[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Reinigung von Rauchgas
beaufschlagten Heizflächen eines Wärmetauschers in einer Verbrennungsanlage gemäß
dem Oberbegriff von Anspruch 1 und 6.
[0002] In Verbrennungsanlagen, insbesondere in Abfullverbrennungsanlagen, werden bekanntermaßen
Wärmetauscher eingesetzt, die von den bei der Verbrennung erzeugten heißen Rauchgasen
beaufschlagt werden, um diesen die enthaltene Wärmeenergie zu entziehen. Hierbei kondensieren
die in den Rauchgasen enthaltenen Bestandteile auf den kühleren Oberflächen der Wärmetauscher,
wodurch sich auf diesen nach einer gewissen Zeit Ablagerungen bilden, die thermisch
isolierende Eigenschaften aufweisen und hierdurch den Übergang der Wärmeenergie vom
Rauchgas in den Wärmetauscher verschlechtern. In Folge verschlechtert sich der thermische
wie auch der elektrische Wirkungsgrad der Anlage in nachteiliger Weise.
[0003] Um dem entgegen zu wirken, ist es notwendig die Oberflächen der in den Abgaswegen
angeordneten Wärmetauscher in festgelegten Intervallen von den Verschmutzungen zu
befreien. Dies ist bei Anwendung der bekannten Reinigungsverfahren nicht ohne einen
zeitaufwendigen Stillstand der Anlage möglich. In den regelmäßig erforderlichen Stillstandzeiten
produziert die Verbrennungsanlage jedoch in nachteiliger Weise keine Energie, wodurch
sich die Betriebskosten der Anlage zusätzlich erhöhen.
[0004] Demgemäß ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zu schaffen, die es ermöglichen, die Verschmutzungen an Heizflächen eines Wärmetauschers
in einem Rauchgaszug einer Verbrennungsanlage während des Betriebes zu entfernen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren und eine Vorrichtung mit den
Merkmalen von Anspruch 1 und 6 gelöst.
[0006] Gemäß der Erfindung zeichnet sich das Verfahren zum Entfemen von Verschmutzungen
an Heizflächen eines Wärmetauschers in einem Rauchgaszug einer Verbrennungsanlage,
bei dem die Heizflächen während des Betriebes der Verbrennungsanlage mit einem Reinigungsfluid
beaufschlagt werden, dadurch aus, dass zum Reinigen des Wärmetauschers eine bevorzugt
formstabile und hitzebeständige Lanze aus einem Außenrohr und einer darin aufgenommenen
Zufuhrleitung für das Reinigungsfluid durch eine Öffnung hindurch in den Rauchgaszug
der Verbrennungsanlage eingeführt wird. Hierbei werden das Außenrohr und die Zufuhrleitung
fortlaufend von einem Kühlfluid gekühlt, welches die Zufuhrleitung durch einen zwischen
der Außenseite der Zufuhrleitung und der Innenseite des hitzebeständigen Außenrohrs
gebildeten Ringspalt hindurch umströmt.
[0007] Das erfindungsgemäße Verfahrens besitzt den Vorteil, dass die Vcrbrennungsantage
zum Zwecke der Reinigung nicht mehr herunter gefahren und nach der Reinigung wieder
herauf gefahren werden muss, was aufgrund des Auskühlens der nachgeordneten Anlagenkomponenten
mit einem hohen thermischen Aufwand verbunden ist und zu beachtlichen Kosten führt.
Zudem kann die gesamte Anlage insgesamt mit einem höheren Wirkungsgrad betrieben werden,
da in Folge des vergleichsweise günstigen Reinigungsverfahrens die Reinigungsintervalle,
verkürzt werden, wodurch sich die Effizienz des Wärmeübergangs an den Wärmetaiisch,erflächen
verbessert und demgemäß der thermische sowie auch der elektrische Wirkungsgrad erhöht.
Weiterhin eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren in gleicher Weise zur Reinigung
von Wärmetauschern in vertikalen Rauchgaszügen wie auch in horizontalen Rauchgaszügen.
[0008] Nach einem weiteren dem erfindungsgemäßen Verfahren zugrundeliegenden Gedanken ist
es vorgesehen, dass das Kühlfluid, welches dem Ringspalt an einem ersten außerhalb
des Rauchga,szuges angeordneten Ende zugeführt wird, und im Bereich des zweiten Endes
des Außenrohres in den Rauchgaszug austritt, im Rauchgaszug verbleibt und mit den
durch den Verbrennungsprozess erzeugten Rauchgasen im gasförmigen Zustand abgeführt
wird.
