Verarbeitung erfolgt die Führung der mittleren Teilbahn 23 wie bei
der einbahnigen Führung über die ersten Umlenkwellen 41, 42 und die Führung der beiden
äußeren Teilbahnen 21, 22 wie bei der zweibahnigen Führung über die Spreizwelle 31
und zweite Umlenkwelle 43.
[0043] Bei einem Wechsel von zwei Teilbahnen 21, 22 auf drei Teilbahnen 21, 22, 23 tritt
das oben ausführlich beschriebene Problem des Neueinfädelns auf. Dabei wird zunächst
die Schneideinheit 2 ausgewechselt oder derart eingestellt, dass sie nun drei statt
zwei Teilbahnen 21, 22, 23 schneidet. Dafür wird die Endlosfolie 5 zuvor quer zur
Laufrichtung 20 abgeschnitten. Nach Arbeitsbeginn der anderen bzw. der anders eingestellten
Schneideinheit 2 muss das Anfangsstück der neuen mittleren Teilbahn 23 manuell über
die erste Umlenkwelle 41 geführt werden. Da die Umlenkwellen 41, 42 aus dem Stand
der Technik zwar drehbar, aber ansonsten fest gelagert sind, muss das Einfädeln manuell
oder mit geeigneten technischen Vorrichtungen durchgeführt werden. Entsprechend müssen
die Anfangsstücke der neuen äußeren Teilbahnen 21, 22 neu über die Spreizwelle 31
geführt werden. Solch ein Umrüsten der Einrichtung 1 ist zeit- und kostenintensiv.
[0044] Figur 3 zeigt eine Perspektivansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Einrichtung
1 zum Führen einer variablen Anzahl von Teilbahnen 21, 22, 23. Die Einrichtung 1 ist
im Wesentlichen wie in den Figuren 1 und 2 ausgestaltet mit dem Unterschied, dass
nun erfindungsgemäß die mindestens zwei ersten Umlenkwellen 41, 42 trenn- und schließbar
sind. Entsprechend besteht die erste Umlenkwelle 41 im Wesentlichen aus einem ersten
Umlenkabschnitt 411 und einem zweiten Umlenkabschnitt 412. Die erste Umlenkwelle 42
besteht im Wesentlichen aus einem ersten Umlenkabschnitt 421 und einem zweiten Umlenkabschnitt
422.
[0045] Die Umlenkabschnitte 411, 412, 421, 422 können für das Öffnen, Schwenken und Schließen
unterschiedlich ausgestaltet sein. So können sie allesamt schwenkbar sein oder, wie
hier in Figur 3 dargestellt, sind nur der erste Umlenkabschnitt 411 der ersten Umlenkwelle
41 und der erste Umlenkabschnitt 421 der ersten Umlenkwelle 42 schwenkbar, wohingegen
der zweite Umlenkabschnitt 412 der ersten Umlenkwelle 41 und der zweite Umlenkabschnitt
422 der ersten Umlenkwelle 42 starr mit der Einrichtung 1 verbunden ist. Gemäß der
Ausführungsform nach Figur 3 bilden die Umlenkabschnitte 411 und 412 in geschlossenem
Zustand eine Steckverbindung über einen Zapfen und einen passenden Einlass an den
entsprechend gegenüberliegenden Stirnseiten der Umlenkabschnitte 411 und 412. Entsprechend
sind auch die Umlenkabschnitte 421 und 422 ausgestaltet. Für einen Fachmann ist offensichtlich,
dass die Umlenkabschnitte 411, 412, 421, 422 der zum Öffnen, Schwenken und Schließen
auch anders ausgestaltet sein können, ohne den Schutzbereich der Erfindung zu verlassen.
