[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verringern von Partikelanhaftungen an einer
Elektrode eines elektrostatischen Abscheiders und/oder zum Aufrechterhalten der Eignung
des elektrostatischen Abscheiders zur Aufladung von Partikeln in Rauchgasströmungen
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Weiter betrifft die Erfindung einen elektrostatischen Abscheider, insbesondere für
eine Abgasleitung einer Abgasreinigungsanlage, nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
5.
[0003] Zudem betrifft die Erfindung ein Heizungssystem zur Erzeugung von Energie mittels
Verbrennen von einem Energieträger mit einem elektrostatischen Abscheider nach Anspruch
12.
[0004] Aufgrund der Emissionen von Heizungsanlagen und globaler Bemühungen, derartige Emissionen
zu reduzieren - siehe zum Beispiel das Kyoto-Abkommen - werden bei Heizungsanlagen
entsprechende Abgasreinigungsanlagen verwendet. Diese sollen insbesondere die schädlichen
Stoffe und Partikel aus Abgasen herausfiltern, sodass das verbleibende, gereinigte
Abgas bedenkenlos an die Umwelt abgegeben werden kann. Insbesondere werden derartige
Abgasreinigungsanlagen bei Biomasse-Heizanlagen eingesetzt, bei denen neben ansonsten
ökonomischen und ökologischen Vorteilen eine erhöhte Emission an Schadstoffen in den
Abgasen auftreten kann. Gerade die relativ hohe Emission an Feinstaub als ein Schadstoffanteil
ist bei Biomasse-Heizungsanlagen ein Problem.
[0005] Aus der
EP 1 193 445 A2 ist eine Abgasreinigungsanlage bekannt, welche für Biomasse-Heizungsanlagen zur Verringerung
von Feinstaubemission verwendet wird. Die dort beschriebene Vorrichtung ist in einen
Rauchgaskanal einbaubar und weist hierzu einen Deckel auf, der gasdicht auf eine zugehörige
Öffnung an einem Rauchgaskanal aufsetzbar ist. An der Innenseite des Deckels ist über
eine isolierende Halterung eine Sprühelektrode, zum Beispiel in Form eines gespannten
Stabes, gehalten. Ein HochspannungsTransformator mit Gleichrichterfunktion erlaubt
den Aufbau einer hohen Gleichspannung zwischen dem Draht und dem Deckel, welcher elektrisch
leitend mit dem Ofenrohr verbunden ist, sodass dieses als Kollektorelektrode wirkt.
[0006] Ein derartiger Elektrofilter mit Sprühelektrode und Kollektorelektrode ist auch als
elektrostatischer Abscheider bekannt. Der Abscheider wird zur Abgasreinigung in einer
Abgasleitung einer Heizungsanlage eingesetzt. Dabei wird durch die Sprühelektrode,
welche etwa mittig durch die Abgasleitung verläuft und deshalb auch als Mittelelektrode
bezeichnet wird, und eine umgebende Mantelfläche der Abgasleitung ein Kondensator
gebildet, der bei einer zylinderrohrförmigen Ausbildung der Abgasleitung auch als
Zylinderkondensator bezeichnet wird. Die Sprüh- oder Mittelelektrode weist in der
Regel einen kreisförmigen Querschnitt in Strömungsrichtung des Abgases auf, wobei
der Durchmesser des Querschnitts oder auch der Krümmungsradius im Allgemeinen relativ
klein ausgebildet ist (zum Beispiel kleiner als 0,4 mm). Um nun die Schadstoffe, genauer
die nicht an die Umwelt abzugebenden Partikel, des Abgases aus dem Abgasstrom abzuscheiden,
wird durch die Mittelelektrode und die durch die Mantelfläche gebildete Kollektorelektrode
ein quer zur Strömungsrichtung verlaufendes Feld mit Feldlinien von der Mittelelektrode
zur Kollektorelektrode gebildet. Hierzu wird an die Mittelelektrode eine Hochspannung
angelegt, zum Beispiel in dem Bereich von 15 kV. Dadurch bildet sich eine Corona-Entladung
aus, durch welche die in dem Abgas durch das Feld strömenden Partikel unipolar aufgeladen
werden. Aufgrund dieser Aufladung wandern die meisten der Partikel durch die elektrostatischen
Coulomb-Kräfte zur Innenwand der Abgasleitung, welche als Kollektorelektrode dient.
