[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorhanganordnung für eine architektonische Öffnung wie
Fensteroder Türöffnung, mit einer festen Schiene, einer ersten beweglichen Schiene,
einer zweiten beweglichen Schiene zwischen der festen Schiene und der ersten beweglichen
Schiene, mit einer ersten und einer zweiten Betätigungswelle, die in der oder im Bereich
der festen Schiene angeordnet sind, wobei zwischen der ersten beweglichen Schiene
und der zweiten beweglichen Schiene ein Behang angeordnet werden kann, und wobei die
erste Betätigungswelle wirkungsmäßig mit der ersten beweglichen Schiene verbunden
ist und eine Drehung der ersten Betätigungswelle eine Bewegung der ersten beweglichen
Schiene zur Folge hat, und wobei die zweite Betätigungswelle wirkungsmäßig mit der
zweiten beweglichen Schiene verbunden ist und eine Drehung der zweiten Betätigungswelle
eine Bewegung der zweiten beweglichen Schiene zur Folge hat, wie sie etwa aus der
US 7,063,122 oder der
US 2008/0053626 A1 bekannt ist.
[0002] Bei einer derartigen Vorhanganordnung sind Sicherungseinrichtungen bekannt, die eine
ungewollte selbsttätige Verstellung einer Schiene verhindern, wenn keine Betätigung
von außen erfolgt.
[0003] Allerdings kann es bei einer nach oben gerichteten Betätigung der ersten beweglichen
Schiene bzw. der Unterschiene dazu kommen, dass diese, nachdem der Behang zwischen
der ersten bzw. Unter- und der zweiten beweglichen Schiene bzw. Zwischenschiene ganz
zusammen gefahren ist, die Zwischenschiene nach oben mitnimmt, was dazu führen kann,
dass der Zwischenschiene zugeordnete Zugmittel außer Führungseingriff mit Umlenk-
und/oder Antriebsrollen oder Wickelelementen geraten und sich danach nicht mehr geordnet
auf- oder abwickeln lassen. Außerdem kann eine solche Betätigung dazu führen, dass
der zu einem Paket zusammengefahrene Behang übermäßig komprimiert wird und/oder dass
die auf den beweglichen Schienen zugeordneten Zugmittel überlastet werden.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine gattungsgemäße Vorhanganordnung dahingehend
weiterzuentwickeln, dass die genannten Nachteile beseitigt werden.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer gattungsgemäßen Vorhanganordnung durch
die Maßnahme gelöst, dass zwischen der ersten und zweiten Betätigungswelle eine Sicherheitskupplung
angeordnet ist, die die Betätigungswellen in einer Blockierposition bezüglich einer
ersten Relativdrehrichtung, die einem abnehmenden gegenseitigen Abstand der beweglichen
Schienen entspricht, drehfest miteinander verbindet und sich die erste bewegliche
Schiene und die zweite bewegliche Schiene in dieser Blockiersituation in einem vorgegebenen
Mindestabstand von einander befinden.
[0006] Ausgehend von der Blockierposition lässt die Sicherheitskupplung dann eine Relativdrehbewegung
der Betätigungswellen in einer entgegengesetzten zweiten Relativdrehrichtung zu, erfasst
deren Betrag und lässt davon ausgehend eine Relativdrehbewegung in der ersten Relativdrehrichtung
jeweils wiederum nur bis zum Erreichen der Blockierposition zu.
[0007] Die Sicherheitskupplung blockiert somit eine zueinander gerichtete Bewegung von Unterund
Zwischenschiene in einem vorgegebenen Mindestabstand, schon bevor eine Blockierung
dadurch einsetzt, dass sich die Schienen auf Grund der Blockierungswirkung des dazwischen
zu einem Paket zusammengedrückten Behangs ergibt, was mit einer erheblichen Belastung
von Behang und Zugmitteln einherginge, die erfindungsgemäß vermieden wird. Außerdem
wird eine unerwünschte Mitnahme der Zwischenschiene durch die Unterschiene vermieden,
wenn diese nach oben gegen die Zwischenschiene bewegt wird.
[0008] Zweckmäßigerweise sind die Betätigungswellen hintereinander angeordnet und weisen
übereinstimmende Drehachsen auf.
