[0001] Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung, insbesondere für einen Schwenkflügel
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Eine derartige für einen Schwenkflügel verwendbare Antriebsvorrichtung ist aus der
DE 103 01 016 A1 bekannt. Eine Abtriebswelle ist über ein kraftübertragendes Gestänge mit dem Schwenkflügel
wirkverbunden, wobei eine elektrische Motoreneinrichtung zum Antreiben des Schwenkflügels
in Öffnungs- und/oder Schließrichtung dient. Eine Schließerfeder ist zum Antreiben
des Schwenkflügels in Schließ- bzw. Öffnungsrichtung vorgesehen und ist hierzu beim
Öffnen bzw. Schließen des Schwenkflügels vorspannbar. Die Schließerfeder ist als Druckfeder
ausgebildet und stützt sich mit ihrem einen Ende an einem fest in der Antriebsvorrichtung
angeordneten Anschlag und mit ihrem anderen Ende an einem verschiebbar geführten Federteller
ab. Der Federteller ist mittels eines flexiblen Kraftübertragungselements mit einer
Kurvenscheibe verbunden, welche drehfest mit einer Welle der Antriebseinrichtung verbunden
ist Diese Anordnung beansprucht relativ viel Baulänge. Eine Nachrüstung dieser Schließerfedereinrichtung
an Antrieben, welche ohne Schließerfeder ausgeliefert wurden, ist montageaufwändig.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Antriebsvorrichtung zu schaffen, welche
eine geringe Baulänge aufweist. Es soll eine Feststellfunktion realisierbar sein.
Zudem soll die Nachrüstung einer Schließerfedereinrichtung an einer vorhandenen Antriebsvorrichtung
auf einfache Weise möglich sein.
[0004] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0005] Die Unteransprüche bilden vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung.
[0006] Erfindungsgemäß wirkt der Federteller mit einer Spindel zusammen, wobei die Spindel
drehfest mit einer Welle der Antriebsvorrichtung verbunden ist. Hierdurch wird eine
geringe Baulänge erreicht.
[0007] In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann die Spindel als Steilgewindespindel ausgebildet
sein, so dass eine Selbsthemmung vermieden wird.
[0008] Die Spindel kann vorteilhafterweise mit einer vorhandenen Welle einer Getriebeeinrichtung
der Antriebsvorrichtung verbunden sein, so dass antriebsseitig keine weiteren Bauteile
benötigt werden. Die Welle der Getriebeeinrichtung kann hierzu einen Anschlussbereich
für die Spindel aufweisen, an welchem sich die Spindel auf einfache Weise montieren,
insbesondere auch nachrüsten lässt.
[0009] Die Spindel kann an ihrem der Getriebeeinrichtung abgewandten Ende in dem fest in
der Antriebsvorrichtung angeordneten Anschlag drehbar gelagert sein. Hierdurch wird
eine stabile und zuverlässige Führung der Spindel erreicht.
[0010] Der fest in der Antriebsvorrichtung angeordnete Anschlag kann auf einfache Weise
mittels eines Lagerbocks auf einer Grundplatte der Antriebsvorrichtung montiert werden,
was die Montage und insbesondere auch die Nachrüstung dieses Bauteils an einer vorhandenen
Antriebsvorrichtung erleichtert.
[0011] Der Federteller kann mittels einer Verdrehsicherungseinrichtung entlang der Spindel
geführt werden, so dass er bei Drehung der Spindel eine Längsbewegung entlang der
Spindel ausführt. Die Verdrehsicherungseinrichtung kann durch mindestens eine gerade
Führungsstange gebildet werden, welche mit mindestens einer Aussparung des Federtellers
zusammenwirkt, z.B. diese durchgreift. Die Führungsstange kann einerends in einem
Befestigungsbereich der fest in der Antriebsvorrichtung angeordneten Anschlag und
anderenends in einem Befestigungsbereich der Getriebeeinrichtung montiert sein. Auch
dies erleichtert die Montage und insbesondere auch die Nachrüstung dieses Bauteils
an einer vorhandenen Antriebsvorrichtung.
[0012] Die Schließerfeder kann unter Zwischenschaltung eines Axiallagers am Federteller
abgestützt sein, wodurch die Reibung der Stirnfläche der Schließerfeder an dem Federteller
minimiert wird.