[0009] Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn das Kühlfluid eine nicht brennbare Flüssigkeit
wie beispielsweise Wasser ist, die weiterhin einen möglichst geringen Siedepunkt aufweist
und somit schnell verdampft. Dies ist beispielsweise bei der Verwendung von Wasser
als Kühlfluid möglich, da dieses rückstandsfrei und schadstofffrei durch die in der
Verbrennungsanlage herrschende Temperatur unmittelbar nach dem Eintritt in den Rauchgaszug
durch Verdampfen in den gasförmigen Zustand übergeht und als heißer Wasserdampf zusammen
mit den Rauchgasen über den Abzug abgeführt wird. Ein weiterer Vorteil, der sich durch
den Einsatz von Wasser als Reinigungsmedium ergibt, besteht darin, dass dieses vergleichsweise
kostengünstig bereitgestellt werden kann, sich während des Verhrennungsprozesses und
der nachgeordneten Prozesse im Wesentlichen chemisch neutral verhält.
[0010] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass das Kühlfluid beim
Durchströmen des Ringspalts die Zufuhrleitung spiralförmig umströmt. Dadurch wird
in vorteilhafter Weise sicher gestellt, dass die gesamte Oberfläche der Zufuhrleitung
von dem Kühlfluid umströmt wird, wodurch die Gefahr von Strömungsunterschieden im
Kühlfluid, die sich aufgrund von Temperaturdifferenzen zwischen der der Rauchgasströmung
abgewandten Seite und der der Rauchgasströmung zugewandten Seite des Außenrohres im
Kühlfluid ergeben können, verringert wird. Ein weiterer Vorteil der zuvor beschriebenen
Amiführungsform der Erfindung ist darin zu sehen, dass sich aufgrund des spiral Förmigen
oder helischen Verlaufs der Strömung zusätzlich auch Wirbel ergeben, die den Wärmeubergang
vom Außenrohr auf das Kühlmedium verbessern.
[0011] Nach einem weiteren dem erfindungsgemäßen Verfahren zugrunde liegenden Gedanken ist
es vorgeschen, dass das Reinigungsfluid aus der Zufuhrleitung durch eine am Ende der
Zufuhrleitung angeordnete Düse austritt. Diese wandelt in vorteilhafter Weise den
durch die Pumpe erzeugten Förderdruck des Reinigungsfluides in Bewegungsenergie der
im Reinigungsfluid enthaltenen Feststoffpartikel um, wodurch die beim Aufprall auf
die verschmutzen Oberflächen übertragene Impulsenergie erhöht und die Reinigungswirkung
verbessert wird.
[0012] Gemäß der bevorzugten Austührungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es von
besonderem Vorteil, wenn die Düse an einem im Wesentlichen um 90 ° relativ zur Zufuhrleitung
abgewinkelten Leitungsabschnitt angeordnet ist und das Reinigungsfluid die verschmutzten
Heizflächen bevorzugt von unten her oder auch von vorne her bzw. von der Seite aus
mit dem Reinigungsfluid beaufschlagt werden. Hierdurch wird in vorteilhafter Weise
die Möglichkeit geschaffen, dass das Außenrohr mit der darin aufgenommenen Zufuhrleitung
zur Reinigung des Wärmetauschers in einer im Wesentlichen horizontalen Lage betrieben
werden kann, wodurch eine Reinigung der Zwischenräume zwischen den Rohren des Wärmetauschers
durch die Öffnung im Rauchgaszug hindurch vom Bedienpersonal in bequemer Weise auch
in einem größeren Abstand vom Rauchgaszug aus vorgenommen werden kann.
[0013] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird bevorzugt eine Düse verwendet, die seitlich
vom Außenrohr überragt wird und ebenfalls vom Kühlfluid vor dessen Austritt aus dem
AuBenrohr umströmt wird und/oder von dem unter einem Druck von bevorzugt weniger als
10 bar austretenden Kühlfluid angesprüht wird, um die Düse vor einer Überhitzung zu
schützen. Dies ermöglicht in besonders vorteilhafter Weise den Einsatz des Verfahrens
zum Reinigen der Heizflächen von Wärmetauschern im Bereich der Rauchgaszüge einer
Vcrhrennungsanlage in denen hohe Temperaturen von mehreren hundert Grad Celsius herrschen.
