(19)
(11) EP 2 314 378 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.04.2011  Patentblatt  2011/17

(21) Anmeldenummer: 10013845.2

(22) Anmeldetag:  21.10.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B03C 1/18(2006.01)
B03C 1/247(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 23.10.2009 DE 202009014381 U

(71) Anmelder: IMRO Maschinenbau GmbH
97215 Uffenheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Assel, Gunnar
    97215 Uffenheim (DE)

(74) Vertreter: Mielke, Klaus 
Patentanwalt, Lohmühlenweg 24
91413 Neustadt a.d. Aisch
91413 Neustadt a.d. Aisch (DE)

   


(54) Vorrichtung zur Separation von Nichteisenmetallen


(57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung (S) zur Separation von Nichteisenmetallen mit einem Fördergurt (5), der von mindestens einer Gurttrommel (3) mit einer exzentrischen Poltrommel (33) im Inneren umgelenkt wird. Dabei ist die Gurttrommel verdrehbar an einem Grundrahmen (1) gelagert und von einer Führungseinrichtung (2) umfasst. Die Führungseinrichtung (2) ist kippbar am Grundrahmen gehalten.




Beschreibung


[0001] Vorrichtung zur Separation von Nichteisenmetallen

[0002] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Separation von Nichteisenmetallen mit einem Fördergurt, der von mindestens einer Gurttrommel mit einer exzentrischen Poltrommel im Inneren umgelenkt wird.

[0003] Dieses Grundprinzip von Separationsvorrichtungen für Nichteisenmetalle ist seit langem bekannt. So ist aus der DE 915 921 ein Trommelmagnetscheider bekannt, der ein durch Gleichstrom gespeistes, sich innerhalb der Trommel aus unmagnetischem Werkstoff drehendes Magnetsystem aufweist. Dabei besteht das Magnetsystem aus einem Polrad, welches unabhängig von der sich im gleichen oder entgegen gesetzten Sinne drehenden Trommel rotiert. Um an der Trommel anhaftende Bestandtelle von dieser zu entfernen und auszutragen kann das Polrad auch exzentrisch in der Trommel untergebracht sein.

[0004] In der DE 10 2006 021 558 A1 wird eine Anlage zur kombinierten Siebung und Nichteisenmetallabscheidung beschrieben. Zur Abtrennung von Nichteisenmetallen ist im Inneren einer Gurttrommel aus nicht elektrisch leitendem Material eine Poltrommel mit Permanentmagneten exzentrisch drehangetrieben gelagert.

[0005] Weiterhin ist es aus der EP 0 339 195 A2 bekannt, dass das in einer Zylindertrommel vorgesehene Magnetsystem exzentrisch im Inneren der Gurttrommel angeordnet ist und einen Außendurchmesser aufweist, der wesentliche geringer ist als der lichte Innendurchmesser der Gurttrommel. Zur Einstellung der Wirksamkeit der Abscheidung abhängig von den auf dem Fördergurt befindlichen Bestandteilen ist das exzentrisch angeordnete Magnetsystem zudem im Inneren der Gurttrommel um den Mittelpunkt der Gurttrommel, d.h. deren Mittelachse, schwenkbar angeordnet.

[0006] In entsprechender Weise ist es aus der EP 0 342 330 bekannt, die Lage der Drehachse des Magnetrotors im Inneren der rotierenden Gurttrommel durch radiales Verstellen einzustellen. Hierzu ist an einer Seite der Gurttrommel eine Lagerkonsole mit einem Außenflansch vorgesehen, der mit einem Einstellflansch verschraubt ist, wobei beide Flansche mit gleichen Lochkreisen versehen sind. Die zum Verstellen der Drehachse des Magnetrotors konzentrisch zur Trommeldrehachsenotwendigerweise zu lösenden Schrauben sind frei zugänglich.

[0007] Die aus der EP 0 339 195 und der EP 0 342 330 bekannten Vorrichtungen weisen den Nachteil auf, dass eine Einstellung der Winkellage des Magnetrotors im Inneren der Gurttrommel nur dann möglich ist, wenn die gesamte Anlage abgeschaltet ist. Zudem macht eine derartige Verstellung einen substantiellen Eingriff in die Anlage notwendig.