[0009] Jede Betätigungswelle kann unmittelbar oder über ein Getriebe mit einem Betätigungsmittel
wie Betätigungskurbel, Betätigungsschnur, Betätigungskette oder mit einem Elektromotor
verbunden sein. Bei dem Getriebe kann es sich um ein Untersetzungsgetriebe handeln,
das eingangsseitig mit einem Betätigungsmittel verbunden ist, beispielsweise über
ein Betätigungsrad mit einem strangförmigen Betätigungsmittel, und das ausgangsseitig
mit der betreffenden Betätigungswelle verbunden ist, so dass das Betätigungsrad eine
größere Drehzahl als die Betätigungswelle aufweist. Eine solche Getriebeauslegung
stellt aufgrund der Reibungsverhältnisse sicher, dass bei einer abwärtsgerichteten
Bewegung der Zwischenschiene, wenn die Sicherheitskupplung blockiert, nicht die Unterschiene
zu einer Abwärtsbewegung veranlasst wird, und umgekehrt, bei einer aufwärtsgerichteten
Bewegung der Unterschiene, dass diese nicht unerwünscht die Zwischenschiene nach oben
mitnimmt.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Sicherheitskupplung
zwei miteinander zusammenwirkende Gewindeelemente aufweist, wobei ein erstes Gewindeelement
eine erste Anschlagfläche aufweist und drehfest mit der ersten Betätigungswelle verbunden
ist und ein zweites Gewindeelement eine zweite Anschlagfläche aufweist und drehfest
mit der zweiten Betätigungswelle verbunden ist.
[0011] Das erste Gewindeelement kann ein Innengewinde und einen daran anschließenden hohlzylindrischen
Aufnahmebereich aufweisen, und das zweite Gewindeelement kann ein Außengewinde aufweisen,
wobei das zweite Gewindeelement in dem Aufnahmebereich aufnehmbar ist.
[0012] In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der ersten Betätigungswelle
ein erster Endanschlag zugeordnet ist, der eine Drehung der ersten Betätigungswelle
über eine erste Endstellung hinaus, in der sich die erste bewegliche Schiene in einer
vorgegebenen oberen Endlage befindet, blockiert. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass
der ersten Betätigungswelle ein zweiter Endanschlag zu geordnet ist, der eine Drehung
der ersten Betätigungswelle über eine zweite Endstellung hinaus, in der sich die erste
bewegliche Schiene in einer vorgegebenen unteren Endlage befindet, blockiert.
[0013] Entsprechend kann vorgesehen sein, dass der zweiten Betätigungswelle ein erster Endanschlag
zugeordnet ist, der eine Drehung der zweiten Betätigungswelle über eine erste Endstellung
hinaus, in der sich die zweite bewegliche Schiene in einer vorgegebenen oberen Endlage
befindet, blockiert. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass der zweiten Betätigungswelle
ein zweiter Endanschlag zugeordnet ist, der eine Drehung der zweiten Betätigungswelle
über eine zweite Endstellung, in der sich die zweite bewegliche Schiene in einer vorgegebenen
unteren Endlage befindet, blockiert.
[0014] Zweckmäßigerweise weist jeder Endanschlag zwei miteinander zusammenwirkende Gewindeelemente
auf, von denen eines drehfest mit der jeweiligen Betätigungswelle verbunden ist und
eines drehfest bezüglich der festen Schiene geführt ist.
[0015] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels, wobei auf eine Zeichnung Bezug genommen ist, in der
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorhanganordnung in einer
ganz zusammengefahrenen Stellung zeigt, in der die Zwischenschiene gegen die Kopfschiene
anliegt und die Unterschiene sich in einem geringstmöglichen Abstand zur Zwischenschiene
befindet, mit dazwischen paketförmig zusammengeschobenem Behang,
Fig. 2 eine Stellung zeigt, in der die Zwischenschiene gegen die Kopfschiene anliegt
und die Unterschiene weitestmöglich heruntergefahren ist, wobei der Behang vollständig
geöffnet ist,
Fig. 3 eine Zwischenstellung zeigt, in der die Unterschiene ganz heruntergefahren
ist und die Zwischenschiene eine mittlere Stellung zwischen Kopf- und Unterschiene
einnimmt,
Fig. 4 eine Stellung zeigt, in der Zwischen- und Unterschiene ganz heruntergefahren
sind und der Behang paketförmig dazwischen angeordnet ist,
Fig. 5 eine Stellung zeigt, in der Zwischen- und Unterschiene einen kleinstmöglichen
Abstand mit paketförmig dazwischen angeordnetem Behang aufweisen und sich in einer
Zwischenstellung zwischen Kopfschiene und unterster Stellung nach Fig. 4 befinden,
Fig. 6 einen ersten und zweiten Endanschlag einer Betätigungswelle zeigt,
Fig. 7 eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Sicherheitskupplung in auseinandergefahrener
Stellung zeigt,
Fig. 8 eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Sicherheitskupplung unmittelbar
vor Erreichen der Blockierstellung zeigt, und
Fig. 9. eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Sicherheitskupplung in
Blockierstellung zeigt.
