[0001] Die Erfindung betrifft einen Treibstangenbeschlag für ein einen in einem Rahmen schwenkbaren
Flügel aufweisendes Fenster, Fenstertür oder dergleichen, wobei der Flügel in einer
Schließstellung in dem Rahmen verriegelbar ist, der Flügel von dem Rahmen in eine
Drehstellung um eine vertikale Drehachse drehbar und in eine Kippstellung um eine
horizontale Kippachse kippbar ist und wobei der Flügel in eine Spaltlüftungsstellung
bewegbar ist, in der er einen Spalt weit von dem Rahmen entfernt ist, mit einer Antriebseinrichtung
zum Antrieb einer längsverschieblichen Treibstange, mit auf der Treibstange angeordneten
Schließzapfen und mit mehreren, über den Rahmen verteilt angeordneten Schließblechen
zur Aufnahme der Schließzapfen in den vorgesehenen Stellungen, mit jeweils einer Öffnung
in den Schließblechen zum Hinein- und Herausbewegen des jeweiligen Schließzapfens
und mit zwei Sperrkanten der Schließbleche zur Hintergreifung des jeweiligen Schließzapfens
in verschiedenen Stellungen der Treibstange.
[0002] Ein solcher Treibstangenbeschlag ist beispielsweise aus der
EP 1 489 253 B1 bekannt. Bei diesem Treibstangenbeschlag hat das Schließblech eine schwenkbare Wippe,
welche den Schließzapfen in Abhängigkeit von der Schaltfolge führt. Durch die Wippe
und einen entsprechenden Druck auf den mit dem Treibstangenbeschlag ausgestatteten
Flügel lässt sich der Schließzapfen von der Kippstellung ausschließlich in die Schließstellung,
nicht jedoch in die Drehstellung bewegen. Ausgehend von der Schließstellung kann der
Schließzapfen nur in die Drehstellung bewegt werden. Von der Drehstellung gelangt
man in der einen Bewegungsrichtung der Treibstange in die Kippstellung oder in der
anderen Bewegungsrichtung und entsprechendem Druck auf den Flügel in die Schließstellung
oder Spaltlüftungsstellung. Die Sperrkanten des Schließblechs sind nebeneinander angeordnet
und hintergreifen den Schließzapfen in der Spaltlüftungsstellung und in der Drehstellung.
Nachteilig bei dem bekannten Treibstangenbeschlag ist, dass er eine sehr feinfühlige
Bedienung voraussetzt und für unterschiedliche Positionen im Rahmen vollkommen unterschiedlich
aufgebaute Schließbleche benötigt.
[0003] Weiterhin ist aus der
DE 30 41 399 C3 ein Treibstangenbeschlag bekannt geworden, bei dem die Spaltlüftungsstellung zwischen
der Kippstellung und der Drehstellung angeordnet ist. Diese Gestaltung erfordert insbesondere
bei einer eine übliche, über 180° verdrehbare Handhabe aufweisenden Antriebseinrichtung
eine besonders feinfühlige Bedienung.
[0004] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Treibstangenbeschlag der eingangs
genannten Art so zu gestalten, dass er einfach aufgebaut und besonders einfach zu
handhaben ist.
[0005] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass in zumindest einem der Schließbleche
ein Schieber parallel zur Bewegungsrichtung des Schließzapfens in der im Rahmen liegenden
Stellung des Flügels verschieblich angeordnet ist, dass der Schieber eine Sperrkante
hat, welche in Abhängigkeit von einer Schaltfolge der Antriebseinrichtung die Öffnung
im Schließblech blockiert oder freigibt.
[0006] Durch diese Gestaltung erfolgt die Steuerung der Schaltfolge des Treibstangenbeschlages
in Abhängigkeit von der Stellung des Schiebers. Damit kann der erfindungsgemäße Treibstangenbeschlag
in der Position, in der sich der Schließzapfen an der Öffnung im Schließblech befindet,
zwei Schaltstellungen aufweisen. Ein Drücken oder Ziehen des Flügels zur Erlangung
der Schaltstellungen des Treibstangenbeschlages ist dank der Erfindung nicht erforderlich.
Der erfindungsgemäße Treibstangenbeschlag lässt sich daher besonders einfach handhaben.