[0013] In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann der Federteller durch eine Feststelleinrichtung
feststellbar sein. Die Feststelleinrichtung kann hierzu mindestens ein mit dem Federteller
zusammenwirkendes Rastelement aufweisen.
[0014] Die Feststelleinrichtung kann elektrisch betätigbar sein und somit automatisch ein-
und ausgeschaltet werden, z.B. über eine Steuerungseinrichtung der Antriebsvorrichtung
und/oder manuell betätigbare Schaltereinrichtungen.
[0015] Die Feststelleinrichtung kann zur Einstellung der Feststellposition des Federtellers
justierbar sein, beispielsweise durch variabel auswählbare Positionierung entlang
des Bewegungsbereichs des Federtellers.
[0016] Insbesondere bei Verwendung einer Feststelleinrichtung kann zur Entkopplung der Drehbewegung
der Spindel von der Längsbewegung des Federtellers eine zwischen dem Federteller und
der Spindel wirkende Freilaufeinrichtung vorhanden sein. Hierdurch lässt sich die
Schließerfeder in ihrem gespannten Zustand arretieren, so dass das motorische Öffnen
bzw. Schließen des angeschlossenen Schwenkflügels nicht gegen die Kraft der Schließerfeder
erfolgen muss.
[0017] Diese Freilaufeinrichtung kann insbesondere auch dann wirksam werden, wenn die Schließerfeder
vollständig komprimiert ist, d.h. wenn ihre Windungen "auf Block" liegen. In diesem
Betriebszustand der Antriebsvorrichtung kann es nämlich möglich sein, dass der Türflügel
manuell weiter in Öffnungsrichtung bewegt werden kann, wenn dies nicht durch einen
mechanischen Anschlag des Türflügels begrenzt ist. Diese weitere Öffnungsbewegung
des Türflügels würde dann über die Abtriebswelle und die Getriebeeinrichtung auf den
Federteller im Sinne einer weiteren Komprimierung der Schließerfeder übertragen werden.
Durch die dann wirksam werdende Freilaufeinrichtung wird dies vermieden und somit
eine mögliche mechanische Beschädigung der Antriebsvorrichtung verhindert.
[0018] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung sind die Schließerfeder, der dazugehörige
Anschlag, der Federteller, die Spindel und die Verdrehsicherungseinrichtung zu einer
Baueinheit vormontiert, welche sich auf der Grundplatte der Antriebsvorrichtung montieren
und an die Welle der Antriebsvorrichtung ankoppeln lässt. Diese modulare Bauweise
ermöglicht eine äußerst einfache Montage und/oder Nachrüstung dieser Baueinheit.
[0019] Im Nachfolgenden werden Ausführungsbeispiele in der Zeichnung anhand der Figuren
näher erläutert.
[0020] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine Schrägansicht einer erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung;
- Fig. 2
- eine weitere Schrägansicht der Antriebsvorrichtung gemäß Fig. 1 aus einer anderen
Perspektive;
- Fig. 3
- die Antriebsvorrichtung gemäß Fig. 1 und 2 in einem anderen Betriebs- zustand;
- Fig. 4
- einen Ausschnitt der Darstellung gemäß Fig. 1, mit einer zusätzlich vorhandenen Feststellvorrichtung;
- Fig. 5
- eine vergrößerte Schrägansicht auf einen unteren Bereich der Fest- stellvorrichtung
gemäß Fig. 4, und;
- Fig. 6
- eine weitere Schrägansicht der Antriebsvorrichtung gemäß Fig. 4 und 5 aus einer anderen
Perspektive.
[0021] In den Fig. 1 und 2 ist eine Antriebsvorrichtung 1 zum Öffnen und Schließen eines
zugeordneten, hier nicht dargestellten Schwenkflügels abgebildet. Die Antriebsvorrichtung
1 besteht aus mehreren Baueinheiten, die auf einer gemeinsamen Grundplatte 2 montiert
sind. Die rechte Baueinheit weist eine elektrische Motoreneinrichtung 3 auf, die aus
einem Elektromotor 4 und einem hierzu koaxial angeordneten, ein- oder mehrstufigen
Planetengetriebe 5 besteht. Alternativ oder zusätzlich können statt des Planetengetriebes
5 auch andere geeignete Getriebe, z.B. Stirnradstufen, verwendet werden. Die elektrische
Motoreneinrichtung 3 liegt mit einer Stirnfläche an einem Ringflansch 6 eines Gehäuses
einer Getriebeeinrichtung 7 an und ist über mehrere Schrauben hiermit verbunden.
