[0001] Die Erfindung betrifft eine Schließvorrichtung mit einem Schließzylinder und einem
dazu passenden Schlüssel, wobei der Schlüssel einen flachen Schlüsselbart mit einem
schmalen Rücken, zwei im Wesentlichen parallel zueinander verlaufende Breitseiten
und auf der dem Rücken gegenüberliegenden Brust an schlüsselbartseitigen Codierpositionen
Codierungseinschnitte aufweist, wobei der Schließzylinder ein Zylindergehäuse, einen
in einer Lagerbohrung des Zylindergehäuses gelagerten, einen Schlüsselkanal zum Einschub
des Schlüsselbarts aufweisenden Zylinderkern, an bei bis an einen Anschlag in den
Schlüsselkanal eingeschobenen Schließbart mit den schlüsselbartseitigen Codierpositionen
zusammenfallenden zylinderseitigen Codierpositionen angeordnete, mit den schlüsselbartseitigen
Codierungseinschnitten zusammenwirkende, in Kernstiftbohrungen einliegende Zuhaltungen
und ein in einer sich quer zu den Kernstiftbohrungen erstreckenden Ergänzungskernbohrung
steckendes, eine Schlüsselbreitseitenabtaststelle abtastendes Abtastglied aufweist,
wobei der Abstand der Schlüsselbreitseitenabtaststelle vom Rücken größer ist als der
Abstand des Scheitels des tiefst eingeschnittenen Codierungsabschnitts vom Rücken,
wobei die Abtaststelle derart dicht an einer Randkante eines geringer als der tiefst
eingeschnittene Codierungseinschnitt eingeschnittenen Codierungseinschnitts liegt,
dass eine Vertiefung des geringer eingeschnittenen Codierungseinschnitts auf die Tiefe
des tiefst eingeschnittenen Codierungseinschnitts zu einem Wegfall der Abtaststelle
führt. Eine Schließvorrichtung dieser Art ist bekannt aus der
DE 27 38 313 C2. Die dort beschriebene Schließvorrichtung besitzt in Kernbohrungen einliegende Kernstifte,
die die Codierungseinschnitte eines Flachschlüssels abtasten. Auf derselben axialen
Höhe eines der Kernstifte befinden sich in quer zu den Kernstiftbohrungen verlaufenden
Ergänzungskernbohrungen jeweils Abtastglieder, die den Spitzenbereich der Kernstifte
abtasten, wenn der Kernstift in dem ihm zugeordneten Codierungseinschnitt eintritt.
Bei einem Schlüssel mit zu geringer Einschnitttiefe des Codierungseinschnitts wirken
die beiden stumpfen Tastenden des Abtastgliedes mit einem durchmesserverminderten
Abschnitt des Kernstiftes zusammen, so dass sie Sperrstufen freigeben, gegen die beim
Drehen des Zylinderkernes ein Gehäusestift stoßen kann.
[0002] Eine weitere Schließvorrichtung wird von der
US 3,742,744 beschrieben. Der dort beschriebene Schlüssel besitzt einen flachen Schließbart, einen
schmalen Rücken, eine dem Rücken gegenüberliegende Brust und zwei mit Profilnuten
und zwischen den Profilnuten angeordneten Profilrippen versehene parallel zueinander
verlaufende Breitseiten. Die Schlüsselbrust ist mit einer Vielzahl von individuell
tief eingeschnittenen Codierungseinschnitten versehen. Jeder der Codierungseinschnitte
besitzt einen Scheitel. Der Scheitel ist vom Rücken des Schließbartes beabstandet.