Als Schließblech kann hierzu ein handelsübliches Schließblech eingesetzt werden, welches
um den Schieber ergänzt ist. Der erfindungsgemäße Treibstangenbeschlag ist daher zudem
besonders einfach aufgebaut. In der die Öffnung im Schließblech blockierenden Stellung
der Sperrkante des Schiebers kann der Schließzapfen nicht aus dem Schließblech herausgezogen
werden. Dies trägt zudem zur Sicherheit des erfindungsgemäßen Treibstangenbeschlages
gegen ein unberechtigtes Entriegeln bei.
[0007] Die Steuerung der Bewegung des Schiebers in Abhängigkeit von der Schaltstellung der
Treibstange gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
besonders einfach, wenn der Schieber zwei orthogonal zu der Sperrkante angeordnete
und in den Bewegungsbereich des Schließzapfens hineinragende Steuerkanten hat und
zwischen einer der Steuerkanten und der Sperrkante eine Öffnung zur Einführung des
Schließzapfens hat. Durch diese Gestaltung gelangt der Schließzapfen beim Antrieb
in die eine Richtung gegen die eine Steuerkante und beim Antrieb in die entgegengesetzte
Richtung gegen die andere Steuerkante. Damit werden Sperrkante und Öffnung des Schiebers
in Abhängigkeit von der Antriebsrichtung des Schließzapfens und damit der Treibstange
gegenüber der Öffnung im Schließblech positioniert. Hierdurch wird die Öffnung im
Schließblech blockiert oder freigegeben. Die Blockierung oder Freigabe der Öffnung
im Schließblech erfolgt dank der Erfindung besonders zuverlässig, so dass eine Fehlbedienung
des erfindungsgemäßen Treibstangenbeschlages zuverlässig vermieden wird.
[0008] Der Schieber wird einfach durch die Bewegung des Schließzapfens gemäß einer anderen
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung positioniert, wenn der Abstand der Steuerkanten
dem Totgang des Schließzapfens zwischen zwei benachbarten Stellungen entspricht.
[0009] Der erfindungsgemäße Treibstangenbeschlag lässt sich besonders einfach handhaben,
wenn die Spaltlüftungsstellung in der einen Endstellung und die Schließstellung in
der anderen Endstellung der Treibstange angeordnet sind und wenn die Kippstellung
und die Drehstellung auf der gleichen Mittelstellung der Treibstange angeordnet sind.
Hierdurch sind die Stellungen des Treibstangenbeschlages deutlich fühlbar voneinander
getrennt. Die Auswahl der Drehstellung oder der Kippstellung in der mittleren Stellung
der Treibstange wird über die Stellung des Schiebers ausgewählt.
[0010] Die Position des Flügels in der Spaltlüftungsstellung und die Schaltfolgen lassen
sich einfach festlegen, wenn die Sperrkanten des Schließblechs zueinander versetzt
sind und wenn die Öffnung im Schließblech zwischen den Sperrkanten angeordnet ist.
Damit kann der Schließzapfen nur in der mittleren Stellung zwischen den Sperrkanten
aus dem Schließblech herausbewegt werden. Die zueinander versetzten Positionen der
Sperrkanten des Schließblechs legen den Anzug des Flügels gegen den Rahmen in Schließstellung
oder den Abstand des Flügels von dem Rahmen in der Spaltlüftungsstellung fest.
[0011] Zur Erhöhung des Aufbruchsschutzes des erfindungsgemäßen Treibstangenbeschlages in
der Schließstellung und in der Spaltlüftungsstellung trägt es bei, wenn die Sperrkanten
des Schließblechs eine radiale, am freien Ende des Schließzapfens angeordnete Verbreiterung
hintergreifen.
[0012] Die Auswahl der Drehstellung und der Kippstellung in Abhängigkeit von der Schaltfolge
gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders
einfach, wenn das den Schieber aufweisende Schließblech an einem den Flügel in der
Kippstellung halternden Ausstellarm angeordnet ist. Hierdurch ist der Flügel mit dem
Ausstellarm formschlüssig verbunden, wenn der Schließzapfen an den Sperrkanten des
Schließblechs oder des Schiebers gehalten ist. Erst wenn die Öffnungen des Schiebers
und des Schließblechs übereinander liegen, kann der Flügel von dem Ausstellarm weg
bewegt und damit gegenüber dem Rahmen gekippt werden.
