[0001] Die Erfindung betrifft einen Türwächter zur Überwachung einer Notausgangstür mit
einem Türblatt und einer freigebbaren Schließvorrichtung, wobei die Notausgangstür
über ein manuell um eine Bedienelementschwenkachse schwenkbares Bedienelement öffenbar
ist, umfassend ein auf dem Türblatt angeordnetes Gehäuse, eine Sensoreinrichtung,
die zum Erfassen der Schwenkstellung des Bedienelementes in einem festgelegten Schwenkbereich
ausgebildet ist und eine Steuereinheit, die in der Weise ausgebildet ist, dass sie
in Abhängigkeit von der von der Sensoreinrichtung erfassten Schwenkstellung des Bedienelementes
den Türwächter zwischen einem Überwachungszustand, einem Voralarm- und einem Alarmzustand
umschaltet. Die Erfindung betrifft ferner eine Notausgangstür mit einem Türblatt,
einer Betätigungsvorrichtung und einem Türwächter.
[0002] Unter dem Gattungsbegriff Türwächter werden allgemein Vorrichtungen zur Überwachung
von Notausgangstüren verstanden, die in der Weise ausgebildet sind, dass sie die Betätigung
einer Notausgangstür feststellen, den Öffnungsversuch dem Benutzer durch beispielsweise
optische und/oder akustische Mittel anzeigen und durch eine Öffnung der Notausgangstür
einen Alarm auslösen. Gattungsgemäße Türwächter sind häufig unterhalb des schwenkbaren
Bedienelementes der Notausgangstür, wie insbesondere einer Türklinke oder einer Panikstange,
unmittelbar auf dem Türblatt der Notausgangstür angeordnet. Dabei können grundsätzlich
zwei Funktionsprinzipien der bekannten Türwächter unterschieden werden. So gibt beispielsweise
die
DE 20 2008 000 326 U1 eine Vorrichtung zur Sicherung von Notausgängen an, bei der ein senkrecht verschiebbares
Gehäuse unterhalb des als Türklinke ausgebildeten Bedienelementes angeordnet ist.
Bei Betätigung der Türklinke wird das Gehäuse durch die gegen das Gehäuse anschlagende
Türklinke nach unten verschoben. Je nach Verschwenkung des Bedienelementes ändert
sich somit der Verschiebegrad des Gehäuses, wobei in Abhängigkeit des Verschiebegrades
des Gehäuses zunächst ein Voralarm und anschließend, bei Fortsetzung des Verschiebevorgangs,
ein Hauptalarm ausgelöst wird. Wird die Betätigung des Bedienelementes jedoch vor
der Auslösung des Hauptalarms unterbrochen, kehren die Türklinke und der Türwächter
selbsttätig wieder in ihre Ausgangszustände zurück. Alternativ ist es aus der
DE 81 18 314 U1 bekannt, den Türwächter als Blockiervorrichtung gegenüber dem Bedienelement der Notausgangstür
auszubilden. Bei dieser Ausführungsvariante blockiert das Gehäuse des Türwächters
die Verschwenkung des Bedienelementes, konkret der Türklinke, bei einem Öffnungsversuch
des Bedienelementes. Zum Öffnen der Notausgangstür ist bei dieser Ausführungsform
daher zunächst das seitliche Wegschwenken des Gehäuses des Türwächters aus dem Schwenkweg
des Bedienelementes erforderlich. Erst dann kann die Notausgangstür geöffnet werden.
Die
DE 203 15 136 U1 schließlich offenbart ebenfalls einen Türwächter mit einem den Schwenkweg der Türklinke
blockierendem Gehäuse, der die beiden vorstehenden Funktionsprinzipien miteinander
verbindet. Das Gehäuse des Türwächters der
DE 203 15 136 U1 weist im Kontaktbereich zum Bedienelement der Notausgangstür eine Gleitschräge auf,
gegen die das Bedienelement bei Betätigung anschlägt. Wird die Betätigung des Bedienelementes
fortgesetzt, gleitet das Bedienelement entlang der Gleitschräge, wobei die Gleitschräge
in der Weise ausgebildet ist, dass sie eine Bewegung des Bedienelementes in Öffnungsrichtung
in eine Verschwenkung des Türwächters aus dem Schwenkweg des Bedienelementes heraus
umsetzt. Auch dieser Türwächter muss somit mit seinem Gehäuse aus dem Schwenkweg des
Bedienelementes herausgeschwenkt werden, um eine Öffnung der Notausgangstür zu ermöglichen.
[0003] Gattungsgemäße Türwächter basieren somit auf dem Grundgedanken, einer missbräuchlichen
Öffnung einer Notausgangstür entgegen zu wirken und gleichzeitig die Öffenbarkeit
der Notausgangstür in einem Notfall zu gewährleisten. Dazu sind bei gattungsgemäßen
Türwächtern üblicherweise die drei Betriebszustände Überwachungszustand, Voralarmzustand
und Alarmzustand vorgesehen. Im Überwachungszustand ist die Notausgangstür geschlossen
und der Türwächter überwacht, ob ein Öffnungsversuch der Notausgangstür unternommen
wird. Wird das Gehäuse des Türwächters aus dieser Überwachungsposition herausbewegt
(nach einem der vorstehend genannten Funktionsprinzipien bekannter Türwächter), schaltet
dieser in Abhängigkeit vom Ausmaß der Verschwenkung des Türwächters zunächst in einen
Voralarmzustand. Der Voralarmzustand zeichnet sich dadurch aus, dass die Notausgangstür
nach wie vor verschlossen ist und ein sensorisch wahrnehmbarer Voralarm, beispielsweise
akustisch und/oder optisch, aktiviert wird. Mit dem Voralarm wird dem Nutzer signalisiert,
dass es sich bei der Tür um eine Notausgangstür handelt, die nicht für den routinemäßigen
Durchgangsverkehr vorgesehen ist. Damit soll insbesondere einer missbräuchlichen oder
unbeabsichtigten Öffnung der Notausgangstür vorgebeugt werden. Unterbricht der Nutzer
den Öffnungsversuch im Voralarmzustand, kehrt der Türwächter wieder in den Überwachungszustand
zurück. Wird die Verschwenkung des Türwächters jedoch über den Voralarmzustand hinweg
fortgesetzt, schaltet der Türwächter vom Voralarm- in den Alarmzustand. Die Notausgangstür
ist nun zwar öffenbar und damit begehbar. Allerdings ist eine Aufhebung des Alarmzustandes
nun nicht mehr ohne Weiteres möglich und erfordert vielmehr besondere Maßnahmen, wie
beispielsweise die Aufhebung des Alarms durch autorisiertes Fachpersonal, beispielsweise
durch Betätigung eines Schlüsselschalters, Eingabe eines Codes, etc.
[0004] All diese bekannten Türwächter haben jedoch den Nachteil, dass sie aufgrund ihres
wuchtigen Erscheinungsbildes aus ästhetischen Gründen häufig als störend empfunden
werden. Ferner ist die Bedienung der Türwächter zum Teil umständlich und führt dazu,
dass der Nutzer insbesondere im Panikfall im Umgang mit dem Türwächter überfordert
ist. Darüber hinaus stellt das Erfordernis des verschieb- bzw. verschwenkbaren Gehäuses
erhöhte konstruktive Anforderungen, beispielsweise im Hinblick auf eine massive Befestigung
des Türwächters auf dem Türblatt, der belastbaren Ausbildung des gesamten Gehäuses
etc., was sich letztendlich in einer vergleichsweise kostenintensiven Ausbildung des
Türwächters niederschlägt. Und schließlich ist die Installation derartiger Türöffner
häufig kompliziert und langwierig, da eine äußerst exakte Ausrichtung des schwenkbaren/verschiebbaren
Gehäuses gegenüber dem Bedienelement erforderlich ist.
[0005] Ausgehend von den vorstehend beschriebenen Türwächtern ist es daher die Aufgabe der
Erfindung, einen Türwächter anzugeben, der ästhetisch ansprechend und funktionszuverlässig
ist, im Notfall eine einfache Betätigung der Notausgangstür ermöglicht und gleichzeitig
kostengünstig in der Herstellung und einfach in der Montage ist.
[0006] Die Lösung der Aufgabe gelingt mit einem Türwächter und mit einer Notausgangstür
gemäß den unabhängigen Ansprüchen. Bevorzugte Weiterbildungen sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0007] Der wesentliche Grundgedanke der Erfindung liegt darin, den Türwächter in der Weise
auszubilden, dass auf eine Verschwenkung des gesamten Türwächtergehäuses zur Detektion
der Betätigung des Bedienelementes verzichtet werden kann. Das Bedienelement ist schwenkbar
an der Notausgangstür angeordnet und weist zur manuellen Betätigung üblicherweise
eine Handhabe auf. Beim Bedienelement handelt es sich erfindungsgemäß insbesondere
um einen Türdrücker oder eine Panikstange. Unter dem Gehäuse des Türwächters ist dasjenige
gegebenenfalls auch mehrteilig aufgebaute und bevorzugt deckelartig ausgebildete Bauteil
zu verstehen, das wesentliche Bestandteile des Türwächters, wie beispeisweise eine
Steuerelektronik, eine akustische Alarmeinrichtung etc., nach außen hin abschirmt.
Im Gegensatz zu den bekannten Türwächtern schlägt die Erfindung hier einen gänzlich
anderen Weg ein und schlägt zur Lösung der Aufgabe ein relativ zum Türblatt der Notausgangstür
feststehendes Gehäuse vor (und gerade nicht ein relativ zum Türblatt bewegbares Gehäuse).
Die Sensoreinrichtung umfasst erfindungsgemäß einen über das Gehäuse vorstehenden
und um eine Schwenkhebelachse klappbar gelagerten Schwenkhebel, der in der Weise ausgebildet
ist, dass er im installierten Zustand des Türwächters in Wirkverbindung mit dem Bedienelement
in der Weise steht, dass in einem festgelegten Schwenkbereich mit einer Verschwenkung
des Bedienelementes auch eine Verschwenkung des Schwenkhebels stattfindet. Erfindungsgemäß
ist somit ein Schwenkhebel vorgesehen, der türwächterseitig bzw. auf Seiten des Türwächters,
insbesondere am oder im Gehäuse des Türwächters, schwenkbar gelagert ist, über das
Gehäuse zur Erfassung einer Bedienelementbewegung in dem festgelegten Schwenkbereich
des Bedienelementes vorsteht bzw. im montierten Zustand wenigstens mit einem Teilbereich
in den Schwenkweg des Bedienelementes hineinragt.
[0008] Die schwenkbare Lagerung des Schwenkhebels am feststehenden Gehäuse ist vorliegend
in dem Sinne zu verstehen, dass der Schwenkhebel nicht unmittelbar mit dem Gehäuse
an sich körperlich verbunden sein muss. Der Schwenkhebel ist vielmehr in der Weise
am Türwächter gelagert, dass er zumindest teilweise über die Außenoberfläche des Gehäuses
vorsteht und relativ zum Gehäuse verschwenkbar ist. Dazu kann der Schwenkhebel beispielsweise
unmittelbar mit dem Gehäuse verbunden sein, im Inneren des Gehäuses gelagert und aus
dem Gehäuse herausgeführt sein oder auch separat gelagert und über geeignete Mittel
mit dem Gehäuse verbunden sein.
[0009] Entscheidend für den erfindungsgemäßen Lösungsweg ist ferner, dass das Gehäuse des
Türwächters relativ zum Türblatt der Notausgangstür feststeht. Eine schwenkbare Lagerung
des Gehäuses an sich ist daher nicht mehr erforderlich. Dadurch ist insbesondere die
Montage des erfindungsgemäßen Türwächters wesentlich vereinfacht.
[0010] Um eine Bewegung des Bedienelementes detektieren zu können, steht der Schwenkhebel
ferner zumindest in einem festgelegten Bereich des Schwenkweges des Bedienelementes
in Wirkverbindung mit dem Bedienelement bzw. der Schwenkhebel ist in der Weise ausgebildet,
dass er im installierten Zustand die Schwenkbewegung des Bedienelementes zumindest
teilweise erfassen kann. Unter einer Wirkverbindung ist konkret eine funktionelle
Verbindung zwischen dem Bedienelement und dem Schwenkhebel zu verstehen, die in der
Weise ausgebildet ist, dass sie eine Verschwenkung des Bedienelements in eine Verschwenkung
des Schwenkhebels umsetzt, die wiederum zur Detektion einer Bewegung des Bedienelementes
durch den Türwächter herangezogen wird. Wird das Bedienelement zumindest in dem festgelegten
Bereich bewegt bzw. verschwenkt, bewegt bzw. verschwenkt sich somit auch der Schwenkhebel.
Dazu können der Schwenkhebel und das Bedienelement beispielsweise dauerhaft miteinander
in funktionaler Verbindung stehen, wie es unter anderem über ein entsprechendes Gelenk
oder weitere Anlenkungselemente möglich ist. Alternativ kann die Wirkverbindung zwischen
dem Bedienelement und dem Schwenkhebel aber auch in der Weise ausgebildet sein, dass
sie nur über einen bestimmten Teil der Schwenkbewegung des Bedienelementes besteht.
Entscheidend ist, dass die Wirkverbindung zwischen dem Bedienelement und dem Schwenkhebel
bei einer Betätigung des Bedienelementes rechtzeitig vor einer Entriegelung der Notausgangstür
hergestellt ist, um rechtzeitig einen Voralarm anzuzeigen und den Nutzer vor einer
Türentriegelung auf die Notausgangstür aufmerksam zu machen.
[0011] Aus Platzgründen und zur konstruktiven Vereinfachung des Türwächters hat es sich
dabei als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn der Schwenkhebel zumindest in
dem festgelegten Schwenkbereich in Wirkverbindung mit der Handhabe des Bedienelements
steht. Auf diese Weise sind beispielsweise keine zusätzlichen Bauteile auf Seiten
des Bedienelementes erforderlich und eine spezielle Anpassung des Bedienelementes
ist nicht erforderlich. Der erfindungsgemäße Türwächter ist entsprechend vielseitig
anwendbar.
[0012] Idealerweise ist der Schwenkhebel ferner in der Weise an der Sensoreinrichtung gelagert,
dass er zum Türblatt hin verschwenkbar ist. Grundsätzlich sind von der Erfindung eine
Vielzahl verschiedener Lagerungsmöglichkeiten mit verschiedenen Schwenkbewegungen
des Schwenkhebels mit umfasst. Dies betrifft insbesondere Lagerungen, bei denen der
Schwenkhebel beispielsweise parallel zum Türblatt bewegbar ist bzw. die Schwenkebene
des Schwenkhebels parallel zur Türblattoberfläche hin verläuft. Weitere Lageralternativen
sind beispielsweise Anordnungen, bei denen der Schwenkhebel in der Weise gelagert
ist, dass er sich bei Betätigung durch das Bedienelement parallel oder gegenläufig
zur Schwenkbewegung des Bedienelements, insbesondere des Türdrückers, bewegt. Auch
Mittelstellungen zwischen einer parallel oder gegenläufig verlaufenden und einer zum
Türblatt hin verschwenkbaren Lagerung sind möglich. Es hat sich jedoch gezeigt, dass
eine Verschwenkbarkeit des Schwenkhebels zum Türblatt hin besonders vorteilhaft ist.
Die Schwenkebene des Schwenkhebels verläuft bei dieser Ausführungsform somit im Wesentlichen
orthogonal zur Türblattoberfläche. Diese Anordnung ist insbesondere aus platztechnischen
Gründen besonders günstig, da bei einer Betätigung des Bedienelementes und einer damit
einhergehenden Verschwenkung des Schwenkhebels in einer Notsituation dieser zum Türblatt
hin und damit quasi "aus dem Weg" geschwenkt wird. Darüber hinaus eignet sich eine
derartige Anordnung besonders gut, die Verschwenkung eines als Türklinke und ganz
besonders eines als Panikstange ausgebildeten Bedienelementes zu detektieren. Weiter
bevorzugt ist alternativ die Anordnung des Schwenkhebels in der Weise, dass seine
Schwenkebene parallel zur Türblattoberfläche verläuft. Diese Ausführungsform eignet
sich ganz besonders in Kombination mit einer Türklinke bzw. einem Türdrücker als Bedienelement,
so dass die Schwenkebene des Bedienelementes und die Schwenkebene des Schwenkhebels
gleich oder zumindest parallel sind. Bei dieser Ausführungsform kann der Türwächter
somit beispielsweise seitlich neben dem Türdrücker angeordnet werden, so dass der
Schwenkhebel und der Türdrücker bei Betätigung in unterschiedliche Richtungen schwenken.
Für den Bediener ergibt sich dabei der Vorteil, dass der Türdrücker nahezu hinderungsfrei
gegriffen werden kann bzw. der Schwenkhebel des Türwächters nicht als hinderndes Element
wahrgenommen wird.
[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegen die Schwenkebene des Bedienelementes
und die Schwenkebene des Schwenkhebels somit in einem Winkel und insbesondere orthogonal
zueinander. Die Schwenkebene bezeichnet dabei die jeweilige Ebene, in der die Schwenkbewegung
des Bedienelementes bzw. des Schwenkhebels verläuft. In einem rechten Winkel zur entsprechenden
Schwenkebene verläuft ferner die Schwenkachse des Bedienelementes bzw. des Schwenkhebels,
die diejenige Achse angibt, um die die Schwenkbewegung stattfindet. Die Bedienelementschwenkachse
ist somit beispielsweise diejenige Schwenkachse, um die das Bedienelement bei einer
manuellen Betätigung verschwenkt wird. Bevorzugt sind der Schwenkhebel des Türwächters
und das Bedienelement der Notausgangstür in der Weise zueinander angeordnet, dass
die Bedienelementschwenkachse und die Schwenkhebelachse windschief zueinander angeordnet
sind, d.h. sie schneiden sich nicht und sie verlaufen auch nicht parallel zueinander.
Diese Anordnung eignet sich ganz besonders, wenn das Bedienelement als Türklinke ausgebildet
ist. Alternativ sind die Bedienelementschwenkachse und die Schwenkhebelachse (bzw.
die beiden Schwenkebenen) parallel zueinander angeordnet. Diese Ausführungsform eignet
sich insbesondere bei der Verwendung einer Panikstange als Bedienelement. Es ist auch
bevorzugt, wenn der Schwenkhebel parallel zum Bedienelement und insbesondere zur Längserstreckung
der Handhabe angeordnet ist und parallel mit diesem oder, abhängig von der konkreten
Anordnung des Türwächters zum Bedienelement, entgegengesetzt zu dieser verschwenkbar
ist. Die Vorteile dieser Ausführungsform zeigen sich insbesondere dann, wenn die Handhabe
Teil eines Türdrückers ist. Schwenkhebel und Türdrücker (und insbesondere die Handhabe)
sind dementsprechend in nahezu der gleichen Schwenkebene verschwenkbar. Der Türwächter
wird dann idealerweise unterhalb des Türdrückers im Bereich der Drückerrosette angeordnet
und schlägt von unten in Längsichtung der Handhabe an. Durch eine Betätigung der Handhabe
schwenkt der Schwenkhebel dann nahezu parallel zur Handhabe mit nach unten. Diese
Ausführungsform ist aus Sicherheitsgründen von Vorteil, da der Schwenkhebel nicht
im Eingriffsbereich zwischen Türblatt und Handhabe mehr liegt bzw. in diesen Bereich
einschwenkt. Das Einklemmen eines Fingers zwischen Türdrücker und Schwenkhebel wird
dadurch beispielsweise praktisch ausgeschlossen. Alternativ kann der Türwächter auch
seitlich neben dem Türdrücker angeordnet werden, also auf der der Drückerrosette gegenüberliegenden
Seite. Wie vorstehend bereits erwähnt, schwenken in diesem Fall der Türdrücker und
der Schwenkhebel auseinander (also beispielsweise beide nach unten, der Schwenkhebel
aber entgegen dem Uhrzeigersinn und der Türdrücker im Uhrzeigersinn). Auch diese Anordnung
wird von dem Bediener als besonders hinderungsfrei empfunden.
[0014] Zwar ist es grundsätzlich möglich, die Wirkverbindung zwischen Schwenkhebel und Bedienelement
über beispielsweise gelenk- oder scharnierartige Verbindungsmechanismen zu erhalten,
wie vorstehend bereits erwähnt. Besonders einfach gelingt die Herstellung und Gewährleistung
einer Wirkverbindung jedoch mit einer Federbeaufschlagung des Schwenkhebels, die in
der Weise auf den Schwenkhebel wirkt, dass er gegen das Bedienelement und insbesondere
gegen die Handhabe anschlägt. Zum konkreten Erhalt der Federbeaufschlagung kommen
die im Stand der Technik bekannten Anordnungen, beispielsweise mit an geeigneter Stelle
auf den Schwenkhebel wirkenden Zug-oder Druckfedern etc., in Betracht. Die Federbeaufschlagung
ist erfindungsgemäß dabei in der Weise ausgebildet, dass sie zumindest im Überwachungs-
und Voralarmzustand den Schwenkhebel gegen das Bedienelement drückt, so dass dieser
gegen das Bedienelement anschlägt.
[0015] Besonders günstig ist es, wenn der Schwenkhebel von unten gegen das Bedienelement
anschlägt. Die Federbeaufschlagung ist bei diesem Ausführungsbeispiel in der Weise
ausgebildet, dass sie den Schwenkhebel vom Türblatt weg von unten gegen das Bedienelement
drückt. Bei einer Betätigung des Bedienelements, beispielsweise durch Herabdrücken
der Türklinke, wird der Schwenkhebel bei dieser Ausführungsform entgegen seiner Federbeaufschlagung
in Richtung des Türblattes verschwenkt.
[0016] Neben der konkreten Anordnung des Schwenkhebels in Bezug auf das Bedienelement und
der Ausbildung der Federbeaufschlagung kann auch die Abstimmung der Stellkraft der
auf den Schwenkhebel wirkenden Federbeaufschlagung ein wesentliches konstruktives
Kriterium sein. Die Stellkraft gibt dabei allgemein diejenige Kraft an, die von der
jeweiligen Federbeaufschlagung auf ein Element, vorliegend insbesondere auf den Schwenkhebel
und das Bedienelement, ausgeübt wird. Üblicherweise ist auch das Bedienelement federbeaufschlagt,
um nach einer Betätigung ein Zurückschwenken des Bedienelementes in die Ausgangsposition
zu gewährleisten. Bevorzugt wird die Stellkraft der Federbeaufschlagung des Schwenkhebels
relativ zur Federbeaufschlagung so gewählt, dass sie geringer als die Federbeaufschlagung
des Bedienelementes ist, insbesondere um den Faktor 0.5 und ganz besonders um den
Faktor 0.1. Auf diese Weise wird der Betätigungskomfort des Bedienungselementes durch
den erfindungsgemäßen Türwächter besonders wenig beeinflusst, da die zur Betätigung
des mit einem erfindungsgemäßen Türwächters ausgestatteten Bedienungselementes zusätzliche
vom Nutzer aufzubringende Kraft zur gleichzeitigen Verstellung der Schwenkhebels verhältnismäßig
gering ist. Darüber hinaus ist damit gewährleistet, dass der Schwenkhebel dem Bedienelement
"nachläuft", was für eine zuverlässige Sensierung der Stellung des Bedienelementes
besonders günstig ist.
[0017] Der Schwenkhebel ist darüber hinaus bevorzugt in der Weise ausgebildet, dass er bis
zu einem vorher festgelegten maximalen Verstellwinkel durch beispielsweise die Federbeaufschlagung
wieder in den Überwachungszustand zurück gedrückt wird und beim Überschreiten dieses
maximalen Verstellwinkels jedoch selbsttätig im Alarmzustand an das Gehäuse heranklappt
bzw. von der Federbeaufschlagung entkoppelt wird. Der Verstellwinkel ist dabei derjenige
Winkel, der zwischen der aktuellen Position des Schwenkhebels in Bezug auf den im
Überwachungszustand befindlichen Schwenkhebel gebildet wird. Der Verstellwinkel gibt
somit ausgehend vom "Ausgangszustand" bzw. Überwachungszustand des Schwenkhebels an,
um wie viel Grad der Schwenkhebel um seine Schwenkhebelachse verschwenkt wurde. Weist
der Schwenkhebel beispielsweise eine Federbeaufschlagung auf, die den Schwenkhebel
zurück in seinen Überwachungszustand schiebt, wird der Schwenkhebel von dieser Federbeaufschlagung
beim Überschreiten des maximalen Verstellwinkels (= Auslösewinkel) entkoppelt bzw.
freigegeben und schwenkt schwerkraftgetrieben und/oder mithilfe beispielsweise einer
weiteren Federbeaufschlagung in den Alarmzustand und/oder zum Gehäuse des Türwächters
hin. Der maximale Verstellwinkel, bevor der Schwenkhebel von der Federbeaufschlagung
entkoppelt wird, liegt bevorzugt zwischen 25° und 65°, insbesondere zwischen 30° und
55° und ganz besonders zwischen 35° und 45°. Ist der maximale Verstellwinkel somit
einmal überschritten, wird der Alarmzustand ausgelöst und der Schwenkhebel muss zur
Aufhebung des Alarms und/oder, je nach Ausführungsform, zum Zurückschwenken des Schwenkhebels
von einem autorisierten Bediener freigegeben werden. Dies geschieht bevorzugt durch
eine Betätigung eines vorhandenen und dazu ausgebildeten Schlüsselschalters.
[0018] Selbstverständlich ist es auch möglich, keine Entkopplung des Schwenkhebels von der
Federbeaufschlagung vorzusehen. Auch bei dieser Ausführungsform steuert der Türwächter
die Umschaltung vom Überwachungs- in den Voralarm- und in den Alarmzustand allein
in Abhängigkeit von dem von der Sensoreinrichtung ermittelten Verstellwinkel, wobei
hier die Steuereinheit in der Weise ausgebildet ist, dass beim einmaligen Überschreiten
des maximalen Verstellwinkels eine Umschaltung in den Alarmzustand stattfindet, der
anschließend aufrecht erhalten wird, auch wenn der Schwenkhebel durch seine Federbeaufschlagung
wieder in den Ausgangszustand zurückschwenkt. Der maximale Verstellwinkel liegt bevorzugt
in den Bereichen, die zur vorhergehenden Ausführungsform mit Entkopplung der Federbeaufschlagung
bereits angegeben wurden.
[0019] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Türwächter ferner in der Weise
ausgebildet, dass er eine Justiereinrichtung aufweist, mit der der maximale Verstellwinkel
bzw. der Auslösewinkel (der Winkel, ab dessen Überschreitung der Alarmzustand ausgelöst
wird) justierbar ist. Gleiches kann alternativ oder zusätzlich selbstverständlich
auch für den Verstellwinkel der Fall sein, ab dem der Voralarmzustand ausgelöst wird.
Die Justiereinrichtung ist mit anderen Worten in der Weise ausgebildet, dass sie eine
Anpassung der Schwenkbewegung des Schwenkhebels an die jeweiligen Installationsgegebenheiten
erlaubt. Entsprechende Justiereinrichtungen können beispielsweise eine Stellschraube
umfassen, über die die entsprechenden Schaltpunkte eingestellt werden können. Auch
eine elektronische Justierung mit Hilfe der Steuereinheit ist möglich. Schließlich
ist es auch möglich, eine zur Justierung lösbare Verrastung des Schwenkhebels, beispielsweise
mit einer geeigneten Kupplung, etc., vorzusehen. Zur Justierung ist die Verrastung
lösbar ausgebildet und sobald die gewünschte Positionierung erhalten wird, kann die
Verrastung, beispielsweise über ein Einkuppeln des Schwenkhebels in eine geeignete
Übertragungsmechanik, wieder hergestellt werden. Um die Manipulationssicherheit zu
erhöhen, ist es weiter bevorzugt, wenn die Justiereinrichtung zusätzlich gesichert
ausgebildet ist, um nur berechtigten Personen eine Justierung des Schwenkhebels zu
ermöglichen. Dazu kann die Justiereinrichtung beispielsweise in der Weise ausgebildet
sein, dass sie über einen Schlüsselschalter oder eine vergleichbare Einrichtung zum
Berechtigungsnachweis aktivierbar bzw. freigebbar und desaktivierbar bzw. sperrbar
ist.
[0020] Der Schwenkhebel kann ferner auch in seiner konkreten Ausführung variieren. Bevorzugt
ist er beispielsweise zweiarmig ausgebildet, wobei der eine Arm der Kontaktarm zwischen
Lagerachse und dem Bedienelement ist, und der andere Arm der Sensorarm, über den die
Sensoreinrichtung die Verschwenkung des Bedienelementes erfasst. Dieser Sensorarm
ragt dazu in das Innere des Gehäuses und ist mit entsprechenden Erfassungsmitteln
funktionsmäßig verbunden. Bevorzugt stehen der Sensorarm und der Kontaktarm in einem
Winkel von 90° bis 180° und insbesondere von 90° bis 135° aufeinander. Weitere Anordnungsvarianten
zwischen Schwenkhebel und Gehäuse ergeben sich beispielsweise auch dadurch, dass der
Schwenkhebel in verschiedenen Positionen am Gehäuse gelagert werden kann. So können
beispielsweise mehrere Lagerpunkte vorhanden sein, in die der Schwenkhebel je nach
Bedarf einhängbar ist. Der Nutzer kann somit vor Ort entscheiden, ob der Schwenkheben
beispielsweise vom Gehäuse des Türwächters nach vorn, nach links oder nach rechts
abstehen soll. Ein noch breiteres Variationsspektrum lässt sich in diesem Zusammenhang
mit einer Drehkopf-Variante erhalten. Bei dieser Ausführungsform ist der Schwenkhebel
gehäuseseitig in einem Drehkopf gelagert, der gegenüber dem Hauptkörper des Türwächtergehäuses,
idealerweise in einer Ebene senkrecht zur Schwenkebene des Schwenkhebels, drehbar
ist. Mit Hilfe des Drehkopfes kann der Schwenkhebel somit in die gewünschte Richtung
relativ zum Gehäuse, in die er vom Gehäuse bzw. der Gesamtheit aus Drehkopf und Hauptkörper
des Gehäuses vorsteht, bzw. zum Bedienelement gebracht werden, so dass die Stellung
des Schwenkhebels des installierten Türwächters an das Bedienelement angepasst werden
kann. Insgesamt ist daher bei dieser Ausführungsform insbesondere die Installation
wesentlich erleichtert, da zunächst der Türwächter am Türblatt in seiner Position
relativ zum Bedienelement relativ grob anordenbar ist und eine Feinjustierung des
Schwenkhebels anschließend mit dem Drehkopf und, soweit vorhanden, mit der vorstehend
angeführten Justiereinrichtung für den Schwenkhebel möglich ist. Eine exakte Ausrichtung
des Gehäuses beim Anbringen des Türwächters am Türblatt ist somit nicht mehr erforderlich.
Die Drehachse des Drehkopfes verläuft im installierten Zustand des erfindungsgemäßen
Türwächters vorzugsweise in Vertikalrichtung. Grundsätzlich ist es zwar möglich, den
Drehkopf um 360° drehbar auszubilden. Es hat sich allerdings in fertigungstechnischer
Hinsicht als vorteilhaft erwiesen, die Drehbarkeit des Drehkopfes auf einen Bereich
von 90° bis 240° und insbesondere auf 170° bis 220° zu beschränken. Darüber hinaus
ist der Drehkopf vorzugsweise über eine Rastverstellung gegenüber der Gehäuse drehbar,
wobei bevorzugte Rastschritte bei 10° bis 30° und insbesondere bei 20° liegen. Die
Einstellbarkeit des Drehkopfes ist ferner vorzugsweise über eine Einrichtung zum Berechtigungsnachweis
(= Sicherungseinrichtung), beispielsweise einen Schlüsselschalter, gesichert. Ideal
ist es dabei, wenn die Schlüsselschalter gleichzeitig mehrere der gegebenenfalls vorhandenen
Justiereinrichtungen (beispielsweise für die Drehposition des Drehkopfes und für die
Schwenkposition des Schwenkhebels im Überwachungszustand) freigibt und sperrt, beispielsweise
die Justiereinrichtung für den Schwenkhebel und/oder weitere Justiereinrichtungen,
beispielsweise für Alarmtöne, etc..
[0021] Um vom potentiellen Nutzer rechtzeitig erkannt zu werden, sind die Gehäuse von Türwächtern
üblicherweise mit Signalfarben auffällig farblich gekennzeichnet. Dies hat allerdings
den Nachteil, dass die Kennzeichnung bei Dunkelheit, beispielsweise durch einen Stromausfall,
etc., nicht mehr wahrgenommen werden kann. Die Erfindung umgeht dieses Problem dadurch,
dass der Schwenkhebel und/oder das Gehäuse zumindest teilweise aus einem nachleuchtenden
Kunststoff hergestellt ist bzw. das Gehäuse und/oder der Schwenkhebel zumindest teilweise
mit einer nachleuchtenden Beschichtung, insbesondere Kunststoffbeschichtung, versehen
ist. Derartige Kunststoffe bzw. Beschichtungen "laden" sich durch Lichteinstrahlung
selbstständig auf und emittieren in der Dunkelheit sichtbares Licht. Dies ermöglicht
es, trotz Dunkelheit, beispielsweise aufgrund eines Stromausfalls, den erfindungsgemäßen
Türwächter sicher und einfach zu lokalisieren. Gleichzeitig hängen die Leuchteigenschaften
des Türwächters nicht von einer intakten externen oder internen Stromversorgung ab.
Ein derartiger Türwächter verbessert somit maßgeblich den durch den Einbau eines erfindungsgemäßen
Türwächters erreichbaren Sicherheitsstandard. Nachleuchtende Kunststoffe sind üblicherweise
Thermoplaste, in die spezielle Leuchtpigmente eingearbeitet sind. Typische Thermoplaste
sind beispielsweise Polyvinylchlorid (PVC), Polypropylen (PP), Polycarbonat (PC),
etc. Ein typisches Leuchtpigment ist beispielsweise mit Kupfer dotiertes Zinksulfid,
mit einem Seltenerdmetall, insbesondere Europium, dotiertes Strontiumaluminat etc.
[0022] Häufig weisen Türwächter ferner aufwendig gestaltete und kompliziert herzustellende
und zu steuernde Anzeigeelemente bzw. Anzeigen auf, die optisch wahrnehmbar angeben,
in welchem Betriebszustand sich der Türwächter gerade befindet, wie beispielsweise
dem Überwachungszustand oder dem Alarmzustand bzw. die den potentiellen Nutzer auf
die Funktionen des Türwächters aufmerksam machen. Diese Anzeigeelemente sind üblicherweise
am Gehäuse angeordnet und geben beispielsweise durch verschiedenfarbige Lämpchen,
Displays etc. den Betriebzustand an. Dementsprechend erfordern derartige Anzeigeelemente
beispielsweise eine elektrische Stromversorgung, Freilassungen im Gehäuse für entsprechende
Leuchtmittel etc., verschiedenfarbige Leuchtmittel und eine Steuereinheit zum Steuern
der Leuchtmittel, etc.. Die Erfindung schlägt in diesem Zusammenhang einen völlig
neuen Weg ein und ermöglicht die Integration eines Anzeigeelementes in einen Türwächter
auf besonders einfache und kostengünstige Weise. Dazu wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
am Schwenkhebel ein Anzeigeelement anzuordnen, welches in der Weise ausgebildet ist,
dass es den Anzeigeinhalt in Abhängigkeit vom Verstellwinkel des Schwenkhebels bzw.
in Abhängigkeit vom Betrachtungswinkel des Anzeigeelementes durch den Nutzer verändert.
Dabei hat sich die Verwendung eines Kippbildes als Anzeigeelement als besonders geeignet
herausgestellt. Derartige Kippbilder werden allgemein unter anderem auch als "Wackelbild"
oder, in aufwendigerer Ausführung, als "Linsenraster-Bild" bezeichnet. Charakteristisch
für derartige Kippbilder ist, dass sie in Abhängigkeit vom Betrachtungswinkel wenigstens
zwei unterschiedliche Bilder für einen Betrachter darstellen. Kippbilder weisen dazu
beispielsweise mehrere Bilder auf, die in Streifen aufgeteilt sind, wobei die Streifen
der Bilder jeweils alternierend auf einer Anzeigefläche angeordnet sind. Durch Verwendung
spezieller Linsen (Linsenrasterbild), der Anordnung der Streifen in verschiedenen
Winkeln, wobei die Streifen eines Bildes jeweils in dem gleichen Winkel zur Anzeigefläche
hin angeordnet sind, oder weiterer für Kippbilder bekannter Anordnungsprinzipien,
gelingt es, dass der Betrachter in Abhängigkeit vom Betrachtungswinkeln die verschiedenen
Bilder wahrnimmt. Der Betrachtungswinkel ist dabei derjenige Winkel, der zwischen
dem Betrachter bzw. der Betrachtungsrichtung und der Anzeigefläche zum Betrachter
hin gebildet wird. Bevorzugt ist das Kippbild in der Weise ausgebildet, dass der zur
Betrachtung des einen Bildes erforderliche Betrachtungswinkel und der zur Betrachtung
des anderen Bildes erforderliche Betrachtungswinkel eine Differenz zwischen 60° bis
120°, insbesondere zwischen 80° bis 100° und ganz besonders von 90° aufweisen.
[0023] Das Kippbild ist bevorzugt an der von außen sichtbaren Außenseite des Schwenkhebels
angeordnet und zeigt je nach Stellung des Schwenkhebels beispielsweise an, ob der
Türwächter im Überwachungszustand oder im Alarmzustand ist. Mit Kippbildern können
grundsätzlich auch mehr als zwei Bilder in einem Kippbild je nach Betrachtungswinkel
dargestellt werden. Es ist somit auch möglich, beispielsweise den zwischengeschalteten
Voralarmzustand durch ein weiters Bild in das Kippbild zu integrieren. Das Anzeigeelement
ist damit unabhängig von einer elektrischen Stromversorgung oder vergleichbaren Energiequellen
und eignet sich daher ganz besonders für die Verwendung beim erfindungsgemäßen Türwächter.
[0024] Beispiele für Informationsinhalte, die typischerweise mit dem Anzeigeelement dargestellt
werden, sind "Notausgang" oder "Tür gesperrt" unter dem Blickwinkel des Betrachters
bei im Überwachungszustand befindlichem Schwenkhebel und "Tür freigegeben" oder "Alarm"
unter dem Blickwinkel des Betrachters bei im Alarmzustand befindlichen Schwenkhebel.
Alternativ oder gleichzeitig können sich in Abhängigkeit vom Blickwinkel ändernde
Symbole vom Kippbild dargestellt werden, beispielsweise ein Stoppzeichen und ein Durchgangszeichen
etc. Sofern mehr als zwei Bilder je nach Betrachtungswinkel vom Kippbild angezeigt
werden können, kann beispielsweise auch ein zwischengeschaltetes Bild für den Voralarmzustand
vorgesehen sein. Dieses kann beispielsweise in der Weise gestaltet sein, dass es den
Text "Achtung" oder "eine Fortsetzung des Öffnungsvorgangs löst einen dauerhaften
Alarm aus" anzeigt. Das Kippbild ist in dieser Ausführungsform idealerweise derart
ausgebildet, dass das zwischengeschaltete Bild für den Voralarmzustand bis zu dem
Verstellwinkel für den Betrachter sichtbar ist, bis zu dem der Schwenkhebel von seiner
Federbeaufschlagung entkoppelt wird und in seine Alarmstellung einschwenkt bzw. der
maximale Verstellwinkel überschritten ist.
[0025] Es hat sich ferner als vorteilhaft herausgestellt das Gehäuse gestuft auszubilden,
wobei ein abgeflachter Bereich vorhanden ist, der in der Weise ausgebildet ist, dass
das Bedienelement zumindest über einen Teil dieses abgeflachten Bereiches hinweg verschwenkt
werden kann. Dieser abgeflachte Bereich liegt somit bevorzugt zwischen dem Schwenkbereich
des Bedienelements und insbesondere der Handhabe, wie beispielsweise einer Türklinke
oder einer Panikstange, und der Türblattoberfläche. Auf diese Weise ist eine besonders
schmale und ästhetisch elegante Ausbildung des Gehäuses möglich, da vorhandene größere
Komponenten im Inneren des Gehäuses, wie beispielsweise häufig einer Einrichtung zur
Ausgabe akustischer Signale, einem Schlüsselschalter, etc., aus dem abgeflachten Bereich
heraus in den übrige und im Verhältnis zum abgeflachten Teil aufgewölbten Teil des
Gehäuses verbracht werden können. Im abgeflachten Bereich wird dagegen insbesondere
speziell der Schwenkhebel gelagert und zum Gehäuse hin verschwenkt, sofern das Bedienelement
betätigt wird.
[0026] Vorzugsweise weist der Türwächter ferner eine Feststellvorrichtung auf, die zur Feststellung
des Schwenkhebels, insbesondere in seiner vorzugsweise zum Gehäuse eingeschwenkten
Alarmposition, ausgebildet ist. Mit dieser Feststellvorrichtung kann besonders gut
eine sogenannte "Daueroffen-Funktion" bzw. eine Türfreigabe ohne Türalarm erreicht
werden. Dazu wird der Schwenkhebel durch die Feststellvorrichtung insbesondere in
einer zum Gehäuse hin verschwenkten Position festgehalten bzw. festgestellt. Damit
wird die Wirkung einer vorhandenen Federbeaufschlagung beispielsweise außer Kraft
gesetzt und eine Rückstellung des Schwenkhebels in die Überwachungsposition ist nicht
ohne ein vorheriges Zurückstellen der ausgelösten Feststellvorrichtung möglich. Gleichzeitig
ist die Feststelleinrichtung vorzugsweise in der Weise ausgebildet, dass sie im aktivierten
Zustand (d.h. in dem Zustand, in dem sie den Schwenkhebel feststellt) die Alarmeinrichtung
des Türwächters deaktiviert, so dass trotz der Verschwenkung des Schwenkhebels in
die Alarmstellung kein Alarmsignal vom Türwächter ausgegeben wird. Dies erlaubt eine
durch einen erfindungsgemäßen Türwächter gesicherte Tür übergangsweise durch Feststellen
des Schwenkhebels als Durchgangstür zu benutzen. Praktisch kann dies zum Beispiel
in der Weise realisiert werden, dass die Steuereinheit im weitesten Sinne in der Weise
ausgebildet ist, dass sie bei aktivierter Feststelleinrichtung den Alarmzustand abschaltet
bzw. den Alarm stumm schaltet. Konkret kann die Feststellvorrichtung dazu beispielsweise
so ausgeführt sein, dass sie im aktivierten (und damit den Schwenkhebel feststellenden)
Zustand gleichzeitig einen Schaltkontakt der Steuereinheit betätigt, der die Alarmfunktion
deaktiviert.
[0027] Eine besonders zuverlässige Feststellvorrichtung umfasst eine aus dem Gehäuse ausfahrbare
Abdeckung, die zur Arretierung des Schwenkhebels ausgebildet ist. Diese Abdeckung
kann somit über den zum Gehäuse hin verschwenkten Schwenkhebel geschoben werden, so
dass der Schwenkhebel zwischen dem Gehäuse und der Abdeckung liegt. Die Abdeckung
verhindert auf diese Weise, dass der Schwenkhebel in seine Überwachungsposition zurückkehrt.
Bevorzugt wird durch das Ausfahren der Abdeckung gleichzeitig ein Schaltkontakt betätigt,
über den eine Abschaltung der Alarmfunktion des Türwächters erreicht wird. Eine hülsenartige
Ausbildung der Abdeckung hat sich als besonders günstig erwiesen, da damit der Schwenkhebel
von allen Seiten umfasst werden kann und ein manipulativer Zugriff auf den festgestellten
Schwenkhebel auf diese Weise erheblich erschwert wird.
[0028] Um den Manipulationsschutz des Türwächters zu erhöhen, ist der Türwächter bevorzugt
speziell gesichert und weist beispielsweise Mittel auf, die es nur einem begrenzten
Personenkreis ermöglichen in Steuerungsfunktionen des Türwächters einzugreifen (=
Sicherungseinrichtung). Dabei kann es sich beispielsweise, wie vorstehend bereits
erwähnt, um einen in geeigneter Weise am Gehäuse angeordneten Schlüsselschalter bzw.
Schließzylinder handeln. Über den Schlüsselschalter oder die alternativ oder zusätzlich
vorhandenen Mittel zu bedienende Funktionen sind insbesondere die Rückstellung des
im Alarmzustand befindlichen Schwenkhebels und/oder die Aufhebung des Alarms und/oder
die Aktivierung der Feststelleinrichtung (beispielsweise das Ausfahren der Abdeckung)
und/oder die Deaktivierung der Feststelleinrichtung und/oder das Ein- und Ausschalten
des Türwächters und/oder die Freigabe und Feststellung der Justiereinrichtung für
den Drehkopf und/oder die Freigabe und Feststellung der Justiereinrichtung für den
Schwenkhebel. Über eine Betätigung des Schlüsselschalters bzw. des Schließzylinders
können demnach sowohl elektrische Komponenten geschaltet als auch mechanisch wirkende
Schutzeinrichtungen gesteuert, insbesondere freigegeben und/oder gesperrt, werden.
So kann beispielsweise konkret eine Stiftarretierung für die Sicherung der Drehposition
des Drehkopfes und/oder die Schwenkposition des Schwenkhebels im Überwachungszustand
gelöst bzw. festgestellt werden. Damit kann vermieden werden, dass Unberechtigte beispielsweise
die Feststellvorrichtung zur Arretierung des Schwenkhebels nutzen und dadurch die
Alarmfunktion unterbinden und/oder den Schwenkhebel durch (unberechtigte) Nutzung
der jeweiligen Justiereinrichtungen aus dem Schwenkweg des Bedienelementes herausschwenken.
[0029] Notfalleinrichtungen, wie insbesondere auch Türwächter, müssen ferner derart beschaffen
sein, dass ihre Funktionsfähigkeit durch Notfallsituationen nicht beeinträchtigt wird.
Aus diesem Grund weist der erfindungsgemäße Türwächter bevorzugt eine Batterie zur
elektrischen Stromversorgung auf. Auf diese Weise ist auch die Installation des Türwächters
erheblich vereinfacht, da auf eine Verkabelung zur elektrischen Stromversorgung bei
dieser Ausführungsform verzichtet werden kann. Damit ist der erfindungsgemäße Türwächter
besonders zur Nachrüstung geeignet. Um den Ladezustand der Batterie zu prüfen, was
insbesondere bei Notfalleinrichtungen mit Batterieversorgung aus Sicherheitsgründen
regelmäßig durchgeführt werden muss, kann der Schwenkhebel bzw. das Bedienelement
bis zur Voralarmstufe betätigt werden. Damit ist optisch und/oder akustisch erkennbar,
ob der Ladezustand noch ausreichend ist. Zusätzlich kann die Steuereinheit in der
Weise ausgebildet sein, dass sie ab dem Unterschreiten eines festgelegten Minimalgrenzwertes
des Ladezustandes die Auslösung eines Signals, beispielsweise des Voralarms, auslöst,
um auf den niedrigen Ladezustand der Batterie hinzuweisen.
[0030] Die Lösung der Aufgabe gelingt ferner mit einer Notausgangstür mit einem Türblatt,
einer Betätigungsvorrichtung und einem erfindungsgemäßen Türwächter.
[0031] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen
erläutert. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Türwächter in Überwachungsposition;
- Fig. 2
- den Türwächter gemäß Fig. 1 in Voralarmstellung;
- Fig. 3
- den Türwächter gemäß der Figuren 1 und 2 in Hauptalarmstellung;
- Fig. 4
- den Türwächter gemäß der Figuren 1 bis 3 in der Dauerfreigabestellung;
- Fig. 5a bis 5c
- die Anordnung und Funktionsweise des Kippbilds am Schwenkhebel;
- Fig. 6
- eine Ansicht einer Notausgangstür mit einem Türwächter;
- Fig. 7
- eine Ausschnittsvergrößerung des die Schließvorrichtung aufweisenden Bereichs der
Notausgangstür aus Figur 6;
- Fig. 8
- eine zweiflügelige Tür mit Türwächtern;
- Fig. 9
- eine alternative Anordnung des Türwächters in Bezug auf einen Türdrücker;
- Fig. 10
- ein Türwächter mit mehreren Lagerpunkten für den Schwenkhebel;
- Fig. 11
- alternativ zur Anordnung aus Fig. 9 ein seitlich zum Türdrücker angeordneter Türwächter;
und
- Fig. 12
- ein Türwächter mit Drehkopflagerung des Schwenkhebels.
[0032] Bei den im Folgenden dargestellten Ausführungsformen sind baulich gleiche Bauteile
und gleich wirkende Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen. Der Übersichtlichkeit
halber ist nicht jedes sich in den Figuren wiederholende Bauteil in jeder Figur erneut
gekennzeichnet.
[0033] Gemäß der Fig. 1 sind wesentliche Elemente des Türwächters 1 das Gehäuse 9, welches
die Sensoreinrichtung 10, die Steuereinheit 11 und die Alarmeinrichtung 12 umgibt,
wobei diese Elemente in Fig. 1 lediglich phantomartig dargestellt sind. Auf eine weitere
Abbildung dieser Elemente wurde in den nachfolgenden Figuren lediglich der Übersichtlichkeit
halber verzichtet. Ferner kann eine Sicherungseinrichtung 31 vorhanden sein, wie sie
in den Figuren 10 und 12 näher angegeben ist. Über die Steuereinheit 11 ist im vorliegenden
Ausführungsbeispiel auch eine Einstellung des Auslösewinkels für den Voralarmzustand
und den Alarmzustand möglich. Neben dem aufgewölbten bauchigen unteren Bereich des
Gehäuses 9 weist der Türwächter 1 ferner einen abgeflachten Bereich 20 auf, der sich
von oben an den aufgewölbten Bereich des Türwächters 1 anschließt. Nach oben hin läuft
der abgeflachte Bereich 20 des Gehäuses 9 in einen vorstehenden Gelenkbereich 23 aus,
an dem ein Schwenkhebel 13 klappbar gelagert ist. Der Schwenkhebel 13 ist Teil der
Sensoreinrichtung 10 und kann, wie es in den Figuren 1 bis 3 dargestellt ist, zum
abgeflachten Bereich 20 des Gehäuses 9 eingeschwenkt werden. Der Schwenkhebel 13 weist
ein L-förmiges Profil auf, wobei der kürzere Schenkel des L in Einklapprichtung zeigt
und der längere Schenkel am vorstehenden Gelenkbereich 23 angelenkt ist. Am Gehäuse
9 ist ferner ein Schlüsselschalter 25 vorhanden (mit steckendem Schlüssel 26). Über
den Schlüsselschalter 25 können noch zu erläuternde Funktionen des Türwächters 1 gesteuert
werden.
[0034] Der in den Figuren 1 bis 4 gezeigte Türwächter 1 kann auf unterschiedliche Arten
und Weisen an einer Notausgangstür angeordnet sein. Beispiele verschiedener Anordnungsalternativen
sind in den Figuren 6 und 8 angegeben. Figur 6 betrifft dabei eine Anordnung des Türwächters
an einer einflügeligen Notausgangstür 2, bei der das Bedienelement 8 als Türklinke
ausgebildet ist. Fig. 7 gibt dabei den Bereich um den Türwächter 1 und das Bedienelement
8 im Bereich des gepunkteten Kastens aus Fig. 6 in vergrößerter Form wieder. Aus den
Figuren 6 und 7 gehen insbesondere auch Teile der Schließvorrichtung 4 hervor, wie
beispielsweise ein Türbeschlag 6, eine Falle 7 und das zur Steuerung der Falle 7 dienende
Bedienelement 8. Die Schließvorrichtung 4 ist in ihrer Gesamtheit beispielsweise ein
Türschloss mit einem zargenseitig angeordneten Türöffner (nicht dargestellt). Das
Bezugszeichen der Schließvorrichtung 4 kennzeichnet in Fig. 6 die ungefähre Lage das
Türschlosses im Türblatt 3.
[0035] Die Schwenkachse 5 (Bedienelementschwenkachse) des Bedienelements 8 (Türklinke) ragt
senkrecht aus der Bildebene der Fig. 7 heraus, wie es mit dem mit 5 gekennzeichneten
Punkt (Schnitt durch die Achse) in Fig. 7 entsprechend angedeutet ist. Die Schwenkebene
des Bedienelements 8 gemäß dem Ausführungsbeispiel der Figuren 6 und 7 liegt somit
in der Ebene des Türblatts 3 (YZ-Ebene). Die mit einer gestrichelten Linie gekennzeichnete
Schwenkachse 14 (Schwenkhebelschwenkachse) gibt dagegen die Schwenkachse des Schwenkhebels
13 an. Gemäß Fig. 7 verläuft die Schwenkachse 14 des Schwenkhebels 13 somit parallel
zur Schwenkebene des Bedienelements 8 und windschief zur Schwenkachse 5 des Bedienelements
8. Die Schwenkebene des Schwenkhebels 13 liegt in der XZ-Ebene, so dass die Schwenkebene
des Schwenkhebels 13 orthogonal zur Schwenkebene des Bedienelements 8 verläuft. Der
Türwächter 1 ist nun in der Weise unterhalb des Bedienelements 8 angeordnet, dass
er mit seinem Schwenkhebel 13 von unten gegen das Bedienelement 8 anschlägt. Dazu
ist der Schwenkhebel entgegen der in Fig. 7 mit dem Pfeil A angegebenen Einschwenkrichtung
mit einer entsprechenden Federkraft beaufschlagt. Wird das Bedienelement 8 durch Niederdrücken
betätigt, wird es in Pfeilrichtung B verschwenkt. Durch die schwenkbewegliche Lagerung
des Schwenkhebels 13 am Gehäuse 9 des Türwächters 1 und der Anlage des Schwenkhebels
13 an der Unterseite des Bedienelementes 8 bewirkt die Schwenkbewegung des Bedienelementes
8 in Pfeilrichtung B ein Einschwenken des Klapphebels 13 in Pfeilrichtung A zum Gehäuse
9 hin. Zwischen dem Bedienelement 8 und dem Schwenkhebel 13 liegt somit eine Wirkverbindung
vor, da eine Verschwenkung des Bedienelementes 8 in Pfeilrichtung B eine Verschwenkung
des Schwenkhebels 13 in Pfeilrichtung A bewirkt. Dadurch, dass der Schwenkhebel 13
an das Bedienelement 8 anschlägt, kann unmittelbar die zur Verstellung des Schwenkhebels
13 erforderliche Kraft vom Bedienelement 8 auf den Schwenkhebel 13 übertragen werden.
Der Türwächter 1 erfasst im Ergebnis auf diese Weise eine Betätigung des Bedienelementes
8 über die Mitverschwenkung des Schwenkhebels 13.
[0036] Eine alternative Anordnung des Türwächters 1 ist in Figur 8 angegeben. Die dortige
zweiflügelige Notausgangstür 2 umfasst zwei Türblätter 3, wobei an jedem Türblatt
3 ein als Panikstange ausgebildetes Bedienelement 8 angeordnet ist. Die grundsätzliche
Ausbildung, Anordnung und Funktionsweise einer Panikstange ist aus dem Stand der Technik
bekannt. Derartige Panikstangen werden zum Türblatt 3 hingedrückt, um die Notausgangstür
2 zu öffnen. Die Schwenkachse 5 der Panikstangen 8 verläuft dementsprechend parallel
zur Schwenkachse 14 des Schwenkhebels 13 des Türwächters 1. Gleichermaßen liegen auch
die Schwenkebenen der Bedienelemente 8 und der Schwenkhebel 13 in der XZ-Ebene bzw.
verlaufen parallel zueinander. Die Anordnung des Türwächters 1 in Relation zur Panikstange
8 kann ferner ebenfalls variieren. Dazu sind in Fig. 8 beispielhaft zwei Anordnungsalternativen
angegeben. Auf dem in Fig. 8 linken Türblatt 3 ist der Türwächter 1 außermittig im
Verhältnis zum Bedienelement 8 (hier Panikstange) angeordnet und befindet sich am
linken seitlichen Ende. Der Türwächter 1 auf dem rechten Türblatt 3 in Fig. 8 ist
dagegen mittig in Relation zur Panikstange 8 auf der Oberfläche des Türblatts 3 angeordnet.
Für die grundsätzliche Funktionsweise des Türwächters 1 haben diese unterschiedlichen
Anordnungen allerdings keine Auswirkung.
[0037] Die Funktionsweise und die verschiedenen Betriebszustände des Türwächters 1 sind
in den Figuren 1 bis 4 näher angegeben und gelten für beide in den Figuren 6 bis 8
dargestellten Ausführungsformen. Fig. 1 zeigt den Türwächter 1 aus Fig. 6 aus der
mit I in Fig. 6 gekennzeichneten Blickrichtung. Der Türwächter 1 in Fig. 1 befindet
sich im Überwachungszustand. Die Federbeaufschlagung des Schwenkhebels 13 wirkt entgegen
der Einschwenkrichtung gemäß Pfeil A, so dass der Schwenkhebel 13 in Figur 1 gegen
die Unterseite des Bedienelementes 8 (Türklinke) gedrückt wird und im Bereich der
Handhabe gegen diese mit seinem Anschlagsbereich 24 von unten anschlägt. Die Folgen
einer Betätigung der Türklinke bzw. des Bedienelements 8 sind in den Figuren 2 und
3 näher angegeben.
[0038] Fig. 2 zeigt den Türwächter 1 dazu im Voralarmzustand. Bis zu dem in Fig. 2 angegebenen
Verschwenkungszustand bzw. Verstellwinkel, was im Vergleich zu Fig. 1 einem Verstellwinkel
β von ca. 30 ° entspricht, führt die über den Schwenkhebel 13 sensierte Betätigung
der Türklinke 8 dazu, dass über die Alarmeinrichtung 12 ein akustisches und/oder optisches
Alarmsignal ausgegeben wird. Der Verstellwinkel β gibt den Verschwenkwinkel des Schwenkhebels
13 gegenüber seiner Ausgangsposition im Überwachungszustand (Fig. 1) bei unbetätigtem
Bedienelement 8 an (diese Bezugslage des Bedienelementes 8 ist in Fig. 2 durch die
gestrichelte Linie angegeben). Solange sich der Türwächter 1 jedoch im Voralarmzustand
befindet, kehrt der Türwächter wieder, getrieben durch die Federbeaufschlagung, in
den Überwachungszustand gemäß Fig. 1 zurück, sobald das (aus dem Stand der Technik
bekanntermaßen ebenfalls federbeaufschlagte) Bedienelement 8 wieder losgelassen wird
und in die in Fig. 1 angezeigte Stellung zurückschwenkt. Schwenkt das Bedienelement
8 wieder in seine Ausgangsposition gemäß Fig. 1, kehrt der Schwenkhebel 13 wieder
in seinen Überwachungszustand zurück und die Ausgabe des Alarmsignals durch die Alarmeinrichtung
12 endet. Dieser Zustand wird daher auch als Voralarmzustand bezeichnet, da die Notausgangstür
3 nicht geöffnet wurde und der Alarmzustand ohne Betätigung des Schlüsselschalters
26 mit dem Loslassen des Bedienelementes selbsttätig wieder abschaltet.
[0039] Wird die Betätigung des Bedienelementes 8 ausgehend von Figur 1 über Figur 2 bis
hin zu Fig. 3 dagegen fortgesetzt, d.h. wird ein sogenannter "maximaler Verstellwinkel"
(im vorliegenden Ausführungsbeispiel von 40 °) des Bedienelementes 8 überschritten,
schaltet der Türwächter 1 vom Voralarmzustand schließlich in den Alarmzustand gemäß
Fig. 3 um. Der Schwenkhebel 13 bzw. die Anlenkmechanik des Schwenkhebels 13 auf Seiten
des Türwächters ist nun in der Weise ausgebildet, dass er/sie bei einem Überschreiten
des maximalen Verstellwinkels von 40 ° von seiner Federbeaufschlagung entkoppelt wird
und schwerkraftgetrieben automatisch vollständig zum Gehäuse 9 des Türwächters 1 einschwenkt,
wie es in Fig. 3 dargestellt ist. Der optische und/oder akustische Alarm wird im Alarmzustand
nun dauerhaft vom Türwächter ausgesendet, auch wenn das Bedienelement 8 durch Loslassen
wieder in seine Ausgangsposition zurückschwenkt. Damit ist die Notausgangstür 2 zwar
begehbar, allerdings zeigt der im Alarmzustand befindliche Türwächter diese Begehbarkeit
deutlich erkennbar durch die akustischen und/oder optischen Alarmsignale an. Um nun
den Alarmzustand aufzuheben, ist eine Betätigung des Schlüsselschalters 25 mit einem
entsprechenden Schlüssel 26 erforderlich. Ein manuelles Rückstellen des Schwenkhebels
bzw. ein Aufheben des Alarmzustandes ohne eine Betätigung des Schlüsselschalters 25
ist dagegen nicht möglich. Die entsprechenden Steuerprozesse werden von der in Fig.
1 angedeuteten Steuereinheit 11 gesteuert. Lediglich der Vollständigkeit halber soll
an dieser Stelle ferner klargestellt werden, dass das Vorhandensein des Schlüssels
im Schlüsselschalter zur Auslösung des Prozesses gemäß der Fig. 1 bis 3 nicht erforderlich
ist. Ganz im Gegenteil, im Normalbetrieb steckt der Schlüssel selbstverständlich nicht
im Schlüsselschalter, um einer Manipulation am Türwächter 1 vorzubeugen.
[0040] Häufig treten jedoch auch Situationen auf, in denen die Notausgangstür 3 zumindest
übergangsweise begehbar sein soll, ohne dass es jedes Mal zu einer Auslösung eines
Alarms gemäß dem Ablaufschema der Figuren 1 bis 3 kommt. Der Türwächter 1 weist dazu
eine Feststellvorrichtung 21 auf, die eine entlang des Pfeils C verschiebbar im Gehäuse
9 gelagerte Abdeckung 22 umfasst. Im Normalfall ist die Abdeckung 22 im Inneren des
Gehäuses 9 versenkt. Soll jedoch die Notausgangstür 2 übergangsweise ohne Alarmauslösung
begehbar sein, kann, ebenfalls über eine Betätigung des Schlüsselschalters 25, die
Abdeckung 22 als Teil der Feststellvorrichtung 21 aus dem Gehäuse 9 ausgefahren werden.
Die Abdeckung 22 ist dazu hülsenartig ausgebildet bzw. liegt in Form einer Abdeckhülse
vor und kann über den eingeschwenkten Schwenkhebel 13 aus dem Gehäuse 9 bis zur in
Fig. 4 gezeigten Stellung herausgefahren werden. Sobald die Abdeckung 22 über den
eingeschwenkten Schwenkhebel 13 ausgefahren ist, wird dieser an einem Zurückschwenken
in den Überwachungszustand gemäß Fig. 1 durch die Abdeckung 22 gehindert. Die Feststellvorrichtung
21 ist ferner in der Weise ausgebildet, dass bei ausgefahrener Abdeckung 22 ein in
Fig. 4 nicht näher dargestellter Schalter der Steuereinheit 10 betätigt wird, der
ein Abschalten der Alarmfunktion zur Folge hat. So lange die Abdeckung 22 ausgefahren
ist und den Schwenkhebel 13 in der eingeschwenkten Position festhält, ist der Türwächter
somit "stumm" geschaltet und sendet weder optische noch akustische Alarmsignale aus.
Die Notausgangstür 2 kann dann beliebig geöffnet und geschlossen werden, ohne dass
ein Alarm vom Türwächter 1 ausgelöst wird. Ein Einfahren der Abdeckung bzw. ein Lösen
der Feststellung des Schwenkhebels 13 mit der Feststellvorrichtung 21 ist ebenfalls
nur über eine Betätigung des Schlüsselschalters 25 möglich.
[0041] Um einem ungewollten Auslösen des Türwächters 1 entgegen zu wirken, weist dieser
in einem weiteren Ausführungsbeispiel zusätzlich zum Ausführungsbeispiel aus den Figuren
1 bis 4 gemäß der Figuren 5a bis 5c ein Anzeigeelement 16 auf. Das Anzeigeelement
16 ist auf der Außen- bzw. Oberseite des Schwenkhebels 13 angeordnet und liegt somit
im Betriebszustand zwischen der Handhabe des Bedienelementes 8 und der Oberfläche
des Türblatts 3. In der in Fig. 5a gezeigten Stellung betrachtet der potentielle Nutzer
somit das Anzeigeelement 16 aus der mit dem Pfeil D angedeuteten Richtung. Im Ausführungsbeispiel
der Figuren 5a bis 5c ist das Anzeigeelement 16 als Kippbild 17 ausgebildet. Das Anzeigeelement
16 ändert dementsprechend für den Betrachter seinen dargestellten Inhalt in Abhängigkeit
vom Betrachtungswinkel α. Der Betrachtungswinkel α ist dabei der Winkel zwischen der
dem Betrachter zugewandten Oberfläche des Schwenkhebels 13 (in Fig. 5c mit der parallel
zu dieser Oberfläche verlaufenden gestrichelten Linie angegeben) und der Blickrichtung
D des Betrachters. Die beiden im Kippbild 17 enthaltenen Inhalte sind mit den Bezugszeichen
18 und 19 in Figur 5c gekennzeichnet, wobei lediglich vier nach links geneigten Flächen
mit 18 und lediglich vier der nach rechts geneigten Flächen 19 mit Bezugszeichen ausdrücklich
gekennzeichnet sind. Die Gesamtheit der einzelnen Flächen 18 oder 19 liefert jeweils
ein Bild mit entsprechendem Inhalt. Im Überwachungszustand gemäß Figur 5a ist der
Betrachtungswinkel α zwischen dem Pfeil D
a aus Betrachtungsrichtung D und der mit der parallel verschobenen gestrichelten Linie
(die parallel zur dem Betrachter zugewandten Oberfläche des Schwenkhebels 13 verläuft)
45°. Wird der Türwächter 1 betätigt bzw. klappt der Schwenkhebel 13 zum Gehäuse 9
ein, ändert sich der Blickwinkel D auf das Kippbild 17 von D
a zu D
b (ca. 135°) in Fig. 5c. Statt des durch die einzelnen Anzeigesegmente 19 gebildeten
Bildes nimmt der Betrachter im eingeschwenkten Zustand des Schwenkhebels 13 nun das
durch die Anzeigesegmente 18 dargestellte Bild wahr.
[0042] Fig. 9 betrifft eine weitere alternative Anordnung des Türwächters 1 relativ zum
Bedienelement 8, welches vorliegend als Türdrücker ausgebildet ist. Der wesentliche
Unterschied dieser Anordnung zu den vorhergehenden Anordnungen liegt darin, dass das
Gehäuse 9 des Türwächters 1 mit einer seitlich zum Schwenkhebel 13 liegenden Seite
auf der Türblattoberfläche (nicht gezeigt) angeordnet ist, im Vergleich zur Anordnung
in Fig. 7 somit um 90° gedreht ist. Der Türwächter 1 ist unterhalb des Bedienelementes
8 auf Höhe der Drückerrosette 21 angeordnet. In der in Fig. 9 dargestellten Überwachungsposition
verläuft die Längsachse A1 des Schwenkhebels 13 somit parallel zur Längsachse A2 (=
Längserstreckung) des Bedienelementes 8 bzw. der Handhabe des Türdrückers. Der von
unten gegen das Bedienelement 8 anschlagende Schwenkhebel 13 wird bei einer Betätigung
des Bedienelementes 8 in Pfeilrichtung B (d.h. Verschwenkung um die Bedienelementschwenkachse
5) in Pfeilrichtung A (d.h. Verschwenkung um die Schwenkhebelschwenkachse 14) verschwenkt,
wobei beide Schwenkbewegungen in der selben Schwenkebene (yz-Ebene) erfolgen und im
Bereich der gemeinsamen Schwenkbewegung nahezu parallel zueinander ablaufen. Der Schwenkhebel
schlägt ferner im Bereich der Bedienelementschwenkachse 5 gegen das Bedienelement
8 und insbesondere die Handhabe an (alternativ ist auch eine Anordnung des Türwächters
1 auf der der Bedienelementschwenkachse 5 abgewandten Seite des Bedienelementes 8
bzw. in Richtung eines Türscharniers möglich, wobei diese Alternative aus ästhetischen
Gründen häufig als nachteilig empfunden wird). Der Schwenkhebel 13 schwenkt bei dieser
Anordnung somit nicht zum Türblatt hin, sondern parallel zur Türblattoberfläche. Der
Handeingriffsbereich am Bedienelement 8 wird auf diese Weise somit vom Schwenkhebel
13 nicht wesentlich eingeschränkt, so dass diese Ausführungsform besonders sicher
ist.
[0043] Türen sind grundsätzlich in einer Vielzahl verschiedener Ausführungsformen erhältlich.
Dies betrifft beispielsweise Türen mit Türdrückern oder Panikstangen, ein- oder zweiflügelige
Türen, nach links oder nach recht aufschwenkende Türen etc. Um nicht für jede einzelne
Ausführungs- bzw. Installationsform einer Tür einen separaten Türwächter 1 auf Lager
zu halten, ist es in einem weiteren Aspekt der Erfindung vorgesehen, einen Türwächter
1 vorzusehen, der eine Schwenkhebellagervorrichtung 22 aufweist, die es ermöglicht,
den Schwenkhebel 13 in verschiedenen Stellungen am Türwächter anzuordnen. Bei der
in Fig. 10 gezeigten Ausführungsform des Türwächters 1 weist die Lagervorrichtung
22 dazu drei Lagerpunkte 23a, 23b und 23c auf, an denen der Schwenkhebel 13 wahlweise
zur Verbindung mit dem Gehäuse 20 schwenkbar gelagert werden kann. Der Türwächter
1 ist mit seiner Rückseite auf der Oberfläche einer Tür (nicht gezeigt in Fig. 10)
montiert. In Fig. 10 ist der Schwenkhebel 13 am linken Lagerpunkt 23a (durchgezogene
Linie) angeordnet und ist entsprechend in Pfeilrichtung Aa zum Türwächter 1 hin schwenkbar.
Diese Anordnung eignet sich beispielsweise insbesondere für DIN-links-Türen. Alternativ
kann der Schwenkhebel 13 nach rechts zeigend am Türwächter 1 am Lagerpunkt 23c (gestrichelte
Linie, nach recht weisend) angeordnet werden, so dass er in Pfeilrichtung Ac zum Türwächter
1 hin schwenkt. Diese Anordnung ist insbesondere für DIN-rechts-Türen vorgesehen.
Eine weitere Alternative sieht die Lagerung des Schwenkhebels 13 am mittleren Lagerpunkt
23b vor (ebenfalls gestrichelte Linie), so dass der Schwenkhebel 13 aus der Bildebene
in Fig. 10 herausragt. Bei dieser Ausführungsform ist der Schwenkhebel 13 in Pfeilrichtung
Ab zur Montageoberfläche hin verschwenkbar. Diese Variante eignet sich insbesondere
für die Verwendung mit einer Panikstange. Die konkrete Ausbildung der Lagervorrichtung
22 kann weiter variiert werden. Wesentlich ist, dass sie verschiedene Lagerstellungen
für den Schwenkhebel 13 am Türwächter zur Verfügung stellt. Es ist ferner eine Sicherungseinrichtung
31 vorhanden, die der Verhinderung manipulativer Eingriffe dient. Um den Schwenkhebel
13 von einer Lagerposition in eine andere Lagerposition umzuhängen ist es daher erforderlich,
zunächst eine Berechtigung nachzuweisen. Konkret geschieht dies über den Schlüsselschalter
26. Durch Betätigung des Schlüsselschalters 26 mit einem geeigneten Schlüssel wird
die Sicherungseinrichtung 31 deaktiviert bzw. freigegeben, so dass ein Umhängen des
Schwenkhebels 13 möglich ist. Wird die Sicherungseinrichtung 31 dagegen wieder aktiviert
bzw. gesperrt, erfasst sie die Lage des Schwenkhebels 13 und löst Alarm aus, sobald
der Schwenkhebel 31 aus seiner entsprechenden Lagerung gezogen wird. Alternativ kann
über die Sicherungseinrichtung 31 auch eine Arretiereinrichtung gesteuert werden,
die den Schwenkhebel 13 bei aktivierter Sicherungseinrichtung 31 in der entsprechenden
Lagerung arretiert.
[0044] Statt der fixen Lagerpunkte 23a, 23b und 23c ist es in einer weiteren alternativen
Ausführungsform gemäß Fig. 12 auch möglich, den Schwenkhebel 13 in einem Drehkopf
27 zu lagern, der über ein Drehlager 28 mit der Drehachse 29 am Gehäuse 9 angeordnet
ist. Die Drehachse 29 verläuft vertikal, so dass der Drehkopf 27 in einer horizontalen
Drehebene 30 verstellbar ist. Wesentlich für diese Ausführungsform ist, dass am Gehäuse
9 nicht mehr separate Lagerpunkte vorhanden sein müssen und die Positionierung des
Schwenkhebels gegenüber dem Gehäuse nicht mehr allein durch die Lagerpunkte festgelegt
ist. Der Drehkopf 27 weist lediglich einen Lagerpunkt bzw. ein Lager 23 auf, welches
durch Drehung des Drehkopfes 27 um die Drehachse 29 in der xy-Ebene in Drehrichtung
30 grundsätzlich im Wesentlichen frei drehbar ist und somit von der linken Stellung
in eine der beiden strichliert angegebenen Positionierungen bringbar ist. Der wesentliche
Vorteil dieser Ausführungsform liegt somit darin, dass die Schwenkebene des Schwenkhebels
13 bzw. die Positionierung des Schwenkhebels 13 durch eine Verdrehung des Drehkopfes
27 gegenüber dem Gehäuse 9 individuell eingestellt werden kann. Die Verstellung kann
zwar grundsätzlich stufenlos erfolgen, wobei eine Rastverstellung, vorliegend in 20°-Schritten,
jedoch bevorzugt ist. Auch die vorliegende Ausführungsform weist eine Sicherungseinrichtung
31 auf, wobei die Sicherungseinrichtung 31 diesmal ind er Weise ausgebildet ist, dass
sie im aktivierten Zustand den Drehkopf in seiner Drehposition arretiert, so dass
beispielsweise ein Unbefugter den Türwächter nicht einfach durch ein herausdrehen
des Schwenkhebels 13 aus dem Schwenkweg des entsprechenden Bedienelementes umgehen
kann. Wird die Sicherungseinrichtung 31 dagegen deaktiviert, kann der Drehkopf 27
um die Drehachse 29 in der Drehebene 30, beispielsweise zu Justierzwecken, verdreht
werden. Im Vergleich zur Ausführungsform des Türwächters 1 aus Fig. 10 ist der Schwenkhebel
13 somit einerseits fix am Drehkopf 27 angeordnet, kann jedoch gleichzeitig in verschiedene
Positionierungen gedreht werden.
[0045] Ein weiteres wesentliches Merkmal der vorliegenden Ausführungsformen eines Türwächters
liegt ferner darin, dass auch die Winkelstellung des Schwenkhebels 13 relativ zum
jeweiligen Bedienelement 8 (in Fig. 2 Winkel β) justierbar ist, wobei auch diese nicht
näher angegebene Justiereinrichtung von der Sicherungseinrichtung 31 aktivierbar bzw.
freigebbar und desaktivierbar bzw. sperrbar ist. Dies gilt auch für die Ausführungsformen
in den übrigen Figuren. Zusammenfassend kann somit die Stellung der Sperrhebels 13
sowohl der xy-Ebene bzw. in der Horizontalebene als auch in Vertikalrichtung bzw.
in der senkrecht zur xy-Ebene liegenden Schwenkebene es Schwenkhebels 13 relativ zum
Gehäuse 9 auf die Lage des jeweiligen Bedienelementes abgestimmt werden. Damit muss
bei der Installation des Türwächters 1 die Lage des Türwächters 1 zum Bedienelement
zunächst nur vergleichsweise grob festgelegt werden. Die Feinjustierung hinsichtlich
der Winkelstellung des Schwenkhebels in den einzelnen Betriebszuständen "Überwachung",
"Voralarm" und "Alarm" erfolgt anschließend mit Hilfe der Justiereinrichtungen, mit
denen die Winkelstellung des Schwenkhebels 13 auf das jeweilige Bedienelement abgestimmt
wird. Um missbräuchliche Verstellungen des Schwenkhebels 13 zu verhindern, sind die
Justiereinrichtungen ferner über die Sicherungseinrichtung 31 abgesichert, die nur
einem beschränkten berechtigten Personenkreis eine Deaktivierung der Sicherungseinrichtung
31 und damit eine "alarmfrei" Verstellung bzw. Justierung des Schwenkhebels 13 gestattet.
[0046] Fig. 11 schließlich betrifft eine im Verhältnis zur Anordnung aus Fig. 9 alternative
Relativanordnung zwischen dem als Türdrücker ausgebildeten Bedienelement 8 und dem
Türwächter 1 mit seinem Schwenkhebel 13. Bezüglich des Aufbaus und der Funktionsweise
wird auf die vorhergehenden Figuren, insbesondere auf Fig. 9, Bezug genommen. Wichtig
an der Anordnung aus Fig. 11 ist die seitliche Anordnung des Türwächters 1 in Bezug
auf das Bedienelement 8. Der Türwächter ist somit in die Fläche des Türblatts hinein
verschoben und liegt auf der der Drückerrosette 21 gegenüberliegenden Seite. Der Schwenkhebel
13 kontaktiert das Bedienelement 8 daher auch im der Drückerrosette 21 gegenüberliegenden
Bereich des Bedienelementes. Drückt ein Bediener das Bedienelement in Betätigungsrichtung
B herunter (in Fig. 11 schwenkt das Bedienelement im Uhrzeigersein nach links), bewirkt
dies ein zur Türblattoberfläche im Wesentliches paralleles (wobei auch ein zur Türblattoberfläche
schiefes Hinschwenken zum Türwächter 1 je nach Ausführungsform des Türwächters 1 möglich
ist) Verschwenken des Schwenkhebels 13 in die entgegengesetzte Rotationsrichtung (d.h.
nach rechts bzw. entgegen dem Uhrzeigersinn). Der Schwenkhebel 13 und das Bedienelement
8 schwenken somit nicht, wie in Fig. 9, gemeinsam in eine Richtung, sondern auseinander.
Für den Bediener hat diese Anordnung den Vorteil, dass das Bedienelement 8 fast über
seine gesamte Längserstreckung leicht zu umgreifen bleibt und vom Bediener somit besonders
hinderungsfrei umgriffen werden kann.
1. Türwächter (1) zur Überwachung einer Notausgangstür (2) mit einem Türblatt (3) und
einer freigebbaren Schließvorrichtung (4), wobei die Notausgangstür (2) über ein manuell
um eine Bedienelementschwenkachse (5) schwenkbares Bedienelement (8) öffenbar ist,
umfassend
- ein auf dem Türblatt (3) angeordnetes Gehäuse (9),
- eine Sensoreinrichtung (10), die zum Erfassen der Schwenkstellung des Bedienelementes
(8) in einem festgelegten Schwenkbereich ausgebildet ist, und
- eine Steuereinheit (11), die in der Weise ausgebildet ist, dass sie in Abhängigkeit
von der von der Sensoreinrichtung (10) erfassten Schwenkstellung des Bedienelementes
(8) den Türwächter (1) zwischen einem Überwachungszustand, einem Voralarm- und einem
Alarmzustand umschaltet,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sensoreinrichtung (10) einen über das Gehäuse (9) vorstehenden und um eine Schwenkhebelachse
(14) klappbar gelagerten Schwenkhebel (13) aufweist, der in Wirkverbindung mit dem
Bedienelement (8) in der Weise steht, dass in dem festgelegten Schwenkbereich mit
einer Verschwenkung des Bedienelementes (8) auch eine Verschwenkung des Schwenkhebels
(13) stattfindet.
2. Türwächter (1) gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bedienelement (8) eine Handhabe (15) ausweist und der Schwenkhebel (13) in Wirkverbindung
mit der Handhabe (15) steht.
3. Türwächter (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schwenkhebel (13) in der Weise an der Sensoreinrichtung (10) gelagert ist, dass
er zum Türblatt (3) hin verschwenkbar ist.
4. Türwächter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schwenkebene des Bedienelements (8) und die Schwenkebene des Schwenkhebels (13)
in einem Winkel und insbesondere orthogonal zueinander liegen.
5. Türwächter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bedienelementschwenkachse (5) und die Schwenkhebelachse (14) windschief zueinander
liegen.
6. Türwächter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schwenkhebel (13) parallel zum Bedienelement (8) und insbesondere zur Längserstreckung
der Handhabe (15) angeordnet ist und parallel mit diesem verschwenkbar ist.
7. Türwächter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schwenkhebel (13) federbeaufschlagt ist und im Überwachungszustand gegen das
Bedienelement (8) und insbesondere die Handhabe (15) anschlägt.
8. Türwächter (1) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schwenkhebel (13) von unten gegen das Bedienelement (8) anschlägt.
9. Türwächter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schwenkhebel (13) zweiarmig ist.
10. Türwächter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schwenkhebel (13) und oder das Gehäuse (9) einen nachleuchtenden Kunststoff umfasst.
11. Türwächter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Auslösewinkel justierbar ist.
12. Türwächter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Schwenkhebel (13) ein Anzeigeelement (16) angeordnet ist, welches in der Weise
ausgebildet ist, dass es den Anzeigeinhalt in Abhängigkeit vom Betrachtungswinkel
α ändert.
13. Türwächter (1) nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Anzeigeelement (16) ein Kippbild (17) ist.
14. Türwächter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuse (8) gestuft ausgebildet ist, wobei ein abgeflachter Bereich (20) vorhanden
ist, der in der Weise ausgebildet ist, dass das Bedienelement (8) zumindest über einen
Teil dieses abgeflachten Bereiches (20) hinweg verschwenkt werden kann.
15. Türwächter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Feststellvorrichtung (21) vorhanden ist, die zur Feststellung des Schwenkhebels(13)
in einer zum Gehäuse (9) eingeschwenkten Position ausgebildet ist.
16. Türwächter (1) nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Feststellvorrichtung (21) eine aus dem Gehäuse (9) ausfahrbare Abdeckung (22)
umfasst, die zur Arretierung des Schwenkhebels ausgebildet ist.
17. Türwächter (1) nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abdeckung (22) hülsenartig ausgebildet ist.
18. Türwächter (1) nach einem der Ansprüche 15 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Feststelleinrichtung (21) in der Weise ausgebildet ist, dass sie im aktivierten
Zustand (21) den Alarmzustand abschaltet.
19. Notausgangstür (2) mit einem Türblatt (3), einer manuell freigebbaren Schließvorrichtung
(4) und einem Türwächter (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 18.