[0046] Erfindungsgemäß soll eine mittlere Teilbahn 23 zwischen die Spreizabschnitte 311,
312 weg von der Spreizwelle 31 und damit weg vom ersten Führungsbereich 11 hin zum
zweiten Führungsbereich 12 führbar sein. Das Führen der mittleren Teilbahn 23 zum
zweiten Führungsbereich 12 kann manuell oder mit geeigneten technischen Mitteln (nicht
dargestellt) erfolgen. Für einen Fachmann ist selbstverständlich, dass die beiden
Spreizabschnitte 311, 312 zum störungsfreien Durchführen der mittleren Teilbahn 23
entsprechend weit geöffnet werden sollten. Dazu ist der Spreizwelle 31 gemäß der Ausführungsform
nach Figur 3 eine Verstellspindel 4 zugeordnet, die eine variable Einstellung eines
Spreizwinkels ϕ ermöglicht, der zwischen dem jeweiligen Spreizabschnitt 311 bzw. 312
und der Basisausrichtung 6 gebildet ist. Ein Hebel 3, beispielsweise eine Zugstange
3 je Spreizabschnitt 311 bzw. 312 kann betätigt werden, so dass eine geeignete Schrägstellung
der Spreizabschnitte 311, 312 bezüglich der Basisausrichtung 6 erreicht wird und die
mittlere Teilbahn 23 störungsfrei durch den Zwischenraum zwischen den Spreizabschnitten
311, 312 durchführbar ist. Wie oben bereits beschrieben, dient die Schrägstellung
des Weiteren auch der Spreizung der beiden äußeren Teilbahnen 21, 22.
[0047] Die Führung der ein, zwei oder drei Teilbahnen 21, 22, 23 über die diversen Wellen
31, 32, 33, 41, 42, 43, 44, 51 erfolgt wie bei den Figuren 1 und 2. Ein Wechsel von
zwei- auf dreibahnige Verarbeitung erfolgt jedoch erfindungsgemäß unterschiedlich,
wie nachfolgend beschrieben.
[0048] Figur 4 zeigt eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Einrichtung 1 nach Figur 3 im Schnitt,
wobei eine mittlere Teilbahn 23 durch zwei Umlenkwellen 41, 42 aufgenommen wird. Durch
die Querschnittsansicht ist jeweils nur der vordere erste Umlenkabschnitt 411 bzw.
421 der ersten Umlenkwelle 41 bzw. 42 sichtbar. Der hintere zweite Umlenkabschnitt
412 bzw. 422 der ersten Umlenkwelle 41 bzw. 42 ist verdeckt.
[0049] Beim Wechsel von zwei Teilbahnen 21, 22 auf drei Teilbahnen 21, 22, 23 wird die Schneideinheit
2 zunächst wie bei Figur 1 und 2 entsprechend anders eingestellt oder ausgewechselt
passend zur dreibahnigen Verarbeitung. Die Endlosfolie 5 bzw. die beiden Teilbahnen
21, 22 müssen beim Wechsel jedoch nicht mehr quer zur Laufrichtung 20 abgeschnitten
werden. Stattdessen werden die nun drei Teilbahnen 21, 22, 23 anfänglich von der zweiten
Eingangswelle 51 bis zur Spreizwelle 31 geführt. Dort werden die beiden neuen äußeren
Teilbahnen 21, 22 weiterhin über die beiden Spreizabschnitte 311, 312 zur zweiten
Umlenkwelle 43 und dann zur Ausgangswelle 33 geführt.
[0050] Die neue mittlere Teilbahn 23 wird zwischen die Spreizabschnitte 311, 312 weg von
der Spreizwelle 31 und damit weg vom ersten Führungsbereich 11 hin zum zweiten Führungsbereich
12 geführt, wie bereits in Figur 3 ausführlich beschrieben. Zum störungsfreien Führen
der neuen mittleren Teilbahn 23 in den zweiten Führungsbereich 23 kann es sinnvoll
sein, die Spannung der mittleren Teilbahn 23 zu lockern.
[0051] Die neue mittlere Teilbahn 23 erstreckt sich nun wie gewünscht von der zweiten Eingangswelle
51 in Richtung des zweiten Führungsbereichs 2 und nicht mehr im ersten Führungsbereich
11. Der Spreizwinkel ϕ kann bei Bedarf nun wieder auf einen solchen Betrag verringert
werden, der für eine Spreizung der neuen äußeren Teilbahnen 21, 22 ausreichend ist.
