[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine formatvariable Einrichtung zum Schneiden
von Bedruckstoffen, insbesondere zur Verwendung in einem formatvariablen Schneid-
und Falzapparat bzw. ausgestaltet als formatvariabler Schneid- und Falzapparat, jeweils
insbesondere zur Verwendung in einer formatvariablen Druckmaschine, insbesondere einer
solchen Rollendruckmaschine.
[0003] Weiterhin sind Rollendruckmaschinen für den Buchdruck aus
DE 40 30 863 A1 bekannt, wo eine Rollenrotationsdruckmaschine beschrieben ist, die zwei aufeinanderfolgende
Längsfalzvorrichtungen aufweist mit zwei Falztrichtern, wobei die erste Längsfalzvorrichtung
gegenüber der zweiten um 90° gedreht angeordnet ist.
[0004] Die genannten Rollendruckmaschinen sind sämtlich als Rotationsdruckmaschinen ausgebildet,
verwenden also zum Aufbringen von Druckfarbe auf eine Papierbahn rotierende Druckzylinder
in Form von Plattenzylindern die Druckplatten tragen sowie in Form von Übertragungszylindern
oder Gummizylindern, die die Druckfarbe vom Plattenzylinder auf die Papierbahn übertragen.
In
Helmut Teschner, Offsetdrucktechnik, 1997, S. 10/76 wird bereits auf das Problem der verfahrenstechnischen Nachteile aufgrund von festen
Zylinderumfängen hingewiesen, doch wird dort weiterhin mit Rollenoffsetdruckmaschinen
gearbeitet, also mit Rollendruckmaschinen, die rotierende Druckzylinder aufweisen.
[0005] Es werden also nach dem Stand der Technik bei Rollendruckmaschinen, insbesondere
bei Buchdruck-Rollenmaschinen Druckwerke und auch Falzapparate mit festem Zylinderumfang
und damit fixem Druckabschnitt bzw. Druckformat verwendet. Nachdem die Plattenzylinder
und Übertragungszylinder bzw. Gummizylinder einen festen, definierten Umfang aufweisen,
sind auch die zugehörigen Falzapparate auf diese festen Umfänge und damit festen Druckformate
eingerichtet. Somit sind die produzierbaren Druckformate und Druckprodukte auf die
gesamte Lebensdauer der Rollendruckmaschine immer gleich, vorgegeben durch die festen
Umfänge der Zylinder. Solche festen Formate sowie sind aber gerade bei Kleinauflagen
(z.B. kleiner als 1000 Stück) und Kleinstauflagen (z.B. kleiner als 100 Stück) nicht
wirtschaftlich und/oder technisch optimiert einsetzbar. Auch wirken sich die Herstellungskosten
von Druckplatten und die Rüstzeit beim Druckplattenwechsel bei kleineren Auflagen
prozentual viel stärker auf die Herstellkosten der Druckprodukte aus als bei Druckprodukten,
die in immer gleichem Druckformat in großer Auflage ( z.B. von tausenden Stück) gedruckt
werden. Gleiches kann aber auch für Zeitungsdruck und Illustrationsdruck mit Kleinauflagen
und Kleinstauflagen gelten, gerade für Lohndruckereien, die im Auftrag für eine Vielzahl
von Kunden und Verlagen ständig wechselnde Druckprodukte bereitstellen müssen.
[0006] Die Anforderungen zum Druck wechselnder Formate, wie beispielsweise im Buchdruck
und wie beispielsweise für Kleinauflagen (z.B. kleiner als 1000 Stück) und Kleinstauflagen
(z.B. kleiner als 100 Stück bis hin zur Losgröße = 1 d.h. "print on demand") ist also
mit den bisher nach dem Stand der Technik bekannten Rollendruckmaschinen nicht wirtschaftlich
und/oder technisch optimiert zu lösen.
[0007] Aus
DE 100 30 055 A1 sowie aus
DE 102 13 978 A1 sind Verfahren bzw. Einrichtungen zum Schneiden von Bedruckstoffen bekannt, wobei
der Schneidmesserzylinder im Zeitpunkt des Schnitts auf die Bahngeschwindigkeit der
Bedruckstoffbahn beschleunigt wird. Dort sind jedoch insbesondere keine Führungseinrichtungen
oder ähnliches vorgesehen.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte Einrichtung zum Schneiden
von Bedruckstoffen, insbesondere von Papierbahnen, bzw. einen formatvariablen Falzapparat
bzw. eine formatvariable Druckmaschine, insbesondere eine solche Rollendruckmaschine
bereitzustellen. Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche.
[0009] Im folgenden werden Ausgestaltungen der Erfindung beschrieben. Diese Ausgestaltungen
können einzeln oder in Kombination zu jeder weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen
sein, d.h. es sind grundsätzlich alle geeigneten Kombinationen der im folgenden beschriebenen
technischen Merkmale untereinander zur Weiterbildung der Erfindung möglich. Eine Möglichkeit
der Kombination der technischen Merkmale zur Ausgestaltungen der Gegenstände der Erfindung
wird durch die abhängigen Patentansprüche dargestellt.
[0010] Gerade durch die Möglichkeit der gleichzeitigen Beibehaltung einer Rollendruckmaschine
bzw. von Einrichtungen (inklusive Steuerung und Falzapparat) für den Rollendruck,
also des Druckes von einer aufgerollten und damit praktisch "unendlichen" Papierbahn,
in Verbindung mit den technischen Merkmalen der Erfindung wie im folgenden für die
Gegenstände der Erfindung und deren Ausgestaltungen dargestellt kann garantiert werden,
dass auf wirtschaftlich und/oder technisch optimierte Weise verschiedenste Druckformate
gedruckt und/oder verarbeitet werden können.
[0011] Eine formatvariable Druckmaschine, insbesondere eine Rollendruckmaschine besitzt
Druckeinheiten aufweisend Druckeinrichtungen oder Gruppen von Druckeinrichtungen zum
Aufbringen von Druckfarbe auf einen Bedrucksstoff bzw. eine Papierbahn. Es kann vorgesehen
werden, dass die Druckeinrichtungen oder Gruppen von Druckeinrichtungen sämtlich frei
von rotierenden Druckzylindern ausgebildet sind. Die Druckeinheiten zum Aufbringen
von Druckfarbe können auch geeignet sein zum Aufbringen von jeder andere Art von flüssiger
Substanz, die auf eine Papierbahn aufgebracht werden soll, wie z.B. Lack, Flüssigkleber,
Feuchtmittel oder auch von anderen Druckfarben wie toner-basierte Druckfarben oder
ähnliches. Dadurch dass auf rotierenden Druckzylinder verzichtet werden kann, kann
sich die Einrichtung von dem Zwang der festen Zylinderumfänge lösen, die Druckformate
stets auf Bruchteile des Zylinderumfangs beschränken (1, ½, ⅓, ¼ etc). Der Bedrucksstoffs
und insbesondere die auf einer Rolle befindliche Papierbahn hat diese Einschränkung
nicht, da sie praktisch eine "unendliche" Ausdehnung hat - begrenzt nur durch die
Bahnbreite des Bedrucksstoffs bzw. der Papierbahn - und den Aufdruck beliebiger Formatgrößen
zulässt. Es wird also durch den Verzicht auf rotierenden Druckzylinder eine formatvariable
Druckmaschine, insbesondere eine formatvariable Rollendruckmaschine ermöglicht, die
verschiedenste Druckformate drucken kann. Die Druckformate eines Druckbildes bzw.
einer Druckseite können sich dabei insbesondere durch die Länge (Ausdehnung in Laufrichtung
des Bedrucksstoffs bzw. der Papierbahn) und/oder die Breite (Ausdehnung in Richtung
quer zur Papierbahn), aber auch durch die Ausrichtung (Abstand des Druckbildes von
dem Rand der Papierbahn, Abstände zwischen den Druckbildern, Winkel zwischen Druckbild-Längskante
und Laufrichtung des Bedrucksstoffs bzw. der Papierbahn) auf dem Bedrucksstoff bzw.
der Papierbahn unterscheiden.
[0012] Die Druckeinrichtungen oder Gruppen von Druckeinrichtungen können zum berührungslosen
Aufbringen von Druckfarbe auf den Bedrucksstoff bzw. die Papierbahn ausgebildet sein.
Diese können insbesondere als Einrichtung zum Auftropfen oder Aufspritzen von Druckfarbe
mit Hilfe einer Tropfeinrichtung oder Düseneinrichtung, beispielsweise in Form einer
Inkjet-Einrichtung ausgebildet sein. Damit wird ein direkter Kontakt zwischen Bedrucksstoff
bzw. Papierbahn und Druckeinrichtungen vermieden und ein formatvariabler Auftrag von
Druckfarbe auf den Bedrucksstoff bzw. die Papierbahn ermöglicht. Die Druckeinrichtungen
oder Gruppen von Druckeinrichtungen können auch zum berührungslosen Aufbringen von
toner-basierter Druckfarbe auf den Bedrucksstoff bzw. die Papierbahn ausgebildet sein.
[0013] Es kann weiter eine Steuereinrichtung zur Steuerung und/oder Regelung der Druckeinrichtungen
oder Gruppen von Druckeinrichtungen und zur Steuerung und/oder Regelung einer Betätigungsvorrichtung
mindestens einer Schneidvorrichtung zum Schneiden zumindest eines Teils des Bedrucksstoffs
bzw. der Papierbahn vorgesehen sein, wobei die Steuerung der Betätigungsvorrichtung
in Abhängigkeit von Druckformateinstellungen für die Druckeinrichtungen oder Gruppen
von Druckeinrichtungen erfolgt. Diese Ausgestaltung der Steuereinrichtung in Kombination
mit einem Gegenstand der Erfindung - und ggf. seinen weiteren Ausgestaltungen wie
hier beschrieben - ergibt eine besonders günstige Synergie, insbesondere für einen
formatvariablen Druckvorgang. Gerade die Verwendung der Kenntnis der Druckformateinstellungen
für die Druckeinrichtungen oder Gruppen von Druckeinrichtungen zur Steuerung einer
Betätigungsvorrichtung mindestens einer Schneidvorrichtung in einer- insbesondere
gemeinsamen - Steuereinrichtung sorgt für eine optimale und jeweils Druckformat-konforme
Anpassung des gesamten Druck- und Verarbeitungsprozesses.
