[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Beeinflussung der Temperatur
eines flüssigen Mediums, umfassend einen Wärmetauschbehälter, in welchem miteinander
in wärmeleitendem Kontakt stehende, zu wenigstens zwei gegeneinander abgedichteten
Kammern zusammengefasste Kanäle gebildet sind, wobei die Kanäle einer ersten Kammer
mit dem Medium, und die Kanäle einer zweiten Kammer mit einem Hilfsmedium höherer
oder niedrigerer Temperatur durchströmt sind, wobei zumindest eines der Medien über
einen Sammelkanal in die zugehörigen Kanäle einströmt und/oder diese über einen Sammelkanal
verlässt.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist aus dem Stand der Technik bereits mehrfach bekannt.
Beispielsweise zeigt die japanische
Schrift JP 5026588 A einen Plattenwärmetauscher mit zwei Sammelkanälen, die zuführseitig und abführseitig
angeordnet sind. In dem zuführseitigen Sammelkanal ist ein Versorgungsrohr eingeschoben,
das eine Vielzahl von Düsenöffnungen aufweist, durch welche das aufzuwärmende Medium
hindurch in die Kanäle einfließen kann. Hierbei ist ein Teil des Rohres ausschiebbar,
um die Anzahl der versorgten Kanäle bedarfsweise zu erhöhen. Auch dieses ausschiebbare
Rohr weist eine Vielzahl von Düsenöffnungen auf, über welche das in das Rohr zulaufende
Medium an die Kanäle abgegeben werden kann. Hierbei besteht jedoch das Problem, dass
der ausschiebbare Teil des Rohres einen geringeren Durchmesser aufweisen muss, als
dies im Hinblick auf den feststehenden Rohrteil erforderlich ist. Hierdurch wird sich
das in dem ausgefahren Rohrteil gesammelte Medium in dem Bereich um das ausgefahrene
Rohr sammeln und somit die durch das Ausfahren des Rohres hinzutretenden Kanäle praktisch
mit einem Schlag gleichzeitig versorgen. Es handelt sich demgemäß bei der vorgestellten
Anordnung um eine lediglich zweistufige Kaskadierung.
[0003] Grundsätzlich besteht bei dem Einsatz von Wärmetauschern, etwa zur Erwärmung von
Brauchwasser, das Problem, dass die angeforderte Menge an erwärmtem Brauchwasser starken
Schwankungen unterworfen ist. So kann beispielsweise zunächst eine eher moderate Menge
an Warmwasser erfordert werden und anschließend die Menge um ein Vielfaches erhöht
werden, wenn weitere Verbraucher hinzutreten. Üblicherweise wird dieses Problem durch
eine Kaskadierung mehrerer Wärmetauscher gelöst, die parallel zueinander so geschaltet
werden, dass die Kapazität der Anordnung sich schnell erhöhen kann. Allerdings besteht
regelmäßig das Problem, dass beim Zuschalten eines zusätzlichen Wärmetauschers zu
der Kaskade eine starke Temperaturschwankung eintritt, die zunächst wieder ausgeregelt
werden muss. Zudem ergeben sich beim Zuschalten Druckschwankungen, die ebenfalls aufzufangen
sind.
[0004] Es besteht also im Stand der Technik der Bedarf, Temperaturschwankungen und Druckschwankungen
möglichst gering zu halten und eine konstante Versorgung mit Warmwasser zu ermöglichen,
möglichst unabhängig von der angeforderten Wassermenge. Hierauf nimmt die deutsche
Offenlegungsschrift
DE 3021246 A1 Bezug, indem sie einen Einsatz für die Sammelkanäle angibt, die abhängig von der
Druckbeaufschlagung ein verändertes Strömungsverhalten und damit ein verändertes Verteilungsverhalten
innerhalb des Wärmetauschers begünstigt. Bei größerem Druck werden damit die Platten
gleichmäßiger ausgelastet und damit an dieser Stelle ein besseres Ergebnis erzielt.
