Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zum
Bearbeiten von Werkstücken, die bevorzugt zumindest abschnittsweise aus Holz, Holzwerkstoffen,
Kunststoff oder dergleichen bestehen.
Stand der Technik
[0002] Die Bearbeitung von Werkstücken wird in zunehmenden Maße automatisiert. Hierbei ist
es verbreitet, Werkstücke mittels Fördereinrichtungen weitgehend automatisiert Bearbeitungseinrichtungen
zuzuführen. Im Bereich der Verarbeitung von plattenförmigen Holz-, Kunststoff-, und
Verbundwerkstücken werden die Werkstücke mit einer relativ hohen Geschwindigkeit mittels
einer Fördereinrichtung beispielsweise einer Kantenbearbeitungseinrichtung zugeführt.
[0003] Ferner sind solche plattenförmigen Werkstoffe teilweise mit Strukturen, wie z.B.
grafischen Gestaltungen oder dreidimensionalen Oberflächenstrukturen versehen, wie
dies z.B. bei plattenförmigen Fußbodenbelägen bekannt ist. Gerade bei plattenförmigen
Werkstücken, die teilweise aus Holz oder holzähnlichen Materialien bestehen, stellt
sich hierbei das Problem, dass sich die Platten in Abhängigkeit des Feuchtigkeitsgehaltes
oder sonstiger Einflüsse wie beispielsweise der Temperatur in ihren Abmessungen verändern.
In der Regel verringern sich die Abmessungen, wenn sich der Feuchtigkeitsgehalt verringert.
Dadurch tritt das Problem auf, dass die Werkstücke die Strukturen nicht immer an der
gleichen Position aufweisen, wenn sie roh zugesägt oder gepresst einer Format- oder
Kantenbearbeitung zugeführt werden. Das heißt der Abstand der Struktur oder des Dekors
zu den Werkstückrändern ist nicht immer gleich.
[0004] Probleme treten bei der Bearbeitung dahingehend auf, dass die Strukturen auf der
Fördereinrichtung ungenau positioniert sind und sich dadurch Fehler bei der nachfolgenden
Bearbeitung, z.B. einer Kantenbearbeitung ergeben.
[0005] Bekannt ist es, diesem Problem zu begegnen, indem eine Ausrichteinrichtung der Bearbeitung
vorgeschaltet angeordnet ist, die die Werkstücke genau positioniert. Hierdurch soll
sichergestellt werden, dass die Werkstücke in einer nachgeordneten Bearbeitungsstation,
beispielsweise einer Durchlaufsäge oder einem Doppelendprofiler, mit hoher Präzision
bearbeitet werden.
[0006] Aus der
EP 2 030 725 A1 ist eine Vorrichtung zum Ausrichten von Werkstücken auf einer Fördereinrichtung vor
einer Bearbeitung bekannt. Diese Fördereinrichtung muss beim Erfassen und Ausrichten
der Werkstücke nicht angehalten werden. Zu diesem Zweck weist die Ausrichteinrichtung
mindestens ein Ausrichtelement auf, das in Durchlaufrichtung zumindest in Grenzen
verfahrbar ist. Auf diese Weise können die auszurichtenden Werkstücke sogar während
des Erfassungs-und Ausrichtvorganges weiter in Durchlaufrichtung gefördert werden.
[0007] Die genannten Ansätze lösen das Problem nicht, das bei der Kantenbearbeitung von
Werkstücken mit Strukturen dahingehend auftritt, dass sich diese nach der Kantenbearbeitung
nicht an einer gewünschten Position befinden. Insbesondere sind die genannten Ansätze
nicht in der Lage, Längenschwankungen des Dekos oder der Struktur im einzelnen Werkstück
bei der Bearbeitung zu berücksichtigen.