[0014] Wenn in der Beschreibung der Erfindung von Steuerung einer Einrichtung die Rede ist,
so ist stets auch eine Regelung dieser Einrichtung im Sinne der Erfindung möglich.
Umgekehrt gilt, wenn in der Beschreibung der Erfindung von Regelung einer Einrichtung
die Rede ist, so ist stets auch eine Steuerung dieser Einrichtung im Sinne der Erfindung
möglich.
[0015] Es wird im Folgenden auch häufig auf die Laufrichtung L des Bedrucksstoffs bzw. der
Papierbahn Bezug genommen. Die Laufrichtung des Bedrucksstoffs bzw. der Papierbahn
im Sinne dieser Erfindung definiert dabei nicht eine globale feste Ebene im Raum,
denn der Bedrucksstoff bzw. die Papierbahn durchläuft mehrere Richtungsänderungen
und ggf. auch Umschlingungen, wie die Figuren deutlich zeigen. Es ist aber für den
Fachmann lokal - also für jeden Bahnabschnitt des Bedrucksstoffs bzw. der Papierbahn
- jeweils eine klare Raumrichtung aus der lokalen Laufrichtung der Papierbahn bestimmbar.
[0016] Es kann vorgesehen werden, dass die Steuereinrichtung zur Steuerung und/oder Regelung
einer motorischen Betätigungsvorrichtung einer Schneidvorrichtung mit Schneidmessern
ausgebildet ist. Die motorische Betätigungsvorrichtung kann dabei z.B. als Antriebsmotor
oder Stellmotor ausgebildet sein.
[0017] Es kann auch vorgesehen werden, dass die Steuereinrichtung zur Steuerung und/oder
Regelung der Betätigungsvorrichtung in Abhängigkeit von vorgespeicherten oder vorberechneten
Steuerkurven ausgebildet ist. Diese Steuerkurven können dabei einen örtlichen und/oder
zeitlichen Verlauf für den Betriebszustand der Betätigungsvorrichtung definieren,
d.h. es kann der Betriebszustand bzw. es können Betriebsparameter (wie Druck, Intensität,
Kraft, Geschwindigkeit, räumliche Lage, Taktfrequenz) der Betätigungsvorrichtung örtlich
oder zeitlich mit Hilfe dieser Steuerkurven verändert werden.
[0018] Es kann auch vorgesehen werden, dass die Schneidvorrichtung als rotierende Schneidvorrichtung
ausgebildet ist und die Steuereinrichtung zur Steuerung und/oder Regelung der Betätigungsvorrichtung
derart ausgebildet ist, dass die Schneidvorrichtung pro Umlauf mit variierender Winkelgeschwindigkeit
betrieben werden kann.
[0019] Es kann auch vorgesehen werden, dass bei Kontakt eines Schneidmessers mit einem Bedrucksstoff
bzw. einer Papierbahn die Winkelgeschwindigkeit (bzw. die Tangentialkomponente der
Drehgeschwindigkeit in Laufrichtung des Bedrucksstoffs bzw. der Papierbahn) des Scheidmessers
gleich der Fördergeschwindigkeit des Bedrucksstoffs bzw. der Papierbahn ist. Es wird
also pro Umdrehung der rotierenden Schneidvorrichtung die Drehgeschwindigkeit so angepasst,
dass zumindest bei Kontakt zwischen Schneidmesser und Papierbahn beide gleich schnell
sind, so dass im Kontaktpunkt keine Relativgeschwindigkeit zwischen beiden besteht.
Dadurch wird ein Reißen oder Rupfen des Bedrucksstoffs bzw. der Papierbahn vermieden.
[0020] Es kann auch vorgesehen werden, dass die Druckeinrichtungen oder Gruppen von Druckeinrichtungen
eine Düseneinrichtung zum Aufspritzen von Druckfarbe auf einen Bedrucksstoff bzw.
einer Papierbahn aufweisen, beispielsweise in Form einer Inkjet-Einrichtung oder dass
diese eine Toner-Einrichtung zum Aufbringen von toner-basierter Druckfarbe auf einen
Bedrucksstoff bzw. einer Papierbahn aufweisen.
[0021] Es kann auch vorgesehen werden, dass Druckeinrichtungen oder Gruppen von Druckeinrichtungen
oder den Druckeinrichtungen benachbarte Bahnführelemente zur Führung des Bedrucksstoffs
bzw. der Papierbahn senkrecht zur Bahnebene verschiebbar gelagert sind. Dies kann
insbesondere zur relativen Ausrichtung der Druckeinrichtungen oder Gruppen von Druckeinrichtungen
oder der Bahnführelemente zueinander und/oder relativ zum Bedrucksstoff bzw. zur Papierbahn
verwendet werden.
[0022] Es kann auch vorgesehen werden, dass Druckeinrichtungen oder Gruppen von Druckeinrichtungen
oder den Druckeinrichtungen benachbarte Bahnführelemente zur Führung des Bedrucksstoffs
bzw. der Papierbahn durch eine Steuereinrichtung derart senkrecht zur Bahnebene gesteuert
oder geregelt verschiebbar sind, dass jeweils ein vordefinierter Abstand zwischen
dem Bedrucksstoff bzw. der Papierbahn und den Druckeinrichtungen eingehalten wird.
Dies kann insbesondere bei Druckeinrichtungen erforderlich werden, die eine Düseneinrichtung
aufweisen.
[0023] Es kann auch vorgesehen werden, dass in Laufrichtung des Bedrucksstoffs bzw. der
Papierbahn mehrere Druckeinrichtungen oder Gruppen von Druckeinrichtungen hintereinander
angeordnet sind. Dies kann beispielsweise zum Drucken mehrerer Farben hintereinander
genutzt werden.
[0024] Es kann auch vorgesehen werden, dass die einzelnen Druckeinrichtungen einer Gruppe
von Druckeinrichtungen jeweils zum Aufbringen verschiedener Druckfarben ausgebildet
sind. Es kann also grundsätzlich vorgesehen sein, dass Druckeinrichtungen den Bedrucksstoff
bzw. die Papierbahn nur mit einer einzigen Druckfarbe bedrucken. Es kann aber auch
vorgesehen sein, dass Druckeinrichtungen zum Drucken verschiedener Druckfarben vorgesehen
sind, wobei jeweils gewisse Druckeinrichtungen zum Drucken verschiedener Druckfarben
zu einer Gruppe zusammengefasst sind. Diese Gruppen zeichnen sich beispielsweise durch
eine gleichartige räumliche Anordnung oder eine gemeinsame Ansteuerung aus.
[0025] Es kann auch vorgesehen werden, dass mindestens ein Trockner vorgesehen ist, der
mindestens einer der Druckeinheiten in Laufrichtung des Bedrucksstoffs bzw. der Papierbahn
nachgeordnet ist. Damit ist insbesondere eine sogenannte Heatset-Produktion möglich.
[0026] Es kann auch vorgesehen werden, dass der Trockner baulich in eine Druckeinheit integriert
ist. Damit ist eine besonders kompakte bauliche oder räumliche Ausführung von Druckeinheit
und Trockner möglich.
[0027] Es kann auch vorgesehen werden, dass der Trockner derart baulich oder räumlich in
eine Druckeinheit integriert ist, dass eine Beeinflussung der Druckeinrichtungen durch
den Trocknerbetrieb vermieden wird. Hierbei wird berücksichtigt, dass vom Trockner
Störeinflüsse wie Wärmestrahlung, Vibrationen, elektromagnetische Felder oder ähnliches
ausgehen können, die die Funktion der Druckeinrichtungen beeinflussen können. Es wird
durch diese Ausgestaltung eine störende Beeinflussung der Druckeinrichtungen durch
den Trocknerbetrieb vermieden, beispielsweise durch geeignete räumliche Trennung bzw.
Abstände, geeignete relative räumliche Anordnung von Trockner und Druckeinrichtungen
zueinander oder durch geeignete Abschirmungen.
[0028] Grundsätzlich kann der Trockner beispielsweise unterhalb der Druckeinrichtungen angeordnet
sein. Hier könnte je nach Art und Auslegung des Trockners aber die Gefahr bestehen,
dass entstehende Wärme aufsteigt und die Druckeinrichtungen in ungewünschter Weise
erwärmt. Es kann daher vorgesehen werden, dass der Trockner räumlich über den Druckeinrichtungen
einer Druckeinheit angeordnet ist.
[0029] Es kann auch ein Falzapparat vorgesehen sein, der den Druckeinheiten nachgeordnet
ist und der mehrere, in Laufrichtung des Bedrucksstoffs bzw. der Papierbahn in Reihe
angeordnete oder parallel zueinander angeordnete Falzeinrichtungen aufweisen kann.
Diese Ausgestaltung des Falzapparates in Kombination mit einem Gegenstand der Erfindung
- und ggf. seinen weiteren Ausgestaltungen wie bisher beschrieben - ergibt eine besonders
günstige Synergie, insbesondere für einen formatvariablen Druckvorgang. Durch die
beiden Falzeinrichtungen bestehen gerade für formatvariable Druckvorgänge große Freiheiten
für die Produktgestaltung und Produktverarbeitung von Druckprodukten.
[0030] Es kann auch vorgesehen werden, dass die Anordnung der Falzeinrichtungen und die
Bahnführung des Bedrucksstoffs bzw. der Papierbahn im Falzapparat so eingerichtet
sind, dass die oben bereits genannten Falzlinien jeweils den Falz des Bedrucksstoffs
bzw. der Papierbahn durch eine der Falzeinrichtungen definieren. Damit kann insbesondere
erreicht werden, dass nicht bedruckte oder überdruckte Bereiche des Bedrucksstoffs
bzw. der Papierbahn genau so ausgerichtet werden, dass diese auf einen Falz der Druckprodukte
gelegt werden und somit im fertigen Druckprodukt nicht störend auffallen.