[0016] Die in Fig. 1 bis 5 dargestellte Vorhanganordnung dient der wahlweisen Abdeckung
oder Verschattung einer architektonischen Öffnung wie Tür oder Fenster und weist eine
ortsfest anzubringende, horizontale feste Schiene oder Kopfschiene 2, eine relativ
dazu in Vertikalrichtung bewegliche erste Schiene oder Unterschiene 4 und eine dazwischen
angeordnete zweite bewegliche Schiene oder Zwischenschiene 6 auf, die ebenfalls in
Vertikalrichtung relativ zur Kopfschiene und unabhängig von der Unterschiene 4 bewegbar
ist.
[0017] Zwischen Unter- und Zwischenschiene ist ein Behang 8 angeordnet, der in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel als Faltenbehang ausgeführt ist. Wahlweise kann sich zwischen
Kopfund Zwischenschiene ein weiterer Behang befinden, der aus demselben oder einem
anderen Material als der Behang 8 bestehen kann, so dass unterschiedliche Lichtdurchlass-
oder Verschattungsmöglichkeiten und/oder Behangfarben möglich sind.
[0018] Die Auf- und Abwärtsbewegung der Unterschiene 4 erfolgt über eine erste Betätigungswelle
12, die in der Kopfschiene 2 drehbar gelagert ist und über ein nicht dargestelltes
Getriebe und eine mit diesem zusammenwirkende, aus der Kopfschiene 2 herausgeführte
Betätigungskette 14 in die eine oder andere Richtung gedreht werden kann. Auf der
Betätigungswelle 12 sitzen in drehfester Verbindung damit drei konische Wickelkörper
16a, b, c, um die in an sich bekannter Weise Zugschnüre 18a, b, c geschlungen und
auf- und abwickelbar sind, wobei die Zugschnüre über innerhalb der Kopfschiene angeordnete
Umlenkungen zur Unterschiene geführt sind und diese tragen.
[0019] Zwei erste Endanschläge 20, 22 sind in einem vorbestimmten gegenseitigen Abstand
a drehfest mit der ersten Betätigungswelle 12 verbunden, so dass sie sich mit dieser
drehen. Insbesondere sind die Endanschläge 20, 22 auf einem Außengewindeabschnitt
24 klemmend befestigt, der drehfest auf der Betätigungswelle 12 sitzt und auf dem
ein mit entsprechendem Innengewinde versehener Anschlagkörper 26 im Gewindeeingriff
stehend angeordnet ist, s. a. Fig. 6.
[0020] Bei jeder Umdrehung der ersten Betätigungswelle 12, wobei sich der Außengewindeabschnitt
24 mitdreht, verlagert sich der Anschlagkörper 26 entsprechend seinem Gewindeeingriff
mit dem Außengewindeabschnitt 24 um eine Gewindesteigung in der einen oder anderen
Richtung, in Richtung des ersten oder zweiten Endanschlags 20, 22. Die Voreinstellung
der axialen Positionen der Endanschläge 20, 22 auf dem Außengewindeabschnitt 24 ist
hierbei so getroffen, dass sich der Anschlagkörper 26 in einer vorgegebenen oberen
Endlage der Unterschiene 4, wie in Fig. 1 dargestellt ist, im Anschlag gegen den ersten
Endanschlag 20 befindet, so dass eine weitere Drehung der ersten Betätigungswelle
12 in einer die Unterschiene 4 anhebenden Drehrichtung nicht möglich ist. Die genannte
obere Endlage der Unterschiene 4 ist so vorgegeben, dass noch ein Mindestabstand zwischen
Kopfschiene 2 und Unterschiene 4 bzw. zwischen der Zwischenschiene 6 und der Unterschiene
4 vorhanden ist, der eine zwanglose Aufnahme des zu einem Paket zusammengefalteten
Behangs 8 ermöglicht, ohne diesen übermäßig zusammenzudrücken.