Einer der Scheitel besitzt einen minimalen Abstand zum Schlüsselbartrücken. Es handelt
sich dabei um den tiefst eingeschnittenen Codierungseinschnitt. Die Codierungseinschnitte
sind gleich weit voneinander entfernt und liegen an Codierpositionen. Die einzelnen
Codierpositionen sind gleich weit voneinander beabstandet. Auf der Schlüsselbreitseite
befindet sich darüber hinaus eine als Vertiefung ausgebildete Abtaststelle, die von
einem in einer Kernbohrung gelagerten Ergänzungszuhaltungsstift abgetastet werden
kann. Der Abstand, mit dem die Abtaststelle vom Rücken des Schlüssels beabstandet
ist, entspricht im Wesentlichen dem Abstand, den der Scheitel der tiefst eingeschnittenen
Codierungsaussparung zum Rücken hat. Der zugehörige Schließzylinder besitzt ein Gehäuse,
einen in einer Lagerbohrung des Gehäuses drehbaren Kern und eine Vielzahl von Zuhaltungen.
Die Zuhaltungen stecken in Kernbohrungen bzw. in Gehäusebohrungen und sind als Stifte
ausgebildet, die die Drehbarkeit des Kernes bei nicht eingestecktem Schlüssel blockieren.
Die Zuhaltungsstifte sind in Erstreckungsrichtung eines Schlüsselkanals im Kern gleich
weit voneinander beabstandet und sitzen an Codierpositionen. Wird der passende Schlüssel
in den Schlüsselkanal bis in eine Anschlagstellung eingeschoben, so fallen die Codierpositionen
des Schlüsselbartes mit den Codierpositionen des Schließkernes zusammen, so dass die
Spitzen der Kernstifte in die Codiereinschnitte eingreifen.
[0003] Eine gängige Methode, derartige Schließzylinder zu öffnen, ist die sogenannte Schlagschlüsselmethode,
bei der Schlüssel verwendet werden, deren Codiereinschnitte bis auf die maximal mögliche
Tiefe eingeschnitten sind. Grundsätzlich reicht es aus, bei einem Schlagschlüssel
die Codiereinschnitte bis auf eine Tiefe zu vertiefen, die der Tiefe des tiefsten
Codierungseinschnitts des passenden Schlüssels entspricht.
[0004] Um den Aufsperrschutz eines gattungsgemäßen Schließzylinders gegen die Schlagschlüsselmethode
zu verbessern, ist zunächst und im Wesentlichen vorgesehen, dass der Abstand der Abtaststelle
vom Rücken größer ist als der Abstand des Scheitels des tiefst eingeschnittenen Codierungseinschnitts.
Die Schlüsselbreitseitenabtaststelle liegt dabei zwischen zwei unmittelbar benachbarten
Codierpositionen und derart dicht an einer Randkante eines Codierungseinschnitts,
dass dessen Vertiefung auf dieselbe Tiefe, die der tiefst eingeschnittene Codierungseinschnitt
aufweist, zu einem Wegfall der Abtaststelle führt. Der Codiereinschnitt wird üblicherweise
mit einer Schleifscheibe gefertigt, die ein winkelförmiges Schleifprofil besitzt.
Wird mit dieser Schleifscheibe der der Abtaststelle benachbarte Codierungseinschnitt
vertieft, so wird die Abtaststelle weggeschliffen. Da die Abtaststelle zwischen zwei
Codierpositionen liegt, liegt sie auch zwischen zwei Zuhaltungsstiften. Der die Abtaststelle
abtastende Ergänzungszuhaltungsstift kann jetzt nicht von einem Abschnitt der Schlüsselbreitseite
in der ordnungsgemäßen Position gehalten werden. Wirkt dieser Ergänzungszuhaltungsstift
mit einem Ergänzungsgehäusestift zusammen, so kann der Ergänzungsgehäusestift nicht
aus einer Sperrstellung gebracht werden. Die Abtaststelle kann einer Profilrippe zugeordnet
sein. Wird die Profilrippe entfernt, kann der Ergänzungszuhaltungsstift ebenfalls
nicht in der ordnungsgemäßen Position gehalten werden. In einer bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung ist vorgesehen, dass das Abtastglied ein in einer Kernbohrung geführter
Stift ist, dessen Kopf zumindest bereichsweise in einer Öffnung liegt, die in eine
Fluchtlage zu einer Gehäusestiftbohrung bringbar ist. Bei einem Versuch, den erfindungsgemäßen
Schließzylinder mit der Schlagschlüsselmethode zu öffnen, können die in den Codierungseinschnitten
einliegenden Kernstifte bzw. die den Kernstiften zugeordneten Gehäusestifte in eine
Freigabestellung gebracht werden. Dies hat zur Folge, dass der Zylinderkern gedreht
werden kann. Er kann soweit gedreht werden, bis die Kernbohrung, in der die Ergänzungszuhaltung
liegt, in Fluchtlage zu einer Gehäusebohrung gebracht ist. Der Gehäusestift kann dann
beaufschlagt durch die ihm zugeordnete Feder in die nicht vom Kopf der Ergänzungszuhaltung
ausgefüllte bzw. zumindest teilausgefüllte Kernbohrung eintreten. Bildet die Öffnung
der Ergänzungskernbohrung keine Schräge aus, so wird der Gehäusestift in der Ergänzungskernbohrung
gefangen.