Dazu werden der Hebel 3 und die Verstellspindel 4 entsprechend betätigt, so dass sich
der Zwischenraum zwischen den Spreizabschnitten 311, 312 der Spreizwelle 31 entsprechend
verringert.
[0052] Zeitgleich oder zeitlich versetzt werden die beiden ersten Umlenkwellen 41, 42 des
zweiten Führungsbereichs 12 geöffnet. Dies erfolgt, indem der erste Umlenkabschnitt
411 und/oder der zweite Umlenkabschnitt 412 der ersten Umlenkwelle 41 auseinander
geschwenkt werden, und indem der erste Umlenkabschnitt 421 und/oder der zweite Umlenkabschnitt
422 der ersten Umlenkwelle 42 auseinander geschwenkt werden. Wie in Figur 3 beschrieben
sind nur der erste Umlenkabschnitt 411 der ersten Umlenkwelle 41 und der erste Umlenkabschnitt
421 (verdeckt) der ersten Umlenkwelle 42 schwenkbar.
[0053] Die sich bereits im zweiten Führungsbereich 12 befindliche neue mittlere Teilbahn
23 wird dann von den geöffneten Umlenkabschnitten 411, 421, 412, 422 aufgenommen.
[0054] Figur 5 zeigt eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Einrichtung 1 im Schnitt nach Figur
3, nachdem die mittlere Teilbahn 23 durch die Umlenkwellen 41, 42 aufgenommen wurde.
Nach erfolgter Aufnahme der mittleren Teilbahn 23 gemäß Figur 4 werden die Umlenkabschnitte
411 und 412 der Umlenkwelle 41 und die Umlenkabschnitte 421 und 422 der Umlenkwelle
42 geschlossen. Die mittlere Teilbahn 23 wird nun nur noch über die zweite Eingangswelle
51 zu den Umlenkwellen 41, 42 und nicht mehr über die Spreizwelle 31 und zweite Umlenkwelle
43 geführt.
[0055] Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben.
Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der
Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche
zu verlassen. So wurde beispielsweise in den Ausführungsformen gemäß den Figuren 1
bis 5 stets nur ein Wechsel von zwei auf drei Teilbahnen 21, 22, 23 beschrieben. Für
einen Fachmann ist jedoch offensichtlich, dass ein Wechsel auch zwischen anderen Anzahlen
von Teilbahnen mit der erfindungsgemäßen Einrichtung 1 bzw. einer Kombination aus
mindestens zwei erfindungsgemäßen Einrichtungen 2 bzw. Kombinationen von mehreren
Spreizwellen 31 und erfindungsgemäßen ersten Umlenkwellen 41, 42 durchgeführt werden
kann, ohne den Schutzbereich der Erfindung zu verlassen. Zu beachten ist dabei stets,
dass bei den Wechseln entsprechend viele Führungsbereiche derart vorgesehen sind,
dass eine mittlere Teilbahn (siehe obige Begriffsdefinition) von einem Führungsbereich
in einen anderen Führungsbereich geführt wird, indem die jeweilige mittlere Teilbahn
durch eine Spreizwelle geführt und anschließend von je zwei Abschnitten einer Umlenkwelle
des anderen Führungsbereichs aufgenommen wird.
