[0001] Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Eine derartige Brennkraftmaschine ist beispielsweise in der
EP 1 526 257 A2 beschrieben. Bei der Motorbremseinrichtung dieser Brennkraftmaschine handelt es sich
um eine Mischform aus einer Motorstaubremse und einer Dekompressionsbremse, die auch
als EVB (= Exhaust-Valve-Brake) bezeichnet wird. Die hydraulische Ventilsteuereinheit
ist einseitig in eine zwei Auslassventile zugleich betätigende Ventilbrücke eingebaut.
Die Speisung der Ventilsteuereinheit mit Öl erfolgt mittels des ohnehin vorhandenen
Ölkreises der Brennkraftmaschine. Zum Ausgleich des Ventilspiels der Auslassventile
sind gesonderte Einstellschrauben vorgesehen, anhand derer bei der Motormontage oder
danach in regelmäßigen Serviceabständen die Ventilspieleinstellung vorgenommen wird.
Dies ist aufwändig. Falls das Ventilspiel vom Montage- oder Servicepersonal versehentlich
zu groß eingestellt wird, kommt es zu Klappergeräuschen zwischen dem Kipphebel und
der Ventilbrücke und es besteht die Gefahr einer Beschädigung am Ventiltrieb. Zudem
öffnen die Auslassventile nicht ausreichend, so dass ein vollständiger Gasaustausch
nicht gewährleistet ist. Falls das Ventilspiel zu klein eingestellt wird, besteht
die Gefahr, dass die Ventile im heißen Zustand nicht vollständig schließen und damit
durchbrennen.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Brennkraftmaschine der eingangs
bezeichneten Art zu schaffen, die mit möglichst geringem Montage- und Serviceaufwand
einen sicheren und zuverlässigen Betrieb ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Brennkraftmaschine mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Die erfindungsgemäße Brennkraftmaschine umfasst einen hydraulischen
Ventilspielausgleichmechanismus für das Auslassventil, der zwischen dem Kipphebel
und der Ventilbrücke angeordnet und zur Ölspeisung an den ohnehin vorhandenen Ölkreis
angeschlossen ist. Die hydraulische Ventilsteuereinheit wird über den Steuerkanal
mit Öl gespeist. Zum Ausgleichen des Ventilspiels des Auslassventils ist der Steuerkanal
mittels des Verschlusselements verschließbar, so dass beim Ausgleichen des Ventilspiels
die hydraulische Ventilsteuereinheit nicht mit Öl versorgt wird und sich die Ventilbrücke
sowie das Auslassventil in einer definierten Stellung befinden. Die hydraulische Ventilsteuereinheit
ist also von dem Ölkreis beim Ausgleichen des Ventilspiels abgekoppelt. Dadurch, dass
der Gegenhalter als hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit ausgebildet ist, wird für
die Ventilbrücke ein variabler Anschlag bereitgestellt, der sich automatisch an die
Stellung des Ventilspielausgleichsmechanismus anpasst. Ein Einstellen des Anschlages
bzw. des Spiels von dem Gegenhalter zu der Ventilbrücke von Hand bei der Montage oder
in regelmäßigen Serviceabständen ist nicht erforderlich. Die erfindungsgemäße Brennkraftmaschine
hat also sowohl die für die Erzielung einer Motorbremskraftwirkung erforderliche Ventilsteuereinheit
als auch einen Ausgleichsmechanismus, der die Ventilspieleinstellung automatisch durchführt.
Eine zeit- und kostenaufwändige sowie fehleranfällige regelmäßige Einstellung von
Hand erübrigt sich. Die erfindungsgemäße Brennkraftmaschine bietet also verglichen
mit bisherigen mit einer Motorbremseinrichtung ausgestatteten Brennkraftmaschinen
die Zusatzfunktionalität der automatischen Ventilspieleinstellung, die die Montage
und den Betrieb sicherer und effizienter gestaltet. Durch die automatische Ventilspieleinstellung
werden insbesondere die Klappergeräusche des Auslassventils minimiert und Beschädigungen
am Ventiltrieb durch ein zu klein eingestelltes Ventilspiel vermieden. Weiterhin müssen
durch den automatischen Ventilspielausgleich im Betrieb der Brennkraftmaschine keine
Ventilspiele überbrückt werden, so dass die Steuerzeiten des Auslassventils exakt
eingehalten werden können, wodurch das Abgasverhalten der Brennkraftmaschine optimiert
wird.
[0005] Dadurch, dass sowohl die Ventilsteuereinheit als auch der Ventilspielausgleichsmechanismus
an den ohnehin vorhandenen Ölkreis angeschlossen sind, können Brennkraftmaschinen
ohne einen hydraulischen Ventilspielausgleichsmechanismus mit geringem Aufwand nachgerüstet
werden.
[0006] Ein Ventilspielausgleichsmechanismus nach Anspruch 2 hat sich in der Praxis bewährt.
[0007] Eine Weiterbildung nach Anspruch 3 ist platzsparend und ermöglicht ein Nachrüsten
von Brennkraftmaschinen ohne einen hydraulischen Ventilspielausgleichsmechanismus
durch einfaches Ersetzen des Kipphebels, der Ventilbrücke sowie des Gegenhalters und
durch Integrieren des Ventilspielausgleichsmechanismus in den Kipphebel. Durch das
Integrieren des Ventilspielausgleichsmechanismus in den Kipphebel wird die Stabilität
der Ventilbrücke nicht beeinträchtigt.
[0008] Eine Ausbildung des Ventilspielausgleichsmechanismus nach Anspruch 4 hat sich in
der Praxis bewährt. Der Ausgleichskolben wirkt als Kontaktbolzen mit dem Kipphebel
und der Ventilbrücke zur Betätigung dieser zusammen. Durch das Verlagern des Ausgleichskolbens
relativ zu dem Kipphebel erfolgt somit eine Längeneinstellung des Kontaktbolzens entsprechend
des auszugleichenden Ventilspiels.