[0021] Umgekehrt läuft der Anschlagkörper 26 bei ganz heruntergelassener Unterschiene, wenn
sich diese in ihrer vorgegebenen unteren Endlage gemäß Fig. 2 befindet, gegen den
zweiten Endanschlag 22 und blockiert eine weitere Drehbewegung der ersten Betätigungswelle
12 in einer Richtung, die einem weiteren Absenken der Unterschiene entspricht.
[0022] Damit eine Blockierungswirkung des Anschlagkörpers 26 in Bezug auf die ersten Endanschläge
20, 22 winkelgenau und ohne Verspannung oder Verklemmung der über Gewinde zusammenwirkenden
Teile 20, 24 und 26 erfolgt, ist der Anschlagkörper 26 beidseitig und die Endanschläge
20, 22 an ihren dem Anschlagkörper 26 zugekehrten Seiten jeweils mit einem stufenförmigen
Blockieransatz 28 versehen. Der Blockieransatz hat eine Höhe h, die der Gewindesteigung
oder dem Gewindefortschritt je Umdrehung der Betätigungswelle entspricht oder geringfügig
kleiner ist, und eine Anschlagfläche 30, die parallel zur Drehachse der Betätigungswelle
verläuft. Beim Anschlag des Anschlagkörpers 26 gegen einen der Endanschläge 20, 22
liegen die Anschlagflächen 30 der Blockieransätze 28 gegeneinander an, so dass eine
winkelgenaue und damit sehr präzise Blockierung der Betätigungswelle gewährleistet
ist. Bei entgegengesetzter Drehung der Betätigungswelle entfernen sich die Blockieransätze
28 während einer ersten Umdrehung ausgehend von der Blockierposition um einen axialen
Abstand voneinander, der einer Gewindesteigung entspricht, so dass die Blockieransätze
28 soeben aneinander vorbei bewegt werden können.
[0023] Die Bewegung der Zwischenschiene 6 erfolgt in gleicher Weise wie vorstehend für die
Unterschiene 4 beschrieben, wobei eine zweite Betätigungswelle 12' in der Kopfschiene
2 drehbar gelagert ist und über eine Betätigungskette 14' und ein nicht näher dargestelltes
Betätigungsgetriebe von außen in Drehung versetzt werden kann. Konische Wickelkörper
16'a, b, c, die mit der zweiten Betätigungswelle 12' drehfest verbunden sind, dienen
dem Auf- und Abwickeln von Zugschnüren 18', die über innerhalb der Kopfschiene 2 angeordnete
Umlenkungen mit der Zwischenschiene 6 verbunden sind und diese tragen.
[0024] Erste und zweite Endanschläge 20', 22' sind mit der zweiten Betätigungswelle 12'
drehfest verbunden und an vorbestimmten Positionen mit einem festen gegenseitigen
Abstand angeordnet, wobei zwischen den Endanschlägen ein Außengewindeabschnitt 24'
angeordnet ist, auf dem ein mit entsprechendem Innengewinde versehener Anschlagkörper
26' im Gewindeeingriff angeordnet ist.
[0025] Ebenso wie der Anschlagkörper 26 ist der Anschlagkörper 26' drehfest, aber axial
verschieblich in der Kopfschiene 2 geführt und wird bei einer Drehung der zweiten
Betätigungswelle entsprechend dem Gewindeeingriff mit dem Außengewindeabschnitt 24',
der sich mit der zweiten Betätigungswelle 12' dreht, in Axialrichtung verlagert. Der
Anschlagkörper 26' ist ebenso wie der Anschlagkörper 26 beiderseits mit stufenförmigen
Blockieransätzen 28' der Höhe h (Gewindebetätigung entsprechend 28) versehen, und
auch die Endanschläge 20', 22' sind jeweils mit einem Blockieransatz 28' versehen,
wobei sämtliche Blockieransätze eine im wesentlichen axial verlaufende Anschlagfläche
30' aufweisen, um eine drehwinkelgenaue Blockierposition der zweiten Drehwelle 12'
ohne Verspannung der mit Gewinde versehenen Teile zu gewährleisten.