Darstellung der Erfindung
[0008] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren
zum Bearbeiten von Werkstücken, die bevorzugt zumindest abschnittsweise aus Holz,
Holzwerkstoffen, Kunststoff oder dergleichen bestehen zur Verfügung zu stellen, die
es ermöglichen, die Werkstücke so zu bearbeiten, dass die Struktur möglichst präzise
auf dem bearbeiteten Werkstück positioniert ist.
[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung und ein Verfahren mit den
Merkmalen eines der unabhängigen Ansprüche gelöst. Besonders bevorzugte Ausführungsformen
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0010] Erfindungsgemäß weist eine Vorrichtung zum Bearbeiten von Werkstücken, die bevorzugt
zumindest abschnittsweise aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff oder dergleichen bestehen,
eine Fördereinrichtung zum Fördern der Werkstücke in einer Förderrichtung auf. Diese
Fördereinrichtung befördert die Werkstücke bevorzugt geradlinig oder entlang kurvenförmiger
Bahnen. Die Werkstücke werden ausreichend verrutschsicher auf der Fördereinrichtung
angeordnet, z.B. mittels Unterdruck an ihrer Unterseite, Aufdruck auf ihre Oberseite
oder Klemmeinrichtungen fixiert, so dass sie verrutschsicher transportiert und später
bearbeitet werden können.
[0011] Ferner ist eine elektronische, insbesondere optische Erfassungseinrichtung zum Erfassen
einer Position einer optischen und/oder dreidimensionalen Struktur der auf der Fördereinrichtung
geförderten Werkstücke vorgesehen. Als optische Struktur sind hierbei eine grafische
Ausgestaltung, eine Maserung der Werkstückoberfläche oder auch einfache grafische
Markierungen etc. zu verstehen. Dreidimensionale Strukturen werden heute häufig als
Ausgestaltungen z.B. von plattenförmigen Fußbodenwerkstoffen verwendet. Zum Beispiel
kann in einer vorgelagerten Oberflächenpresse eine Fase oder Rundung so in die Rohplatte
gepresst werden, dass die fertig bearbeiteten Werkstücke eine Fuge (z. B. symmetrisch
oder asymmetrisch) bilden, wenn man sie zusammenlegt.
[0012] Als elektronische, insbesondere optische Erfassungseinrichtungen kommen besonders
bevorzugt Kameras mit CCD- oder CMOS-Chip zum Einsatz. Für dreidimensionale Strukturen
werden auch bevorzugt 3D-Scanner eingesetzt.
[0013] Die Struktur, die erfasst wird, ist zwischen einer ersten Werkstüokschmalfläche und
einer zweiten Werkstückschmalfläche, die das Werkstück seitlich in der Förderrichtung
begrenzen, angeordnet. Demnach wird die Struktur, die auf dem Fertigbauteil später
eine bestimmte Sollposition einnehmen soll, direkt erfasst. Eine alleinige Erfassung
lediglich der Werkstückränder genügt nicht, da die Position der Struktur auf dem Bauteil
unterschiedlich sein kann. Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird somit direkt
die Position der Struktur zunächst unabhängig von den tatsächlichen Werkstückabmessungen,
die schwanken können, erfasst.
[0014] Gemäß einer Ausführungsform ist eine erste Ausrichteinrichtung zum Verschieben und
Ausrichten der auf der Fördereinrichtung geförderten Werkstücke auf Grundlage eines
Erfassungsergebnisses der Erfassungseinrichtung vorgesehen, wobei die erste Ausrichteinrichtung
ein erstes Ausrichtelement aufweist, das quer zur Förderrichtung verfahrbar ist. Die
Ausrichteinrichtung kann somit das Werkstück in Abhängigkeit von der durch die Erfassungseinrichtung
festgestellten Position der Struktur auf dem Werkstück verschieben und ausrichten.