[0008] So ist es bei der in der EP 0 342 330 beschriebenen Ausführung erforderlich, eine Vielzahl von Halteschrauben zu entfernen und nach einer gerasterten Verstellung um ein vorgegebenes Winkelmaß wieder anzubringen. Dabei ist es weiterhin nachteilig, dass bei einer solchen Anlagenumstellung der Magnetrotor nach Lösen der Schrauben extern gehalten werden muss, damit dieser nicht instabil wird und auf Grund der vorhandenen Kopflastigkeit versehentlich nach unten schwingt. Falls die mit einer derartigen Umstellung bewirkte Veränderung des Abscheidungsgrades der Anlage nicht ausreichen sollte, so ist die gesamte Prozedur zu wiederholen. Eine Anlage dieser Art ist somit nicht schnell auf unterschiedliche Feststoffmischungen mit veränderten Inhalten an abtrennbaren Bestandteilen einstellbar.

[0009] Im Deutschen Gebrauchsmuster DE 20 2007 017 746 ist eine Separationsvorrichtung mit einer Führungseinrichtung für den Fördergurt beschrieben, der von einer Gurttrommel gestützt bzw. umgelenkt wird. Dabei wird die Gurttrommel zur Parallelführung zwischen den Parallelschenkein eines Rahmengestells gehalten. Eine derartige klammerartig umfassende Führung der Gurttrommel und deren Lagerung an den verwindungssteif und präzise gegenüber liegenden Parallelschenkeln des Rahmengestells ermöglicht es, dass auch hohe Kräfte, Momente und Schwingungen aufgenommen und über einen Rahmen in ein Fundament abgeleitet werden können. Es sind somit auch bei hohen Drehzahlen der Gurttrommel, bzw. bei einer ungleichmäßigen, hohen Beladung der Oberfläche des Fördergurtes mit Gütern bzw. bei Vorhandensein von Zusatzeinrichtungen, wie z.B. einer im Inneren der Gurttrommel gelagerten Poltrommel, eine starre Parallelführung der Gurttrommel und eine dauerhafte gleichmäßige Auflage des Fördergurtes über die gesamte Breite der Gurttrommel gewährleistet. Bei dieser Ausführung ist allerdings die Poltrommel im Inneren weder exzentrisch gelagert noch einstellbar.

[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Separationsvorrichtung für Nichteisenmetalle derart weiterzubilden, dass bei dieser der Grad der Einwirkung der innen liegenden exzentrischen Poltrommel auf einen Materialgutstrom auf dem Fördergurt ohne Beeinträchtigung der robusten Lagerung der gesamten Gurttrommel auf einfache Weise einstellbar ist.

[0011] Die Aufgabe der Erfindung wird mit den Merkmalen der im Anspruch 1 angegebenen Vorrichtung gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

[0012] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist den Vorteil auf, dass die Einstellung der im Inneren der Gurttrommel angebrachten exzentrischen Poltrommel in einer ausgewählten Winkellage durch eine Verdrehung der tragenden Gurttrommel mittels einer kippbaren Führungseinrichtung ohne großen Kraftaufwand leicht und sicher ausführbar ist. Durch den Eingriff über eine außen liegende, kippbare Führungseinrichtung ist der besondere Vorteil verbunden, dass eine stabile Ein- bzw. Verstellung der Winkellage der Poltrommel mit der Gurttrommel auch im laufenden Betrieb der Separationsanlage sicher möglich ist. Die Winkellage kann somit problemlos auch jederzeit nachjustiert werden, wobei die durch ein Verstellung hervorgerufene Änderung in der Separationswirkung auf entsprechende Teile in einem Partikelstrom unmittelbar beobachtbar ist.