Bezugszeichenliste:
[0056]
- 1
- Einrichtung zum Führen einer variablen Anzahl von Teilbahnen
- 2
- Schneideinheit
- 3
- Hebel, Zugstange
- 4
- Verstellspindel
- 5
- Endlosfolie
- 6
- Basisausrichtung
- 11
- erster Führungsbereich
- 12
- zweiter Führungsbereich
- 13
- dritter Führungsbereich
- 20
- Laufrichtung
- 201
- Laufrichtung der äußeren Teilbahnen
- 203
- Laufrichtung der Einbahn bzw. mittleren Teilbahn
- 21
- erste Teilbahn bzw. erste äußere Teilbahn
- 22
- zweite Teilbahn bzw. zweite äußere Teilbahn
- 23
- dritte Teilbahn bzw. Einbahn bzw. mittlere Teilbahn
- 31
- Spreizwelle
- 311
- erster Spreizabschnitt
- 312
- zweiter Spreizabschnitt
- 32
- erste Eingangswelle
- 33
- Ausgangswelle
- 41, 42
- erste Umlenkwelle
- 411, 421
- erster Umlenkabschnitt
- 412,422
- zweiter Umlenkabschnitt
- 43
- zweite Umlenkwelle
- 44
- Führungswelle
- 51
- zweite Eingangswelle
- N
- variable bzw. erste Anzahl
- M
- zweite Anzahl
- ϕ
- Spreizwinkel
1. Einrichtung (1) zum Führen einer variablen Anzahl (N) von Teilbahnen (21, 22, 23)
einer Endlosfolie (5), die in einem ersten Führungsbereich (11) mindestens eine Spreizwelle
(31) umfasst, die im Wesentlichen aus einem ersten Spreizabschnitt (311) und einem
zweiten Spreizabschnitt (312) besteht, und wobei die Einrichtung (1) mindestens zwei
erste Umlenkwellen (41, 42) in einem zweiten Führungsbereich (12) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei ersten Umlenkwellen (41, 42) trenn- und schließbar sind und jeweils
aus einem ersten Umlenkabschnitt (411, 421) und einem zweiten Umlenkabschnitt (412,
422) bestehen, so dass eine mittlere Teilbahn (23) der (N) Teilbahnen (21, 22, 23)
zwischen den Spreizabschnitten (311, 312) hindurch führbar und von den geöffneten
Umlenkabschnitten (411, 421, 412, 422) aufnehmbar ist.
2. Einrichtung (1) nach Anspruch 1, wobei in dem zweiten Führungsbereich (12) mindestens
eine zweite Umlenkwelle (43) vorgesehen ist, die im Wesentlichen zwischen den mindestens
zwei ersten Umlenkwellen (41, 42) gelagert ist, und wobei die zweite Umlenkwelle (43)
derart angeordnet ist, dass von der Spreizwelle (31) mindestens zwei der Teilbahnen
(21, 22) der zweiten Umlenkwelle (43) zuführbar sind.
3. Einrichtung (1) nach Anspruch 2, wobei bis zu drei abgeteilte Teilbahnen (21, 22,
23) führbar sind, wobei bei einbahniger Verarbeitung die eine Teilbahn (23) über die
mindestens zwei ersten Umlenkwellen (41, 42) führbar ist, bei zweibahniger Verarbeitung
die beiden Teilbahnen (21, 22) parallel erst über die Spreizwelle (31) und dann über
die zweite Umlenkwelle (43) führbar sind, und bei dreibahniger Verarbeitung die mittlere
Teilbahn (23) über die ersten Umlenkwellen (41, 42) führbar ist und die beiden äußeren
Teilbahnen (21, 22) parallel erst über die Spreizwelle (31) und dann über die zweite
Umlenkwelle (43) führbar sind.
4. Einrichtung (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei der Spreizwelle (31)
eine Verstellspindel (4) zugeordnet ist, die derart ausgestaltet ist, dass sie eine
variable Einstellung eines Spreizwinkels (ϕ) ermöglicht, der zwischen dem jeweiligen
Spreizabschnitt (311, 312) und einer Basisausrichtung (6) gebildet ist.
