[0001] Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine mit
- mindestens einem Zylinderkopf,
- mindestens einem mit dem mindestens einen Zylinderkopf verbindbaren und als obere
Kurbelgehäusehälfte dienenden Zylinderblock zur Aufnahme einer Kurbelwelle in mindestens
zwei Lagern, und
- einer Pumpe zur Förderung von Motoröl zu den mindestens zwei Lagern, wobei die Pumpe
via Versorgungsleitung eine Hauptölgalerie mit Motoröl versorgt, von der Kanäle zu
den mindestens zwei Lagern führen.
[0002] Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Erwärmung des Motoröls einer
derartigen Brennkraftmaschine.
[0003] Eine Brennkraftmaschine der oben genannten Art wird als Antrieb für Kraftfahrzeuge
eingesetzt. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung umfaßt der Begriff Brennkraftmaschine
Dieselmotoren und Ottomotoren, aber auch Hybrid-Brennkraftmaschinen.
[0004] Brennkraftmaschinen verfügen über einen Zylinderblock und einen Zylinderkopf, die
zur Ausbildung der einzelnen Zylinder, d. h. Brennräume miteinander verbindbar bzw.
verbunden sind. Auf die einzelnen Bauteile wird im Folgenden kurz eingegangen.
[0005] Der Zylinderblock weist zur Aufnahme der Kolben bzw. der Zylinderrohre eine entsprechende
Anzahl an Zylinderbohrungen auf. Der Kolben jedes Zylinders einer Brennkraftmaschine
wird axial beweglich in einem Zylinderrohr geführt und begrenzt zusammen mit dem Zylinderrohr
und dem Zylinderkopf den Brennraum eines Zylinders. Der Kolbenboden bildet dabei einen
Teil der Brennrauminnenwand und dichtet zusammen mit den Kolbenringen den Brennraum
gegen den Zylinderblock bzw. das Kurbelgehäuse ab, so dass keine Verbrennungsgase
bzw. keine Verbrennungsluft in das Kurbelgehäuse gelangen und kein Öl in den Brennraum
gelangt.
[0006] Der Kolben dient der Übertragung der durch die Verbrennung generierten Gaskräfte
auf die Kurbelwelle. Hierzu ist der Kolben mittels eines Kolbenbolzens mit einer Pleuelstange
gelenkig verbunden, die wiederum an der Kurbelwelle beweglich gelagert ist.
[0007] Die im Kurbelgehäuse gelagerte Kurbelwelle nimmt die Pleuelstangenkräfte auf, die
sich aus den Gaskräften infolge der Kraftstoffverbrennung im Brennraum und den Massenkräften
infolge der ungleichförmigen Bewegung der Triebwerksteile zusammensetzen. Dabei wird
die oszillierende Hubbewegung der Kolben in eine rotierende Drehbewegung der Kurbelwelle
transformiert. Die Kurbelwelle überträgt dabei das Drehmoment an den Antriebsstrang.
Ein Teil der auf die Kurbelwelle übertragenen Energie wird zum Antrieb von Hilfsaggregaten
wie der Ölpumpe und der Lichtmaschine verwendet oder dient dem Antrieb der Nockenwelle
und damit der Betätigung des Ventiltriebes.
[0008] Im Allgemeinen und im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird die obere Kurbelgehäusehälfte
durch den Zylinderblock gebildet. Ergänzt wird das Kurbelgehäuse durch die an die
obere Kurbelgehäusehälfte montierbare und als Ölwanne dienende untere Kurbelgehäusehälfte.
Dabei weist die obere Kurbelgehäusehälfte zur Aufnahme der Ölwanne, d.h. der unteren
Kurbelgehäusehälfte eine Flanschfläche auf. In der Regel wird zur Abdichtung der Ölwanne
bzw. des Kurbelgehäuses gegenüber der Umgebung eine Dichtung in der bzw. an der Flanschfläche
vorgesehen. Die Verbindung erfolgt häufig durch eine Verschraubung.
[0009] Zur Aufnahme und Lagerung der Kurbelwelle sind mindestens zwei Lager im Kurbelgehäuse
vorgesehen, die in der Regel zweiteilig ausgeführt sind und jeweils einen Lagersattel
und einen mit dem Lagersattel verbindbaren Lagerdeckel umfassen. Die Kurbelwelle wird
im Bereich der Kurbelwellenzapfen, die entlang der Kurbelwellenachse beabstandet zueinander
angeordnet und in der Regel als verdickte Wellenabsätze ausgebildet sind, gelagert.
Dabei können Lagerdeckel und Lagersättel als separate Bauteile oder einteilig mit
dem Kurbelgehäuse, d.h. den Kurbelgehäusehälften ausgebildet werden. Zwischen der
Kurbelwelle und den Lagern können Lagerschalen als Zwischenelemente angeordnet werden.
[0010] Im montierten Zustand ist jeder Lagersattel mit dem korrespondierenden Lagerdeckel
verbunden. Jeweils ein Lagersattel und ein Lagerdeckel bilden - gegebenenfalls im
Zusammenwirken mit Lagerschalen als Zwischenelemente - eine Bohrung zur Aufnahme eines
Kurbelwellenzapfens. Die Bohrungen werden üblicherweise mit Motoröl, d. h. Schmieröl
versorgt, so dass sich idealerweise zwischen der Innenfläche jeder Bohrung und dem
dazugehörigen Kurbelwellenzapfen bei umlaufender Kurbelwelle - ähnlich einem Gleitlager
- ein tragfähiger Schmierfilm ausbildet.
[0011] Zur Versorgung der Lager mit Öl ist eine Pumpe zur Förderung von Motoröl zu den mindestens
zwei Lagern vorgesehen, wobei die Pumpe via Versorgungsleitung eine Hauptölgalerie,
von der Kanäle zu den mindestens zwei Lagern führen, mit Motoröl versorgt. Dabei führt
die Versorgungsleitung nach dem Stand der Technik von der Pumpe durch den Zylinderblock
zur Hauptölgalerie. Zur Ausbildung der sogenannten Hauptölgalerie wird häufig ein
Hauptversorgungskanal vorgesehen, der entlang der Längsachse der Kurbelwelle ausgerichtet
ist. Der Hauptversorgungskanal kann oberhalb oder unterhalb der Kurbelwelle im Kurbelgehäuse
angeordnet sein oder auch in die Kurbelwelle integriert werden.