[0005] Die Erfindung betrifft darüber hinaus einen Schließzylinder für eine Schließvorrichtung
mit einem Zylindergehäuse, das einen in einer Lagerbohrung des Zylindergehäuses gelagerten,
einen Schlüsselkanal zum Einschub eines Schlüsselbartes eines Schlüssels aufweisenden
Zylinderkern, an zylinderseitigen Codierpositionen angeordnete, in zur Lagerbohrung
offenen Kernstiftbohrungen einliegenden Kernstiften zum Eintritt in Codierungseinschnitte
des Schlüsselbartes und ein Abtastglied zum Abtasten einer Schlüsselbreitseitenabtaststelle
zwischen zwei unmittelbar benachbarten Kernstiften aufweist.
[0006] Zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe ist bei diesem Schließzylinder vorgesehen,
dass der Abstand der Spitze des Abtastgliedes von der lagerbohrungsseitigen Öffnung
der Stiftzuhaltung kleiner ist als die Länge des längsten Kernstiftes. Dadurch ergeben
sich die zuvor beschriebenen schließtechnischen Vorteile.
[0007] Die Erfindung betrifft weiter einen Schlüssel für die oben beschriebene Schließvorrichtung.
Die Schlüsselbreitseitenabtaststelle kann als Breitseitenvertiefung oder auch als
Breitseitenvorsprung ausgebildet sein.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- in der Draufsicht einen Schlüssel;
- Fig. 2
- die Seitenansicht auf einen Schließzylinder, teilweise aufgebrochen;
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch den Schließzylinder gemäß der Linie III - III mit eingestecktem
passenden Schlüssel;
- Fig. 4
- eine Darstellung gemäß Fig. 3, jedoch mit um 90° im Uhrzeigersinn ge- drehtem Zylinderkern;
- Fig. 5
- eine Darstellung gemäß Fig. 3, jedoch mit einem Schlüssel ohne Profil- rippe 16;
- Fig. 6
- eine Darstellung gemäß Fig. 4 mit einem Schlüssel gemäß Fig. 5 und mit gefangenem
Gehäusestift 24;
- Fig. 7
- eine Darstellung gemäß Fig. 3 mit eingeschobenem Schlüssel, bei dem jedoch der Codierungseinschnitt
6b auf das Niveau der gestrichelten Linie 10 in Fig. 1 vertieft worden ist,
- Fig. 8
- eine Darstellung gemäß Fig. 4 mit einem Schlüssel gemäß Fig. 7 und mit gefangenem
Gehäusestift 24 und
- Fig. 9
- den Ausschnitt IX in Fig. 2.