[0026] Bei der dargestellten Vorhanganordnung ist somit auf Grund der ersten und zweiten
Endanschläge und der damit zusammenwirkenden Anschlagkörper auf den Betätigungswellen
sichergestellt, dass die Unter- und Zwischenschiene nicht über eine vorgegebene untere
oder obere Endlage hinaus betätigt werden können, wobei die Betätigungswellen bei
Erreichen einer voreingestellten Endlage nicht etwa einfach dadurch blockiert werden,
dass die Schienen selbst beispielsweise gegen die Kopfschiene oder gegen einander
anschlagen.
[0027] Allerdings besteht bei einer derartigen Anordnung noch die Gefahr, dass durch eine
übermäßige Betätigung beispielsweise der zweiten Betätigungswelle beim Absenken der
[0028] Zwischenschiene gegen die in einer Zwischenstellung befindliche Unterschiene die
Zugschnüre 18' übermäßig weit von den Wickelkörpern 16' abgewickelt werden und Probleme
beim Wiederaufwickeln entstehen. Umgekehrt besteht die Gefahr, dass die Unterschiene
übermäßig weit gegen die in einer Zwischenposition befindliche Zwischenschiene angehoben
und die Zwischenschiene nach oben mitgenommen wird, wobei ebenfalls Probleme im Bereich
der Zugschnüre 18' auftreten können.
[0029] Um diese Schwierigkeit zu lösen, weist die Vorhanganlage erfindungsgemäß eine Sicherheitskupplung
40 auf, die zwischen der ersten 12 und zweiten Betätigungswelle 12' angeordnet ist.
Unabhängig von der Position von Unter- und Zwischenschiene lässt die Sicherheitskupplung
ein Zusammenfahren der beiden Schienen nur bis zu einem vorgegebenen gegenseitigen
Mindestabstand zu und blockiert bei Erreichen dieses Mindestabstands eine Abwärtsbewegung
der Zwischenschiene und/oder eine Aufwärtsbewegung der Unterschiene.
[0030] Diese Blockierung erfolgt in dem beschriebenen Ausführungsbeispiel dadurch, dass
die Sicherheitskupplung die Betätigungswellen bezüglich einer ersten Relativdrehrichtung,
die einem abnehmenden gegenseitigen Abstand von Unter- und Zwischenschiene entspricht,
drehfest miteinander verbindet. Ausgehend von dieser Blockierposition lässt die Sicherheitskupplung
eine Relativdrehbewegung zwischen der ersten und zweiten Betätigungswelle in einer
entgegengesetzten Relativdrehrichtung zu, d. h. eine Bewegung von Unter- und Zwischenschiene
voneinander weg, erfasst den Betrag einer solchen Relativdrehbewegung und lässt dann
davon ausgehend eine Relativdrehbewegung zurück in der ersten Relativdrehrichtung
nur bis zum Erreichen der Blockierposition zu, d. h. bis in eine Position, in der
sich Unter- und Zwischenschiene wieder bis auf den vorgegebenen Mindestabstand angenähert
haben.
[0031] Fig. 7 und 8 erläutern eine Ausführungsform der Sicherheitskupplung 40. Ein erstes
Gewindeelement 42 weist einen Befestigungsbund 43 auf, der mittels einer Fixierschraube
44 drehfest und axial unverschieblich an der ersten Betätigungswelle 12 befestigt
ist. Zwei Stege 46 sind einerseits mit dem Befestigungsbund 43 und andererseits mit
einer Gewindemutter 48 verbunden, so dass zwischen den Stegen 46 ein Aufnahmebereich
49 gebildet ist.
[0032] Die Gewindemutter 48 trägt einen stufenförmigen Blockieransatz 50, der eine in axialer
Richtung verlaufende erste Anschlagfläche 52 mit einer Höhe h (wie 30, 30' bei 28,
28') bildet.