[0014] Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist das Reinigungsfluid
ein Gemisch aus einem Trägergas, insbesondere Luft und Festkörperpartikeln, wobei
die Festkörperpartikel insbesondere Sand und/oder Metallkugeln und/oder Siliciumcarbid
und/oder Trockeneis ist oder enthält ein solches. Dabei ist der Einsatz von Luft als
Trägergas von besonderem Vorteil, da diese als Raum- und/oder Umgebungsluft praktisch
unbegrenzt zur Verfügung steht und sich in bekannter Weise mit vergleichsweise einfachen
Mitteln wie einem Kompressor oder dergleichen komprimieren und mit einem gewünschten
Druck durch die Zufuhrleitung fördern lässt. Durch den Einsatz von Sand als Festkörperpartikel
ergibt sich insbesondere in Kombination mit Luft als Trägergas der Vorteil, dass dieser
nicht nur kostengünstig beschafft werden kann, sondern bei den herrschenden Temperaturen
ebenfalls chemisch inaktiv ist und somit den Verbrennungsvorgang in chemischer Hinsicht
nicht nachteilig beeinträchtigt. Alternativ kann ebenfalls der Einsatz von Trockeneispartikeln
vorgesehen sein, mit denen sich - ähnlich wie mit Sand - eine sehr gute Reirtigungswirkung
ergibt, wenn diese auf die verschmutzte Oberfläche der Wärmetauschcrrohre auftreffen.
Durch die im Rauchgaszug herrschenden hohen Temperaturen werden die Trockeneis-Partikel
als gasförmiges Kohlendioxid zusammen mit dem Kohlendioxid des Rauchgases durch die
Anlage geleitet.
[0015] Hierbei ist es von Vorteil, wenn die verwendeten Festkörperpartikel eine Korngröße
im Bereich von 0,06 mm bis 2 mm, insbesondere von 0,2 mm bis 1,2 mm, aufweisen, da
die Partikel in dieser Größenordnung besonders gut im Trägergas mitgeführt werden
können und andcrerseits beim Austritt aus der Düse genügend kinetische Energie aufnehmen
können, um diese an die Schmutzschicht auf den Wärmetauscherflächen abzugeben. Diese
Faktoren beeinflussen in vorteilhafter Weise das Rcinigungsergebnis und ermöglichen
die Verwendung von standartmäßigen Pumpen und Düsen.
[0016] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum Entfernen von
Verschmutzungen an Heizflächen eines Wärmetauschers einer Verbrennungsanlage umfasst
eine Zufuhrleitung, die durch eine erste Pumpe, bevorzugt einen Kompressor, an einem
ersten Ende mit einem Reinigungsfluid beaufschlagt wird, welches die Zufuhrleitung
an einem zweiten Ende in Richtung der Heizflächen verlässt. Sie zeichnet sich dadurch
aus, dass die Zufuhrleitung von einem hitzebeständigen Außenrohr umgeben ist, welches
die Zufuhrleritung unter Bildung eines zwischen der Außenseite der Zufuhrleitung und
der Innenseite des Außenrohres gebildeten Ringspalts umschließt, und dass eine zweite
Pumpe vorgesehen ist, die den Ringspalts von einem ersten, außerhalb des Rauchgaszuges
gelegenen Ende aus mit einem Kühlfluid beaufschlagt, um dieses unter Druck durch den
Ringspalt zu fördem und hierdurch die Zutührleitung fortlaufend zu kühlen.
[0017] Die erfindungsgemäße Vorrichtung besitzt den Vorteil, dass die Vorrichtung aufgrund
ihrer Kühlung sehr widerstandsfähig gegenüber sehr hohen Temperaturen ist, wie sie
beispielsweise in den Rauchgaszügen einer Verbrennungsanlage herrschen. Dabei ist
es weiterhin von Vorteil, wenn das verwendete Kühlfluid das Außenrohr an dessen zweitem
Ende verlässt und nicht innerhalb eines weiteren Rohres oder Kanals innerhalb des
Ringspalts wieder aus dem Rauchgaszug herausgeführt werden muss, um es nach einer
aufwändigen Kühlung bis auf die Ausgangstemperatur - die bevorzugt unterhalb von 30°
Celsius liegt - wieder als Kühlfluid einsetzen zu können. Hierbei kann insbesondere
bei der Verwendung von Wasser als Kühlfluid in besonders kostengünstiger Weise ein
einfacher Wasseranschluss mit einem Versorgungsdruck von 5 - 6 bar genutzt werden.