[0007] Wie oben bereits erwähnt, werden die Partikel durch die entlang der Oberfläche der
Elektrode sich ausbildende Corona-Entladung elektrostatisch aufgeladen. Dies geschieht
auf molekularer Ebene durch folgenden Prozess: Liegt die Elektrode z. B. gegenüber
dem Abgasrohr auf negativer Hochspannung, so wird eine große Anzahl von Gasmolekülen
negativ aufgeladen. Sie bewegen sich im von der Elektrode sowie dem Abgasrohr aufgespannten
elektrischen Feld in Richtung des Abgasrohres. Treffen diese auf ihrem Weg durch das
Abgasrohr auf elektrisch neutrale Partikel, so bleiben sie an diesen haften und laden
die bis dahin neutralen Partikel ebenfalls negativ auf. Die geladenen Partikel strömen
getrieben durch elektrostatische Ablenkungskräfte zur Innenwand des Abgasrohres. Hier
bleiben die Teilchen haften, verlieren ihre Ladung und werden sicher aus dem Abgasstrom
entfernt. Dies ist der Kernprozess eines elektrostatischen Abscheiders und führt je
nach Geometrie, Höhe des Corona-Stroms, Elektrodenform etc. zu Abscheideraten bis
etwa über 90 %.
[0008] Dieser Kernprozess kann durch folgende Effekte gestört werden: Bei der Verbrennung
entstehen bipolar geladene Partikel. Mittels Boltzmann-Verteilung kann der Anteil
einfach bzw. mehrfach geladener Partikel abgeschätzt werden. Die Verteilung ist symmetrisch,
d. h., es entstehen gleich viele positive wie negativ geladene Partikel. Für Bedingungen,
wie sie im Abgas von Biomasse-Heizungen vorliegen, tragen zwischen 15 und 20 % der
Partikel eine elektrische Elementarladung. Die Anzahl geladener Partikel wird durch
Koagulation zwar um ca. 10 % pro Sekunde reduziert, dennoch liegen am Ort des elektrostatischen
Abscheiders (entspricht ca. ein bis zwei Sekunden Flugzeit der Partikel vom Ort der
Verbrennung) noch über 10 % geladener Partikel vor. Gelangen die geladenen Partikel
nun in die Nähe der auf negativer Hochspannung liegenden Elektrode der Aufladeeinheit
(Einheit Abgasrohr, Elektrode), so werden die negativen Partikel von der Elektrode
weg in Richtung Abgasrohrinnenseite strömen. Die positiven Partikel strömen dagegen
auf die Elektrode zu. Hiervon wird ein Teil beim Durchströmen der Aufladeeinheit neutralisiert
bzw. negativ umgeladen, der Rest der Partikel gelangt jedoch zur Elektrode und lagert
sich dort ab. Über die Betriebsdauer kommt es deshalb zu Funktionseinschränkungen
des elektrostatischen Abweisers. Denn der auf der Elektrode abgelagerte Feinstaub
verhindert lokal die Ausbildung der Corona. Dadurch verschlechtert sich die elektrische
Aufladung der Partikel. Die Abscheideeffizienz des Systems wird degradiert. Zudem
existiert in unmittelbarer Nähe der Corona (in einem Radius wenige Millimeter um die
Elektrode) ein bipolares Ladungsgebiet. Elektrisch neutrale Partikel, welche dieses
Gebiet durchströmen, können auch von einer negativen Elektrode positiv aufgeladen
werden. Sie strömen dann auf die Elektrode zu. Ein Teil wird durch die Corona neutralisiert
bzw. negativ umgeladen, ein kleiner Rest gelangt jedoch zur Elektrode und lagert sich
ebenfalls dort ab.
[0009] Nachteilig an den elektrostatischen Abscheidern gemäß dem Stand der Technik ist,
dass es nach einer längeren Betriebszeit zu einer kontinuierlichen Degradation des
Corona-Stroms bei konstanter Hochspannung kommt. Dadurch sinkt die Aufladeeffizienz
der Elektrode, was wiederum die Abscheideleistung des gesamten Systems verringert.
Weiter kommt es bei dem Betrieb von elektrostatischen Abscheidern in mit Feinstaub
kontaminiertem Abgas zu einem sogenannten Corona-Quenching (Verlöschen der Corona).
Corona-Quenching entsteht, falls im Fall hoher Partikelkonzentration, etwa >10
14 Partikel/m
3, die geladenen Partikel eine Ladungswolke, also ein Raumladungsfeld, bilden, welche
die Sprühelektrode umgibt.
[0010] Bei hinreichend kleiner Rohgaspartikelkonzentration, etwa im Bereich von 5x10
13 Partikel / m
3 oder etwa kleiner 150 mg/Nm
3, werden mit Hochspannungen etwa von 10 bis 20 kV und Coronaströmen etwa im Bereich
von 100 bis 300 pA Abscheideraten größer 80 % erzielt. Dabei ist die Hochspannungsversorgung
als Gleichstromquelle ausgeführt.
[0011] Bei höheren Partikelkonzentrationen sinken die Abscheideraten auch wegen des Corona-Quenchings.
