[0001] Die Erfindung betrifft einen Luftfilter für eine Brennkraftmaschine nach den Merkmalen
des Oberbegriffes des Anspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] Aus der
US 7,393,372 ist ein Luftfilter für eine Brennkraftmaschine bekannt. Dieser Luftfilter besteht
aus einem zickzackförmig gefalteten Filtermedium, das mit kalter, ungereinigter Luft
angeströmt wird, diese Luft reinigt und der Brennkraftmaschine zuführt. Sofern die
kalte Luft bei niedrigen Temperaturen und starken Schneeverwehungen auch Schnee enthält,
der im Ansaugtrakt der Brennkraftmaschine angesaugt wird, wird sich der Schnee auf
dem Filter anlagern und kann diesen Filter verstopfen.
[0003] Um die Brennkraftmaschine dennoch weiterbetreiben zu können, ist es erforderlich,
eine zweite Lufteinlassöffnung vorzusehen, über die schneefreie Luft angesaugt werden
kann. Hierzu verwendet der Stand der Technik ein zusätzliches Rohr, welches mit Lamellen
zum größten Teil verschlossen ist.
[0004] Es ist weiterhin aus der
DE 103 32 453 ein Luftfiltergehäuse für eine Brennkraftmaschine bekannt, mit einer ersten Lufteinlassöffnung
und einer zweiten Lufteinlassöffnung. An der zweiten Lufteinlassöffnung sind Schiebeventile
vorgesehen, die bei einem Unterdruck, der einen bestimmten Wert überschreitet, geöffnet
werden und zusätzliche Luft auf den Filter einströmen lassen, so dass ein Motorenbetrieb
auch dann noch möglich ist, wenn Schnee bestimmte Teile des Luftfilters verstopft.
Die Schiebeventile sind mit Federn versehen und können sich entlang einer Führung
bewegen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Luftfilter für eine Brennkraftmaschine
mit einer ersten und einer zweiten Lufteinlassöffnung zu schaffen, wobei der bekannte
Stand der Technik verbessert wird und eine einfache und wirtschaftliche Lösung zu
finden ist.
Offenbarung der Erfindung
[0006] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs
1 gelöst. Der wesentliche Vorteil der Erfindung liegt darin, dass die zweite Lufteinlassöffnung
mit einem Schirmventil ausgestattet ist, welches die Lufteinlassöffnung verschließt
bzw. öffnet, wobei sich das Schirmventil auf einem Dichtrand abstützt und aus einem
Elastomermaterial besteht. Solche Schirmventile sind einfach in der Herstellung und
benötigen keine zusätzlichen federwirksamen Elemente, da der Aufbau eines Schirmventils
derart gestaltet ist, dass die Formgebung des Schirms eine federwirksame Funktion
hat.
[0007] Gemäß einer Ausgestaltung des Schirmventils ist dieses mit einem Schirmstock oder
einem Schirmträger versehen, der gleichzeitig das Befestigungselement für das Schirmventil
darstellt und in die Wandung eines Gehäuses des Luftfilters eingeclipst ist. Damit
sind auch keine zusätzlichen Befestigungsmittel für das Ventil erforderlich.
[0008] Weiterbildungsgemäß ist das Schirmventil mit einem Rahmen versehen, wobei der Rahmen
einen Luftraum zwischen dem Einlass, der durch das Schirmventil geöffnet und verschlossen
werden kann, und einer Außenkontur des Luftfilterelementes umgibt. Sofern der Luftfilter
selbst mit Schnee beaufschlagt wird, hält dieser Rahmen den Schnee von dem durch das
Schirmventil ein- und ausschaltbaren Raum fern. Damit kann dieser Raum zum Zuführen
von schneefreier Luft verwendet werden.
[0009] Weiterbildungsgemäß ist innerhalb des Rahmens wenigstens ein weiteres Schirmventil
angeordnet. Es ist zweckmäßig, die Durchlassfläche für die Luft durch die Schirmventile
im Wesentlichen so zu bemessen, dass diese Fläche der Ansaugfläche des Ansaugrohres
entspricht, so dass die Brennkraftmaschine mit der ausreichenden Menge an Ansaugluft
versorgt werden kann. Damit über die Schirmventile keine schneebelastete Luft eintritt,
ist es zweckmäßig, die zweite Lufteinlassöffnung in einem Bereich anzuordnen, der
nahe einem beim Betrieb der Brennkraftmaschine warmen Bauteil liegt, beispielsweise
im Bereich eines Abgaskrümmers oder eines Auspuffteils der Brennkraftmaschine.