5. Einrichtung (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die Einrichtung (1)
mindestens eine erste Eingangswelle (32) im ersten Führungsbereich (11) derart umfasst,
dass bei einbahniger Verarbeitung die eine Teilbahn (23) von der ersten Eingangswelle
(32) zu den ersten Umlenkwellen (41, 42) zuführbar ist, bei zweibahniger Verarbeitung
die beiden Teilbahnen (21, 22) von der ersten Eingangswelle (32) zur Spreizwelle (31)
führbar sind, beim Wechsel von zweibahniger auf dreibahnige Verarbeitung vor der Aufnahme
durch die ersten Umlenkwellen (41, 42) die drei Teilbahnen (21, 22, 23) von der ersten
Eingangswelle (32) zur Spreizwelle (31) führbar sind, und nach einem abgeschlossenen
Wechsel auf eine dreibahnige Verarbeitung die mittlere Teilbahn (23) von der ersten
Eingangswelle (32) zu den ersten Umlenkwellen (41, 42) zuführbar ist und die beiden
äußeren Teilbahnen (21, 22) von der ersten Eingangswelle (32) zur Spreizwelle (31)
führbar sind.
6. Einrichtung (1) nach Anspruch 5, wobei die Einrichtung (1) mindestens eine zweite
Eingangswelle (51) in einem dritten Führungsbereich (13) umfasst, der zwischen dem
ersten und zweiten Führungsbereich (11, 12) angeordnet ist, und wobei die Endlosfolie
(5) bzw. die Teilbahnen (21, 22, 23) von der ersten Eingangswelle (32) zur zweiten
Eingangswelle (51) und dann zur Spreizwelle (31) bzw. zu den ersten Umlenkwellen (41,
42) führbar sind.
7. Einrichtung (1) nach Anspruch 6, wobei die Einrichtung (1) eine auswechselbare und/oder
verstellbare Schneideinheit (2) zum Abteilen der Endlosfolie (5) in die mindestens
eine Teilbahn (21, 22, 23) umfasst, wobei die Schneideinheit (2) zwischen der ersten
Eingangswelle (32) und der zweiten Eingangswelle (51) angeordnet ist.
8. Einrichtung (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die Einrichtung (1)
mindestens eine Ausgangswelle (33) im ersten Führungsbereich (11) umfasst, über die
die mindestens eine Teilbahn (21, 22, 23) aus der Einrichtung (1) abführbar ist, wobei
die Ausgangswelle (33) den ersten Umlenkwellen (41, 42), der Spreizwelle (31) und
der zweiten Umlenkwelle (43) nachgeordnet ist.
9. Verfahren zum Wechseln einer ersten Anzahl (N) geführter Teilbahnen (21, 22, 23) auf
eine zweite Anzahl (M) geführter Teilbahnen (21, 22, 23) einer Endlosfolie (5),
gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
• Zuführen der ersten Anzahl (N) von Teilbahnen (21, 22, 23) zu einer Spreizwelle
(31) eines ersten Führungsbereichs (13), wobei die Teilbahnen (21, 22, 23) durch Einstellen der Spreizwelle (31) beabstandet werden;
• Zuführen der zweiten Anzahl (M) von Teilbahnen (21, 22, 23) zur Spreizwelle (31);
• Führen einer mittleren Teilbahn (23) der (M) Teilbahnen (21, 22, 23) zwischen einen
ersten Spreizabschnitt (311) der Spreizwelle (31) und einen zweiten Spreizabschnitt
(312) der Spreizwelle (31);
• Öffnen zweier erster Umlenkwellen (41, 42) eines zweiten Führungsbereichs (12) durch Schwenken jeweils eines ersten Umlenkabschnitts (411, 421) und eines zweiten Umlenkabschnitts
(412, 422) der beiden ersten Umlenkwellen (41, 42);
• Führen der mittleren Teilbahn (23) von den geöffneten Spreizabschnitten (311, 312)
in Richtung des zweiten Führungsbereichs (12);
• Aufnehmen der mittleren Teilbahn (23) durch die Umlenkabschnitte (411, 421, 412, 422) der beiden ersten Umlenkwellen (41, 42);
• Schließen der beiden ersten Umlenkwellen (41, 42) durch Zusammenschwenken der jeweiligen Umlenkabschnitte (411, 421, 412, 422); und
• Führen der mittleren Teilbahn (23) über die beiden nun geschlossenen ersten Umlenkwellen
(41, 42) und Führen der zwei äußeren Teilbahnen (21, 22) über die Spreizabschnitte
(311, 312).