[0031] Es kann auch vorgesehen werden, dass eine oder jede Falzeinrichtung in zumindest
einer Raumrichtung verschiebbar ist, wobei die erste Falzeinrichtung in einer ersten
Raumrichtung verschiebbar ist und die zweite Falzeinrichtung in einer dazu senkrechten
Raumrichtung verschiebbar ist. Der Stand der Technik nach
DE 40 30 863 A1 sieht dagegen nur eine Verschiebbarkeit eines von zwei Falztrichtern vor, der andere
Falztrichter ist fest. Die hier beschriebene Ausgestaltung bietet damit eine verbesserte
Freiheit bei der Ausrichtung und Anpassung der Falzeinrichtungen an verschiedenste
Druckformate und Breiten sowie Führungen des Bedrucksstoffs bzw. an Papierbahnbreiten
bzw. Papierbahnführungen. Es wird damit insbesondere gewährleistet, dass die in Laufrichtung
des Bedrucksstoffs bzw. der Papierbahn nachgeordneten Nachverarbeitungseinrichtung
(Schneideinrichtungen, Bahn- oder Bogenführungen, Greifer etc.) nicht oder nur kaum
an veränderte Druckformate und Breiten sowie Führungen des Bedrucksstoffs bzw. Papierbahnbreiten
bzw. Papierbahnführungen angepasst (z.B. räumlich verschoben) werden müssen. Dies
kann vielmehr über die Verschiebbarkeit der Falzeinrichtungen realisiert werden.
[0032] Es kann auch vorgesehen werden, dass zumindest eine Falzeinrichtung zusätzlich auch
in der zweiten oder in einer dritten Raumrichtung verschiebbar ist, die senkrecht
zur ersten Raumrichtung ist. Durch diese Variabilität der einen Falzeinrichtung ist
eine weiter verbesserte Anpassung an bei der Ausrichtung und Anpassung der Falzeinrichtungen
an verschiedenste Druckformate und Breiten sowie Führungen des Bedrucksstoffs bzw.
Papierbahnbreiten bzw. Papierbahnführungen. So kann beispielsweise auch eine symmetrische
oder asymmetrische Bahnführung des Bedrucksstoffs bzw. der Papierbahn durch die Druckeinrichtungen
bei gleichzeitiger Variabilität der Bahnbreiten und Druckformate durch die zweiachsige
Verschiebbarkeit ausgeglichen werden, wobei gewährleistet ist, dass die in Laufrichtung
des Bedrucksstoffs bzw. der Papierbahn nachgeordneten Nachverarbeitungseinrichtung
(Schneideinrichtungen, Bahn- oder Bogenführungen, Greifer etc.) nicht oder nur kaum
an veränderte Druckformate und Breiten sowie Führungen des Bedrucksstoffs bzw. Papierbahnbreiten
bzw. Papierbahnführungen angepasst (z.B. räumlich verschoben) werden müssen.
[0033] Es kann auch vorgesehen werden, dass der Falzapparat ein Bogen- bzw. Papierbogen-Transportelement
mit einem Antrieb aufweist, wobei der Antrieb derart durch die Steuereinrichtung oder
eine separate Steuereinrichtung geregelt wird, dass durch die Schneidvorrichtung von
dem Bedrucksstoff bzw. der Papierbahn abgetrennte Bögen bzw. Papierbögen von dem verbleibenden
Bedrucksstoff bzw. der verbleibenden Papierbahn weg in Laufrichtung des Bedrucksstoffs
bzw. der Papierbahn beschleunigt werden. Damit wird insbesondere erreicht, dass von
dem Bedrucksstoff bzw. der Papierbahn abgetrennte Papierbögen nach der Schneidvorrichtung
räumlich um einen definierten Betrag von dem verbleibenden Bedrucksstoff bzw. der
verbleibenden Papierbahn bzw. nachfolgenden abgetrennten Papierbögen getrennt werden.
Damit können diese Bögen bzw. Papierbögen in Nachverarbeitungseinrichtung leichter
separat erfasst und/oder bearbeitet werden.
[0034] Es kann auch vorgesehen werden, dass dem Bogen- bzw. Papierbogen-Transportelement
eine Einrichtung mit einem Antrieb nachgeordnet ist, wobei der Antrieb derart durch
die Steuereinrichtung oder eine separate Steuereinrichtung geregelt wird, dass eine
Verlangsamung der Transportbewegung der zuvor beschleunigten Bögen bzw. Papierbögen
erfolgt. Damit kann insbesondere erreicht werden, dass getrennte Bögen bzw. Papierbögen
gesammelt werden, um z.B. mehrlagige Produkte zu erzeugen.
[0035] Es kann auch vorgesehen werden, dass die zuvor genannte Einrichtung derart ausgebildet
ist, dass zusätzlich zur Verlangsamung ein Anheben oder Absenken zumindest eines Teils
der Bögen bzw. Papierbögen zum Aufschuppen der Bögen bzw. Papierbögen erfolgt. Durch
ein solches Anheben oder Absenken zumindest eines Teils der Bögen bzw. Papierbögen,
beispielsweise der Vorderkante oder Hinterkante (in Laufrichtung des Bedrucksstoffs
bzw. der Papierbahn gesehen) wird ein Aufschuppen der Bögen bzw. Papierbögen erleichtert,
da dann nachfolgende Bögen bzw. Papierbögen über oder unter vorhergehende Bögen bzw.
Papierbögen geleitet werden.
[0036] Es kann auch vorgesehen werden:
- eine Bahnwendeeinrichtung , die den Druckeinheiten nachgeordnet ist und mehrere Längsschneideinrichtungen
zum Aufteilen des Bedrucksstoffs bzw. der Papierbahn in Teilbahnen aufweist, sowie
- eine falztrichterlose Nachverarbeitungseinrichtung, die ein Schneidmodul zum Abtrennen
von Bögen Papierbögen des verbleibenden Bedrucksstoffs bzw. von der verbleibenden
Papierbahn und ein Auslagemodul zum Sammeln und/oder Auslegen und/oder Aufschuppen
der Bögen bzw. Papierbögen aufweist.
[0037] Bei dieser Ausgestaltung kann also auf Falztrichter - und ggf. auch auf sonstige
Falzeinrichtungen - verzichtet werden, da bereits durch das Auftrennen des Bedrucksstoffs
bzw. der Papierbahn in Teilbahnen die erforderliche Produktbreite erzielt wird und
die erforderliche Produktlänge durch das Schneidmodul zum Abtrennen von Bögen bzw.
Papierbögen erzeugt wird. Im anschließenden Auslagemodul können die so erzeugten Bögen
bzw. Papierbögen zu Produkten gesammelt, aufgeschuppt und/oder ausgelegt werden. Damit
ist eine Möglichkeit für ein sehr einfaches Zusammenwirken der oben dargestellten
Druckeinheiten mit einer Bahnwendeeinrichtung und einer Nachverarbeitungseinrichtung
gegeben.
[0038] Es kann eine formatvariable Druckmaschine, insbesondere eine formatvariable Rollendruckmaschine
vorgesehen sein wie eine Buchdruck-Rollenmaschine, formatvariable Zeitungsdruck-Rollenmaschine
oder formatvariable Illustrationsdruck-Rollenmaschine, welche insbesondere nach einem
oder mehreren der zuvor beschriebenen technischen Merkmalen ausgebildet oder weitergebildet
sein kann, aufweisend Druckeinrichtungen wie Inkjet- oder Toner-Druckeinrichtungen
oder Gruppen von Inkjet- oder Toner-Druckeinrichtungen sowie eine Steuereinrichtung
zur Steuerung und/oder Regelung der Druckeinrichtungen oder Gruppen von Druckeinrichtungen
und zur Steuerung und/oder Regelung einer Betätigungsvorrichtung mindestens einer
Schneidvorrichtung, wobei die Steuerung der Betätigungsvorrichtung in Abhängigkeit
von Druckformateinstellungen für die Druckeinrichtungen oder Gruppen von Druckeinrichtungen
erfolgt. Inkjet- oder Toner-Druckeinrichtungen sind eine Realisierung von Druckeinrichtungen,
die sämtlich frei von rotierenden Druckzylindern ausgebildet sind und gleichzeitig
von Druckeinrichtungen oder Gruppen von Druckeinrichtungen zum berührungslosen Aufbringen
von Druckfarbe auf den Bedrucksstoff bzw. die Papierbahn. Die hier beschriebene Ausgestaltung
der Steuereinrichtung zur Steuerung der Druckeinrichtungen oder Gruppen von Druckeinrichtungen
und zur Steuerung einer Betätigungsvorrichtung mindestens einer Schneidvorrichtung
ergibt eine besonders günstige Synergie, insbesondere für einen formatvariablen Druckvorgang.
Gerade die Verwendung der Kenntnis der Druckformateinstellungen für die Druckeinrichtungen
oder Gruppen von Druckeinrichtungen zur Steuerung einer Betätigungsvorrichtung mindestens
einer Schneidvorrichtung in einer - insbesondere gemeinsamen - Steuereinrichtung sorgt
für eine optimale und jeweils Druckformat-konforme Anpassung des gesamten Druck- und
Verarbeitungsprozesses. Formatvariable Rollenmaschine im Sinne der Erfindung bedeutet
dabei, dass die Druckformateinstellungen von Druckseiten und/oder Druckbildern auf
dem Bedrucksstoff bzw. der Papierbahn - insbesondere betreffend Länge (Ausdehnung
in Laufrichtung des Bedrucksstoffs bzw. der Papierbahn) und/oder Breite (Ausdehnung
in Richtung quer zum Bedrucksstoff bzw. zur Papierbahn) und/oder Ausrichtung Ausrichtung
(Abstand des Druckbildes von dem Rand des Bedrucksstoffs bzw. der Papierbahn, Abstände
zwischen den Druckbildern, Winkel zwischen Druckbild-Längskante und Laufrichtung des
Bedrucksstoffs bzw. der Papierbahn - in weiten Bereichen variiert werden können, im
wesentlichen nur begrenzt durch die Breite des Bedrucksstoffs bzw. der verwendeten
Papierbahn.
[0039] Ein kann auch ein Falzapparat vorgesehen werden, insbesondere zur Verwendung mit
einer Rollenmaschine und/oder einer Steuereinrichtung nach einem oder mehreren der
technischen Merkmale wie bisher beschrieben. Bei einer Ausgestaltung der Erfindung
kann eine Betätigungsvorrichtung einer rotierenden Schneidvorrichtung durch eine Steuereinrichtung
derart steuerbar sein, dass die Schneidvorrichtung pro Umlauf mit variierender Winkelgeschwindigkeit
betrieben werden kann. Es kann auch vorgesehen werden, dass bei Kontakt eines Schneidmessers
mit dem Bedrucksstoff bzw. der Papierbahn die Winkelgeschwindigkeit gleich der Fördergeschwindigkeit
des Bedrucksstoffs bzw. der Papierbahn ist. Es wird also pro Umdrehung der als rotierende
Schneidvorrichtung die Drehgeschwindigkeit so angepasst, dass zumindest bei Kontakt
zwischen Schneidmessers und Papierbahn beide gleich schnell sind, so dass im Kontaktpunkt
keine Relativgeschwindigkeit zwischen beiden besteht. Dadurch wird ein Reißen oder
Rupfen vermieden.