Eine Weiterbildung nach Anspruch 5 gewährleistet eine schnelle Versorgung des Ventilspielausgleichsmechanismus
und der Ventilsteuereinheit mit einer ausreichenden Menge an Öl.
[0009] Ein Verbindungskanal nach Anspruch 6 entkoppelt die Ölversorgung der Ventilsteuereinheit
von der des Ventilspielausgleichsmechanismus. Vorzugsweise verläuft der Verbindungskanal
zwischen dem Ölspeicherraum und dem Steuerkanal.
[0010] Eine Weiterbildung nach Anspruch 7 ist platzsparend und ermöglicht ein Nachrüsten
von Brennkraftmaschinen ohne einen hydraulischen Ventilspielausgleichsmechanismus
durch einfaches Ersetzen der Ventilbrücke sowie des Gegenhalters und durch Integrieren
des Ventilspielausgleichsmechanismus in die Ventilbrücke.
[0011] Ein Ventilspielausgleichsmechanismus nach Anspruch 8 hat sich in der Praxis bewährt.
[0012] Eine Ventilsteuereinheit nach Anspruch 9 hat sich in der Praxis bewährt.
[0013] Eine Weiterbildung nach Anspruch 10 ist platzsparend.
[0014] Eine Weiterbildung nach Anspruch 11 gewährleistet ein sicheres Verschließen des Steuerkanals.
Da sich der Steuerkolben bei nicht betätigter Motorbremseinrichtung in seiner eingefahrenen
Grundstellung befindet, kann dieser den Steuerkanal verschließen und somit das Verschlusselement
bilden. Hierdurch wird ohne konstruktiven Zusatzaufwand eine Abkopplung der Ventilsteuereinheit
von dem Ölkreis erzielt, so dass sich die Ventilbrücke und das Auslassventil beim
Ausgleichen des Ventilspiels in einer definierten Stellung befinden.
[0015] Ein Rückschlagventil nach Anspruch 12 verhindert ein Einfahren des ausgefahrenen
Steuerkolbens, wenn die durch den Öldruck erzeugte Kraft auf den Steuerkolben hierfür
nicht ausreichend ist. Das Auslassventil wird somit in der zwischengeöffneten Stellung
sicher blockiert.
[0016] Ein Gegenhalter nach Anspruch 13 hat sich in der Praxis bewährt.
[0017] Eine Weiterbildung nach Anspruch 14 gewährleistet eine einfache Versorgung des Gegenhalters
mit Öl, so dass der erste Gegenhalterkolben einen absolut festen Anschlag für die
Ventilbrücke im Motorbremsbetrieb ausbildet. In der zwischengeöffneten Stellung des
Auslassventils strömt Öl über den Versorgungskanal in die Gegenhalterräume, wodurch
die Position des gegen die Ventilbrücke anliegenden ersten Gegenhalterkolbens fixiert
wird.
[0018] Eine Ventilbrücke nach Anspruch 15 verhindert die Bildung von Lufteinschlüssen in
den Gegenhalterräumen, da der zweite Gegenhalterkolben in die mit Öl gefüllte Ausnehmung
eintaucht. In den Gegenhalterräumen kann sich somit kein kompressibles Luftpolster
bilden, wodurch ein fester Anschlag für die Ventilbrücke gewährleistet wird.
[0019] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Querschnittsdarstellung einer Ventilsteuereinheit und eines Ventilspielausgleichsmechanismus
gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel, und
- Fig. 2
- eine Querschnittsdarstellung einer Ventilsteuereinheit und eines Ventilspielausgleichsmechanismus
gemäß einem zwei- ten Ausführungsbeispiel.
[0020] Nachfolgend wird anhand von Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben.
Eine Brennkraftmaschine 1 mit einer Motorbremseinrichtung 2 weist mehrere in der Fig.
1 nicht gezeigte Zylinder auf, die jeweils einen Brennraum begrenzen. Jedem dieser
Brennräume ist mittels mindestens eines Einlassventils Luft oder ein Luft-Kraftstoff-Gemisch
zuführbar. Darüber hinaus sind jedem Brennraum zwei Auslassventile 3 und 4 zugeordnet,
mittels derer Abgas in einen Abgaskanal abführbar ist. Die Auslassventile 3 und 4
sind mittels einer gemeinsamen Ventilbrücke 5 mechanisch ansteuer- und betätigbar.
Die Ventilbrücke 5 ist Teil eines Verbindungsmechanismus, der die Auslassventile 3
und 4 mit einer in der Fig. 1 nicht gezeigten Nockenwelle der Brennkraftmaschine 1
verbindet. Der Verbindungsmechanismus umfasst einen schwenkbar gelagerten Kipphebel
6, der über einen Kontaktbolzen 7 auf die Ventilbrücke 5 wirkt. Hierzu ist der Kontaktbolzen
7 an seinem freien Ende mit einer kugelgelenkig angelenkten Stützkalotte 8 versehen.
Im Inneren des Kipphebels 6 verläuft ein Ölspeisekanal 9 eines zur Schmierung, aber
auch zur hydraulischen Steuerung vorgesehenen Ölkreises 10 der Brennkraftmaschine
1. Das in dem Ölspeisekanal 9 geführte Öl hat während des Betriebs näherungsweise
den gleichen Öldruck p
konstant.
[0021] Der Kontaktbolzen 7 ist Teil eines hydraulischen Ventilspielausgleichsmechanismus
11, der als Kolben-Zylinder-Einheit ausgebildet und zwischen dem Kipphebel 6 und der
Ventilbrücke 5 angeordnet ist. Der Ventilspielausgleichsmechanismus 11 dient zum automatischen
Ausgleich des Ventilspiels der Auslassventile 3 und 4. Der Ventilspielausgleichsmechanismus
11 ist in den Kipphebel 6 integriert, wobei der Kontaktbolzen 7 einen im Längsschnitt
U-förmigen Ausgleichskolben 12 bildet, der in einer in dem Kipphebel 6 ausgebildeten
und als Zylinder wirkenden ersten Zylinderbohrung 13 axial beweglich geführt ist.