Die Ladungswolke verzerrt die Feldverteilung in der Aufladeeinheit und schwächt das
elektrische Feld in der Nähe der Sprühelektrode. Dadurch wird die Feldemission freier
Elektronen aus der Oberfläche des Sprühdrahtes reduziert, wodurch weniger Gas-lonen
zur Verfügung stehen und folglich die Aufladung weiterer Feinstaubpartikel verringert
wird. Gleichzeitig wird die Bewegung der geladenen Feinstaubpartikel zur Aufladeelektrode
hin beeinträchtigt. Die Aufladung der Staubpartikel erstreckt sich nicht mehr auf
den gesamten Querschnitt des Abgasrohres, sondern findet nur in einem kleinen Bereich
um die Sprühelektrode herum statt. Die Abscheideleistung des Systems sinkt entsprechend
ab. Es kommt fallweise zu instabilen Coronaausbildungen und verschmutzten Elektroden,
die einen Coronastrom zum Erliegen bringen.
[0012] Der Begriff der Eignung des elektrostatischen Abscheiders zur Aufladung von Partikeln
in Rauchgasströmen kann allgemein als Gewährleistung eines ausreichend hohen Coronastromes
bzw. Coronastrompulses zur Erzeugung einer genügend hohen Anzahl von Gasionen definiert
werden, die bewirkt, dass jedes Partikel mit mindestens einer elektrischen Elementarladung
versehen wird. In anderen Worten verhindert diese Aufladeeignung das Corona-Quenching.
[0013] Das beschränkte Entstehungsgebiet neuer Ladungsträger ist schematisiert als Zylinder
um die Sprühelektrode darstellbar. Corona-Quenching trifft vor allem für laminare
Strömungsfelder zu, wie sie häufig für die kleinen Strömungsgeschwindigkeiten elektrischer
Abscheider vorliegen.
[0014] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Verringern von Partikelanhaftungen
an einer Elektrode eines elektrostatischen Abscheiders und/oder zum Aufrechterhalten
der Eignung des elektrostatischen Abscheiders zur Aufladung von Partikeln in Rauchgasströmen,
einen elektrostatischen Abscheider und ein Heizungssystem zu schaffen, welche diesen
Nachteil überwinden und die insbesondere eine Ablagerung von Partikeln auf der Elektrode
verhindern oder reduzieren, um die Funktionsdauer und Effizienz des elektrostatischen
Abscheiders zu erhöhen. Insbesondere ist es Aufgabe, die Effektivität des elektrostatischen
Abscheiders auch bei laminaren Strömungsfeldern und/oder bei kleinen Strömungsgeschwindigkeiten
zu verbessern und im Falle hoher Staub-Rohemission das Quenchen des Coronastroms zuverlässig
zu unterbinden um damit Abscheideraten > 50 % zu garantieren.
[0015] Weiter liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Heizungssystem mit einem erfindungsgemäßen
Abscheider zu schaffen, das eine zuverlässige Abgasreinigung garantiert.
[0016] Erfindungsgemäß wird dies durch die Gegenstände mit den Merkmalen des Patentanspruches
1, des Patentanspruchs 5 und des Patentanspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0017] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Verringern von Partikelanhaftungen an einer Elektrode
eines elektrostatischen Abscheiders sowie zur Verhinderung des Corona-Quenching, umfassend
ein Versorgen der Elektrode mit einer hohen Gleichspannung für einen Betrieb der Elektrode,
ist dadurch gekennzeichnet, dass das Versorgen zumindest zeitweise ein getaktetes
Versorgen mit einer hohen Gleichspannung umfasst, sodass eine nicht konstante Versorgung
mit hoher Gleichspannung der Elektrode bewirkt wird.
[0018] In einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen,
dass die Elektrode dauerhaft getaktet versorgt wird.
[0019] In einer anderen vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen,
dass die Elektrode wechselweise getaktet und ungetaktet mit hoher Gleichspannung versorgt
wird.
[0020] Insbesondere sieht eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung vor, dass
ein Umschalten von getaktetem Versorgen und ungetaktetem Versorgen coronastromabhängig
durchgeführt wird.
[0021] Der erfindungsgemäße elektrostatische Abscheider, insbesondere für eine Abgasleitung
einer Abgasreinigungsanlage, mit einem Strömungskanal mit einer Kanalwandung und einem
Kanalinneren, durch welchen ein partikelbeinhaltendes Abgas in einer Strömungsrichtung
strömt, und einer sich in dem Kanalinneren im Wesentlichen in Strömungsrichtung erstreckenden
Elektrode, zur Bildung einer Coronaentladungszone mittels eines elektrischen Feldes
zwischen der Elektrode und der Kanalwandung, sowie einer Hochspannungsversorgungsquelle
mit einem konstanten Versorgungsabschnitt, die der Elektrode eine konstant hohe Gleichspannung
zuführt, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Hochspannungsversorgungsquelle einen
getakteten Versorgungsabschnitt aufweist, um der Elektrode zumindest kurzfristig getaktet
eine hohe Gleichspannung zuzuführen, um die Abscheideleistung des elektrostatischen
Abscheiders zu verbessern.
[0022] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass
eine Steuerung zum Umschalten zwischen dem getakteten Versorgungsabschnitt und dem
konstanten Versorgungsabschnitt aufweist, um im Betrieb zwischen den beiden Versorgungsabschnitten
umzuschalten.