Die Richtungsangabe quer zur Förderrichtung meint hier jede Richtung, die nicht der
Förderrichtung entspricht. Dadurch kann die Struktur auf dem Werkstück mit dem Werkstück
für die nachfolgende Bearbeitung in eine gewünschte Position gebracht werden. Die
Struktur auf dem Werkstück wird daher relativ zu einem nachfolgend einwirkenden Bearbeitungsmittel
verlagert. Die Ausrichteinrichtung kann im Rahmen der Erfindung auf unterschiedliche
Art und Weise ausgestaltet sein und beispielsweise auch berührungsfrei und ggf. unter
Nutzung der Schwerkraft arbeiten. Bevorzugt wirkt die Ausrichteinrichtung schiebend
oder ziehend auf das Werkstück ein. Das Werkstück kann auch von der Ausrichteinrichtung
gegriffen werden.
[0015] Die Vorrichtung zum Bearbeiten von Werkstücken gemäß dieser Ausführungsform weist
ferner eine Bearbeitungseinrichtung zum Bearbeiten der ersten und/oder zweiten Werkstückschmalfläche
mit wenigstens einem dem ersten Ausrichtelement nachgeschalteten ersten Bearbeitungsmittel
auf. Die Bearbeitungseinrichtung ist besonders bevorzugt ein Doppelendprofiler, der
nicht nur die Abmessungen des Werkstücks verändert, sondern den Werkstückschmalflächen
ein Profil verleiht oder eine Formatbearbeitungseinheit. Besonders Bevorzugt weist
das Bearbeitungsmittel einen Fräser und bevorzugt ein Sägeblatt oder ein Schleifmittel
auf.
[0016] Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist wenigstens eine Bearbeitungseinrichtung
zum Bearbeiten der ersten und/oder zweiten Werkstückschmalfläche auf, die mindestens
ein erstes Bearbeitungsmittel aufweist, das quer zur Förderrichtung auf Grundlage
eines Erfassungsergebnisses der Erfassungseinrichtung verfahrbar ist. Bei dieser Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die relative Verlagerung von Bearbeitungsmittel zur
Struktur des Werkstückes somit durch eine Verlagerung des Bearbeitungsmittels quer
zur Förderrichtung realisiert.
[0017] In den Unteransprüchen finden sich vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen
der Erfindung.
[0018] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist eine Kantenanbringeinrichtung der Bearbeitungseinrichtung
nachgeschaltet angeordnet. Die Kantenanbringeinrichtung dient dazu, eine Kante an
wenigstens einer der Merkstückschmalflächen anzubringen. Die Kante besteht dabei bevorzugt
aus einem flexiblen Band. Dabei können für die Kantenanbringeinrichtung unterschiedlichste
Technologien zum Einsatz kommen, die dem Fachmann geläufig sind, wie beispielsweise
auch eine Fügetechnologie unter Einsatz eines Lasers oder einer anderen geeigneten
Energiequelle. Die Kantenanbringeinrichtung weist bevorzugt ein Schneidaggregat auf,
um über die Werkstückschmalflächen herausstehendes Kantenmaterial automatisiert entfernen
zu können.
[0019] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Struktur unter Tageslicht für den
Menschen zumindest teilweise nicht sichtbar. Die Erfassungseinheit ist jedoch geeignet,
die Struktur zu erfassen. Dadurch können besonders gut für die Erfassungseinrichtung
der Position der Struktur erkennbare Strukturen verwendet werden. Z.B. können breite
einfach gestaltete Markierungen verwendet werden, die von einer Mustererkennung der
Erfassungseinrichtung besonders einfach auszuwerten sind. Solche speziell für die
Positionserfassung geeignete Strukturen würden das Erscheinungsbild des Werkstücks
negativ beeinträchtigen, wenn sie für das menschliche Auge sichtbar wären. Bevorzugt
werden hierbei fluoreszierende Stoffe als Struktur aufgebracht, die dann unter UV-Licht
einer entsprechenden Lampe der Erfassungseinrichtung für die Erfassungseinrichtung
sichtbar werden. Andere Stoffe sind für die Struktur dieser Ausführungsform einsetzbar,
insofern diese für das menschliche Auge unter Tageslicht und dem Licht konventioneller
Innenraumbeleuchtungen nicht sichtbar sind und gleichzeitig von einer entsprechenden
Erfassungseinrichtung erfassbar sind.