[0009] Der in der Figur 1 dargestellte Schlüssel besitzt eine Raide 12 und einen von der
Raide abragenden Schließbart 2. Der Schließbart 2 weist in seiner Erstreckungsrichtung
zumindest zwei parallel zueinander verlaufende Profil nuten 14,15 auf. Zwischen den
beiden Profilnuten 14, 15 erstreckt sich eine Profilrippe 16. Mit der gestrichelten
Linie 8 ist ein Abstand r vom Rücken 3 des flach gestalteten Schließbartes 2 angedeutet,
bis zu dem in die Brust 5 des Schlüssels eingeschnittene Codierungseinschnitte 6a
bis 6f eingeschnitten werden können. Dann liegen die Scheitel der schräg aufeinander
zu laufenden Flanken der Codierungseinschnitte 6a bis 6f auf der Linie 8 der tiefst
möglichen Einschnitte.
[0010] Parallel zur Linie 8 ist eine Linie 10 der maximalen Einschnitttiefe des individuellen
Schlüssels dargestellt. In dieser Linie 10, die vom Rücken 3 um den Abstand s beabstandet
liegt, liegt mindestens ein Scheitel eines tiefst eingeschnittenen Codierungseinschnitts.
Im Ausführungsbeispiel ist dies der Codierungseinschnitt 6d.
[0011] Der Schließbart 2 hat insgesamt sechs Codierpositionen a bis f. Andere nicht dargestellte
Ausführungsbeispiele können mehr oder weniger Codierpositionen aufweisen.
[0012] Mit der Bezugsziffer 7 ist eine Abtaststelle bezeichnet, die auf der Breitseite 4
des Schließbartes 2 liegt. Die Abtaststelle 7 ist im Ausführungsbeispiel unprofiliert.
Sie kann aber auch von einer Vertiefung oder einer Erhöhung gebildet sein. Die Abtaststelle
7 ist um das Maß t vom Rücken 3 beabstandet. Das Maß t ist größer als das Maß s, welches
den Abstand des Scheitels des tiefst eingeschnittenen Codierungseinschnitts 6d vom
Rücken betrifft. Die Abtaststelle 7 liegt zwischen den Codierpositionen b und c, also
zwischen den beiden Scheiteln der Codierungseinschnitte 6b und 6c. Die Abtaststelle
7 liegt etwa in der Mitte zwischen den beiden Codierpositionen b und c. Die Abtaststelle
7 liegt jedenfalls dicht benachbart zu einer Randkante 11 des Codierungseinschnitts
6b. Der Codierungseinschnitt 6b ist weniger tief eingeschnitten als der tiefst eingeschnittene
Codierungseinschnitt 6d. Mit gestrichelten Linien und der Bezugsziffer 11' ist eine
nachträgliche Vertiefung des Codierungseinschnittes 6b dargestellt. Die Abtaststelle
7 liegt zwischen der Randkante 11 und einer möglichen durch Vertiefung erzeugbaren
Randkante 11'. Wird der Codierungseinschnitt 6b auf die Tiefe des maximal tiefen Codierungseinschnitts
6d vertieft, so dass der Scheitel des Codierungseinschnitts 6b um das Maß s vom Rücken
3 beabstandet ist, so fällt die Abtaststelle 7 weg. Sie wird beim Tieferschleifen
oder Fräsen des Codierungseinschnittes 6b entfernt.
[0013] Im Ausführungsbeispiel liegt die Abtaststelle 7 auf einer Profilrippe 16, die von
mindestens einem Codierungseinschnitt unterbrochen ist. Wird nur diese Profilrippe
16 entfernt, so verändert sich das Niveau der Abtaststelle 7 ebenfalls.
[0014] Der Schließzylinder 17 besitzt ein Gehäuse 18 mit einer Lagerbohrung 19, in der ein
Zylinderkern 20 drehbar gelagert ist. Der Zylinderkern 20 besitzt einen Schlüsselkanal
21, in dem der Schlüsselbart 2 des Schlüssels 1 mit der Spitze 13 voran eingesteckt
werden kann, bis der Anschlag 9 des Schlüssels 2 gegen die Stirnfläche des Zylinderkernes
20 stößt. Dann fallen die Codierpositionen a bis f des Schlüsselbartes 2 zusammen
mit Codierpositionen des Zylinderkernes 20. An diesen Codierpositionen besitzt der
Zylinderkern Kernbohrungen 26, in denen Kernstifte 23 einliegen. Der Flanschabschnitt
22 des Gehäuses 18 besitzt Gehäusebohrungen 31, die mit den Kernbohrungen 26 fluchten
und in welchen Kernstifte 24 einliegen, die von einer Feder 25 in Richtung des Schlüsselkanals
21 beaufschlagt werden.