[0023] Eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen elektrostatischen Abscheiders zur Erzeugung
idealer Spannungsimpulse mit höchster Abscheideleistung (freie Wahl von Pulshöhe,
Pulslänge und Repetitionsfrequenz) ist dadurch gekennzeichnet, dass die Hochspannungsversorgungsquelle
eine Gleichspannungshochspannungsquelle und einen schnellen Hochspannungsschalter
umfasst, um eine getaktete Versorgung mit sich wiederholenden Spannungsimpulsen in
Form von Rechtecken zu erzeugen.
[0024] Eine besonders kostengünstige Ausgestaltung durch Verwendung von Serienbauteilen,
beispielsweise aus der Kraftfahrzeugindustrie, ist dadurch gekennzeichnet, dass die
Hochspannungsversorgungsquelle mindestens eine der folgenden Komponenten Zündspule,
elektronischer Schalter, Diode und/oder Kondensator umfasst, um eine getaktete Versorgung
mit sich wiederholenden Spannungsimpulsen in Form von Rechtecken, Sägezähnen, Parabeln,
Dreiecken zu erzeugen.
[0025] In einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen elektrostatischen Abscheiders
ist vorgesehen, dass mindestens ein von der Elektrode verzweigender Sprühelektrodenabschnitt,
bevorzugt mehrere verzweigende Sprühelektrodenabschnitte, ausgebildet ist/sind.
[0026] Bei einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Sprühelektrodenabschnitt
als Sprühelektrodenspitzenteil und/oder Sprühelektrodenkantenteil ausgebildet ist/sind.
[0027] In noch einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen,
dass der Sprühelektrodenabschnitt quer, insbesondere radial von der Elektrode abzweigt.
[0028] Ein Ausführungsbeispiel des elektrostatischen Abscheiders sieht weiter vor, dass
der Sprühelektrodenabschnitt längs, insbesondere axial von der Elektrode abzweigt.
[0029] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass mehrere
Sprühelektrodenabschnitte von der Elektrode abzweigen.
[0030] Noch ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass
die Sprühelektrodenabschnitte derart verteilt an der Elektrode angeordnet sind, dass
eine gleichmäßige, insbesondere homogenisierte Anordnung der Cononaentladungszonen
realisiert ist.
[0031] Weiter sieht ein anderes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung vor, dass
mindestens zwei der Sprühelektrodenabschnitte unterschiedlich zueinander, insbesondere
unterschiedlich lang, unterschiedlich dick und/oder unterschiedlich gekrümmt, ausgebildet
sind.
[0032] In wiederum einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen,
dass die Elektrode mit den Sprühelektrodenabschnitten nach Art eines Stacheldrahts
und/oder nach Art eines Tannenbaums ausgebildet ist.
[0033] In einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist darüber
hinaus vorgesehen, dass längs der Elektrode an mindestens zwei Stellen jeweils mindestens
zwei Sprühelektrodenabschnitte im Wesentlichen radial zur Elektrode angeordnet sind,
wobei die Längen der an einer Stelle angeordneten Sprühelektrodenabschnitte im Wesentlichen
gleich sind und sich von den Längen der an einer anderen Stelle angeordneten Sprühelektrodenabschnitte
unterscheiden.
[0034] Noch ein weiteres vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung sieht
vor, dass die Sprühelektrodenabschnitte derart verteilt an der Elektrode angeordnet
sind, dass eine gleichmäßige, insbesondere homogenisierte Anordnung der Cononaentladungszonen
realisiert ist.
[0035] Das erfindungsgemäße Heizungssystem zur Erzeugung von Wärmeenergie mittels Verbrennen
von einem Energieträger wie Biomasse ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Feinstaub
emittierende Heizungsanlage wie eine Biomasse-Heizungsanlage zum Verbrennen des Energieträgers,
wobei partikelbeinhaltende Abgase entstehen, und ein erfindungsgemäßer elektrostatischer
Abscheider vorgesehen ist.