[0040] Im folgenden sollen oben genannte technische Merkmale bzw. Merkmale der Figuren mit
zugehöriger Figurenbeschreibung nochmals aufgegriffen und gegebenenfalls weiter ausgestaltet
werden.
[0041] Es kann eine Einrichtung zum Schneiden von Papierbahnen mit einem Schneidmodul vorgesehen
werden, welches eine Schneidvorrichtung beinhaltet, wobei das Schneidmodul Führungseinrichtungen
aufweist, die zumindest einen teilweise ebenen und/oder beweglichen Führungsbereich
zur Führung der Papierbahn durch das Schneidmodul aufweisen.
[0042] Es kann auch eine Einrichtung zum Schneiden von Bedruckstoffen mit einem Schneidmodul
vorgesehen werden, welches eine Schneidvorrichtung beinhaltet, wobei das Schneidmodul
Führungseinrichtungen aufweist, die zumindest einen teilweise ebenen und/oder beweglichen
Führungsbereich zur Führung des Bedrucksstoffes durch das Schneidmodul aufweisen.
[0043] Bei einer vorgenannten Einrichtung kann vorgesehen sein, dass eine Führungseinrichtung
ein Schneidelement einer Schneidvorrichtung umschließt. Alternativ und/oder zusätzlich
kann auch vorgesehen sein, dass zumindest eine Führungseinrichtung mit einem Bedrucksstoff,
insbesondere mit einer Papierbahn bewegliche Führungselemente aufweist. Es können
also die Führungselemente so ausgebildet sein, dass sie sich zusammen mit einem Bedrucksstoff
bzw. mit einer Papierbahn zumindest im Führungsbereich in Laufrichtung des Bedrucksstoffs
bzw. der Papierbahn bewegen, insbesondere mit der gleichen Geschwindigkeit, mit der
sich der Bedrucksstoff bzw. die Papierbahn in Laufrichtung des Bedrucksstoffs bzw.
der Papierbahn bewegt. Diese Geschwindigkeit kann auch durch die Bewegung der Führungselemente
in den Führungsbereichen bestimmt werden, beispielsweise durch aktiv angetriebene
Führungselemente. Alternativ und/oder zusätzlich kann auch vorgesehen sein, dass das
Schneidelement zum Schneiden eines Bedrucksstoffes, insbesondere zum Schneiden einer
Papierbahn, nur in denjenigen Teilbereichen eines Bedrucksstoffes bzw. einer Papierbahn
ausgebildet ist, in denen eine Führungseinrichtung keinen Kontakt zum Bedrucksstoff
bzw. zu einer Papierbahn hat. Damit wird also durch das Schneidelement nur in denjenigen
Bereichen eines Bedrucksstoffes bzw. einer Papierbahn ein Schnitt bzw. Teilschnitt
erzeugt, in denen eine Führungseinrichtung keinen Kontakt zum Bedrucksstoff bzw. zu
einer Papierbahn hat. Es kann damit beispielsweise eine Perforation eines Bedrucksstoffes
bzw. einer Papierbahn erzeugt werden oder ein erster Teilschnitt eines Bedrucksstoffes
bzw. einer Papierbahn, der später zu einem vollständigen Schnitt (Trennschnitt) eines
Bedrucksstoffes bzw. einer Papierbahn erweitert bzw. ergänzt wird.
[0044] Es kann vorgesehen sein, dass zumindest eine Führungseinrichtung als Bandleitung
ausgebildet ist. Alternativ und/oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass in Laufrichtung
des Bedrucksstoffes, insbesondere einer Papierbahn mehrere, hintereinander angeordnete
Schneidelemente vorgesehen sind, die zum Schneiden eines Bedrucksstoffes bzw. einer
Papierbahn in Teilbereichen eines Bedrucksstoffes, insbesondere einer Papierbahn ausgebildet
sind, welche quer zur Laufrichtung des Bedrucksstoffes bzw. einer Papierbahn zueinander
versetzt sind. Dabei kann jedes der Schneidelemente so ausgelegt sein, dass es nur
in denjenigen Bereichen eines Bedrucksstoffes, insbesondere einer Papierbahn ein Schnitt
bzw. Teilschnitt erzeugt, in denen eine Führungseinrichtung keinen Kontakt zum Bedrucksstoff
bzw. zu einer Papierbahn hat. Es kann damit durch jedes der Schneidelemente beispielsweise
eine Perforation eines Bedrucksstoffes bzw. einer Papierbahn erzeugt werden oder durch
ein erstes Schneidelement ein erster Teilschnitt eines Bedrucksstoffes bzw. einer
Papierbahn, der anschließend durch ein zweites Schneidelement oder weitere Schneidelemente
zu einem vollständigen Schnitt eines Bedrucksstoffes bzw. einer Papierbahn erweitert
bzw. ergänzt wird. Es müssen dabei nicht die Schneidelemente insgesamt zueinander
versetzt sein, es genügt wenn die für den Schnitt erforderlichen Elemente der Schneidelemente
wie z.B. Klingen oder Klingenabschnitte einer quer zur Laufrichtung unterbrochenen
Klinge zueinander versetzt sind.
[0045] Die Erfindung gestattet damit einen formvariablen Schnitt bei gleichzeitig verbesserter
Führung des Bedrucksstoffes, insbesondere einer Papierbahn.
[0046] Es kann ein Falzapparat mit einer vorgenannten Einrichtung vorgesehen sein, wobei
der Falzapparat mehrere, in Laufrichtung eines Bedrucksstoffes, insbesondere einer
Papierbahn in Reihe angeordnete oder parallel zueinander angeordnete Falzeinrichtungen
aufweist. Dieser Falzapparat kann nach einem oder mehreren Merkmalen wie in diesem
Dokument beschrieben ausgebildet sein.
[0047] Es kann dabei vorgesehen sein, dass jede Falzeinrichtung in zumindest einer Raumrichtung
verschiebbar ist, wobei die erste Falzeinrichtung in einer ersten Raumrichtung verschiebbar
ist und die zweite Falzeinrichtung in einer dazu senkrechten Raumrichtung verschiebbar
ist. Alternativ und/oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass zumindest eine Falzeinrichtung
zusätzlich auch in der zweiten oder in einer dritten Raumrichtung verschiebbar ist,
die senkrecht zur ersten Raumrichtung ist.
[0048] Es kann weiter eine formatvariable Druckmaschine, insbesondere Rollendruckmaschine,
vorgesehen sein mit einer Einrichtung mit einem oder mehreren der vorgenannten technischen
Merkmale. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass eine Steuereinrichtung zur Steuerung
und/oder Regelung der Druckeinrichtungen und zur Steuerung und/oder Regelung einer
Betätigungsvorrichtung mindestens einer Schneidvorrichtung zum Schneiden zumindest
eines Teils einer Bedrucksstoffes, insbesondere einer Papierbahn, vorgesehen ist,
wobei die Steuerung und/oder Regelung der Betätigungsvorrichtung in Abhängigkeit von
Druckformateinstellungen für die Druckeinrichtungen erfolgt.
[0049] Es kann weiter vorgesehen sein, dass die Steuereinrichtung zur Steuerung und/oder
Regelung einer motorischen Betätigungsvorrichtung einer Schneidvorrichtung mit Schneidelementen,
insbesondere mit Schneidmessern ausgebildet ist.
[0050] Es kann weiter vorgesehen sein, dass die Steuereinrichtung zur Steuerung und/oder
Regelung der Betätigungsvorrichtung in Abhängigkeit von vorgespeicherten oder vorberechneten
Steuerkurven ausgebildet ist.
[0051] Es kann weiter vorgesehen sein, dass die Schneidvorrichtung rotierende Schneidelemente
aufweist und die Steuereinrichtung zur Steuerung und/oder Regelung der Betätigungsvorrichtung
derart ausgebildet ist, dass die Schneidvorrichtung pro Umlauf mit variierender Winkelgeschwindigkeit
betrieben werden kann, insbesondere derart, dass bei Kontakt eines Schneidmessers
mit der Papierbahn die Winkelgeschwindigkeit gleich der Fördergeschwindigkeit eines
Bedrucksstoffes, insbesondere einer Papierbahn ist.
[0052] Als Bedrucksstoff sind auch andere zum Bedrucken geeignete Materialien als Papier
bzw. Papierbahnen wie z.B. Papierbögen, Folien, Karton oder auch Bleche denkbar.