[0015] Das Einstecken des passenden Schlüssels 1 in den Schlüsselkanal 21 hat zur Folge,
dass die Kernstifte 23, die sich mit ihren Spitzen in den Codierungseinschnitten 6a
bis 6f abstützen, so einsortiert werden, dass ihre Stirnflächen in der Zylindermantelfläche
des Zylinderkernes 20 liegen, so dass der Zylinderkern 20 gedreht werden kann.
[0016] In einer quer sich zu den Kernstiftbohrungen 26 erstreckenden Ergänzungskernbohrung
27 steckt ein Ergänzungszuhaltungsstift 28 mit einem Kopf 30 und einer Tastspitze
29. Der sich zwischen Tastspitze 29 und Kopf 30 erstreckende Schaft 29' wird in einem
durchmesserkleinen Bohrungsabschnitt 27' der Kernbohrung geführt. Die Spitze 29 liegt
auf Höhe der Abtaststelle 7. Der Ergänzungszuhaltungsstift 28 stützt sich somit mit
seiner Tastspitze 29 auf der Rippe 16 des Schließbartes 2 ab.
[0017] Die Ergänzungskernbohrung 27 befindet sich zwischen zwei Kernstiftbohrungen 26. Der
Kopf 30 befindet sich in einem durchmesservergrößerten Abschnitt 27" der Kernbohrung
27. Der Kopf 30 besitzt einen runden, vergrößerten Querschnitt, so dass der bereichsweise
in den durchmesservergrößerten Abschnitt 27" ragt, der in eine Fluchtlage zur Gehäusestiftbohrung
31 bringbar ist. Wird die Stirnfläche des Kopfes 30 in der Zylindermantelebene des
Zylinderkernes 20 gehalten, so gleitet die zum Zylinderkern 20 weisende Stirnfläche
des Gehäusestiftes 24 über die Stirnfläche des Kopfes 30. Hierzu muss sich die Spitze
29 an der Abtaststelle 7 abstützen.
[0018] Die Position der Radialbohrung 27, die sich quer zur Kernstiftbohrung 26 erstreckt,
hat einen Abstand k von der Öffnung 32, mit der die Kernstiftbohrung 26 in die Lagerbohrung
19 mündet. Die Summe der Abstandsmaße k und t entspricht dem Durchmesser des Zylinderkernes
20. Es gibt mindestens einen Kernstift 23, der länger ist als das Abstandsmaß k.
[0019] Bei einem passenden, in den Schlüsselkanal 21 eingeschobenen Schlüssel wird der Ergänzungszuhaltungsstift
28 in einer ordnungsgemäßen Position gehalten, in der ein Abschnitt der Außenfläche
des Kopfes 30 in der Zylindermantelebene des Zylinderkernes 20 liegt. Wird der Zylinderkern
20 gedreht, so gleitet ein Bereich der Außenfläche des Kopfes 30 über den Gehäusestift
24 hinweg. Der Gehäusestift 24 kann nicht in den Abschnitt 27" der Kernbohrung 27
eintreten.
[0020] Wird allerdings ein Schlüssel ohne Rippe 16 in den Schlüsselkanal 21 eingeschoben,
so wird nach einer 90°-Drehung im Uhrzeigersinn die in Figur 6 dargestellte Betriebsstellung
erreicht. In dieser Stellung kann der Gehäusestift 24 in die Kernbohrung 27" eintreten
und wird dort gefangen. Der Kern kann aus dieser Position nicht weiter gedreht werden.