[0033] Im Gewindeeingriff mit der Gewindemutter 48 befindet sich ein mit Außengewinde 53
versehenes zweites Gewindeelement 54, das drehfest und axial verschieblich mit der
zweiten Betätigungswelle 12' verbunden ist und in dem Aufnahmebereich 49 aufnehmbar
ist. Das zweite Gewindeelement 54 trägt einen darauf positionseinstellbar gehaltenen
Anschlagkörper 56, der mit Fixierschrauben 58 verstellbar auf dem zweiten Gewindeelement
54 gehalten ist. Der Anschlagkörper 56 trägt einen stufenförmigen Blockieransatz 60,
der eine in axialer Richtung verlaufende zweite Anschlagfläche 62 bildet.
[0034] Der Anschlagkörper 56 ist so auf dem zweiten Gewindeelement 54 positioniert, dass
sich in einer benachbarten Stellung von Unter- und Zwischenschiene, etwa gemäß Fig.
1, 4 und 5, in der sie sich in einem Mindestabstand voneinander befinden, die Sicherheitskupplung
40 eine Stellung gemäß Fig. 9 einnimmt (Figur 8 zeigt eine Stellung unmittelbar, d.h.
eine Umdrehung der Betätigungswellen, vor Erreichen der Blockierstellung), in der
sich der Anschlagkörper 56 unmittelbar benachbart zur Gewindemutter 48 befindet und
die Anschlagflächen 52, 62 gegeneinander anliegen. In dieser Stellung ist keinerlei
weitere Annäherung zwischen Unter- und Zwischenschiene möglich. Weder kann die erste
Betätigungswelle 12 in Richtung eines Anhebens der Unterschiene gedreht werden, da
sie durch den Anschlagkörper 56 blockiert wird, noch kann umgekehrt die zweite Betätigungswelle
12' in Richtung eines Absenkens der Zwischenschiene bewegt werden, da sie durch die
Gewindemutter 48 mit Blockieransatz 50 an einer Drehung in dieser Richtung gehindert
ist. Mit anderen Worten verbindet die Sicherheitskupplung 40 die beiden Betätigungswellen
bezüglich einer ersten Relativdrehrichtung, die einem abnehmenden gegenseitigen Abstand
von Unter- und Zwischenschiene entspricht, drehfest miteinander, oder blockiert sie
bezüglich dieser ersten Relativdrehrichtung, sofern die jeweils mit den Betätigungswellen
verbundenen Getriebe einen "Rückwärtsantrieb" nicht zulassen.
[0035] Ausgehend von dieser Blockierposition (Fig. 9) lässt die Sicherheitskupplung eine
Relativdrehbewegung zwischen den Betätigungswellen 12, 12' in einer entgegengesetzten
Relativdrehrichtung selbstverständlich zu, d.h. für eine Bewegung von Unter- und Zwischenschiene
voneinander weg, was nach einer Relativ-Umdrehung zwischen den Betätigungswellen zu
einer Stellung nach Fig. 8 und nach mehreren Umdrehungen zu einer Stellung etwa gemäß
Fig. 7 führt.
[0036] In dieser Stellung hat sich die Gewindemutter 48 auf dem mit Außengewinde 53 versehenen
zweiten Gewindeelement 54 aufgrund einer entsprechenden Relativdrehung zwischen erster
und zweiter Betätigungswelle 12, 12' um einen gewissen Abstand von dem Anschlagkörper
56 entfernt. Dieser Abstand zwischen der Gewindemutter 48 und dem Anschlagkörper 56
ist proportional zum gegenseitigen Abstand zwischen Unterschiene 4 und Zwischenschiene
6 und auch zur Anzahl von Relativdrehungen zwischen erster und zweiter Betätigungswelle
in einer zur ersten (schließenden) Relativdrehrichtung entgegengesetzten Relativdrehrichtung.
Die Sicherheitskupplung 40 hat auf diese Weise den Betrag der Relativdrehbewegung
in der zweiten (öffnenden) Relativdrehrichtung erfasst und lässt davon ausgehend eine
Relativdrehbewegung der Betätigungswellen zurück in der ersten Relativdrehrichtung
nur bis zum Erreichen der Blockierposition nach Fig. 9 zu, d.h. bis in eine Position,
in der sich Unterund Zwischenschiene bis auf den voreingestellten Mindestabstand angenähert
haben.