[0013] Weiterhin bleibt die robuste Einheit aus der Gurttrommel mit der fest im Inneren exzentrisch gelagerten Poltrommel erhalten, da die kippbare Führungseinrichtung die Gurttrommel auf deren Außenseiten umfasst, insbesondere an den beiden gegenüber liegenden Trägerscheiben. Besonders wird durch die verdrehbare Lagerung der Gurttrommel am Grundrahmen ein unterbrechungsfreier Betrieb der Separationsanlage auch bei Veränderungen des Kippzustandes der Einheit aus Führungseinrichtung und Gurttrommel mit Poltrommel ermöglicht. Die Führung und Umlenkung des in der Regel mit einer hohen Geschwindigkeit laufenden Förderbandes über einen rotierenden Trommelmantel der Gurttrommel wird hierdurch in keiner Weise beeinträchtigt.

[0014] Bei einer besonders vorteilhaften Ausführung der erfindungsgemäßen Separationsvorrichtung ist die Gurttrommel mittels einer in Form eines Bügelrahmens ausgeführten, die seitlichen Trägerscheiben der Gurttrommel umfassenden und am Grundrahmen kippbar gehaltenen Führungseinrichtung verdrehbar. Eine Führungseinrichtung dieser Art weist zwei an den gegenüber liegenden Trägerscheiben der Gurttrommel angebrachte Parallelschenkel auf, die über einen annähernd parallel zu den Achsen der Gurt- und Poltrommel verlaufenden Querschenkel zu einem u- bzw. c-förmigen Bügelrahmen verbunden sind.

[0015] Eine solche, vorteilhaft auf einer Hinterseite unterhalb des Fördergurtes um die Gurttrommel herumgeführte, bügelrahmenförmige Führungseinrichtung wirkt auch als ein Gewichtsausgleich gegenüber der exzentrischen Poltrommel im Inneren der Gurttrommel.

[0016] Die Führungseinrichtung zur robusten Umfassung von Gurttrommel mit innen liegender Poltrommel ist besonders vorteilhaft über eine Winkelverstellvorrichtung kippbar mit dem Grundrahmen verbunden.

[0017] Bei einer besonders vorteilhaften Ausführung der Winkelverstellvorrichtung ist der Kippwinkel der Führungseinrichtung und damit zugleich der Verdrehwinkel der Gurttrommel mit innen liegender Poltrommel relativ zum Grundrahmen stufenlos, d.h. kontinuierlich, einstellbar. Dies ermöglicht eine Feinjustierung des Eingriffs der magnetischen Abstoßungskräfte auf Nichteisenmetalle in einem Materialgutstrom auf der Oberfläche des Fördergurtes. Hierzu kann die Winkelverstellvorrichtung für die Führungseinrichtung bevorzugt in Form einer über ein Schneckenradgetriebe verfahrbaren Zahnstange ausgeführt sein. Diese Anordnung ermöglicht eine präzise Einstellung eines jeweils gewünschten Kippwinkels der Führungseinrichtung und damit des entsprechenden Verdrehwinkels der Gurttrommel gemeinsam mit der innen liegenden Poltrommel, z.B. mittels eines Handrades.

[0018] Die Erfindung wird am Beispiel einer in den Figuren dargestellten vorteilhaften Ausführungsform nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1
einen Ausschnitt aus einer besonders vorteilhaften Ausfüh- rung einer gemäß der Erfindung ausgeführten Separati- onsvorrichtung in Form einer perspektivischen Ansicht auf die eine Seite einer im Kopfbereich der Vorrichtung ange- ordneten Gurttrommel,
Fig. 2
eine Draufsicht auf den in Fig. 1 gezeigten Ausschnitt der Separationsvorrichtung, wobei die Einheit aus Führungs- einrichtung, Gurt- und Poltrommel eine Grundposition ein- nimmt, und
Fig. 3
eine Draufsicht auf den in Fig. 1 gezeigten Ausschnitt der Separationsvorrichtung, wobei die Einheit aus Führungs- einrichtung, Gurt- und Poltrommel eine um einen maxima- len Kippwinkel geschwenkte Position einnimmt.