[0012] Die vorgesehene Pumpe muß einen ausreichend großen Förderstrom, d. h. ein entsprechend
hohes Fördervolumen sicherstellen und für einen ausreichend hohen Öldruck im Versorgungssystem,
insbesondere der Hauptölgalerie, sorgen. Gegebenenfalls ist eine dauerhafte Ölversorgung
der mindestens zwei Lager nicht erforderlich. Insbesondere wenn die Ölversorgung der
Lager mit einer weiteren Ölversorgung beispielsweise via Hauptölgalerie in Verbindung,
d. h. in Wechselwirkung steht, kann eine dauerhafte Ölversorgung der Lager nachteilig
hinsichtlich des Drucks im Gesamtsystem sein. Insofern kann auch eine lediglich regelmäßige,
aber nicht kontinuierliche Ölversorgung der Lager vorteilhaft sein.
[0013] Eine weitere Ölversorgung im vorstehend genannten Sinn kann beispielsweise die Ölversorgung
einer Nockenwelle sein, welche in der Regel in einer zweiteiligen sogenannten Nockenwellenaufnahme
gelagert ist. Die bereits hinsichtlich der Kurbelwellenlagerung gemachten Ausführungen
gelten in analoger Weise. Auch die Nockenwellenaufnahme wird üblicherweise mit Schmieröl
versorgt, wozu ein Versorgungskanal vorgesehen wird, der nach dem Stand der Technik
von der Hauptölgalerie abzweigt, durch den Zylinderblock hindurchführt und bei obenliegenden
Nockenwellen bis in den Zylinderkopf reicht.
[0014] Die Reibung in den Lagern der Kurbelwelle, die maßgeblich von der Viskosität und
damit von der Temperatur des verwendeten Öls abhängt, trägt zum Kraftstoffverbrauch
der Brennkraftmaschine bei.
[0015] Aufgrund der begrenzten Vorkommen an Mineralöl für die Gewinnung von Kraftstoff,
ist man bei der Entwicklung von Brennkraftmaschinen grundsätzlich bemüht, den Kraftstoffverbrauch
zu minimieren. Neben einer verbesserten, d. h. effektiveren Verbrennung steht dabei
auch die Reduzierung der Reibleistung im Vordergrund der Bemühungen. Ein verminderter
Kraftstoffverbrauch trägt auch zu einer Reduzierung der Schadstoffemissionen bei.
[0016] Vor dem Hintergrund des oben Gesagten ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 bereitzustellen, die
hinsichtlich der Reibleistung optimiert ist.
[0017] Eine weitere Teilaufgabe besteht darin, ein Verfahren zur Erwärmung des Motoröls
einer derartigen Brennkraftmaschine aufzuzeigen.
[0018] Gelöst wird die erste Teilaufgabe durch eine Brennkraftmaschine mit
- mindestens einem Zylinderkopf,
- mindestens einem mit dem mindestens einen Zylinderkopf verbindbaren und als obere
Kurbelgehäusehälfte dienenden Zylinderblock zur Aufnahme einer Kurbelwelle in mindestens
zwei Lagern, und
- einer Pumpe zur Förderung von Motoröl zu den mindestens zwei Lagern, wobei die Pumpe
via Versorgungsleitung eine Hauptölgalerie mit Motoröl versorgt, von der Kanäle zu
den mindestens zwei Lagern führen,
die dadurch gekennzeichnet ist, dass
- die Versorgungsleitung stromaufwärts der Hauptölgalerie durch den Zylinderkopf hindurchführt.
[0019] Im Gegensatz zum Stand der Technik führt die Versorgungsleitung bei der erfindungsgemäßen
Brennkraftmaschine durch den Zylinderkopf hindurch, bevor diese Leitung in die Hauptölgalerie
mündet. D. h. die Strömungsrichtung des Öls ist gegenüber herkömmlichen Brennkraftmaschinen
umgekehrt. Während das Motoröl nach dem Stand der Technik von der Hauptölgalerie zum
Zylinderkopf strömt, wird es erfindungsgemäß vom Zylinderkopf zur Hauptölgalerie geleitet.
[0020] Das Öl wird beim Passieren des Zylinderkopfes erwärmt, wodurch der stromabwärts angeordneten
Hauptölgalerie und damit den stromabwärts gelegenen Lagern der Kurbelwelle ein Öl
höherer Temperatur bereitgestellt wird, was die Reibung in den Lagern vermindert und
den Kraftstoffverbrauch reduziert.
[0021] Zu berücksichtigen ist dabei, dass der Zylinderkopf thermisch hoch belastet ist,
insbesondere im Vergleich zu dem Zylinderblock thermisch höher belastet ist, so dass
die Erwärmung des Öls, d. h. der Anstieg der Öltemperatur bei einem Durchströmen des
Zylinderkopfes deutlicher ausfällt als beim Durchströmen des Zylinderblocks.
[0022] Die erfindungsgemäß ausgestaltete Brennkraftmaschine erweist sich während der Warmlaufphase,
insbesondere nach einem Kaltstart, als besonders vorteilhaft. Nach einem Stillstand
des Fahrzeuges, d. h. bei einem Neustart der Brennkraftmaschine durchströmt das Öl
zunächst den Zylinderkopf, der sich vergleichsweise schnell infolge der ablaufenden
Verbrennungsprozesse erwärmt, insbesondere im Vergleich zum Zylinderblock. Insofern
wird auch das für die Schmierung der Kurbelwellenlager bereitgestellte Öl schneller
erwärmt, wenn es gemäß der erfindungsgemäßen Vorgehensweise zunächst durch den Zylinderkopf
geführt wird.
[0023] Es sei angemerkt, dass das Motoröl auch bei der erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine
durch den Zylinderblock geführt werden kann, beispielsweise wenn die Versorgungsleitung
zur Hauptölgalerie vom Zylinderkopf durch den Zylinderblock hindurchgeführt wird.
[0024] Erwärmtes Öl bzw. Öl von einer höheren Temperatur weist eine geringere Viskosität
auf, was die Reibleistung der Brennkraftmaschine senkt und den Wirkungsgrad verbessert.
Infolgedessen wird durch das Erwärmen des Öls der Kraftstoffverbrauch der Brennkraftmaschine
spürbar reduziert, insbesondere nach einem Kaltstart.
[0025] Die erfindungsgemäße Brennkraftmaschine löst die der Erfindung zugrunde liegende
Aufgabe, nämlich eine Brennkraftmaschine bereitzustellen, die hinsichtlich der Reibleistung
optimiert ist.