[0022] Die Getriebeeinrichtung 7 weist ein Gehäuse auf, das mit seinem Sockel auf der Grundplatte
2 montiert ist. Die elektrische Motoreneinrichtung 3 ist somit über die Getriebeeinrichtung
7 mittelbar an der Grundplatte befestigt. Wie es insbesondere aus der teilgeschnittenen
Darstellung gemäß Fig. 2 hervorgeht, weist die Getriebeeinrichtung 7 eine Schnecke
8 auf, welche drehfest mit der Abtriebswelle des Planetengetriebes 5 der elektrischen
Motoreneinrichtung 3 verbunden ist. Somit wird durch eine Drehung des Elektromotors
4 eine durch die Untersetzung des Planetengetriebes 5 entsprechend reduzierte Drehung
der Schnecke 8 bewirkt. Ein im Gehäuse der Getriebeeinrichtung 7 drehbar gelagertes
Schneckenrad 9 kämmt mit der Schnecke 8, wobei die Welle des Schneckenrads 9 aus dem
Gehäuse der Getriebeeinrichtung 7 herausragt und als Abtriebswelle 10 zum Anschluss
des zugeordneten Schwenkflügels dient. Der Anschluss kann mittelbar, z.B. über ein
kraftübertragendes Gestänge, oder alternativ auch unmittelbar erfolgen. Alternativ
zu dem dargestellten Schneckengetriebe können auch andere geeignete Winkelgetriebe,
z.B. Kegelrad- oder Kronenradgetriebe, verwendet werden.
[0023] Am dem Ende, welches dem der elektrischen Motoreneinrichtung 3 zugewandten Ringflansch
6 entgegengesetzt ist, weist das Gehäuse der Getriebeeinrichtung 7 einen weiteren
Ringflansch 11 auf, in welchem das der elektrischen Motoreneinrichtung 3 abgewandte
Ende der Schnecke 8 drehbar gelagert ist. An diesem Ende der Schnecke 8 ist eine Spindel
14 drehfest angeschlossen, deren anderes Ende drehbar in einem ringflanschartigen
Anschlag 12 gelagert ist. Der Anschlag 12 ist über einen Lagerbock 13 auf der Grundplatte
2 der Antriebsvorrichtung 1 montiert.
[0024] Mit der Spindel 14 wirkt ein Federteller 16 zusammen, welcher mittig eine zu der
Spindel 14 komplementär geformte Gewindebohrung aufweist und somit als Spindelmutter
ausgebildet ist. In einer alternativen, hier nicht dargestellten Ausführung kann der
Federteller 16 mit einer separaten Spindelmutter gekoppelt sein, welche mit der Spindel
14 zusammenwirkt.
[0025] Die Spindel 14 ist in diesem Ausführungsbeispiel als Steilgewindespindel ausgebildet,
wodurch eine Selbsthemmung zwischen Federteller 16 und der Spindel 14 vermieden wird.
[0026] Um bei Drehung der Spindel 14 ein Mitdrehen des Federtellers 16 zu vermeiden, ist
eine Verdrehsicherungseinrichtung vorgesehen, welche in diesem Ausführungsbeispiel
durch drei gerade Führungsstangen 17 gebildet wird. Die Führungsstangen 17 sind jeweils
einerends in Bohrungen des Anschlags 12 und anderenends in Bohrungen des Ringflanschs
11 der Getriebeeinrichtung 7 befestigt und durchdringen Bohrungen des Federtellers
16, so dass mit einer Drehbewegung der Spindel 14 eine lineare Verschiebebewegung
des Federtellers 16 entlang der Spindel 14 bewirkt wird. Bei alternativen, hier nicht
dargestellten Ausführungen sind auch andere geeignete, hier nicht dargestellte Verdrehsicherungseinrichtungen
denkbar.
[0027] Zwischen dem Anschlag 12 und dem Federteller 16 ist eine als Schraubendruckfeder
ausgebildete Schließerfeder 15 abgestützt. Eine Bewegung des Federtellers 16 in Richtung
des Anschlags 12 bewirkt somit eine Komprimierung der Schließerfeder 15, durch deren
anschließende Entspannung der Federteller 16 in die entgegengesetzte Richtung angetrieben
werden kann. Ein Betriebszustand mit vollständig gespannter, d.h. "auf Block" komprimierter
Schließerfeder 15 ist in der Fig. 3 dargestellt, während die Fig. 1 und 2 jeweils
einen Betriebszustand mit fast vollständig entspannter Schließerfeder 15 zeigen.