Alternativ können gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren auch andere nichtbrennbare
Flüssigkeiten mit einem geringen Siedepunkt verwendet werden, die z.B, mittels einer
Pumpe aus einem dafür vorgesehenen Tank gefördert werden
[0018] Bei der bevorzugten Ausiuhrungsfortn der Erfindung sind innerhalb des Ringspalts
Strömungsleiteleniente angeordnet, die das durch den Ringspalt fließende Kühlfluid
in der Weise umzulenken, dass die Zufuhrleitung auf der Außenseite spiralförmig vom
Kühlfluid umströmt wird. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die Zufuhrleitung
an ihrer Unterseite und Oberseite im Wesentlichen gleichmäßig umströmt wird, sodass
Wärmequellen oder Wärmesenken innerhalb des Mediums zwischen dem Außenrohr und der
Zufuhrleitung vermieden werden. Die spiralförmige Strömungsführung begünstigt zudem
die Erzeugung von Wirbeln innerhalb der Strömung, die bei einer entsprechenden Wahl
der Steigung der Strömungslcitelemente sowie der Strömungsgeschwindigkeit des Kühlfluids
für eine Verbesserung des Wärmeübegangs zwischen dem Außenrohr und dem Kühlfluid führen,
[0019] Dabei kann es weiterhin vorgesehen sein, dass die Strömungsleitelemente sich im Wesentlichen
über die gesamte Länge des Außenrohres und in Form einer Spirale oder einer Helix
um die Zufuhrleitung herum erstrecken. Die Zufuhrleitung wird dabei in besonders vorteilhafter
Weise in ihrer Lage mittig im Außenrohr fixiert, ohne mit der Innenfläche des Außenrohres
in Berührung zu kommen. Hierdurch wird die Bildung einer Wännebrücke und der dementsprechoide
direkte Übertrag an Wärmeenergie auf die Zufuhrleitung vermieden.
[0020] Gemäß einem weiteren der Erfindung zugrunde liegenden Gedanken weist die Zufuhrleitung
an ihrem innerhalb des Rauchgaszugcs angeordneten zweiten Ende eine Düse auf, durch
die das Reinigungsfluid unter hohem Druck, insbesondere einem Druck von mehr als 6
bar, austritt. Hierbei transportieren die im Reinigungsfluid bevorzugt enthaltenen
Feststoffpartikel eine hohe kinetische Energie, welche heim Auftreffen auf die Verschmutzungen
in vorteilhafter Weise an diese abgegeben wird, wodurch die Verschmutzungen zuverlässig
und mit hoher Effizienz entfernt werden.
[0021] Ferner ist es von Vorteil, wenn gemäß einer weiteren Ausführungsform der crflndungsgemäßcn
Vorrichtung das Außenrohr die Düse ebefalls mit umschließt sodass die Düse in vorteilhafter
Weise ebenfalls von dem in den Brennraum austretenden Kühlfluid gekühlt wird. Dabei
kann es vorgesehen sein, dass das Kühlfluid einen geringeren Druck als das Reinigungsfluid
aufweist, und durch eine die Düsenöffnung radial umgebende Lochanordnung aus dem Außenrohr
austritt. Hierbei kann es gemäß einer abgewandelten Ausführungsform der Erfindung
ferner von Vorteil sein, wenn die Löcher der Lochanordnung bezogen auf die Strahlachse
des Rcinigungsfluids in einem schräg nach außen gerichteten Winkel angeordnet sind,
sodass das Kühlfluid schräg im Winkel zum Reinigungsfluid aus den öffnungen austritt,
da hierdurch vermieden wird, dass der austretende Reinigungsfluidstrahl durch das
Kühlfluid abgelenkt oder in sonstiger Weise gestört wird.
[0022] Bei dieser Ausführungsform der crfindungsgemäßen Vorrichtung kann es weiterhin vorgesehen
sein, dass die Löcher der Lochanordnung von ihrer Größe und Position her in der Weise
relativ zur Düsenspitze angeordnet sind, dass sich um die Düsenspitze herum eine in
Abstrahlrichtung geöffnete, trichterförmig Wand aus austretendem Kühlfluid bildet,
die in besonders vorteilhafter Weise wie ein schützender Fluidschild um die Düse herum
wirkt.
[0023] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der crtmdungsgemäßcn Vorrichtung, ist es ebenfalls
denkbar, dass die Zufuhrleitung an dem ersten Ende des Außenrohres stirnseitig aus
diesem heraus geführt ist, und dass das erste Ende des Außenrohres mit einer Dichtung,
insbesondere einer Stopfdichtung, verschlossen ist, da hierdurch eine vorteilhafte
geradlinige Leitungsführung erhalten wird, und die Zufuhrleitung insbesondere ohne
zusätzliche Kupplungen und Biegungen flüssigkeitsdicht aus dem Außenrohr herausgeführt
werden kann.
[0024] Weiterhin kann bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein verfahrbares Gestell vorgesehen
sein, welches eine Aufnahme und/oder eine Führung für das Außenrohr aufweist, in der
das Außenrohr vor und zurück verschiebbar und gleichzeitig in horizontaler und/oder
vertikaler Richtung verschwenkbar und/oder um die Längsrichtung des Außenrohres rotierbar
aufgenommen ist. Durch den Einsatz eines zuvor beschriebenen Gestells wird in vorteilhafter
Weise die Möglichkeit geschaffen, die erfindungsgemäße Vorrichtung im Rauchgaszug
relativ zum Wärmetauscher in möglichst vielen Freiheitsgraden bewegen zu können, wobei
gleichzeitig das Gewicht der Vorrichtung von dem Gestellt getragen wird.
[0025] Bei der bevorzugten Ausführungsform des crfindnngsgemäßen Gestells ist es vorgesehen,
dass die Führung, in der das Außenrohr aufgenommen ist, über einen ersten und einen
zweiten Gelenkbolzen um eine erste Schwenkachse und eine zweite Schwenkachse verschwenkbar
gelagert, wobei die erste Schwenkachse bevorzugt senkrecht zur zweiten Schwenkachse
verläuft und die Schwenkachsen in vorteilhafter Weise horizontal und vertikal angeordnet
sind. Zudem kann die Führung mit den Gelenkbolzen an einem insbesondere höhcnvcrstellbaren
und/oder seitlich verstellbaren Querträger angeordnet sein, um das Außenrohr relativ
zur Öffnung im Rauchgaszug in vertikaler Richtung und/oder horizontaler Richtung zu
positionieren, ohne das Gestell und das Rohr insgesamt anheben und versetzen zu müssen.
Dies eröffnet besondere Vorteile beim Einsatz der Vorrichtung, da je nach eingestellter
Höhe des Querträgers der Strahl aus Reinigungstluid gezielt zwischen Rohre und Vorsprünge
der zu reinigenden Wärmetauscherflächen geführt werden kann. Bei einer niedrigeren
Höheneinstellung des Querträgers ist es von Vorteil, dass durch Verkippen der Vorrichtung
um die - in diesem Fall horizontale Schwenkachse herum - der Abstrahlwinkel des Reinigungsfluids
nicht mehr senkrecht nach oben sondern schräg in einem Winkel in die Zwischenräume
zwischen den Wärmetauscherflächen hinein gerichtet werden kann.
[0026] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Zufuhrleitung bevorzugt
ein flexibler Schlauch, insbesondere ein Schlauch zur Zufuhr eines Gemischs aus Luft
und Strahlsand, wie er insbesondere aus dem Bereich der Sandstrahltechnik von Außenflächen
von Gebäuden etc, her bekannt ist. Durch die Verwendung eines derartigen bekannten
flexiblen Druckluftschlauchs, wie er in der Regel zum Sandstrahlen eingesetzt wird
ergibt sich der Vorteil, dass dieser Schlauch, der aufgrund seiner Flexibilität nur
einen geringen inneren Verschlciß durch das hindurch geführte Luft-Strahlsand-Gemisch
unterliegt, kostengünstig und in bewehrter Qualität als Meterware bezogen werden kann.
Hierbei wird durch das Außenrohr und das zwischen Außenrohr und dem Schlauch geführte
Kühlmedium, der Vorteil erhalten, dass der in dcr Regel mit gummiartigem Material
beschichtete Druckschlauch auch innerhalb des Wärmetauschers zum Einsatz gelangen
kann, ohne dass der Schlauch durch die hohen Temperaturn in seiner Funktion beeinträchtigt
oder gar zerstört wird.
[0027] Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen anhand
einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
beschrieben.
[0028] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Rauchgaszug einer
Verbrennungsanlage,
- Fig. 3
- eine aschematische Seitenansicht des erfindungsgemäßen Gestells, und
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Gestells in einer Drautsicht.
[0029] Der Einfachheit halber wird das erfindungsgemäße Verfahren nachfolgend am Beispiel
von Luft als Trägergas und Sand als Festkörperpartikel beschrieben.
[0030] In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 dargestellt, welche ein Außenrohr
4 mit einer zentral darin aufgenommenen Zufuhrleitung 2 umfasst, wobei in dem, von
der Außenseite der Zufuhrleitung 2 und der Innenwand des Außenrohres 4 begrenzten
Ringspalt 6 Strömungsleitelemente 12 vorgesehen sind, die sich in Form einer Helix
um die Zufuhrleitung 2 herum erstrecken.
[0031] Wie der Darstellung von Fig. 1 weiterhin entnommen werden kann, ist am ersten Ende
8 des Außenrohres 4 eine Dichtung 34, insbesondere eine Stopfdiehtung, vorgesehen,
durch die hindurch die Zufuhrleitung 2 stirnseitig aus dem ersten Ende 8 des Außenrohres
4 heraus geführt wird, um die Zufuhrleitung 2 an eine erste Pumpe 18 zur Förderung
des Luft-Sand-Gemisches anzuschließen. Im Detail ist der vergrößerten Darstellung
der Dichtung 34 in Fig.1 zu entnehmen, dass diese eine Gewindekappe 38 umfasst, die
über ein mit der Gewindekappe 38 zusammenwirkendes Innen- und Außengewinde 36 auf
das erste Ende 8 des Außenrohres 4 aufschraubbar ist und hierbei eine fonnelastische,
Stopfbuchse 40 zwischen der Gewindekappe 38 und dem Außenrohr 4 verklemmt. Ferner
ist der Darstellung in Fig. 1 zu entnehmen, dass im Bereich des ersten Endes 8 des
Außenrohres 4 ein Anschluss 42 für einen Schlauch 22 zur Verbindung mit einer zweiten
Pumpe 20 - wie in Fig. 2 dargestellt - oder einer Versorgungsleitung für das Kühlfluid
angeordnet ist.
[0032] Darüber hinaus ist in Fig. 1 dargestellt, dass die Zufuhrleitung 2 und das Außenrohr
4 an deren zweitem Ende 10 um 90° abgewinkelt sind und dass an deren zweitem Ende
10 eine Düse 24 mit einer Düsenöffnung; 26 vorgesehen ist, aus der das Luft-Sand-Gewisch
16 austritt. Weiterhin ist der Zeichnung zu entnehmen, dass die Düse 24 bei der dargestellten
Ausführungsform von dem Außenrohr 4 aus bevorzugt bis nahe der Düsenöffnung 26 umschlossen
ist. Im Bereich der Düsenöffnung 26 wird das Außenrohr 4 von einem bevorzugt ringförmigen
Deckel 28 verschlossen, der eine Durchführung für die Düsenöffnung 26 und eine Lochanordnung
30 mit einer Vielzahl von Löchern 32 aufweist.
[0033] Wie der Darstellung von Fig. 2 ferner entnommen werden kann, wird die erfindungsgemäße
Vorrichtung 1 unterhalb der Rohranordnung des Wärmetauschers 48 durch eine Wartungsöffnung
50 im unteren Bereich der Seitenwand des Rauchgaszuges 46 in diesen eingeführt, um
den Wärmetauscher 48 beispielsweise von unten her mit dem Luft-Sand-Gemisch 16 zu
beaufschlagen. Hierbei ist die Zufuhrleitung 2 in erfindungsgcmäßer Weise aus dem
Außenrohr 4 herausgeführt und mit einer ersten Pumpe 18 zur Förderung des Luft-Sand-Gemischs
16 durch die Zufuhrleitung 2 verbunden. Der Anschluss 42 für das Kühlfluid 14 ist,
wie in Fig. 2 gezeigt, durch einen Schlauch 22 mit einer zweiten Pumpe 20 verbunden,
die zur Förderung des Kühlfluids 14 durch den Ringspalt 6 dient, der zwischen Zufuhrleitung
2 und Außenrohr 4 gebildet ist.
[0034] Gemäß der Darstellung von Fig. 3 umfasst ein Gestell 54 zum Halten und zum Bewegen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 innerhalb des Rauchgaszuges 46 einen Rahmen 56,
der bevorzugt über zwei U-Profilträger mit Standfüßen 60 verbunden ist. Bei der dargestellten
Ausführungsform des Gestells 54 ist das Außenrohr 4 bewegbar in einer Anordnung aus
Führungsrollen 70 aufgenommen, die durch mit Abstandshülsen 72 von den Führungsrollen
70 beabstandete L-Prfile 74 miteinander verbunden sind.
[0035] Die beiden unteren L-Profile 74 sind über einen ersten Gelenkbolzen 66 mit einer
Gabel 64 verbunden, um das in der Anordnung aus Führungsrollen 70 aufgenommene Außenrohr
4 um einer erste Schwenkachse 76 in seiner Lage relativ zur Horizontalen zu bewegen.
Die Cubel 64 ist an ihrem unteren Ende über einen zweiten Gelenkbolzen 68 mit einem
Querträger 62 verbunden und relativ zu diesem in der Horizontalen verdrehbar, derart
dass die in der Anordnung 70, 72 ,74 aufgenommene Vorrichtung 1 dieser Drehbewegung
folgt Weiterhin lässt sich der Darstellung von Fig. 3 entnehmen, dass der Querträger
62 entlang der seitlichen Rahmenteile 56 bevorzugt verschiebbar gelagert ist, sodass
der Querträger 62, wie durch den Pfeil 80 angedeutet, in seiner Position relativ zu
den Standfüßen 60 nach oben und unten verschoben werden kann. Der höhenverstellbare
Querträger 62 weist zum Halten der eingestellten Höhe nicht näher gezeigte Feststellmittel
auf, über die der Querträger 62 während des Betriebes der erfindungsgemäßen Vorrichtung
1 mit dem Rahmen 56 bevorzugt lösbar verbunden ist.
[0036] Wie der Darstellung von Fig. 4, die eine Aufsicht auf das erfindungsgemäße Gestell
54 zeigt, schließlich entnommen werden kann, sind die Führungsrollen 70 in Längsrichtung
des Außenrohres 4 betrachtet an den L-Profilen 74 jeweils paarweise im Abstand voneinander
angeordnet, so dass das Außenrohr 4 in Richtung des Pfeils 82 linear verschiebbar
geführt und gelagert wird.
Liste der Bezugszeichen
[0037]
- 1
- Reinigungsvorrichtung
- 2
- Zufuhrleitung
- 4
- Außenrohr
- 6
- Ringspalt
- 8
- erstes Ende
- 10
- zweites Ende
- 12
- Strömungsleitelemente
- 14
- Kühlfluid
- 16
- Reinigungsfluid
- 18
- erste Pumpe
- 20
- zweite Pumpe
- 22
- Schlauch
- 24
- Düse
- 26
- Düsenöffnung
- 28
- Deckel
- 30
- Luchanordnung
- 32
- Loch
- 34
- Dichtung / Stopfdichtung
- 36
- Gewinde
- 38
- Gewindekappe
- 40
- Stopfbuchse
- 42
- Anschluss für Kühlfluid
- 46
- Rauchgaszug
- 48
- Wärmetauscher
- 50
- Wartungsöffnung
- 54
- Gestell
- 56
- Rahmen
- 58
- U-Profilträger
- 60
- Standfuß
- 62
- Querträger
- 64
- Gabel
- 66
- erster Gelenkbolzen
- 68
- zweiter Gelenkbolzen
- 70
- Führungsrolle
- 72
- Abstandshülse
- 74
- L-Profil
- 76
- erste Schwenkachse
- 78
- zweiter Schwenkachse
- 80
- Pfeil
- 82
- Pfeil
1. Verfahren zum Entfernen von Verschmutzungen an Heizflächen eines Wärmetauschers (48)
in einem Rauchgaszug (46) einer Verbrennungsanlage, bei dem die Heizflächen während
des Betriebes der Verbrennungsanlage mit einem Reinigungsfluid (16) beaufschlagt werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Reinigungsfluid (16) durch eine Öffnung (50) hindurch über eine Zufuhrleitung
(2) in den Rauchgaszug (46) eingeführt wird, die fortlaufend von einem Kühlfluid (14)
gekühlt wird, welches die Zufuhrieitung (2) durch einen zwischen der Außenseite der
Zufuhrleitung (2) und der Innenseite eines die Zufuhrelitung (2) umgebenden hitzebeständigen
Außenrohres (4) gebildeten Ringspalt (6) hindurch umströmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kühlfluid (14) dem Ringspalt (6) an einem ersten außerhalb des Rauchgaszuges
(46) angeordneten Ende (8) zugeführt wird, und das Kühlfluid (14) im Bereich des zweiten
Endes (10) des Außenrohres (4) innerhalb des Rauchgaszuges (46) in den Rauchgaszug
austritt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Reinigungsfluid (16) aus der Zufuhrleitung (2) durch eine am zweiten Ende (10)
der Zufuhrleitung (2) angeordnete Düse (24) austritt.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Düse (24) von dem Außenrohr (4) umgeben ist und ebenfalls vom Kühlfluid (14)
umströmt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Reinigungsfluid (16) ein Gemisch aus einem Trägergas, insbesondere Luft und Festkörperpartikeln
ist, wobei die Festkörperpartikel insbesondere Sand und/oder Metallkugeln und/oder
Siliciumcarbid und/oder Trockeneis sind oder solches enthalten.
6. Vorrichtung zum Entfernen von Verschmutzungen an Heizflächen eines Wärmetauschers
(48) in einem Rauchgaszug (46) einer Verbrennungsanlage, wobei die Vorrichtung (1)
eine Zufuhrleitung (2) umfasst, die durch eine erste Pumpe (18) an einem ersten Ende
(8) mit einem Reinigungsfluid (16) beaufschlagt wird, welches die Zufuhrleitung (2)
an einem zweiten Ende (20) in Richtung der Heizflächen verlässt, zur Durchführung
des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Zufuhrleitung (2) von einem hitzebeständigen Außcnrohr (4) umgeben ist, welches
die Zufuhrleitung (2) unter Bildung eines zwischen der Außenseite der Zufuhrleitung
(2) und der Innenseite des Außenrohres (4) gebildeten Ringspalts (6) umschließt, und
dass eine zweite Pumpe (20) vorgesehen ist, die den Ringspalt (6) von einem ersten,
außerhalb des Rauchgaszuges (46) gelegenen Ende (8) aus mit einem Kühlfluid (14) beaufschlagt,
um dieses unter Druck durch den Ringspalt (6) zu fördern und hierdurch die Zufuhrleitung
(2) fortlaufend zu kühlern.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass innerhalb des Ringspalts (6) Strömungsleitelemente (12) vorgesehen sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Strömungsleitelemente (12) sich spiralförmig und im Wesentlichen über die gesamte
Länge des Außenrohres (4) um die Zufuhrleitung (2) herum erstrecken, und die Zufuhrleitung
(2) in ihrer Lage mittig im Außenrohr (4) fixieren.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zufuhrleitung (2) an ihrem innerhalb des Rauchgaszuges (46) angeordneten zweiten
Ende (10) eine Düse (24) aufweist, durch die das Reinigungsfluid (16) unter hohem
Druck, insbesondere einem Druck von mehr als 6 bar, austritt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Außenrohr (4) die Düse (24) ebenfalls mit umschließt und dass das Kühlfluid (14)
durch eine die Düsenöffnung (26) radial umgebende Lochanordnung (30) mit geringerem
Druck als das Reinigungsfluid (16) aus dem Außenrohr (4) austritt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lochanordnung (30) derart ausgestaltet ist, dass das austretende Kühlfluid (14)
eine durchgängige kegelartige Trichterwand aus Kühlfluid (14) um die Spitze der Düse
(24) herum bildet.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zufuhrleitung (2) an dem ersten Ende (8) des Außenrohres (4) stirnseitig aus
diesem heraus geführt ist, und dass das erste Ende (8) des Außenrohres (4) mit einer
Dichtung (34), insbesondere einer Stopfdiehtung, verschlossen ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass weiterhin ein verfahrbares Gestell (54) vorgeschen ist, in dem das Außenrohr (4)
verschiebbar und gleichzeitig in horizontaler und/oder vertikaler Richtung verschwenkbar
und/oder um die Längsrichtung des Außenrohres (4) rotierbar aufgenommen ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Außenrohr (4) in einer Führung aufgenommen ist, die über einen ersten und einen
zweiten Gelenkbolzen (66, 68) um eine erste Schwenkachse (76) und eine, bevorzugt
senkrecht zur ersten Schwenkachse (76) verlaufende, zweite Schwenkachse (78) verschwenkbar
gelagert ist, und dass die Führung mit den Gelenkbolzen (66, 68) an einem insbesondere
höhenverstellbaren Querträger (62) angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zufuhrleitung (2) ein flexibler Schlauch, insbesondere ein Schlauch zur Zuführung
eines Gemischs aus Luft und Strahlsand ist.