(19)
(11) EP 2 305 891 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.04.2011  Patentblatt  2011/14

(21) Anmeldenummer: 09012077.5

(22) Anmeldetag:  23.09.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E01F 15/06(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(71) Anmelder: Bremer AG
33098 Paderborn (DE)

(72) Erfinder:
  • Hillebrand, Heinrich
    33106 Paderborn (DE)

(74) Vertreter: Hanewinkel, Lorenz 
Patentanwalt Ferrariweg 17a
33102 Paderborn
33102 Paderborn (DE)

   


(54) Absturzsicherung für eine Parketage


(57) Die Erfindung beschreibt eine Absturzsicherung für eine Etage eines Parkhauses, das auf einer Etagengrundplatte (2), die auf Stützen (4, 5) gehalten ist, eine Reihe von Parkplätzen (3) an einer äußeren Etagenkante (10) besitzt, wobei dass durch die Stützen (4, 5) an der Etagenkante (10) ein Seil (6) in vorgeschriebener Auffanghöhe (H) geführt ist, das an den äußersten Stützen (5) über Federn (8) gespannt ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Absturzsicherung für eine Etage eines Parkhauses, das auf einer Etagengrundplatte, die auf Stützen gehalten ist, eine Reihe von Parkplätzen an einer äußeren Etagenkante besitzt.

[0002] Parkhäuser werden häufig aus vorgefertigten Stahlbau- und/oder Stahlbetonteilen hergestellt. Dabei werden für das Tragen der Parketagen Stützen eingesetzt, an denen die Parketage gehalten wird. Die Stützen laufen um die Grundplatte der Etage herum.

[0003] Viele Parkplätze auf der Parketage grenzen an die äußere Kante der Parketage. Hier muss eine Absturzsicherung vorhanden sein, damit kein Fahrzeug über die Kante abstürzen kann. Die Anforderungen an eine Absturzsicherung sind in Bauvorschriften geregelt.

[0004] Eine normale Begrenzung einer Parketage wird durch eine Betonwand (mit Fenstern oder Lüftungsfeldem) gebildet, die so dimensioniert ist, dass die Anforderungen an die Belastung durch einen Anstoß eines Fahrzeuges verkraftet werden. Eine Betonwand schließt die Parketage optisch ab und ist aufwendig in der Herstellung.

[0005] Soll eine optisch offene Gestaltung erreicht werden, werden einfache Geländer eingesetzt. Diese sind für eine Absturzsicherung nicht hinreichend. Daher werden häufig zusätzlich stählerne Leitplanken eingesetzt, die an der Kante entlang aufgebaut werden. Solche Leitplanken erfordern eine aufwendige Befestigung in der Grundplatte der Parketage.

[0006] Eine andere bekannte Lösung zur Absturzsicherung sieht Stahimatten vor, die zwischen jeweils 2 Stützen seitlich befestigt werden.

[0007] Es ist Aufgabe der Erfindung eine einfache Absturzsicherung für Parketagen zu offenbaren, die ohne großen Aufwand installierbar ist.

[0008] Die Lösung dieser Aufgabe ist mit den Merkmalen des Anspruchs 1 angegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

[0009] Die Etagen eines Parkhauses, bei der eine Reihe von Parkplätzen an einer äußeren Etagenkante angeordnet ist, müssen an diesen Kanten gegen Absturz gesichert sein. Die Höhe der Absturzsicherung über der Etagengrundplatte und die damit aufzufangenden Kräfte sind in den Bauvorschriften geregelt. Nach DIN 1055 beträgt die maximale Horizontalkraft für die Absturzsicherung 40 KN in einer Höhe von 50 cm über der Grundplatte.

[0010] Für die erfindungsgemäße Absturzsicherung werden die Stützen verwendet, die auch die Grundplatte der Parketage halten. An der Kante der Etagengrundplatte ist ein Seil in der vorgeschriebenen Auffanghöhe durch die Stützen geführt, das an den äußersten Stützen über Federn gespannt ist.

[0011] Das Seil für sie Absturzsicherung ist vorzugsweise ein vorgerecktes Drahtseil aus nichtrostendem bzw. rostgeschütztem Stahl. Durch das Vorrecken verformt sich das Seil nicht nach einer Belastung und hält die Anforderungen auch danach weiterhin ein.

[0012] Die Federn zur Spannung des Seils sind vorzugsweise als Paket von Tellerfedern ausgebildet, das einfach zwischen einer äußeren Stütze und dem Seil angebracht werden kann. Die Verspannung erfolgt dann über eine Verschraubung, die an einem oder beiden Enden des Seils vorgesehen ist.