[0028] Zwischen dem Federteller 16 und der diesem zugewandten Stirnfläche der Schließerfeder
15 ist ein Axiallager 18 angeordnet, welches die beim Komprimieren bzw. Entspannen
der Schließerfeder 15 entstehende Drehbewegung ihrer Stirnfläche gegenüber dem Federteller
16 ausgleicht und somit die Reibung minimiert.
[0029] Während das Spannen der Schließerfeder 15 durch motorischen Betrieb der elektrischen
Motoreneinrichtung 3 bewirkt wird, kann die elektrische Motoreneinrichtung 3 während
der entgegengesetzten Entspannung der Schließerfeder 15 generatorisch betrieben werden,
um diese Bewegung zu bremsen.
[0030] Die Spindel 14 kann in einer abgewandelten, hier nicht dargestellten Ausführung alternativ
an ihrem anderen, der Schnecke 8 zugewandten Ende in einem weiteren Lagerflansch gelagert
werden. Der weitere Lagerflansch kann mit dem Lagerbock 13 eine Baueinheit bilden,
welche als Ganzes auf der Grundplatte 2 der Antriebsvorrichtung 1 montiert werden
kann. Hierdurch kann die Montage der modularen und vormontierten, im Wesentlichen
aus dem Anschlag 12, dem weiteren Lagerflansch, der Spindel 14, dem Federteller 16,
der Schließerfeder 15, den Führungsstangen 17 und gegebenenfalls weiteren Komponenten
bestehenden Baueinheit auf der Grundplatte 2 der Antriebsvorrichtung 1 wesentlich
vereinfacht werden.
[0031] Bei dem in den Fig. 4 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Antriebsvorrichtung
1 zusätzlich eine Feststelleinrichtung 19 auf, durch welche der Federteller 16 in
einer bestimmten Position arretierbar ist. Die Feststelleinrichtung 19 weist einen
Ringkörper auf, dessen Innendurchmesser größer ist als der Außendurchmesser des Federtellers.
Der Ringkörper ist derart mittels eines Sockels auf der Grundplatte 2 montiert, dass
er die Spindel 14 und somit auch den Federteller 16 konzentrisch umschließt.
[0032] Zur Arretierung des Federtellers 16 sind in dem Ringkörper der Feststelleinrichtung
19 mehrere Rastelemente 20 gelagert, welche eine Schrägfläche und anderenends eine
senkrecht zur Bewegungsrichtung des Federtellers ausgerichtete Sperrfläche aufweisen.
Die Rastelemente 20 ragen, jeweils durch eine Druckfeder 21 beaufschlagt, in die Bewegungsbahn
des Federtellers 16 derart hinein, dass der Federteller 16 bei einer Bewegung in der
der Komprimierung der Schließerfeder 15 entsprechenden Bewegungsrichtung mit den Schrägflächen
der Rastelemente 20 in Kontakt kommt und im weiteren Bewegungsverlauf die Rastelemente
20, unter Kompression der Druckfedern 21, zurückdrückt. Nachdem der Federteller 16
die Rastelemente 20 vollständig passiert hat, werden diese durch die Druckfedern 21
in ihre ursprüngliche, in die Bewegungsbahn des Federtellers 16 ragende Grundstellung
gedrängt. Eine entgegengesetzte Bewegung des Federtellers 16 wir durch die Sperrflächen
der Rastelemente 20 blockiert.
[0033] Wie es insbesondere aus der Fig. 5 ersichtlich ist, sind in dem Ringkörper der Feststelleinrichtung
19 Aktoren 22 angeordnet, wobei jedem Rastelement 20 ein Aktor 22 zugeordnet ist.
Die Aktoren 22 können beispielsweise als Hubmagnete ausgebildet sein und die Rastelemente
20 aus der Bewegungsbahn des Federtellers 16 herausziehen, so dass eine bestehende
Arretierung des Federtellers 16 aufgehoben wird und sich der Federteller 16 in Entspannungsrichtung
der Schließerfeder 15 bewegen kann. Die Aktoren 22 können wahlweise nach dem Ruhestromprinzip
oder nach dem Arbeitsstromprinzip betrieben werden, so dass, je nach konkreten Anforderungen,
eine Arretierung des Federtellers 16 bei bestromten oder nicht bestromten Aktoren
22 erfolgt.
