[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer aus einzelnen
Möbelteilen gebildeten Möbelgruppe mit einer einen Strukturverlauf aufweisenden Holz-
oder Phantasieoptik. Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Möbelgruppe aus einzelnen
Möbelteilen mit einer derartigen, einen Strukturverlauf aufweisenden Holz- oder Phantasieoptik.
[0002] Es ist im Stand der Technik bekannt, einzelne Möbelteile einer Möbelgruppe, beispielsweise
Schubläden, Schränke und andere Möbelteile einer Küche, mit verschiedensten Dekoren
zu versehen. In der Regel werden die einzelnen Möbelteile mit sogenannten Frontplatten
versehen, die aus unterschiedlichen Materialien bestehen können und unterschiedlichste
Farben und Optiken aufweisen können. Dabei ist es unter anderem auch bekannt, die
Frontplatten der Möbelgruppe mit Dekoren in Holzoptik zu beschichten oder zu bedrucken.
Hierbei werden in der Regel für die verschiedenen Möbelteile nur ein oder bestenfalls
zwei unterschiedliche Holzdekorbilder verwendet. Es ergibt sich aufgrund der vielfachen
Wiederholung des verwendeten Holzdekorbildes insgesamt ein unruhiges und vergleichsweise
künstliches Gesamtbild der Möbelgruppe, zumal der Strukturverlauf der Holzoptik -also
der Maserungsverlauf- benachbarter Möbelteile in der Regel nicht aufeinander abgestimmt
sind.
[0003] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Verfahren der eingangs genannten Art zum Herstellen einer aus einzelnen Möbelteilen
gebildeten Möbelgruppe mit einer einen Strukturverlauf aufweisenden Holz- oder Phantasieoptik
anzugeben, mit dem auf möglichst einfache Weise ein optisch ansprechendes, möglichst
hochwertig erscheinendes und ruhiges Gesamtbild der Möbelgruppe erzielt werden kann.
Weiter ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Möbelgruppe aus einzelnen Möbelteilen
anzugeben, die eine derartige Holz- oder Phantasieoptik aufweist.
[0004] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 sowie eine Möbelgruppe mit den Merkmalen des Anspruchs 13.
[0005] Demnach wird erfindungsgemäß zunächst ein Digitalbild einer Holz- oder Phantasieoptik
bereitgestellt, die in einer Vorzugsrichtung des Digitalbildes - insbesondere in Bildlängsrichtung
oder Bildquerrichtung - einen Strukturverlauf aufweist. Bei einer Holzoptik wäre ein
solcher Strukturverlauf der Verlauf der Maserung. Bei einer Phantasieoptik kann sich
ein Strukturverlauf durch entsprechend in einer Vorzugsrichtung des Bildes angeordnete
Symbole oder durch verschiedenste andere Bildelementen ergeben, etwa Linien oder dergleichen,
die zur Bildung eines Strukturverlaufs in der Vorzugsrichtung entsprechend angeordnet
sind.
[0006] Ausgehend von diesem Digitalbild werden dann einzelne, separate Möbelteile der Möbelgruppe
bedruckt, die in der Möbelgruppe - bezogen auf den späteren aufgebauten bzw. installierten
Zustand der Möbelgruppe - in vertikaler Richtung oder in horizontaler Richtung nebeneinander,
nämlich benachbart zueinander, angeordnet sind. Dabei können die Möbelteile gegebenenfalls
auch mit Abstand nebeneinander positioniert und/oder gegebenenfalls auch entlang verschiedener
Ebenen ausgerichtet sein. So können die einzelnen benachbarten Möbelteile in der Möbelgruppe
beispielsweise entlang eines gedachten L's oder entlang eines gedachten Rings, Kreises
oder Rechtecks ausgerichtet und dennoch in diesem Sinne jeweils beispielsweise in
Horizontalrichtung nebeneinander positioniert sein. Etwa im Falle der L-förmigen Ausrichtung
der Möbelteile der Möbelgruppe, wie sie z.B. bei Küchen häufig vorkommt, würden zwei
jeweils an die Ecke des L's von unterschiedlichen Seiten angrenzende Möbelteile zwar
entlang unterschiedlicher Vertikalebenen ausgerichtet sein, aber dennoch bezogen auf
die Horizontalrichtung in Sinne der Erfindung benachbart sein.
[0007] Schließlich werden die Möbelteile mit in der Vorzugsrichtung des Digitalbildes nebeneinander
angeordneten, sich dementsprechend nicht überlappenden Ausschnitten des Digitalbildes
bedruckt. Die Ausschnitte des Bildes sind in der genannten Vorzugsrichtung, also in
Richtung des Strukturverlaufs, zudem vorteilhafterweise innerhalb des Bildes jeweils
ohne Abstand zueinander nebeneinander angeordnet. Sie grenzen demnach in der genannten
Vorzugsrichtung unmittelbar aneinander an.
[0008] Die Bedruckung der Möbelteile mit den einzelnen Digitalbildausschnitten erfolgt derart,
dass im installierten Zustand der Möbelgruppe in der Horizontalrichtung oder in der
Vertikalrichtung nebeneinander angeordnete Möbelteile entsprechend des Digitalbildes
eine Holz- oder Phantasieoptik mit entlang der Möbelteile durchgehend verlaufendem
Strukturverlauf aufweisen.
[0009] Unter Möbelteilen werden im Rahmen der Anmeldung allgemein sämtliche Bauteile oder
Gruppen von Bauteilen verstanden, aus denen Möbelgruppen gebildet werden können. Dies
können Schränke sein, Schubladen, Wandteile oder Profile, aber auch - insbesondere
bei Küchen - Küchenmöbelteile verblendende Frontplatten oder dergleichen.
[0010] Erfindungsgemäß ist es - wie oben beschrieben - zunächst notwendig, insbesondere
mittels einer Kamera und/oder eines Scanners ein Digitalbild zu erzeugen, das in einer
Bildrichtung, d.h. einer Vorzugsrichtung, über einen Strukturverlauf verfügt.
[0011] Vorzugsweise wird dieses Digitalbild mit einer geeigneten Computereinrichtung mit
geeigneter Bildbearbeitungssoftware digitaltechnisch bearbeitet.
[0012] Zweckmäßig ist, dass das von der im Rahmen des Verfahrens einzusetzenden Druckereinrichtung
ausschnittsweise zu druckende Digitalbild - gegebenenfalls nach Bearbeitung desselben
- Abmessungen (Länge, Breite) aufweist, die den Maximalabmessungen der zu bedruckenden
Möbelteilflächen der Möbelgruppe mindestens entsprechen oder größer sind als diese.
[0013] In der Computereinrichtung bzw. auf einem Bildschirm desselben wird das Digitalbild
vorteilhafterweise mit Planungsdaten bzw. Visualisierungsdaten der zu bedruckenden
Flächen in Überdeckung gebracht. Diese Planungs- bzw. Visualisierungsdaten stellen
in der Regel die Konturen der Möbelteile der Möbelgruppe dar.
[0014] Zweckmäßig werden allgemein mindestens die nach vorne gerichteten Sichtflächen der
Möbelteile mit der Holz- oder Phantasieoptik bedruckt. Zusätzlich können quer zu den
nach vorne gerichteten Sichtflächen verlaufende Seitenflächen einzelner oder sämtlicher
Möbelteile bedruckt werden, etwa querverlaufende Korpusaußenseiten, Profilseitenwangen
oder dergleichen.
[0015] Vorteilhafterweise werden sämtliche bedruckbaren Sichtflächen der Möbelteile der
Möbelgruppe bedruckt. Bei einer Küche würden dabei mindestens die Sichtflächen sämtlicher
Frontplatten und Eckprofile bedruckt werden.
[0016] Die zu bedruckenden Möbelteile sind bevorzugt - wie bereits angedeutet - Frontplatten
einer aus Küchenmöbelteilen gebildeten Küchenmöbelgruppe. Die Frontplatten sind dabei
vorzugsweise wenigstens größtenteils aus Holzwerkstoffen gebildet. Sie können zudem
Beschichtungen aufweisen, insbesondere an den Sichtflächen. Alternativ sind aber auch
andere Materialen für die Frontplatten denkbar, wie etwa Glas, Mineralien oder dergleichen.
[0017] Im Rahmen der Bedruckung der Frontplatten ist es zum einen möglich, erst die endgeschnittenen
Frontplatten, die also bereits über die benötigten Endabmessungen verfügen, zu bedrucken.
Es ist aber auch denkbar, großflächigere Frontplattentafeln zu bedrucken, aus denen
erst nach dem Druckvorgang die endgültigen Frontplatten mit den benötigten Endmaßen
geschnitten werden.
[0018] Wichtig ist immer, dass die Bedruckung der Möbelteile derart erfolgt, dass bezogen
auf den Endzustand der Möbelteile und insbesondere bezogen auf den bestimmungsgemäß
installierten bzw. aufgebauten Zustand derselben als Möbelgruppe, die nebeneinander
angeordneten Möbelteile entweder in horizontaler oder in vertikaler Richtung einen
durchgehende Strukturverlauf aufweisen. Im beschriebenen Küchenbeispiel würde vorzugsweise
die gesamte Küchenfront im bestimmungsgemäß aufgebauten Zustand der Küche den genannten
durchgehenden Strukturverlauf aufweisen, entweder in horizontaler oder in vertikaler
Richtung.
[0019] In weiterer Ausbildung der Erfindung werden Möbelteile, die quer zu dem durchgehenden
Strukturverlauf nebeneinander angeordnet sind, also vertikal übereinander bei horizontalem
Strukturverlauf und horizontal nebeneinander bei vertikalem Strukturverlauf, ebenfalls
mit Ausschnitten des Digitalbildes bedruckt. Nämlich mit Ausschnitten, die in dem
Digitalbild quer zur Vorzugsrichtung (Richtung des Strukturverlaufs) des Digitalbildes
nebeneinander angeordnet sind. In analoger Weise zu der oben beschriebenen Bedruckung
der Möbelteile mit Bildausschnitten, die entlang der Vorzugsrichtung nebeneinander
angeordnet sind, grenzen auch im vorliegenden Fall die einzelnen Ausschnitte vorteilhafterweise
unmittelbar aneinander an, d.h. ohne Abstand zueinander. Zudem überlappen sie sich
nicht.
[0020] Wenn beispielsweise der durchgehende Strukturverlauf auf den Küchenmöbelteilen horizontal
verläuft, würden in Vertikalrichtung übereinander angeordnete Küchenmöbelteile daher
ebenfalls mit Ausschnitten desselben Digitalbildes bedruckt, allerdings mit Ausschnitten,
die in dem Digitalbild entsprechend quer zu der durchgehenden Struktur verlaufen.
[0021] Was das Digitalbild betrifft, dessen jeweilige Ausschnitte auf die einzelnen Möbelteile
der Möbelgruppe gedruckt werden, so ist dies in einer besonderen Ausführungsform der
Erfindung ein Abbild einer Echtholzoberfläche mit geeigneter Maserung als Strukturverlauf.
Dieses Abbild wird in der Regel durch digitale Bilderfassung, insbesondere digitales
Photografieren oder Scannen, einer Echtholzoberfläche aufgenommen bzw. erfasst. Die
Echtholzoberfläche kann dabei beispielsweise ein Echtholzfurnier sein.
[0022] Alternativ zu der Verwendung eines 1:1 Abbildes kann das Digitalbild auch ein auf
Basis des ursprünglichen Abbildes der Echtholzoberfläche digitaltechnisch bearbeitetes
Digitalbild sein, insbesondere mit im Vergleich zum ursprünglichen Abbild größeren
Abmessungen.
[0023] Die Verwendung eines bearbeiteten Bildes mit größeren Abmessungen wird die Regel
sein. Denn die Abmessungen des als Druckvorlage dienenden Digitalbildes sollten in
der Regel gleich oder größer sein als die Außenabmessungen der zu bedruckenden Möbelgruppe.
Häufig wird die Digitalvorlage bzw. das ursprüngliche Abbild der Echtholzoberfläche
allerdings zunächst kleiner sein als die Außenabmessungen der Möbelgruppe, die in
der erfindungsgemäßen Weise bedruckt werden soll. Denn geeignete Echtholzoberflächen
mit ansprechender Optik sind in der Regel Furniere, deren maximale Abmessungen durch
die Baumstämme vorgegeben sind, aus denen die Furniere erzeugt werden.
[0024] In einer besonders einfachen Ausführungsform der Erfindung kann das Digitalbild des
ursprünglichen Abbildes der Echtholzoberfläche digitaltechnisch skaliert werden, nämlich
in der Regel vergrößert. Dieser Vergrößerung des ursprünglichen Abbildes der Echtholzoberfläche
sind allerdings Grenzen gesetzt. Bei zu starker Vergrößerung ergeben sich unter anderem
abhängig von der Auflösung des Digitalbildes des ursprünglichen Abbildes in an sich
bekannter Weise Qualitätsverluste.
[0025] Erfindungsgemäß kann daher vorgesehen sein, das Digitalbild des ursprünglichen Abbildes
der Echtholzoberfläche oder Ausschnitte desselben in digitaltechnisch geeigneter Weise
zu bearbeiten und mit ein oder mehreren weiteren, vorzugsweise identischen digitalen
Abbildern der Echtholzoberfläche und/oder mit insbesondere digitaltechnisch bearbeiteten
Ausschnitten des ursprünglichen Abbildes zu kombinieren und zu einem neuen Digitalbild
größerer Abmessungen zusammenzusetzen.
[0026] Dieses Verfahren erfolgt bevorzugt nach Art einer sogenannten Furnierabwicklung.
Die einzelnen Abbilder bzw. Ausschnitte, die miteinander kombiniert werden, werden
dabei digitaltechnisch derart bearbeitet und/oder zusammengestellt, beispielsweise
gespiegelt, geschnitten, gedreht oder dergleichen, dass insgesamt ein neues Digitalbild
erzeugt wird mit in der Vorzugsrichtung durchgehendem Struktur- bzw. Maserungsverlauf
sowie quer zur Vorzugsrichtung optisch ansprechendem und insbesondere ruhigem Gesamtbild.
[0027] Was die Druckverfahren betrifft, mit dem die einzelnen Möbelteile bedruckt werden,
so können dies im Stand der Technik an sich bekannte Digitaldruckverfahren sein. Hierbei
können beispielsweise als Druckeinrichtungen geeignete, insbesondere großformatige
Inkjet-Drucker Verwendung finden. Nach dem eigentlichen Druckverfahren können die
bedruckten Flächen noch mit Schutzbeschichtungen versehen werden, bspw. mit Klarlack
oder dergleichen.
[0028] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Patentansprüchen,
aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie aus
den beigefügten Zeichnungen.
[0029] Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine Küchenmöbelgruppe aus einzelnen Küchenmöbelteilen mit nach vorne ge- richteten
Sichtflächen, die eine Holzoptik mit entlang der Möbelteile durchgehend verlaufendem
Maserungsverlauf ausweisen,
- Fig. 2
- eine Prinzipskizze eines Digitalbildes, das als Druckvorlage zur Bedruckung einer
Möbelgruppe dienen kann.
[0030] In der Fig. 1 ist eine Möbelgruppe dargestellt, nämlich eine Gruppe 10 aus Küchenmöbelteilen
10.1 - 10.19.
[0031] Bei den Küchenmöbelteilen 10.1-10.19 handelt es sich um bei Küchen übliche Standoder
Hängeschränke, elektrische Geräte sowie sonstige benötigte Küchenmöbelteile.
[0032] Sämtliche Küchenmöbelteile 10.1-10.19 verfügen über Frontplatten mit nach vorne gerichteten
Sichtflächen.
[0033] Im vorliegenden Beispiel sind diese nach vorne gerichteten Sichtflächen der Frontplatten
in besonderer Weise mit einer Holzoptik 12 bedruckt. Wie gut zu erkennen ist, weist
die Holzoptik 12 eine in Horizontalrichtung verlaufende Struktur, nämlich Maserung
13 auf.
[0034] Die Maserung 13, insbesondere einzelne Maserungslinien der Maserung 13, verläuft
durchgängig zwischen in horizontaler Richtung benachbarten bzw. nebeneinander angeordneten
Möbelteilen 10.1-10.19. Der durchgehende Maserungsverlauf wird in der Fig. 1 nur unterbrochen
durch die sich zwischen den einzelnen Küchenmöbelteilen ergebenden Luftfugen.
[0035] Die Fugen zwischen den einzelnen Möbelteilen 10.1-10.19 können natürlich auch deutlich
größer sein. Es liegt naturgemäß auch im Rahmen der Erfindung, das sämtliche Möbelteile
10.1-10.19 nicht einer gemeinsamen Ebene angeordnet sind, sondern einzelne Möbelteile
10.1-10.19 beispielsweise zueinander in bei Küchen bekannter L- oder U-Form verlaufen.
Auch dabei würden allerdings horizontal benachbarte bzw. aufeinander folgende Küchenmöbelteile
10.1-10.19 jeweils einen kontinuierlichen Dekorverlauf aufweisen.
[0036] Exemplarisch wird der Dekor- bzw. Maserungsverlauf anhand der Hängeschränke 10.2
und 10.3 näher beschrieben: An der in Fig. 1 rechten, vertikal verlaufenden seitlichen
Kante 10.2a des Hängeschrankes 10.2 bzw. der Frontplatte des Hängeschrankes 10.2 endet
die Maserung 13 und wird an der angrenzenden linken vertikalen, seitlichen Kante 10.3a
des Hängeschrankes 10.3 fortgeführt, sodass sich in der horizontalen Richtung ein
durchgehender, kontinuierlicher Dekorverlauf bzw. eine entsprechende durchgehende
Maserung 13 ergibt. In äquivalenter Weise verläuft die Maserung 13 zwischen sämtlichen,
horizontal aneinander angrenzenden Küchenmöbelteilen 10.1-10.19 durchgehend.
[0037] Die Holzoptik 12 mit durchgehender Maserung 13 wird in besonderer Weise auf die Sichtflächen
der Küchenmöbelteile 10.1-10.19 aufgebracht, nämlich mittels eines nachfolgend erläuterten
Digitaldruckverfahrens.
[0038] Hierbei wird von einer Echtholzoberfläche, im vorliegenden Fall einem Echtholzfurnier,
zunächst ein Digitalabbild erstellt. Dieses Digitalbild hat zunächst Abmessungen,
die ohne Skalierung den Abmessungen der Echtholzoberfläche entsprechen.
[0039] Das Digitalbild wird anschließend datentechnisch, nämlich mit auf einer Computereinrichtung
gespeicherten, geeigneten Bildbearbeitungssoftware bearbeitet. Abhängig von der Auflösung
bzw. den Abmessungen des aufgenommenen Bildes wird das Digitalbild dabei auf eine
für die nachfolgenden Druckvorgänge benötigte Größe skaliert.
[0040] Mit der Computereinrichtung werden des Weiteren in Richtung der Maserung 13 des Digitalbildes
benachbarte, aneinander angrenzende Ausschnitte desselben jeweils benachbarten Küchenmöbelteilen
10.1-10.19 zugeordnet. Indem benachbarte, unmittelbar aneinander angrenzende Bildausschnitte
des Digitalbildes verwendet werden, ist sichergestellt, dass die in dem Digitalbild
durchlaufende Maserung übergangslos bzw. ohne Versatz auf die im installierten Zustand
der Küchenmöbelgruppe 10 benachbarten Sichtflächen der Frontplatten der Küchemöbelteile
10.1-10.19 aufgedruckt werden.
[0041] Im vorliegenden Beispiel werden mit Hilfe einer im Stand der Technik bekannten Digitaldruckeinrichtung,
die an die Computereinrichtung angeschlossen ist, nämlich einer Inkjet-Druckeinrichtung,
anschließend die Sichtflächen der Küchenmöbelteile 10.1-10.19 per Digitaldruck nacheinander
einzeln bedruckt.
[0042] Beim späteren Zusammenbau der Küchenmöbelgruppe 10 bzw. bei der installation derselben
müssen die einzelnen, bedruckten Sichtflächen der Frontplatten der Küchenmöbelteile
10.1-10.19 entsprechend der vorherigen Küchenplanung zusammengesetzt werden.
[0043] Für die Erstellung der für den Digitaldruck benötigten Digitalvorlage gibt es verschiedene
Möglichkeiten.
[0044] Bevorzugt wird das Abbild der Echtholzoberfläche mittels eines Digitalscanners oder
einer Digitalkamera erstellt. Abhängig von der Auflösung des Bildes und den Abmessungen
der Echtholzoberfläche kann das entsprechende Digitalbild unmittelbar zur ausschnittsweisen
Bedruckung der Küchenmöbelsichtflächen benutzt werden.
[0045] Gegebenenfalls kann es aber sinnvoll und/oder notwendig sein, auf Basis des ursprünglichen
Abbildes der Echtholzoberfläche ein neues Digitalbild mit erweiterten Abmessungen
zu erstellen.
[0046] Fig. 2 zeigt beispielsweise die Möglichkeit, ein ursprüngliches Digitalbild 14.1
einer aufgenommen Sichtfläche mit in Vertikalrichtung durchlaufender Maserung zu Vervielfältigen
und die entsprechenden Kopien 14.2-14.5 jeweils kettenartig unmittelbar an das ursprüngliche
Abbild 14.1 aneinander zu reihen. Das sich ergebende neue Gesamtbild 15 verfügt dann
über entsprechend größere Abmessungen bei gleichzeitig weiterhin vertikal durchlaufender
Maserung.
[0047] Es ist auch vorstellbar, einzelne Ausschnitte des ursprünglichen Abbildes 14.1 mit
dem ursprünglichen Abbild 14.1 zu einem neuen Gesamtbild zusammenzusetzen, gegebenenfalls
nach Bearbeitung der Ausschnitte bzw. des ursprünglichen Abbildes 14.1, etwa nach
Spiegelung, Drehung, Verschiebung oder dergleichen.
[0048] Ziel ist es, nach Art einer Furnierabwicklung vorzugehen, das heißt insgesamt ein
Digitalbild 15 zu erzeugen, bei dem letztlich der Eindruck entsteht, das Gesamtbild
bestehe aus Einzelabbildungen von Echtholzfurnieren, die aus einem bestimmten Baum
stammen.
[0049] Wie der Fachmann erkennt, gibt es vielfältigste Möglichkeiten, eine entsprechende
Digitalbildvorlage zu erstellen.
Bezugszeichenliste:
[0050]
- 10
- Küchenmöbelgruppe
- 10.1-10.19
- Küchenmöbelteile
- 10.2a
- rechte vertikal verlaufende Endkante
- 10.3a
- linke vertikal verlaufende Endkante
- 12
- Holzoptik
- 13
- Maserung
- 14.1
- ursprüngliches Digitalbild
- 14.2-14.5
- Vervielfältigungen des ursprünglichen Digitalbildes
- 15
- Gesamtbild
1. Verfahren zum Herstellen einer aus einzelnen Möbelteilen (10.1-10.19) gebildeten Möbelgruppe
(10) mit einer Holz- oder Phantasieoptik, bei dem ausgehend von einem Digitalbild
(15) einer in einer Vorzugsrichtung, insbesondere in Bildlängsrichtung oder Bildquerrichtung,
einen Strukturverlauf (13) aufweisenden Holz- oder Phantasieoptik (12), Möbelteile
(10.1-10.19) der Möbelgruppe (10), die in der Möbelgruppe (10) in - bezogen auf den
installierten Zustand derselben - vertikaler Richtung oder in horizontaler Richtung
nebeneinander angeordnet sind, bedruckt werden mit in der Vorzugsrichtung des Digitalbildes
(15) nebeneinander angeordneten Ausschnitten des Digitalbildes (15), sodass die im
installierten Zustand der Möbelgruppe (10) in der Horizontalrichtung oder in der Vertikalrichtung
nebeneinander angeordneten Möbelteile (10.1-10.19) eine Holz- oder Phantasieoptik
(12) mit entlang der Möbelteile (10.1-10.19) durchgehend verlaufendem Strukturverlauf
(13) aufweisen.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Möbelteile (10.1-10.19), die quer zu dem durchgehendem Strukturverlauf (13) nebeneinander
angeordnet sind, mit quer zur Vorzugsrichtung des Digitalbildes (15) nebeneinander
angeordneten Ausschnitten des Digitalbildes (15) bedruckt werden.
3. Verfahren gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Sichtflächen sämtlicher Möbelteile (10:1-10.19) der Möbelgruppe (10) bedruckt werden.
4. Verfahren gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die nach vorne gerichteten Sichtflächen der Möbelteile (10.1-10.19) mit
der Holz- oder Phantasieoptik (12) bedruckt werden.
5. Verfahren gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich quer zu den Sichtflächen verlaufende Seitenflächen einzelner Möbelteile
(10.1-10.19) bedruckt werden.
6. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die nach vorne gerichteten Sichtflächen von Frontplatten einer aus einzelnen
Küchenmöbelteilen (10.1-10.19) gebildeten Küchenmöbelgruppe (10) mit der Holz- oder
Phantasieoptik (12) bedruckt werden.
7. Verfahren Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass quer zu den Frontplattenvorderflächen verlaufende Seitenflächen der Küchenmöbelteile
(10.1-10.19) der Küchenmöbelgruppe (10) bedruckt werden.
8. Verfahren gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Digitalbild (15) ein Abbild einer Echtholzoberfläche ist, insbesondere ein durch
Scannen oder Photographieren einer Echtholzoberfläche erfasstes Abbild, vorzugsweise
eines Echtholzfurniers, oder ein auf Basis des ursprünglichen Abbildes digitaltechnisch
bearbeitetes Digitalbild (15) mit im Vergleich zum ursprünglichen Abbild größeren
Abmessungen.
9. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Digitalbild (15) des ursprünglichen Abbildes der Echtholzoberfläche digitaltechnisch
skaliert wird, insbesondere vergrößert.
10. Verfahren gemäß Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Digitalbild (15) des ursprünglichen Abbildes der Echtholzoberfläche oder Ausschnitte
desselben - insbesondere nach Art einer Furnierabwicklung - in digitaltechnisch geeigneter
Weise bearbeitet und mit ein oder mehreren weiteren, vorzugsweise identischen Abbildern
der Echtholzoberfläche und/oder mit insbesondere digitaltechnisch bearbeiteten Ausschnitten
des ursprünglichen Abbildes kombiniert und zu dem Digitalbild (15) größerer Abmessungen
zusammengesetzt wird.
11. Verfahren gemäß Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Abmessungen des skalierten und/oder zusammengesetzten Digitalbildes (15) den
maximalen Außenabmessungen der Gesamtheit der zu bedruckenden Möbelteilflächen der
Möbelgruppe (10) entsprechen oder größer sind als diese.
12. Verfahren gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Möbelteile (10.1-10.19) in einem Digitaldruckverfahren bedruckt werden, insbesondere
mit einem Inkjet-Drucker.
13. Möbelgruppe aus einzelnen Möbelteilen (10.1-10.19), insbesondere hergestellt nach
dem Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei mindestens die Sichtflächen von in horizontaler
oder vertikaler Richtung benachbarten Möbelteilen (10.1-10.19) der Möbelgruppe (10)
mit benachbarten Ausschnitten eines Digitalbildes mit in einer Vorzugsrichtung verlaufendem
Strukturverlauf (13) bedruckt sind, sodass in der Horizontalrichtung oder in der Vertikalrichtung
nebeneinander angeordnete Möbelteile (10.1-10.19) eine Holz- oder Phantasieoptik (12)
mit entlang der Möbelteile (10.1-10.19) durchgehend verlaufendem Strukturverlauf (13)
aufweisen.
14. Möbelgruppe gemäß Anspruch 13, weiter gekennzeichnet durch ein oder mehrere Merkmale der Ansprüche 1 - 12.