Der Ausgleichskolben 12 begrenzt zusammen mit einem Stützkolben 14 einen Ausgleichsraum
15. In diesem ist zwischen dem Ausgleichskolben 12 und dem Stützkolben 14 eine erste
Nachstellfeder 16 angeordnet.
[0022] Der Stützkolben 14 ist im Längsschnitt U-förmig ausgebildet und liegt gegen eine
Stützplatte 17 an, die endseitig in der Zylinderbohrung 13 des Kipphebels 6 gelagert
ist. Der Stützkolben 14 ist in dem U-förmig ausgebildeten Ausgleichskolben 12 gelagert
und axial beweglich geführt. Der Stützkolben 14 begrenzt aufgrund seiner U-förmigen
Ausbildung zusammen mit der Stützplatte 17 einen inneren Ölspeicherraum 18, der über
in der Stützplatte 17 ausgebildete Kanäle 19 mit einem ringförmigen, äußerem Ölspeicherraum
20 in Verbindung steht. Der äußere Ölspeicherraum 20 wird im Wesentlichen durch den
Kipphebel 6, den Ausgleichskolben 12, den Stützkolben 14 und die Stützplatte 17 begrenzt.
Der Ölspeisekanal 9 mündet in den äußeren Ölspeicherraum 20.
[0023] Der Ventilspielausgleichsmechanismus 11 ist an den Ölkreis 10 angeschlossen. Hierzu
weist der Stützkolben 14 einen zentralen Ölzufuhrkanal 21 auf, der den inneren Ölspeicherraum
18 mit dem Ausgleichsraum 15 verbindet. An einem dem Ausgleichsraum 15 zugewandten
Ende des Ölzufuhrkanals 21 ist ein erstes Rückschlagventil 22 (= Rücklaufsperrventil)
vorgesehen, dessen Kugel 23 mittels einer Rückschlagventilfeder 24 in einen Kugelsitz
25 des Ölzufuhrkanals 21 gedrückt wird. Die Rückschlagventilfeder 24 ist hierzu gegen
ein Abstützblech 26 abgestützt; das zwischen dem Stützkolben 14 und der Nachstellfeder
16 gehalten wird. Die Bewegung des Ausgleichskolbens 12 wird durch erste Begrenzungsstifte
27 begrenzt, die in einer maximal ausgefahrenen Stellung des Ausgleichskolbens 12
gegen einen ringförmigen Bund 28 anschlagen.
[0024] Die Motorbremseinrichtung 2 der Brennkraftmaschine 1 ist vom EVB-Typ und umfasst
neben einem in der Fig. 1 nicht gezeigten Drosselelement im Abgaskanal sowie einer
ebenfalls nicht gezeigten zentralen Steuereinheit für jeden Zylinder eine hydraulische
Ventilsteuereinheit 29, die als Kolben-Zylinder-Einheit ausgebildet ist. Die Ventilsteuereinheit
29 weist einen Steuerkolben 30 auf, der in einer in der Ventilbrücke 5 ausgebildeten
und als Zylinder wirkenden zweiten Zylinderbohrung 31 axial beweglich geführt ist.
Der Steuerkolben 30 ist im Längsschnitt im Wesentlichen H-förmig ausgebildet und stützt
sich am oberen Ende eines Schaftes 32 des Auslassventils 3 ab. Das Auslassventil 3
ist mit seinem Schaft 32 in einem Zylinderkopf axial beweglich gelagert und durch
eine Schließfeder 33 mit einer bestimmten Vorspannkraft in Schließrichtung beaufschlagt.
Die Schließfeder 33 ist zwischen dem Zylinderkopf und einem Federteller 34 gespannt.
Die Schließkraft der Schließfeder 33 ist mit F
Fed bezeichnet.
[0025] Die Ventilsteuereinheit 29 ist zwischen dem Auslassventil 3 und der Ventilbrücke
5 angeordnet und wirkt dementsprechend im Motorbremsbetrieb lediglich mit dem Auslassventil
3 zusammen, jedoch nicht mit dem Auslassventil 4. Das Auslassventil 4 ist mit seinem
Schaft 35 entsprechend dem Auslassventil 3 in dem Zylinderkopf axial beweglich gelagert
und durch eine Schließfeder 36 mit einer entsprechenden Vorspannkraft in Schließrichtung
beaufschlagt. Die Schließfeder 36 ist zwischen dem Zylinderkopf und einem Federteller
37 gespannt.
[0026] In der in Fig. 1 gezeigten Stellung des Steuerkolbens 30 ist zwischen einer Begrenzungsfläche
38 und dem Steuerkolben 30 ein Steuerraum 39 ausgebildet. In dem Steuerraum 39 ist
eine zweite Nachstellfeder 40 angeordnet, die gegen die Begrenzungsfläche 38 und den
Steuerkolben 30 anliegt und diesen gegen den Schaft 32 drückt. Die Federkraft der
Nachstellfeder 40 wirkt damit gegen die Schließkraft F
Fed der Schließfeder 33 und wird nachfolgend mit F
NFed bezeichnet.