[0037] Fig. 1 bis 5 lassen die jeweilige Stellung der Anschlagkörper 26, 26' in Bezug auf
die zugeordneten Endanschläge 20, 22 und 20', 22' und auch die Stellung der Sicherheitskupplung
40 erkennen. In Fig. 1, 4 und 5 sind Unter- und Zwischenschiene weitestmöglich zusammengefahren,
so dass die Sicherheitskupplung 40 die beiden Betätigungswellen 12, 12' in der ersten
Relativdrehrichtung (entsprechend einer Zusammenbewegung der beiden Schienen) drehfest
miteinander verbindet, was aufgrund der Reibungsverhältnisse in den Betätigungsgetrieben
einer Blockierung gleichkommt.
[0038] Fig. 3 zeigt eine in etwa mittlere Stellung der Sicherheitskupplung, wobei sich Unter-
und Zwischenschiene in einem mittleren Abstand voneinander befinden. Die Gewindemutter
48 nimmt einen mittleren Abstand von dem Anschlagkörper 56 ein.
[0039] Gemäß Fig. 2 ist der Behang 8 vollständig geöffnet, und die Unterschiene nimmt einen
maximalen Abstand von der Zwischenschiene ein. Folglich befindet sich auch die Gewindemutter
48 in einem maximalen Abstand von dem Anschlagkörper 56.
[0040] In Bezug auf die Endanschläge der Betätigungswellen zeigt Fig. 1 das Erreichen des
ersten Endanschlags 20, der der ersten Betätigungswelle 12 zugeordnet ist, durch den
Anschlagkörper 26, was einer oberen Endstellung der Unterschiene 4 entspricht. Fig.
2 zeigt das Erreichen des zweiten Endanschlags 22 durch den Anschlagkörper 26, was
der unteren Endlage der Unterschiene 4 entspricht. Fig. 5 zeigt eine mittlere Lage
der Unterschiene 4, wobei sich der Anschlagkörper 26 etwa mittig zwischen den beiden
Endanschlägen 20, 22 befindet.
[0041] Fig. 1 und 2 zeigen das Erreichen des ersten Endanschlags 20', der der zweiten Betätigungswelle
12' zugeordnet ist, durch den Anschlagkörper 26', was der oberen Endlage der Zwischenschiene
6 entspricht. Fig. 4 zeigt, dass der Anschlagkörper 26' den zweiten Endanschlag 22'
erreicht hat, was der unteren Endlage der Zwischenschiene 6 entspricht. Fig. 3 und
5 zeigen eine mittlere Lage der Zwischenschiene 6, wobei sich folglich auch der Anschlagkörper
26' der zweiten Betätigungswelle 12' etwa mittig zwischen den dieser zugeordneten
Endanschlägen 20', 22' befindet.
Bezugszeichenliste |
2 |
Kopfschiene |
4 |
Unterschiene |
6 |
Zwischenschiene |
8 |
Behang |
12 |
erste Betätigungswelle |
12' |
zweite Betätigungswelle |
14, 14' |
Betätigungskette |
16 a, b, c |
Wickelkörper (Wickeleinrichtung) |
16'a, b, c |
Wickelkörper (Wickeleinrichtung) |
18, 18' |
Zugschnüre (Zugmittel) |
20, 22 |
erster Endanschlag |
20', 22' |
zweiter Endanschlag |
24, 24' |
Außengewindeabschnitt |
26, 26' |
Anschlagkörper |
28, 28' |
Blockieransatz |
30, 30' |
Anschlagfläche |
40 |
Sicherheitskupplung |
42 |
erstes Gewindeelement |
43 |
Befestigungsbund |
44 |
Fixierschraube |
46 |
Steg |
48 |
Gewindemutter |
49 |
Aufnahmebereich |
50 |
Blockieransatz |
52 |
erste Anschlagfläche |
53 |
Außengewinde |
54 |
zweites Gewindeelement |
56 |
Anschlagkörper |
58 |
Fixierschraube |
60 |
Blockieransatz |
62 |
zweite Anschlagfläche |
|
|
a |
Abstand |
h |
Höhe |
|
|
|
|
1. Vorhanganordnung für eine architektonische Öffnung wie Fenster- oder Türöffnung, mit
einer festen Schiene (2), einer ersten beweglichen Schiene (4), einer zweiten beweglichen
Schiene (6) zwischen der festen Schiene (2) und der ersten beweglichen Schiene (4),
mit einer ersten und einer zweiten Betätigungswelle (12, 12'), die in der oder im
Bereich der festen Schiene (2) angeordnet sind, wobei zwischen der ersten beweglichen
Schiene (4) und der zweiten beweglichen Schiene (6) ein Behang (8) angeordnet werden
kann, und wobei die erste Betätigungswelle (12) wirkungsmäßig mit der ersten beweglichen
Schiene (4) verbunden ist und eine Drehung der ersten Betätigungswelle (12) eine Bewegung
der ersten beweglichen Schiene (4) zur Folge hat, und wobei die zweite Betätigungswelle
(12') wirkungsmäßig mit der zweiten beweglichen Schiene (6) verbunden ist und eine
Drehung der zweiten Betätigungswelle (12') eine Bewegung der zweiten beweglichen Schiene
(6) zur Folge hat, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der ersten und zweiten Betätigungswelle (12, 12') eine Sicherheitskupplung
(40) angeordnet ist, die die Betätigungswellen (12, 12') in einer Blockierposition,
bezüglich einer ersten Relativdrehrichtung, die einem abnehmenden gegenseitigen Abstand
der beweglichen Schienen entspricht, drehfest miteinander verbindet und sich die erste
bewegliche Schiene und die zweite bewegliche Schiene in dieser Blockiersituation in
einem vorgegebenen Mindestabstand von einander befinden.
2. Vorhanganordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungswellen (12, 12') hintereinander angeordnet sind und übereinstimmende
Drehachsen aufweisen.
3. Vorhanganordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jede Betätigungswelle (12, 12') unmittelbar oder über ein Getriebe mit einem Betätigungsmittel
wie Betätigungskurbel, Betätigungsschnur, Betätigungskette (14, 14') oder mit einem
Elektromotor verbunden ist.
4. Vorhanganordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherheitskupplung (40) zwei miteinander zusammenwirkende Gewindeelemente (42,
54) aufweist, wobei ein erstes Gewindeelement (42) eine erste Anschlagfläche (52)
aufweist und drehfest mit der ersten Betätigungswelle (12) verbunden ist, und ein
zweites Gewindeelement (54) eine zweite Anschlagfläche (62) aufweist und drehfest
mit der zweiten Betätigungswelle (12') verbunden ist.
5. Vorhanganordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Gewindeelement ein Innengewinde und einen daran anschließenden hohlzylindrischen
Aufnahmebereich und das zweite Gewindeelement ein Außengewinde aufweist, wobei das
zweite Gewindeelement in dem Aufnahmebereich aufnehmbar ist.
6. Vorhanganordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der ersten Betätigungswelle (12) ein erster Endanschlag (20, 26) zugeordnet ist,
der eine Drehung der ersten Betätigungswelle über eine erste Endstellung hinaus, in
der sich die erste bewegliche Schiene (4) in einer vorgegebenen oberen Endlage befindet,
blockiert.
7. Vorhanganordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der ersten Betätigungswelle (12) ein zweiter Endanschlag (22, 26) zugeordnet ist,
der eine Drehung der ersten Betätigungswelle über eine zweite Endstellung hinaus,
in der sich die erste bewegliche Schiene (4) in einer vorgegebenen unteren Endlage
befindet, blockiert.
8. Vorhanganordnung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweiten Betätigungswelle (12') ein erster Endanschlag (20', 26') zugeordnet ist,
der eine Drehung der zweiten Betätigungswelle über eine erste Endstellung, in der
sich die zweite bewegliche Schiene (6) in einer vorgegebenen oberen Endlage befindet,
blockiert.
9. Vorhanganordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweiten Betätigungswelle (12') ein zweiter Endanschlag (22', 26') zugeordnet
ist, der eine Drehung der zweiten Betätigungswelle (12') über eine zweite Endstellung
hinaus, in der sich die zweite bewegliche Schiene (6) in einer vorgegebenen unteren
Endlage befindet, blockiert.
10. Vorhanganlage nach einem der Ansprüche 6 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Endanschlag (20, 22, 20', 22') zwei miteinander zusammenwirkende Gewindeelemente
(24, 26, 24', 26') aufweist, von denen eines (24, 24') drehfest mit der jeweiligen
Betätigungswelle (12, 12') verbunden ist und eines (26, 26') drehfest bezüglich der
festen Schiene (2) geführt ist.