[0021] Wird der in der Figur 1 dargestellte Schlüssel dahingehend verändert, dass der Codierungseinschnitt
6b vertieft wird, so dass sich die beiden Randkanten 11' in einem Scheitel 6' treffen,
der um das Maß s vom Rücken 3 entfernt ist, so besitzt dieser Schlüssel keine Abtaststelle
7 mehr. Sie befand sich im entfernten Material. Wird mit einem derartig präparierten
Schlüssel oder mit einem Schlüssel, bei dem alle Codierungseinschnitte 6a bis 6f auf
das Maß s oder r eingeschnitten wurden, versucht den Schließzylinder zu betätigen,
so kann der Ergänzungszuhaltungsstift 28 nicht in die oben beschriebene ordnungsgemäße
Position gebracht bzw. dort gehalten werden.
[0022] Wird mit einem derartig präparierten Schlüssel die Schlagöffnungsmethode angewendet
und die Gehäusestifte 24 in eine Freigabestellung verlagert, so kann der Zylinderkern
20 zwar um 90° bis in die in Figur 8 dargestellte Stellung gedreht werden. Da der
Ergänzungszuhaltungsstift 28 aber nicht in seiner ordnungsgemäßen Position gehalten
wird, kann der Kopf 30 in die Kernbohrung 27" eintreten. Es wird ein Einfangfreiraum
erzielt zum Eintritt des Gehäusestiftes 24, sobald dessen Gehäusestiftbohrung 31 in
Fluchtlage zu der eine Fangbohrung bildenden Kernbohrung 27" gebracht worden ist.
[0023] In einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel kann die Fangbohrung 27" so ausgebildet
sein, dass der in die Fangbohrung 27" eintretende Gehäusestift 24 lediglich eine Weiterdrehsperrfunktion
ausübt. Durch Ausbildung einer Schräge oder dergleichen kann der Zylinder dann aber
wieder zurückgedreht werden.
[0024] Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung
der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten
Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
Die Unteransprüche charakterisieren in ihrer fakultativ nebengeordneten Fassung eigenständige
erfinderische Weiterbildung des Standes der Technik, insbesondere um auf Basis dieser
Ansprüche Teilanmeldungen vorzunehmen.
1. Schließvorrichtung mit einem Schließzylinder (17) und einem dazu passenden Schlüssel
(1), wobei der Schlüssel (1) einen flachen Schlüsselbart (2) mit einem schmalen Rücken
(3), zwei im Wesentlichen parallel zueinander verlaufende Breitseiten (4) und auf
der dem Rücken gegenüberliegenden Brust (5) an schlüsselbartseitigen Codierpositionen
(a bis f) Codierungseinschnitte (6a bis 6f) aufweist, wobei der Schließzylinder (17)
ein Zylindergehäuse (18), einen in einer Lagerbohrung (19) des Zylindergehäuses (18)
gelagerten, einen Schlüsselkanal (21) zum Einschub des Schlüsselbarts (2) aufweisenden
Zylinderkern (20), an bei bis an einen Anschlag (9) in den Schlüsselkanal (21) eingeschobenem
Schließbart (2) mit den schlüsselbartseitigen Codierpositionen (a bis f) zusammenfallenden
zylinderseitigen Codierpositionen angeordnete, mit den schlüsselbartseitigen Codierungseinschnitten
(6a bis 6f) zusammenwirkende, in Kernstiftbohrungen (26) einliegende Zuhaltungen (23)
und ein in einer sich quer zu den Kernstiftbohrungen (26) erstreckenden Ergänzungskernbohrung
(27) steckendes, eine Schlüsselbreitseitenabtaststelle (7) abtastendes Abtastglied
(28) aufweist, wobei der Abstand (t) der Schlüsselbreitseitenabtaststelle (7) vom
Rücken (3) größer ist als der Abstand (s) des Scheitels des tiefst eingeschnittenen
Codierungseinschnitts (6d) vom Rücken (3), wobei die Abtaststelle (7) derart dicht
an einer Randkante (11) eines geringer als der tiefst eingeschnittene Codierungseinschnitt
(6d) eingeschnittenen Codierungseinschnitts (6b) liegt, dass eine Vertiefung des geringer
eingeschnittenen Codierungseinschnitts (6b) auf die Tiefe des tiefst eingeschnittenen
Codierungseinschnitts (6d) zu einem Wegfall der Abtaststelle (7) führt, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Ergänzungskernbohrung (27) zwischen zwei unmittelbar benachbarten Kernbohrungen
(26) befindet und das Abtastglied (28) eine Spitze (29) aufweist mit der die zwischen
zwei unmittelbar benachbarten Kodierpositionen (6b, 6c) liegende Schlüsselbreitseitenabtaststelle
(7) abgetastet wird.