[0053] Spezielle Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand
der Figuren 1 bis 18 dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1:
- Formatvariable Rollendruckmaschine
- Fig. 2:
- Formatvariable Rollendruckmaschine mit Steuerung
- Fig. 3:
- Steuerkurven
- Fig. 4:
- Druckeinheiten für berührungslosen Druck, insbesondere mit Inkjet- Druckeinrichtungen
- Fig. 5:
- Falzapparat (a) in Seitenansicht und (b) in Draufsicht
- Fig. 6:
- alternative Ausführung eines Falzapparats entsprechend Fig. 1 und 2
- Fig. 7:
- Detailansicht eines Schneidmoduls nach Fig. 1, 2 und 6
- Fig. 8:
- Anordnung von zwei verschiebbaren Falztrichtern
- Fig. 9:
- Falzlinien und Bahnführung auf einen Falztrichter bei Druckeinrich- tungen mit Ausdehnung
über einen Teil der Papierbahnbreite
- Fig. 10:
- alternative Falzlinien und Bahnführung auf zwei Falztrichter bei Druckeinrichtungen
mit Ausdehnung über einen Teil der Papierbahn- breite
- Fig. 11:
- Falzlinien und Bahnführung auf zwei Falztrichter bei alternativen Druckeinrichtungen
mit Ausdehnung über einen Teil der Papierbahn- breite
- Fig. 12:
- Schematische Darstellung einer Verarbeitungsmöglichkeit einer Pa- pierbahn im Falzapparat
nach den vorherigen Figuren
- Fig. 13:
- Schematische Darstellung einer alternativen Verarbeitungsmöglich- keit einer Papierbahn
im Falzapparat nach den vorherigen Figuren
- Fig. 14:
- Nachverarbeitungseinrichtung mit Schneidmodul und Auslagemodul
- Fig. 15:
- Draufsicht auf eine Nachverarbeitungseinrichtung mit Schneidmodul und Auslagemodul
nach den vorherigen Figuren
- Fig. 16:
- Schematische Darstellung einer Verarbeitungsmöglichkeit einer Pa- pierbahn mit Bahnwendeeinrichtung
und Nachverarbeitungseinrich- tung nach den vorherigen Figuren
- Fig. 17:
- Aufschuppen von Papierbögen zu mehrlagigen Produkten
[0054] Fig. 1 zeigt eine formatvariable Druckmaschine in Form einer formatvariablen Rollendruckmaschine,
insbesondere eine formatvariable Heatset-Rollendruckmaschine, beispielsweise für den
Buchdruck oder Illustrationsdruck. Diese weist einen Rollenwechsler 101 auf, von dem
als Bedrucksstoff eine Papierbahn 108 abgewickelt wird und durch Druckeinheiten 102a,
102b geführt wird. Anschließend wird die Papierbahn zu einem Falzapparat 103 geführt,
der folgendes aufweist: eine Bahnwendeeinrichtung 104, beispielsweise in Form einer
Wendestangeneinrichtung, ein Falzmodul 105, ein Schneidmodul 106 und ein Auslagemodul
107. Bei einer bestimmten Ausführung kann auch auf das Falzmodul 105 verzichtet werden
bzw. es kann zumindest umgangen werden, wie nachfolgend noch beschrieben wird in Verbindung
mit der Figur 16.
[0055] Wie bereits aus den graphischen Darstellungen der Figuren 1, 2, 6 und 7 entnehmbar
ist, zeigen diese Figuren Einrichtung 103 zum Schneiden von Papierbahnen 108 mit einem
Schneidmodul 106, welches eine Schneidvorrichtung 6 bzw. Schneidvorrichtungen 6 beinhaltet,
wobei das Schneidmodul 106 Führungseinrichtungen 206, 208 aufweist, die zumindest
teilweise ebene Führungsbereiche F1, F2 zur Führung der Papierbahn 108 durch das Schneidmodul
106 aufweisen, bzw. bewegliche Führungsbereiche F1, F2, die mit einer Papierbahn 108
bewegliche Führungselemente aufweisen, welche so ausgebildet sind, dass sie sich zusammen
mit einer Papierbahn zumindest im Führungsbereich in Laufrichtung des Bedrucksstoffs
bzw. der Papierbahn bewegen.
[0056] Dabei ist vorgesehen und entsprechend in den graphischen Darstellungen der Figuren
1, 2, 6 und 7 a) und b) dargestellt, dass eine Führungseinrichtungen 206, 208 ein
Schneidelement 207, 209 einer Schneidvorrichtung 6 umschließt. Dabei kann vorgesehen
sein, dass das Schneidelement 207, 209 derart ausgebildet ist, um eine Papierbahn
108 nur in denjenigen Teilbereichen TB1, TB2 einer Papierbahn 108 zu schneiden, in
denen eine Führungseinrichtung 206, 208 keinen Kontakt zu einer Papierbahn 108 hat.
Diese Teilbereichen TB1, TB2 sind insbesondere in der Figur 7 b) dargestellt.
[0057] Wie bereits aus den graphischen Darstellungen der Figuren 1, 2, 6 und 7 entnehmbar
ist, zeigen diese Figuren, dass die Führungseinrichtungen 206, 208 als Bandleitung
ausgebildet sind. Weiter sind in Laufrichtung L einer Papierbahn 108 mehrere, hintereinander
angeordnete Schneidelemente 207, 209 vorgesehen, die zum Schneiden einer Papierbahn
108 in Teilbereichen TB1, TB2 einer Papierbahn 108 ausgebildet sind, welche quer zur
Laufrichtung L einer Papierbahn 108 zueinander versetzt sind. Dabei ist jedes der
Schneidelemente 207, 209 so ausgelegt, dass es nur in denjenigen Bereichen einer Papierbahn
108 ein Schnitt bzw. Teilschnitt erzeugt, in denen eine Führungseinrichtung 206, 208
keinen Kontakt zum Bedrucksstoff, insbesondere zu einer Papierbahn hat. Es kann damit
durch jedes der Schneidelemente 207, 209 beispielsweise eine Perforation einer Papierbahn
erzeugt werden oder durch ein erstes Schneidelement 207, ein erster Teilschnitt a
einer Papierbahn erzeugt werden (siehe Fig. 7b)), der anschließend durch ein zweites
Schneidelement 209 oder weitere Schneidelemente zu einem vollständigen Schnitt b einer
Papierbahn erweitert bzw. ergänzt wird. Es müssen dabei nicht die Schneidelemente
207, 209 insgesamt zueinander versetzt sein, es genügt wenn die für den Schnitt erforderlichen
Elemente der Schneidelemente 207, 209 wie z.B. Klingen oder Teil-Schneidmesser 16
oder Klingenabschnitte bzw. Schneidmesserabschnitte eines quer zur Laufrichtung L
einer Papierbahn 108 unterbrochenen Schneidmessers 16 zueinander versetzt sind. Das
Schneidmesser 16 kann dabei so viele Teil-Schneidmesser aufweisen wie Teilbereiche
TB1, TB2 quer zur Laufrichtung L einer Papierbahn 108 vorgesehen sind.
[0058] Die Führungseinrichtung 206, 208 weisen bewegliche Führungsbereiche F1, F2 wobei
dies dadurch realisiert wird, dass die Führungseinrichtung 206, 208 bewegliche Führungselemente
FE1, FE2 aufweisen, die zusammen mit einem Bedrucksstoff, insbesondere mit einer Papierbahn
108 beweglich sind. Es können also die Führungselemente FE1, FE2 so ausgebildet sein,
dass sie sich zusammen mit einer Papierbahn 108 zumindest im Führungsbereich F1, F2
in Laufrichtung L der Papierbahn 108 bewegen, insbesondere mit der gleichen Geschwindigkeit,
mit der sich die Papierbahn 108 in Laufrichtung L der Papierbahn bewegt. Diese Geschwindigkeit
kann auch durch die Bewegung der Führungselemente FE1, FE2 in den Führungsbereichen
F1, F2 bestimmt werden, beispielsweise durch aktiv angetriebene Führungselemente FE1,
FE2. In Figur 7 ist gezeigt, dass die Führungselemente FE1, FE2 als Bänder ausgebildet
sein können.
[0059] Die endlose Papierbahn 108 läuft also dabei in Laufrichtung L in eine erste Führungseinrichtung
206 ein, welche als Bandleitung ausgebildet ist. Diese erste Führungseinrichtung 206
ist um eine erste Schneidvorrichtung 6 mit ersten Schneidelementen 207 in Form von
Schneidzylindern herumgeführt. Die Geschwindigkeit der als Bänder ausgebildeten Führungselemente
FE1, FE2 ist in den Führungsbereichen F1, F2 in Laufrichtung L identisch oder annähernd
identisch mit der Geschwindigkeit der Papierbahn 108 in Laufrichtung L in den Führungsbereichen
F1, F2. Die ersten Schneidelemente 207 in Form von Schneidzylindern führen in den
Teilbereichen TB1 einen ersten, unterbrochenen Schnitt a zwischen den einzelnen als
Bänder ausgebildeten Führungselemente FE1 aus. Das Schneidmesser 16 der ersten Schneidelemente
207 weist dazu Klingenabschnitte bzw. eine unterbrochene Klinge auf, die so angeordnet
bzw. so ausgebildet ist, dass nur in den Teilbereichen TB1 ein Teilschnitt erzeugt
wird. Es kann vorgesehen werden, dass nur während des Schneidvorganges eine synchrone
oder nahezu synchrone Geschwindigkeit zwischen Schneidmesser 16 der ersten Schneidelementen
207 und Papierbahn 108 vorliegt, wie im folgenden für die entsprechenden Winkelgeschwindigkeiten
beschrieben. Zu den sonstigen Zeiten kann das Schneidmesser 16 der ersten Schneidelemente
207 eine Vor- oder Nacheilung in Bezug auf die Papierbahn bzw. die Geschwindigkeit
der Papierbahn in Laufrichtung L aufweisen. Während der Phase der Vor- oder Nacheilung
besteht kein Kontakt zwischen dem Schneidmesser 16 der ersten Schneidelemente 207
und der Papierbahn 108.
[0060] Anschließend verlässt die - nun in den Teilbereichen TB1 mit einem Teilschnitt a
bzw. einer Perforation a versehene - Papierbahn 108 die erste Führungseinrichtung
206 und wird von der zweiten Führungseinrichtung 208 übernommen. Diese zweite Führungseinrichtung
208 ist um eine zweite Schneidvorrichtung 6 mit zweiten Schneidelementen 209 in Form
von Schneidzylindern herumgeführt. Die - insbesondere aber nicht zwingend als Bänder
ausgebildeten - beweglichen Führungselemente FE1 der ersten Führungseinrichtung 206
kämmen mit den - insbesondere aber nicht zwingend als Bänder ausgebildeten - beweglichen
Führungselementen FE2 der zweiten Führungseinrichtung 208, wie in Figur 7 b) gezeigt.
Somit wird die Papierbahn 108 permanent durch die Führungseinrichtung 206, 208, insbesondere
durch die Führungselemente FE1, FE2 in Laufrichtung L der Papierbahn 108 geführt.
[0061] Aufgrund der kämmenden Anordnung der Führungselementen FE2 der zweiten Führungseinrichtung
208 relativ zu den Führungselemente FE1 der ersten Führungseinrichtung 206 werden
außerdem die noch nicht durchtrennten Teilbereiche TB2 der Papierbahn 108 für einen
weiteren Schneidvorgang für die zweite Schneideinrichtung 6 mit den zweiten Schneidelementen
209 zugänglich. Das Schneidmesser 16 der zweiten Schneidelemente 209 weist dazu Klingenabschnitte
bzw. eine unterbrochene Klinge auf, die so angeordnet bzw. so ausgebildet ist, dass
nur in den Teilbereichen TB2 ein weiterer Teilschnitt erzeugt wird. Die beiden Teilschnitte
der Schneidmesser 16 der ersten und zweiten Schneidelemente 207, 209 ergeben in Summe
einen kompletten Trennschnitt b, der von der Papierbahn 108 einen Bogen B1 abtrennt.