[0005] Ein solches System entbehrt allerdings der Einflussnahme von außen, die idealerweise
ermöglicht werden soll, um das Ergebnis der Regelung zu verbessern. Insoweit eignet
sich die oben angesprochene japanische Schrift als Grundlage für eine Weiterentwicklung
am ehesten, nachdem dort eine Einflussnahme direkt auf die Durchströmung des Wärmetauschers
erfolgen kann.
[0006] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine
Vorrichtung zur Beeinflussung der Temperatur eines flüssigen Mediums anzugeben, deren
Regelverhalten bei einer Erhöhung oder einer Absenkung der Entnahme gegenüber den
im Stand der Technik bekannten Möglichkeiten verbessert ist.
[0007] Dies gelingt durch eine Vorrichtung zur Beeinflussung der Temperatur eines flüssigen
Mediums gemäß den Merkmalen des Hauptanspruchs. Weitere sinnvolle Ausgestaltungen
dieser Vorrichtung können den Unteransprüchen entnommen werden.
[0008] Als Grundlage für eine Regelung hat sich die Erkenntnis als ausschlaggebend erwiesen,
dass sich mit dem im Entnahmesystem auftretenden Druckfluss linear die Übertragungsfläche
im Wärmetauscher ändern sollte. Diese Erkenntnis setzt die erfindungsgemäße Vorrichtung
dadurch um, dass sie einen Wärmetauschbehälter vorsieht, in dem eine Reihe von miteinander
in Wärme leitendem Kontakt stehenden Kanälen enthalten sind. Diese Kanäle bilden zwei
Kammern, nämlich eine Kammer mit dem zu erwärmenden Medium und eine Kammer mit dem
für die Temperaturänderung erforderlichen Hilfsmedium. Eine mögliche, besonders anschauliche
Verwendung ist hierbei die Verwendung einer solchen Anordnung als Frischwasserstation,
in der Brauchwasser für den Haushaltsbedarf erwärmt wird.
[0009] In dem im Folgenden ausgeführten Beispiel wird als Hilfsmedium, welches das Brauchwasser
erwärmen soll, Heizwasser aus einer häuslichen Heizungsanlage verwendet, welches in
einem separaten, mit dem Brauchwasserkreislauf in Wärme leitendem Kontakt stehenden
Kreislauf zirkuliert. Hierzu sind innerhalb des Wärmetauschers zwei gegeneinander
abgedichtete Kammern vorgesehen, die verhindern sollen, dass sich Brauchwasser und
Heizungswasser miteinander vermischen und somit das Brauchwasser verunreinigt wird.
Der Wärme leitende Kontakt zwischen den beiden Medien besteht insoweit in dem Wärmetauscher,
wobei die im Wärmetauscher geführten, voneinander separierten Kanäle jeweils einer
Kammer zumindest einseitig in einen Sammelkanal münden. Dieser Sammelkanal ist hierbei
so gestaltet, dass in dem Sammelkanal ein Tauchrohr längsverschieblich angeordnet
ist, das derart dichtend in den Sammelkanal eingreift, dass bei vorgeschobenem Tauchrohr
die betroffenen Mündungen der Kanäle verschlossen werden. Hierzu ist es dienlich,
wenn das Tauchrohr zumindest in etwa den gleichen Außendurchmesser aufweist, wie ihn
der Sammelkanal als Innendurchmesser besitzt. Durch ein Verschieben des Tauchrohrs
in dem Sammelkanal können damit einzelne Kanäle des Wärmetauschbehälters freigegeben
oder versperrt werden, und so die Kapazität des Wärmetauschers als Ganzes durch ein
Ab- und Zuschalten einzelner Wärmetauscherkanäle beeinflusst werden. Wird nunmehr
über eine Regelung das Tauchrohr so verschoben, dass die Übertragungsfläche innerhalb
des Wärmetauschers sich mit dem Druckfluss linear verändert, so entsteht hierdurch
eine Regelung, die auch bei steigendem Bedarf etwa an erwärmtem Frischwasser dessen
Druck und Temperatur konstant halten kann. Durch einen weiteren Sammelkanal auf dem
gegenüberliegenden Ende der Kanäle, in den beispielsweise kein Tauchrohr eingeführt
wird und der insoweit lediglich als breiter Abführkanal dient, können die hieran ebenfalls
angeschlossenen und auf dieser Seite nicht versperrten, ungenutzten Kanäle zudem Druck
aufnehmen.