2. Schließvorrichtung nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtaststelle (7) einer Profilrippe (16) zugeordnet ist.
3. Schließvorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Abtastglied (28) ein in der Kernbohrung (27) geführter Stift ist, dessen der
Spitze (29) gegenüberliegender Kopf (30) zumindest bereichsweise in einer Öffnung
(27") liegt, die in eine Überdecktlage zu einer Gehäusestiftbohrung (31) bringbar
ist und einen Grundriss aufweist, der einen Eintritt des in der Gehäusebohrung (31)
angeordneten Gehäusestifts (24) erlaubt.
4. Schließvorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass bei weggefallener Abtaststelle (7) oder bei einer verminderten Schlüsselbreite im
Bereich der Abtaststelle (7) ein in einer Gehäusestiftbohrung (31) gelagerter Gehäusestift
(24) beim Drehen des Zylinderkerns (20) gegen eine Sperrstufe stößt bzw. gefangen
wird.
5. Schließzylinder für eine Schließvorrichtung insbesondere gemäß einem oder mehreren
der vorangehenden Ansprüche, mit einem Zylindergehäuse (18), das einen in einer Lagerbohrung
(19) des Zylindergehäuses (18) gelagerten, einen Schlüsselkanal (21) zum Einschub
eines Schlüsselbartes (2) eines Schlüssels (1) aufweisenden Zylinderkern (20), an
zylinderseitigen Codierpositionen angeordnete, in zur Lagerbohrung (19) offenen Kernstiftbohrungen
(26) einliegenden Kernstiften (23) zum Eintritt in Codierungseinschnitte (6a bis 6f)
des Schlüsselbartes (2) und ein Abtastglied (28) zum Abtasten einer Schlüsselbreitseitenabtaststelle
(7) wobei der Abstand (k) eines Tastendes (29) des Abtastgliedes (28) von der lagerbohrungsseitigen
Öffnung (32) der Kernstiftbohrung (26) kleiner ist als die Länge des längsten Kernstiftes
(23) dadurch gekennzeichnet, dass das Tastende (29) eine Spitze ist und bezogen auf die Drehachse des Zylinderkerns
(20) zwischen zwei unmittelbar benachbarten Kernstiften (23) liegt.
6. Schließzylinder nach Anspruch 5 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Abtastglied (28) ein in einer Kernbohrung (27) geführter Stift ist, dessen der
Spitze (29) gegenüberliegender Kopf (30) zumindest bereichsweise in einer lagerbohrungsseitig
offenen Öffnung (27") liegt, die in eine Überdecktlage zu einer Gehäusestiftbohrung
(31) bringbar ist und einen Grundriss aufweist, der einen Eintritt des in der Gehäusebohrung
(31) angeordneten Gehäusestiftes (24) erlaubt, wobei der von der Abtaststelle (7)
mit der Stirnfläche seines Kopfes (30) in der Zylindermantelfläche des Zylinderkernes
(20) gehaltene Stift (28) einen Eintritt des Gehäusestiftes (24) in die Öffnung (27")
verhindert.