[0062] Die Geschwindigkeit der als Bänder ausgebildeten Führungselemente FE2 ist in dem
Führungsbereichen F2 in Laufrichtung L identisch oder annähernd identisch mit der
Geschwindigkeit der Papierbahn 108 in Laufrichtung L in dem Führungsbereichen F2,
kann aber auch leicht größer sein als die Geschwindigkeit der Papierbahn 108 in Laufrichtung
L in dem Führungsbereichen F2. Es kann vorgesehen werden, dass nur während des Schneidvorganges
eine synchrone oder nahezu synchrone Geschwindigkeit zwischen Schneidmesser 16 der
zweiten Schneidelementen 209 und Papierbahn 108 vorliegt, wie im folgenden für die
entsprechenden Winkelgeschwindigkeiten beschrieben. Zu den sonstigen Zeiten kann das
Schneidmesser 16 der zweiten Schneidelemente 209 eine Vor- oder Nacheilung in Bezug
auf die Papierbahn bzw. die Geschwindigkeit der Papierbahn in Laufrichtung L aufweisen.
Während der Phase der Vor- oder Nacheilung besteht kein Kontakt zwischen dem Schneidmesser
16 der zweiten Schneidelemente 209 und der Papierbahn 108.
[0063] Die ersten und zweiten Schneidelemente 207, 209 wie auch die Führungseinrichtung
206, 208 bzw. die bewegliche Führungselemente FE1, FE2 können jeweils durch eigene
Motoren 28 angetrieben sein und/oder über eigene Variatoren angetrieben sein und/oder
es können einige oder alle der ersten und zweiten Schneidelemente 207, 209 wie auch
der Führungseinrichtung 206, 208 über einen gemeinsamen Motor 28 und/oder über gemeinsame
Variatoren angetrieben sein.
[0064] Die Fig. 4 zeigt, dass die Druckeinheiten 102a, 102b Druckeinrichtungen 109, 109a,
109b aufweisen, die sämtlich frei von rotierenden Druckzylindern ausgebildet sind.
Die Druckeinrichtungen 109, 109a, 109b sind zum berührungslosen Aufbringen von Druckfarbe
auf die Papierbahn 108 ausgebildet.
[0065] Die Druckeinrichtungen 109, 109a, 109b nach den hier beschriebenen Ausführungsbeispielen
können als Inkjet-Druckeinrichtungen 109, 109a, 109b ausgeführt sein oder beispielsweise
als toner-basierte Druckeinrichtungen 109, 109a, 109b oder sonstige Druckeinrichtungen
109, 109a, 109b, die ohne feste Druckplatten auskommen.
[0066] Fig. 2, 6 und 7 zeigen nochmals die Rollendruckmaschine nach Fig. 1 mit einer zugehörigen
Steuereinrichtung 20. Die Steuereinrichtung 20 ist einerseits zur Steuerung und/oder
Regelung der Druckeinrichtungen 109, 109a, 109b vorgesehen. Gleichzeitig ist die Steuereinrichtung
20 zumindest auch zur Steuerung und/oder Regelung einer - hier motorischen - Betätigungsvorrichtung
28 mindestens einer Schneidvorrichtung 6 zum Schneiden zumindest eines Teils der Papierbahn
108 vorgesehen. Die Schneidvorrichtung 6 ist nach Fig. 2 und Fig. 6 und 7 sowie Fig.
15 als Schneidmesserzylinder 207, 209 mit Schneidmessern 16 ausgebildet, wobei der
Schneidmesserzylinder 207, 209 beim Betrieb der Rollendruckmaschine rotiert und dadurch
die Schneidmesser 16 in regelmäßigen Kontakt mit der Papierbahn 108 bringt. Die motorische
Betätigungsvorrichtung 28 ist nach der Figur 2 und Fig. 15 als Antriebsmotor ausgebildet.
[0067] Die Steuerung und/oder Regelung der Betätigungsvorrichtung 28 erfolgt in Abhängigkeit
von Druckformateinstellungen 25, 26 für die Druckeinrichtungen 109, 109a, 109b. Die
Steuereinrichtung 20 ist zur Steuerung und/oder Regelung der motorischen Betätigungsvorrichtung
28 in Abhängigkeit von vorgespeicherten oder vorberechneten Steuerkurven 27 ausgebildet.
[0068] Dazu weist die Steuerungseinrichtung 20 eine Recheneinrichtung oder als Datenspeicher
ausgebildeten Dateneinrichtung 24 auf, in der Steuerkurven 27 gespeichert sind oder
berechnet werden. Fig. 3 zeigt schematisch ein Beispiel für solche Steuerkurven. Diese
Steuerkurven beschreiben nach Fig. 3 den zeitlichen Verlauf der Winkelgeschwindigkeit
wS, wS' des Schneidmessers 16 der Schneidvorrichtung 6. Es wird nun die motorischen
Betätigungsvorrichtung 28 - also der Antriebsmotor - der Schneidvorrichtung 6 so gesteuert
oder geregelt, dass sich die Schneidvorrichtung 6 und damit auch jedes Schneidmesser
16 pro Umlauf tU - also während der Zeitspanne von t=0 bis t=tU, die der Schneidzylinder
für einen vollen Umlauf von 360° benötigt - mit variierender Winkelgeschwindigkeit
wS, wS' bewegt. Die Variation der Winkelgeschwindigkeit wS, wS' erfolgt nun nach Fig.
3 derart, dass bei Kontakt eines Schneidmessers 16 mit der Papierbahn zur Zeit tK
die Winkelgeschwindigkeit wS, wS' der Schneidvorrichtung 6 und damit auch jedes Schneidmessers
16 - bzw. genauer ausgedrückt die tangentiale Komponente der Drehgeschwindigkeit des
kontaktierenden Schneidmesser 16 in Laufrichtung der Papierbahn im Zeitpunkt tK -
gleich der Fördergeschwindigkeit vB der Papierbahn 108 ist, also gleich der Geschwindigkeit
vB, mit der sich die Papierbahn 108 durch die Druckmaschine bewegt. Es wird also pro
Umdrehung der rotierenden Schneidvorrichtung die Drehgeschwindigkeit so angepasst,
dass zumindest bei Kontakt zwischen Schneidmesser 16 und Papierbahn 108 beide gleich
schnell sind, so dass im Kontaktpunkt keine Relativgeschwindigkeit zwischen beiden
besteht. Ist dabei die Winkelgeschwindigkeit wS der Schneidvorrichtung 6 und damit
auch jedes Schneidmessers 16 - bzw. genauer ausgedrückt die tangentiale Komponente
der Drehgeschwindigkeit des kontaktierenden Schneidmesser 16 in Laufrichtung der Papierbahn
108 kleiner als die Fördergeschwindigkeit vB der Papierbahn 108, so erfolgt zum Zeitpunkt
tK des Kontakts zwischen Schneidmesser 16 und Papierbahn 108 hin eine Beschleunigung
des Schneidmesser 16 auf Fördergeschwindigkeit vB. Ist die Winkelgeschwindigkeit wS'
der Schneidvorrichtung 6 und damit auch jedes Schneidmessers 16 - bzw. genauer ausgedrückt
die tangentiale Komponente der Drehgeschwindigkeit des kontaktierenden Schneidmesser
16 in Laufrichtung der Papierbahn 108 größer als die Fördergeschwindigkeit vB der
Papierbahn 108, so erfolgt zum Zeitpunkt tK des Kontakts zwischen Schneidmesser 16
und Papierbahn 108 hin eine Verzögerung des Schneidmesser 16 auf Fördergeschwindigkeit
vB. Dadurch wird jeweils ein Reißen oder Rupfen der Papierbahn 108 vermieden.
[0069] Die Steuereinrichtung 20 weist ein Steuer- und/oder Regelmodul 21 auf, welches mit
der Dateneinrichtung 24 sowie mit den Druckeinrichtungen 109, 109a, 109b und der motorischen
Betätigungsvorrichtung 28 - also dem Antriebsmotor - der Schneidvorrichtung 6 datentechnisch
in Verbindung steht.
[0070] Weiter zeigt Fig. 2, dass die Steuereinrichtung 20 einen weiteren Datenspeicher 22
aufweist oder zumindest aufweisen kann, in dem Druckformateinstellungen 26 gespeichert
sind und der über eine datentechnische Verbindung mit dem Steuer-und/oder Regelmodul
21 verbunden ist. Diese Druckformateinstellungen 26 können z.B. in Form von vorgespeicherte
Daten zu Druckbild-Formaten oder Druckseiten-Formaten, insbesondere in Form von Daten
zur Länge (Ausdehnung in Laufrichtung der Papierbahn 108) und/oder zur Breite (Ausdehnung
in Richtung quer zur Papierbahn 108), aber auch zur die Ausrichtung (Abstand des Druckbildes
von dem Rand der Papierbahn 108, Abstände zwischen den Druckbildern, Winkel zwischen
Druckbild-Längskante und Laufrichtung L der Papierbahn 108) gespeichert sein.
[0071] Weiterhin zeigt Fig. 2, dass die Steuereinrichtung eine Datenverarbeitungseinrichtung
23 aufweist oder zumindest aufweisen kann, in dem Druckformateinstellungen 25 berechnet
und/oder verarbeitet werden können, insbesondere in Form von Daten zur Länge (Ausdehnung
in Laufrichtung der Papierbahn 108) und/oder zur Breite (Ausdehnung in Richtung quer
zur Papierbahn 108), aber auch zur die Ausrichtung (Abstand des Druckbildes von dem
Rand der Papierbahn 108, Abstände zwischen den Druckbildern, Winkel zwischen Druckbild-Längskante
und Laufrichtung L der Papierbahn 108). Mit der Datenverarbeitungseinrichtung 23 können
beispielsweise vorgespeicherte Daten zu Druckbild-Formaten oder Druckseiten-Formaten,
die in dem Datenspeicher 22 gespeichert sind, ausgelesen, verändert und/oder bearbeitet
werden, und/oder es können auch über andere Schnittstellen neue oder veränderte Daten
zu Druckbild-Formaten oder Druckseiten-Formaten über die Datenverarbeitungseinrichtung
23 eingelesen und über eine datentechnische Verbindung an das Steuer- und/oder Regelmodul
21 der Steuereinrichtung 20 übermittelt werden.