[0027] Zur Ölspeisung der Ventilsteuereinheit 29 ist ein innerhalb der Ventilbrücke 5 ausgebildeter
Steuerkanal 41 und ein in dem Ausgleichskolben 12 ausgebildeter Verbindungskanal 42
vorgesehen, die den Steuerraum 39 mit dem Ölspeisekanal 9 verbinden und den Ventilspielausgleichsmechanismus
11 somit an den Ölkreis 10 anschließen. Der Verbindungskanal 42 ist derart in dem
Ausgleichskolben 12 ausgebildet, dass der Ölspeisekanal 9 unter Umgehung des Ausgleichsraums
15 mit dem Steuerkanal 41 verbunden ist. Hierzu weist der Verbindungskanal 42 ausgehend
von dem Ölspeicherraum 20 mindestens einen ersten Kanalabschnitt 43 auf, der umfangsseitig
in axialer Richtung verläuft und den Ölspeicherraum 20 mit einem ringförmig ausgebildeten
und umfangsseitig angeordneten zweiten Kanalabschnitt 44 verbindet. Ausgehend von
dem zweiten Kanalabschnitt 44 verläuft ein dritter Kanalabschnitt 45 in Richtung der
Mittellängsachse des Ausgleichskolbens 12, der die Verbindung zu einem zentralen und
in axialer Richtung verlaufenden vierten Kanalabschnitt 46 herstellt. Ein konzentrisch
zu dem vierten Kanalabschnitt 46 angeordneter fünfter Kanalabschnitt 47 ist in der
Stützkalotte 8 ausgebildet.
Der Steuerkanal 41 mündet derart in den Steuerraum 39, dass der Steuerkolben 30 in
seinem oberen Totpunkt für den Steuerkanal 41 ein Verschlusselement 48 bildet. In
dem Steuerkanal 41 ist ein zweites Rückschlagventil 49 mit einer in einem Kugelsitz
50 aufnehmbaren Kugel 51 angeordnet. Das Rückschlagventil 49 ist derart ausgerichtet,
dass dieses den Steuerkanal 41 bei einem Ölfluss in Richtung des Ölspeisekanals 9
verschließt. Zur Begrenzung der Bewegung des Steuerkolbens 30 erstreckt sich ein Begrenzungsstift
77 in eine seitliche Kolbenausnehmung 78 des Steuerkolbens 30.
[0028] Zum Bereitstellen eines Anschlages 52 für die Ventilbrücke 5 ist ein Gegenhalter
53 vorgesehen. Der Gegenhalter 53 ist als hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit ausgebildet
und weist einen Gegenhaltergrundkörper 54 mit einer dritten Zylinderbohrung 55 auf,
in der ein erster Gegenhalterkolben 56 axial geführt ist. In der in Fig. 1 gezeigten
Stellung des ersten Gegenhalterkolbens 56 ist zwischen diesem und dem Gegenhaltergrundkörper
54 ein erster Gegenhalterraum 57 ausgebildet. Die Bewegung des ersten Gegenhalterkolbens
56 wird durch einen Begrenzungsstift 58 begrenzt, der in einer Ausnehmung 59 des Gegenhalterkolbens
56 angeordnet ist.
[0029] Der erste Gegenhalterkolben 56 ist im Längsschnitt U-förmig ausgebildet und dient
als Zylinder für einen zweiten Gegenhalterkolben 60, der in dem ersten Gegenhalterkolben
56 axial beweglich geführt ist. Der im Längsschnitt U-förmig ausgebildete zweite Gegenhalterkolben
60 begrenzt zusammen mit dem ersten Gegenhalterkolben 56 einen zweiten Gegenhalterraum
61, der durch eine im ersten Gegenhalterkolben 56 ausgebildete erste Axial-Durchgangsbohrung
62 mit dem ersten Gegenhalterraum 57 verbunden ist. In dem zweiten Gegenhalterraum
61 ist eine dritte Nachstellfeder 63 angeordnet, die gegen die Gegenhalterkolben 56
und 60 anliegt. Die Bewegung des zweiten Gegenhalterkolbens 60 wird durch einen Begrenzungsstift
64 begrenzt, der in einer Ausnehmung 65 des ersten Gegenhalterkolbens 56 angeordnet
ist.
[0030] Der Gegenhaltergrundkörper 54 weist eine erste Radial-Durchgangsbohrung 66 auf, die
eine Größe derart hat, dass eine in dem ersten Gegenhalterkolben 56 ausgebildete zweite
Radial-Durchgangsbohrung 67 über den gesamten Kolbenhub des ersten Gegenhalterkolbens
56 mit der ersten Radial-Durchgangsbohrung 66 in Verbindung steht. Die zweite Radial-Durchgangsbohrung
67 ist derart in dem ersten Gegenhalterkolben 56 angeordnet, dass der zweite Gegenhalterkolben
60 diese in einer vollständig eingefahrenen Stellung verschließt und in einer ausgefahrenen
Stellung freigibt.
[0031] Der erste Gegenhalterraum 57 ist über einen Versorgungskanal 68 mit dem Steuerraum
39 verbunden und so an den Ölkreis 10 angeschlossen. Zur Ausbildung des Versorgungskanals
68 weist der zweite Gegenhalterkolben 60 eine zweite Axial-Durchgangsbohrung 69 auf,
die mit einer entsprechenden Bohrung 70 in der Ventilbrücke 5 fluchtet. Die Bohrung
70 mündet in eine Ausnehmung 71, die zum Eintauchen des zweiten Gegenhalterkolbens
60 in der Ventilbrücke 5 ausgebildet ist. Die Ausnehmung 71 ist Teil des Versorgungskanals
68. Die Außenkontur 72 der Ausnehmung 71 ist derart, dass diese die Außenkontur 73
des zweiten Gegenhalterkolbens 60 umgibt, dieser also in die Ausnehmung 71 eintauchen
kann, und von der Außenkontur 74 des ersten Gegenhalterkolbens 56 umgeben wird, der
erste Gegenhalterkolben 56 also nicht in die Ausnehmung 71 eintauchen kann. Wenn der
erste Gegenhalterkolben 56 von der Ventilbrücke 5 abgehoben ist, ist der Versorgungskanal
68 unterbrochen. In diesem Zustand bildet die Ausnehmung 71 eine erste Absteuereröffnung
75 und die zweite Axial-Durchgangsbohrung 69 eine zweite Absteueröffnung 76 aus.
[0032] Im Folgenden wird die Funktionsweise der Motorbremseinrichtung 2 sowie des Ventilspielausgleichsmechanismus
11 näher beschrieben.
[0033] Zunächst wird der Motorbremsbetrieb erläutert. Bei Betätigung der Motorbremseinrichtung
2 wird das Drosselelement im Abgaskanal in Drosselstellung gebracht, wodurch sich
Abgase im Abgaskanal zwischen der Auslassventilöffnung des Zylinders und dem Drosselelement
stauen. Dieser Staudruck im Abgaskanal mit der Druckwelle der sich öffnenden Auslassventile
der benachbarten Zylinder bewirkt eine Zwischenöffnung des Auslassventils 3, welche
während des Kompressionstakts und des Expansionstakts jedes 4-Takt-Zyklus der Brennkraftmaschine
1 eintritt. Das Auslassventil 3 springt erst, wenn die Ventilbrücke 5 in ihrem oberen
Totpunkt ist. Aufgrund der im Brennraum des Zylinders und im Abgaskanal herrschenden
Druckverhältnisse resultiert eine pneumatische Kraft F
pn, die der Schließkraft F
Fed der Schließfeder 33 entgegenwirkt und das angesprochene Zwischenöffnen des Auslassventils
3 verursacht. Die Federkraft F
NFed der Nachstellfeder 40 rückt den Steuerkolben 30 dem Auslassventil 3 nach und unterstützt
das Zwischenöffnen des Auslassventils 3. Durch das Nachrücken des Steuerkolbens 30
vergrößert sich das Volumen des Steuerraums 39. Zugleich gibt der als Verschlusselement
48 wirkende Steuerkolben 30 den Steuerkanal 41 frei, so dass der Steuerkolben 30 über
den Steuerkanal 41 das für die Bewegung erforderliche Öl zur Verfügung gestellt wird.
Aufgrund des in dem Steuerraum 39 entstehenden Druckabfalls fließt Öl durch den Ölspeisekanal
9, die Ölspeicherräume 18 und 20, den Verbindungskanal 42 und den Steuerkanal 41 in
den Steuerraum 39, wodurch eine hydraulische Kraft F
Hyd auf den Steuerkolben 30 wirkt und die Nachstellfeder 40 unterstützt.
[0034] Weiterhin strömt Öl von dem Steuerraum 39 über den Versorgungskanal 68 in die Gegenhalterräume
57 und 61. Da der zweite Gegenhalterkolben 60 aufgrund der Nachstellfeder 63 vollständig
ausgefahren ist, gibt dieser die zweite Radial-Durchgangsbohrung 67 frei, so dass
in den Gegenhalterräumen 57 und 61 befindliche Luft sowie überschüssiges Öl durch
die Radial-Durchgangsbohrungen 66 und 67 entweichen kann. Wird der Steuerkolben 30
aufgrund der Schließkraft F
Fed der Schließfeder 33 wieder in Richtung seines oberen Totpunktes gedrückt, so bewegt
sich der zweite Gegenhalterkolben 60 in Richtung seines oberen Totpunktes und schlägt
gegen den ersten Gegenhalterkolben 56 an, wodurch die zweite Radial-Durchgangsbohrung
67 verschlossen wird. Das Öl kann somit aufgrund des Rückschlagventils 49 und des
zweiten Gegenhalterkolbens 60 nicht aus dem Steuerraum 39 und den Gegenhalterräumen
57 und 61 entweichen, so dass der Steuerkolben 30 gegen die Schließkraft F
Fed der Schließfeder 33 in Position gehalten wird. Der erste Gegenhalterkolben 56 wirkt
aufgrund des mit komprimiertem Öl gefüllten ersten Gegenhalterraums 57 als fester
Anschlag 52 für die Ventilbrücke 5. Der Steuerkolben 30 ist also in der Ventilbrücke
5 hydraulisch geblockt, so dass das mechanisch mit dem Steuerkolben 30 gekoppelte
Auslassventil 3 in der zwischengeöffneten Stellung gehalten wird. Das Auslassventil
3 bleibt damit während des zweiten Taktes (= Kompressionstakt) und des folgenden dritten
Taktes (= Expansionstakt) in der zwischengeöffneten Stellung, wodurch sich die gewünschte
Motorbremswirkung einstellt.
[0035] Am Ende des dritten Taktes belastet der Kipphebel 6 die Ventilbrücke 5 aufgrund der
Nockenwellensteuerung wieder, um die Auslassventile 3 und 4 in die während des vierten
Taktes vorgesehene vollständig geöffnete Stellung zu bringen. Die Ventilbrücke 5 bewegt
sich aufgrund der Belastung durch den Kipphebel 6 von dem ersten Gegenhalterkolben
56 weg, so dass der Kontakt zwischen diesem und der Ventilbrücke 5 abreißt und sich
die Absteueröffnungen 75, 76 öffnen. Bevor der Kontakt abreist wird Öl von Raum 39
in die dritten Zylinderbohrung 55 verdrängt, so dass der Kolben 58 mit nach unten
wandert, weshalb keine Feder in der dritten Zylinderbohrung 55 notwendig ist, dies
zu bewerkstelligen. Nach dem Abreißen des Kontaktes kann das in dem Steuerraum 39
befindliche Öl über die Absteueröffnung 75 in den Bereich des Zylinderdeckels ausströmen.
Damit wird die hydraulische Blockierung des Steuerkolbens 30 aufgehoben. Der Ölabfluss
aus dem Steuerraum 39 wird auch dadurch unterstützt, dass der Steuerkolben 30 durch
die Schließkraft F
Fed der Schließfeder 33 in seinen oberen Totpunkt zurückgedrängt wird. Darüber hinaus
verschließt das Rückschlagventil 49 bei der Rückbewegung des Steuerkolbens 30 den
Steuerkanal 41. Das in den Gegenhalterräumen 57 und 61 befindliche Öl kann über die
Absteueröffnung 76 in den Bereich des Zylinderdeckels ausströmen. Der zweite Gegenhalterkolben
60 wird durch die Nachstellfeder 63 wieder in seine vollständig ausgefahrene Stellung
gebracht. Solange der Steuerkolben 30 den Steuerkanal 41 noch nicht vollständig verschließt,
fließt Öl aus den Ölspeicherräumen 18 und 20 über den Steuerraum 39 und die Absteueröffnung
75 in den Bereich des Zylinderdeckels. Da die Ölzufuhr zu dem Steuerraum 39 von der
zu dem Ausgleichsraum 15 entkoppelt ist, wirkt sich der Ölabfluss nicht auf die Stellung
des Ausgleichskolbens 12 aus.
[0036] Beim Rückhub des Kipphebels 6 taucht der zweite Gegenhalterkolben 60 in die mit Öl
gefüllte Ausnehmung 71 soweit ein, bis der erste Gegenhalterkolben 56 gegen die Ventilbrücke
5 anschlägt. Durch das sukzessive Eintauchen in Öl werden Lufteinschlüsse in den Gegenhalterräumen
57 und 61 vermieden. Der erste Gegenhalterkolben 56 passt sich der Stellung der Ventilbrücke
5 an, wobei überschüssiges Öl aus dem ersten Gegenhalterraum 57 über die erste Axial-Durchgangsbohrung
62 und die Radial-Durchgangsbohrungen 66 und 67 entweichen kann. Während des Rückhubs
bleibt der Steuerkolben 30 in seinem oberen Totpunkt und verschließt somit weiterhin
den Steuerkanal 41. Die Ventilbrücke 5 und die Auslassventile 3 und 4 befinden sich
hierdurch in einer definierten Stellung, so dass der Ventilspielausgleichsmechanismus
11 das Ventilspiel ausgleichen kann. Die Federkraft der Nachstellfeder 16 positioniert
den Ausgleichskolben 12 derart, dass das Ventilspiel Null eingestellt wird. Aufgrund
des hierbei im Ausgleichsraum 15 entstehenden Druckabfalls strömt Öl aus dem Ölspeicherraum
15 über das Rückschlagventil 22 in den Ausgleichsraum 15 nach.
[0037] Im Folgenden wird der normal befeuerte Motorbetrieb erläutert. Im normal befeuerten
Motorbetrieb bleibt das Drosselelement im Abgaskanal in der geöffneten Stellung. Da
das Auslassventil 3 aufgrund der Schließkraft F
Fed der Schließfeder 33 im normal befeuerten Motorbetrieb nicht in eine zwischengeöffnete
Stellung springt, verbleibt der Steuerkolben 30 während des ersten bis vierten Taktes
in seinem oberen Totpunkt. Dadurch ist der Steuerkanal 41 ständig verschlossen. Durch
den Umstand, dass, wie oben beschrieben ist, in der dritten Zylinderbohrung 55 keine
Feder notwendig ist, wird ein Aufschlagen des ersten Gegenkolbens 56 auf den Anschlag
52 vermieden.
[0038] Am Ende des dritten Taktes belastet der Kipphebel 6 die Ventilbrücke 5 aufgrund der
Nockenwellensteuerung, um die Auslassventile 3 und 4 in die während des vierten Taktes
vorgesehene vollständig geöffnete Stellung zu bringen. Der Ausgleichskolben 12 komprimiert
das im Ausgleichsraum 15 befindliche Öl, wobei der Ausgleichsraum 15 durch das Rückschlagventil
22 in Richtung des Ölzufuhrkanals 21 abgedichtet wird. Aufgrund der exakten Passflächen
des Ausgleichskolbens 12 und des Stützkolbens 14 kann kein Öl aus dem Ausgleichsraum
15 und den Ölspeicherräumen 18 und 20 entweichen, so dass die vom Kipphebel 6 auf
den Ausgleichskolben 12 ausgeübte Kraft über das Ölpolster auf die Ventilbrücke 5
übertragen wird. Die Ventilbrücke 5 bewegt sich aufgrund der Belastung durch den Kipphebel
6 von dem Gegenhalter 53 weg, wodurch die Auslassventile 3 und 4 geöffnet werden.
Beim Rückhub des Kipphebels 6 taucht der zweite Gegenhalterkolben 60 wieder in die
mit Öl gefüllte Ausnehmung 71 soweit ein, bis der erste Gegenhalterkolben 56 gegen
die Ventilbrücke 5 anschlägt. Der erste Gegenhalterkolben 56 passt sich entsprechend
dem Motorbremsbetrieb an die Stellung der Ventilbrücke 5 an. Da sich der Steuerkolben
30 in seinem oberen Totpunkt befindet und den Steuerkanal 41 verschließt, befindet
sich die Ventilbrücke 5 in einer definierten Stellung, so dass der Ventilspielausgleichsmechanismus
11 das Ventilspiel ausgleichen kann. Die Nachstellfeder 16 positioniert den Ausgleichskolben
12 derart, dass das Ventilspiel Null eingestellt wird. Durch den im Ausgleichsraum
15 entstehenden Druckabfall strömt Öl über das Rückschlagventil 22 aus dem Ölspeicherraum
18 nach.