[0020] Alternativ oder zusätzlich können auch sichtbare Markierungen (z. B. Ausdrucke oder
Vertiefungen) auf den Werkstücken aufgebracht werden. In diesem Falle ist es besonders
vorteilhaft, die Markierungen an einer Stelle des Werkstücks vorzusehen, die im Zuge
der weiteren Bearbeitung abgetragen wird. Ebenso können auch beliebige Muster oder
Strukturen, die an dem Werkstück vorhanden sind, in das Erfassungssystem eingelesen
("geteacht") werden, welche dann als Ausrichtmarkierungen genutzt werden.
[0021] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist die Bearbeitungseinrichtung wenigstens
ein zweites Bearbeitungsmittel auf. Bevorzugt wirkt das erste Bearbeitungsmittel auf
die erste Merkstückschmalfläche und das zweite Bearbeitungsmittel auf die zweite Werkstückschmalfläche
ein. Dadurch können beide Werkstückschmalflächen gleichzeitig bearbeitet werden. Dabei
können auch unterschiedliche Bearbeitungsmittel als erstes und zweites Bearbeitungsmittel
zum Einsatz kommen, was zusätzliche Möglichkeiten für die Bearbeitung eröffnet.
[0022] Obgleich die erfindungsgemäße Vorrichtung auch mit nur einem Bearbeitungsmittel versehen
sein kann, sind gemäß einer bevorzugten Ausführungsform mehrere erste Bearbeitungsmittel
und mehrere zweite Bearbeitungsmittel vorgesehen. Dadurch können mehrere unterschiedliche
Bearbeitungsmittel, wie z.B. Fräser und Sägemittel kombiniert werden. Bevorzugt sind
wenigstens zwei der ersten Bearbeitungsmittel und/oder zwei der zweiten Bearbeitungsmittel
unabhängig voneinander quer zur Förderrichtung gesteuert verfahrbar. Dies ermöglicht
einen parallelen unabhängigen Einsatz der einzelnen Bearbeitungsmittel. Bevorzugt
werden auch Bearbeitungsmittel redundant ausgeführt, so dass diese zur Laufzeit der
Bearbeitungsvorrichtung ausgewechselt werden können, ohne dass die Bearbeitungsvorrichtung
angehalten werden muss.
[0023] Kurze Beschreibung der Zeichnungen
- Fig. 1
- zeigt eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Bearbeiten von Werkstücken; und
- Fig. 2
- zeigt eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Bearbeiten von Werkstücken.
Ausführliche Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
[0024] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Figuren der Zeichnung näher erläutert. In den Figuren bezeichnen
dieselben Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Komponenten, soweit nichts Gegenteiliges
angegeben ist.
[0025] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zum Bearbeiten von Werkstücken 2. Eine Fördereinrichtung
4 zum Fördern der Werkstücke 2 ist in dieser Abbildung vertikal verlaufend dargestellt.
Zwei rechteckig dargestellte Werkstücke 2 sind auf der Fördereinrichtung 4 angeordnet.
Die Werkstücke weisen eine rechteckig dargestellte optisch erkennbare grafische Struktur
5 auf ihrer Oberfläche auf. Die Fördereinrichtung 4 transportiert die Werkstücke in
Richtung des Pfeils F. Die Werkstücke 2 weisen in Transportrichtung F gesehen eine
erste Werkstückschmalfläche 6 und eine zweite Werkstückschmalfläche 7 auf, die das
Werkstück 2 seitlich in der Förderrichtung F begrenzen.