[0072] Figur 4 zeigt nun ein Beispiel für den inneren Aufbau der Druckeinheiten 102a, 102b.
Die Papierbahn 108 wird - beispielsweise über geeignete Umlenkrollen oder andere Bahnführungselemente
- nacheinander durch die Druckeinheiten 102a, 102b geführt. In den Druckeinheiten
102a, 102b wird die Papierbahn 108 über Bahnführelemente 130 wie z.B. Stützwalzen
geführt, die den Druckeinrichtungen 109a, 109b benachbart sind. Nach der Figuren 4
liegen diese Bahnführelemente 130 bzw. Stützwalzen den Druckeinrichtungen 109a, 109b
auf der anderen Seite der Papierbahn 108 gegenüber. Die Bahnführelemente 130 bzw.
Stützwalzen dienen zur Führung der Papierbahn 108 und bewirken, dass jeweils ein vordefinierter
Abstand zwischen der Papierbahn 108 und den Druckeinrichtungen 109a, 109b eingehalten
wird. Dieser Abstand kann grundsätzlich fest eingestellt sein, er kann aber auch durch
eine Steuereinrichtung wie die Steuereinrichtung 20 gesteuert oder geregelt werden,
z.B. dadurch, dass die Druckeinrichtungen 109a, 109b oder die Bahnführelemente 130
senkrecht zur Bahnebene der Papierbahn 108 verschiebbar sind, wie durch die Doppelpfeile
in Fig. 4 angedeutet.
[0073] Figur 4 zeigt weiter mindestens je einen Trockner 110, der je einer der Druckeinheiten
102a, 102b in Laufrichtung L der Papierbahn 108 nachgeordnet ist. Die Laufrichtung
L der Papierbahn im Sinne dieser Erfindung definiert dabei nicht eine globale feste
Ebene im Raum, denn die Papierbahn 108 durchläuft mehrere Richtungsänderungen und
ggf. auch Umschlingungen, wie Fig. 1 deutlich zeigt. Es ist aber für den Fachmann
lokal - also für jeden Bahnabschnitt der Papierbahn 108 - jeweils eine klare Raumrichtung
aus der lokalen Laufrichtung L der Papierbahn 108 bestimmbar.
[0074] Figur 4 zeigt eine Ausgestaltung, bei der jeder Trockner 110 baulich in eine Druckeinheit
102a, 102b integriert ist. Jeder Trockner 110 kann dabei derart baulich oder räumlich
in eine Druckeinheit 102a, 102b integriert sein, dass eine Beeinflussung der Druckeinrichtungen
109a, 109b durch den Trocknerbetrieb vermieden wird. So kann jeder der Trockner 110
räumlich über den Druckeinrichtungen 109a, 109b der jeweiligen Druckeinheit 102a,
102b angeordnet sein. Damit wird die Gefahr vermieden, dass entstehende Wärme aufsteigt
und die Druckeinrichtungen 109a, 109b in ungewünschter Weise erwärmt. Es kann aber
bei geeigneter Auslegung des Trockners 110 und der Druckeinheit 102a, 102b der Trockner
110 auch unterhalb der Druckeinrichtungen 109a, 109b der jeweiligen Druckeinheit 102a,
102b angeordnet sein.
[0075] Figur 5 und Figur 6 zeigen jeweils beispielhafte Ausführung eines Falzapparates 103,
der den Druckeinheiten 102a, 102b nachgeordnet ist bzw. Druckeinheiten 102a, 102b
nachgeordnet werden kann und der nach Fig. 5 und 6 mehrere, in Laufrichtung L der
Papierbahn 108 in Reihe angeordnete Falzeinrichtungen T1, T2 in Form von Falztrichtern
aufweist. Die Falzeinrichtungen T1, T2 sind dabei jeweils in einem Trichtermodul TM1,
TM2 angeordnet. Wie bei Fig. 16 noch erläutert wird, kann aber im Sinne der Erfindung
auch auf die Falzeinrichtungen T1, T2 verzichtet werden oder diese können zumindest
umgangen werden.
[0076] Falzapparat 103 beinhaltet eine Bahnwendeeinrichtung 104, beispielsweise in Form
einer Wendestangeneinrichtung, ein Falzmodul 105 (kann auch wie beispielhaft bei Ausführung
nach Fig. 16 gezeigt entfallen), ein Schneidmodul 106 und ein Auslagemodul 107. Schneidmodul
106 und Auslagemodul 107 beinhalten im Beispiel nach den Figuren 5 und 6 folgende
- jedoch nicht zwingende - Komponenten: eine erste Zuggruppe 1 (im Beispiel von einem
eigenen Motor angetrieben), eine Strangtrennvorrichtung 2, eine zweite Zuggruppe 3,
eine ggf. optionale Schnittregisterkamera 4 zur optischen Überwachung des Betriebes
und der Funktion der Schneidvorrichtung 6 und zur Lieferung von entsprechenden Überwachungsdaten
an die Steuereinrichtung 20, eine kleine Zuggruppe 5, eine Schneidvorrichtung 6 mit
Antriebsmotor 28, ein Papierbogen-Transportelement 131 in Form einer Bandleitung,
eine Abschwenkvorrichtung 7 für das Papierbogen-Transportelement 131, eine (auf Produktlänge
bzw. Druckformat) einstellbare Bandwalze 8, einen Antrieb 9 für die Bandleitung 7,
eine Einrichtung 10 zur Verlangsamung der Transportbewegung von Papierbögen B1, B2,
B3... mit einem Antrieb 11 und einen (auf Produktlänge bzw. Druckformat) einstellbaren
Klemmpunkt für die Bandwalze, eine Übernahmevorrichtung 211 zur Übernahme der Papierbögen
auf eine Bandleitung einer Papierbogen-Auslage, einstellbar auf die jeweilige Formatlänge
der Papierbögen und eine Bänderverlangsamungs-Einrichtung 212 der Bandleitung in der
Auslage.
[0077] Wie Fig. 8 zeigt, ist das Falzmodul 105 so ausgebildet, dass jede Falzeinrichtung
T1, T2 - also jeder Falztrichter - in zumindest einer Raumrichtung R1, R2 verschiebbar
ist, wobei die erste Falzeinrichtung T1 - also der erste Falztrichter - in einer ersten
Raumrichtung R1 parallel zur Zeichnungsebene (Doppelpfeil) verschiebbar ist und die
zweite Falzeinrichtung T2 - also der zweite Falztrichter - in einer dazu senkrechten
Raumrichtung R2 senkrecht zur Zeichnungsebene (Pfeilspitze dargestellt durch Kreis
mit Punkt, Pfeilende dargestellt durch Kreis mit Kreuz) verschiebbar ist. Dies bietet
eine verbesserte Freiheit bei der Ausrichtung und Anpassung der Falzeinrichtungen
T1, T2 an verschiedenste Druckformate und Papierbahnbreiten bzw. Papierbahnführungen,
ohne dass die Komponenten 1 bis 12 der in Laufrichtung der Papierbahn 108 nachgeordneten
Nachverarbeitungseinrichtung 103a an veränderte Druckformate und Papierbahnbreiten
bzw. Papierbahnführungen angepasst (z.B. räumlich verschoben) werden müssen. Dies
kann vielmehr über die Verschiebbarkeit der Falzeinrichtungen T1, T2 realisiert werden.
Dabei kann z.B. eine Veränderung der Breite der Papierbahn 108 durch ein Verschieben
der ersten Falzeinrichtung T1 - also des ersten Falztrichters - in der ersten Raumrichtung
R1 parallel zur Zeichnungsebene so ausgeglichen werden, dass die Mitte der gefalzten
Papierbahn 108 wieder genau auf der Falzlinie (gestrichelte Linie) liegt, die zur
Spitze der zweiten Falzeinrichtung T2 - also des zweiten Falztrichters - führt. So
muss insbesondere nicht die relative Lage und Einrichtung des Papierbogen-Transportelements
131 in Form einer Bandleitung an veränderte Druckformate und Papierbahnbreiten bzw.
Papierbahnführungen angepasst werden, wie dies bei der
DE 40 30 863 A1 der Fall ist.
[0078] Wie Fig. 8 zeigt, ist zusätzlich die erste Falzeinrichtung T1 - also der erste Falztrichter
- zusätzlich auch in der zweiten Raumrichtung R2 senkrecht zur Zeichnungsebene (Pfeilspitze
dargestellt durch Kreis mit Punkt, Pfeilende dargestellt durch Kreis mit Kreuz) verschiebbar.
So kann beispielsweise auch eine asymmetrische, sprich außer-mittige Bahnführung der
Papierbahn durch die Druckeinrichtungen bei gleichzeitiger Variabilität der Bahnbreiten
und Druckformate durch die zweiachsige Verschiebbarkeit ausgeglichen werden, ohne
dass die Komponenten 1 bis 12 der in Laufrichtung der Papierbahn 108 nachgeordneten
Nachverarbeitungseinrichtung 103a an veränderte Druckformate und Papierbahnbreiten
bzw. Papierbahnführungen angepasst (z.B. räumlich verschoben) werden müssen. Es kann
damit also beispielsweise statt einer vollbreiten Papierbahn 108 lediglich eine teilbreite
Bahn durch die Druckeinheiten 102a, 102b geführt werden und zwar so, dass diese nicht
mittig bzw. symmetrisch durch die Druckeinheiten 102a, 102b geführt wird sondern außer-mittig
bzw. asymmetrisch. Der Versatz der Mitte der Papierbahn 108 gegen die Mitte der Druckeinheiten
102a, 102b kann dann durch Verschieben der ersten Falzeinrichtung T1 - also des ersten
Falztrichters - in der zweiten Raumrichtung R2 senkrecht zur Zeichnungsebene ausgeglichen
werden.