[0034] Die Feststelleinrichtung 19 kann vorteilhaft über einen Verstellbereich axial einstellbar
auf der Grundplatte 2 befestigt sein. Hierdurch besteht die Möglichkeit, die Feststellposition
des Federtellers 16 gemäß der jeweiligen Anforderungen anzupassen.
[0035] In einer besonderen Ausgestaltung kann der Rasthub der Rastelemente 20 zur Generierung
eines Schaltsignals genutzt werden, durch welches der Rastvorgang z.B. an eine Steuerungseinrichtung
der Antriebsvorrichtung 1 gemeldet werden kann.
[0036] Insbesondere bei Vorhandensein der Feststelleinrichtung 19 kann zur Entkopplung der
Drehbewegung der Spindel 14 von der Längsbewegung des Federtellers 16 eine zwischen
dem Federteller 16 und der Spindel 14 wirkende, hier nicht dargestellte Freilaufeinrichtung
vorhanden sein. Hierdurch lässt sich die Schließerfeder 15 in ihrem gespannten Zustand
arretieren, so dass das motorische Öffnen bzw. Schließen des angeschlossenen Schwenkflügels
nicht gegen die Kraft der Schließerfeder 15 erfolgen muss. Diese Freilaufeinrichtung
kann auch dann wirksam werden, wenn die Schließerfeder 15 vollständig komprimiert
ist, um eine mögliche mechanische Beschädigung der Antriebsvorrichtung 1 bei manuellem
Überdrücken des Schwenkflügels zu verhindern.
[0037] Die in den Fig. 1 bis 6 dargestellte Antriebsvorrichtung 1 funktioniert folgendermaßen:
Die Drehbewegung des beispielsweise durch eine nicht dargestellte Steuerungseinrichtung
bestromten Elektromotors 4 der elektrischen Motoreneinrichtung 3 wird, untersetzt
durch das zwischengeschaltete Planetengetriebe 5, in die Schnecke 8 der Getriebeeinrichtung
7 eingeleitet. Hierdurch wird das Schneckenrad 9 mit der Abtriebswelle 10 gedreht,
wodurch eine entsprechende Bewegung des mit der Abtriebswelle 10 gekoppelten Schwenkflügels
bewirkt wird. Da die Schnecke 8 mit der Spindel 14 drehfest gekoppelt ist, wird gleichzeitig
eine entsprechende Drehbewegung der Spindel 14 bewirkt, durch welche wiederum eine
lineare Längsbewegung des Federtellers 16 und somit eine Kompression der Schließerfeder
15 bewirkt wird. Bei vollständig gespannter Schließerfeder 15 kann der angeschlossene
Schwenkflügel ebenfalls vollständig geöffnet sein. Diese Stellung kann entweder durch
eine weiterhin vorhandene Bestromung der elektrischen Motoreneinrichtung 3 oder durch
die Verrastung des Federtellers 16 mit der Feststelleinrichtung 19 gemäß Fig. 4 bis
6 beibehalten werden. Die Schließbewegung des angeschlossenen Schwenkflügels kann
entweder durch Aufheben der Bestromung der elektrischen Motoreneinrichtung 3 oder
durch Umschaltung der Feststelleinrichtung 19 in ihre auslösende Stellung eingeleitet
werden. Die sich nun entspannende Schließerfeder 15 bewirkt eine lineare Bewegung
des Federtellers 16 in entgegengesetzter Richtung, welche eine ebenfalls in entgegengesetzter
Richtung erfolgende Drehbewegung der Spindel 14 bewirkt. Durch die drehfeste Kopplung
wird diese Drehbewegung der Spindel 14 in die Schnecke 8 der Getriebeeinrichtung 7
eingeleitet. Hierdurch wird das Schneckenrad 9 mit der Abtriebswelle 10 in entgegengesetzter
Richtung gedreht, wodurch eine entsprechende Bewegung des mit der Abtriebswelle 10
gekoppelten Schwenkflügels in Richtung seiner Schließlage bewirkt wird. Die Drehbewegung
der Schnecke 8 versetzt über das Planetengetriebe 5 den Elektromotor 4 der elektrischen
Motoreneinrichtung 3 in Drehung. Bei generatorischem Betrieb der elektrische Motoreneinrichtung
3, welcher beispielsweise durch die Steuerungseinrichtung bewirkt und geregelt werden
kann, kann die durch die sich entspannende Schließerfeder 15 bewirkte Bewegung gebremst
werden. Schließlich kann der angeschlossene Schwenkflügel wieder seine Geschlossenlage
erreichen.