[0026] Ein Einlauflineal 8 ist unten links in der Grafik dargestellt. Es hat die Aufgabe
das Werkstück 2 an seiner ersten Werkstückschmalfläche 6 in einer Richtung quer zur
Förderrichtung F vorauszurichten. Eine Bearbeitungseinrichtung 10 ist längs der Fördereinrichtung
4 angeordnet. Die Bearbeitungseinrichtung weist bei diesem Ausführungsbeispiel drei
erste Bearbeitungsmittel 11 und drei zweite Bearbeitungsmittel 12 auf, die hier als
Kreise dargestellt sind. Eine Erfassungseinrichtung 30 zum Erfassen einer Position
der optischen Struktur 5 der auf der Fördereinrichtung 4 geförderten Werkstäcke 2
ist unten rechts im Bild dargestellt.
[0027] Im Betrieb der Vorrichtung 1 werden die Werkstücke 2 mittels der Fördereinrichtung
4 in der Transportrichtung F verfahren. Dabei passieren sie die Erfassungseinrichtung
30, die die Position der optischen Struktur 5 der auf der Fördereinrichtung 4 geförderten
Werkstücke 2 erfasst. Das Werkstück 2 wird dann an der Bearbeitungseinrichtung 10
entlang gefördert. Dabei wird es von den ersten Bearbeitungsmitteln 11 und den zweiten
Bearbeitungsmitteln 12 bearbeitet. Die ersten Bearbeitungsmittel 11 sind quer zur
Förderrichtung F auf Grundlage des Erfassungsergebnisses der Erfassungseinrichtung
30 verfahrbar.
[0028] Die Position der Struktur 5 auf dem Werkstück 2 wird durch die Erfassungseinrichtung
30 festgestellt und in einer Steuereinrichtung verrechnet. Mit dem Ergebnis aus dieser
festgestellten tatsächlichen Position der Struktur 5 und einer festgelegten Sollgeometrie
wird eine Steuerung von einem Verfahren der ersten Bearbeitungsmittel 11 quer zur
Förderrichtung F durchgeführt. Dadurch kann bei diesem Ausführungsbeispiel eine Bearbeitung
der zweiten Werkstückschmalfläche 7 in Abhängigkeit von der Position der Struktur
5 erfolgen. Dadurch ist es möglich, durch die Bearbeitung ein Werkstücke 2 zu erhalten,
dass die Struktur 5 in einem gewünschten Abstand zur bearbeiteten zweiten Werkstückschmalfläche
7 aufweist.
[0029] Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zum Bearbeiten von Werkstücken 2. Wie beim ersten
Ausführungsbeispiel beschrieben, wird das Werkstück 2 im Bild von unten nach oben
verlaufend von der Fördereinrichtung 4 gefördert. Das Werkstück 2 weist wieder eine
erste Werkstückschmalfläche 6 und eine zweite Werkstückschmalfläche 7 auf. Eine optische
Erfassungseinrichtung ist vorgesehen, um eine Position einer optischen Struktur 5
der auf der Fördereinrichtung 4 geförderten Werkstücke 2 zu erfassen. Die Struktur
5 ist zwischen einer ersten Werkstückschmalfläche 6 und einer zweiten Werkstückschmalfläche
7, die das Werkstück 2 seitlich in der Förderrichtung F begrenzen, angeordnet. Mittels
eines Einlauflineals 8 wird das Werkstück 2 auf der Fördereinrichtung 4 quer zur Förderrichtung
F vorjustiert. Bei diesem Ausführungsbeispiel erfolgt eine Bearbeitung der ersten
Werkstückschmalfläche 6 durch zweite Bearbeitungsmittel 12, die hier als Kreise dargestellt
sind, bevor das Werkstück 2 der Erfassungseinrichtung 30 zugeführt wird. Eine erste
Ausrichteinrichtung 20 ist zum Verschieben und Ausrichten der auf der Fördereinrichtung
4 geförderten Werkstücke 2 auf Grundlage eines Erfassungsergebnisses der Erfassungseinrichtung
30 vorgesehen.