[0013] Der Flügel ist gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung in Kippstellung
zuverlässig in dem Rahmen verriegelt, wenn ein zweites, den Schieber aufweisendes
Schließblech auf einer die Kippachse aufweisenden Seite des Rahmens angeordnet ist.
Hierdurch wird der Flügel in Kippstellung durch das zweite, den Schieber aufweisende
Schließblech mit dem Rahmen verriegelt, weil die Sperrkante des Schiebers den an dieser
Stelle vorhandenen Schließzapfen hintergreift. Die Verriegelung lässt sich erst durch
die vorgesehene Schaltfolge lösen, so dass zur Bewegung des Treibstangenbeschlages
in die Drehstellung der Flügel wieder in den Rahmen gedrückt und die Treibstange angetrieben
werden muss. Damit stellt das zweite, den Schieber aufweisende Schließblech einen
hohen Einbruchsschutz sicher.
[0014] Der erfindungsgemäße Treibstangenbeschlag lässt sich aus besonders vielen Gleichteilen
zusammensetzen, wenn auf der die Drehachse der Drehstellung aufweisenden Seite des
Rahmens und/oder auf der der Drehachse gegenüberliegenden Seite des Rahmens die Schließbleche
identisch mit dem zweiten Schließblech, jedoch ohne Schieber aufgebaut sind. Weiterhin
ist hierdurch der Flügel in der Spaltlüftungsstellung zuverlässig in dem Rahmen verriegelt.
Hierdurch kann die Spaltlüftungsstellung einen gleichmäßig um den Flügel umlaufenden
Spalt erzeugen. Der Flügel ist in dieser Spaltlüftungsstellung zuverlässig in dem
Rahmen verriegelt, jedoch im Vergleich zu der Schließstellung nicht gegen den Rahmen
gezogen.
[0015] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- ein Fenster mit einem erfindungsgemäßen Treibstangenbeschlag,
- Fig. 2
- eine Handhabe zum Antrieb des erfindungsgemäßen Treibstangenbeschlages aus Figur 1
mit verschiedenen Schaltstellungen,
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung durch einen Teilbe- reich des Treibstangenbeschlages aus Figur
1 entlang der Linie III - III mit einem an ei- nem Ausstellarm angeordneten Schließblech
in Schließstellung,
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung durch einen Teilbe- reich des Treibstangenbeschlages aus Figur
1 entlang der Linie IV - IV mit einem zweiten Schließblech in Schließstellung,
- Fig. 5
- den Teilbereich des Treibstangenbeschlages aus Figur 3 in Spaltlüftungsstellung,
- Fig. 6
- den Teilbereich des Treibstangenbeschlages aus Figur 4 in Spaltlüftungsstellung.
[0016] Figur 1 zeigt ein Fenster mit einem in einem Rahmen 1 verriegelbaren Flügel 2 und
mit einem Treibstangenbeschlag 3. Der Flügel 2 lässt sich um eine horizontale Kippachse
4 gegenüber dem Rahmen 1 in eine Kippstellung und um eine vertikale Drehachse 5 in
eine Drehstellung bewegen. Hierzu ist der Flügel 2 über eine Ausstellschere 6 mit
einem Ausstellarm 7 über ein Scherenlager 8 sowie über ein Ecklager 9 an dem Rahmen
1 angebunden. Der Treibstangenbeschlag 3 hat eine längsverschiebliche Treibstange
10 und eine Antriebseinrichtung 11 zum Antrieb der Treibstange 10. Die Antriebseinrichtung
11 hat eine um 180° schwenkbare Handhabe 12. Auf dem Ausstellarm 7 ist ein Schließblech
13 angeordnet, während der Rahmen 1 auf der die horizontale Kippachse 4 aufweisenden
Seite ein zweites Schließblech 14 hat. Weiterhin hat der Rahmen 1 auf der Seite der
Drehachse 5 und auf der gegenüberliegenden Seite weitere Schließbleche 15, 16. Die
Schließbleche 13 - 16 wirken mit auf der Treibstange 10 angeordneten Schließzapfen
17 - 20 zusammen. In der dargestellten Stellung des Treibstangenbeschlages 3 werden
alle Schließzapfen 17 - 20 von den jeweiligen Schließblechen 13 - 16 hintergriffen.