[0079] Wie bereits beschrieben weist der Falzapparat 103 bzw. die Nachverarbeitungseinrichtung
103a ein Papierbogen-Transportelement 131 mit einem Antrieb 9 - hier in Form eines
Motors - auf. Der Antrieb 9 wird derart durch die Steuereinrichtung 20 oder eine davon
separate Steuereinrichtung gesteuert oder geregelt, dass durch die Schneidvorrichtung
6 von der Papierbahn 108 abgetrennte Papierbögen B1, B2, B3, B4, B5, B6 von der verbleibenden
Papierbahn 108 weg in Laufrichtung L der Papierbahn 108 beschleunigt werden. Dies
ist in Fig. 15 dargestellt und kann grundsätzlich auch bei einem Falzapparat gemäß
den Figuren 1, 2, 6 und 7 so realisiert werden.
[0080] Dem Papierbogen-Transportelement 131 ist dann eine Einrichtung 10 mit einem Antrieb
11 - hier in Form eines Motors - nachgeordnet. Auch der Antrieb 11 wird durch die
Steuereinrichtung 20 oder eine separate Steuereinrichtung gesteuert oder geregelt
und zwar derart, dass eine Verlangsamung der Transportbewegung der zuvor beschleunigten
Papierbögen B1, B2, B3, B4, B5, B6 erfolgt. Dabei ist die Einrichtung 10 derart ausgebildet
ist, dass zusätzlich zur Verlangsamung ein Anheben oder Absenken zumindest eines Teils
der Papierbögen B1, B2, B3, B4, B5, B6, um ein Aufschuppen der Papierbögen B1, B2,
B3, B4, B5, B6 zu erzielen, wie in Fig. 17 dargestellt. Dies erfolgt nach Fig. 14
durch eine Scheibe oder Walze 15, die in Umfangsrichtung mindestens einen Nocken 13
aufweist, der mit einem entsprechenden Gegennocken 14 einer entsprechenden Gegenscheibe
oder Gegenwalze 17 zusammenwirkt. Gleiches gilt auch für eine Einrichtung gemäß den
Figuren 1, 2, 6 und 7.
[0081] Fig. 17 zeigt, wie die einzelnen Papierbögen B1, B2, B3, B4, B5, B6 zu einer Schuppe
zusammengeschoben sind. Anschließend wird diese Schuppe in einem nachgeschalteten
Collator zu einem Stapel aus übereinander gelegten Papierbögen 1....6 verdichtet,
beispielsweise zu einem Bücherblock und bei Bedarf werden dann die Seitenkanten nochmals
beschnitten, um einen Stapel einzelne Blätter zu erhalten, beispielsweise in Form
eines üblichen Buches als finales Druckprodukt einer Buchdruck-Produktionsart. Ansicht
X zeigt eine Draufsicht auf diesen Stapel. Es weist im Beispiel nach Fig. 17 jedes
Blatt zwei Druckseiten auf. Dies entspricht dem Ergebnis einer Produktionsart nach
Fig. 12.
[0082] Figuren 12 und 13 zeigen Produktionsarten mit der vorgenannten Erfindung, bei der
eine (vollbreite) Papierbahn 108 jeweils durch eine Längsschneideinrichtung 26 zum
Aufteilen der Papierbahn 108 in Teilbahnen TB geschnitten wird und dann nacheinander
über zwei Falztrichter (angedeutet durch Dreiecke) geführt wird, wie in Fig. 9 und
10 gezeigt. Jede Teilbahn TB wird dann anschließend durch die Schneidvorrichtung 6
in Papierbögen B1, B2 geschnitten.
[0083] Wie Fig. 16 in Verbindung mit den Figuren 14 und 15 zeigt, muss der Falzapparat 103
aber nicht zwingend ein Falzmodul 105 mit Falzeinrichtungen T1, T2 aufweisen. Bei
einer bestimmten Ausführung kann auch auf das Falzmodul 105 verzichtet werden bzw.
es kann zumindest umgangen werden. Dies kann bei einer Einrichtung bzw. Produktionsart
des Falzapparat 103 nach Fig. 16 erfolgen. Dazu ist lediglich erforderlich - eine
Bahnwendeeinrichtung 104, die den Druckeinheiten 102a, 102b nachgeordnet ist und mehrere
Längsschneideinrichtungen 26 zum Aufteilen der Papierbahn 108 in Teilbahnen TB aufweist,
sowie - eine falztrichterlose Nachverarbeitungseinrichtung 103a nach Fig. 23 und 24,
die ein Schneidmodul 106 zum Abtrennen von Papierbögen B1, B2, B3, B4, B5, B6 von
der verbleibenden Papierbahn 108 und ein Auslagemodul 107 zum Sammeln und/oder Auslegen
und/oder Aufschuppen der Papierbögen B1, B2, B3, B4, B5, B6 aufweist.
[0084] Es werden dabei also die in der Bahnwendeeinrichtung 104 erzeugten Teilbahnen TB
nicht mehr weiter gefalzt, sondern diese werden lediglich noch durch die Schneidvorrichtung
6 in Papierbögen B1, B2, B3 geschnitten - eventuell nachdem vorher einige oder alle
der Teilbahnen TB durch entsprechende Einrichtungen wie Wendestangen in der Bahnwendeeinrichtung
104 übereinander gelegt wurden.
[0085] Anschließend erfolgt wieder ein Aufschuppen der Papierbögen B1, B2, B3, B4, B5, B6
zu erzielen, wie in Fig. 17 dargestellt.
1. Einrichtung (103) zum Schneiden von Papierbahnen (108) mit einem Schneidmodul (106),
welches eine Schneidvorrichtung (6) beinhaltet, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidmodul (106) Führungseinrichtungen (206, 208) aufweist, die zumindest einen
teilweise ebenen und/oder beweglichen Führungsbereich (F1, F2) zur Führung der Papierbahn
(108) durch das Schneidmodul (106) aufweisen.
2. Einrichtung (103) zum Schneiden von Bedruckstoffen mit einem Schneidmodul (106), welches
eine Schneidvorrichtung (6) beinhaltet, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidmodul (106) Führungseinrichtungen (206, 208) aufweist, die zumindest einen
teilweise ebenne und/oder beweglichen Führungsbereich (F1, F2) zur Führung des Bedrucksstoffes
durch das Schneidmodul (106) aufweisen.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Führungseinrichtung (206, 208) ein Schneidelement (207, 209) einer
Schneidvorrichtung (6) umschließt und/oder zumindest eine Führungseinrichtung (206,
208) mit einem Bedrucksstoff, insbesondere mit einer Papierbahn (108) bewegliche Führungselemente
(FE1, FE2) aufweist und/oder das Schneidelement (207, 209) zum Schneiden eines Bedrucksstoffes,
insbesondere einer Papierbahn (108) nur in denjenigen Teilbereichen (TB1, TB2) eines
Bedrucksstoffes, insbesondere einer Papierbahn (108) ausgebildet ist, in denen eine
Führungseinrichtung (206, 208) keinen Kontakt zum Bedrucksstoff, insbesondere zu einer
Papierbahn (108) hat.
4. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Führungseinrichtung (206, 208) als Bandleitung ausgebildet ist und
/oder in Laufrichtung (L) des Bedrucksstoffes, insbesondere einer Papierbahn (108)
mehrere, hintereinander angeordnete Schneidelemente (207, 209) vorgesehen sind, die
zum Schneiden eines Bedrucksstoffes, insbesondere einer Papierbahn (108) in Teilbereichen
(TB1, TB2) eines Bedrucksstoffes, insbesondere einer Papierbahn (108) ausgebildet
sind, welche quer zur Laufrichtung (L) des Bedrucksstoffes, insbesondere einer Papierbahn
(108) zueinander versetzt sind.
5. Falzapparat mit einer Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Falzapparat (103) mehrere, in Laufrichtung (L) eines Bedrucksstoffes, insbesondere
einer Papierbahn (108) in Reihe angeordnete oder parallel zueinander angeordnete Falzeinrichtungen
(T1, T2) aufweist.
6. Falzapparat nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass jede Falzeinrichtung (T1, T2) in zumindest einer Raumrichtung (R1, R2) verschiebbar
ist, wobei die erste Falzeinrichtung (T1, T2) in einer ersten Raumrichtung (R1) verschiebbar
ist und die zweite Falzeinrichtung (T1, T2) in einer dazu senkrechten Raumrichtung
(R2) verschiebbar ist und/oder dass zumindest eine Falzeinrichtung (T1, T2) in einer
Raumrichtung (R1) und zusätzlich auch in einer zweiten oder in einer dritten Raumrichtung
(R2) verschiebbar ist, die senkrecht zur ersten Raumrichtung (R1) ist.
7. Formatvariable Druckmaschine, insbesondere Rollendruckmaschine, insbesondere mit einer
Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuereinrichtung (20) zur Steuerung und/oder Regelung von Druckeinrichtungen
(109, 109a, 109b) und zur Steuerung und/oder Regelung einer Betätigungsvorrichtung
(28) mindestens einer Schneidvorrichtung (6) zum Schneiden zumindest eines Teils einer
Bedrucksstoffes, insbesondere einer Papierbahn (108), vorgesehen ist, wobei die Steuerung
und/oder Regelung der Betätigungsvorrichtung (28) in Abhängigkeit von Druckformateinstellungen
(25, 26) für die Druckeinrichtungen (109, 109a, 109b) erfolgt.
8. Druckmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (20) zur Steuerung und/oder Regelung einer motorischen Betätigungsvorrichtung
(28) einer Schneidvorrichtung (6) mit Schneidelementen (207), insbesondere mit Schneidmessern
(16) ausgebildet ist.
9. Druckmaschine nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (20) zur Steuerung und/oder Regelung der Betätigungsvorrichtung
(28) in Abhängigkeit von vorgespeicherten oder vorberechneten Steuerkurven (27) ausgebildet
ist.
10. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidvorrichtung (6) rotierende Schneidelemente (207, 209) aufweist und die
Steuereinrichtung (20) zur Steuerung und/oder Regelung der Betätigungsvorrichtung
(28) derart ausgebildet ist, dass die Schneidvorrichtung (6) pro Umlauf (tU) mit variierender
Winkelgeschwindigkeit (wS, wS') betrieben werden kann, insbesondere derart, dass bei
Kontakt eines Schneidmessers (16) mit der Papierbahn die Winkelgeschwindigkeit (wS,
wS') gleich der Fördergeschwindigkeit (vB) eines Bedrucksstoffes, insbesondere einer
Papierbahn (108) ist.