[0030] Die erste Ausrichteinrichtung 20 weist ein erstes Ausrichtelement 21 auf, das quer
zur Förderrichtung F verfahrbar ist und schiebend auf die erste Werkstückschmalfläche
6 einwirkt und dadurch das Werkstück 2 quer zur Förderrichtung F verlagert. Die erste
Ausrichteinrichtung 20 weist ferner ein zweites Ausrichtelement 22 auf, das quer zur
Förderrichtung F verfahrbar ist und schiebend auf die zweite Werkstückschmalfläche
7 einwirkt und dadurch das Werkstück 2 quer zur Förderrichtung F verlagert. Durch
die Ausrichtelemente 21 und 22 dieser Ausführungsform kann das Werkstück auf der Fördereinrichtung
4 positioniert werden. Dabei wirken die Ausrichtelemente 21 und 22 vorteilhaft nacheinander
auf das Werkstück ein. Anstelle eines schiebenden Einwirkens können auch andere Mechanismen
zum Einsatz kommen, wie beispielsweise ein Greifen.
[0031] Erste Bearbeitungsmittel 11 der Bearbeitungseinrichtung 10 sind der ersten Ausrichteinrichtung
20 nachgeschaltet angeordnet. Die ersten Bearbeitungsmittel 11 wirken auf die zweite
Werkstückschmalfläche 7 ein.
[0032] Bei diesem Ausführungsbeispiel sind zwischen einzelnen ersten Bearbeitungsmitteln
11 ein erstes Ausrichtelement 25 und ein zweites Ausrichtelement 26 einer zweiten
Ausrichteinrichtung 24 angeordnet. Die zweite Ausrichteinrichtung 24 ist zum Verschieben
und Ausrichten der auf der Fördereinrichtung 4 geförderten Werkstücke 2 auf Grundlage
eines Erfassungsergebnisses vorgesehen, das von einer nicht näher gezeigten, weiteren
Erfassungseinrichtung und/oder der Erfassungseinrichtung 30 bereitgestellt wird.
[0033] Das erste Ausrichtelement 25 wirkt dabei auf die erste Werkstückschmalfläche 6 schiebend
ein, und das zweite Ausrichtelement 26 wirkt dann auf die zweite Werkstückschmalfläche
7 schiebend ein, wodurch das Werkstück 2 quer zur Förderrichtung F hin und her geschoben
werden kann. Dadurch kann eine Zwischenpositionierung der Struktur 5 zwischen einzelnen
Bearbeitungsschritten erfolgen, was ein noch genaueres Bearbeitungsergebnis ermöglicht.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist eine Kantenanbringeinrichtung 27 den Bearbeitungsmitteln
11, 12 nachgeschaltet angeordnet, die Kanten an die Werkstückschmalflächen 6, 7 anleimt.