Der Treibstangenbeschlag 3 befindet sich damit in der Schließstellung, in der der
Flügel 2 in dem Rahmen 1 verriegelt ist.
[0017] Figur 2 zeigt die Handhabe 12 der Antriebseinrichtung 11 aus Figur 1 mit verschiedenen
Schaltstellungen. In der mit Z gekennzeichneten Stellung der Handhabe 12 befindet
sich der Treibstangenbeschlag 3 in der beschriebenen Schließstellung. Verschwenkt
man die Handhabe 12 um 90° gegen den Uhrzeigersinn, gelangt der Treibstangenbeschlag
3 in die mit K gekennzeichnete Kippstellung. Eine weitere Verschwenkung der Handhabe
um 90° gegen den Uhrzeigersinn führt zu einer mit L gekennzeichneten Spaltlüftungsstellung
des Treibstangenbeschlages 3, in der der in Figur 1 dargestellte Flügel 2 einen Spalt
weit von dem Rahmen 1 absteht. Ein Zurückschwenken der Handhabe 12 um 90° im Uhrzeigersinn
verstellt den Treibstangenbeschlag 3 in die mit D gekennzeichnete Drehstellung. Von
dieser Drehstellung gelangt man durch ein weiteres Verschwenken der Handhabe 12 im
Uhrzeigersinn in die Schließstellung. Von der Kippstellung lässt sich der Treibstangenbeschlag
3 auch direkt in die Schließstellung und von der Drehstellung direkt in die Spaltlüftungsstellung
bewegen. Blockiert sind die unmittelbaren Bewegungen des Treibstangenbeschlages 3
von der Schließstellung in die Drehstellung und von der Spaltlüftungsstellung in die
Kippstellung. Die Festlegung der Reihenfolge der Schaltstellungen des Treibstangenbeschlages
3 ist in den Figuren 3 bis 6 näher erläutert.
[0018] Figur 3 zeigt den auf dem Ausstellarm 7 angeordneten Teilbereich des Treibstangenbeschlages
3 in einer Schnittdarstellung entlang der Linie III - III aus Figur 1 in der beschriebenen
Schließstellung. Das auf dem Ausstellarm 7 angeordnete Schließblech 13 weist zwei
Sperrkanten 21, 22 auf, zwischen denen eine Öffnung 23 angeordnet ist. Die Sperrkanten
21, 22 dienen zur Hintergreifung des Schließzapfens 17. Die Sperrkanten 21, 22 sind
versetzt zueinander angeordnet. In dem Schließblech 13 ist ein Schieber 24 mit einer
weiteren Sperrkante 25 und einer Öffnung 26 angeordnet. Der Schieber 24 hat zudem
zwei orthogonal zu der Sperrkante 25 angeordnete Steuerkanten 27, 28, welche in den
Bewegungsbereich des Schließzapfens 17 hineinragen. Der Schließzapfen 17 hat an seinem
freien Ende eine radiale von den Sperrkanten 21, 22 des Schließblechs 13 hintergreifbare
Verbreiterung 29. Die Öffnungen 23, 26 des Schließblechs 13 und des Schiebers 24 sind
in dieser Stellung deckungsgleich. Ein äußerer Rand 30 der Verbreiterung 29 liegt
an einer der Steuerkanten 28 des Schiebers 24 an. Damit wird die Position des Schiebers
24 von der Position des Schließzapfens 17 und damit von der Stellung der in Figur
1 dargestellten Treibstange 10 bestimmt.
[0019] Figur 4 zeigt den Treibstangenbeschlag 3 aus Figur 1 im Bereich des zweiten, auf
der Kippachse 4 angeordneten Schließblechs 14 in der beschriebenen Schließstellung.
Hierbei ist zu erkennen, dass das Schließblech 14 zwei Sperrkanten 31, 32 hat, zwischen
denen eine Öffnung 33 angeordnet ist. Ein Schieber 34 ist in dem Schließblech 14 verschieblich
geführt und hat eine Sperrkante 35 und eine Öffnung 36. Weiterhin hat der Schieber
34 zwei orthogonal zu der Sperrkante 35 angeordnete Steuerkanten 37, 38, welche in
den Bewegungsbereich des Schließzapfens 18 hineinragen. Die Sperrkante 35 des Schiebers
34 blockiert in der dargestellten Stellung die Öffnung 33 im Schließblech 14. Der
Schließzapfen 18 hat ebenfalls eine radiale Verbreiterung 39, die von den Sperrkanten
31, 32 des Schließblechs 14 hintergriffen werden kann. Ein äußerer Rand 40 der radialen
Verbreiterung 39 des Schließzapfens 18 liegt an einer der Steuerkanten 38 des Schiebers
34 an und legt damit dessen Position fest.
[0020] In der in den Figuren 3 und 4 dargestellten Stellung sind die Schließzapfen 17, 18
von einer der Sperrkanten 21, 31 des jeweiligen Schließblechs 13, 14 hintergriffen.
In dieser Stellung ist der Flügel 2 in dem Rahmen 1 in der beschriebenen Schließstellung
verriegelt. Bei einem Antrieb der Treibstange 10 durch Verschwenken der Handhabe 12
um 90° gelangt der in Figur 3 dargestellte Schließzapfen 17 zu den deckungsgleichen
Öffnungen 23, 26 von Schieber 24 und Schließblech 13. Damit kann der Schließzapfen
17 aus dem Schließblech 13 des Ausstellarms 7 herausbewegt werden. Der in Figur 4
dargestellte Schließzapfen 18 gelangt jedoch nur vor die Sperrkante 35 des Schiebers
34 und kann nicht aus dem Schließblech 14 herausbewegt werden. Dies kennzeichnet die
Kippstellung des Treibstangenbeschlages 3, in der der Flügel 2 an der die Kippachse
aufweisenden Seite an dem Rahmen 1 gehalten ist, jedoch über die Ausstellschere 6
von dem Rahmen weg gekippt werden kann. Die Positionen der Schließzapfen 17, 18 in
Kippstellung sind in den Figuren 3 und 4 strichpunktiert dargestellt.
[0021] Bewegt man ausgehend von den in den Figuren 3 und 4 dargestellten Stellungen die
Handhabe 12 um 180°, gelangen die Schließzapfen 17, 18 in die in den Figuren 5 und
6 dargestellte Spaltlüftungsstellung. In dieser Spaltlüftungsstellung werden die jeweiligen
Schließzapfen 17, 18 ebenfalls von einer der Sperrkanten 22, 32 des jeweiligen Schließblechs
13, 14 hintergriffen. Da die Sperrkanten 21, 22, 31, 32 der Schließbleche 13, 14 zueinander
versetzt sind, entsteht zwischen dem Flügel 2 und dem Rahmen 1 ein umlaufender Spalt.
Ein Vergleich der Figuren 3 und 5 sowie 4 und 6 zeigt zudem, dass beim Antrieb der
Handhabe 12 um 180° die jeweiligen Schließzapfen 17, 18 die Schieber 24, 34 über eine
der Steuerkanten 27, 37 verschoben haben.
[0022] Treibt man ausgehend von den in den Figuren 5 und 6 dargestellten Stellungen des
Treibstangenbeschlages 3 die Treibstange 10 wieder zurück in die Stellung, in der
die Schließzapfen 17, 18 den Öffnungen 23, 33 des jeweiligen Schließblechs 13, 14
gegenüberstehen, wird ersichtlich, dass der Schieber 24 des auf dem Ausstellarm 7
angeordneten Schließblechs 13 mit seiner Sperrkante 25 die Öffnung 23 des Schließblechs
13 verschließt. Die Öffnung 33 des zweiten, auf der Kippachse 4 angeordneten Schließblechs
14 ist jedoch frei, so dass der Schließzapfen 18 aus diesem Schließblech 14 herausbewegt
werden kann. Damit wird ein Formschluss des Flügels 2 mit dem Rahmen 1 gelöst und
mit dem Ausstellarm 7 der Ausstellschere 6 erzeugt. Dies kennzeichnet die Drehstellung
des Treibstangenbeschlages 3. Die Positionen der Schließzapfen 17, 18 in Drehstellung
sind in den Figuren 5 und 6 strichpunktiert dargestellt.
[0023] Die auf der Drehachse 5 und der gegenüberliegenden Seite angeordneten und in Figur
1 dargestellten Schließbleche 15, 16 sind wie das in den Figuren 4 und 6 dargestellte
Schließblech 14 aufgebaut. Jedoch besitzen diese Schließbleche 15, 16 keinen Schieber.
1. Treibstangenbeschlag (3) für ein einen in einem Rahmen (1) schwenkbaren Flügel (2)
aufweisendes Fenster, Fenstertür oder dergleichen, wobei der Flügel (2) in einer Schließstellung
in dem Rahmen (1) verriegelbar ist, der Flügel (2) von dem Rahmen (1) in eine Drehstellung
um eine vertikale Drehachse (5) drehbar und in eine Kippstellung um eine horizontale
Kippachse (4) kippbar ist und wobei der Flügel (2) in eine Spaltlüftungsstellung bewegbar
ist, in der er einen Spalt weit von dem Rahmen (1) entfernt ist, mit einer Antriebseinrichtung
(11) zum Antrieb einer längsverschieblichen Treibstange (10), mit auf der Treibstange
(10) angeordneten Schließzapfen (17 - 20) und mit mehreren, über den Rahmen (1) verteilt
angeordneten Schließblechen (13 - 16) zur Aufnahme der Schließzapfen (17 - 20) in
den vorgesehenen Stellungen, mit jeweils einer Öffnung (23, 33) in den Schließblechen
(13 - 16) zum Hinein- und Herausbewegen des jeweiligen Schließzapfens (17 - 20) und
mit zwei Sperrkanten (21, 22, 31, 32) der Schließbleche (13 - 16) zur Hintergreifung
des jeweiligen Schließzapfens (17 - 20) in verschiedenen Stellungen der Treibstange
(10), dadurch gekennzeichnet, dass in zumindest einem der Schließbleche (13, 14) ein Schieber (24, 34) parallel zur
Bewegungsrichtung des Schließzapfens (17, 18) in der im Rahmen (1) liegenden Stellung
des Flügels (2) verschieblich angeordnet ist, dass der Schieber (24) eine Sperrkante
(25, 35) hat, welche in Abhängigkeit von einer Schaltfolge der Antriebseinrichtung
(11) die Öffnung (23, 33) im Schließblech (13, 14) blockiert oder freigibt.
2. Treibstangenbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (24, 34) zwei orthogonal zu der Sperrkante (25, 35) angeordnete und
in den Bewegungsbereich des Schließzapfens (17, 18) hineinragende Steuerkanten (27,
28, 37, 38) hat und zwischen einer der Steuerkanten (27, 28, 37, 38) und der Sperrkante
(25, 35) eine Öffnung (26, 36) zur Einführung des Schließzapfens (17, 18) hat.
3. Treibstangenbeschlag nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der Steuerkanten (27, 28, 37, 38) dem Totgang des Schließzapfens (17,
18) zwischen zwei benachbarten Stellungen entspricht.
4. Treibstangenbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spaltlüftungsstellung in der einen Endstellung und die Schließstellung in der
anderen Endstellung der Treibstange (10) angeordnet sind und dass die Kippstellung
und die Drehstellung auf der gleichen Mittelstellung der Treibstange (10) angeordnet
sind.
5. Treibstangenbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrkanten (21, 22, 31, 32) des Schließblechs (13, 14) zueinander versetzt sind
und dass die Öffnung (23, 33) im Schließblech (13, 14) zwischen den Sperrkanten (21,
22, 31, 32) angeordnet ist.
6. Treibstangenbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrkanten (21, 22, 31, 32) des Schließblechs (13, 14) eine radiale, am freien
Ende des Schließzapfens (17, 18) angeordnete Verbreiterung (29, 39) hintergreifen.
7. Treibstangenbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das den Schieber (24) aufweisende Schließblech (13) an einem den Flügel (2) in der
Kippstellung halternden Ausstellarm (7) angeordnet ist.
8. Treibstangenbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweites, den Schieber (34) aufweisendes Schließblech (14) auf einer die Kippachse
(4) aufweisenden Seite des Rahmens (11) angeordnet ist.
9. Treibstangenbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der die Drehachse (5) der Drehstellung aufweisenden Seite des Rahmens (1) und/oder
auf der der Drehachse (5) gegenüberliegenden Seite des Rahmens (1) die Schließbleche
(15, 16) identisch mit dem zweiten Schließblech (14), jedoch ohne Schieber aufgebaut
sind.