[0026] Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Vorgehensweise gegenüber Konzepten,
bei denen das Öl mittels Heizvorrichtung aktiv erwärmt wird, besteht in dem vergleichsweise
einfachen Aufbau der erfindungsgemäßen Ölerwärmung. Es sind grundsätzlich keine zusätzlichen
Bauteile erforderlich, insbesondere keine externe Heizvorrichtung, die in einer Gesamtbilanz
im Hinblick auf den Kraftstoffeinsatz als zusätzlicher Verbraucher auftreten würde.
Dies würde einer Lösung der hier zugrunde liegenden Aufgabe entgegen stehen. Ausgehend
vom Stand der Technik kann es zur Ausbildung einer erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine
bereits genügen, die Strömungsrichtung zwischen Hauptölgalerie und Zylinderkopf umzukehren,
wobei gegebenenfalls zusätzliche Leitungen bzw. Kanäle zur Ausbildung eines Ölkreislauf
vorzusehen sind.
[0027] Das Teilstück der Versorgungsleitung, welches durch den mindestens einen Zylinderkopf
hindurchführt, wird vorzugsweise hinsichtlich seiner primären Funktion, nämlich der
Ölerwärmung, ausgelegt, d. h. ausgebildet.
[0028] Mit Hinblick auf Konzepte, bei denen im Betrieb erwärmtes Motoröl in einem isolierten
Behältnis gespeichert und bei einem erneuten Start der Brennkraftmaschine zur Schmierung
der Lager genutzt wird, muß berücksichtigt werden, dass das im Betrieb erwärmte Öl
zeitlich nicht unbegrenzt auf hoher Temperatur gehalten werden kann, weshalb ein Erwärmen
des Öls in der Regel während des Betriebs der Brennkraftmaschine erfolgen muß.
[0029] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine werden
im Zusammenhang mit den Unteransprüchen erörtert.
[0030] Vorteilhaft sind Ausführungsformen der Brennkraftmaschine, bei denen eine an die
obere Kurbelgehäusehälfte montierbare und als untere Kurbelgehäusehälfte dienende
Ölwanne zum Sammeln des Motoröls vorgesehen ist, und die Pumpe aus der Ölwanne stammendes
Motoröl via Versorgungsleitung zu der Hauptölgalerie fördert.
[0031] Gemäß dieser Ausführungsform ist das Kurbelgehäuse zweiteilig ausgebildet, wobei
die obere Kurbelgehäusehälfte durch eine Ölwanne ergänzt wird, in der das rückgeführte
Öl gesammelt wird. Die Ölwanne kann an der Außenseite mit Kühlrippen bzw. Versteifungsrippen
ausgestattet sein und wird vorzugsweise aus Blech im Tiefziehverfahren hergestellt,
wohingegen die obere Kurbelgehäusehälfte vorzugsweise ein Gußteil ist.
[0032] Bei der Auslegung und Konstruktion des Kurbelgehäuses ist es ein grundsätzliches
Ziel, eine möglichst hohe Steifigkeit zu erzielen, um Vibrationen, d. h. Schwingungen
zu mindern und auf diese Weise die Geräuschentwicklung und Geräuschemission günstig
zu beeinflussen.
[0033] Des Weiteren soll das modular aufgebaute Kurbelgehäuse vorzugsweise in der Art aufgebaut
sein, dass die Bearbeitung der Montage- und Dichtflächen sowie die Montage in möglichst
einfacher Weise erfolgen kann, um die Kosten zu senken.
[0034] Vorteilhaft sind Ausführungsformen der Brennkraftmaschine, bei denen der mindestens
eine Zylinderkopf mit einem zumindest teilweise im Zylinderkopf integrierten Kühlmittelmantel
ausgestattet ist.
[0035] Die bei der Verbrennung durch die exotherme, chemische Umwandlung des Kraftstoffes
freigesetzte Wärme wird teilweise über die den Brennraum begrenzenden Wandungen an
den Zylinderkopf und den Zylinderblock und teilweise über den Abgasstrom an die angrenzenden
Bauteile und die Umgebung abgeführt. Um die thermische Belastung des Zylinderkopfes
in Grenzen zu halten, muß ein Teil des in den Zylinderkopf eingeleiteten Wärmestromes
dem Zylinderkopf wieder entzogen werden.
[0036] Aufgrund der wesentlich höheren Wärmekapazität von Flüssigkeiten gegenüber Luft können
mit einer Flüssigkeitskühlung wesentlich größere Wärmemengen abgeführt werden als
mit einer Luftkühlung, weshalb die vorstehend genannte Ausführungsform, bei der in
dem mindestens einen Zylinderkopf zur Ausbildung einer Flüssigkeitskühlung mindestens
ein Kühlmittelmantel integriert wird, vorteilhaft ist.
[0037] Die Flüssigkeitskühlung, d. h. die Ausbildung eines flüssigkeitsgekühlten Zylinderkopfes
erfordert die Ausstattung des Zylinderkopfes mit einem Kühlmittelmantel, d. h. die
Anordnung von das Kühlmittel durch den Zylinderkopf führenden Kühlmittelkanälen, was
eine komplexe Struktur der Zylinderkopfkonstruktion bedingt. Dabei wird der mechanisch
und thermisch hochbelastete Zylinderkopf durch das Einbringen der Kühlmittelkanäle
einerseits in seiner Festigkeit geschwächt. Andererseits muß die Wärme nicht wie bei
der
[0038] Luftkühlung erst an die Zylinderkopfoberfläche geleitet werden, um abgeführt zu werden.
Die Wärme wird bereits im Inneren des Zylinderkopfes an das Kühlmittel, in der Regel
mit Additiven versetztes Wasser, abgegeben. Das Kühlmittel wird dabei mittels einer
im Kühlkreislauf angeordneten Pumpe gefördert, so dass es im Kühlmittelmantel zirkuliert.
Die an das Kühlmittel abgegebene Wärme wird auf diese Weise aus dem Inneren des Zylinderkopfes
abgeführt und in einem Wärmetauscher dem Kühlmittel wieder entzogen.
[0039] Eine Flüssigkeitskühlung eignet sich insbesondere für aufgeladene Brennkraftmaschinen,
die aufgrund höherer Abgastemperaturen eine effiziente und optimierte Kühlung erfordern.
[0040] Vorteilhaft sind Ausführungsformen der Brennkraftmaschine, bei denen die Versorgungsleitung
entlang eines durch den mindestens einen Zylinderkopf hindurchführenden Teilstücks
mindestens zwei Teilversorgungsleitungen umfaßt.