[0010] Es besteht auch die Möglichkeit, den Einlass der zweiten Lufteinlassöffnung mit einem
Ansaugrohr zu versehen, welches sich bis zu einem aufgewärmten Bauteil hin erstreckt.
[0011] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, den Rahmen, der von der zweiten
Lufteinlassöffnung bis zu dem Filterelement vorgesehen ist, so zu gestalten, dass
er 10 bis 30 % der Außenfläche des Filterelementes einbezieht, damit einerseits die
Reinigung der Luft mit einem hohen Wirkungsgrad möglich ist, andererseits auch eine
rasche Abtauung von Schnee in anderen Bereichen des Filterelementes erfolgen kann.
[0012] Weiterbildungsgemäß ist innerhalb des Rahmens an dem Gehäuse eine Öffnung nach außen
zum Austragen von Flüssigkeit, insbesondere Wasser, vorgesehen. Üblicherweise befindet
sich eine solche zweite Lufteinlassöffnung im geodätisch unteren Bereich eines Luftfiltergehäuses,
in welchem sich auch Wasser ansammeln kann. Dieses Wasser wird über einen kleinen
Wasserauslass nach außen abgeführt.
[0013] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung besteht das Filterelement zur Reinigung von
Luft aus einem Rundfilterelement, welches ein zickzackförmig gefaltetes Filtermaterial
aufweist und konzentrisch aufgebaut ist und in vorteilhafter Weise an seiner Oberfläche
ein Vorvlies zur Grobabscheidung von Partikeln besitzt.
[0014] Diese und weitere Merkmale gehen nicht nur aus den Ansprüchen, sondern auch aus der
Beschreibung und den Zeichnungen hervor.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt:
- Figur 1
- eine Schnittdarstellung durch einen Luftfilter für eine Brenn- kraftmaschine,
- Figur 2
- einen Teilschnitt A-A des in Figur 1 gezeigten Luftfilters in einer Frontdarstellung,
- Figur 3
- die perspektivische Unteransicht auf ein an einem Luftfilter angeordnetes Schirmventil,
- Figur 4
- die perspektivische Darstellung eines Schirmventils.
Ausführungsform(en) der Erfindung
[0016] Der in Figur 1 in Schnittdarstellung gezeigte Luftfilter besteht aus einem Gehäuse
10, einem an dem Gehäuse angeordneten Deckel 11 und einem an dem Gehäuse 10 angeordneten
Reinluftrohr 12 sowie einem in Figur 2 dargestellten Rohluftansaugrohr 13. Innerhalb
des Gehäuses 10 befindet sich ein Rundfilterelement 14, das aus einem zickzackförmig
gefalteten Filtermedium 15 besteht. Dieses Filtermedium 15 ist auf einem Stützrohr
16 angeordnet. Das Stützrohr dichtet das Rundfilterelement 14 über eine zusätzliche
Dichtung 17 an einem nach innen geführten Stutzen 18 des Reinluftrohres 12 ab. Rechtsseitig
ist das Rundfilterelement mit einer geschlossenen Endscheibe 19 versehen, die mittig
ein Fixierungselement 20 aufweist, wobei dieses Fixierungselement 20 an der Gehäusestruktur
des Gehäuses 10 aufliegt und damit das Rundfilterelement 14 in dem Gehäuse positioniert.
Der Deckel 11 lässt sich nach oben schwenken und gibt den Innenraum des Filtergehäuses
frei, um das Rundfilterelement 14 austauschen zu können. Das Rundfilterelement ist
an seinem Außenumfang mit einem Vorvlies 21 zur Abscheidung von Grobpartikeln versehen.
Dieses Vorvlies erstreckt sich über die gesamte Oberfläche des Rundfilterelementes
14.
[0017] Am Boden besitzt das Gehäuse einen Rahmen 22, der - wie in Figur 1 zu sehen - aus
zwei Rahmenteilen 23, 24 und - wie in Figur 2 zu sehen - aus den Rahmenteilen 25,
26 besteht. Damit bildet der Rahmen eine Kammer 38 zwischen dem Gehäuseboden und dem
Rundfilterelement 14, d.h. der Rahmen erstreckt sich bis zu dessen Vorvlies. Innerhalb
des Rahmens sind zwei Schirmventile 27, 28 angeordnet, d.h. diese sind, wie weiter
unten beschrieben, an dem Gehäuse bzw. der Gehäusestruktur eingeclipst.