[0038] Alternativ kann die Antriebsvorrichtung 1 auch umgekehrt betrieben werden, so dass
das Öffnen der angeschlossenen Schwenkflügels durch die sich entspannende Schließerfeder
15 und das Öffnen des Schwenkflügels durch Bestromung der elektrischen Motoreneinrichtung
3 bewirkt wird. Diese Anordnung bietet sich insbesondere bei Flucht- und Rettungswegtüren
an, welche bei Ausfall der elektrischen Energieversorgung automatisch in ihre Offenstellung
gelangen müssen.
Liste der Reterenzzeichen
[0039]
- 1
- Antriebsvorrichtung
- 2
- Grundplatte
- 3
- Motoreneinrichtung
- 4
- Elektromotor
- 5
- Planetengetriebe
- 6
- Ringflansch
- 7
- Getriebeeinrichtung
- 8
- Schnecke
- 9
- Schneckenrad
- 10
- Abtriebswelle
- 11
- Ringflansch
- 12
- Anschlag
- 13
- Lagerbock
- 14
- Spindel
- 15
- Schließerfeder
- 16
- Federteller
- 17
- Führungsstange
- 18
- Axiallager
- 19
- Feststelleinrichtung
- 20
- Rastelement
- 21
- Druckfeder
- 22
- Aktor
1. Antriebsvorrichtung (1), insbesondere für einen Schwenkflügel,
mit einer Abtriebswelle (10), welche mit dem Schwenkflügel wirkverbunden ist, und
mit einer elektrischen Motoreneinrichtung (3) zum Antreiben des Schwenkflügels in
Öffnungs- und/oder Schließrichtung, und
mit einer Schließerfeder (15) zum Antreiben des Schwenkflügels in Schließ- bzw. Öffnungsrichtung,
welche beim Öffnen bzw. Schließen des Schwenkflügels vorspannbar ist,
wobei die Schließerfeder (15) als Druckfeder ausgebildet ist und sich mit ihrem einen
Ende an einem fest in der Antriebsvorrichtung (1) angeordneten Anschlag und mit ihrem
anderen Ende an einem verschiebbar geführten Federteller (16) abstützt,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Federteller (16) mit einer Spindel (14) zusammenwirkt,
wobei die Spindel (14) drehfest mit einer Welle der Antriebsvorrichtung (1) verbunden
ist.
2. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Spindel (14) als Steilgewindespindel ausgebildet ist.
3. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Spindel (14) mit einer Welle einer Getriebeeinrichtung (7) der Antriebsvorrichtung
(1) verbunden ist.
4. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Federteller (16) mittels einer Verdrehsicherungseinrichtung entlang der Spindel
(14) geführt ist, so dass er bei Drehung der Spindel (14) eine Längsbewegung entlang
der Spindel (14) ausführt.
5. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verdrehsicherungseinrichtung durch mindestens eine gerade Führungsstange (17)
gebildet wird, welche mit mindestens eine Aussparung des Federtellers (16) zusammenwirkt.
6. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schließerfeder (15) unter Zwischenschaltung eines Axiallagers (18) am Federteller
(16) abgestützt ist.
7. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Federteller (16) durch eine Feststelleinrichtung (19) feststellbar ist.
8. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Feststelleinrichtung (19) mindestens ein mit dem Federteller (16) zusammenwirkendes
Rastelement (20) aufweist.
9. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass eine zwischen dem Federteller (16) und der Spindel (14) wirkende Freilaufeinrichtung
zur Entkopplung der Drehbewegung der Spindel (14) von der Längsbewegung des Federtellers
(16) vorhanden ist.
10. Antriebsvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Freilaufeinrichtung zumindest bei aktivierter Feststelleinrichtung (19) und/oder
bei vollständig komprimierter Schließerfeder (15) wirksam ist.