[0010] Hierdurch entsteht somit ein exakt regelbarer Wärmetauscher, etwa in Form einer Frischwasserstation,
der Druck-und Temperaturschwankungen wirkungsvoll vermeidet.
[0011] Grundsätzlich sind zwei Alternativen der Ausgestaltung einer derartigen Vorrichtung
denkbar, nämlich eine öffnende und eine schließende Betätigung des Tauchrohrs. Eine
schließende Betätigung des Tauchrohrs sieht vor, dass der Sammelkanal auf der einen
Seite eine Anschlussöffnung aufweist, die in das Rohrsystem mündet. Dieser Anschlussöffnung
gegenüber liegt im Sammelkanal das Tauchrohr, das entweder massiv oder abgedichtet
ausgebildet ist, durchaus jedoch auch als nach innen offenes Rohr gebildet sein kann.
Sofern eine massive Ausgestaltung des Tauchrohrs vorgesehen ist, sollte für einen
Druckausgleich wenigstens eine Längsbohrung in dem Tauchrohr vorgesehen sein, so dass
das Tauchrohr ohne Weiteres gegen den Widerstand des Mediums verschoben werden kann.
Dieses Tauchrohr weist keine seitlichen Öffnungen auf und kann in Richtung der Anschlussöffnung
verschoben werden, sodass mit einem zunehmenden Verschieben in Richtung der Anschlussöffnung
zunehmend Kanalmündungen des Sammelkanals verschlossen werden und bei fortschreitendem
Vorrücken des Tauchrohrs in Richtung der Anschlussöffnung somit immer weniger Kanäle
für die Durchflutung bereitstehen.
[0012] Hierbei kann jedoch das Tauchrohr so modifiziert sein, dass dieses in einer ersten
Anschlagsposition sämtliche Kanäle freigibt, in einer zweiten Anschlagsposition allerdings
zumindest einen Kanal freigibt, so dass eine vollständige Sperrung der Vorrichtung
nicht vorgesehen ist. Dies kann entweder dadurch erfolgen, dass der das Tauchrohr
bewegende Stellantrieb seinen Anschlag an einer Position hat, in welcher das Tauchrohr
nicht vollständig ausgefahren ist und dadurch die letzte Kanalmündung vor der Anschlussöffnung
freilässt, oder aber das freie Ende des Tauchrohrs derart mit Öffnungen versehen ist,
dass trotz eines Vorschiebens des Tauchrohrs vor den letzten Kanal dieser auf Grund
der vorgesehenen Öffnungen durchströmt werden kann.
[0013] Die Alternative hierzu sieht ein Tauchrohr vor, das in der Anschlussöffnung derart
aufgenommen ist, dass die Anschlussöffnung nach außen hin mit dem Rohr abgedichtet
ist. Nach innen hin ist das Tauchrohr in dieser Ausgestaltungsform hohl, sodass das
Medium durch das hohle Tauchrohr hindurchströmen kann. In diesem Fall wird das Tauchrohr
ausgehend von einer vollständigen Offenposition, die ein zumindest nahezu vollständiges
Zurückziehen des Tauchrohrs durch die Anschlussöffnung vorsieht, in Richtung der der
Anschlussöffnung gegenüberliegenden Seite des Sammelkanals die Mündungen der Kanäle
sukzessive verschließen, um die Kapazität des Wärmetauschbehälters zu verringern.
[0014] Auch hier kann insoweit vorgesehen sein, dass das freie Ende des Tauchrohrs über
zusätzliche Öffnungen im Seitenbereich derart verfügt, dass auch bei einer Anschlagsposition
des Tauchrohrs vor dem letzten zu versorgenden Kanal durch diese Öffnungen eine Versorgung
dieses letzten Kanals stattfinden kann, mithin der Wärmetauschbehälter nicht vollständig
durch diese Anschlagsposition außer Betrieb genommen werden kann. Insbesondere bietet
es sich dafür an, das freie Ende des Tauchrohrs geschlitzt auszuführen, nachdem eine
derartige Ausführung fertigungstechnisch sehr einfach herzustellen ist.