[0018] Sollten über das Rohluftansaugrohr 13 in Figur 2 gem. den Pfeilen 29 mit der zu reinigenden
Rohluft auch Schnee oder Schneekristalle einströmen und sich diese auf dem Rundfilterelement
14 absetzen und damit die Luftdurchlässigkeit durch das Rundfilterelement erhöhen,
wird innerhalb des Rahmens 22 gem. Figur 1 die Oberfläche des Rundfilterelementes
14 frei sein, so dass sich aufgrund eines erhöhten Unterdrucks innerhalb des Rundfilterelementes
14 die Schirmventile 27, 28 öffnen und Luft aus dem Bereich unterhalb des Gehäuses
10 zu dem Rundfilterelement 14 einströmen kann, dadurch wird die Brennkraftmaschine
mit Luft versorgt. Gleichzeitig führt die Luft zu einem Erwärmen des Rundfilterelementes
14, damit wird auch der abgelagerte Schnee abtauen, so dass die gesamte Oberfläche
des Rundfilterelementes 14 mit Ansaugluft beaufschlagt werden kann.
[0019] Selbstverständlich bezieht sich die Darstellung nicht nur auf ein Rundfilterelement,
es besteht auch die Möglichkeit, Flachfilterelemente oder ähnliche Filter zu verwenden.
[0020] Figur 3 zeigt ein Schirmventil von der Unterseite aus betrachtet. Das Schirmventil
27 liegt auf einem umlaufenden Steg 30 des Gehäuses 10 auf. Das Gehäuse selbst besitzt
zum Tragen des Schirmventils vier Stege 31, 32, 33, 34, die in der Mitte mit einer
Öse 35 verbunden sind. Innerhalb dieser Öse ist der Befestigungsstock 36 des Schirmventils
27 eingerastet.
[0021] Figur 4 zeigt das Schirmventil 27 in einer perspektivischen Ansicht. Die Befestigung
über den Befestigungsstock 36 erfolgt durch eine Nut 37, die die Öse 35 aufnimmt.
Das Schirmventil kann aus einem Fluorsilikon bestehen. Es kann selbstverständlich
auch aus einem Elastomerwerkstoff bestehen. Je nach Öffnungsdruck ist das Schirmventil
konstruktiv zu gestalten. Die innere Elastizität des Schirmventils sorgt für eine
zuverlässige Funktionsweise desselben.
1. Luftfilter für eine Brennkraftmaschine mit einer ersten Lufteinlassöffnung und einer
zweiten Lufteinlassöffnung, die an einem Ventil gegenüber einer Umgebung geöffnet
werden kann sowie einer Luftauslassöffnung, wobei zwischen den Lufteinlassöffnungen
und der Luftauslassöffnung ein Filterelement angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Lufteinlassöffnung mit einem Ansaugrohr zum Ansaugen von Außenluft verbunden
ist und die zweite Lufteinlassöffnung mit einem Schirmventil ausgestattet ist, welches
die Lufteinlassöffnung verschließt oder öffnet, wobei sich das Schirmventil auf einem
Dichtrand abstützt und aus einem Elastomermaterial besteht.
2. Luftfilter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schirmventil mit seinem stockförmigen Befestigungselement in die Wandung eines
Gehäuses des Luftfilters eingeklipst ist.
3. Luftfilter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich der zweiten Lufteinlassöffnung mit einem Rahmen versehen ist, wobei sich
dieser Rahmen bis zu der Außenkontur des Luftfilterelementes erstreckt.
4. Luftfilter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Rahmens wenigstens ein weiteres Schirmventil angeordnet ist.
5. Luftfilter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Lufteinlassöffnung in einem Bereich angeordnet ist, der nahe einem beim
Betrieb der Brennkraftmaschine warmen Bauteil liegt.
6. Luftfilter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Einlass der zweiten Lufteinlassöffnung mit einem Ansaugrohr versehen ist, welches
sich bis zu dem warmen Bauteil erstreckt.
7. Luftfilter nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen 10 bis 30 % der Außenfläche des Filterelementes derart einbezieht, dass
die über das Schirmventil einströmende Luft über diese Fläche durch das Filterelement
strömt und gereinigt wird.
8. Luftfilter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Rahmens an dem Gehäuse eine Öffnung nach außen zum Austragen von Flüssigkeit,
insbesondere Wasser, vorgesehen ist.
9. Luftfilter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Filterelement ein zickzackförmig gefaltetes und konzentrisch aufgebautes Rundfilterelement
ist, welches insbesondere an seiner Oberfläche ein Vorvlies zur Grobabscheidung von
Partikeln aufweist.