[0019] Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt eines beispielhaften, gemäß der Erfindung ausgeführten Separators S für Nichteisenmetalle. Dabei ist in Form einer perspektivischen Draufsicht nur eine Stirnseite der im Kopfbereich der Vorrichtung befindlichen Gurttrommel 3 mit den dazugehörigen Teilen eines Grundrahmens 1 und einer Führungseinrichtung 2 für die Gurttrommel 2 gezeigt. Aus Gründen der besseren Übersicht sind die spiegelbildlich an der gegenüber liegenden Stirnseite der Gurttrommel 3 befindlichen entsprechenden Teile nicht gezeigt. Weiterhin sind ein Fördergurt 5, ein hinterer Bereich des Separators S mit einer möglicherweise weiteren dort befindlichen Gurttrommel und zur Verkleidung dienende Gehäusebestandteile, Abdeckbleche, Türen und dergleichen nicht dargestellt.

[0020] Die in Fig. 1 gezeigte Seite der vorderen Gurttrommel 3 der Separationsvorrichtung S weist eine feststehende, seitliche Trägerscheibe 31 auf. Im Bereich von deren äußerem Umfang befindet sich ein Lager 314 für den rotierenden Trommelmantel 32. Auf diesem ist der Fördergurt 5 für Materialgutströme aufgelegt und wird um die Gurttrommel herumgeführt. Der Fördergurt 5 ist in den Figuren 2, 3 gezeigt.

[0021] Zur Erzielung der Separation von Nichteisenmetallbestandteilen in einem Materialgutstrom ist im Inneren der Gurttrommel 3 eine rotierende Poltrommel 33 exzentrisch so angeordnet, dass im Bereich der oberen Scheitellinie der Gurttrommel 3 ein nur geringer Luftspalt zwischen deren Mantel und der innen liegenden Poltrommel 33 vorliegt. Auf diese Weise werden von der Poltrommel 33 ausgehende magnetische Abstoßungskräfte auf Nichteisenmetallbestandteile ausgeübt, weiche im Materialgutstrom auf der Oberfläche des Fördergurtes bis zu einer Scheitellinie gefördert worden sind. Abhängig von der radialen Winkellage der Poltrommel relativ zur Scheitellinie werden diese Nichteisenmetallbestandteile in bekannter Weise mit unterschiedlichen Winkeln so von der Oberfläche des Trommelmantels 32 der Gurttrommel 3 abgestoßen, dass eine Trennung von den restlichen Bestandteilen in einem Materialgutstrom bewirkt werden kann.

[0022] Bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel ist die rotierende Poltrommel 33 über eine Welle in einem Lager 331 in der seitlichen Trägerscheibe 31 der Gurttrommel 3 ortsfest gehalten. Das Lager 331 befindet sich vorteilhaft im Inneren einer Montageöffnung 313 in der seitlichen Trägerscheibe 31, welche über einen Deckel auf der äußeren Stirnseite 311 der Trägerscheibe 31 verschließbar ist. Entsprechende Teile sind an der gegenüber liegenden Stirnseite der Gurttrommel 3 vorhanden, welche im Ausschnitt der Fig. 1 nicht sichtbar sind. Insbesondere ist an der gegenüber liegenden zweiten Trägerscheibe der Gurttrommel 3 ein Elektromotor zum Rotationsantrieb der Poltrommel 33 angebracht, welcher auf das gegenüber liegenden Ende der Welle der Poltrommel eingreift.

[0023] Die Gurttrommel 3 ist vorteilhaft am vorderen Kopfende eines Grundrahmens 1 gehalten und dort verdrehbar, d.h. schwenkbar, gelagert. Dabei weist der Grundrahmen 1 bei dem in den Figuren dargestellten Beispiel einen Bodenrahmen 11 mit einem Längsträger 111 und zumindest einem rohrförmigen Querträger 112 zu einem spiegelbildlich auf der im Ausschnitt der Fig. 1 bis 3 nicht dargestellten anderen Seite der erfindungsgemäßen Separationsvorrichtung S befindlichen weiteren Längsträger auf.

[0024] In dem dargestellten Beispiel ist der Grundrahmen 1 mit einem zusätzlichen Innenrahmen 12 ausgestattet, welcher über Distanzfüße auf dem Bodenrahmen 11 ruht. In der perspektivischen Seitenansicht der Fig. 1 ist ein derartiger Distanzfuß 113 gezeigt. Zur besseren Übersicht sind in Fig. 1 auch vom Innenrahmen 12 nur ausgewählte Teile sichtbar, besonders eine Seitenwange 121 und eine Querstrebe 122 zu einer entsprechenden Seitenwange auf der im Ausschnitt der Fig. 1 nicht sichtbaren Gegenseite. Der Innenrahmen 12 stellt das eigentliche Tragelement für die zumindest eine Gurttrommel 3, den von deren rotierenden Trommelmantel 32 geführten Fördergurt 5 für einen Materialstrom und alle Zusatzaggregate dar, insbesondere Antriebs- und Steuereinrichtungen. Der in Figur 1 rechts vor der Gurttrommel 3 befindliche Bereich bildet die so genannte Materialabwurfzone. Bei einer häufig vorkommenden Ausführung befindet sich am linken, in Fig. 1 nicht mehr dargestellten Ende des Innenrahmens 12 eine weitere Gurttrommel zur Umlenkung des Fördergurts 5.

[0025] Zur verdrehbaren bzw. schwenkbaren Lagerung der Gurttrommel 3 weist der Grundrahmen 1 an dem in den Figuren dargestellten Kopfende zwei insbesondere auf den Seitenwangen des Innenrahmens 12 montierte und nach vorne ragende seitliche Trägerarme auf. Im Ausschnitt der Fig. 1 ist einer der beiden seitlichen Trägerarme 13 zu sehen. Dabei ist der Trägerarm 13 im Bereich einer Montageschulter 131 über Befestigungsschrauben 131a und eine untergelegte Flanschplatte 131b auf der Oberseite der Seitenwange 121 montiert.

[0026] Von der Montageschulter 131 geht ein Haltearm 132 des Trägerarms 13 ab, der am vorderen Ende eine Bohrung 132a zur Aufnahme eines Schwenklagers 312 für die Gurttrommel 3 aufweist. Hierüber kann die Gurttrommel 3 samt der exzentrisch im Inneren angebrachten Poltrommel 33 mittels der erfindungsgemäß kippbaren Führungseinrichtung 2 um einen jeweils gewünschten Drehwinkel geschwenkt werden.

[0027] Dabei zeigen die Figuren 1 und 2 die Führungseinrichtung 2 und die Gurttrommel 3 in einer Art Grundposition. Dabei befindet sich die Poltrommel 33 in einer annähernd vertikal oberhalb der Achse der Gurttrommel 3 liegenden Position. In dieser Stellung kann dem Verdrehwinkel z.B. der Wert 0 Grad zugeordnet werden. Ausgehend von dieser Stellung kann die Führungseinrichtung 2 gekippt werden, im Beispiel durch eine nach oben gerichtete Kippbewegung, so dass die Einheit aus Gurttrommel 3 und Poltrommel 33 um z.B. bis zu 20 Grad nach vorne geschwenkt bzw. verdreht wird. Eine solche Lage mit dem maximalen Wert des Verdrehwinkels ist in Fig. 3 dargestellt.

[0028] Die kippbare Führungseinrichtung 2 ist besonders vorteilhaft in Form eines u-förmigen Bügelrahmens aus einem erster Parallelschenkel 21, einem entsprechenden gegenüber liegenden und in den Figuren nicht sichtbaren zweiten Parallelschenkel und einem die beiden Parallelschenkel verbindenden Querschenkel 22 ausgeführt. Durch diese Führungseinrichtung wird die Gurttrommel 3 insbesondere über deren seitliche Trägerscheiben 31 umfasst.

[0029] In den Ansichten der Figuren 1 bis 3 ist beispielhaft der erste Parallelschenkel 21 zu sehen. Dieser weist einen vorderen Haltebereich 211 auf, der über Montageschrauben mit einer als Montageseite dienenden äußeren Stirnseite 311 der seitlichen Trägerscheibe 31 der vorderen Gurttrommel 3 verbunden ist. An einem hinteren Haltebereich 212 des Parallelschenkels 21, der über Montageschrauben mit dem Querschenkel 22 verbunden ist, ist über ein Drehlager 411 eine Winkeleinstellvorrichtung 4 angebracht. Hierüber sind der Kippwinkel der Führungseinrichtung 2 und damit der Verdrehwinkel der Gurttrommel 3 mit Poltrommel 33 bevorzugt stufenlos einstellbar.

[0030] Bei der in den Figuren dargestellten, besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung weist die Winkeleinstellvorrichtung 4 eine Zahnstange 41 auf, welche über das Drehlager 411 im Bereich des Querschenkels 22 am kippbaren Bügelrahmen 2 gehalten ist. Über eine Einstellvorrichtung 42, welche bevorzugt über ein Drehlager 422 an der Seitenwange 121 gehalten ist, kann die Zahnstange 41 hin- und hergefahren, und damit die Winkelverstellung durch ein Anheben bzw. Absenken der Führungseinrichtung 2 im Bereich von dessen Querschenkel 22 vorgenommen werden.

[0031] Besonders vorteilhaft ist die Einstellvorrichtung 42 der Winkeleinstellvorrichtung 4 in Form eines Schneckenradgetriebes 421 ausgeführt, welches auf die Zahnstange 41 einwirkt. Das Schneckenradgetriebe 421 ist über das Drehlager 422 am Trägerarm 13 und damit am Grundrahmen 1 gehalten. Zum Antrieb der Zahlstange 41 ist das Schneckenradgetriebe 421 mittels eines Handrads 423 betätigbar. Wie oben bereits ausgeführt wurde, kann die Winkeleinstellvorrichtung 4 auch im laufenden Betrieb der Separationsvorrichtung S ohne Einschränkungen betätigt werden, d.h. auch bei einer hohen Drehzahl des Trommelmantels 32 der Gurttrommel und einer hohen Vorlaufgeschwindigkeit des Fördergurts 5.

[0032] Über eine vorteilhafte zusätzliche Fixierungsvorrichtung 23 kann die Winkeleinstellvorrichtung 4 auch in einer jeweils gewünschten Lage arretiert, und selbst bei einer hohen Drehzahl des Trommelmantels 32 und einer hohen Vorlaufgeschwindigkeit des Fördergurts 5 fest gehalten werden. Bei der in den Figuren dargestellten Ausführung weist die Fixierungsvorrichtung 23 beispielsweise einen Fixierarm 231 mit Langloch auf, welcher am ersten Parallelschenkel 21 angebracht ist. In dem Langloch ist ein Klemmhebel 232 geführt, welcher beispielhaft auf der Oberseite des seitlichen Trägerarms 13 am Innenrahmen 12 gehalten ist.

[0033] Wie in den Draufsichten der Figuren 2 und 3 gezeigt ist, kann die Winkeleinstellvorrichtung 4 vorteilhaft mit einer zusätzlichen Anzeigevorrichtung 424 für den jeweiligen Kippwinkel der Gurttrommel 3 ausgestattet sein. Vorteilhaft sind bei dem in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel ein Zeigeelement am Fixierarm 231 der Fixierungsvorrichtung 2 und ein Maßstab für die Winkelwerte auf dem seitlichen Trägerarm 13 angebracht.