[0015] Insbesondere wenn es sich bei dem Tauchrohr um ein Zuführrohr handelt, kann die Zuführung
des Mediums zu dem Tauchrohr beispielsweise dadurch realisiert sein, dass gegenüber
des Sammelkanals, jenseits der Anschlussöffnung, ein Druckbehälter vorgesehen ist,
in welchen das Tauchrohr einragt. An dem in den Druckbehälter einragenden Ende des
Tauchrohrs sind hierzu Öffnungen vorgesehen, durch welche das Medium in das Tauchrohr
und von dort aus in den Sammelkanal bzw. die Kanäle des Wärmetauschers einströmen
kann. Die Stirnseite des Tauchrohrs ist hierbei mit einer Schubstange verbunden, über
die ein Stellantrieb die Lage des Tauchrohrs vorgibt.
[0016] In Weiterbildung dieser Ausgestaltung kann der Druckbehälter zweiteilig ausgeführt
sein, indem mit der Schubstange eine Trennwand dichtend verbunden ist, welche den
Druckbehälter in eine zuführseitige und eine abführseitige Teilkammer unterteilt.
Die zuführseitige Teilkammer ist mit einer Medienzuführung verbunden, während die
abführseitige Teilkammer zum Druckausgleich mit einem abführseitigen Sammelkanal verbunden
ist. Der sich auf der zuführseitigen Teilkammer bildende Druck des Mediums kann dadurch
ausgeglichen werden, dass ein Teil des Mediums beim Austritt aus dem Wärmetauscher
abgezweigt und in die zweite Teilkammer geleitet wird, wo sie auf der gegenüberliegenden
Seite der Trennwand einen Gegendruck aufbauen kann. Insbesondere erfolgt die Rückkopplung
über eine Rückführungsleitung, die mit einem Dämpfungsventil versehen ist. Die Rückführungsleitung
sorgt für den erforderlichen Druckausgleich der beiden Kammern, wodurch die Lage des
Tauchrohrs nochmals im Sinne einer Lageregelung stabilisiert wird.
[0017] Dem Stellantrieb, oder allgemein der Schubstange, ist eine Feder zugeordnet, die
den P-Bereich eines insoweit realisierten P-Reglers einstellt. Primärseitig ist eine
mechanische Kopplung erforderlich. In dem genannten Fall kann eine Regelung ohne Hilfsenergie,
also ohne zusätzlichen Stellmotor erfolgen.
[0018] Zur Konfiguration des Wärmetauschbehälters mit Sammelkanälen und Tauchrohren ist
festzustellen, dass die bevorzugte Ausführung vorsieht, jeweils eine Zuführung bzw.
Abführung jeder Kammer mit einem derartigen verschiebbaren Tauchrohr zu versehen,
wobei diese idealerweise über einen gemeinsamen Stellantrieb parallel zueinander eingestellt
werden. Dies stellt sicher, dass sowohl das Medium als auch das Hilfsmedium den Wärmetauscher
in gleichem Maße durchströmen und somit die größte Effizienz entfalten. Möglich ist
jedoch auch jede andere Konfiguration, wobei beispielsweise auch denkbar ist, sowohl
die Zuführung als auch die Abführung beider Medien jeweils über ein Tauchrohr zu realisieren.
Umgekehrt würde es auch ausreichen, lediglich beispielsweise die Zuführung des Mediums,
nicht aber die des Hilfsmediums über ein Tauchrohr vorzusehen.
[0019] Beispielsweise kann es sich bei dem Wärmetauscher um einen Plattenwärmetauscher handeln,
dessen Platten einen Plattenstapel ausbilden, zwischen dem die einzelnen Kanäle gebildet
sind. Hierbei sind jeweils benachbarte Zwischenräume unterschiedlichen Kammern zugeordnet,
also derart voneinander isoliert, dass die in den jeweiligen benachbarten Kammern
fließenden Medien einander nicht durchmischen können. Zur besseren Abgabe der Wärme
von einem zu dem anderen Medium weisen die einzelnen Platten eine Struktur auf; insbesondere
hat sich hierfür die Wellenform der Platten als besonders hilfreich erwiesen.