[0036] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren, dem erfindungsgemäßen elektrostatischen Abscheider
und dem erfindungsgemäßen Heizungssystem werden insbesondere die folgenden Vorteile
realisiert:
[0037] Elektrostatische Abscheider stellen im Abgassystem einen minimalen Strömungswiderstand
dar, welcher sich auch bei steigender Beladung nur sehr langsam erhöht. Sie weisen
eine große Aufnahme-Kapazität für abgeschiedenen Feinstaub auf. Bei langsamen Strömungsgeschwindigkeiten
und genügend langen Abscheidestrecken verfügen sie für submikrone Partikel über eine
Abscheideeffizienz von über 80%. Aus o.a. Gründen sind sie deshalb eine aussichtsreiche
Option für die Abgasreinigung einer Pellet-Heizanlage, anderen Biomasse-Heizanlagen
oder Ölbrennern. Das Aufrechterhalten eines genügend hohen Coronastroms in hochemittierenden
Biomasse-Heizanlagen (vor allem in Scheitholzkesseln oder Öfen) stellt eine technische
Schwierigkeit bei der Ausführung des elektrostatischen Abscheiders dar. Erfindungsgemäß
wird das Verlöschen der Corona (Corona-Quenching) zuverlässig durch den zumindest
zeitweise getakteten Betrieb der Hochspannungsquelle unterbunden. Hierfür sind zwei
alternative Verfahren denkbar. Durch einen dauerhaft getakteten Betrieb der Hochspannungsquelle
wird zuverlässig und kostengünstig ein Corona-Quenching vermieden. Unabhängig von
der Rohemission können mindestens 50 bis 70 % der Partikel abgeschieden werden. Gleichzeitig
werden in vorteilhaften Ausgestaltungen die für die Corona-Ausbildung maßgeblichen
Elektrodenspitzen permanent von Ruß freigebrannt. Dies sichert einen störungs- und
wartungsfreien Betrieb über viele Stunden. Das andere Verfahren ist der wechselweise
getaktete sowie Gleichstrom (DC)-Betrieb der Hochspannungsquelle (Hybrid-Modus). Der
Hybrid-Modus gewährleistet bei kleiner Rohemission (< 150 mg/Nm
3) höhere Abscheideraten (80 bis 95 %) als der dauerhaft getaktete Modus. Im Falle
hoher Rohemission geht die Abscheideleistung nach automatischer Umschaltung auf getakteten
Betrieb nur auf 50 bis 70 % statt auf 0 % zurück. Gleichzeitig sichert der getaktete
Betrieb durch das Freibrennen der Elektrodenspitzen eine lange wartungsfreie Laufzeit
des Systems.
[0038] Wird die Aufladeelektrode anstelle von einer Hochspannungs-Gleichstromquelle (DC-HV)
von einer getakteten Hochspannungsquelle versorgt, wird das Corona-Quenching vermieden
oder zumindest verringert. Bei geeigneter Wahl von Pulsdauer und Repetitionsfrequenz
erfolgt der Aufbau des elektrischen Feldes um die Elektrode schneller als die Aufladung
der Partikel. Die Coronaspitzen der Elektrode sind deshalb noch nicht durch die Ladungswolke
vom elektrischen Feld abgeschirmt und die Feldemission der Elektronen aus der Oberfläche
der Elektrode ist noch intakt. Werden ergänzend die sprühenden Coronaspitzen der Elektroden
homogen über den Querschnitt des Abgasrohres verteilt, wird das Corona-Quenching erfolgreich
unterdrückt. Messungen haben ergeben, dass sich der Partikelausstoß eines hoch emittierenden
Scheitholzofens deutlich reduzieren lässt. Günstige Werte für Pulsdauer, Pulsform,
Pulshöhe bzw. Repetitionsfrequenz hängen von der Geometrie des Abgasrohres, der Strömungsgeschwindigkeit,
etc. ab. Reproduzierbare Partikelreduktionen wurden im beschriebenen Fall mit Pulsdauern
von einigen Hundert µs sowie Repetitionsfrequenzen von einigen Hundert Hz erzielt.
Vorteilhafterweise zeigen zudem die Isolationsmaterialien eine höhere Durchschlagsfestigkeit
bei getakteter Hochspannung als bei Gleichstrombetrieb.
[0039] Die Zeichnungen stellen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar und zeigen in den
Figuren:
- Fig. 1
- schematisch in einem Diagramm einen kennzeichnenden Hochspannungsimpuls eines getakteten
Hochspannungsbetriebs des elektrostatischen Abscheiders und
- Fig. 2
- schematisch in einer perspektivischen Ansicht ein Ausführungsbeispiel einer Elektrode
mit mehreren Sprühelektrodenabschnitten.
[0040] Fig. 1 zeigt schematisch in einem Diagramm ein Hochspannungssignal 1 in kV zum Versorgen
einer Elektrode eines elektrostatischen Abscheiders über einer Zeitachse in µs. Die
Versorgung erfolgt dabei zumindest zeitweise getaktet mit einer hohen Gleichspannung,
vorliegend mit maximal ca. -25 kV. Bis zu einer ersten Stelle A1 ist in dem Ausführungsbeispiel
keine Spannung angelegt und das angelegte Hochspannungssignal 1 liegt etwa bei 0 V.
Eine Taktung des Hochspannungssignals 1 ist so gewählt, dass an der Stelle A1 das
Hochspannungssignal 1 etwa parabelförmig auf -25 kV ansteigt und dann wieder auf etwa
0 V bei einer zweiten Stelle A2 abfällt. Dieser Hochspannungsimpuls tritt wiederholt
auf, wobei eine Wiederholungsfrequenz oder Taktung abhängig von den eingestellten
Parametern ist. In der dargestellten Ausgestaltung wird zwischen zwei Hochspannungsimpulsen
wie in Fig. 1 dargestellt keine Hochspannung angelegt. In anderen Ausgestaltungen
wird zwischen zwei Impulsen eine konstante Hochspannung angelegt.