[0034] Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorliegend
beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Weise
modifizierbar.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Vorrichtung zum Bearbeiten von Werkstücken
- 2
- Werkstück
- 4
- Fördereinrichtung
- 5
- Struktur
- 6
- erste Werkstückschmalfläche
- 7
- zweite Werkstückschmalfläche
- 8
- Einlauflineal
- 10
- Bearbeitungseinrichtung
- 11
- erstes Bearbeitungsmittel
- 12
- zweites Bearbeitungsmittel
- 20
- erste Ausrichteinrichtung
- 21
- erstes Ausrichtelement der ersten Ausrichteinrichtung
- 22
- zweites Ausrichtelement der ersten Ausrichteinrichtung
- 24
- zweite Ausrichteinrichtung
- 25
- erstes Ausrichtelement der zweiten Ausrichteinrichtung
- 26
- zweites Ausrichtelement der zweiten Ausrichteinrichtung
- 27
- Kantenanbringeinrichtung
- 30
- Erfassungseinrichtung
- 34
- Markierungseinheit
- F
- Förderrichtung
1. Vorrichtung (1) zum Bearbeiten von Werkstücken (2), die bevorzugt zumindest abschnittsweise
aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff oder dergleichen bestehen, umfassend:
eine Fördereinrichtung (4) zum Fördern der Werkstücke (2) in einer Förderrichtung
(F);
eine elektronische, insbesondere optische Erfassungseinrichtung (30) zum Erfassen
einer Position einer optischen und/oder dreidimensionalen Struktur (5) der auf der
Fördereinrichtung (4) geförderten Werkstücke (2), wobei die Struktur (5) zwischen
einer ersten Werkstückschmalfläche (6) und einer zweiten Werkstückschmalfläche (7),
die das Werkstück (2) seitlich in der Förderrichtung (F) begrenzen, angeordnet ist;
und
eine erste Ausrichteinrichtung (20) zum Verschieben und Ausrichten der auf der Fördereinrichtung
(4) geförderten Werkstücke (2) auf Grundlage eines Erfassungsergebnisses der Erfassungseinrichtung
(30), wobei die erste Ausrichteinrichtung (20) ein erstes Ausrichtelement (22) aufweist,
das quer zur Förderrichtung (F) verfahrbar ist; und
eine Bearbeitungseinrichtung (10) zum Bearbeiten der ersten und/oder zweiten Werkstückschmalfläche
(6, 7), die wenigstens ein dem ersten Ausrichtelement (22) nachgeschaltetes erstes
Bearbeitungsmittel (11) aufweist.
2. Vorrichtung (1) zum Bearbeiten von Werkstücken (2), die bevorzugt zumindest abschnittsweise
aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff oder dergleichen bestehen, umfassend:
eine Fördereinrichtung (4) zum Fördern der Werkstücke (2) in einer Förderrichtung
(F);
eine elektronische, insbesondere optische Erfassungseinrichtung (30) zum Erfassen
einer Position einer optischen und/oder dreidimensionalen Struktur (5) der auf der
Fördereinrichtung (4) geförderten Werkstücke (2), wobei die Struktur (5) zwischen
einer ersten Werkstückschmalfläche (6) und einer zweiten Werkstückschmaifiäche (7),
die das Werkstück (2) seitlich in der Förderrichtung (F) begrenzen, angeordnet ist;
wenigstens eine Bearbeitungseinrichtung (10) zum Bearbeiten der ersten und/oder zweiten
Werkstückschmalfläche (6, 7), die mindestens ein erstes Bearbeitungsmittel (11) aufweist,
das quer zur Förderrichtung (F) auf Grundlage eines Erfassungsergebnisses der Erfassungseinrichtung
(30) verfahrbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Kantenanbringeinrichtung (27) der Bearbeitungseinrichtung (10) nachgeschaltet
angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Struktur (5) unter Tageslicht für den Menschen zumindest teilweise nicht sichtbar,
insbesondere fluoreszierend ist und die Erfassungseinrichtung (30) geeignet ist, die
Struktur (5) zu erfassen.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Bearbeitungseinrichtung (10) wenigstens ein zweites Bearbeitungsmittel (12) aufweist,
wobei das erste Bearbeitungsmittel (11) bevorzugt auf die erste Werkstückschmalfläche
(6) und das zweite Bearbeitungsmittel (12) bevorzugt auf die zweite Werkstückschmalfläche
(7) einwirkt, wobei besonders bevorzugt mehrere erste Bearbeitungsmittel (11) und