[0020] Die vorstehend beschriebene Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0021] Es zeigen
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem nicht durchströmten Tauchrohr in einer
seitlichen Querschnittsdarstellung,
- Figur 2
- einen Plattenstapel innerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit den Zuführungen
und Abführungen eines Medien- und eines Hilfsmedien-Kreislaufs in einer perspektivischen
Darstellung, sowie
- Figur 3
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem durchströmten Tauchrohr in einer seitlichen
Querschnittsdarstellung.
[0022] Fig. 1 zeigt einen Wärmetauschbehälter 1, in dem ein Plattenstapel 12 angeordnet
ist. Die Platten des Plattenstapels 12 bilden innerhalb des Wärmetauschbehälters 1
Kanäle 2, die einander alternierend so zu zwei Kammern zusammengefasst sind, dass
die Kanäle einer ersten Kammer 3 mit den Kanälen einer zweiten Kammer 4 nicht kommunizieren
können. Jedoch stehen die Kanäle der ersten Kammer 3 mit den Kanälen der zweiten Kammer
4 in Wärme leitendem Kontakt. Die erste Kammer 3 wird von Brauchwasser durchströmt,
das mithilfe des Wärmetauschers erwärmt werden soll. Die zweite Kammer 4 hingegen
wird von Heizungswasser durchströmt, das auf Grund seiner hohen Temperatur dazu geeignet
ist, als Hilfsmedium das Medium Brauchwasser mithilfe des Wärmetauschers zu erwärmen.
Um eine Verunreinigung des Brauchwassers zu verhindern, ist die Abdichtung der ersten
Kammer 3 gegenüber der zweiten Kammer 4 unerlässlich, so dass die erste Kammer 3 eine
von der zweiten Kammer 4 getrennte Zuführung und eine getrennte Abführung besitzt.
In der Fig. 1 ist, wie später auch in der Fig. 3, der Brauchwasserzyklus gezeigt,
wobei der Heizwasserzyklus vollständig analog funktioniert.
[0023] Beiderseits des Wärmetauschbehälters 1 münden die Kanäle 2 in Sammelkanäle 5 und
6, wobei ein erster Sammelkanal 5 über eine erste Anschlussöffnung 7 mit der Brauchwasserzuführung
verbunden ist, während ein zweiter Sammelkanal 6 über eine zweite Anschlussöffnung
8 mit der Brauchwasserabführung kommuniziert. Das Brauchwasser wird also in kaltem
Zustand durch die erste Anschlussöffnung 7 in den ersten Sammelkanal 5 geleitet, von
dort über die Kanäle 2, die in Wärme leitendem Kontakt mit der zweiten Kammer 4 stehen
und bei deren Durchströmen das Brauchwasser somit erwärmt wird, in den zweiten Sammelkanal
6 gefördert und von dort aus als Warmwasser über die zweite Anschlussöffnung 8 bereitgestellt.
Bei einem lediglich geringen Bedarf an Warmwasser genügt insoweit auch auf Grund des
geringen Druckflusses die Verwendung weniger Kanäle der ersten Kammer 3, so dass es
sinnvoll erscheint, die übrigen Kanäle außer Betrieb zu nehmen. Hierzu ist in dem
ersten Sammelkanal 5 ein Tauchrohr 9 vorgesehen, das in dem ersten Sammelkanal 5 derart
verschieblich gelagert ist, dass das Tauchrohr 9 die Mündungen der Kanäle, die mit
dem ersten Sammelkanal 5 verbunden sind, nacheinander verdecken kann. Durch ein Verschieben
des Tauchrohrs 9 in Richtung der ersten Anschlussöffnung 7 wird somit die Anzahl der
mit dem Brauchwasser beaufschlagten Kanäle 2 reduziert, umgekehrt wird die Anzahl
vergrößert, wenn das Tauchrohr 9, von der ersten Anschlussöffnung 7 weg, zurückgezogen
wird. Die Bewegung des Tauchrohrs 9 erfolgt über eine Schubstange 10 mit einem Linearmotor
11. Es sind jedoch an dieser Stelle auch andere Stellantriebe denkbar, so kann beispielsweise
ein Drehmotor verwendet werden, der eine Gewindestange betätigt. Das in diesem Beispiel
massiv ausgeführte Tauchrohr 9 weist Längsbohrungen 28 auf, welche für einen geringeren
Widerstand des Tauchrohrs 9 gegenüber dem Medium sorgt und so einen Druckausgleich
zulässt.