[0041] Bei dieser Ausführungsform gabelt sich die Versorgungsleitung in mindestens zwei
Teilversorgungsleitungen, d. h. fächert sich in mehrere Teilversorgungsleitungen auf.
Dies vergrößert die Gesamtoberfläche der Versorgungsleitung entlang eines durch den
mindestens einen Zylinderkopf hindurchführenden Teilstücks, wodurch der Wärmeübergang
zwischen dem Zylinderkopf und dem in der Versorgungsleitung befindlichen Motoröl unterstützt,
d. h. erhöht wird. Damit ist die Versorgungsleitung gemäß der in Rede stehenden Ausführungsform
zumindest entlang eines Teilstücks hinsichtlich ihrer primären Funktion im Zylinderkopf
optimiert, nämlich hinsichtlich ihrer Funktion als Wärmetauscher.
[0042] Der Wärmeübergang zwischen dem Zylinderkopf und dem in der Versorgungsleitung befindlichem
Motoröl kann dabei sowohl den Wärmeintrag des heißen Abgasstroms in das Motoröl betreffen
als auch - bei flüssigkeitsgekühlten Zylinderköpfen - den Wärmeeintrag bzw. Wärmeentzug
des Kühlmittels in das bzw. aus dem Motoröl.
[0043] Die Versorgungsleitung kann sich dabei im Zylinderkopf in zwei oder mehrere Teilversorgungsleitungen
aufspalten, aber auch außerhalb, d. h. stromaufwärts des Zylinderkopfes. Ebenso kann
das Zusammenführen der einzelnen Teilversorgungsleitungen zu einer gemeinsamen Versorgungsleitung
im Zylinderkopf oder stromabwärts des Zylinderkopfes erfolgen.
[0044] Vorteilhaft sind in diesem Zusammenhang Ausführungsformen der Brennkraftmaschine,
bei denen die mindestens zwei Teilversorgungsleitungen zumindest streckenweise parallel
zueinander verlaufen.
[0045] Vorteilhaft sind Ausführungsformen der Brennkraftmaschine, bei denen dass sich der
in dem mindestens einen Zylinderkopf integrierte Kühlmittelmantel zumindest teilweise
auch zwischen den mindestens zwei Teilversorgungsleitungen erstreckt.
[0046] Gemäß dieser Ausführungsform erstreckt sich der Kühlmittelmantel auch zwischen den
mindestens zwei Teilversorgungsleitungen. Dies schließt insbesondere Ausführungsformen
ein, bei denen der Kühlmittelmantel eine gedachte um die mindestens zwei Teilversorgungsleitungen
gelegte Einhüllende, d. h. Umhüllende durchtritt, d. h. schneidet.
[0047] Der Kühlmittelmantel bzw. das durch die Kühlkanäle hindurchgeführte Kühlmittel wirkt
einer Überhitzung und damit einer vorzeitigen Alterung des Motoröls entgegen und verhindert
eine Verkokung des Öls sowie die Bildung von Ablagerungen in der Versorgungsleitung,
welche den Strömungsquerschnitt vermindern würden oder zu einem Verschluß der Leitung
führen können.
[0048] Vorteilhaft sind Ausführungsformen der Brennkraftmaschine, bei denen der mindestens
eine Zylinderkopf mindestens zwei Zylinder umfaßt, wobei jeder Zylinder mindestens
eine Auslaßöffnung zum Abführen der Abgase aus dem Zylinder aufweist und sich an jede
Auslaßöffnung eine Abgasleitung anschließt, wobei die Abgasleitungen von mindestens
zwei Zylindern unter Ausbildung eines integrierten Abgaskrümmers innerhalb des mindestens
einen Zylinderkopfes zu einer Gesamtabgasleitung zusammenführen.
[0049] Die Zusammenführung von Abgasleitungen zu einer Gesamtabgasleitung wird im Allgemeinen
und im Rahmen der vorliegenden Erfindung als Abgaskrümmer bezeichnet.
[0050] Ein im Zylinderkopf integrierter Abgaskrümmer hat mehrere Vorteile, auf die im Folgenden
kurz eingegangen wird.
[0051] Stromabwärts eines Krümmers werden die Abgase häufig der Turbine eines Abgasturboladers
und/oder einem oder mehreren Abgasnachbehandlungssystemen zugeführt. Dabei ist man
zum einen bemüht, den bzw. die Abgasturbolader möglichst nahe am Auslaß der Brennkraftmaschine
anzuordnen, um auf diese Weise die Abgasenthalpie der heißen Abgase, die maßgeblich
vom Abgasdruck und der Abgastemperatur bestimmt wird, optimal nutzen zu können und
ein schnelles Ansprechverhalten des Turboladers zu gewährleisten. Zum anderen soll
auch der Weg der heißen Abgase zu den verschiedenen Abgasnachbehandlungssystemen möglichst
kurz sein, damit den Abgasen wenig Zeit zur Abkühlung eingeräumt wird und die Abgasnachbehandlungssysteme
möglichst schnell ihre Betriebstemperatur bzw. Anspringtemperatur erreichen, insbesondere
nach einem Kaltstart der Brennkraftmaschine.
[0052] Aus den zuvor genannten Gründen ist man daher grundsätzlich bemüht, die thermische
Trägheit des Teilstücks der Abgasleitung zwischen Auslaßöffnung am Zylinder und Abgasnachbehandlungssystem
bzw. zwischen Auslaßöffnung am Zylinder und Abgasturbolader bzw. Turbine zu minimieren,
was durch Reduzierung der Masse und der Länge dieses Teilstückes erreicht werden kann.
[0053] Um die zuvor genannten Ziele zu erreichen, werden die Abgasleitungen vorzugsweise
innerhalb des Zylinderkopfes zusammengeführt. Diese Maßnahme gestattet darüber hinaus
ein möglichst dichtes Packaging der Antriebseinheit.
[0054] Ausführungsformen des Zylinderkopfes mit beispielsweise vier in Reihe angeordneten
Zylindern, bei denen die Abgasleitungen der außenliegenden Zylinder und die Abgasleitungen
der innenliegenden Zylinder jeweils zu einer Gesamtabgasleitung zusammengeführt werden,
können auch zur Ausbildung einer erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine der in Rede
stehenden Art verwendet werden. Gleiches gilt für Zylinderköpfe mit drei oder mehr
Zylindern, bei denen nur die Abgasleitungen von zwei Zylindern zu einer Gesamtabgasleitung
zusammenführen.