[0013] Die Verspannung wird so vorgenommen, dass bei einer vorgeschriebenen Prüfbelastung eine Maximalauslenkung des Seils nicht überschritten wird.

[0014] Das Seil ist in allen beteiligten Stützen in einer Bohrung geführt, die mit einer Hülse ausgekleidet ist. Diese ist vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt und verhindert Beschädigungen am Seil, falls eine Belastung auftritt.

[0015] Für die Absturzsicherung von Personen kann auch ein weiteres Seil in einem höheren Abstand an der Kante der Parketage vorgesehen werden. Dieses ist dann in der gleichen Weise geführt und gespannt, wie dies beim unteren Seil vorgenommen wurde.

[0016] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind beispielhaft in den Fig. 1 bis 4 dargestellt.

Fig. 1 zeigt einen Übersichtsplan der Kante einer Parketage.

Fig. 2 zeigt die Kante von Fig. 1 mit einem absturzgefährdeten Fahrzeug.

Fig. 3 zeigt die Führung und Verspannung eines Seils.



[0017] In den Fig. 1 und 2 ist eine Parketage 1 dargestellt, bei der auf einer mit den Stützen 4 und 5 gehaltenen Etagengrundplatte 2 eine Vielzahl von Parkplätzen 3 angeordnet sind. Eine Reihe von Parkplätzen 3 grenzt an die Kante 10 und dort befindliche Fahrzeuge 9 müssen gesichert werden.

[0018] Dazu ist ein Seil 6 zwischen den äußeren Stützen 5 der Kante 10 gespannt, das durch die weiteren Stützen 4 geführt ist. Die Spannung wird über die Federpakete 8 gehalten.

[0019] In Fig. 2 ist eine Reihe von Fahrzeugen 9 an der Kante 10 geparkt, wovon eines in die Absturzsicherung mit dem Seil 6 gefahren ist. Dabei sind das Seil 6 und die Spannung über das Federpaket 8 so dimensioniert, dass nur eine maximal zulässige Auslenkung D zwischen zwei Stützen 4 erfolgt und das Fahrzeug 9 sicher gehalten wird.

[0020] In Fig. 3 ist die Führung und Verspannung des Seils 6 von der Seite aus dargestellt. Es ist in der vorgeschriebenen Auffanghöhe H über der Etagengrundplatte 2 durch Bohrungen in den Stützen 4 und 5 gespannt.

[0021] An der äußeren Stütze 5 ist das Seil 6 mit der Verschraubung 7 abgeschlossen. Die Spannung des Seils 6 wird mittels der Verschraubung 7 und dem Federpaket 8 eingestellt. In den Bohrungen 11 sind hier nicht dargestellte Kunststoffhülsen eingelassen, die das Seil 6 vor Beschädigungen schützen.

Bezugszeichenliste



[0022] 
1
Parketage
2
Etagengrundplatte
3
Parkplatz
4
Stütze
5
Äußere Stütze
6
Seil
7
Verschraubung
8
Federpaket
9
Fahrzeug
10
Kante der Parketage
11
Bohrung
D
Auslenkung des Seils
H
Auffanghöhe



Ansprüche

1. Absturzsicherung für eine Etage eines Parkhauses, das auf einer Etagengrundplatte (2), die auf Stützen (4, 5) gehalten ist, eine Reihe von Parkplätzen (3) an einer äußeren Etagenkante (10) besitzt,
dadurch gekennzeichnet, dass
dass durch die Stützen (4, 5) an der Etagenkante (10) ein Seil (6) in vorgeschriebener Auffanghöhe (H) geführt ist, das an den äußersten Stützen (5) über Federn (8) gespannt ist.
 
2. Absturzsicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Seil (6) ein vorgerecktes Drahtseil aus nichtrostendem Stahl ist.
 
3. Absturzsicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Federn (8) aus einem Paket von Tellerfedern gebildet sind.
 
4. Absturzsicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Seil über eine Verschraubung (7) an einem oder beiden Seilenden gespannt ist.
 
5. Absturzsicherung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannung so eingestellt ist, dass bei einer vorgeschriebenen Prüfbelastung eine Maximalauslenkung (D) des Seils (6) nicht überschritten wird.
 
6. Absturzsicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützen Bohrungen (11) aufweisen, durch die das Seil (6) geführt ist und diese Bohrungen (11) mit einer Hülse ausgekleidet sind.
 
7. Absturzsicherung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülsen aus einem Kunststoffrohr hergestellt sind.
 
8. Absturzsicherung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
ein weiteres Seil in gleicher Weise in einem höheren Abstand von der Etagengrundplatte (2) geführt ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht