[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Sicherheitsleitsystem gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Die moderne Designlehre betrachtet es als Stilmittel, dass sich die Raumaufteilung
von Gebäuden besonders in umfangreichen und repräsentativen Anlagen nicht intuitiv
dem von außen herannahenden Betrachter erschließt. Hinzu kommen auch funktionale Randbedingungen,
zum Beispiel in Krankenhäusern, technischen Anlagen wie Raffinerien oder anderen Gebäudekomplexen,
die bedingen, dass die Infrastruktur - insbesondere das Wegenetz - dieser Installationen
durch zum Beispiel Personenbeförderungssysteme oder Sicherheitssysteme, insbesondere
Wegeschleusen gewöhnlich sehr komplex aufgebaut ist.
[0003] Im Gefahrenfall ist es daher für Rettungskräfte äußerst schwierig, sich ohne vorherige
Ortskenntnis in einem komplexen Raumsystem dieser Art zu orientieren, sodass eine
Verzögerung der Rettungsmaßnahmen - welche insbesondere bei der Personenrettung zu
gravierenden Konsequenzen führen kann - gewöhnlich die Folge ist. Es ist daher wünschenswert,
eine Möglichkeit zur schnellen Orientierung von Rettungskräften zu schaffen und insbesondere
das schnelle Heranführen von Rettungskräften an einen Einsatzort zu ermöglichen.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es also, ein Sicherheitsleitsystem für komplexe
Raumsysteme zur Verfügung zu stellen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Sicherheitsleitsystem mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
[0006] Erfindungsgemäß ist ein Sicherheitsleitsystem für Rettungskräfte vorgesehen, welches
eine Gefahrenmeldeanlage sowie Fluchtsignalmittel zur Anzeige eines Fluchtweges aufweist.
Weiterhin ist das Sicherheitsleitsystem dazu ausgebildet einen Einsatzweg zu einem
Einsatzort für Rettungskräfte zu kennzeichnen.
[0007] Es ist Stand der Technik, dass Raumkomplexe über Systeme zur Personenrettung verfügen.
Es kann sich dabei um eine Gefahrenmeldeanlage beispielsweise in Bürogebäuden, Krankenhäusern,
Raffinerien, Krankenhäusern, Flughäfen oder auch Schiffen vorzugsweise in Form einer
Brand-, Gas- oder Wassermeldeanlage handeln. Mit einer in Raumkomplexen dieser Art
gewöhnlich vorhandenen Gefahrenmeldeanlage kann beispielsweise erfasst werden, in
welchem Abschnitt eines Raumkomplexes eine Gefahr vorliegt, ob dieser verlassen werden
muss und ob Rettungskräfte benötigt werden. Diese Information kann dazu benutzt werden,
um Fluchtsignalmittel zu Markierung eines Fluchtweges zu aktivieren und auch, um von
üblicherweise vorgegebenen Standorten, wie zum Beispiel Eingängen oder Sammelplätzen,
Rettungskräfte zu einer oder mehreren Gefahrenstellen zu leiten. Beispielsweise kann
diese Leitung durch Anzeige der Richtung zur Gefahrenstelle erfolgen.
[0008] In einer vorteilhaften Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass gleichzeitig eine
Kennzeichnung des Einsatzweges und eine Markierung des Fluchtweges erfolgt.
[0009] Neben einer zentralen Anzeige zum Beispiel am Beginn eines Einsatzweges kann besonders
vorteilhaft vorgesehen sein, dass das Sicherheitsleitsystem dazu ausgebildet ist in
Abhängigkeit vom ermittelten Einsatzwegeverlauf Einsatzsignalmittel zu aktivieren,
welche den Einsatzweg markieren bzw. anzeigen. Vorzugsweise folgt die Markierung dem
Einsatzwegverlauf im Raumkomplex.
[0010] In einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass eine Umschaltung
zwischen einer Markierung des Fluchtweges und der Kennzeichnung des Einsatzweges erfolgt.
Insbesondere kann dies auch abschnittsweise erfolgen.
[0011] Vorzugsweise weist das Sicherheitsleitsystem ein Bedienfeld auf, welches dazu ausgebildet
ist, die Kennzeichnung des Einsatzweges beispielweise in Form von Einsatzsignalmitteln
zu aktivieren. Insbesondere kann es sinnvoll sein, zuerst die Evakuierung eines Raumkomplexes
abzuwarten und dann gezielt den Einsatzweg zu markieren. Diese Markierung kann mit
Hilfe eines Bedienfeldes aktiviert bzw. deaktiviert werden. Es kann aber auch vorgesehen
sein, bestimmte Abschnitte gezielt aus dem Einsatzweg auszuschließen, so dass bestimmte
Einsatzsignalmittel mit Hilfe des Bedienfeldes deaktiviert werden.
[0012] Die Markierung des Einsatzweges ist, beispielsweise durch abschnittsweise durchgeführte
akustische Signalisierung wie z.B. Signaltöne oder Lautsprecherdurchsagen möglich.
Vorzugsweise erfolgt die Markierung des Einsatzweges durch Einsatzsignalmittel jedoch
optisch. Dabei kann vorgesehen sein, eine Markierungsdichte - also den Abstand benachbarter
aktivierter Einsatzsignalmittel - entsprechend der erkannten Gefahr anzupassen. So
ist für die Markierung eines Einsatzwegs zu einem Brand zum Beispiel eine dichtere
Abfolge von Einsatzsignalmitteln denkbar, als für die Markierung eines Wegs zu einer
verletzten Person.
[0013] Besonders vorteilhaft ist, wenn die Einsatzsignalmittel zur Markierung des Einsatzwegs
mit Fluchtsignalmitteln gebildet sind, welche vorzugsweise von Fluchtwegerfassungsmitteln
gesteuert sind. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass vorzugsweise optische
Signalmittel, welche einen Fluchtweg markieren, zur Leitung der Rettungskräfte durch
das Rettungssystem aktiviert werden.
[0014] So kann in einer Weiterbildung des Erfindungsgedankens beispielsweise vorgesehen
sein, dass die Markierung des Einsatzweges durch Blinksignale erfolgt. Insbesondere
stellt dies eine Möglichkeit dar, dass gleichzeitig Fluchtsignalmittel zur Markierung
eines Einsatzweges benutzt werden können. Eine weitere Möglichkeit bietet sich zum
Beispiel durch einen Farbwechsel der optischen Fluchtsignalmittel, wobei jedoch zu
berücksichtigen ist, dass die Farbwahrnehmung unter bestimmten Randbedingungen nicht
immer gegeben ist.
[0015] Darüber hinaus erfolgt in einer Weiterbildung der Erfindung die Markierung des Einsatzweges
durch Piktogramme. Beispielsweise kann vorgesehen sein, in Abhängigkeit vom Gefahrenfall
bestimmte Gruppen von Piktogrammen zu aktivieren, sodass eine eindeutige Zuordnung
des Einsatzweges für verschiedene Rettungskräfte gegeben ist. Desweiteren ist denkbar,
dass die Fluchtsignalmittel veränderbare Piktogramme aufweisen und diese im Bedarfsfall
zur Markierung eines Einsatzweges zu Einsatzsignalmitteln umgeschaltet werden können.
[0016] In einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Sicherheitsleitsystem
Einsatzwegerfassungsmittel aufweist, welche dazu ausgebildet sind die Richtung und
den Verlauf eines Einsatzweges zu erfassen und vorzugsweise mit der Gefahrenmeldeanlage
Informationen auszutauschen. Insbesondere können so Informationen über die Beschaffenheit
von Abschnitten des Rettungsweges durch Austausch synergetisch genutzt werden. Besonders
vorteilhaft ist dies, wenn mehrere unterschiedliche Gefahrenmeldeanlagen oder sekundäre
Informationsmittel vorhanden sind und ein umfassender Informationsaustausch mit diesen
Anlagen gegeben ist. Desweiteren kann vorgesehen sein, dass die Einsatzwegerfassungsmittel
dazu ausgebildet sind alternative Einsatzwege zu ermitteln, beispielsweise für den
Fall, dass bestimmte Wegabschnitte aus dem Einsatzweg - vorzugsweise mit Hilfe des
Bedienfeldes - ausgeschlossen werden.
[0017] Ferner können die Einsatzwegerfassungsmittel Kommunikationsmittel aufweisen, welche
eine Lokalisierung mobiler Positionsmelder ermöglichen. In diesem Fall sind vorzugsweise
die Einsatzwegerfassungsmittel dazu ausgebildet, einen Einsatzweg zur Position eines
mobilen Positionsmelders zu erfassen. Dies ist beispielsweise dann vorteilhaft, wenn
dynamisch, unabhängig von einer durch die Gefahrenmeldeanlage erfassten Gefahrensituation
eine zusätzliche Gefahr auftritt, welche schnell abgewendet werden soll. Ferner ist
darauf hinzuweisen, dass die Kommunikationsmittel zur Lokalisierung mobiler Positionsmelder
eine Möglichkeit zur Realisierung sekundärer Informationsmittel darstellen.
[0018] Besonders vorteilhaft ist dann das Sicherheitsleitsystem dazu ausgebildet die Position
der mobilen Positionsmelder zu visualisieren. Dies kann beispielsweise an einem zentralen
Ort erfolgen, um diese Information schnell zugänglich zu machen. Beispielsweise kann
es sich dabei um zentrale Anzeigeelemente der Einsatzwegerfassungsmittel oder der
Gefahrenmeldeanlage handeln. Vorzugsweise erfolgt dies jedoch mit den Einsatzsignalmitteln.
[0019] In besonders vorteilhafter Weise sind die Einsatzwegerfassungsmittel dazu ausgebildet,
den Einsatzweg so zu gestalten, dass in einem bestimmten Wegeabschnitt systematisch
alle möglichen Wegekombinationen in den Einsatzweg einbezogen werden. In diesem Fall
kann ein optimaler Weg für Rettungskräfte in der Art geführt sein, dass schnellstmöglich
ein bestimmter Raumkomplexabschnitt umfassend abgesucht wird. Dabei ist zu berücksichtigen,
ob es sich möglicherweise um ein mobiles Suchziel handelt, welches in der Lage ist,
seinen Standort zu verändern. In diesem Fall sind möglicherweise verschiedene gleichzeitig
abzusuchende Teilabschnitte zu bilden, sodass sich vorzugsweise eine unterschiedliche
Markierung der Teilabschnitte anbietet.
[0020] Besonders vorteilhaft ist vorgesehen, dass die Einsatzwegerfassungsmittel Anschlüsse
für Kontrollelemente aufweisen, welche die Sicherheit von Raumkomplexabschnitten bestätigen.
Die Sicherheit kann insbesondere auch darin bestehen, dass sich ein mögliches Suchziel
nicht in dem durch Kontrollelemente bestätigten Abschnitt befindet und so eine unterschiedliche
Markierung für Teilabschnitte des Weges möglich ist. So ist zum Beispiel eine Quittierung
und Überwachung des Suchfortschritts möglich. Desweiten ist zu bemerken, dass die
Kontrollelemente eine weitere Möglichkeit zur Ausgestaltung eines sekundären Informationsgebers
darstellen.
[0021] Vorzugsweise sind die Einsatzwegerfassungsmittel dazu ausgebildet, die Sicherheit
von Raumkomplexabschnitten zu kennzeichnen. Insbesondere kann vorgesehen sein, Einsatzsignalmittel
zur Markierung der Sicherheit von Raumkomplexen einzusetzen. Beispielsweise erfolgt
die Markierung in Form von Blinksignalen, Farbwechsel, Musterwechsel oder speziellen
Piktogrammen.
[0022] Nachfolgend soll die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert
werden, wobei gleiche Elemente in allen Darstellungen mit den gleichen Bezugszeichen
versehen sind. Es zeigen
- Figur 1:
- ein erfindungsgemäßes Sicherheitsleitsystem;
- Figuren 2a-d:
- Beispiele zur Markierung des Einsatzweges;
- Figur 3a:
- ein Beispiel zur gleichzeitigen Nutzung von Fluchtsignalmitteln als Einsatzsignalmittel
und
- Figur 3b:
- ein Beispiel zur sequenziellen Umschaltung eines Piktogramms zur Einsatzwegmarkierung.
[0023] Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Sicherheitsleitsystems
100 für Rettungskräfte in komplexen Raumsystemen. Dieses weist eine Gefahrenmeldeanlage
10 auf, welche vorzugsweise mit Sensoren 11 zur Überwachung und Erkennung von Gefahren
in Verbindung steht. Beispielsweise kann es sich dabei um Rauchmelder, Helligkeits-,
Temperatur-, Flüssigkeits- oder Druckfühler sowie Kameras oder Gasdetektoren handeln.
Aus Gründen der Betriebssicherheit ist vorzugsweise eine physikalische Verbindung
dieser Sensoren 11 mit der Gefahrenmeldeanlage 10 angestrebt, jedoch kann auch eine
drahtlose Kommunikation vorgesehen sein.
[0024] Das erfindungsgemäße Sicherheitsleitsystem ist weiterhin dazu ausgebildet einen Einsatzweg
zu einem Einsatzort für Rettungskräfte zu kennzeichnen. Beispielsweise könnte dieser
Einsatzweg mit dem Verlauf eines Fluchtweges übereinstimmen und sich nur durch die
Richtung unterscheiden.
[0025] In einer Weiterbildung kann das Sicherheitsleitsystem 100 fernerhin Einsatzwegerfassungsmittel
30 aufweisen, welche dazu ausgebildet sind die Richtung und den Verlauf eines Einsatzwegs
zu einem Einsatzort für Rettungskräfte zu ermitteln. Die Einsatzwegerfassungsmittel
30 können dabei als eigenständige Einheit zum Beispiel mit einem separaten Gehäuse
oder beispielsweise auch in die Gefahrenmeldeanlage 10 integriert realisiert sein.
[0026] Beispielsweise kann die Erfassung des Einsatzweges unabhängig von einem Fluchtweg
vorgesehen sein, welcher die Richtung und möglicherweise den Verlauf eines Weges zur
Evakuierung eines Teilabschnitts oder eines ganzen Raumkomplexes vorgibt. Dieser Fluchtweg
ist durch Fluchtwegsignalmittel 21 gekennzeichnet, welche vorzugsweise durch Fluchtwegerfassungsmittel
20 aktiviert werden. Die Fluchtwegerfassungsmittel 20 sind dabei vorzugsweise als
separate Einheit ausgeführt, können jedoch auch in die Gefahrenmeldeanlage 10 oder
Einsatzwegerfassungsmittel 30 integriert sein.
[0027] In einem Ausführungsbeispiel ist das Sicherheitsleitsystem 100 dazu ausgebildet,
in Abhängigkeit vom ermittelten Einsatzwegeverlauf Einsatzsignalmittel 31 zu aktivieren,
welche den erfassten Einsatzweg markieren. Bei eingeschränkter Sicht bietet sich beispielsweise
die Möglichkeit einer akustischen Markierung an, z.B. in Form von kurzen Signaltönen
oder auch abschnittsweisen Lautsprecherdurchsagen.
[0028] Vorzugsweise sind die Einsatzsignalmittel 31 jedoch optisch ausgeführt. Aufgrund
der Vielfalt möglicher Gefahren und den daraus resultierenden Randbedingungen bietet
es sich an, verschiedene Strategien zu verfolgen. Einerseits sind zentral angebrachte
Markierungen weithin sichtbar und stellen daher eine gute Möglichkeit dar, den Einsatzweg
zu kennzeichnen. Bei zu erwartender schlechter Sicht ist jedoch eine bodennahe Anbringung
entlang des Einsatzweges vorteilhaft. Insbesondere im Fall eines Brandes ist das Sammeln
von Gasen in oberen Bereichen von Raumabschnitten zu erwarten, so dass eine bodennahe
Anbringung der Einsatzsignalmittel 31 eine bessere Sichtbarkeit erwarten lässt.
[0029] In einer Idealsituation, welche aus Kostengründen möglicherweise nicht immer zu verwirklichen
ist, sind die Einsatzsignalmittel 31 - wie in Figur 1 dargestelltzusätzlich zu möglicherweise
vorhandenen Fluchtsignalmitteln 21 realisiert. Dies bietet in jedem Fall die Möglichkeit
der gleichzeitigen Anzeige eines Einsatzweges, zusätzlich zu einem Fluchtweg.
[0030] Neben einer separaten Ausführung der Einsatzsignalmittel 31 beispielsweise als Leuchte,
Leuchtenanordnung, beleuchtetes Piktogramm oder leuchtendes Signalband, können die
Einsatzsignalmittel 31 zur Markierung des Einsatzwegs beispielsweise auch mit Fluchtsignalmitteln
21 gebildet sein, welche vorzugsweise von Fluchtwegerfassungsmitteln 20 gesteuert
sind. So könnte es sich bei den Einsatzsignalmitteln 31 zum Beispiel um bodennahe
Fluchtsignalmittel 21zur Markierung eines Fluchtweges handeln. Es kann vorgesehen
sein, dass eine Umschaltung von einer Markierung eines Fluchtweges auf eine Markierung
des Einsatzweges erfolgt. Dazu werden zunächst alle den Fluchtweg markierenden Fluchtsignalmittel
21 deaktiviert und anschließend der Einsatzweg durch Aktivierung der den Einsatzweg
kennzeichnenden Fluchtsignalmittel 21 markiert. Die Fluchtsignalmittel 21 dienen nun
als Einsatzsignalmittel 31.
[0031] Darüber hinaus kann beispielsweise die Markierung eines Einsatzweges in kooperierender
Weise zur Markierung eines Fluchtweges durch Fluchtsignalmittel 21 erreicht werden.
Vorzugsweise kann ein Fluchtweg durch Fluchtsignalmittel 21 markiert sein, während
gleichzeitig ein Teil der Fluchtsignalmittel 21 den Einsatzweg durch Blinksignale
kennzeichnet und so dieser Teil als Einsatzsignalmittel 31 benutzt wird. Dies ist
beispielsweise in Figur 3a dargestellt. Eine ähnliche Wirkung - als duales Signalmittel
zur gleichzeitigen Einsatzweg- und Fluchtweganzeige - wird beispielswiese auch durch
das abschnittsweise Abschalten oder gegebenenfalls Anschalten eines Leuchtbandes oder
zumindest von Teilen einer Leuchtenanordnung erreicht, bei der in eindeutiger Weise
eine Regelmäßigkeit der Abschnitte beispielsweise durch Musterbildung hervorgeht.
[0032] Desweiteren kann vorgesehen sein, dass die Markierung des Einsatzweges durch Piktogramme
erfolgt. Die Figuren 2a-d zeigen beispielhaft Ausgestaltungsmöglichkeiten dieser Piktogramme.
So können vorzugsweise rot blinkende Symbole beispielsweise als Pfeil, als Aufschrift
"Feuerwehr", als Kreuz oder als Flammensymbol geeignet sein, als Einsatzsignalmittel
31 eine eindeutige Markierung des Einsatzweges für bestimmte Rettungskräfte zu bewirken.
Die Piktogramme können dabei als eigenständige Einsatzsignalmittel ausgebildet sein.
Und vorzugsweise ist die Aktivierung einer Gruppe von Symbolen an die Art der erkannten
Gefahr angepasst, so dass verschiedene Rettungskräfte unterschiedlich geleitet werden
können, beispielsweise durch unterschiedliche Symbole für Rettungskräfte zur Brandbekämpfung
oder Personenrettung. Darüber hinaus ist in einer Weiterbildung des Erfindungsgedankens
auch eine Umschaltung der Piktogramme von der Anzeige einer Fluchtrichtung zur Anzeige
einer Rettungsrichtung vorgesehen, sodass Fluchtsignalmittel 21 auch in diesem Fall
als Einsatzsignalmittel eingesetzt werden können. Dies ist beispielsweise in Figur
3b dargestellt.
[0033] Vorzugsweise weist das Sicherheitsleitsystem 100 ein Bedienfeld 33 auf, welches dazu
ausgebildet ist, die Einsatzsignalmittel 31 zu aktivieren. Vorteilhafter Weise ist
der Bedienzugang zu diesem Bedienfeld 33 beschränkt. Dies kann zum Beispiel in Form
eines Schlüsselschalters oder einer anderen Form des kontrollierten Zugangs durch
zum Beispiel elektronische Authentifizierung erreicht sein. Durch die manuelle Aktivierung
der Einsatzsignalmittel 31 ist es möglich, den Zeitpunkt der Signalisierung des Einsatzweges
geeignet festzulegen. Beispielsweise ist dies dann günstig, wenn keine separaten Einsatzsignalmittel
31 vorhanden sind, sondern Fluchtsignalmittel 21 zur Anzeige des Einsatzweges verwendet
werden. Sofern die Anzeige der beiden Wege - Rettungs- und Fluchtweg - dann nicht
in kooperierender Art und Weise erfolgen kann, ist die Abschätzung eines Zeitpunkts
notwendig, der die Abschaltung der Fluchtsignalmittel 21 bestimmt und der in diesem
Fall dann mit dem Zeitpunkt der Aktivierung der Einsatzsignalmittel 31 übereinstimmt.
Vorzugsweise erfolgt die Aktivierung der Einsatzsignalmittel 31 durch einen Bevollmächtigten,
zum Beispiel durch die Rettungskräfte, einen Werksschutz oder einen Sicherheitsdienst.
Desweiteren kann auch vorgesehen sein, über das Bedienfeld 33 den ermittelten Einsatzweg
gezielt zu verändern. So kann es von Vorteil sein bestimmte Abschnitte manuell aus
dem Einsatzweg auszuschließen, weil beispielsweise die Tragfähigkeit des Weges für
ein bestimmtes Rettungsgerät nicht ausreicht. Es kann aber auch vorgesehen sein, weitere
Veränderungsmöglichkeiten und Markierungsmöglichkeiten des Einsatzweges über das Bedienfeld
33 zur Verfügung zu stellen.
[0034] Vorzugsweise sind die Einsatzwegerfassungsmittel 30 dazu ausgebildet, den Einsatzweg
so zu gestalten, dass in einem bestimmten Wegeabschnitt systematisch alle möglichen
Wegekombinationen in den Einsatzweg einbezogen werden. Der optimale Einsatzweg kann
in diesem Fall zum systematischen Absuchen eines Bereichs ausgestaltet sein. Insbesondere
kann dies auch in der Form erfolgen, dass das systematische Einbeziehen aller möglichen
Wegekombinationen durch die Aufteilung in mehrere Einsatzwege erfolgt. Eine Kontrolle
dieser Möglichkeiten könnte vorzugsweise durch das Bedienfeld 33 erfolgen.
[0035] Neben der vorbeschriebenen manuellen Aktivierung der Einsatzsignalmittel 31 ist auch
eine automatische Kontrolle der Einsatzsignalmittel 31 denkbar. Bei nicht kooperierenden
Signalmitteln könnte beispielsweise auf einfache Art und Weise durch Bewegungsmelder
abgeschätzt werden, ob die Fluchtsignalmittel 21 benötigt werden oder schon eine Umschaltung
auf Einsatzsignalmittel 31erfolgen kann. Im Falle ausreichender Signalmittel z.B.
in Form von separaten Einsatzsignalmitteln 31 oder kooperierenden Fluchtsignalmitteln
21 kann eine automatische Aktivierung der Einsatzsignalmittel 31 unmittelbar nach
Erkennen der Gefahr mit Hilfe der Gefahrenmeldeanlage 10 erfolgen.
[0036] In einer vorteilhaften Weiterbildung sind die Einsatzwegerfassungsmittel 30 dazu
ausgebildet, Informationen mit der Gefahrenmeldeanlage 10 auszutauschen. Der Informationsaustausch
betrifft insbesondere den Ort der Gefahr oder Wegeinformationen. So kann vorgesehen
sein, dass die Einsatzwegerfassungsmittel 30 in regelmäßigen Zeitabständen oder auch
quasikontinuierlich von der Gefahrenmeldeanlage 10 den Ort erkannter Gefahrenquellen
abfragen. Vorzugsweise führt dies dann zu einer Anpassung des Einsatzweges oder des
Einsatzortes der Rettungskräfte. Jedoch kann auch vorgesehen sein, dass die Gefahrenmeldeanlage
10 bei Erkennen einer zusätzlichen oder neu aufgetretenen Gefahr, die wesentlichen
Informationen zu dieser Gefahr, welche beispielsweise aus dem Ort oder der Anzahl
von erkannten Personen bestehen kann, durch Initiieren der Kommunikation zugänglich
macht. Besonders vorteilhaft kann für den Informationsaustausch beispielsweise bei
mehreren Gefahrenmeldeanlagen 10 oder anderen sekundären Informationsmitteln der Einsatzwegerfassungsmittel
30 vorgesehen sein, dass der Gefahrenmeldeanlage 10 bisher nicht erkannte Gefahrenorte
bekannt gemacht werden. Die Gefahrenmeldeanlage 10 ist somit in der Lage entsprechende
ihr eigene Wamsignalisierungsmittel zusätzlich zu aktivieren.
[0037] In einer Weiterbildung des Erfindungsgedankens weisen die Einsatzwegerfassungsmittel
30 Kommunikationsmittel auf, welche eine Lokalisierung mobiler Positionsmelder - als
eine mögliche Realisierung eines sekundären Informationsgebers - ermöglichen. Diese
können beispielsweise zur Markierung einer Gefahr dienen und deren Ort so aus dem
Einsatzweg ausgeschlossen werden.
[0038] In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die Einsatzwegerfassungsmittel
30 jedoch dazu ausgebildet, einen Einsatzweg zur Position eines mobilen Positionsmelders
zu erfassen. Vorzugsweise handelt es sich bei den mobilen Positionsmeldern um Warn-
oder Signalsysteme der Rettungskräfte, so dass diese Positionsmelder nicht notwendigerweise
Bestandteil des Rettungssystems sein müssen. Jedoch kann eine Ergänzung durch dem
Rettungssystem zueigene, mobile Positionsmelder vorgesehen sein.
[0039] Beispielsweise kann es notwendig sein, aufgrund unerwartet auftretender Gefahren
überforderte oder abgeschnittene Rettungskräfte zu unterstützen. Deren Position kann
anhand eines mobilen Positionsmelders festgestellt werden und Einsatzwege zur Unterstützung
ermittelt werden.
[0040] Desweiteren kann vorgesehen sein, dass die Position mobiler Positionsmelder visualisiert
wird. Dies kann einerseits durch separate Anzeigeelemente, beispielsweise durch die
Gefahrenmeldeanlage 10 oder weitere geeignet angebrachte Displays, beispielsweise
an einer Einrichtung zur Türkontrolle o.ä. realisiert sein. Darüber hinaus ist aber
auch denkbar, dass eine Visualisierung der Position durch Einsatzsignalmittel 31 erfolgt.
Besonders vorteilhaft ist, dass so der Fortschritt der Rettungskräfte überwacht werden
kann, beispielsweise durch eine Lokalisierung von Atemschutztrupps oder anderen speziell
zur Gefahrenbekämpfung ausgebildeten Rettungskräften, die eine wichtige Rolle zur
Stabilisierung der Gefahrensituation einnehmen.
[0041] Im Zuge der Überwachung des Fortschritts der Rettungskräfte und zur besseren Orientierung
kann desweiteren vorgesehen sein, dass die Einsatzwegerfassungsmittel 31 Anschlüsse
für Kontrollelemente 41 aufweisen, welche die Sicherheit von Wegabschnitten bestätigen.
Dies stellt eine weitere Möglichkeit zur Realisierung eines sekundären Informationsgebers
dar. Die Anschlüsse beschränken sich dabei nicht auf eine physikalische Verbindung,
vorzugsweise kann auch eine drahtlose Verbindung der Kontrollelemente 41 vorgesehen
sein. So kann an einem geeigneten Punkt, beispielsweise einer Leuchte zur Einsatzwegmarkierung,
eine Schalteinrichtung vorgesehen sein, welche das Erreichen eines bestimmten Wegeabschnitts
der Rettungskräfte bestätigt, so dass aktiv eine Rückmeldung über die Sicherheit eines
bestimmten Wegeabschnitts gegeben werden kann. Beispielsweise kann im Fall eines Suchvorgangs
durch Rettungskräfte so ebenfalls der Suchfortschritt bestätigt und überwacht werden.
Eine Visualisierung der sicheren Wegeabschnitte kann dann durch eine Anzeigeeinrichtung
der Brandmeldeanlage 10, der Einsatzwegerfassungsmittel 30, Fluchtwegerfassungsmittel
20 oder einer anderen geeigneten Anzeigeeinrichtung wie zum Beispiel einem separaten
Display erfolgen.
[0042] Desweiteren besteht auch die Möglichkeit, dass die Einsatzsignalmittel 31 dazu ausgebildet
sind, die Sicherheit von Wegeabschnitten zu kennzeichnen. Somit ist wesentlich die
Orientierung der Rettungskräfte verbessert. Die Kennzeichnung kann beispielsweise
durch Umschaltung in Form von Blink-, Farb- oder Musterwechsel erfolgen. Darüber hinaus
kann aber auch die Darstellung durch separate Piktogramme vorgesehen sein. Beispielsweise
könnte ein symbolhafter "grüner Haken" eine geeignete Markierung darstellen, etwa
wenn die Sicherheit nach Absuchen eines bestimmten Raumkomplexabschnitts gekennzeichnet
werden soll.
1. Sicherheitsleitsystem (100) für Rettungskräfte in komplexen Raumsystemen, mit einer
Gefahrenmeldeanlage (10) und Fluchtsignalmitteln (21) zur Markierung eines Fluchtweges,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sicherheitsleitsystem dazu ausgebildet ist, einen Einsatzweg zu einem Einsatzort
für Rettungskräfte zu kennzeichnen.
2. Sicherheitsleitsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass gleichzeitig eine Markierung des Fluchtweges und eine Kennzeichnung des Einsatzweges
erfolgt.
3. Sicherheitsleitsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Umschaltung zwischen einer Markierung eines Fluchtweges und der Kennzeichnung
des Einsatzweges vorgesehen ist, insbesondere durch ein Bedienfeld (33), welches dazu
ausgebildet ist Kennzeichnung des Einsatzweges zu aktivieren.
4. Sicherheitsleitsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sicherheitsleitsystem (100) dazu ausgebildet ist in Abhängigkeit vom Einsatzwegeverlauf
Einsatzsignalmittel (31) zu aktivieren, welche den Einsatzweg markieren.
5. Sicherheitsleitsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Markierung des Einsatzweges optisch erfolgt.
6. Sicherheitsleitsystem nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einsatzsignalmittel (31) zur Markierung des Einsatzwegs mit Fluchtsignalmitteln
(21) gebildet sind, welche vorzugsweise von Fluchtwegerfassungsmitteln (20) gesteuert
sind.
7. Sicherheitsleitsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Markierung des Einsatzweges, durch Blinksignale erfolgt.
8. Sicherheitsleitsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Markierung des Einsatzweges durch eindeutige Piktogramme erfolgt.
9. Sicherheitsleitsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sicherheitsleitsystem Einsatzwegerfassungsmittel( 30) aufweist, die dazu ausgebildet
sind Informationen mit der Gefahrenmeldeanlage (10) auszutauschen, insbesondere über
den Ort der Gefahr oder Wegeinformationen.
10. Sicherheitsleitsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Einsatzwegerfassungsmittel (30) Kommunikationsmittel aufweist, welche eine Lokalisierung
mobiler Positionsmelder ermöglicht.
11. Sicherheitsleitsystem nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einsatzwegerfassungsmittel (30) dazu ausgebildet sind, einen Einsatzweg zur Position
eines mobilen Positionsmelders zu erfassen.
12. Sicherheitsleitsystem nach Anspruch einem der Ansprüche 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sicherheitsleitsystem (100) dazu ausgebildet ist die Position der mobilen Positionsmelder
zu visualisieren.
13. Sicherheitsleitsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Einsatzwegerfassungsmittel (30) dazu ausgebildet ist den Einsatzweg so zu gestalten,
dass in einem bestimmten Wegeabschnitt systematisch alle möglichen Wegekombinationen
in den Einsatzweg einbezogen werden.
14. Sicherheitsleitsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einsatzwegerfassungsmittel (31) Anschlüsse für Kontrollelemente (41) aufweisen,
welche die Sicherheit von Wegabschnitten bestätigen.
15. Sicherheitsleitsystem nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einsatzsignalmittel (31) dazu ausgebildet sind, die Sicherheit von Wegeabschnitten
zu kennzeichnen.