[0055] Vorteilhaft sind auch Ausführungsformen, bei denen die Abgasleitungen sämtlicher
Zylinder des mindestens einen Zylinderkopfes innerhalb des Zylinderkopfes zu einer
einzigen, d. h. gemeinsamen Gesamtabgasleitung zusammenführen.
[0056] Ein Zylinderkopf mit integriertem Abgaskrümmer ist thermisch höher belastet als ein
herkömmlicher Zylinderkopf, der mit einem externen Krümmer ausgestattet ist, und stellt
daher erhöhte Anforderungen an die Kühlung, weshalb insbesondere bei einem Zylinderkopf
mit integriertem Abgaskrümmer eine Flüssigkeitskühlung vorteilhaft ist.
[0057] Andererseits trägt die Integration des Krümmers dazu bei, die Reibleistung der Brennkraftmaschine
weiter zu reduzieren. Denn insbesondere in der Warmlaufphase nach einem Kaltstart
der Brennkraftmaschine erreicht ein Zylinderkopf mit integriertem Krümmer schneller
höhere Temperaturen als ein konventioneller Zylinderkopf mit einem externen Krümmer.
[0058] Folglich ist es vorteilhaft, den Krümmer in den Zylinderkopf zu integrieren, um das
durch den Zylinderkopf hindurchgeführte Motoröl nach einem Kaltstart möglichst schnell
zu erwärmen.
[0059] Eine Flüssigkeitskühlung des Zylinderkopfes dient vorteilhafterweise zur Begrenzung
der Temperaturanhebung des Öls nach oben und kann die Erwärmung des Öls in der Warmlaufphase
gegebenenfalls unterstützen.
[0060] Vorteilhaft sind Ausführungsformen, bei denen der in dem mindestens einen Zylinderkopf
integrierte Kühlmittelmantel sich zumindest teilweise auch zwischen dem integrierten
Abgaskrümmer und der mindestens einen Versorgungsleitung erstreckt. Diese Anordnung
von Kühlmittelmantel, Krümmer und Leitung stellt sicher, dass das Motoröl nicht überhitzt.
Der Kühlmittelmantel fungiert bei hohen Abgastemperaturen als Wärmebarriere.
[0061] Gemäß dieser Ausführungsform erstreckt sich der Kühlmittelmantel auch zwischen dem
integrierten Abgaskrümmer und der mindestens einen Versorgungsleitung. Dies schließt
insbesondere Ausführungsformen ein, bei denen der Kühlmittelmantel eine gedachte Einhüllende
durchtritt, welche den Krümmer und die Versorgungsleitung umschließt.
[0062] Vorteilhaft sind Ausführungsformen, bei denen die Versorgungsleitung zur Versorgung
mit Motoröl mit einer Nockenwellenaufnahme in Verbindung steht.
[0063] Nach dem Stand der Technik werden für den Ladungswechsel als Steuerorgane in der
Regel Ventile verwendet, die entlang ihrer Längsachse zwischen einer Ventilschließstellung
und einer Ventiloffenstellung bewegbar sind, um eine Einlaß- oder Auslaßöffnung freizugeben
bzw. zu versperren. Zur Betätigung des Ventils werden einerseits Ventilfedermittel
vorgesehen, um das Ventil in Richtung Ventilschließstellung vorzuspannen, und andererseits
Ventilbetätigungseinrichtungen eingesetzt, um das Ventil entgegen der Vorspannkraft
der Ventilfedermittel zu öffnen.
[0064] Die Ventilbetätigungseinrichtung umfaßt vorliegend eine Nockenwelle, auf der eine
Vielzahl von Nocken angeordnet ist und die - beispielsweise mittels eines Kettenantriebes
- von der Kurbelwelle in der Art in Drehung versetzt wird, dass die Nockenwelle mit
der halben Kurbelwellendrehzahl umläuft.
[0065] Häufig werden obenliegende Nockenwellen eingesetzt, d. h. Nockenwellen, die oberhalb
der Montagefläche zwischen Zylinderkopf und Zylinderblock angeordnet und im Zylinderkopf
gelagert sind.
[0066] Obenliegende Nockenwellen werden beispielsweise in zweiteiligen sogenannten Nockenwellenaufnahmen
gelagert. Hierzu verfügt die Nockenwelle über mindestens zwei Lagerstellen, die in
der Regel als verdickte Wellenabsätze ausgebildet sind. Die Nockenwellenaufnahme umfaßt
einen unteren Teil und einen oberen Teil, in denen die Lagersättel bzw. Lagerdeckel
angeordnet sind. Die Nockenwelle wird mit ihren Lagerstellen in den Lagersätteln und
Lagerdeckeln aufgenommen und gelagert. Die Lager werden dabei mit Motoröl versorgt,
so dass sich bei umlaufender Nockenwelle - ähnlich einem Gleitlager - ein tragfähiger
Schmierfilm ausbildet.
[0067] Zur Versorgung der Nockenwellenlager mit Öl steht gemäß der in Rede stehenden Ausführungsform
die Versorgungsleitung mit der Nockenwellenaufnahme in Verbindung. Die Versorgung
der Nockenwellenlager via Versorgungsleitung mit erwärmtem Motoröl verringert die
Reibung in den Lagern der Nockenwelle und reduziert die Reibleistung der Brennkraftmaschine
weiter. Dies gilt sowohl für die Nockenwelle der Einlaßventile, d. h. der Einlaßseite
als auch für die Nockenwelle der Auslaßventile, d. h. der Auslaßseite.
[0068] Vorteilhaft sind Ausführungsformen, bei denen mindestens ein Abgasturbolader zur
Aufladung der Brennkraftmaschine vorgesehen ist, der eine Turbine, einen Verdichter
und ein Lager umfaßt.
[0069] Bei einem Abgasturbolader sind ein Verdichter und eine Turbine auf derselben Welle
angeordnet. Die Welle wird in einem Lager aufgenommen, welches zwischen der Turbine
und dem Verdichter angeordnet ist. Der heiße Abgasstrom wird der Turbine zugeführt
und entspannt sich unter Energieabgabe in dieser, wodurch die Welle in Drehung versetzt
wird. Die vom Abgasstrom an die Turbine und schließlich an die Welle abgegebene Energie
wird für den Antrieb des ebenfalls auf der Welle angeordneten Verdichters genutzt.
Der Verdichter fördert und komprimiert die ihm zugeführte Ladeluft, wodurch eine Aufladung
der Zylinder erreicht wird.
[0070] Die Aufladung dient in erster Linie der Leistungssteigerung der Brennkraftmaschine.
Die für den Verbrennungsprozeß benötigte Luft wird dabei verdichtet, wodurch jedem
Zylinder pro Arbeitsspiel eine größere Luftmasse zugeführt werden kann. Dadurch können
die Kraftstoffmasse und damit der Mitteldruck gesteigert werden.
[0071] Die Aufladung ist ein geeignetes Mittel, bei unverändertem Hubraum die Leistung einer
Brennkraftmaschine zu steigern oder bei gleicher Leistung den Hubraum zu reduzieren.
In jedem Fall führt die Aufladung zu einer Erhöhung der Bauraumleistung und einer
günstigeren Leistungsmasse. Bei gleichen Fahrzeugrandbedingungen läßt sich so das
Lastkollektiv zu höheren Lasten hin verschieben, wo der spezifische Kraftstoffverbrauch
niedriger ist. Letzteres wird auch als Downsizing bezeichnet.
[0072] Die Aufladung unterstützt folglich das ständige Bemühen in der Entwicklung von Verbrennungsmotoren,
den Kraftstoffverbrauch zu minimieren, d. h. den Wirkungsgrad der Brennkraftmaschine
zu verbessern.
[0073] Der Vorteil des Abgasturboladers im Vergleich zu einem mechanischen Lader besteht
darin, dass keine mechanische Verbindung zur Leistungsübertragung zwischen Lader und
Brennkraftmaschine besteht bzw. erforderlich ist. Während ein mechanischer Lader die
für seinen Antrieb benötigte Energie vollständig von der Brennkraftmaschine bezieht
und somit die bereitgestellte Leistung mindert und auf diese Weise den Wirkungsgrad
nachteilig beeinflußt, nutzt der Abgasturbolader die Abgasenergie der heißen Abgase.
[0074] Vorteilhaft sind Ausführungsformen, bei denen die Turbine ein Gehäuse zur Aufnahme
eines Laufrades aufweist und die Versorgungsleitung stromaufwärts der Hauptölgalerie
durch dieses Turbinengehäuse hindurchführt. Das Turbinengehäuse erwärmt sich nach
einem Kaltstart der Brennkraftmaschine aufgrund des heißen Abgasstromes besonders
schnell, so dass sich das Gehäuse für einen zügigen Wärmeeintrag in das Motorenöl
während der Warmlaufphase eignet. Das durch das Gehäuse hindurch geführte Öl entzieht
dem Abgas dabei Wärme und mindert auf diese Weise die Temperatur, d. h. die thermische
Belastung des Gehäuses.
[0075] Vorteilhaft sind ebenfalls Ausführungsformen, bei denen die Versorgungsleitung stromaufwärts
der Hauptölgalerie das Lager des Abgasturboladers mit Öl versorgt. Das Lager der Welle
muß grundsätzlich mit Öl versorgt werden, so dass es vorteilhaft ist, die Versorgungsleitung
hierfür zu nutzen, d. h. die Leitung zum Lager zu führen bzw. durch das Lagergehäuse
hindurch zu führen. Stromaufwärts des Lagers kann die Versorgungsleitung durch das
Turbinengehäuse führen oder aber direkt vom Zylinderkopf kommend zum Lager führen.
[0076] Vorteilhaft sind Ausführungsformen, bei denen die Turbine zur Ausbildung einer Flüssigkeitskühlung
mit einem Kühlmittelmantel ausgestattet ist, wobei der Kühlmittelmantel vorzugsweise
im Turbinengehäuse integriert ist. Die thermische Belastung des Turbinengehäuses ist
vergleichsweise hoch. Die Kühlung der Turbine gestattet eine Fertigung des Gehäuses
aus Blech bzw. aus thermisch weniger belastbaren Werkstoffen, was Kostenvorteile bietet.
Der Einsatz kostenintensiver - häufig nickelhaltiger - Werkstoffe ist nicht mehr erforderlich
bzw. wird stark reduziert.
[0077] Vorteilhaft sind Ausführungsformen, bei denen das Turbinengehäuse zumindest teilweise
aus Aluminium gefertigt ist. Dies bringt gegenüber der Verwendung üblicher Werkstoffe
Kostenvorteile mit sich. Darüber hinaus führt der Einsatz von Aluminium zur Herstellung
des Turbinengehäuses zu einem geringeren Gewicht.
[0078] Bei Brennkraftmaschinen, bei denen der mindestens eine Zylinderkopf flüssigkeitsgekühlt
ist, insbesondere mit einem zumindest teilweise im Zylinderkopf integrierten Kühlmittelmantel
ausgestattet ist, sind Ausführungsformen vorteilhaft, bei denen der Kühlmittelmantel
der Turbine mit der Flüssigkeitskühlung des Zylinderkopfes, d.h. mit dem im Zylinderkopf
integrierten Kühlmittelmantel, verbunden ist.
[0079] Die zweite der Erfindung zugrunde liegende Teilaufgabe, nämlich ein Verfahren zur
Erwärmung des Motoröls für eine Brennkraftmaschine einer zuvor genannten Art aufzuzeigen,
wird gelöst durch ein Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, dass das Motoröl
stromaufwärts der mindestens zwei Lager durch den mindestens einen Zylinderkopf hindurchgeführt
wird.
[0080] Das im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine Gesagte gilt ebenfalls
für das erfindungsgemäße Verfahren.
[0081] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von drei Ausführungsbeispielen der Brennkraftmaschine
gemäß den Figuren 1 bis 3 näher beschrieben. Hierbei zeigt:
- Fig. 1
- schematisch das Fragment eines Zylinderkopfes einer ersten Ausführungsform der Brennkraftmaschine
in einer perspektivischen Darstellung im Querschnitt,
- Fig. 2
- schematisch das Fragment eines Zylinderkopfes einer zweiten Ausführungsform der Brennkraftmaschine
in einer perspektivischen Darstellung im Querschnitt, und
- Fig. 3
- schematisch das Fragment eines Zylinderkopfes einer dritten Ausführungsform der Brennkraftmaschine
in einer perspektivischen Darstellung im Querschnitt bzw. Längsschnitt.
[0082] Figur 1 zeigt schematisch das Fragment eines Zylinderkopfes 1 einer ersten Ausführungsform
der Brennkraftmaschine in einer perspektivischen Darstellung und zwar in einem Schnitt
senkrecht zur Längsachse des Zylinderkopfes 1.
[0083] Der Zylinderkopf 1 verfügt über mehrere in Reihe angeordnete Zylinder 14. Der Brennraum
13 jedes Zylinders 14 wird über zwei Einlaßkanäle 12 mit Frischgemisch bzw. Frischluft
versorgt. Zwei Auslaßöffnungen je Zylinder 14 dienen zum Abführen der Abgase, wobei
sich an jede Auslaßöffnung eine Abgasleitung 4 anschließt. Die Abgasleitungen 4 sämtlicher
Zylinder 14 führen unter Ausbildung eines integrierten Abgaskrümmers 5 innerhalb des
Zylinderkopfes 1 zu einer Gesamtabgasleitung 6 zusammen.
[0084] Der in Figur 1 dargestellte Zylinderkopf 1 ist flüssigkeitsgekühlt. Zur Ausbildung
der Flüssigkeitskühlung ist der Zylinderkopf 1 mit einem integrierten Kühlmittelmantel
7 ausgestattet, der Kühlmittel 8 durch den Zylinderkopf 1 hindurchführt. Der Kühlmittelmantel
7 umfaßt vorliegend einen oberhalb des Abgaskrümmers 5 angeordneten, d. h. auf der
dem Zylinderblock abgewandten Seite des Krümmers 5 angeordneten Kühlmittelmantel 7
und einen unterhalb des Abgaskrümmers 5 angeordneten, d.h. auf der dem Zylinderblock
zugewandten Seite des Krümmers 5 angeordneten Kühlmittelmantel 7, welcher in den Zylinderblock
übergeht.
[0085] Eine Versorgungsleitung 2 führt entlang der Längsachse des Zylinderkopfes 1 durch
den Zylinderkopf 1 hindurch. Die Leitung 2 dient der Versorgung der Lager einer im
Kurbelgehäuse aufgenommenen Kurbelwelle mit Motoröl 3 (nicht dargestellt) und verläuft
oberhalb des Kühlmittelmantels 7, d.h. die Leitung 2 ist auf der dem Abgaskrümmer
5 abgewandten Seite des Kühlmittelmantels 7 angeordnet.
[0086] Bei dem in Figur 1 dargestellten Zylinderkopf 1 dient die Versorgungsleitung 2 auch
der Versorgung der Nockenwellenlager 10 auf der Auslaßseite mit Öl 3. Jedes Lager
10 umfaßt einen Lagersattel 11 und einen Lagerdeckel.
[0087] Hierzu steht die Versorgungsleitung 2 mit der Nockenwellenaufnahme 9 in Verbindung
(nicht dargestellt). Die Versorgung der Nockenwellenlager 10 via Versorgungsleitung
2 mit erwärmtem Motoröl 3 verringert die Reibung in den Lagern 10 der Nockenwelle.
Gleiches gilt in analoger Weise für die Lager der Kurbelwelle.
[0088] Zu erkennen ist auch die Nockenwellenaufnahme für die Nockenwelle der Einlaßventile,
sowie eine weitere Leitung 15, welche entlang der Langsachse des Zylinderkopfes 1
verläuft und die Nockenwellenlager auf der Einlaßseite mit Schmieröl versorgt.
[0089] Figur 2 zeigt schematisch das Fragment eines Zylinderkopfes 1 einer zweiten Ausführungsform
der Brennkraftmaschine in einer perspektivischen Darstellung und zwar in einem Schnitt
senkrecht zur Längsachse des Zylinderkopfes 1.
[0090] Es sollen die Unterschiede zu der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform erörtert
werden, weshalb im Übrigen Bezug genommen wird auf Figur 1. Für dieselben Bauteile
wurden dieselben Bezugszeichen verwendet.
[0091] Der zur Ausbildung einer Flüssigkeitskühlung im Zylinderkopf 1 integrierte Kühlmittelmantel
7 ist im Wesentlichen oberhalb des Abgaskrümmers 5 angeordnet, d.h. auf der dem Zylinderblock
(nicht dargestellt) abgewandten Seite des Krümmers 5 und führt um den Krümmer 5 herum
bis hin zur Unterseite des Krümmers 5. Der Kühlmittelmantel 7 wird auf der Unterseite
des Krümmers 5 von der Versorgungsleitung 2 unterbrochen, d.h. der Kühlmittelmantel
7 verläuft beidseitig der Leitung 2 und verfügt über eine Öffnung 16, die benachbart
zur Gesamtabgasleitung 6 an einer Längsseite des Zylinderkopfes 1 vorgesehen und im
montierten Zustand des Kopfes 1 verschlossen ist. Das Einbringen der Öffnung 16 erfolgt
aus fertigungstechnischen Gründen und dient der Nachbearbeitung des Kühlmittelmantels
7. Nichtsdestotrotz kann die Öffnung 16 zur Entnahme von Kühlmittel auch geöffnet
bleiben, beispielsweise zur Versorgung eines flüssigkeitsgekühlten Turboladers mit
Kühlmittel.
[0092] Die Versorgungsleitung 2 verläuft bei der in Figur 2 dargestellten Ausführungsform
auf der dem Zylinderblock (nicht dargestellt) zugewandten Seite des Krümmers 5, d.h.
auf der Unterseite des Krümmers 5, wobei sich - in dem dargestellten Schnitt - kein
Teilstück des Kühlmittelmantels zwischen dem Krümmer 5 und der Versorgungsleitung
2 erstreckt, so dass Wärme vom Abgasstrom ungehindert auf das Motoröl 3 übergehen
kann.
[0093] Figur 3 zeigt schematisch das Fragment eines Zylinderkopfes 1 einer dritten Ausführungsform
der Brennkraftmaschine in einer perspektivischen Darstellung und zwar in einem Schnitt
senkrecht zur Längsachse des Zylinderkopfes 1 bzw. in Richtung der Längsachse.
[0094] Es sollen nur die Unterschiede zu den in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsformen
erörtert werden, weshalb im Übrigen Bezug genommen wird auf die Figuren 1 und 2. Für
dieselben Bauteile wurden dieselben Bezugszeichen verwendet.
[0095] Die Versorgungsleitung 2 verläuft bei dem in Figur 3 dargestellten Zylinderkopf 1
- wie bei der in Figur 2 dargestellten Ausführungsform - auf der dem Zylinderblock
(nicht dargestellt) zugewandten Seite des Krümmers 5, d. h. auf der Unterseite des
Krümmers 5 entlang der Längsachse des Zylinderkopfes 1. Der Krümmer 5 und die Versorgungsleitung
2 sind - in dem dargestellten Schnitt - nicht durch einen Kühlmittelmantel voneinander
getrennt. Die Versorgungsleitung 2 tritt aus dem Zylinderblock kommend an der Unterseite
des Kopfes 1, d.h. der Montagestirnfläche in den Zylinderkopf 1 ein und verläßt den
Zylinderkopf 1 am anderen Ende der Leitung 2 wieder an der Unterseite, wobei sie erneut
in den Block eintritt (durch Pfeile kenntlich gemacht).