[0024] Steigt nunmehr der Druckfluss in der Zuführleitung an, so wird eine Regelung das
Tauchrohr 9 derart zurückziehen und dadurch weitere Kanäle freigeben, dass die Zunahme
des Druckflusses linear mit der zur Verfügung stehenden Wandfläche der mit dem Heizungswasser
in Wärme leitendem Kontakt stehenden Kanäle ansteigt. Eventuelle Druckschwankungen
können zudem dadurch aufgenommen werden, dass die vom Tauchrohr 9 verdeckten und somit
unbenutzten Kanäle mit dem zweiten Sammelkanal 6 kommunizieren und zumindest insoweit
zur Verfügung stehen.
[0025] Figur 2 zeigt einen Plattenstapel 12, wie er in dem Wärmetauschbehälter 1 vorgesehen
sein könnte. Durch die gewählte perspektivische Darstellung ist erkennbar, dass insgesamt
vier Zuführungen bzw. Abführungen vorhanden sind, nämlich eine Brauchwasserzuführung
13, eine Brauchwasserabführung 14, eine Heizungswasserzuführung 15 und eine Heizungswasserabführung
16. Hierbei kommunizieren jeweils lediglich die Brauchwasserzuführung 13 und die Brauchwasserabführung
14 sowie die Heizungswasserzuführung 15 und die Heizungswasserabführung 16 miteinander,
so dass die insoweit innerhalb des Plattenstapels 12 gebildeten Kammern voneinander
getrennt gehalten werden. Auch ist erkennbar, dass es in diesem Beispiel sinnvoll
erscheint, jeder der beiden Kammern ein Tauchrohr 9 zuzuweisen, das idealerweise in
direkter Nachbarschaft zueinander aufgestellt sein kann, so dass die beiden Tauchrohre
gemeinsam miteinander in korrespondierende Lagen verfahren werden können. Insoweit
bietet es sich an, der Brauchwasserzuführung 13 und der Heizungswasserabführung 16
je ein Tauchrohr 9 zuzuordnen, um beide Kreise in gleicher Weise zu regeln und bedarfsweise
sogar die Tauchrohre 9 mit einem gemeinsamen Antrieb zu verschieben.
[0026] Fig. 3 zeigt eine alternative Ausgestaltung des bereits aus Fig. 1 bekannten Tauchrohrs
9, welches im Gegensatz zu dem zuvor gezeigten Tauchrohr 9 gleichzeitig als Brauchwasserzuführung
dient. Das Tauchrohr 9 mündet jenseits der ersten Anschlussöffnung 7 in einen Druckbehälter
17, in den eine Brauchwasserzuführung 13 mündet. Das Brauchwasser wird also in diesem
Fall über die Brauchwasserzuführung 13 in den Druckbehälter 17 einfließen, von dort
aus über Öffnungen 22 des Tauchrohrs 9 in dieses einströmen, das Tauchrohr 9 im gezeigten
Beispiel über ein geschlitztes, freies Tauchrohrende 21 verlassen und in die erste
Kammer 3 eintreten, dort erwärmt werden und über den zweiten Sammelkanal 6, die zweite
Anschlussöffnung 8 und schließlich die Brauchwasserabführung 14 dem Verbraucher zur
Verfügung gestellt werden. Bei einer Druckerhöhung wird das Tauchrohr 9 aus dem ersten
Sammelkanal 5 herausgezogen, so dass weitere Kanäle der ersten Kammer 3 frei werden
und damit die zur Verfügung stehende Wärmetauschfläche innerhalb des Wärmetauschbehälters
1 vergrößert wird. Um in diesem Beispiel eine Lageregelung des Tauchrohrs 9 zu realisieren,
ist dieses neben einer Feder 25, die das Tauchrohr 9 mithilfe einer Schubstange 24
bewegt, auch über die Schubstange 24 mit einer verschieblich gelagerten Kammerwand
20 verbunden, welche den Druckbehälter 17 in eine zuführseitige Teilkammer 18 und
eine abführseitige Teilkammer 19 unterteilt. Die abführseitige Teilkammer 19 des Druckbehälters
17 ist über eine Rückführungsleitung 26 mit der Brauchwasserabführung 14 verbunden,
so dass das erwärmte Brauchwasser zumindest teilweise in den Druckbehälter 17 einfließen