Bezugszeichenliste



[0034] 
S
Separator für Nichteisenmetalle
1
Grundrahmen
11
Bodenrahmen
111
ein Längsträger
112
ein rohrförmiger Querträger
113
Distanzfuß
12
Innenrahmen
121
eine Seitenwange
122
eine Querstrebe
13
ein seitlicher Trägerarm zur schwenkbaren Lagerung der Gurttrommel
131
Montageschulter
131a
Befestigungsschrauben
131b
Flanschplatte
132
Haltearm
132a
Bohrung mit Schwenklager für Gurttrommel
2
Kippbare Führungseinrichtung, besonders u-förmiger Bügel- rahmen
21
erster Parallelschenkel
211
Vorderer Haltebereich mit Montageschrauben für eine seitli- che Trägerscheibe der vorderen Gurttrommel
212
Hinterer Haltebereich mit Montageschrauben für den Quer- schenkel
22
Querschenkel
23
Fixierungsvorrichtung bedienbar
231
Fixierarm mit Langloch
232
Klemmhebel an Trägerarm
3
eine Gurttrommel, insbesondere die vordere Gurttrommel
31
eine seitliche Trägerscheibe
311
Äußere Stirnseite, Montageseite
312
Schwenklager der Gurttrommel
313
Montageöffnung mit Deckel für Welle und Lager der Pol- trommel
314
Lager für Trommelmantel
32
rotierender Trommelmantel
33
Innen liegende, exzentrisch angeordnete Poltrommel
331
Welle und Lager der Poltrommel, gehalten an den seitlichen Trägerscheiben der Gurttrommel
4
stufenlose Winkeleinstellvorrichtung für die Gurttrommel
41
Zahnstange
411
Drehlager
42
Einstellvorrichtung
421
Schneckenradgetriebe
422
Drehlager
423
Handrad
424
Anzeigevorrichtung
5
Fördergurt für einen Materialgutstrom



Ansprüche

1. Vorrichtung (S) zur Separation von Nichteisenmetallen mit einem Fördergurt (5), der von mindestens einer Gurttrommel (3) mit einer exzentrischen Poltrommel (33) im Inneren umgelenkt wird, wobei

- die Gurttrommel (3) verdrehbar an einem Grundrahmen (1) gelagert ist,

- die Gurttrommel (3) von einer Führungseinrichtung (2) umfasst ist, und

- die Führungseinrichtung (2) der Gurttrommel (3) kippbar am Grundrahmen (1) gehalten ist.


 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei
der Grundrahmen (1) seitliche Trägerarme (13) zur verdrehbaren Lagerung der Gurttrommel (3) aufweist.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei
die Führungseinrichtung (2) Parallelschenkel (21) zur seitlichen Umfassung der Gurttrommel (3) insbesondere an deren Trägerscheiben (31) aufweist, welche über einen Querschenkel (22) zu einem bevorzugt u-förmigen Bügelrahmen verbunden sind.
 
4. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, mit
einer den Grundrahmen (1) und die Führungseinrichtung (2) der Gurttrommel (3) verbindenden Winkelverstellvorrichtung (4) zur kippbaren Halterung der Führungseinrichtung (2) am Grundrahmen (1).
 
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, wobei
die Winkelverstellvorrichtung (4) eine stufenlose Einstellung des Kippwinkels der Führungseinrichtung (2) der Gurttrommel (3) ermöglicht.
 
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, mit

- einer den Grundrahmen (1) und die Führungseinrichtung (2) der Gurttrommel (3) verbindenden Winkelverstellvorrichtung (4) zur kippbaren Halterung der Führungseinrichtung (2) am Grundrahmen (1), wobei

- die Winkelverstellvorrichtung (4) an einem hinteren Haltebereich (212) eines Parallelschenkels (21) der Führungseinrichtung (2) angebracht ist, welcher einem vorderen Haltebereich (211) des Parallelschenkels (21) mit einer Trägerscheibe (31) der Gurttrommel (3) gegenüber liegt.


 
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, 5 oder 6, wobei
die Winkelverstellvorrichtung (4) eine Zahnstange (41) aufweist.
 
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, wobei
die Winkelverstellvorrichtung (4) ein auf die Zahnstange (41) einwirkendes Schneckenradgetriebe (421) aufweist.
 
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, wobei
das Schneckenradgetriebe (421) der Winkelverstellvorrichtung (4) mit einem Handrad (423) bedienbar ist.
 
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, wobei
die Winkelverstellvorrichtung (4) eine Anzeigevorrichtung (424) für den Verdrehwinkel der Gurttrommel (3) aufweist.
 
11. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei
die Führungseinrichtung (2) und der Grundrahmen (1) über eine bedienbare Fixierungsvorrichtung (23) verbunden sind.
 
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, wobei
die Fixierungsvorrichtung (23) einen bedienbaren Klemmhebel (232) aufweist, der in einem Langloch eines Fixierarmes (231) geführt ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente