[0001] Die vorliegende Erfindung befasst sich mit einer Verschattungsanlage mit einem Tuchbehang,
der auf einer Wickelwelle aufwickelbar ist, die innerhalb einer Verblendung drehbar
ist, wobei der Tuchbehang über ein abgerundetes Stützelement umgelenkt ist.
[0002] Eine derartige Verschattungsanlage ist aus der
US 6,873,461 B1 bekannt.
[0003] Dort ist bei einer herkömmlichen Verblendung mit einem unteren Austrittschlitz innerhalb
der Verblendung das Stützelement vorgesehen, das bezogen auf die Wickellagen auf der
Wickelwelle an der Oberseite des Tuchbehangs angreift und einer Faltenbildung infolge
eines Durchhängens der Wickelwelle entgegenwirken soll. Das Stützelement liegt unterhalb
der Wickelwelle, wobei der Behang bedingt durch das Eingreifen des Stützelements an
dessen Oberseite quasi zwischen Wickelwelle und dem Stützelement verläuft. Durch diese
Anordnung ergibt sich eine recht große Höhe der Verblendung und es verbleibt ein sichtspalt
auf die Wickelwelle, durch welchen sich auch Schmutz innerhalb der Verblendung ansammeln
kann.
[0004] Aus der
DE 20 2008 005 957 U1 ist eine verschattungsanlage bekannt, bei welcher das Stützelement als drehbare Führungsrolle
ausgebildet ist, wobei diese wiederum an der Oberseite des Tuchbehangs, bezogen auf
dessen Wickellage, angreift. Die Rollenlagerung der Führungswelle ist aufwendig und
erhöht den Raumbedarf, wobei bedingt durch die beidseitige Lagerung der Führungsrolle
diese bei entsprechend großen Anlagenbreiton wiederum in Folge ihres Eigengewichts
und/oder unter der Wirkung der in dem Behang bestehenden Zugspannung durchgebogen
wird, wobei es wiederum zu einer Faltenbildung in dem Tuchbehang kommen kann.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Verschattungsanlage zu
schaffen, die bei einfachem, raumsparendem Aufbau einer Faltenbildung in dem Behang
entgegenwirkt.
[0006] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Verschattungsanlage der eingangs beschriebenen
Art gelöst, bei welcher das Stützelement oberhalb der Drehachse der Wickelwelle liegt,
bezogen auf die Wicklung auf der Wickelwelle an der Unterseite des Tuchbehangs angreift
und der Umschlingungswinkel des Tuchbehang dabei weniger als 90° beträgt, wobei das
Stützelement den nach oben weisenden Abschluss einer Bodenblende der Verblendung bildet,
die das Stützelement über seine im wesentlichen gesamte Länge abstützt.
[0007] Die erfindungsgemäße Ausbildung der Verschattungsanlage bietet eine Reihe von Vorteilen.
Zunächst ermöglicht die über die gesamte Länge des Stützelements und der Verblendung
verlaufende Bodenblende ein gleichmäßiges Abstützen des Stützelements, so dass dieses
sich auch unter großer Belastung und bei großen Anlagenbreiten mittig nicht durchbiegen
kann, so dass eine Faltenbildung bestmöglich vermieden wird. Falten, die sich durch
eine Durchbiegung der Wickelwelle bilden könnten, werden ausgesteift. Durch die Anordnung
des Stützelements oberhalb der Drehachse der Wickelwelle und das Angreifen an der
Unterseite des Tuchbehangs lässt sich der Raumbedarf gleichzeitig minimieren, wobei
zudem die Bodenblende mit dem Stützelement als Abschluss gleichzeitig noch eine durchgängige
Sichtblende auf die Wickelwelle zur Verfügung stellt, die das Eindringen von Schmutz
in die Verblendung wirksam unterbindet.
[0008] Die Abstützung der Stützelement durch die Bodenblende erfolgt vorzugsweise auf der
dem Umschlingungsbereich des Behangs gegenüberliegenden Seite, um Biegememente zu
vermeiden oder wenigstens zu reduzieren.
[0009] Vorzugsweise besitzt das Stützelement einen rohrförmigen Querschnitt. Rohrförmige
Querschnitte bieten bei geringem Eigengewicht eine große Biegesteifigkeit, wobei bedingt
durch die Rohrform die abgerundete Außenseite zur Umlenkung des Tuchbehangs bereitgestellt
wird. Der rohrförmige Querschnitt kann von der Bodenblende an seiner Außenseite abgestützt
werden, der Rohrquerschnitt kann aber auch geschlitzt ausgeführt sein, wobei die Bodenblende
dann durch den Schlitz in das Stutzelement eingreift und dieses an der Innenseite
des Rohrquerschnittes über seine Länge abstützen kann.
[0010] Das Stützelement kann bei einer besonders einfachen Ausführungsform der Erfindung
auch durch den umgebogenen Rand der Bodenblende ausgebildet sein. Diese Variante ist
besonders einfach aufgebaut kann jedoch ohne weiteres ohne Verformung die auftretenden
Stützkräfte aufnehmen.
[0011] Eine weitere Vereinfachung des Aufbaus der Verblendung ist dadurch möglich, dass
die Bodenblende mit ihrer Innenseite als Auflagefläche für eine schwimmend gelagerte
Wickelwelle ausgebildet ist. Die Wickelwelle liegt ohne seitliche Lagerung bei dieser
Ausführungsform in der gekrümmten Auflagefläche, wobei der Behang über das Stützelement
abgezogen wird, das gleichzeitig verhindert, dass die Wickelwelle aus der Auflagerung
gelangen kann. Durch die gleichmäßige Auflagerung über ihre gesamte Länge wird auch
die Durchbiegung der Wickelwelle als Ursache für die Faltenbildung wirksam vermieden.
[0012] Die Bodenblende und/oder andere Teile der Verblendung können aus einem Strangpressprofil
bestehen, wobei im Falle einer Bodenblende, die gleichzeitig das Stützelement und
die Lagerrinne ausbildet, die gesamte Verblendung einschließlich des Stützelements
aus einem einzigen strangpressprofil bestehen kann. Bei dieser Ausführungsform wird
die Wickelwelle mit dem Behang und einem den Behang abschließenden Endstab seitlich
in das Strangpressprofil eingeschoben und dieses dann durch seitliche Blenden verschlossen.
[0013] Die Bodenblende kann aber auch mehrteilig aufgebaut sein und beispielsweise wenigstens
ein im wesentlichen horizontales Blendenteil und ein von diesem nach oben weisendes
Tragteil aufweisen, welches das Stützelement abstützt. Das Tragteil bildet gleichzeitig
auch die Sichtblende, die den Schutz vor Verschmutzung sicherstellt, wir zuvor erörtert.
[0014] Um bei einem aus einem dünnen Blech oder einer Platte bestehenden Tragteil die entstehenden
Kräfte ohne Verformung abstützen zu können, kann wenigstens eine Druckstrebe zur Versteifung
des Tragteils vorgesehen sein, die an dem horizontalen Blendenteil abgestützt ist.
Auch diese Druckstrebe erstreckt sich zweckmäßigerweise über die gesamte Länge des
Stützelements, um eine lokale Durchbiegung zu vermeiden.
[0015] Wie bereits erwähnt, kann das Stützteil einen geschlitzten Rohrquerschnitt aufweisen,
in welchen dann das Tragteil zur Abstützung eingreift.
[0016] Vorteilhaft ist eine Ausbildung der Erfindung bei welcher ein den Behang abschließendes
Endprofil in der aufgeholten Stellung des Behangs in einem Freiraum zwischen einer
Stirnblende und dem nach oben weisenden Abschluss der Bodenblende mit dem Stützelement
liegt. Der Endstab verschließt damit die Gehäuseöffnung, so dass bei aufgeholtem Behang
praktisch kein Schmut2 mehr in die Verblendung eindringen kann.
[0017] Nachfolgend wird anhand der beigefügten Zeichnung näher auf zwei Ausführungebeispiele
der Erfindung eingegangen. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Verschattungsanlage mit einer aus mehreren Teilen aufgebauten Verblendung;
- Fig. 2
- eine Verschattungsanlage mit einer einstückigen Verblendung aus einem Strangprensprofil.
[0018] Fig. 1 zeigt eine Verschattungsanlage 10 in der Form einer Senkrechtmarkise. Diese
Senkrechtmarkise ist an einer gebäudeseitigen Tragkonstruktion 12 oder Fassade über
eine oder mehrere Tragkonsolen 14 festgelegt. An der beispielsweise durchgängig über
die gesamte Länge der Anlage ausgebildeten Tragkonsole 14 ist eine Verblendung 16
festgelegt, die eine Stirnblende 18 und eine Bodenblende 20 aufweist, die eine Wickelwelle
22 innerhalb der Verblendung schützen. Die Verblendung 16 ist zu beiden Seiten von
Seitenwandungen (nicht gezeigt) begrenzt, in welchen Lager und Antriebselemente (nicht
gezeigt) der Wickelwelle 22 angeordnet sind, auf welcher ein Tuchbehang 24 der Markise
aufgewickelt ist, der hier senkrecht nach unten ausfahrbar ist. Das freie Ende des
Tuchbehangs ist mit einem als Hohlprofil ausgeführten Endprofil 26 versehen, das in
seitlichen Führungsschienen 28 geführt ist. Alternative Führungen des Endprofils können
auch als Stabführungen oder Seilführungen ausgebildet sein. Bezogen auf die Wicklung
auf der Wickelwelle 22, gleitet der Behang 24 mit seiner Unterseite über ein Stützelement
30, das als geschlitztes Rohrelement 32 ausgeführt ist, wobei ein abgerundeter Umlenkbereich
34 mit einem Umschlingungswinkel kleiner 90° unmittelbar durch die Außenfläche des
Rohrelements 32 gebildet ist. Das Rohrelement 32 ist durch ein in einen Schlitz 36
eingreifendes Tragteil 38 abgestützt, das einen nach oben weisenden Abschluss der
Bodenblende 20 der Verblendung 16 bildet. Da das Tragteil 38, das über die gesamte
Länge des geschlitzten Rohrelements 32 verläuft, leistenartig ausgebildet ist und
entsprechend nur geringe Biegemomente aufnehmen kann, ist eine ebenfalls leistenartige
Druckstrebe 40 vorgesehen, die über eine Verschraubung 42 mit dem Bodenelement 20
verschraubt ist, wobei die Ausrichtung der Druckstrebe 40 im wesentlichen der Verlaufskraft
der resultierenden Kraft auf das Rohrelement 32 durch den sich anschmiegenden Behang
24 entspricht. Das Tragteil 38 bildet auch eine Sichtblende und einen Schutz vor Verschmutzung
im Inneren der Verblendung 16.
[0019] Die im oberen Bereich von Fig. 1 dargestellten Befestigungsmittel zwischen der Tragkonsole
14 und der Verblendung 16 sind beispielhaft zu verstehen und nicht speziell Gegenstand
dieser Anmeldung.
[0020] In Fig. 2 ist eine Ausführungsform einer Verschattungsanlage 110 gezeigt, die wiederum
als Senkrechtmarkise ausgebildet ist. Bei dieser Verschattungsanlage 110 ist die Verblendung
116 als Strangpressprofil einstückig mit einer Stirnblende 18, einer Tragkonstruktion
114, die gleichzeitig die Deckenwand und die Rückwand 121 der Verblendung 116 bildet,
sowie einer Bodenblende 120 ausgebildet, wobei zwischen der Rückwand 121 und der Bodenblende
120 eine Hohlkammer 123 ausgebildet ist, die die Verblendung 116 versteift. Die Bodenblende
120 geht einstückig kontinuierlich in ein Tragteil 138 über, d. h. das Tragteil bildet
einen nach oben weisenden Abschluss der Bodenblende 120, wobei der obere Rand des
Tragteils 138 zu einen rohrförmigen Querschnitt 132 umgebogen ist, der das Stützelement
130 bildet den umlenkbereich 134 definiert. Innenseitig ist die Bodenblende 120, das
Tragteil 138 sowie eine Innenwandung 125 der Hohlkammer 123 mit einem kontinuierlichen
Radius ausgebildet, der als Auflagefläche 127 für eine hier schwimmend gelagerte Wickelwelle
122 dient. Bei der einstückigen Ausbildung der Verblendung 116, die die Wickelwelle
122 vollständig umschließt, ist eine Montage der Wickelwelle mit dem aufgewickelten
Tuchbehang 124 durch seitlichee Finschieben und anschließendes Verschließen der Verblendung
116 durch seitliche Blendenelemente bzw. Seitenwandungen vorgesehen.
[0021] Zwischen der Stirnblende 118 und dem Tragteil 138 bzw. der Bodenblende 120 ist ein
Freiraum 129 vorgesehen, welcher ein Endprofil 126 bei eingefahrenem Behang einnimmt.
Dieses Endprofil 126 ist die einzige Öffnung der Verblendung 116, so dass der aufgewickelte
Tuchbehang bei Nichtbenutzung der Verschattungsanlage 110 gut vor Schmutz geschützt
ist. Eine Einlaufschräge 131 am unteren Ende der Stirnblende 118 sorgt dabei dafür,
dass das Ausfallprofil 126 sicher in die Schließstellung gelangt, während auf der
gegenüberliegenden Seite der Radius des Tragteils 138 bzw. der Bodenblende 120 dafür
sorgt, dass sich das Ausfallprofil 126 von der Innenseite beim Hochziehen gegen die
Stirnblende 118 anlegt.
1. Verschattungsanlage mit einem Tuchbehang (24; 124), der auf einer Wickelwelle (22;
122) aufwickelbar ist, die innerhalb einer Verblendung (16; 116) drehbar ist, wobei
der Tuchbehang (24; 124) über ein abgerundetes, starres Stützelement (30; 130) umgelenkt
ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (30, 130) oberhalb der Drehachse der Wickelwelle (22; 122) liegt,
bezogen auf die Wicklung auf der Wickelwelle (22; 122) an der Unterseite des Tuchbehangs
(24; 124) angreift und der Umschlingungswinkel des Tuchbehangs (24; 124) um das Stütz-element
(30; 130) weniger als 90° beträgt, wobei das Stützelement (30; 130) den nach oben
weisenden Abschluss einer Bodenblende (20; 120) der Verblendung (16; 116) bildet,
die das Stützelement (30; 130) über seine im wesentlichen gesamte Länge abstützt.
2. Verschattungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (30; 130) einen rohrförmigen Querschnitt besitzt.
3. Verschattungsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurah gekennzeichnet, dass das Stützelement (130) durch den umgebogenen Rand der Bodenblende (120) ausgebildet
ist.
4. Verschattungsanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenblende (120) mit ihrer Innenseite als Auflagefläche (127) für eine schwimmend
gelagerte Wickelwelle (122) ausgebildet ist.
5. Verschattungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenblende (20; 120) und/oder andere Teile der Verblendung (16; 116) aus einem
Strangpressprofil bestehen.
6. Verschattungsanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die gesamte Verblendung (116) mit der Bodenblende (120) und dem Stützelement (130)
aus einem einzigen ctrangpressprofil besteht.
7. Verschatturigsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenblende (20) mehrteilig aufgebaut ist und wenigstens ein im wesentlichen
horizontales Blendenteil (20) und ein von diesem nach oben weisendes Tragteil (38)
als Abschluss der Bodenblende (20) aufweist.
8. Verschattungsanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Druckstrebe (40) zur Versteifung des Tragteils (38) vorgesehen ist.
9. Verschattungsanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckstrebe (40) über die gesamte Länge des Stützelements (30) ausgebildet ist.
10. Verschattungsanlage nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (30) einen geschlitzten Rohrquerschnitt aufweist, in den das Tragteil
(38) eingreift.
11. Verschattungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein den Behang (124) abschließendes Endprofil (126) in der ausgefahrenen Stel-(118)
und dem nach eben weisenden Abschluss (138) der Bodenblende (120) mit dem Stützelement
(130) liegt.