kann. In der abführseitigen Teilkammer 19 entsteht somit ein Gegendruck gegen den
sich in der zuführseitigen Teilkammer 18 bildenden, steigenden Druckfluss. Um eine
Dämpfung des Zuflusses oder Abflusses des als Gegendruckmittel verwendeten Brauchwassers
zu erreichen und somit die Regelung zu verbessern, ist die Rückführungsleitung 26
mit einem Ventil 27 versehen, das als Teil der Lageregelung des Tauchrohrs 9 funktioniert.
So entsteht eine Regelung ohne Hilfsenergie.
[0027] Vorstehend beschrieben ist somit eine Vorrichtung zur Beeinflussung der Temperatur
eines flüssigen Mediums, die dadurch eine bessere Regelbarkeit erfährt, dass bei dem
Zuschalten oder Abschalten einzelner Kammerbereiche eines Wärmetauscherbehälters Druck-
und Temperaturschwankungen minimiert werden. Dies gelingt dadurch, dass die Kanäle
innerhalb des Wärmetauschers über einen Sammelkanal miteinander verbunden sind, wobei
ein Tauchrohr diesen Sammelkanal teilweise so verschließen kann, dass die einzelnen
Kanäle, gegebenenfalls auch in Gruppen, verschließbar und damit außer Betrieb setzbar
sind. Das Tauchrohr wird hierbei im Endeffekt so verschoben, dass die Übertragungsfläche
innerhalb des Wärmetauschers sich mit dem Druckfluss linear verändert.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0028]
- 1
- Wärmetauschbehälter
- 2
- Kanal
- 3
- erste Kammer
- 4
- zweite Kammer
- 5
- erster Sammelkanal
- 6
- zweiter Sammelkanal
- 7
- erste Anschlussöffnung
- 8
- zweite Anschlussöffnung
- 9
- Tauchrohr
- 10
- Schubstange
- 11
- Linearmotor
- 12
- Plattenstapel
- 13
- Brauchwasserzuführung
- 14
- Brauchwasserabführung
- 15
- Heizungswasserzuführung
- 16
- Heizungswasserabführung
- 17
- Druckbehälter
- 18
- zuführseitige Teilkammer
- 19
- abführseitige Teilkammer
- 20
- Kammerwand
- 21
- freies Tauchrohrende
- 22
- Öffnungen
- 23
- Stirnseite
- 24
- Schubstange
- 25
- Feder
- 26
- Rückführungsleitung
- 27
- Ventil
- 28
- Längsbohrung
1. Vorrichtung zur Beeinflussung der Temperatur eines flüssigen Mediums, umfassend einen
Wärmetauschbehälter (1), in welchem miteinander in wärmeleitendem Kontakt stehende,
zu wenigstens zwei gegeneinander abgedichteten Kammern (3,4) zusammengefasste Kanäle
(2) gebildet sind, wobei die Kanäle (2) einer ersten Kammer (3) mit dem Medium, und
die Kanäle (2) einer zweiten Kammer (4) mit einem Hilfsmedium höherer oder niedrigerer
Temperatur durchströmt sind, wobei zumindest eines der Medien über einen Sammelkanal
(5) in die zugehörigen Kanäle einströmt und/oder diese über einen Sammelkanal (6)
verlässt,
dadurch gekennzeichnet, dass diese Kanäle (2) direkt in den Sammelkanal (5,6) münden und die Mündungen der Kanäle
(2) mittels eines im Sammelkanal (5,6) längsverschieblich angeordneten Tauchrohrs
(9) nacheinander einzeln dichtend verschließbar sind.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sammelkanal (5) mit einer Anschlussöffnung (7) zur Zuführung oder Abführung des
Mediums bzw. des Hilfsmediums kommuniziert, wobei das Tauchrohr (9) von dem der Anschlussöffnung
(7) gegenüberliegenden Ende des Sammelkanals (5) aus auf die Anschlussöffnung (7)
zu verschieblich ist, wobei das Tauchrohr (9) vorzugsweise massiv, jedoch mit wenigstens
einer Längsbohrung (28) zum Druckausgleich versehen, ausgeführt ist.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verschieben des Tauchrohrs (9) auf die Anschlussöffnung (7) zu lediglich so weit
möglich ist, dass noch die Mündung zumindest eines Kanals frei bleibt.
4. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sammelkanal (5) mit einer Anschlussöffnung (7) zur Zuführung oder Abführung des
Mediums bzw. des Hilfsmediums kommuniziert, wobei das Tauchrohr (9) in der Anschlussöffnung
(7), diese abdichtend, derart in Richtung auf das der Anschlussöffnung (7) gegenüberliegende
Ende des Sammelkanals (5) längsverschieblich aufgenommen ist, dass das in den Sammelkanal
(5) einströmende Medium bzw. Hilfsmedium durch das Tauchrohr (9) hindurchströmt.
5. Vorrichtung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Tauchrohr (9) im Bereich seines freien Endes (21) derart geschlitzt ist, dass
ein Verschließen auch der Mündung des am weitesten von der Anschlussöffnung (7) entfernt
liegenden Kanals vermieden ist.
6. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussöffnung (7) den Sammelkanal (5) mit einem Druckbehälter (17) verbindet,
über welchen das Medium bzw. das Hilfsmedium zugeführt wird, wobei der Druckbehälter
(17) von einer verschieblichen Kammerwand (20) begrenzt ist, welche von einer das
Tauchrohr (9) betätigenden Schubstange (24) dichtend durchgriffen wird und den Druckbehälter
(17) in eine zuführseitige und eine abführseitige Teilkammer (18,19) unterteilt.
7. Vorrichtung gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Tauchrohr (9) an seinem mit der Schubstange (24) verbundenen Ende Öffnungen (22)
zum Einströmen des Mediums in das Tauchrohr (9) aufweist.
8. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die abführseitige Teilkammer (19) zum Druckausgleich mit einem abführseitigen Sammelkanal
(6) verbunden ist.
9. Vorrichtung gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen abführseitiger Teilkammer (19) und abführseitigem Sammelkanal
(6) über eine Rückführungsleitung (26) erfolgt.
10. Vorrichtung gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass in der Rückführungsleitung ein Ventil (27) zur Dämpfung der Stellbewegung vorgesehen
ist.
11. Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Lageregelung des Tauchrohrs (9) derart realisiert ist, dass die eingesetzte,
für den Wärmetausch zur Verfügung stehende Wandfläche der Kanäle (2) sich linear mit
dem Druckfluss des einströmenden Mediums oder Hilfsmediums ändert.
12. Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils ein Sammelkanal (5,6) mit längsverschieblichem Tauchrohr (9) entweder zur
Zuführung oder zur Abführung des Mediums und des Hilfsmediums vorgesehen ist.
13. Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Tauchrohr (9) mittels eines Stellantriebs (25), etwa eines Linear- oder eines
eine Gewindestange antreibenden Drehmotors, vorzugsweise unterstützt durch einen Federmechanismus,
in seiner Lage einstellbar ist.
14. Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Wärmetauschbehälter (1) um einen Plattenwärmetauscher handelt, dessen
Kanäle (12) durch jeweils zwei einander gegenüberliegende, vorzugsweise gewellt oder
anders strukturierte, wärmeleitende Platten gebildet sind.
15. Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Medium um Brauchwasser, bei dem Hilfsmedium um Heizungswasser handelt.