mehrere zweite Bearbeitungsmittel (12) vorgesehen sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens zwei der ersten Bearbeitungsmittel (11) und/oder zwei der zweiten Bearbeitungsmittel
(12) unabhängig voneinander quer zur Förderrichtung (F) gesteuert verfahrbar sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass eine zweite Ausrichteinrichtung (24) zum Verschieben und Ausrichten der auf der Fördereinrichtung
(4) geförderten Werkstücke (2) auf Grundlage eines Erfassungsergebnisses der Erfassungseinrichtung
(30) und/oder einer weiteren Erfassungseinrichtung vorgesehen ist, die mindestens
ein erstes Ausrichtelement (25) aufweist, das quer zur Förderrichtung (F) verfahrbar
ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Ausrichteinrichtung (24) mindestens ein zweites Ausrichtelement (26) aufweist,
das quer zur Förderrichtung (F) verfahrbar ist, wobei das erste Ausrichtelement (25)
bevorzugt auf die erste Werkstückschmalfläche (6) und das zweite Ausrichtelement (26)
bevorzugt auf die zweite Werkstückschmalfläche (7) einwirkt, wobei besonders bevorzugt
mehrere erste Ausrichtelemente (25) und mehrere zweite Ausrichtelemente(26) vorgesehen
sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens zwei der ersten Ausrichtelemente (25) und/oder zwei der zweiten Ausrichtelemente
(26) unabhängig voneinander quer zur Förderrichtung (F) gesteuert verfahrbar sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eines der ersten Ausrichtelemente (25) zwischen den ersten Bearbeitungsmitteln
(11) und/oder eines der zweiten Ausrichtelemente (26) zwischen den zweiten Bearbeitungsmitteln
(12) in Bezug auf die Förderrichtung (F) zwischengeschaltet ist.
11. Verfahren zum Ausrichten von Werkstücken (2) unter Einsatz einer Vorrichtung (1) nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, mit den Schritten:
Fördern eines Werkstückes (2) mittels der Fördereinrichtung (4);
Erfassen einer Position einer optischen und/oder dreidimensionalen Struktur (5) der
auf der Fördereinrichtung (4) geförderten Werkstücke (2), wobei die Struktur (5) zwischen
einer ersten Werkstückschmalfläche (6) und einer zweiten Werkstückschmalfläche (7),
die das Werkstück (2) seitlich in der Förderrichtung (F) begrenzen, angeordnet ist;
Verschieben und Ausrichten des auf der Fördereinrichtung (4) geförderten Werkstücks
(2) auf der Grundlage des Erfassungsergebnisses der Erfassungseinrichtung (30) quer
zur Förderrichtung (F),
wobei das Erfassen und/oder Verschieben bzw. Ausrichten ausgeführt werden, während
das Werkstück (2) in Förderrichtung (F) gefördert wird;
Bearbeiten wenigstens einer Werkstückschmalfläche (6, 7).
12. Verfahren zum Ausrichten von Werkstücken (2) unter Einsatz einer Vorrichtung (1) nach
einem der Ansprüche 2 bis 10, mit den Schritten:
Fördern eines Werkstückes (2) mittels der Fördereinrichtung (4);
Erfassen einer Position einer optischen und/oder dreidimensionalen Struktur (5) der
auf der Fördereinrichtung (4) geförderten Werkstücke (2), wobei die Struktur (5) zwischen
einer ersten Werkstückschmalfläche (6) und einer zweiten Werkstückschmalfläche (7),
die das Werkstück (2) seitlich in der Förderrichtung (F) begrenzen, angeordnet ist;
Verfahren wenigstens eines Bearbeitungsmittels (11, 12) der Bearbeitungseinrichtung
(10) zum Bearbeiten der ersten und/oder zweiten Werkstückschmalfläche (6, 7) quer
zur Förderrichtung (F) auf der Grundlage des Erfassungsergebnisses der Erfassungseinrichtung
(30),
wobei das Verfahren ausgeführt wird, während das Werkstück (2) in Förderrichtung (F)
gefördert wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Verfahrensschritt einer Kantenanleimung dem Verfahrensschritt der Bearbeitung
nachgeschaltet ausgeführt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bearbeitungseinrichtung (10) eine Fräsbearbeitung ausführt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Erfassen einer Position einer optischen oder dreidimensionalen Struktur (5) vorgeschaltet
die Struktur (5) auf das Werkstück (2) aufgebracht wird.