Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Spinnereimaschine mit mindestens einem Sensor, der einen
Betriebszustand der Spinnereimaschine abfühlt und ein diesen Betriebszustand charakterisierendes
Signal abgibt und mit mindestens einem Aktor, dem dieses Signal zugeleitet wird und
der nach Maßgabe dieses Signals eine Maßnahme einleitet.
Stand der Technik
[0002] Spinnereimaschinen weisen häufig eine Vielzahl Sensoren auf, die bestimmte Betriebszustände
der Maschine abfühlen und ein diese Betriebszustände oder deren Auftreten oder Fehlen
repräsentierendes Signal abgeben. Dieses Signal wird dann über eine gesonderte Signalleitung
oder über ein Bus-System einem oder mehreren Aktoren zugeleitet, die nach Maßgabe
dieses Signals funktionsgerechte Maßnahmen einleiten.
[0003] Ein Beispiel für eine solche Funktionskette ist eine Fadenbruchüberwachung, die bei
Auftreten eines Fadenbruches eine Einrichtung zum Unterbrechen der Luntenzufuhr etwa
zum Streckwerk aktiviert. Am Fadenlauf ist ein Fadenbruchsensor angeordnet, der den
Fadenbruch fühlt und ein Signal abgibt, das über eine Signalleitung einer Luntenstopp-Vorrichtung
zugeleitet wird und durch diese die Luntenzufuhr unterbricht.
[0004] Die Wirkverbindung zwischen jedem der vielen Fadenbruchsensoren am Fadenlauf an jeder
Spinnstelle zu der ihm jeweils zugeordneten Luntenstopp-Vorrichtung erfordert eine
Vielzahl von Verdrahtungen. Durch eine Busverbindung zwischen mehreren Sensoren und
mehreren Aktoren ist zwar eine Verminderung der erforderlichen Verdrahtung erreichbar,
es ist jedoch immer noch eine galvanische Verbindung zwischen diesen Bauteilen erforderlich.
Allgemeine Beschreibung der Erfindung
[0005] Die Erfindung hatte sich daher die Aufgabe gestellt, das Übertragen der Signale zu
vereinfachen, indem auf galvanische Verbindung zwischen den Sensoren und den Aktoren
verzichtet werden kann. Sie löst diese Aufgabe dadurch, dass zumindest der Sensor
mit dem Aktor über Funkverbindung in Verbindung stehen kann.
[0006] Normalerweise genügt eine in einer Richtung vom Sensor zum Aktor wirksame Funkverbindung.
In vielen Fällen ist jedoch auch eine zweispurige Funkverbindung vom Sensor zum Aktor
und vom Aktor zum Sensor vorteilhaft, wenn der Aktor die Wirkungsweise des Sensors
beeinflussen können soll. Die Funkverbindung ist dann in beiden Richtungen wirksam.
Der Aktor (3) kann also auch Maßnahmen im Sensor einleiten.
[0007] Die Funkverbindung kann sich beliebiger, bekannter Übertragungsverfahren bedienen
wie Zigbee, Bluetooth, WLAN oder ähnlicher.
[0008] Um auch Verdrahtung zum Zwecke der Energieversorgung zu vermeiden, ist vorgesehen,
zumindest jeden der Sensoren mit einer eigenen Batterie zu versehen. Da Aktoren in
aller Regel mit einer Verdrahtung zu den von ihnen beeinflussten Bauteilen versehen
sind, kann diese Verdrahtung auch die Energieversorgung der Aktoren übernehmen. Selbstverständlich
können aber auch die Aktoren energieautark ausgebildet sein.
[0009] Eine autarke Energieversorgung kann dadurch erreicht werden, dass die - geringe -
erforderliche Energie zumindest des Sensors aus Licht, Wärme, Vibration, Kräfte oder
dergleichen bezogen wird.
Spezielle Beschreibung der Erfindung
[0010] In den Figuren der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine in nur einer Richtung wirksame Sensor/Aktor-Kombination;
Fig. 2 eine in beiden Richtungen wirksame Sensor/Aktor-Kombination;
Fig. 3 eine Sensor/Aktor-Kombination mit mehreren, nur einen Aktor beaufschlagenden
Sensoren;
Fig. 4 eine Sensor/Aktor-Kombination mit mehreren, nur einen Sensor beaufschlagenden
Aktoren.
[0011] Die Sensor/Aktor-Kombination der Figur 1 besteht aus einem Sensor 1, der über eine
Funkverbindung 2 mit einem Aktor 3 verbunden ist.
[0012] Der Sensor weist einerseits einen Fühler auf, der durch eine Wirkung beeinflussbar
ist. Bei der Wirkung kann es sich um eine Kraft handeln, bspw. die durch Auslenken
eines Fadens ausgeübte Druckkraft. Die Wirkung kann auch das Einwirken von Licht sein,
bspw. auf den Empfänger einer Lichtschranke. Ferner kann die Wirkung eine Temperatur
sein, bspw. ein Thermoelement, das eine Temperatur fühlt. Auch andere Wirkungen kommen
in Frage. Der Fühler gibt ein vorzugsweise elektrisches Signal ab, das der einwirkenden
Kraft proportional sein kann.
[0013] Andererseits besitzt der Sensor einen Sender, der das vom Fühler abgegebene Signal
in ein hochfrequentes Signal umsetzt, kodiert und aussendet. Hierzu ist der Sensor
mit einer hier nicht näher dargestellten Energieversorgung versehen, die aus einer
Batterie bestehen kann. Alternativ kann die Energieversorgung auch durch Einwirken
von Licht, Wärme, Vibration oder auf sonstige Weise erfolgen. Da die durch die Funkbrücke
2 zu überwindende Entfernung gering ist, in der Regel zwischen einem und 100 m beträgt,
ist der Energiebedarf des Sensors sehr gering und kann durch die genannten Quellen
gedeckt werden.
[0014] Der Sensor 1 überträgt also dieses Signal über seinen Funksender an den Aktor 3.
Entsprechend ist der Aktor 3 mit einem Funkempfänger für die Signale des Sensors
1 ausgestattet. Dieser Funkempfänger dekodiert das Signal und setzt es nur dann in
ein über eine Signalleitung 5 weitergeleitetes Signal um, wenn es durch seine Kodierung
für ihn bestimmt ist. Es kann dann eine Aktion der Spinnereimaschine oder eines Bauteils
derselben einleiten. Der Aktor kann ebenso wie der Sensor mit einer autarken Energieversorgung
versehen sein.
[0015] Ein Beispiel für eine Anwendung einer solchen Sensor/Aktor-Kombination ist die Fadenbruchüberwachung
an einer Spinnereimaschine. Dabei kann am Fadenlauf an jeder Spinnstelle der Maschine
ein Sensor 1 angeordnet sein, der bei Fadenbruch ein Funksignal an einen Aktor in
einer Luntenstoppvorrichtung dieser Spinnstelle weiterleitet und diese zum Unterbrechen
der Luntenzufuhr zu dieser Spinnstelle aktiviert.
[0016] In der Ausführungsform der Figur 2 ist die Funkverbindung 2, 2' derart zweispurig
ausgebildet, dass auch der Aktor 3 mit dem Sensor 1 in Verbindung steht. Der Aktor
kann hier auch Einfluss auf den Sensor nehmen und dessen Signalbildung beeinflussen.
Zu diesem Zweck weist auch der Aktor einen Funksender auf, dessen Signal vom auch
einen Funkempfänger aufweisenden Sensor empfangen und umgesetzt werden kann.
[0017] So kann z.B. in dem angeführten Anwendungsfall der Aktor dem Sensor aufgeben, kein
Fadenbruchsignal zu generieren, solange der aufgetretene Fadenbruch behoben wird und
ein Fadenbruchsignal dies stören würde.
[0018] Es versteht sich, dass die zwischen einem Sensor 1 und einem Aktor 2 ausgetauschten
Signale kodiert sein müssen, damit sie nur die beiden Sensoren und Aktoren beaufschlagen,
für die sie bestimmt sind.
[0019] Es sind Anendungsfälle denkbar, bei denen gemäß Figur 3 mehrere Sensoren 1 nur einen
Aktor 3 beaufschlagen. Hierbei weisen die Signale aller Sensoren gleiche, den zugeordneten
Aktor ansprechende Kodierung auf.
[0020] Umgekehrt zeigt Figur 4 eine Anordnung, bei der ein Aktor 3 mehrere Sensoren 1 beaufschlagt.
Seine Funksignale weisen eine Kodierung auf, durch die alle gemein ten Sensoren angesprochen
werden. Ein Anwendungsfall für diese Ausführung ist bspw. dann gegeben, wenn die Signalbildung
mehrerer Sensoren gleichzeitig und übereinstimmend abgestellt, eingeschaltet oder
geändert werden soll.
[0021] Durch die autarke Energieversorgung insbesondere der Sensoren, aber auch der Aktoren
kann neben der Signalübertragung auch für die Energieversorgung auf Verdrahtung der
Sensoren und/oder Aktoren verzichtet werden, was deren Montage sehr vereinfacht, beschleunigt
und verbilligt. Selbstverständlich kann dann, wenn für einen Sensor oder - insbesondere
einen Aktor wie in den dargestellten Fällen über die Signalleitung 5 - ohnehin eine
Verdrahtung erforderlich ist, von einer autarken Energieversorgung abgesehen werden.
[0022] In vielen Fällen genügt eine Unterscheidung eines Sensorsignals nach ja/nein. Es
gibt aber auch Fälle, in denen das Sensorsignal dem abgetasteten Zustand proportional
sein muss. So kann bspw. ein Temperatur fühlender, die Erwärmung eines Bauteils oder
Bauraums überwachender Sensor in einem ersten Temperaturbereich über den Aktor einen
Kühlventilator einschalten. In einem zweiten, höheren Temperaturbereich kann er eine
Wamlampe einschalten und in einem dritten, gefährlichen Temperaturbereich kann er
das Abschatten des Wärme entwickelnden Bauteils einleiten.
[0023] Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand
der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche
untereinander.
[0024] Alle in den Unterlagen offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den
Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden als erfindungswesentlich beansprucht,
soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
Bezugszahlenliste
[0025]
- 1 Sensor
- 2 Funkverbindung
- 3 Aktor
- 4 Wirkungspfeil
- 5 Signalleitung
1. Spinnereimaschine mit mindestens einem Sensor, der einen Betriebszustand der Spinnereimaschine
abfühlen und ein diesen Betriebszustand charakterisierendes Signal abgeben kann, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (1) energieautark ausgebildet ist.
2. Spinnereimaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (1) durch eine Batterie speisbar ist.
3. Spinnereimaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (1) seine Energie aus Licht, Wärme, Vibration, Kräfte oder dergleichen
beziehen kann.
4. Spinnereimaschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spinnereimaschine mit mindestens einem Aktor ausgestattet ist, dem das Signal
des Sensors zugeleitet werden kann und der nach Maßgabe dieses Signals Maßnahmen einleiten
kann, und dass auch der Aktor energieautark ausgebildet ist.