[0041] Fig. 2 zeigt schematisch in einer perspektivischen Ansicht ein Ausführungsbeispiel
einer Elektrode 2 eines elektrostatischen Abscheiders mit mehreren Sprühelektrodenabschnitten
2a. Der elektrostatische Abscheider, der hier nur exemplarisch beschrieben ist und
nicht weiter dargestellt wird, ist zumindest teilweise in der Abgasleitung einer hier
nicht weiter dargestellten Abgasreinigungsanlage angeordnet und umfasst einen Strömungskanal.
Der Strömungskanal ist als rohrförmiger Abschnitt der Abgasleitung ausgebildet und
umfasst eine Kanalwandung und ein Kanalinneres. Durch den Strömungskanal strömt das
partikelbeinhaltende Abgas in die Strömungsrichtung. Im Inneren des Strömungskanals
erstreckt sich in Strömungsrichtung die Elektrode 2, die auch als Mittelelektrode,
Sprühelektrode oder Coronaelektrode bezeichnet wird. Der Strömungskanal ist bevorzugt
im Querschnitt in Strömungsrichtung rotationssymmetrisch um eine Mittelachse ausgebildet.
Die Elektrode 2 erstreckt sich im Wesentlichen entlang dieser Mittelachse. Dabei ist
die Elektrode 2 in dem Abschnitt der Abgasleitung ausgebildet. Gespeist wird die Elektrode
2 über eine Hochspannungsversorgungsquelle. Die Versorgung durch die Hochspannungsversorgungsquelle
erfolgt dabei zumindest zeitweise getaktet.
[0042] Zusammen mit der Kanalwandung bildet die Elektrode 2 eine Aufladeeinheit, in welcher
Partikel elektrisch aufgeladen werden können. Hierzu bildet die Elektrode 2 mit der
Kanalwandung unter Anlegen einer Hochspannung ein elektrisches Feld aus, dessen Feldlinien
im Wesentlichen radial zu der Elektrode 2 bzw. der Kanalwandung verlaufen, im Wesentlichen
quer, genauer rechtwinklig, zur Strömungsrichtung.
[0043] Zwischen der Sprühelektrode 2 und dem als Niederschlagelektrode ausgebildeten, die
Elektrode 2 umgebenden Abgasrohr wird eine elektrische, zumindest zeitweise getaktete
Hochspannung angelegt, wodurch sich an der Sprühelektrode 2 eine Coronaentladung ausbildet.
In dem elektrostatischen Abscheider werden durch Feldemission oder Coronaentladungen
an der Sprühelektrode 2 freie Ladungsträger in Form von freien Elektronen und damit
ionisierten Gas-Molekülen in den Aufladebereich injiziert. Die Ladungsträger strömen
dann im elektrischen Feld entsprechend ihrer Ladung zur positiven bzw. negativen Elektrode.
Treffen die Ladungsträger auf Staubpartikel, so werden diese unipolar aufgeladen.
Ein Großteil der Partikel lagert sich schließlich auf der Niederschlagselektrode an
und bleibt dort haften. Stromabwärts der Aufladeeinheit findet ebenfalls eine Abscheidung
von Partikeln auf der Innenwand des anschließenden Abgasrohres bzw. eines Kamins statt,
da die unipolar geladenen Partikel eine Ladungswolke bilden und durch Abstoßungskräfte
an die Rohrwand strömen.
[0044] Eine bekannte technische Schwierigkeit bei dem Betrieb von elektrostatischen Abscheidern
in mit Feinstaub hoch kontaminiertem Abgas ist das sogenannte Corona-Quenching. Es
entsteht, falls im Fall hoher Partikelkonzentration (insbesondere größer 10
14 Partikel/m
3) die geladenen Partikel die Ladungswolke - auch als Raumladungsfeld bezeichnet -
bilden, welche die Sprühelektrode 2 umgibt. Die Ladungswolke verzerrt die Feldverteilung
und schwächt das elektrische Feld in der Nähe der Sprühelektrode 2. Dadurch wird die
Feldemission freier Elektronen aus der Oberfläche der Sprühelektrode reduziert, wodurch
weniger Gas-lonen zur Verfügung stehen und folglich die Aufladung weiterer Feinstaubpartikel
verringert wird. Gleichzeitig wird die Bewegung der geladenen Feinstaubpartikel zur
Aufladeelektrode 2 hin beeinträchtigt. Die Aufladung der Staubpartikel erstreckt sich
nicht mehr auf den gesamten Querschnitt des Abgasrohres, sondern findet nur in einem
kleinen Bereich um die Sprühelektrode 2 herum statt. Die Abscheideleistung des Systems
sinkt entsprechend ab. Diese Überlegungen treffen vor allem für laminare Strömungsfelder
zu, wie sie häufig für die kleinen Strömungsgeschwindigkeiten elektrischer Abscheider
vorliegen. Zum Verhindern des Corona-Quenching wird die Elektrode 2 zumindest zeitweise
getaktet mit einer hohen Gleichspannung versorgt, sodass eine nicht konstante Versorgung
mit hoher Gleichspannung der Elektrode 2 bewirkt wird.