[0096] Der zur Ausbildung einer Flüssigkeitskühlung im Zylinderkopf 1 integrierte Kühlmittelmantel
7 verläuft sowohl oberhalb des Abgaskrümmers 5, d. h. auf der dem Zylinderblock (nicht
dargestellt) abgewandten Seite des Krümmers 5 als auch auf der Unterseite des Krümmers
5. Der Kühlmittelmantel 7 wird auf der Unterseite des Krümmers 5 - wie in Figur 2
- von der Versorgungsleitung 2 unterbrochen, d.h. der Kühlmittelmantel 7 verläuft
beidseitig der Leitung 2.
[0097] Auf der dem Zylinderblock abgewandten Seite des Krümmers 5 ist die Nockenwellenaufnahme
9 für die Auslaßnockenwelle angeordnet. Eine weitere Leitung 15 dient der Versorgung
der Nockenwellenlager 10 mit Schmieröl. Jedes Lager 10 umfaßt einen Lagersattel 11
und einen Lagerdeckel (nicht dargestellt).
[0098] Gegenüberliegend, d. h. auf der Einlaßseite ist die Nockenwellenaufnahme 9 für die
Nockenwelle der Einlaßventile angeordnet, welche ebenfalls über eine weitere Leitung
15 mit Schmieröl versorgt wird.
Bezugszeichen
[0099]
- 1
- Zylinderkopf
- 2
- Versorgungsleitung
- 3
- Motoröl
- 4
- Abgasleitung
- 5
- Abgaskrümmer
- 6
- Gesamtabgasleitung
- 7
- Kühlmittelmantel
- 8
- Kühlmittel
- 9
- Nockenwellenaufnahme
- 10
- Lagerstelle
- 11
- Lagersattel
- 12
- Einlaßkanal
- 13
- Brennraum
- 14
- Zylinder
- 15
- weitere Leitung
- 16
- Öffnung
1. Brennkraftmaschine mit
- mindestens einem Zylinderkopf (1),
- mindestens einem mit dem mindestens einen Zylinderkopf (1) verbindbaren und als
obere Kurbelgehäusehälfte dienenden Zylinderblock zur Aufnahme einer Kurbelwelle in
mindestens zwei Lagern, und
- einer Pumpe zur Förderung von Motoröl (3) zu den mindestens zwei Lagern, wobei die
Pumpe via Versorgungsleitung (2) eine Hauptölgalerie, von der Kanäle zu den mindestens
zwei Lagern führen, mit Motoröl (3) versorgt,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Versorgungsleitung (2) stromaufwärts der Hauptölgalerie durch den Zylinderkopf
(1) hindurchführt.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
- eine an die obere Kurbelgehäusehälfte montierbare und als untere Kurbelgehäusehälfte
dienende Ölwanne zum Sammeln des Motoröls (3) vorgesehen ist, und die Pumpe aus der
Ölwanne stammendes Motoröl (3) via Versorgungsleitung (2) zu der Hauptölgalerie fördert.
3. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Zylinderkopf (1) mit einem zumindest teilweise im Zylinderkopf
(1) integrierten Kühlmittelmantel (7) ausgestattet ist.
4. Brennkraftmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Versorgungsleitung (2) entlang eines durch den mindestens einen Zylinderkopf
(1) hindurchführenden Teilstücks mindestens zwei Teilversorgungsleitungen umfaßt.
5. Brennkraftmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei Teilversorgungsleitungen zumindest streckenweise parallel zueinander
verlaufen.
6. Brennkraftmaschine nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich der in dem mindestens einen Zylinderkopf (1) integrierte Kühlmittelmantel (7)
zumindest teilweise auch zwischen den mindestens zwei Teilversorgungsleitungen erstreckt.
7. Brennkraftmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Zylinderkopf (1) mindestens zwei Zylinder (14) umfaßt, wobei
jeder Zylinder (14) mindestens eine Auslaßöffnung zum Abführen der Abgase aus dem
Zylinder (14) aufweist und sich an jede Auslaßöffnung eine Abgasleitung (4) anschließt,
wobei die Abgasleitungen (4) von mindestens zwei Zylindern (14) unter Ausbildung eines
integrierten Abgaskrümmers (5) innerhalb des mindestens einen Zylinderkopfes (1) zu
einer Gesamtabgasleitung (6) zusammenführen.
8. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der in dem mindestens einen Zylinderkopf (1) integrierte Kühlmittelmantel (7) sich
zumindest teilweise auch zwischen dem integrierten Abgaskrümmer (5) und der mindestens
einen Versorgungsleitung (2) erstreckt.
9. Brennkraftmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Versorgungsleitung (2) zur Versorgung mit Motoröl (3) mit einer Nockenwellenaufnahme
(9) in Verbindung steht.
10. Brennkraftmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Abgasturbolader zur Aufladung der Brennkraftmaschine vorgesehen ist,
der eine Turbine, einen Verdichter und ein Lager umfaßt.
11. Brennkraftmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Turbine ein Gehäuse zur Aufnahme eines Laufrades aufweist und die Versorgungsleitung
(2) stromaufwärts der Hauptölgalerie durch dieses Turbinengehäuse hindurchführt.
12. Brennkraftmaschine nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Versorgungsleitung (2) stromaufwärts der Hauptölgalerie das Lager des Abgasturboladers
mit Öl versorgt.
13. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Turbine zur Ausbildung einer Flüssigkeitskühlung mit einem Kühlmittelmantel ausgestattet
ist.
14. Brennkraftmaschine nach Anspruch 13, bei der der mindestens eine Zylinderkopf (1)
mit einem zumindest teilweise im Zylinderkopf (1) integrierten Kühlmittelmantel (7)
ausgestattet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlmittelmantel der Turbine mit dem im Zylinderkopf (1) integrierten Kühlmittelmantel
(7) verbunden ist.
15. Verfahren zur Erwärmung des Motoröls (3) unter Verwendung einer Brennkraftmaschine
nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Motoröl (3) stromaufwärts der mindestens zwei Lager durch den mindestens einen
Zylinderkopf (1) hindurchgeführt wird.