[0039] Bei der Brennkraftmaschine 1 entfällt während der Motormontage und auch während des
Betriebs jegliche Einstellung des Ventilspiels. Der Ausgleich des Ventilspiels erfolgt
durch den Ventilspielausgleichsmechanismus 11 automatisch. Dadurch, dass der Steuerkanal
41 durch den Steuerkolben 30 verschließbar ist, ist die Ventilsteuereinheit 29 von
dem Ölkreis 10 abkoppelbar, wodurch das Auslassventil 3 und die Ventilbrücke 5 für
den Ausgleich des Ventilspiels eine definierte Lage aufweisen. Insbesondere erfolgt
auch ein automatischer Ausgleich der thermischen Ausdehnung der Auslassventile 3 und
4. Da keine Spiele überbrückt werden müssen, können die theoretisch vorgegebenen Steuerzeiten
exakter eingehalten werden. Dies wirkt sich günstig auf die Abgaswerte aus. Außerdem
reduziert der Ausgleich des Ventilspiels die Geräuschentwicklung der Brennkraftmaschine
1.
[0040] Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel der
Erfindung beschrieben. Konstruktiv identische Teile erhalten dieselben Bezugszeichen
wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel, auf dessen Beschreibung hiermit verwiesen
wird. Konstruktiv unterschiedliche Teile erhalten dieselben Bezugszeichen mit einem
nachgestellten a. Der Ventilspielausgleichsmechanismus 11a ist zwischen dem Kipphebel
6a und der Ventilbrücke 5a angeordnet und in die Ventilbrücke 5a integriert. Hierzu
ist die erste Zylinderbohrung 13a in der Ventilbrücke 5a ausgebildet. Der im Längsschnitt
U-förmige Ausgleichskolben 12a ist in dieser axial beweglich geführt. Die Ventilbrücke
5a und der Ausgleichskolben 12a begrenzen den Ausgleichsraum 15a, in dem die erste
Nachstellfeder 16a angeordnet ist. Der Ölzufuhrkanal 21a ist in dem Ausgleichskolben
12a ausgebildet und über den Verbindungskanal 42a mit dem Ölspeisekanal 9 verbunden.
Der Steuerkanal 41 verläuft ausgehend von dem Ausgleichsraum 15a zu dem Steuerraum
39.
[0041] Aufgrund des im Steuerraum 39 beim Zwischenöffnen des Auslassventils 3 entstehenden
Druckabfalls fließt Öl durch den Ölzufuhrkanal 21 a, den Ausgleichsraum 15a und den
Steuerkanal 41 in den Steuerraum 39. Der Steuerkolben 30 wird in der bereits beschriebenen
Weise in der Ventilbrücke 5a hydraulisch geblockt, so dass das mechanisch mit dem
Steuerkolben 30 gekoppelte Auslassventil 3 in der zwischengeöffneten Stellung gehalten
wird. Ist der erste Gegenhalterkolben 56 von der Ventilbrücke 5a abgehoben, kann -
solange der Steuerkolben 30 den Steuerkanal 41 noch nicht vollständig verschließt
- Öl aus dem Ausgleichsraum 15a über den Steuerraum 39 und die Absteueröffnung 75
in den Bereich des Zylinderdeckels abfließen, wodurch der Ausgleichskolben 12a in
Richtung seines unteren Totpunkts gedrückt wird. Während des Rückhubs bleibt der Steuerkolben
30 in seinem oberen Totpunkt und verschließt weiterhin den Steuerkanal 41. Die Ventilbrücke
5a und die Auslassventile 3 und 4 befinden sich somit in einer definierten Stellung,
so dass der Ventilspielausgleichsmechanismus 11 a das Ventilspiel ausgleichen kann.
Die Federkraft der Nachstellfeder 16a positioniert den Ausgleichskolben 12a derart,
dass das Ventilspiel Null eingestellt wird. Aufgrund des hierbei im Ausgleichsraum
15a entstehenden Druckabfalls strömt Öl über das Rückschlagventil 22 in den Ausgleichsraum
15a nach. Hinsichtlich der weiteren Funktionsweise wird auf das vorangegangene Ausführungsbeispiel
verwiesen.
[0042] Abschließend ist noch auf einen prinzipiellen Unterschied der in den Figuren 1 und
2 gezeigten Beispiele hinzuweisen. Da das Öl für die EVB im fall des Beispiels nach
Figur 2 durch das Element für den Ventilspielausgleich muss, ist während des Bremsbetriebes
bei dieser Variante kein Ventilsielausgleich möglich. Der Ausgleichskolben 12a wird
vielmehr während der Ölaufnahme durch den Steuerraum 39 in seinen unteren Anschlag
wandern.
[0043] Bei dem Beispiel nach Figur 1 ist dies wegen der parallelen Ölversorgung nicht möglich.
[0044] Andererseits verhindert die Reihenschaltung gemäß Figur 2 sicher ein "Aufpumpen"
des Elementes für den Ventilspielausgleich, bei einem möglichen "springen" des Auslassventils
4.
1. Brennkraftmaschine, umfassend
- ein Auslassventil (3, 4) zum Abführen von Abgas aus einem Brennraum,
- eine Ventilbrücke (5; 5a) zum Lagern des Auslassventils (3, 4),
- einen Kipphebel (6; 6a) zum Verlagern der Ventilbrücke (5; 5a),
- eine Motorbremseinrichtung (2) mit einer hydraulischen Ventilsteuereinheit (29),
-- die zwischen dem Auslassventil (3) und der Ventilbrücke (5; 5a) angeordnet ist,
-- die zur Ölspeisung an einen Ölspeisekanal (9) eines Ölkreises (10) angeschlossen
ist und
-- mittels der das Auslassventil (3) bei betätigter Motorbremseinrichtung (2) in einer
zwischengeöffneten Stellung haltbar ist,
- einen Gegenhalter (53) zum Bereitstellen eines Anschlages (52) für die Ventilbrücke
(5; 5a),
dadurch gekennzeichnet dass,
- ein hydraulischer Ventilspielausgleichsmechanismus (11; 11a) für das Auslassventil
(3) vorgesehen ist,
-- der zwischen dem Kipphebel (6; 6a) und der Ventilbrücke (5; 5a) angeordnet ist,
und
-- der zur Ölspeisung an den Ölspeisekanal (9) angeschlossen ist,
- ein Steuerkanal (41) vorgesehen ist,
-- der zur Ölspeisung der hydraulischen Ventilsteuereinheit (29) an den Ölspeisekanal
(9) angeschlossen ist, und
-- der zum Ausgleichen des Ventilspiels des Auslassventils (3, 4) mittels eines Verschlusselements
(48) verschließbar ist, und
- der Gegenhalter (53) zum Anpassen des Anschlages (52) an die Stellung des Ventilspielausgleichsmechanismus
(11; 11a) als hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit ausgebildet ist.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilspielausgleichsmechanismus (11; 11 a) umfasst:
- einen in einer ersten Zylinderbohrung (13; 13a) geführten Ausgleichskolben (12;
12a),
- einen von dem Ausgleichskolben (12; 12a) begrenzten Ausgleichsraum (15; 15a),
- eine in dem Ausgleichsraum (15; 15a) angeordnete erste Nachstellfeder (16; 16a),
- einen in den Ausgleichsraum (15; 15a) mündenden Ölzufuhrkanal (21;21a)und
- ein erstes Rückschlagventil (22) zum Verschließen des Ölzufuhrkanals (21; 21a).
3. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilspielausgleichsmechanismus (11) in den Kipphebel (6) integriert ist.
4. Brennkraftmaschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
- in dem Kipphebel (6) die erste Zylinderbohrung (13) ausgebildet und der Ausgleichskolben
(12) axial geführt ist,
- der Ausgleichskolben (12) im Längsschnitt U-förmig ausgebildet ist,
- in dem Ausgleichskolben (12) ein sich an dem Kipphebel (6) abstützender Stützkolben
(17) axial geführt ist,
- der Stützkolben (17) und der Ausgleichskolben (12) den Ausgleichsraum (15) begrenzen
und
- in dem Stützkolben (14) der Ölzufuhrkanal (21) ausgebildet ist.
5. Brennkraftmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkolben (17) im Längsschnitt U-förmig ist und einen Ölspeicherraum (18) ausbildet.
6. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Ausgleichskolben (12) ein Verbindungskanal (42) ausgebildet ist, der unter
Umgehung des Ausgleichsraums (15) den Ölspeisekanal (9) mit dem Steuerkanal (41) verbindet.
7. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilspielausgleichsmechanismus (11a) in die Ventilbrücke (5a) integriert ist.
8. Brennkraftmaschine nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die erste Zylinderbohrung (13a) in der Ventilbrücke (5a) ausgebildet und der Ausgleichskolben
(12a) in dieser axial geführt ist,
- der Ausgleichskolben (12a) und die Ventilbrücke (5a) den Ausgleichsraum (15a) begrenzen
und
- in dem Ausgleichskolben (15a) der Ölzufuhrkanal (21 a) ausgebildet ist.
9. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilsteuereinheit (29) umfasst:
- einen in einer zweite Zylinderbohrung (31) geführten Steuerkolben (30),
- einen von dem Steuerkolben (30) begrenzten Steuerraum (39) und
- eine in dem Steuerraum (39) angeordnete zweite Nachstellfeder (40).
10. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilsteuereinheit (29) in die Ventilbrücke (5; 5a) integriert ist und der Steuerkanal
(41) in der Ventilbrücke (5; 5a) ausgebildet ist.
11. Brennkraftmaschine nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerkanal (41) in den Steuerraum (39) derart mündet, dass der Steuerkolben
(30) das Verschlusselement (48) bildet.
12. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Steuerkanal (41) ein zweites Rückschlagventil (49) angeordnet ist.
13. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenhalter (53) umfasst:
- einen Gegenhaltergrundkörper (54),
- der eine einen ersten Gegenhalterraum (57) bildende dritte Zylinderbohrung (55)
aufweist und
- der eine erste Radial-Durchgangsbohrung (66) aufweist,
- einen in der dritten Zylinderbohrung (55) geführten ersten Gegenhalterkolben (56),
-- der mit dem Gegenhaltergrundkörper (54) den ersten Gegenhalterraum (57) begrenzt,
-- der im Längsschnitt U-förmig ist und einen zweiten Gegenhalterraum (61) ausbildet,
-- der eine die Gegenhalterräume (57, 61) miteinender verbindende erste Axial-Durchgangsbohrung
(62) aufweist und
-- der eine zumindest teilweise mit der ersten Radial-Durchgangsbohrung (66) überlappende
zweite Radial-Durchgangsbohrung (67) aufweist,
- einen in dem ersten Gegenhalterkolben (56) geführten zweiten Gegenhalterkolben (60),
-- der mit dem ersten Gegenhalterkolben (56) den zweiten Gegenhalterraum (61) begrenzt,
und
-- der eine in den zweiten Gegenhalterraum (61) mündende zweite Axial-Durchgangbohrung
(69) aufweist, und
- eine in dem zweiten Gegenhalterraum (61) angeordnete dritte Nachstellfeder (63).
14. Brennkraftmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Axial-Durchgangsbohrungen (62, 69) Teil eines den Steuerraum (39) mit dem ersten
Gegenhalterraum (57) verbindenden Versorgungskanals (68) sind.
15. Brennkraftmaschine nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilbrücke (5; 5a) eine Ausnehmung (71) für den zweiten Gegenhalterkolben (60)
aufweist,
- die Teil des Versorgungskanals (68) ist und
- deren Außenkontur (72) die Außenkontur (73) des zweiten Gegenhalterkolbens (60)
umgibt und von der Außenkontur (74) des ersten Gegenhalterkolbens (56) umgeben wird.