[0045] Für eine Steigerung der Effektivität des elektrostatischen Abscheiders ist bei der
dargestellten Elektrode 2 der geometrisch zugängliche Aufladungsbereich erweitert,
sodass die Abscheideleistung des Systems erhöht ist. Dies wird durch eine Vervielfachung
und optimierte Verteilung der Corona-Entladungszonen erreicht. Die dafür erforderliche
Sprühelektrode 2 ist mit einer Vielzahl an Sprühelektrodenabschnitten 2a ausgebildet,
die in dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 als kleine Spitzen bzw. Kanten ausgeformt
sind. Die Feldstärke ist hier besonders hoch, da diese umgekehrt proportional zum
Krümmungsradius einer Geometrie ist. Die Spitzen oder Kanten o. ä. sind bevorzugt
gleichmäßig über den Querschnitt der Aufladeeinheit verteilt sein. Auf diese Weise
werden mehrere kleine Aufladungsbereiche geschaffen, welche die Aufladung der Partikel
über den ganzen Querschnitt der Aufladeeinheit sicherstellen, wie dies anschaulich
in der Draufsicht dargestellt ist. Im Falle einer laminaren Strömung werden alle Staubpartikel
durch einen dieser Aufladungsbereiche erfasst und aufgeladen. Die Aufladeeffizienz
wird auch bei turbulenter Strömung durch den größeren geometrischen Aufladungsbereich
erhöht.
[0046] Die in Fig. 2 dargestellte Elektrode 2 ist nach Art eines Stacheldrahts mit als Stacheln
ausgebildeten, Sprühelektrodenabschnitten 2a ausgeführt. Wie in Fig. 2 dargestellt,
sind die verschiedenen Sprühelektrodenabschnitte 2a unterschiedliche, insbesondere
unterschiedlich lang ausgebildet. Dabei sind in einer bevorzugten Ausführungsform
über die Länge der Elektrode 2 die Sprühelektrodenabschnitte 2a von kürzeren Sprühelektrodenabschnitten
2a hin zu längeren Sprühelektrodenabschnitten 2a hin angeordnet. In anderen Ausführungsbeispielen
sind an einzelnen Knotenpunkten sowohl kürzere als auch längere Sprühelektrodenabschnitte
6a angeordnet. In wiederum anderen Ausführungsbeispielen sind an den Sprühelektrodenabschnitten
2a weitere Sprühelektrodenabschnitte 2a, sogenannten Untersprühelektrodenabschnitte,
ausgebildet.
[0047] In der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform zweigen an in Längsrichtung der Elektrode
voneinander beabstandeten Verzweigungsbereichen mehrere Sprühelektrodenabschnitte
2a ab. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel zweigen an den Verzweigungsbereichen
jeweils zwei Sprühelektrodenabschnitte radial von der Elektrode 2 ab. Die Verzweigungsbereiche
sind in dem dargestellten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen äquidistant an der Sprühelektrode
2 angeordnet. In anderen Ausgestaltungen variieren die Abstände. Bei der dargestellten
Ausgestaltung mit Stacheln schneiden sich die einzelnen Sprühelektrodenabschnitte
2a nicht auf der Höhe der Elektrode 2.
[0048] Die Staubemissionen bei der Biomasse-Verbrennung unterliegen starken zeitlichen Schwankungen.
Dies trifft vor allem auf den Scheitholzbetrieb zu. Scheitholz wird "batchweise" verbrannt.
Die höchsten Staubemissionen entstehen hier bei der Anfeuerungsphase. Um auf die verschiedenen
Verbrennungssituationen reagieren zu können, ist es zweckmäßig den Elektrofilter in
verschiedenen Betriebsmodi zu betreiben. Die Betriebsweise der Hochspannungsversorgung
erfolgt in einem Ausführungsbeispiel folgendermaßen:
[0049] In einem ersten Betriebsmodus für Partikelkonzentrationen kleiner 150 mg/Nm
3 wird eine konstante hohe Gleichstromversorgung gewährleistet mit Abscheideraten größer
80 %.
[0050] Bei höherer Partikelkonzentration oder bei Bedarf, etwa bei sinkendem Coronastrom,
wird die Hochspannungsversorgung im getakteten Modus durchgeführt. Je nach Betriebsweise,
Strömungsbedingungen, etc. können auch für Feinstaubemissionen über 150 mg/Nm
3 50 bis 70 % der Partikel abgeschieden werden. Dies stellt den getakteten Betriebsmodus
dar.
[0051] Der dritte Betriebsmodus ist ein Hybrid-Modus. Hierbei arbeitet der elektrostatische
Abscheider grundsätzlich im Gleichstrom-Betrieb (DC-Betrieb). Von einer Elektronik
wird permanent der aktuelle Wert der Hochspannung sowie des Coronastroms gemessen.
Detektiert die Elektronik ein vorliegendes Corona-Quenching durch stark schwankende
Werte des Coronastroms, so wird automatisch in den getakteten Betrieb geschaltet.
Dies kann zum Beispiel über eine Zündspule realisiert werden, welche über eine Hochspannungsdiode
parallel zum Ausgang des Gleichstrom-Hochspannungs-Netzteil (DC-HV-Netzteil) geschaltet
ist. Dadurch sinkt die Abscheideleistung nicht auf Null ab, sondern verbleibt auch
bei schwierigen Bedingungen über 50 %. In regelmäßigen Abständen wird auf den DC-Betrieb
zurückgeschaltet um zu prüfen, ob die Emissionen niedrig genug sind um wieder in den
DC-Betrieb zurück schalten zu können.
1. Verfahren zum Verringern von Partikelanhaftungen an einer Elektrode (2) eines elektrostatischen
Abscheiders und/oder zum Aufrechterhalten der Eignung des elektrostatischen Abscheiders
zur Aufladung von Partikeln in Rauchgasströmen, umfassend ein Versorgen der Elektrode
(2) mit einer hohen Gleichspannung für einen Betrieb der Elektrode (2),
dadurch gekennzeichnet, dass das Versorgen zumindest zeitweise ein getaktetes Versorgen mit einer hohen Gleichspannung
umfasst, sodass eine nicht konstante Versorgung mit hoher Gleichspannung der Elektrode
(2) bewirkt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrode (2) dauerhaft getaktet versorgt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrode (2) wechselweise getaktet und ungetaktet mit hoher Gleichspannung versorgt
wird.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Umschalten von getaktetem Versorgen und ungetaktetem Versorgen coronastromabhängig
durchgeführt wird.
5. Elektrostatischer Abscheider, insbesondere für eine Abgasleitung einer Abgasreinigungsanlage,
mit einem Strömungskanal mit einer Kanalwandung und einem Kanalinneren, durch welchen
ein partikelbeinhaltendes Abgas in einer Strömungsrichtung strömt, und einer sich
in dem Kanalinneren im Wesentlichen in Strömungsrichtung erstreckenden Elektrode (2),
zur Bildung einer Coronaentladungszone mittels eines elektrischen Feldes zwischen
der Elektrode (2) und der Kanalwandung, sowie einer Hochspannungsversorgungsquelle
mit einem konstanten Versorgungsabschnitt, die der Elektrode (2) eine konstant hohe
Gleichspannung zuführt,
dadurch gekennzeichnet, dass die Hochspannungsversorgungsquelle einen getakteten Versorgungsabschnitt aufweist,
um der Elektrode (2) getaktet eine hohe Gleichspannung zuzuführen, um die Abscheideleistung
des elektrostatischen Abscheiders zu verbessern.
6. Elektrostatischer Abscheider nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerung zum Umschalten zwischen dem getakteten Versorgungsabschnitt und dem
konstanten Versorgungsabschnitt aufweist, um im Betrieb zwischen den beiden Versorgungsabschnitten
umzuschalten.
7. Elektrostatischer Abscheider nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung eine Coronastromerfassungseinheit aufweist, um in Abhängigkeit von
dem erfassten Coronastrom zwischen den beiden Versorgungsabschnitten umzuschalten.
8. Elektrostatischer Abscheider nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Hochspannungsversorgungsquelle eine Gleichspannungshochspannungsquelle und einen
schnellen Hochspannungsschalter umfasst, um eine getaktete Versorgung mit sich wiederholenden
Spannungsimpulsen in Form von Rechtecken zu erzeugen.
9. Elektrostatischer Abscheider nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Hochspannungsversorgungsquelle mindestens eine der folgenden Komponenten Zündspule,
elektronischer Schalter, Diode und/oder Kondensator umfasst, um eine getaktete Versorgung
mit sich wiederholenden Spannungsimpulsen in Form von Rechtecken, Sägezähnen, Parabeln,
Dreiecken zu erzeugen.
10. Elektrostatischer Abscheider nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein von der Elektrode (2) verzweigender Sprühelektrodenabschnitt (2a)
ausgebildet ist, insbesondere mehrere Sprühelektrodenabschnitte (2a), wobei die Sprühelektrodenabschnitte
(2a) derart verteilt an der Elektrode (2) angeordnet sind, dass eine gleichmäßige,
insbesondere homogenisierte Anordnung der Coronaentladungszonen realisiert ist.
11. Elektrostatischer Abscheider nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Sprühelektrodenabschnitt (2a) quer, insbesondere radial von der
Elektrode (2) abzweigt.
12. Heizungssystem zur Erzeugung von Wärmeenergie mittels Verbrennen von einem Energieträger
wie Biomasse mit
● einer Feinstaub emittierenden Heizungsanlage wie eine Biomasse-Heizungsanlage zum
Verbrennen des Energieträgers, wobei partikelbeinhaltende Abgase entstehen, und
● einem elektrostatischen Abscheider nach einem der vorherigen Ansprüche 5 bis 9.